GRATIS¹ Geschenk für Sie!

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 112337869

Buch (Kartoniert)
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    schokoflocke, 13.10.2018

    Als Buch bewertet

    Es ist ein hartes Leben in den Südstaaten der zwanziger Jahre.Die Sklaverei ist zwar abgeschaft worden,aber die Farbigen sind immer noch Menschen der zweiten Klasse.Die Frauen haben das Wahlrecht erkämpft,zu Hause haben sie aber immer noch nicht viel zu sagen und müssen sich dem Willen von ihren Ehemänner beugen.Die Wirtschaftkrise beginnt,es herrscht allgemeines Armut und auch die Reichen sind davon betroffen.In diesen harten,ungerechten Zeiten kämpfen drei Frauen,die trotz gesellschaftlichen Unterschiede auf irgendeine Weise mit einander verbunden sind,um ihr Schicksal selbst bestimmen zu können.
    Eine wunderbare,bewegende Geschichte mit starken Protagonistinen und interessanten historischen Hintergrund.Die Atmosphäre damaligen Zeit finde ich sehr gut getroffen,was die Geschichte interessanter und glaubwürdiger macht.Die einzelne Schicksale die beschrieben sind,sind unterschiedlich,dadurch ist die Handlung nicht eintönig und man kriegt besseren Einblick für die damalige Gesamtsituation.Mit allen drei Frauen hab ich beim Lesen mitgeliten,sie aber gleichzeitig für ihre Stärke und Mut bewundert.Es gibt in dem Buch paar Längen,die mich aber gar nicht so sehr gestört haben.Ich fand die Geschichte von Anfang an fesselnd,bewegend und auch informativ,was in meinen Augen eine sehr schöne Mischung ist.Für mich war es eine sehr lesenswerte Lektüre,die nachhalt und zum nachdenken bringt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Jonas1704, 06.09.2018

    Als Buch bewertet

    Der Debütroman von Dep Spera hat etwas ganz Besonderes: sei es der Erzählstil oder die Handlung selbst, das Buch gewinnt sicherlich einen herausragenden Platz auf dem Bücherregal. Die Autorin schreibt über drei starke Frauen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten, die ale mitsamt mit Gewalttätigkeit, Rassismus, Existensängste und finanzielle Schwierigkeiten zu kämpfen haben, in einem Amerika, das in de 20er Jahren, weit entfernt war, von Modernität, Gleichberechtigung und Fortschritt. Da ist erstmal Annie Cole, heruntergekommene Plantagenbesitzerin mit eigener
    Näherei, die trotz der finanziellen Sorgen immer noch gut steht und auch viele andere Familien durch ihre Arbeitsverhältnisse ernährt. Retta ist die farbige Köchin die dort arbeitet und sich Gedanken macht, was passiert wenn sie beim Älterwerden nicht mehr so aktiv sein kann. Gertrude ist die dritte Frau, verheiratet mit einem Trinker, der sie regelmäßig schlägt und auch ihre vier Töchter schlecht behandelt . Sie wohnen nahe an den Sümpfen, in denen es von Alligatoren wimmelt. Als ihre jüngste Tochter Mary schwerstkrank wird bittet Sie Retta um Hilfe. Alle drei Frauen haben innerlich sehr viel Kraft auszuweisen in einem altmodischen Amerika wo ihre Freundschaft bindet und das ist was dieses Buch so einzigartig macht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    S.L., 03.09.2018

    Als eBook bewertet

    Frühzeitig an einen gewalttätigen Trinker verheiratet - das ist Gertrudes Sein. Rechtlos und knapp am Verhungern hausen sie und ihre vier Töchter nah an einem Sumpfgebiet. Aber: „Sie verfügt über den Kampfgeist einer streunenden Katze.“
    Retta, deren Mutter noch als Sklavin leben musste, ist Haushälterin bei Miss Annie, einer wohlhabenden Plantagenbesitzerin. Retta ist es, die Gertrude Job und Behausung vermittelt. Gertrude läßt ihre todkranke Tochter bei Retta, mahnt diese, so ihre Christenpflicht zu erfüllen und dünkt sich höherstehend. Retta nimmt diese Aufgabe wie so viele vorher an, rettet das Mädchen. Tiefgläubig und bescheiden lebt sie eine gute Ehe mit ihrem Mann.
    Miss Annie eher nicht. Trotz Wohlstand ist ihr Leben keineswegs beneidenswert. Einer ihrer Söhne hat Selbstmord begangen, ihre Töchter haben sich von ihr losgesagt. Ihre Schuld?
    Drei unterschiedliche Frauen, drei unterschiedliche Schicksale. Hartherzig oder selbstlos, jede hat Gründe, so zu handeln, wie sie es tut.
    Deb Spera gibt tiefe Einblicke in das Leben dieser Südstaatenfrauen, zeigt den Willen, das Schicksal zu meistern. So gut es eben geht. Ein Sittengemälde der Verhältnisse in South Carolina, Amerika, in den 20er Jahren.
    Eine anrührendes und sehr emotionales Buch aus dem Harper Collins Verlag.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Philo, 10.09.2018

