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  • 4 Sterne

    17 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miriam G., 30.01.2020

    Als Buch bewertet

    Ein rätselhaftes Tier
    In „Das Evangelium der Aale“ beschreibt der schwedische Journalist Patrik Svensson die Kindheitserinnerungen an seinen Vater und wie diese zusammen Aale angelten. Gleichzeitig verbindet er seine eigene Geschichte mit der des Aales, eines rätselhaften und unbekannten Tiers.
    Lange habe ich keinen Roman mehr gelesen, der mir so viel beigebracht hat. Vor der Lektüre wusste ich so gut wie nichts über Aale. Das hat sich nun geändert, ist der Aal doch ein unglaublich faszinierendes Tier, das jedoch auch heute noch die Wissenschaft vor einige Rätsel stellt. Bereits vor über 2000 Jahren befasste sich Aristoteles mit dem mysteriösen Tier, es folgten Untersuchen durch die bekannten Psychologen Sigmund Freud und von vielen weiteren Wissenschaftler. Zwar gelang es, herauszufinden, wo der Aal sich fortpflanzt, viele weitere Aspekte seines Lebens sind jedoch weiterhin ungeklärt. Nicht nur die Geschichte des Aales selber ist unglaublich faszinierend, sondern auch wie es sein kann, dass der Mensch trotz seiner Fortschrittlichkeit immer noch so wenig weiß.
    „Das Evangelium der Aale“ ist nicht nur sehr interessant zu lesen, sondern auch ziemlich traurig: Auch das Aussterben von Tieren – welches auch dem Aal droht, wird eindringlich thematisiert. Schuld ist (natürlich) der Mensch und sein Eingreifen in die Natur. Klimawandeln, Pestizide und Wasserkraftwerke bedrohen die Existenz dieses so faszinierenden Tieres, welches vermutlich seit Millionen Jahren auf der Erde lebt.
    Die parallele Geschichte befasst sich mit den Kindheitserinnerungen des Ich-Erzählers, wie er gemeinsam mit seinem Vater Aale auf verschiedene Weise angelte. Der Vater ist ein stiller, in sich gekehrter Mann, der keine Gefühle zeigt. Das Angeln bringt die beiden jedoch näher aneinander und ist seine Art, seinem Sohn Zuneigung zu zeigen. Allerdings bleibt der Vater-Sohn-Erzählstrang sehr blass und wird recht unemotional erzählt. Über die Personen erfährt man nur wenig, es gibt keine Konflikte und sie bleiben alle namenlos. Stattdessen stehen hier Naturbeschreibungen und die Technik des Aalangelns im Vordergrund. Das ist sprachlich zwar sehr gelungen, jedoch wird hier Potential verschenkt. Ich hätte gerne mehr über die Beziehung von Vater und Sohn, das Familienleben oder andere Aspekte erfahren.
    Patrik Svenssons Erstling ist ein sehr außergewöhnliches Buch, wobei ich hier eigentlich von dem Begriff Roman Abstand nehmen würde. Etwa zwei Drittel nimmt nämliche nicht die Vater-Sohn-Beziehung ein, sondern eben die Natur- und Kulturgeschichte des Aales. Hieran schließt sich auch ein weiterer kleiner Kritikpunkt an: Die Vorgehensweise, die Geschichte des Aales mit der eigenen zu verweben, ist zwar im Großen und Ganzen gelungen, jedoch sind die Handlungsstränge nicht ausgewogen: Die Vater-Sohn-Beziehung beeindruckt nur wenig und bleibt sehr oberflächlich.
    Ich kann Patrik Svensson Erstling allen empfehlen, die gerne mal etwas anderes lesen möchten, sich für Wissenschaft interessieren und sich gerne weiterbilden möchten. Trotz kleiner Schwächen ist „Das Evangelium der Aale“ eine gelungene und faszinierende Mischung aus Roman, kulturwissenschaftlicher Abhandlung und Meeresbiologie.

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  • 5 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 22.01.2020

    Als Buch bewertet

    Ein Aal wird nie einfach nur ein Aal sein

    Unglaublich, was man in diesem Buch über Aale erfährt, es sind erstaunliche Tiere. Ich habe sogar vorsichtshalber mal gegoogelt, ob das auch stimmt, was der Autor Patrick Svensson alles über Aale erzählt, aber tatsächlich!
    Erwartungen an poetische Momente werden schon durch das vorangestellte Zitat von Seamus Heaney, dem großen irischen Lyriker und Literaturnobelpreisträger, geweckt. Das wird auch teilweise erfüllt, zum Beispiel bei den Passagen, die er zusammen mit seinem Vater beim Angeln verbrachte. Es ist auch ein Erinnerungsbuch an den Vater.
    Aber Patrik Svenssons Sprache ist auch skandinavisch zurückhaltend und mehr durch Faktenwissen und bemerkenswerte Interpretationen geprägt. Dazu gehören auch die Abschnitte mit den Theorien von Aristoteles und viel später die vom jungen Freud.

    Patrik Svensson führt einen im Verlaufe des Buches weit in die Welt, bis auf die Mayflower oder in die Blechtrommel von Günter Grass bis hin zu Graham Swifts Wasserland.Ein Feuerwerk an Bezügen aus Philosophie und Literatur.

    Das rätselhafte am Aal macht ihn zu etwas besonderen und bewirkt, dass sich Menschen so sehr mit ihnen beschäftigen und dass die Aalfischer ein besonderer Schlaf Mensch sind.
    Der Aal als Symbol für unsere komplexen Beziehungen zu allem Leben.

