Bewertungen zu Das Universum ist verdammt groß und supermystisch

Etwas zu skurril

In dem Kinderbuch "Das Universum ist verdammt groß und supermystisch" erzählt Lisa Krusche die Geschichte von Gustav.
Gustav lebt zusammen mit seiner Mutter in Berlin. Diese möchte nun mit ihrem neuen Freund verreisen, woraufhin Gustav das Sprechen aufgibt bis der Mann, der eh - wie all die anderen - bald wieder weg sein wird, geht. Als Gustav eines Tages seinen Großvater im Heim besuchen war, lernt er auf dem Rückweg das Mädchen Charles kennen. Charles stört sich nicht daran, dass Gustav stumm ist und möchte zusammen mit ihm seinen Vater finden. Kurz darauf begeben die beiden sich zusammen mit Gustavs Vater auf einen Roadtrip quer durch Europa bis nach Istanbul.

Die Idee hinter der Geschichte hat mir gut gefallen. Gustav möchte endlich wissen, wer sein Vater ist und begibt sich dadurch auf eine Abenteuerreise. Möchte nicht jedes Kind irgendwann seine Eltern kennenlernen, bzw. erfahren was seine Wurzeln sind?! Auch die Freundschaft zwischen Gustav und Charles ist rührend. Charles und Gustav sind so grundverschiedenen und sind dennoch so gute Freunde. Leider wurde mir die Geschichte nur sehr schnell zu abgedreht und kaum noch realistisch. Auch wenn es sich um ein Kinderbuch handelt und hier gerne viel Phantasie eingebracht werden kann, war es mir dann doch zu viel davon.

Zu unrealistisch, um gut zu sein...

Das Cover...
...gefällt mir erst jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe, gut. Vorher konnte ich nicht wirklich etwas damit anfangen, doch jetzt weiß ich was die einzelnen Elemente bedeuten und wie sie zur Geschichte gehören. Besser finde ich jedoch, wenn ein Cover schon vor dem Lesen begeistert.

Der Titel...
... gefiel mir im Gegensatz dazu vor dem Lesen besser. Irgendwie habe ich einen anderen Verlauf der Story erwartet.

Zum Inhalt...
...möchte ich sagen, dass es sich in erster Linie um Gustav dreht. Er wächst alleine mit seiner Mom auf und sehnt sich nach einer intakten Familie und vor allem nach seinem Vater, den er nicht kennt. Eines Tages beschließt er aus Frust auf seine Mutter nicht mehr zu sprechen, am gleichen Tag lernt er Charles kennen und schon beginnt das Abenteuer, denn Charles hat wahrlich "Hummeln im Hintern" und eine ordentliche Portion Mut noch dazu. Die Zwei reisen, zusammen mit Gustavs Großvater aus dem Seniorenheim, durch die Welt,damit Gustav endlich seinen Vater kennenlernt.

Das Ganze ist total abgehoben und unrealistisch. Obwohl ich ein fantasievoller Mensch bin kann ich mir eine solche Geschichte nicht vorstellen. Anfangs ist es noch interessant wie es weiter geht, aber dann werden den jungen Lesern immer mehr Flausen in den Kopf gesetzt und das Abenteuer nimmt einen Verlauf, der völlig entfernt ist, von der Realität.

Würden meine Kinder ohne Vater aufwachsen wollte ich nicht, dass sie so ein Buch lesen. Nun sind wir aber eine intakte Familie und haben das Buch gemeinsam gelesen, da kann ich sagen es war unterhaltsam - jedoch fragten meine Kinder (10 und 12 Jahre) immer wieder Inhalte nach und meinten von sich aus dieses und jenes würde gar nicht gehen. Sie fanden das Buch ebenfalls nur mittelmäßig.

Der Schreibstil...
...gefiel mir gut. Wenn ich den Inhalt weglasse und wirklich nur auf die stilistischen Mittel achte, dann ist das Buch gut gelungen.
Zumindest in Gustav kann man sich als Leser einfühlen.
Es ist insgesamt nicht lustig geschrieben, aber doch so, dass ein Spannungsbogen aufgebaut und Interesse am Fortgang der Story gefördert wird.

Fazit:
Für seeehr fantasievolle Kinder, die es nicht zu genau nehmen ist das Buch empfehlenswert.
Allen anderen würde ich abraten.
3 Sterne von 5 gibt es dennoch, weil mir die Art des Schreibens so gut gefällt