    Als Buch bewertet

    Das Cover und der Titel machen neugierig. Und das ist gut so. Ich habe ein hochspannendes Aufklärungsbuch aus den Südstaaten der 1920er Jahre gelesen. Drei starke Frauen begegnen sich, alle drei aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, alle drei mit ihrer ureigenen Geschichte. Annie aus der Oberschicht besitzt eine gutgehende Näherei, ist selbstständig und selbstbewußt bis sie eine schreckliche Entdeckung macht, die ihr Leben zu zerstören scheint. Annie ist eine Farmersfrau mit 4 Töchtern, die von ihrem Mann aufs schrecklichste mißhandelt wird und die sich für sich und ihren Töchtern zuliebe auf grausame Weise rächt. Und da ist Odetta, die schwarze Haushälterin bei Annie. Die Sklaverei ist zwar abgeschafft, aber Odetta bleibt in dieser Rolle gefangen. In abwechselnden Kapiteln, von denen jeweils eines einer der drei Frauen gewidmet ist, beschreibt die Autorin sehr gekonnt und authentisch den Lebensweg dieser Frauen. Man hat die damalige Situation direkt vor Augen. Alle drei Charaktere haben mich für die Frauen eingenommen, die alle drei stark genug waren, ihr Leben auszuhalten und zu meistern. Der Titel erhält im Laufe der Erzählung seine Berechtigung und ist gut gewählt. Mit einer Leseempfehlung versehen erhält dieses Buch verdiente 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Simone L., 03.09.2018

    Als eBook bewertet

    In ihrem Debütbuch erzählt Deb Spera die Geschichte dreier Frauen, die in den Südstaaten für ihre Freiheit und Selbstbestimmung kämpften. Abwechselnd lässt die Autorin Gertrude, Oretta und Annie von ihrem Leben erzählen. Sehr bildlich wird klar, wie die Frauen damals um das Überleben ihrer Familien gekämpft haben, da der Baumwollkapselkäfer große Not über die Südstaaten brachte. Viele verhungerten damals, weil es keine Ernte gab. Zu allem Elend wurden die Frauen von ihren Männern unterdrückt und es kamen auch noch ethnische Probleme zwischen Schwarz und Weiß dazu. Die Geschichte ist zwar nicht gerade erheiternd, aber ich fand sie sehr interessant gestaltet. Man merkt auch, dass die Autorin sehr viel recherchiert hat und sich mit der Thematik familiär bedingt gut auskennt. Die Charaktere sind sehr detailliert herausgearbeitet worden und so besitzen sie auch den nötigen Tiefgang, um ein realistisches Szenario darstellen zu können. Da die Kapitel nicht allzu lang gehalten waren und immer zwischen den drei Frauen gewechselt wurde, kam ein schöner Lesefluss zustande und es wurde nicht langweilig. Ich finde das Buch sehr gelungen, wenn man gerne etwas über das Leben um 1920 in den Südstaaten lesen möchte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Simone G., 14.08.2018

    Als Buch bewertet

    Klappentext:
    Seit Stunden belauern sie sich gegenseitig: das Alligatorweibchen, das seine Jungen beschützen muss, und Gertrude, deren vier Töchter seit Tagen nichts gegessen haben. Ein Schuss fällt, doch er trifft nicht das Reptil – es gibt Schlimmeres als den Hunger.
    Auch Annie, die Plantagenbesitzerin, hat einen größeren Feind, als sie wahrhaben möchte. Ihren jüngsten Sohn kostete das bereits das Leben.
    Doch als Oretta, Annies schwarze Haushälterin und in erster Generation von der Sklaverei befreit, Gertrudes kranke neunjährige Tochter bei sich aufnimmt, finden diese drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, zusammen. Denn sie alle haben eins gemeinsam: die unstillbare Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung.

    Ein sapnnender Roman, der die Wege der drei Frauen beschreibt. Gertrud ist misshandelt von ihren Mann am Ende. Sie sucht und findet einen Weg sich und ihre Kinder zu befreien.
    Oretta, Sklavin hat die Gabe vorausszusehen und weiß viel aus der Vergangenheit, was für Annie noch ein Gehemniss ist. Welches die Frau, als sie es rausfindet in eine tiefe Krise stürzt.
    Mich hat dieses Buch gefangen genmmen und es gibt volle Punktzahl.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    StefanieFreigericht, 06.09.2018

    Als eBook bewertet

    „Was dunkel ist, muss ans Licht kommen“ S. 148

    Branchville, South Carolina. In den 1920er Jahren hat der Baumwollkäfer die Ernte gefressen, die Bevölkerung ist von Armut bedroht.
    Gertrude Pardee und ihre vier Töchter hungern, während ihr Mann Alvin seinen Lohn versäuft. Sie scheut die Blicke anderer, denn „Jede von ihnen hat es selbst schon erlebt oder kennt eine Frau, die die Spuren einer Männerfaust trug.“ S. 146 Doch Gertrude, „diese schmächtige Frau mit dem Kampfgeist einer streunenden Katze“ S. 356, hat von ihrem Daddy gelernt, mit einer Flinte umzugehen. Davon wird sie im Laufe der Handlung Gebrauch machen.