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  • 3 Sterne

    12 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingeborg, 26.04.2020

    Als eBook bewertet

    Habe etwas Anderes erwartet…
    „Das Evangelium der Aale“ ist der Debütroman des schwedischen Autors Patrik Svensson.
    Zum Klappentext: Das Rätsel des Aals wird zum Echo der Fragen jedes Menschen: Woher komme ich? Wohin bin ich unterwegs?
    Nie in seiner Kindheit war Patrik Svensson seinem Vater so nah wie beim Aalfischen. Als Erwachsener stellt er fest: Der Erinnerung an seinen Vater kommt er nicht auf die Spur, ohne nach dem Fisch zu suchen, der sie miteinander verband – und über den wir bis heute erstaunlich wenig wissen. Poetisch und spannend entwirft Svensson eine Natur- und Kulturgeschichte der Aale, von Aristoteles und Sigmund Freud über Günter Grass bis zu Rachel Carson, und verbindet sie mit seiner persönlichen Geschichte. Auf verschlungenen Wegen wird das Rätsel des Aals zum Bild für das Leben selbst. Und Das Evangelium der Aale zu einer großen, umwerfenden Erzählung über ein sonderbares Tier und ein Leben auf der Suche.
    Obwohl ich nicht unbedingt ein Fischfan bin, fand ich das Cover in seiner Farbgebung und mit den sich umeinander windenden Aalen doch faszinierend und nach dem Klappentext habe ich eine Vater-Sohn –Geschichte ähnlich wie „In der Mitte entspringt ein Fluss“ erwartet, bei der das Fliegenfischen ja auch nur der Aufhänger zu der eigentlichen Geschichte ist.
    Vorliegend blieb aber der Aal im Vordergrund der Geschichte und das hat mich letztendlich doch nicht so fasziniert, dass ich darüber unbedingt ein ganzes Buch lesen wollte.
    Der Autor wechselt Kapitel mit sachlichen Informationen über den Aal ab mit Rückblenden des jugendlichen Protagonisten auf die Aalangelausflüge in seiner Kindheit mit seinem Vater. Hier wird das Verhältnis von Vater und Sohn näher beschrieben, beginnend bei den abendlichen Angelausflügen des damals 7jährigen Protagonisten. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn darf als sehr zurückhaltend bezeichnet werden. Ich vermute, dass das Buch autobiographische Züge hat.
    In den Kapiteln dazwischen wird der Aal von allen Seiten beleuchtet: von Aristoteles und Sigmund Freud über Günter Grass bis zu Rachel Carson –vielleicht auch nur für mich etwas zu philosophisch angehauchte Abhandlungen zum Thema „ Aal“ –insoweit nicht wirklich mein Buch…

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 11.02.2020

    Als Buch bewertet

    Der Aal, das geheimnisvolle Wesen und so viel mehr

    Patrik Svensson, der Autor dieser sehr besonderen 'Erzählung' nimmt uns hier mit auf eine Reise, die mit dem eigenen Erleben als Kind, beim gemeinsamen Aalfischen mit seinem Vater beginnt und ihn immer wieder dorthin zurückbringt. Denn nie empfand er mehr Nähe zu diesem Mann, als in den Zeiten, in denen sie sich zusammen dem Fangen dieses schon irgendwie einzigartigen Wesens widmeten, dem Aal. Man erfährt hier, wie wichtig der Aal schon in frühester Zeit für durchaus entscheidende Persönlichkeiten der ein oder anderen Epoche unserer Menschheitsgeschichte war und wie sehr diese die Beschäftigung mit seinen lange unergründlichen Geheimnissen geprägt hat, für ihr eigenes Schaffen in der Welt. Und dazu führen uns die Erkenntnisse über diesen Fisch, ja, es ist ein Fisch und schon dies war lange nicht anerkannt, zu der existenziellen Frage unseres Seins, dem Sinn des Lebens und der Möglichkeit, sich dieser Frage mit wirklich sehr faszinierenden Betrachtungen Philosophischer Natur auf dem Umweg über den Aal zu nähren. Man könnte dieses Buch sehr gut in kleinen Abschnitten lesen und es immer mal wieder zur Hand nehmen, um sich ein weiteres Kapitel rund um dieses Wesen eröffnen zu lassen. Aber irgendwie wird man dann doch so hineingezogen in diese Geschichte, dass man nicht anders kann, wie direkt weiter zu lesen.
    Ich bin sehr beeindruckt von der Eleganz, mit der uns der Autor durch seine, mit so viel Interessantem gefüllte Erzählung geleitet. Ein wirklich sehr besonderes Buch. Es ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber ich kann allen nur empfehlen, es einmal auszuprobieren, unbedingt!

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  • 5 Sterne

    10 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MelaKafer, 29.03.2020

    Als Buch bewertet

    Ein literarisches Meisterwerk über Aale und Menschen

    Wie vielen anderen Menschen auch, ist mir der Aal eher unheimlich. Er sieht ungewöhnlich aus und man weiß kaum etwas über ihn. Patrik Svensson folgt in seinem Debüt den Spuren des Aales. Zum einen ist dieses Buch eine wissenschaftliche Abhandlung über den Aal. Man erfährt unglaublich viel über das, was bisher über den Aal bekannt ist, seinen Geburtsort (die Sargassosee), seine verschiedenen Lebenszyklen bzw. Erscheinungsformen, seine Reise zu den europäischen Flüssen und Seen, sein Ausharren und Abwarten (oft Jahrzehnte lang) und schließlich seine lange Reise zurück zu den Anfängen, um sich fortzupflanzen und zu sterben. Niemand hat je einen Aal bei der Fortpflanzung gesehen, niemand je eine Geburt - das macht den Aal so mysteriös. Diese ungelösten Fragen schufen eine Mythologie um den seit 40 Millionen Jahren nahezu unverändert lebenden, rätselhaften Aal und lassen Wissenschaftlerherzen höher schlagen.
    Zum anderen ist es eine Vater-Sohn Geschichte. Die Geschichte einer Beziehung, die sich über die Liebe zum Aale angeln definiert.
    Und zu guter Letzt ist es eine philosophische Annäherung an den Sinn des Lebens, an das, was den Menschen ausmacht, was ihn ängstigt und welche Bedürfnisse er hat.
    Ich werde nach diesem wunderbaren Buch, das mich tief berührt hat, den Aal mit anderen Augen ansehen, ihn für seine Stärke und Anpassungsfähigkeit bewundern. Ich werde ihn ansehen und mich dabei um ihn und um seine immer seltener werdende Spezies sorgen. Und ich werde ihn ansehen und mich fragen, was sein mögliches Aussterben für uns bedeutet.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helena H., 02.02.2020

