Er war mit Chaplin, Buster Keaton und Harry Langdon einer der vier Großen der amerikanischen Stummfilm-Slapstick-Komödie. Harold Lloyds Ruhm hat inzwischen den des langsam in Vergessenheit geratenen "Babyface" Langdon überdauert, was mit Lloyds Eigenart zusammenhing, in vielen Filmen mit Mut und Furcht zugleich in schwindelnder Höhe an Wolkenkratzern, Turmuhren oder auf Eisenträgern zu hängen oder zu balancieren, wohin er durch eine Verkettung kurioser Zufälle geriet. Seine Markenzeichen waren die dicke Hornbrille, der Strohhut und der konventionelle Anzug des jungen Angestellten. Lloyd (1893 - 1971) begann 1913 als Statist, imitierte 1914 Chaplin und entwickelte als "Lonesome Luke" die Figur des schüchternen jungen Mannes, der ungeschickt vorgeht und sowohl in der Karriere, als auch beim Werben um schöne Frauen erst dann sein Ziel erreicht, wenn er Energie, Erfindungsreichtum und Zähigkeit einsetzt. Lloyds wurde schnell populär, zeitweise beliebter als Chaplin und Keaton, und produzierte seine Filme wie "Safety Last", "Girl Shy", "The Freshman" oder "The Kid Brother" selbst, so dass er ein Vermögen machte und nach dem Ende der Stummfilmzeit, weil er die Rechte behielt, die Filme erfolgreich in den 60er Jahren in Kompilationen neu verwerten konnte. 1953 erhielt er einen "Oscar" für sein Lebenswerk. Seine beiden Autobiografien erschienen 1928 und 1964. Bei seinem Tod besaß er eines der größten Grundstücke Hollywoods. Politisch engagierte er sich für die Republikanische Partei in Kalifornien. Lloyd war Präsident der Shriners, eines Freimaurerordens.
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