    Annie Coles ist Anfang 70 und seit ihrem 18. Lebensjahr mit Edwin verheiratet, Plantagenbesitzer. Wegen der Baumwollkäfer setzt er alle Karten auf den Tabakanbau. Sieben Kinde haben sie bekommen, doch mehr als die zwei, die tot geboren worden, setzt seiner Familie der Tod von Buck zu, als dieser erst zwölf war. Mit ihren Töchtern Molly und Sarah habe die Eltern keinen Kontakt mehr. Die Söhne sind immer noch Junggesellen „Meine Söhne sind Männer in den besten Jahren, denen die Welt offensteht, aber sie verhalten sich wie zwei gehandicapte alte Junggesellen. Wenn der eine blinzelt, ist der andere blind.“ S. 159 Mit Sohn Lonnie leitet Annie eine Näherei und gibt Frauen der Umgebung so ein Auskommen. Dort bewirbt sich auch Gertrude, während sie Unterkunft nimmt im Nachbarhaus von Retta.

    Oretta „Retta“ Bootles ist Köchin der Coles und lebt im Viertel der Farbigen. Dass sie sich um das kleine weiße Mädchen Mary kümmert, die Tochter von Gertrude, bringt ihr nicht viele Sympathien ein. Sie steht Annie und Gertrude bei, sieht vieles, nicht nur, weil sie gelegentlich Vorahnungen hat. „Ich frag mich, ob du die Dinge, die du siehst, beim Namen nennen musst, um die Sünde darin auszutreiben. … Ich lege sie in die Kiste, schließe den schweren Deckel und befestige ein Vorhängeschloss daran, aber Miss Annies Wünsche zählen genauso wenig wie meine. Die Wahrheit ist ans Licht gekommen. Das Geheimnis ist tot.“ S. 231 Ihre Vorahnungen erzählen vom Tod.

    Dieser Südstaaten-Roman von Deb Spera aus der Krise vor der großen Wirtschaftskrise erzählt von starken Frauenfiguren aus völlig unterschiedlichem Hintergrund. Die Perspektive wechselt zwischen den drei jeweils als Ich-Erzählerin, jeweils mit eigener Stimme. Bei Gertrude ist dann die Grammatik passend („größer wie“), kommt aber vermutlich nicht so klar heraus wie im Original. Die Stimmung ist düster, drohend, voller Vorahnung, wie vor dem Sturm, der dann tatsächlich kommt. Einzig Rettas Grundhaltung ist immer die von Tatkraft, Glaube, Hoffnung trotz eigenen erlittenen Leids. Alle Frauen haben diesen Fatalismus des „Männer können nicht aushalten, was Frauen erdulden müssen.“ S. 360 Bald müssen die drei Frauen nicht nur erdulden, sie müssen sich stellen.

    Bis auf den für mich etwas holprigen Einstieg durch Gertrudes schlurige Grammatik, bis ich kapiert hatte, dass die ABSICHT war, konnte ich das Buch gut lesen. Ich persönlich würde es eher unter Unterhaltungsliteratur einordnen als unter anspruchsvoller Literatur, nichtsdestotrotz fühlte ich mich glaubhaft in die Situation versetzt.Insgesamt waren mir jedoch die „Bausteine“ des Plots zu typisch, zu plakativ, die drei Frauentypen (weiß und wohlhabend, „white scum“, Nachkommin von Sklaven in Anstellungen bei Plantagenbesitzern), das Geheimnis an sich.

    Ich schwankte zwischen 3 und 4 Sternen und runde von 3 1/2 auf.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Karin G., 04.09.2018

    Als Buch bewertet

    Schon das Cover und der Titel lassen auf einen tollen Roman hoffen.
    Von der Autorin hatte ich bis jetzt noch nichts gelesen. Die Schreibweise ist flüssig und angenehm zu lesen. Ich konnte das Buch beinahe nicht mehr aus der Hand legen, zumal die kurzen Kapitel, die immer aus einer anderen Perspektive geschrieben sind, einen regelrecht zum Weiterlesen animieren.
    Die einzelnen Figuren sind vortrefflich ausgewählt und mit sehr eigenen Charakteristiken ausgezeichnet. Besonders sympathisch war mir Retta, die sehr zielstrebig und eigenwillig handelt.
    Zur Geschichte, Gertrude hat ein schreckliches Leben und sie sieht zu, wie sie das Überleben ihrer Kinder sichern kann. Dabei trifft sie auf Retta, die sie tatkräftig unterstützt. Viele Prüfungen und viel Schmerz kommen und gehen. Doch mehr möchte ich hier von der Geschichte nicht verraten, damit die Spannung erhalten bleibt.
    Ein wirklich faszinierendes Buch, das vom Miteinander und Zusammenhalt unterschiedlichen Schichten handelt. Ich habe das Buch aus vollen Zügen genossen. Es hat mir wahrlich tolle Lesestunden beschert. Ein großartiges Werk, das ich nur wärmstens weiterempfehlen kann.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Tintenherz, 12.08.2018