    aktualisiert am 03.02.2020

    Als Buch bewertet

    Der Aal ist der rätselhafteste Fisch der Welt. Seine Existenz und sein Lebenswandel werfen uns seit jeher viele Fragen auf und bis heute hat man noch nicht alle mit Bestimmtheit beantworten können beziehungsweise die Frage nach dem „Warum?“ aus der Dunkelheit ans Licht hervorholen können. So haben viele passionierte Forscher sehr viel Zeit und Energie – nicht selten ihr halbes Leben – der sogenannten Aalfrage gewidmet. Der Däne Johannes Schmidt ist beispielsweise 18 Jahre lang durch die Meere gefahren, bevor er den Ursprungsort des Aale – die Sargassosee – entdeckt hat. Auch so manches poetische Werk, wie Günter Grass‘ „Die Blechtrommel“, Boris Vians „Die Gischt der Tage“ oder Graham Swifts „Wasserland“ haben sich dem Aal auf literarische Weise genährt. Die Reihe wird nun von Patrik Svensson fortgesetzt, der uns behutsam an die Hand nimmt und uns auf verständliche, berührende und poetische Weise in die Geschichte des Aals einführt.

    „Das Evangelium der Aale“ ist halb Sach-, halb Erinnerungsbuch, denn in sich abwechselnden Kapiteln erzählt uns der Autor von wichtigen Stationen in der Mensch-Aal-Geschichte und gewährt uns Einblicke in seine eigene Geschichte, dessen Schwerpunkt die Vater-Sohn-Beziehung ausmacht. Wie sich schnell herausstellt, war das Aalfangen diejenige Tätigkeit, die Patrik Svensson und seinen Vater verbunden hat und ihr Verhältnis zueinander geprägt hat. So wird die allgemeine Aalfrage zu seiner ganz eigenen Frage nach der Herkunft, dem Sinn des Lebens und seinem Ziel, das sich auch jeder andere Mensch in unterschiedlicher Gewichtung stellt. „Das Rätselhafte, schwer Durchschaubare des Aals wird zum Echo der Fragen, die jeder Mensch in sich trägt: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin bin ich unterwegs?“

    Im einführenden Kapitel wird uns das Grundwissen über den Aal vermittelt. So erfahren wir, dass der Aal nur an einer einzigen Stelle im gesamten Ozean – der Sargassosee – das Licht der Welt erblickt und zunächst als ‚Weidenblättchen‘ und nach der ersten Metamorphose zum Glasaal bis zu drei Jahre durch das Meer treibt, bevor er sich als Gelbaal in einem Bach, Teich oder Binnensee entschließt, angekommen zu sein. In seinem selbstgewählten Zuhause führt er fortan das Leben eines Einzelgängers, bis ihn irgendwann – normalerweise im Alter zwischen fünfzehn und dreißig Jahren – eine innere Kraft dazu antreibt zwecks der Fortpflanzung an seinen Ursprungsort zurückzukehren. Während er zurückschwimmt, bilden sich seine Geschlechtsorgane aus, während sein Verdauungssystem sich zurückbildet. In der Sargassosee angelangt, findet das Ablaichen statt, nachdem der Aal verstirbt.

    Wie wir später erfahren, wurde dieses Wissen über Jahrhunderte zusammengetragen. Die Geschichte beginnt bei Aristoteles, der sich als erster großer Gelehrter ganz besonders für den Aal interessiert hat, und reicht von Sigmund Freud, dem Dänen Johannes Schmidt und der Meeresbiologin Rachel Carson bis in unsere jüngste Gegenwart hinein. Vieles von dem, was wir zu wissen glauben, ist aber bis heute nicht bestätigt. So hat kein Mensch jemals zwei Aale bei der Fortpflanzung beobachtet, noch hat man je einen ausgewachsenen Aal in der Sargassosee gesehen. Und eine weitere wichtige Tatsache: Der Aal vermehrt sich nicht Gefangenschaft. „Es war fast, als wehre sich der Aal dagegen, jemand anderem die Kontrolle über den Schöpfungsakt zu überlassen, als wäre seine Existenz ganz allein seine Sache.“ Das heißt, dass der vom Aussterben bedrohte Aal womöglich irgendwann wie der vom Autor herangeführte Dodo oder die Sehkuh für immer von der Erdoberfläche verschwunden sein wird, „bis es nichts mehr [über ihn] zu wissen gibt“.