    Als Buch bewertet

    Das Cover zu diesem Buch, dessen Geschichte um 1921 spielt, ist eindrucksvoll gestaltet.
    Zur Wahl des Titels: Der Vergleich Alligator - Mensch wird in diesem Buch sehr gut aufgezeigt. Beide sind sehr fürsorglich, aber auch sehr kaltblütig.
    Der Schreibstil ist verständlich zu lesen und die Ausdrucksweise passt sich den jeweiligen Protagonisten an.
    Die Handlung wird interessant dargestellt und abwechselnd von den verschiedenen Charakteren berichtet, wie sie durch die schwere Wirtschaftskrise und einem Hurrikan im Süden der USA in Not geraten und wie sie ihr Leben in der Vergangenheit gestaltet haben. Armut bestimmt die Zeit und es herrscht das Recht des Stärkeren im Land von "Schwarz und Weiß". Starke Frauen, die das Leben hart gemacht hat und die mit beiden Beinen im Leben stehen, finden zusammen und das Agieren miteinander wird gut herausgearbeitet. Jeder kämpft gegen böse Seelen und alle Dunkle kommt ans Licht.
    Mutterliebe, Verlust und Hoffnung gehen in diesem Roman einher.

    Fazit:

    Ein historischer Roman, der tief ins Innere eindringt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Annette G., 11.08.2018

    Als Buch bewertet

    Ruhig und gut............. Das Buch handelt von einem Erlebnis in einem sumpftropischen Gebiet. Und gehört mit zu den friedlichen Romanen........Gertrude lebt mit ihrer kranken, neunjährigen Tochter im feuchten Gebiet, wo es nicht immer einfach ist wegen dem Überleben....Eines Tages wird ihre Tochter krank und Annie nimmt das abgemagerte Mädchen bei sich auf. Wird es überleben? Und eine gute, gemeinsame Zukunft mit ihrer Familie haben???.......Ich fand dieses Buch sehr in Ordnung. Die meisten Personen sind mir sympathisch gewesen. Den Schreibstil finde ich sehr leicht, locker und angenehm. Beim Lesen kommt keine Langeweile auf - da man von der Autorin mitgenommen wird auf die Reise ins Ungewisse........FAZIT: Dieses Buch wurde freundlich geschrieben und verfasst. Daher bekommt es von mir auch die vollen 5 Sterne und ein grosses Lob an die Autorin. Ich kann es allen daher sehr weiterempfehlen. Für ruhige und angenehme Lesestunden sehr geeignet.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    dj79, 21.08.2018

    Als Buch bewertet

    Von wem ist hier eigentlich die Rede, wenn Deb Spera mit dem Titel ihres Romans „Alligatoren“ ankündigt? So unverwüstlich wie die Haut und auch so zäh wie das Fleisch der Alligatoren, die im benachbarten Sumpf leben, müssen auch die Frauen zur Zeit kurz vor der Weltwirtschaftskrise sein, die in den Südstaaten der USA um ihr Überleben kämpfen müssen. Der Baumwollkäfer hat bereits drei Ernten infolge vernichtet. Das Umsatteln auf Tabakanbau wirft nicht genug Gewinn ab.

    Zu dieser unwirtlichen Zeit kreuzen sich die Wege von Anni Coles, Retta Bootles und Gertrude Pardee.

    Die Farbige, Retta, arbeitet im Haushalt der Familie Coles, so wie es schon ihre Mutter und ihre Großmutter getan haben, nur mit dem Unterschied, dass sie in Freiheit geboren wurde. Retta, die eigentlich Oretta heißt, ist sehr spirituell unterwegs, sie hat ein unendlich großes Herz, sie verehrt Gott und die Kirche. Die größte Zuneigung und Liebe empfindet sie jedoch für ihren Ehemann, Odell. So wie sie von ihm spricht, denkt man an eine junge Liebe und dementsprechend an eine junge Frau. Nur ihre Gebrechen verraten sie. Oretta und Odell haben alle Widrigkeiten des Lebens gemeinsam überstanden. So hält die beiden auch im Alter ein festes Band zusammen, auch wenn sie Meilen von einander entfernt sind.

    Gertrude ist die gepeinigte Frau eines alkoholkranken Taugenichts. Sie haben vier Mädchen, von denen zwei bei Verwandten wohnen müssen, weil sie nicht mal genug haben, um alle satt zu bekommen. Als sie schließlich bei Anni Coles in der Näherei anfängt, könnte das Leben für sie besser werden. Doch überall lauern Gefahren wie zum Beispiel das Sumpffieber.

    Anni scheint es als Frau eines Plantagenbesitzers und Besitzerin einer Näherei am besten zu haben. Doch der Schein trügt, auch sie hat ihr, wenn nicht gar das schwerste, Päckchen zu tragen. Es kommt nicht von ungefähr, dass ihre Töchter den Kontakt zu den Eltern abgebrochen haben. Zudem setzen die Missernten auch den reichen Weißen zu.

    Auf für diese Zeit unkonventionelle Art und Weise helfen sich die drei Frauen. Retta nimmt Gertrudes neunjährige, kranke Tochter bei sich auf und pflegt sie gesund. Anni gibt ihr Obdach und eine Anstellung. Auch wenn die Beziehung manchmal weniger herzlich als geschäftlich wirkt, zieht jede der drei Frauen einen sehr persönlichen Nutzen daraus.

    Der in fünf Teile gegliederte Roman wird abwechselnd aus der Sicht von Gertrude, Retta und Anni jeweils in der Ich-Perspektive erzählt. So kann man allen Dreien nahe kommen. Am sympathischsten war mir Retta. Sie hat am meisten gegeben, strahlte trotz der Misere eine gewisse Zufriedenheit aus. Für mich war Retta zudem die heimliche Chefin der Gruppe, weil sie im Hintergrund sämtliche Fäden gezogen hat.

    Mir hat „Alligatoren“ gefallen, ich empfehle es gern weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Kellerkatze, 04.10.2018

    Als Buch bewertet

    Amerika, 20er Jahre – drei Frauen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kämpfen gegen ihre tragischen Schicksale an.

    Die vierfache Mutter Gertrude haust mit ihren Kindern und einem trinkenden, gewalttätigen Ehemann in einer armseligen Holzhütte in den Sümpfen von South Carolina. Als der Hunger und die brutalen Attacken ihres Mannes unerträglich werden, beschließt Gertrude, ihn zu verlassen und für eine bessere Zukunft für sich und ihre Kinder zu kämpfen.

    Sie findet bei Annie, Gattin eines wohlhabenden Plantagenbesitzers, die ihre eigene Näherei betreibt, nicht nur eine Anstellung, sondern auch Unterkunft für sich und die Kinder. Doch auch Annie prägt ein tragisches Schicksal – der mysteriöse Tod ihres ersten Sohnes sowie der fehlende Kontakt zu ihren beiden erwachsenen Töchtern, die mit ihrem tyrannischen Vater nichts mehr zu tun haben wollen, lasten schwer auf ihr. Hinter all dem verbirgt sich ein tragisches Geheimnis.

    Bei Anni lebt und arbeitet die farbige Haushälterin Odette, eine warmherzige, hilfsbereite Frau, die Gertrude mit ihren Kindern liebevoll unter die Arme greift. Ein besonders inniges Verhältnis verbindet sie mit ihrem Mann Odell. Odettes eigene, tragische Geschichte hat sie stark und selbstbewusst gemacht und gibt ihr die Kraft, für alle, die ihre Hilfe brauchen, da zu sein.

    *** Meine Meinung: ***
    Deb Spera lässt ihre drei Protagonistinnen in ihrer eigenen „Sprache“ erzählen und erzeugt so ein realistisches, ehrliches Bild. Der Leser taucht dadurch tief in die Gedanken und Gefühlswelt der drei Frauen ein.

    Ich empfand diesen direkten Schreibstil trotz abwechselnder Perspektiven in einigen Abschnitten als zu langatmig und ausschweifend. Leider bremste dies auch teilweise meinen Lesefluss und in Folge litt auch die Spannung.

    Historisch interessant, überzeugend realistisch dargestellt und sehr gut recherchiert hat die Autorin die Lebensumstände in der Zeit der amerikanischen Wirtschaftskrise.

    Trotz kleinerer Schwachpunkte hat „Alligatoren“ bei mir einen guten Eindruck hinterlassen. Die Schicksale der drei Frauen berühren, machen nachdenklich und vermitteln Mut und Kraft. Daher gebe ich hier - mit einem Punkt Abzug - gerne eine durchaus positive Leseempfehlung ab.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    skandinavischbook, 23.09.2018

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung :
    Erst einmal möchte ich wirklich das wunderschön gestaltete Cover hervorheben, welches wirklich ein absolutes Schmuckstück im Bücherregal darstellt und ganz nebenbei passt die Geschichte perfekt zum Cover, denn diese ist ebenfalls ein wahres Schmuckstück und wundervoll erzählt.
    Was mich besonders überrascht hat, ist der ganz feine, sehr gefühlvolle und dennoch sehr präzise Schreibstil der Autorin und deren Gabe für besondere Charaktere und deren Ausarbeitung.
    Aber auch der historische Aspekt war stets ansprechen und durchaus spannend, wodurch ich nur wo durch das Buch hinweg flog.
    Für mich ein Buch ohne Fehler, welches mich einfach nur zu 100 Prozent von sich überzeugen konnte !