    „Das Evangelium der Aale“ ist eine ganz besondere Art von Buch. Es ist halb Sach-, halb Erinnerungsbuch, aber nicht das allein ist das Besondere daran. Es ist der Versuch das Lebewesen, „das sich aktiv der menschlichen Erkenntnis entzieht“, zu begreifen. Und es ist ein Plädoyer für den Aal als Lebewesen, aber gleichzeitig auch für den Aal als eine große verbindungsstiftende Symbolkraft, die die Geschichte der Menschen im Allgemeinen und das Verhältnis des Autors zu seinem mittlerweile verstorbenen Vater im Speziellen bestimmt. Wer hätte gedacht, dass ein Buch über Aale so bewegend sein kann? Und doch ist es so, denn oftmals ist nicht das Was, sondern das Wie entscheidend und das beherrscht Patrik Svensson meisterhaft! Ich kann dieses poetische Debüt über die Natur, die Suche nach Wissen, Menschlichkeit und Verstehen jedem nur wärmstens ans Herz legen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suzann K., 24.01.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Faszination der Tiefe
    Der Autor Patrik Svensson hat mit “Das Evangelium der Aale” ein zutiefst berührendes Buch geschrieben.
    “Die Aalfrage zog sich, in wechselnder Gestalt durch die Jahrtausende.” “Wenn man nicht weiß, woher man kommt, kann man auch nicht wissen, wohin man geht. Der Weg von zu Hause fort und der Weg wieder zurück folgen derselben, vorgegebenen Route.”
    Mir war gar nicht bewußt, wieviel es über Aale zu wissen gibt und auch wieviel es gibt, daß man bis heute nicht über sie weiß, was geheim und verborgen ist und es wohl auch bleiben wird.
    Es ist auch eine Geschichte über einen Jungen und seinen Vater und ihre gemeinsame Beschäftigung mit dem angeln von Aalen. Es ist eine Geschichte über das Leben und das Sterben.
    Das Buch hat mich mit seinen ausdrucksstarken und gut gewählten Worten tief berührt.
    “So gesehen ist der Aal ein Fisch, der die Voraussetzungen des Fischseins überschreitet. Vielleicht weiß er nicht einmal, das er ein Fisch ist.”

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele S., 26.01.2020

    Als Buch bewertet

    Poetisches Sachbuch

    Patrik Svensson wuchs in der Nähe der schwedischen Aalküste auf und war mit seinem Vater oft beim Aalangeln. Der mochte den Aal gebraten, gedünstet und geräuchert. Geräuchert kannte ich ihn bisher auch. Doch wie sein Leben aussah, bis er in diesem Zustand auf den Tisch kam, war mir bisher nicht bekannt.

    „Wer den Ursprung von etwas sucht, sucht zugleich auch seinen eigenen Ursprung“ schreibt der Autor auf Seite 78. Und er nimmt uns Leser mit in die Sargassosee, wo der Aal nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler geboren wird. Abwechselnd erzählt er in den 18 Kapiteln von den Erlebnissen mit dem Vater und entführt uns Leser in Wissenschaft und Literatur. Schon früh stellte Aristoteles Überlegungen zum Aal an. Jahrhunderte später begann Sigmund Freud seine Karriere.

    Seite 54: „Was fand der 19jährige Sigmund Freud in Triest? Vielleicht, wenn schon nichts anderes, eine erste Erkenntnis darüber, wie weit unter der Oberfläche manche Wahrheiten verborgen liegen. Beim Aal wie auch beim Menschen. Und so kam es, dass der Aal auch die moderne Psychoanalyse beeinflusste.“

    Ebenso spielte der inzwischen vom Aussterben bedrohte Aal in der Literatur eine Rolle. Beispielsweise in Günter Grass‘ „Blechtrommel“ oder bei Rachel Carson, die bereits 1952 des Menschen Einfluss auf die Natur anprangerte.

    Auch wenn das Leben des Aals heute weitgehend erforscht ist, gibt es immer noch Unklarheiten darüber, wie er sich fortpflanzt. Warum er das gerade in der Sargassosee macht und von dort tausende Kilometer zu seinen Lebensräumen zurücklegt. „Es ist nach wie vor ein ziemliches Rätsel, wie er sein Ziel erreicht. Welchen Weg schlägt er ein? Wie findet er ihn und wie schafft er es, rechtzeitig dort zu sein? Wie kann ein Aal innerhalb von nur wenigen Monaten sieben- oder achttausend Kilometer zurücklegen?“ (Seite 179).

    Selten hat mich ein Sachbuch dermaßen fasziniert. Gerade der Wechsel zwischen eigenem Erleben und wissenschaftlichen Erkenntnissen macht es so lebendig. Dazu kommt ein wunderbar gestaltetes Cover. Auf jeden Fall ein Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Auch, weil es viele philosophische Gedanken enthält.

    „ Ruft gerade die Aalfrage bei dem, der sich mit ihr beschäftigt, eine besondere Hartnäckigkeit hervor? Je mehr ich selbst über den Aal lerne und je bewusster mir wird, was es im Laufe der Geschichte gekostet hat, ihn zu verstehen, desto mehr neige ich zu dieser Erklärung. Vor allem glaube ich, dass das Rätselhaft uns anzieht, weil es gleichzeitig auch immer etwas Bekanntes enthält. Der Ursprung des Aals und seine Wanderung sind schließlich trotz aller Merkwürdigkeiten etwas, wozu man sich verhalten und das man vielleicht sogar wiedererkennen kann: das lange Treiben mit dem Strom, um fortzukommen, und der zielstrebige und mühsame Weg zurück; was wir alles zu tun bereit sind, um nach Hause zu finden.“ (Seite 78)

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 05.02.2020

    Als Buch bewertet

    In Patrik Svensson´s Debütroman "Das Evangelium der Aale" ist die Hauptfigur tatsächlich der Aal. Es ist eine sowohl spannende als auch poetische Reise, auf der uns der Autor mitnimmt.