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Hagazussa, 09.09.2018

    Als Buch bewertet

    Bereits das hochwertige Cover zieht den Leser in seinen Bann, ein Cover, dass starken Bezug zum Inhalt hat. Die Geschichte von drei Frauen, so unterschiedlich sie sind, so helfen sie sich doch am Ende bis hin zur Selbstaufgabe und stehen füreinander ein. Jede Frau erzählt ihre Geschichte in ihrer Weise, so dass das Erzählte sehr authentisch herüber kommt. Ein ergreifender Bericht aus einer Zeit, wo die Frau nicht viel zählte, gut zum Arbeiten, Kinder gebären oder repräsentieren. Ansonsten hatte sie die Klappe zu halten und zu funktionieren. Jede Frau hat ein schlimmes Schicksal und geht mit der ihr eigenen und möglichen Weise damit um. Ein Buch, dass dich nach dem Lesen noch lange nicht los lässt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Bärbel K., 03.09.2018

    Als Buch bewertet

    Gertrude Pardee, verheiratet mit einem brutalen Alkoholiker, wohnt mit ihrer Familie völlig abgeschieden inmitten eines Sumpfgebietes und ist nur noch verzweifelt. Verzweifelt, weil sie nicht mehr weiß wie sie ihre 4 Kinder ausreichend ernähren soll und wie sie ihrem Elend entrinnen kann. Ihr Mann vertrinkt seinen Lohn und wird dann gewalttätig - nur sogar gegenüber den Kindern. Einzig ihr Bruder und dessen Ehefrau versuchen sie zu unterstützten, Trost und Beistand zu geben.
    Gleich am Anfang des Buchs kommt Gertrude (genannt Gert) von einem heimlichen Besuch bei ihrem Bruder nach Hause. Wie immer muss sie die verschlungenen Wege wegen der Schlangen Spinnen und Alligatoren vorsichtig gehen und beobachtet dabei eine Alligatoren-Mutter, die aus der Deckung heraus ihr Gelege kampfbereit bewacht. Vielleicht nimmt Gert diese Beobachtung zum Anlass auch sich und ihre Töchter vor dem vor dem versoffenen, sie schlagenden Ehemann zu schützen. Wie? Das müsst ihr selbst nachlesen...
    Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten mich auf das Buch einzulassen. Aber dann konnte ich es nicht mehr aus den Händen legen.
    Die Autorin beschreibt die Brutalität des Ehemannes in meinen Augen sehr bildhaft indem sie Gert berichten lässt: "Mein Körper ist das Schlachtfeld, auf dem sich die Krankheit (Alkoholsucht) meines Mannes austobt." Wunderbare Worte für so eine furchtbare Handlung.
    Bei ihrem Neuanfang als Näherin für die Familie Coles lernt sie auch Retta, die ehemalige Sklavin, jetzt Haushälterin bei den Coles sowie ihre Chefin Annie Coles näher kennen. Obgleich alle drei unterschiedlichen Gesellschaftsschichten angehören, haben alle drei eines gemeinsam, genau wie die Alligatorin müssen sie für ihre Kinder kämpfen und sie beschützen. Dieser Kampf ist in diesem Buch sehr einfühlsam, unterhaltsam und an manchen Stellen auch recht traurig beschrieben. Man merkt beim Lesen, dass die Autorin die Menschen allgemein, ihre Figuren im Besonderen und auch diesen Landstrich liebt. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe 4 Lese-Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Tinkerfee, 14.09.2018

    Als Buch bewertet

    Ein Südstaatenroman über das Leben von drei Frauen in den 1920er Jahren…
    Alligatoren erschien im September 2018 im HarperCollins Verlag und stammt aus der Feder von Deb Spera. In den Roman geht es um das Leben von drei Frauen in den Südstaaten. Jede der drei Frauen hat mit ihren Problemen und Ängsten zu kämpfen und lernen, dass sie zusammen stärker sein können, als sie es sich selbst zugetraut haben.
    Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen erzählt. Zum einem gibt es Gertrude, welche um das Überleben Ihrer Töchter kämpfen muss, da ihr Ehemann das hart verdiente Geld lieber in der Bar lässt. Dann gibt es Annie, die Ehefrau eines Plantagenbesitzers, der ein dunkles Geheimnis mit sich trägt, welches bereits ihre Familie zerstört hat und zu guter Letzt lernt der Leser noch die Afroamerikanerin Oretta kennen. Sie ist die Haushälterin von Annie und ist die gute Seele, welche selbst keinen Unterschied zwischen dunkel- und hellfarbigen Menschen macht, auch wenn sie selbst trotz der Sklavenbefreiung aufpassen muss was sie sagt und tut.
    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und zum Teil knall hart. Anfangs musste ich mich an die angepasste Sprache gewöhnen, da sie teils doch sehr derb war. Aber für diese Zeit ist die Sprache und der Ausdruck der verwendet wurde authentisch. Wie bereits erwähnt, wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen und zwar in der Ich-Perspektive geschrieben. Das hat mir sehr gut gefallen, da man die Trauer, Wut, Verzweiflung aber auch Hoffnung und Freude dadurch gut mitfühlen konnte.
    Das Buch macht einen sehr nachdenklich und zeigt wie sehr die Frauen in der Vergangenheit kämpfen mussten um die eigenen Wünsche erfüllen zu können. Durch den historischen Hintergrund (Sklavenbefreiung, Wirtschaftskrise) bekommt man einen sehr guten Einblick, dass die 20er Jahre nicht nur golden waren, sondern es in der Zeit für viele um das Überleben ging.
    Ich kann das Buch jedem empfehlen, der historische Romane mit starken weiblichen Protagonistinnen mag.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Lea O., 16.09.2018

    Als Buch bewertet

    „Alligatoren“ ist ein wirklich interessantes Buch über das Amerika vor der großen Weltwirtschaftskrise. Erzählt wird die Geschichte anhand von drei Schicksalen: eine (zu den Zeiten) eher reiche weiße Frau, eine arme weiße Frau und eine schwarze Frau – die alle drei mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben und doch vom Schicksal zusammengeführt werden.
    Die Geschichte handelt von Annie, die erkennen muss, dass in ihrem Haus ein Feind lebt, der ihre ganze Familie bedroht. Getrude hat gerade ihren gewalttätigen Mann umgebracht und sucht nun Arbeit bei Annie. Da sie sich im Moment nicht um alle ihre Kinder kümmern kann, gibt sie ihre jüngste und kranke Tochter an Oretta, die schwarze Haushälterin von Annie, ab. So verwebt sich das Leben dieser drei Frauen, die alle in ihrer Art und Weise um Freiheit kämpfen.
    Zuerst wusste ich nicht so recht, worauf dieses Buch hinaus wollte, aber dann wird das Buch von Seite zu Seite besser und spannender. Die Geschichte wird durch die drei Perspektiven sehr lebendig und emotional erzählt. Die (eher traurigen) Zustände der damaligen Zeit werden unbeschönigt dargestellt, das war sicher auch eine große Rechercheleistung. Es passieren viele schreckliche Sachen in dem Buch, das heißt es wird auch nichts beschönigt und genau das macht das Buch so lesenswert.
    Der Schreibstil ist eigentlich sehr angenehm zu lesen, bis auf eine Sache: Sowohl bei Oretta, als auch bei Gertrude wird immer das Wort „wie“ statt „als“ verwendet. Etwas was die Leute heute gerne machen, deswegen weiß ich nicht, ob es sich um einen grammatischen Fehler handelt (der sehr häufig wiederholt wird), oder um ein Stilmittel, um zu zeigen, dass die beiden Frauen der unteren Schicht angehören. Auf jeden Fall hat es beim Lesen schon etwas gestört.
    Das Buch war lange auf drei Punkte Kurs, konnte mich aber dann auf den letzten Seiten doch noch zu vier Punkten umstimmen. Ich habe die Lektüre wirklich genossen und empfehle das Buch auch gerne weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 30.01.2019

    Als Buch bewertet

    Deb Spera entführt uns mit "Alligatoren" in die Südstaaten der USA, genauer gesagt nach Branchville in South Carolina. Wir sind in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Gleich mehrere Themen werden in diesem Buch beschrieben. Einmal geht es um die Veränderung der Lebensumstände der Einwohner der Südstaaten, die Baumwollkapselkäferplage hat die Lebensgrundlage vieler Südstaatler zerstört und eine große Armut macht sich breit. Gleichzeitig sind auch nach wie vor Rassen- und Klassenunterschiede von zentraler Bedeutung. Ebenso ist gerade die Zeit der Emanzipation der Frau, die Vormachtstellung des Mannes am Zerbröseln, den Frauen ist endlich das Wählen möglich und sie nehmen immer differenzierter am Berufsleben teil, z. B. auch in der Politik. Eine Zeit recht großer Veränderungen! Die Hauptakteure dieses Romans sind: Gertrude Pardee, Mutter von vier Töchtern, Angehörige der White Trash, Frau eines brutalen Alkoholikers, der die Familie tyrannisiert; Annie Coles, Mutter von zwei Töchtern und zwei Söhnen, verheiratet mit dem reichen Plantagenbesitzer Edwin, lebt mit dem Trauma, dass sich ihr dritter Sohn in jungen Jahren das Leben genommen hat und ihre beiden Töchter den Kontakt zur Familie abgebrochen haben; und Oretta Bootles, schwarze Haushälterin der Familie Coles, einst selbst noch Sklavin gewesen, hellsichtig und tief religiös, der Familie Cole sehr verbunden, lebt mit dem Trauma, ihre Tochter sehr früh an eine Krankheit verloren zu haben. Alle drei haben etwas gemeinsam, sie sind starke Charaktere und besitzen eine kämpferische Natur.