    Das Rätsel der Aale versuchen seit vielen Jahrhunderten die verschiedensten Forscher und Gelehrten auf die Spur zu kommen. Wo entsteht der Aal, wo kommt er her? Bereits Aristoteles versuchte das Geheimnis zu entschlüsseln. Und noch immer sind viele Fragen zu diesem Fisch offen.

    Zwischendurch wird immer mal wieder eine Geschichte über das Verhältnis zwischen Patrik Svensson und seinem Vater erzählt. Seit Kindheit geht er mit ihm immer mal zum Aalfang, mit den unterschiedlichsten Methoden und Fanggründen. Hier merkt man auch eine enge, innige Beziehung.

    Alles in allen, ein wundervoll geschriebener Roman. Ungewöhnlich und spannend erzählt, auch für all jene, die mit Aalen nichts anfangen können. Sehr zu empfehlen!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KH, 27.01.2020

    Als Buch bewertet

    Aale? Ausgerechnet diese schlangenartigen, glitschigen Dinger? Ich habe mich ehrlich gesagt nie besonders für diese Tiere interessiert. Ganz im Gegenteil, die auch im Buch beschriebene Szene aus der "Blechtrommel" mit dem Pferdekopf als Köder, hat mich nachhaltig mit einem Ekelgefühl für diese Wesen ausgestattet. Und dieses Buch hat mein Bild nun komplett gewandelt. Mit seiner Sprache und faszinierenden Schreibweise schafft es der Autor, eines der geheimnisvollsten Tiere dieser Erde spannend und interessant zu beschreiben. Ein Tier, das sich Jahrtausende der Wissenschaft entzog. Von der Gottesverehrung der Ägypter über Aristoteles (der fest davon überzeugt war, dass Aale sich nicht fortpflanzen, sondern einfach entstehen), von Sigmund Freud (der in jungen Jahren hoffnungslos versuchte, Geschlechtsorgane der Tiere zu finden) bis zu der modernen Seefahrt, die mit Peilsendern dem Ursprung der Meeresbewohner auf die Schliche kommen wollte. Doch die Aalfrage bleibt ungeklärt. Man weiß, dass die Tiere eine beeindruckende Metamorphose über vier Stadien durchlaufen, von den Meeren den langen Weg bis ins Binnenland suchen und dabei sogar notfalls das Wasser verlassen. Irgendwann, man weiß nicht, was das Signal ist, schwimmen die Aale tausende Kilometer zurück und laichen in den Tiefen des Meeres. In Gefangenschaft hingegen bilden sie weder Geschlechtsorgane aus, noch scheinen sie wirklich zu altern. Ein wahrhaft mystisches Wesen, das der Autor als Sinnbild für Glaube und Metaphysik nimmt und über die Erinnerung an das Aalfischen seinem Vater näher kommt. Genau wie die berühmte Rachel Carson begeht Svensson den Frevel des Vermenschlichens. Doch das ist notwendig, um dem Menschen die Bedeutung der Tier- und Pflanzenarten zu vermitteln. Nur was der Mensch kennt, schützt er. Haustiere sind deshalb die besten Freunde, weil man ihnen menschliche Eigenschaften zuspricht. Der Aal stirbt aus, wie unzählige Arten mit ihm. Der Mensch vergisst, dass er auch nur eine dieser Arten ist und dabei weit kürzer existiert, als diese beeindruckenden Tiere. So wird das Evangelium der Aale zu einer Offenbarung und Mahnung zugleich. Wir wissen noch viel zu wenig über die Geheimnisse und Wunder dieser Erde und sind in Begriff, das alles zu verlieren. Dieses spannende, informative und bewegende Buch bringt uns diese Geheimnisse etwas näher und öffnet die Augen für diese schützenswerte Welt.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hardy K., 27.01.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Aale? Ausgerechnet diese schlangenartigen, glitschigen Dinger? Ich habe mich ehrlich gesagt nie besonders für diese Tiere interessiert. Ganz im Gegenteil, die auch im Buch beschriebene Szene aus der "Blechtrommel" mit dem Pferdekopf als Köder, hat mich nachhaltig mit einem Ekelgefühl für diese Wesen ausgestattet. Und dieses Buch hat mein Bild nun komplett gewandelt. Mit seiner Sprache und faszinierenden Schreibweise schafft es der Autor, eines der geheimnisvollsten Tiere dieser Erde spannend und interessant zu beschreiben. Ein Tier, das sich Jahrtausende der Wissenschaft entzog. Von der Gottesverehrung der Ägypter über Aristoteles (der fest davon überzeugt war, dass Aale sich nicht fortpflanzen, sondern einfach entstehen), von Sigmund Freud (der in jungen Jahren hoffnungslos versuchte, Geschlechtsorgane der Tiere zu finden) bis zu der modernen Seefahrt, die mit Peilsendern dem Ursprung der Meeresbewohner auf die Schliche kommen wollte. Doch die Aalfrage bleibt ungeklärt. Man weiß, dass die Tiere eine beeindruckende Metamorphose über vier Stadien durchlaufen, von den Meeren den langen Weg bis ins Binnenland suchen und dabei sogar notfalls das Wasser verlassen. Irgendwann, man weiß nicht, was das Signal ist, schwimmen die Aale tausende Kilometer zurück und laichen in den Tiefen des Meeres. In Gefangenschaft hingegen bilden sie weder Geschlechtsorgane aus, noch scheinen sie wirklich zu altern. Ein wahrhaft mystisches Wesen, das der Autor als Sinnbild für Glaube und Metaphysik nimmt und über die Erinnerung an das Aalfischen seinem Vater näher kommt. Genau wie die berühmte Rachel Carson begeht Svensson den Frevel des Vermenschlichens. Doch das ist notwendig, um dem Menschen die Bedeutung der Tier- und Pflanzenarten zu vermitteln. Nur was der Mensch kennt, schützt er. Haustiere sind deshalb die besten Freunde, weil man ihnen menschliche Eigenschaften zuspricht. Der Aal stirbt aus, wie unzählige Arten mit ihm. Der Mensch vergisst, dass er auch nur eine dieser Arten ist und dabei weit kürzer existiert, als diese beeindruckenden Tiere. So wird das Evangelium der Aale zu einer Offenbarung und Mahnung zugleich. Wir wissen noch viel zu wenig über die Geheimnisse und Wunder dieser Erde und sind in Begriff, das alles zu verlieren. Dieses spannende, informative und bewegende Buch bringt uns diese Geheimnisse etwas näher und öffnet die Augen für diese schützenswerte Welt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 14.10.2020

    Als eBook bewertet

    Patrik und sein Vater....da gab es eigentlich immer nur EINE ganz feste Bindung zwischen den beiden: das Aalfischen. Aber sonst? Darüber redet Patrick nicht gern, denn es gibt nicht viel darüber zu erzählen.

    Aber was gibt es denn an Aalen so besonderes oder faszinierendes? Sie eine Delikatesse, sind wiederum gefährdet, werden auf besondere Weise wieder angesiedelt...all das, muss Patrick genauer „untersuchen“ und dabei werden besondere Aspekte klar und aalglatt dargestellt.



    Patrik Svensson gibt uns in diesem Buch eine ganz besondere und einmalige Geschichte zum Besten, wie ich sie so noch nie gelesen habe. Einerseits erfahren wir viel persönliches über den Autor aber auch sehr viel wissenswertes zum Thema Aale aber nicht nur das. Den Leser erwartet hier ein besonderes Highlight: Svensson verwebt Natur- und Kulturgeschichte der Aale unheimlich zart und emotional mit Persönlichkeiten und eben seiner selbst. Es war sehr erstaunlich zu lesen, welche Vergleiche er zieht, die Tiere analysiert, sich selbst dabei kennen lernt und in sich geht. Einige Parts waren schon sehr philosophisch aber es passte einfach perfekt. Er entwickelt einen gewissen Lesesog mit seinem Sprachstil und nimmt den Leser wahrlich gefangen. Hier kann ich nur ganz klar sagen: lesen Sie selbst!

    5 von 5 Sterne gibt es hier von mir!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 04.02.2020

    Als Buch bewertet

    Als wir vor über zehn Jahren ein Aquarium in Dänemark besuchten, konnten wir dort ein Becken mit vielen Aalen bewundern. Für mich gehören sie zu den faszinierendsten Tieren und ich war häufig beim Angeln auf Aal dabei. Daher war ich gespannt, wie Herr Svensson dieses Thema zu einem interessanten Buch macht. Und das ist ihm meiner Meinung nach perfekt gelungen.

    Das Buch beginnt mit einer kurzen Biographie der Aale. Diese wird aber im weiteren Verlauf noch wesentlich ausführlicher dargestellt. Herr Svensson schreibt über die Gedanken des Aristoteles genau so wie über jene des Herrn Freud. Beide sind schon lange tot und bis heute konnte die Wissenschaft deren Fragen nicht abschließend beantworten. Zwischen den Erkenntnissen bekannter Forscher über das Leben der Aale, kommen immer wieder auch Angelerlebnisse zur Sprache. Die hatte Herr Svensson mit seinem Vater und es sind Erinnerungen, die er nie vergessen wird.

    Egal, wie lange sie forschten oder welchen Aufwand sie betrieben. Kein Wissenschaftler kann bis heute belegen, wie Aale sich fortpflanzen oder warum sie ausgerechnet in der Sargassosee laichen. Woher wissen sie, wann sie sich auf den Weg zur Vermehrung machen müssen? Wie erkennen sie ihren Weg, der lang und gefahrvoll ist? Die Natur lässt sich nicht umfassend ergründen und/oder katalogisieren. Das imponiert mir und daher mag ich den Aal so gerne. Nein, nicht nur zum Essen. Obwohl er, frisch geräuchert, eine Delikatesse ist.

    Das Evangelium der Aale ist ein außergewöhnliches Buch und der Autor Akademiker. Er studierte unter anderem Literatur und das fällt beim Lesen positiv auf. Die Wortwahl hebt sich von vielen anderen Büchern wohltuend ab. Die Sprache ist gehoben aber nicht abgehoben und so bildhaft, dass ich mir die hier beschriebenen Plätze bestens vorstellen konnte. Aale sind eigensinnige Tiere, die leider auch vom Aussterben bedroht sind. Und das obwohl sie wesentlich länger auf der Erde leben als die Menschen. Das Cover ist übrigens ein Eyecatcher. So schön gestaltet, dass es wirklich häufig von mir betrachtet wurde. Am Schluss des Buches macht der Autor noch auf seine Quellen aufmerksam. Also, fünf Sterne plus und eine absolute Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    daniele b., 09.03.2020

    Als Buch bewertet

    Das Leben der Aale schildert die Kindheitserinnerungen des Autors, als er u. a. mit seinem Vater zum Aale fischen ging. Eine neue Welt tut sich dem Leser auf, wo er erfährt wie geheimnisvoll das Leben der Aale z.T. bis heute ist. Von Aristoteles bis Sigmund Freud, sie alle forschten um mehr über diesen geheimnisvollen Fisch zu erfahren, der geboren in der Sargassosee, als Weideblatt bezeichnet, im Meerwasser schwimmt. Die verschiedenen Wachstumstadien führen von kleinen Glasaal, Gelbaal und Blankaal bis zum voll ausgewachsenen Exemplar, der auf seiner langen Reise durch die Meere schließlich in den Flüssen und Seen der Kontinente landet. Bis er geschlechtsreif geworden ist, dann tritt er erneut seine Rückreise an um abzulaichen und schließlich zu sterben. Patrik Svensson verwebt in seine Erzählung über das Leben der Aale, das Leben der Menschen persönlich wie im Allgemeinen. Ob Freuds Lehre der menschlichen Psyche wohl auf seiner Forschung mit Aalen als junger Mann in Triest begründet sein mag? Er fand schließlich nicht das womit er beauftragt war, wurde jedoch weltberühmt als Psychotherapeut. Oder das Buch "Stummer Frühling" von Rachel Carson, die schon vor einem halbem Jahrhundert die Zusammenhänge exzesiver Gifteinsätze in der Landwirtschaft und dem Sterben der Arten in Zusammenhang brachte. Alles landet wieder beim Aal, der als Speisefisch vor allem bei den Armen dieser Welt beliebt war, und nun vom Aussterben bedroht ist. Plötzlich selten und gefährdet gilt er nun als Delikatesse, und wird teuer verkauft. Denn eines ist sicher, der Aal läßt sich nicht züchten. Er ist sperrig gegen alle menschlichen Bestrebungen in sich untertan zu machen. Ein wunderbares Buch, gut zu lesen, dass uns ein verborgenes Leben und u. a. auch uns selbst näher zu bringen versucht. Eine Warnung in Form von Prosa, dass der Mensch sich bescheiden soll, lieber geduldig die Welt in der er mit anderen Spezies lebt, zu beobachten und vor allem zu pflegen nicht auszubeuten.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    daniele b., 09.03.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Leben der Aale schildert die Kindheitserinnerungen des Autors, als er u. a. mit seinem Vater zum Aale fischen ging. Eine neue Welt tut sich dem Leser auf, wo er erfährt wie geheimnisvoll das Leben der Aale z.T. bis heute ist. Von Aristoteles bis Sigmund Freud, sie alle forschten um mehr über diesen geheimnisvollen Fisch zu erfahren, der geboren in der Sargassosee, als Weideblatt bezeichnet, im Meerwasser schwimmt. Die verschiedenen Wachstumstadien führen von kleinen Glasaal, Gelbaal und Blankaal bis zum voll ausgewachsenen Exemplar, der auf seiner langen Reise durch die Meere schließlich in den Flüssen und Seen der Kontinente landet. Bis er geschlechtsreif geworden ist, dann tritt er erneut seine Rückreise an um abzulaichen und schließlich zu sterben. Patrik Svensson verwebt in seine Erzählung über das Leben der Aale, das Leben der Menschen persönlich wie im Allgemeinen. Ob Freuds Lehre der menschlichen Psyche wohl auf seiner Forschung mit Aalen als junger Mann in Triest begründet sein mag? Er fand schließlich nicht das womit er beauftragt war, wurde jedoch weltberühmt als Psychotherapeut. Oder das Buch "Stummer Frühling" von Rachel Carson, die schon vor einem halbem Jahrhundert die Zusammenhänge exzesiver Gifteinsätze in der Landwirtschaft und dem Sterben der Arten in Zusammenhang brachte. Alles landet wieder beim Aal, der als Speisefisch vor allem bei den Armen dieser Welt beliebt war, und nun vom Aussterben bedroht ist. Plötzlich selten und gefährdet gilt er nun als Delikatesse, und wird teuer verkauft. Denn eines ist sicher, der Aal läßt sich nicht züchten. Er ist sperrig gegen alle menschlichen Bestrebungen in sich untertan zu machen. Ein wunderbares Buch, gut zu lesen, dass uns ein verborgenes Leben und u. a. auch uns selbst näher zu bringen versucht. Eine Warnung in Form von Prosa, dass der Mensch sich bescheiden soll, lieber geduldig die Welt in der er mit anderen Spezies lebt, zu beobachten und vor allem zu pflegen nicht auszubeuten.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 11.02.2020

    Als Buch bewertet

    Der Aal, das geheimnisvolle Wesen und so viel mehr

    Patrik Svensson, der Autor dieser sehr besonderen 'Erzählung' nimmt uns hier mit auf eine Reise, die mit dem eigenen Erleben als Kind, beim gemeinsamen Aalfischen mit seinem Vater beginnt und ihn immer wieder dorthin zurückbringt. Denn nie empfand er mehr Nähe zu diesem Mann, als in den Zeiten, in denen sie sich zusammen dem Fangen dieses schon irgendwie einzigartigen Wesens widmeten, dem Aal. Man erfährt hier, wie wichtig der Aal schon in frühester Zeit für durchaus entscheidende Persönlichkeiten der ein oder anderen Epoche unserer Menschheitsgeschichte war und wie sehr diese die Beschäftigung mit seinen lange unergründlichen Geheimnissen geprägt hat, für ihr eigenes Schaffen in der Welt. Und dazu führen uns die Erkenntnisse über diesen Fisch, ja, es ist ein Fisch und schon dies war lange nicht anerkannt, zu der existenziellen Frage unseres Seins, dem Sinn des Lebens und der Möglichkeit, sich dieser Frage mit wirklich sehr faszinierenden Betrachtungen Philosophischer Natur auf dem Umweg über den Aal zu nähren. Man könnte dieses Buch sehr gut in kleinen Abschnitten lesen und es immer mal wieder zur Hand nehmen, um sich ein weiteres Kapitel rund um dieses Wesen eröffnen zu lassen. Aber irgendwie wird man dann doch so hineingezogen in diese Geschichte, dass man nicht anders kann, wie direkt weiter zu lesen.
    Ich bin sehr beeindruckt von der Eleganz, mit der uns der Autor durch seine, mit so viel Interessantem gefüllte Erzählung geleitet. Ein wirklich sehr besonderes Buch. Es ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber ich kann allen nur empfehlen, es einmal auszuprobieren, unbedingt!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 22.01.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein Aal wird nie einfach nur ein Aal sein

    Unglaublich, was man in diesem Buch über Aale erfährt, es sind erstaunliche Tiere. Ich habe sogar vorsichtshalber mal gegoogelt, ob das auch stimmt, was der Autor Patrick Svensson alles über Aale erzählt, aber tatsächlich!
    Erwartungen an poetische Momente werden schon durch das vorangestellte Zitat von Seamus Heaney, dem großen irischen Lyriker und Literaturnobelpreisträger, geweckt. Das wird auch teilweise erfüllt, zum Beispiel bei den Passagen, die er zusammen mit seinem Vater beim Angeln verbrachte. Es ist auch ein Erinnerungsbuch an den Vater.
    Aber Patrik Svenssons Sprache ist auch skandinavisch zurückhaltend und mehr durch Faktenwissen und bemerkenswerte Interpretationen geprägt. Dazu gehören auch die Abschnitte mit den Theorien von Aristoteles und viel später die vom jungen Freud.

    Patrik Svensson führt einen im Verlaufe des Buches weit in die Welt, bis auf die Mayflower oder in die Blechtrommel von Günter Grass bis hin zu Graham Swifts Wasserland.Ein Feuerwerk an Bezügen aus Philosophie und Literatur.

    Das rätselhafte am Aal macht ihn zu etwas besonderen und bewirkt, dass sich Menschen so sehr mit ihnen beschäftigen und dass die Aalfischer ein besonderer Schlaf Mensch sind.
    Der Aal als Symbol für unsere komplexen Beziehungen zu allem Leben.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Billbo, 01.02.2020

    Als Buch bewertet

    Gleich mal vorweg - das Buch bekommt glatte fünf Sterne von mir! Nie zuvor hatte ich mich mit dem Aal auseinander gesetzt. Ein Fisch, sieht aus wie eine Schlange, schmeckt mir nicht. Mehr wusste ich nicht. Auch nicht, dass die Aalfrage die Menschheit schon so lange beschäftigt. Viele Forschende sind losgezogen um das Rätsel um den Aal zu lösen und vermochten es doch nicht. Der Aal ist und bleibt ein Mysterium.
    Gleich zu Beginn des Buches wird Wissenswertes zum Aal vermittelt. Man kann sagen, dass mich schon die ersten Seiten voll in den Bann gezogen hatten. Und die Begeisterung hielt bis zur letzten Seite an. Es wird einfach nicht langweilig. Man liest und staunt einfach nur.

    Poetisch und feinfühlig erzählt Patrik Svensson eine Geschichte rund um den Aal, die einen nachdenklich zurück lässt. Denn die Aalfrage ist auch eine Frage nach dem Sinn des Lebens. Kindheitserinnerungen, Fakten zum Aal und Forschungsberichte werden auf eine ganz hinreißende Art und Weise miteinander verknüpft. Dieses Buch kann ich einfach nur weiter empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sandor, 25.03.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Hier dreht sich alles um den Aal. Von seiner Entstehung in der Sargassosee bis hin zu seinem Tod. Dazwischen erwarteten diesen eigenartigsten aller Fische, den man in der Geschichte des Öfteren noch nicht mal als Fisch anerkannt hat, viele Zwischenstationen und ein durchaus langes Leben. Doch trotz intensiver Erforschung seit der Antike ist uns vieles am Leben der Aale immer noch ungekannt.

    In weiten Teilen könnte man Patrik Svenssons Werk eher als Sachbuch denn als Roman bezeichnen. Detailgenau beschreibt er das erstaunliche Leben und den Weg des Aals. Kürzere Kapitel zwischen diesen wissenschaftlichen Erläuterungen erzählen von der Leidenschaft eines Vaters und seines Sohnes, die mit nichts lieber ihre Freizeit verbringen möchten als Aal zu angeln.

    Trotz der vielen wissenschaftlichen Abhandlung liest sich das Buch wie ein spannender Roman. Das liegt zum einen sicher an der Erzählgabe des Autors als auch an der wirklich interessanten Thematik rund um den Aal, den man zurecht als ein bis ungelöstes Mysterium bezeichnen kann.

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  • 5 Sterne

    Leser100, 25.03.2020

    Als Buch bewertet

    Hier dreht sich alles um den Aal. Von seiner Entstehung in der Sargassosee bis hin zu seinem Tod. Dazwischen erwarteten diesen eigenartigsten aller Fische, den man in der Geschichte des Öfteren noch nicht mal als Fisch anerkannt hat, viele Zwischenstationen und ein durchaus langes Leben. Doch trotz intensiver Erforschung seit der Antike ist uns vieles am Leben der Aale immer noch ungekannt.

    In weiten Teilen könnte man Patrik Svenssons Werk eher als Sachbuch denn als Roman bezeichnen. Detailgenau beschreibt er das erstaunliche Leben und den Weg des Aals. Kürzere Kapitel zwischen diesen wissenschaftlichen Erläuterungen erzählen von der Leidenschaft eines Vaters und seines Sohnes, die mit nichts lieber ihre Freizeit verbringen möchten als Aal zu angeln.

    Trotz der vielen wissenschaftlichen Abhandlung liest sich das Buch wie ein spannender Roman. Das liegt zum einen sicher an der Erzählgabe des Autors als auch an der wirklich interessanten Thematik rund um den Aal, den man zurecht als ein bis ungelöstes Mysterium bezeichnen kann.

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