    Es wird in diesem Roman eine sehr interessante Geschichte gezeichnet, eine Geschichte der Emanzipation und ebenso eine Geschichte darüber, was Mutterschaft eigentlich bedeutet. Dieses Buch ist in einer gut lesbaren und auch sehr klangvollen Sprache geschrieben und besitzt ebenso einen sehr großen Sog und ich muss sagen, es hat mir sehr gut gefallen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    petra w., 22.08.2018

    Als Buch bewertet

    Es ist die Zeit vor der Wirtschaftskrise in den USA. Dem Süden geht es schon länger nicht gut. Die Ernten sind schlecht, Arbeit gibt es wenig, und die Schwarzen sind gerade erst eine Generation frei von der Sklaverei.
    Drei Frauen kämpfen für sich und ihre Kinder ums Überleben, Freiheit und gesellschaftliche Anerkennung.
    Gertrude eine arme Weiße deren vier Töchter schon lange hungern, der Vater vertrinkt das bisschen Geld und schlägt seine Familie halb tot.
    Annie, Frau des mächtigen Plantagenbesitzers hat noch vier überlebende erwachsende Kinder, erfährt das ihr Mann Schuld am Tod eines Sohnes ist.
    Retta die schwarze Hausangestellte, ist fast eine Freundin für Annie und kümmert sich um Gertrudes jüngste Tochter, sie weiß viel und versucht das Schlimmste zu verhindern.
    Die Mütter tun einfach alles für ihre Kinder, aus Gründen die eins zu eins nachvollziehbar sind. Die schwere Zeit ist eine Sache, die Art und Weise wie sich die Väter verhalten eine andere.
    Der Schreibstil und die Sprache ist etwas sperrig aber wenn man sich daran gewöhnt hat steht die Geschichte im Vordergrund.Im Nachwort erklärt die Autorin warum sie so und nicht anders ihr Buch geschrieben hat. Klare Worte flüssiger Text, spätestens dann erkennt man das der Schreibstil zum Buch gehört so und nicht anders, es ist die Sprache und Ausdrucksweise jener Zeit.
    Eine Zeit die keiner erleben möchte, so bitter, so wenig Freude und die wenigen Lichtblicke sind selten und schwer zu finden.
    Die Autorin hat es sehr gut vermittelt, nachdem ich mit dem Buch warm geworden bin konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen, es war nicht die Spannung sondern der Wunsch den Müttern durch das Lesen ihres Schicksals etwas Unterstützung zu vermitteln. Eigenartig ich weiß aber wenn ein Buch solche Gefühle hervor ruft ist es für mich ein gutes Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Gartenkobold, 29.08.2018

    Als Buch bewertet

    Freiheit – unbezahlbar
    Ein interessant gestaltetes Cover, eine Frau mit einem ausdrucksstarken Gesicht, die in die wie es scheint, in die „ Unendlichkeit“ schaut.
    Deb Spera nimmt uns mit auf eine Reise in die Südstaaten um 1900, eine harte Zeit, der Baumwollkäfer vernichtet die Baumwollernte, sumpfiges Land, was von Alligatoren nur so wimmelt und vor dieser Kulisse drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verbunden durch ein gemeinsames Schicksal. Zum einem ist da Gertrude, Mutter von vier Töchtern, der Ehemann ein Alkoholiker und gewalttätig. Er vertrinkt das bisschen, was ihnen zum Leben schon vorne und hinten nicht reicht und Annie, die ehemals eine Baumwollplantage besaß und Gertrude Arbeit in ihrer Näherei gibt, doch bei Annie ist nicht alles so, wie es zu sein scheint und als dritte die ehemalige Sklavin Oretta, die als Haushälterin bei Annie arbeitet.
    Ich gebe zu, dass ich zu Beginn Probleme mit der teilweise doch sehr einfach gehaltenen Sprache des Romans hatte, doch nachdem ich mich eingelesen hatte, flossen die Seiten nur so dahin. Die Autorin hat den drei Frauen sehr unterschiedliche authentisch wirkende Charaktere gegeben und erzählt den Roman in drei unterschiedlichen Handlungssträngen; gekonnt geschrieben durch unterschiedliche Schreibweisen, die den Bildungsgrad der einzelnen der Frauen spüren lassen. Die Handlungsstränge, die zu Beginn das gemeinsame Schicksal nicht erahnen lassen, werden allmählich immer enger miteinander verwoben und halten so einen Spannungsbogen aufrecht.
    Ein berührender Roman über drei Frauen, die nach Freiheit und Selbststimmung streben in einer damals doch sehr stark von Männern dominierten Welt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein