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  • 5 Sterne

    64 von 91 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 04.01.2020

    Als Gustav Kleinmann und sein Sohn Fritz in Wien 1938 von den Nazis verhaftet werden, beginnt für Vater und Sohn eine Odyssee durch die nationalsozialistische Vernichtungsmaschinerie. Nach einem schier endlos erscheinenden Marsch auf dem Blutweg im KZ Buchenwald angekommen ,erfahren sie am eigenen Leib, was es heißt ein Jude zu sein und in den Augen der braunen Schergen zum lebensunwerten Leben zu gehören.
    Eine Tortur aus Hunger, Misshandlungen, immer wiederkehrende Verlegungen in andere KZ und ständiger Todesangst müssen beide über sich ergehen lassen, nicht sicher, ob sie das Licht des nächsten Tages noch einmal erblicken werden. Doch all der Hass, all die Demütigungen können Vater und Sohn nicht brechen, denn das familiäre Band schweißt sie zusammen, stärkt ihren Überlebenswillen und lässt sie durchhalten. Über die gesamte Dauer des Zweiten Weltkrieges werden Fritz und sein Vater immer wieder Zeuge, wie SS- Obere ihren Hass an unschuldigen Menschen ausleben, sie und andere Mithäftlinge foltern und ihnen Unmenschliches antun. Die Tagebuchaufzeichnungen von Gustav Kleinmann geben wieder, zu welchen Gräueltaten die Mithelfer Hitlers fähig gewesen sind.
    Die Folter mit der Bullenpeitsche, die Fritz über sich ergehen lassen muss, lassen mich sprach- & fassungslos die Szenen lesen, hieße Tränen rinnen mir über die Wagen und man kann nicht einmal ansatzweise nachvollziehen, welches unermessliche Leid diesem jungen Mann und allen anderen unschuldigen Menschen, die im KZ ihr Leben lassen mussten, angetan wurde. Nur weil sich ein Einzelner in seiner Ideologie verrannt und ihm aberhundert Anhänger scheinbar willenlos gefolgt sind.
    Als feststeht, dass Gustav nach Auschwitz transportiert werden soll, ist für seinen Sohn Fritz eines klar – er kann seinen Vater nicht allein ins Verderben ziehen lassen und so schließt er sich dem Todeszug an.
    Viele Szenen, die dieses unglaubliche Inferno widerspiegeln, klingen fast schon wie aus einem Roman, aber dass hier tatsächlich Vater und Sohn die Tötungsmaschinerie der Nazis überlebt haben, grenzt nahezu an ein Wunder und kann durch die Tagebücher Kleinmanns und die Aussagen seines Sohnes und vielen anderen Überlebenden nachgewiesen werden. Es wurde nichts hinzugefügt, nichts weggelassen – der Autor belegt, dass dieses Buch wahr ist, in all seiner Grausamkeit.
    Jeremy Dronfield schreibt mit einfühlsamen Worten, ganz viel Herzblut und unendlich grausamen, zum Leben erweckten Bildern, wie sich das Schicksal tausender Juden zugetragen hat. Der Lebensweg von Gustav und Fritz Kleinmann ist bewegend, raubt einem dem Atem, lässt einen am Boden zerstört zurück und überzeugt durch unglaublich gute Recherche. Die beigefügten Bilder geben den Namen Gustav und Fritz ein Gesicht und man wird ein Teil dieser unglaublichen Familiengeschichte.
    Ein Buch voller Hoffnung in der dunkelsten Zeit der Weltgeschichte, als es eigentlich keine Hoffnung mehr gab, ein Zeugnis grausamer Massenmorde und ein Mahnmal für all die kommenden Generationen, dass sich Geschichte nicht mehr wiederholen darf! Nie mehr!

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  • 5 Sterne

    47 von 62 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 09.02.2020

    1938. Der Polsterer Gustav Kleinmann lebt mit Ehefrau Tini und den Kindern Herta, Edith, Fritz und Kurt in Wien, sie leben bereits in Alarmbereitschaft, da die deutsche Nazipolitik inzwischen ihre Anhänger in Österreich gefunden hat und sie als Juden nirgendwo mehr sicher sind. Als Gustav und Fritz verhaftet und gemeinsam zur Zwangsarbeit ins KZ Buchenwald verbracht werden, setzt Tini alle Hebel in Bewegung, um wenigstens ihre restlichen Kinder in Sicherheit zu bringen. Nur Kurt und Edith dürfen ausreisen, während Tini und Herta in ein Lager kommen. Die Selektion in Buchenwald macht vor Gustav nicht halt, er wird auf einen Transport nach Auschwitz gesandt. Fritz folgt ihm freiwillig nach, um seinen Vater nicht zu verlieren und sich gegenseitig zu stützen. Damit beginnt ein langer Leidensweg für beide…
    Jeremy Dronfield hat mit „Der Junge, der seinem Vater nach Auschwitz folgte“ aus den Tagebuchaufzeichnungen von Gustav Kleinmann und diversen Interviews mit Familienmitgliedern einen ergreifenden Roman vorgelegt, der den Leser mitten in die Seele fährt und nie wieder loslassen wird. Der Erzählstil ist flüssig, bildhaft und sehr berührend, dem Leser bleibt bei der Lektüre wirklich nichts erspart, so erlebt er die grausamen und menschenverachtenden Behandlungen durch die Nazis detailliert mit, die schon beim Lesen körperliche Schmerzen und Gänsehaut verursachen ob der Rohheit und Brutalität, die deren Gefangene damals ausgesetzt waren. Aufgrund dessen kann man das Buch auch nicht in einem Durchgang lesen, zu sehr gehen einem die Zeilen an die Nieren und lassen die Bilder im Kopf ständig aufs Neue hervortreten. Dronfield offenbart das perfide Spiel der Nazis, deren Foltermethoden und vor allem die leibhaftige Hölle, durch die die Inhaftierten gehen mussten und zum Großteil nicht überlebten. Auschwitz ist zwar das bekannteste Vernichtungslager der Nazis, doch auch Zwangsarbeitslager wie Buchenwald tragen den Schrecken vor sich her, in denen sich die Menschen bei unzureichender Ernährung zu körperlich Tode schuften mussten. „Arbeit macht frei“ bekommt hier genau die Bedeutung, die mit dem Schriftzug in Auschwitz auch gemeint ist. Umso erstaunlicher ist, dass Gustav und Fritz diese Hölle tatsächlich überlebt haben. Darüber hinaus gibt es auch besondere und anrührende Momente ein Zeichen von Hoffnung, das ihnen hilft, weiter durchzuhalten. Die sich hier zeigende Menschlichkeit und das Miteinander stehen im großen Kontrast zu der brutalen Szenerie der Nazis.
    „Der Junge, der seinem Vater nach Auschwitz folgte“ ist ein herausragend zusammengetragenes Zeitzeugnis, das einmal mehr deutlich macht, wozu der Mensch fähig ist, im guten wie im schlechten Sinne. Gerade, weil sich bereits in der heutigen Zeit die Zeichen mehren, dass niemand aus der damaligen Zeit gelernt hat, sollten viele dieses Buch lesen, damit sie nicht vergessen…

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 30.12.2019

    „Die Unterwelt hatte ihre Pforten aufgetan und ihre niedrigsten, scheußlichsten, unreinsten Geister losgelassen.... Was hier entfesselt wurde, war der Aufstand des Neids, der Missgunst, der Verbitterung, der blinden böswilligen Rachsucht“. (Seite 33/34)

    Für mich ist diese Beschreibung auf das ganze Buch auszulegen und trifft genau ins Auge.

    Ich interessiere mich seit meiner Jugend für die Zeit der NSDAP, den zweiten Weltkrieg, für die Verbrechen die an der Menschlichkeit begangen wurden, denn für mich ist es klar und sehr einfach – sowas darf nie nie wieder geschehen.
    Und wenn man sich dann heute das Europa ansieht, dann wird mir schlecht, alleine deswegen sind diese Bücher heute wieder wichtiger denn je.

    Diese wahre Geschichte geht ganz schrecklich an die Substanz, ich weiß gar nicht wie oft ich das Buch kurz auf die Seite legen musste, die Tränen wegwischen, durchatmen und weiterlesen.
    Ja, jedes Buch was über den Holocaust ist das wahre Grauen, der menschliche Abgrund, aber dieses Buch toppt aktuell alles was ich bisher gelesen habe, denn der Aufbau, die Geschichte, diese Wahrheit hinter dem Geschehen übertrifft alles vorstellbare.

    Wenn man das Wort Holocaust hört denken viele an das Schrecklichste aller Lager – Auschwitz.
    Doch dieses Buch belehrt das es auch in anderen Lagern schrecklich oder schrecklicher zuging.

    Die Familie Kleinmann lebt in Wien, Gustav und Tini haben 4 lebhafte Kinder – Fritz, Kurt, Herta und Edith.
    Die Familie hat nicht viel an Geld, ist aber glücklich und zufrieden, sie kommen über die Runden.
    Das ändert sich als die Abstimmung ob Österreich zum Deutschen Reich nicht demokratisch abgehalten wird sondern Hitler sich das Recht herausnimmt und den Anschluss, mit Drohung, durchsetzt.
    Ab da ändert sich für Familie Kleinmann, die Juden sind, alles.

    Während man in Deutschland lange versuchte der „Judenfrage“ auf Dauer zu lösen, nehmen sich die Nazis in Österreich nicht soviel Zeit und schon nach kurzer Zeit leben die Juden dort in Angst und Schrecken.

    Im Jahr 1938 werden Gustav und sein ältester Sohn Fritz von der Gestapo abgeholt und in ein KZ gebracht, nach Buchenwald.
    Daheim versucht Tini ihre 2 Töchter und den Jüngsten, Kurt, vor der Deportation in Sicherheit zu bringen und sie in die USA oder England schicken zu können.

    Währenddessen erleben Gustav und Fritz das Schrecken und die Abgründe der Menschlichkeit im KZ Buchenwald.
    Und wer dachte dass nur Auschwitz die Schrecklichsten der Schrecklichsten auf den Plan rief, der wird in diesem Buch, nach einer wahren Geschichte, eines Besseren belehrt.
    Gustav und Fritz sind in der Hölle angekommen und nur durch ihre Liebe zueinander und dem Willen, dieses Grauen zu überleben, die Nazis nicht triumphieren zu lassen, machen sie weiter.

    Wie schon bemerkt, dieses Buch geht an die Grenzen, nein, es darüber hinaus.
    Da Gustav Tagebuch führte, die ganzen Jahre, die Fritz und er im KZ waren, ist dieses Buch die Geschichte der Familie Kleinmann.
    Eine Geschichte die für viele Schicksale zur Zeit des 2. Weltkrieges stehen, denn nicht nur Juden wurden verfolgt und in die KZ´s gebracht, ebenso Asoziale, Behinderte, Kranke, Polen, Kriegsgefangene aus Russland, Ungarn und England, Deutsche die nicht den Sinn der Partei folgten, Roma, Sinti und so viele Menschen und Gruppierungen mehr.

    Zwischen all dem Schrecken und seiner Grausamkeit erleben wir mit beiden Männern aber auch Zusammenhalt, die Überwindung von menschlichen Grenzen, Menschlichkeit, Freundschaft – alles kleine Hoffnungsschimmer die einen zum weitermachen und weiterleben bringen, die die Hoffnung nicht sterben lassen.

    Durch Fotos und eben den authentischen Aufzeichnungen von Gustav Kleinmann, den Erzählungen von Fritz Kleinmann, die das ganze Bild abrunden, kommt man dieser kleinen aber netten Familie sehr nah, man ist in ihrem Alltag, kurz vor der Machtergreifung und dann während dieser Zeit der Grausamkeiten und pure Unmenschlichkeit.
    Viele neue Abgründe stürzen auch den Leser oft in pure Verzweiflung, Traurigkeit, Fassungslosigkeit, aber ebenso stützt diese Hoffnung, diese Gemeinschaft in den Lagern wieder das Gelesene.

    Als Gustav nach Auschwitz deportiert werden soll beschließt Fritz ihm zu folgen, er will und wird seinen Vater nicht alleine lassen.
    Dieser Zusammenhalt, diese Liebe und ja, dieses gegenseitig Hoffnung schenken, das berührt ungemein.

    Ein Buch, gegen das Vergessen, in seiner Umsetzung sehr gelungen denn es bringt und das Schicksal der Familie Kleinmann, das Schicksal von so vielen Familien und Menschen dieser Zeit nahe und ist ganz einfach gesagt ein Buch gegen das Vergessen.
    In meinen Augen sollte man dieses Buch auf jeden Fall gelesen haben, eigentlich gehört es in den Schulunterricht eingeführt.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 09.02.2020 bei bewertet

    1938. Der Polsterer Gustav Kleinmann lebt mit Ehefrau Tini und den Kindern Herta, Edith, Fritz und Kurt in Wien, sie leben bereits in Alarmbereitschaft, da die deutsche Nazipolitik inzwischen ihre Anhänger in Österreich gefunden hat und sie als Juden nirgendwo mehr sicher sind. Als Gustav und Fritz verhaftet und gemeinsam zur Zwangsarbeit ins KZ Buchenwald verbracht werden, setzt Tini alle Hebel in Bewegung, um wenigstens ihre restlichen Kinder in Sicherheit zu bringen. Nur Kurt und Edith dürfen ausreisen, während Tini und Herta in ein Lager kommen. Die Selektion in Buchenwald macht vor Gustav nicht halt, er wird auf einen Transport nach Auschwitz gesandt. Fritz folgt ihm freiwillig nach, um seinen Vater nicht zu verlieren und sich gegenseitig zu stützen. Damit beginnt ein langer Leidensweg für beide…
    Jeremy Dronfield hat mit „Der Junge, der seinem Vater nach Auschwitz folgte“ aus den Tagebuchaufzeichnungen von Gustav Kleinmann und diversen Interviews mit Familienmitgliedern einen ergreifenden Roman vorgelegt, der den Leser mitten in die Seele fährt und nie wieder loslassen wird. Der Erzählstil ist flüssig, bildhaft und sehr berührend, dem Leser bleibt bei der Lektüre wirklich nichts erspart, so erlebt er die grausamen und menschenverachtenden Behandlungen durch die Nazis detailliert mit, die schon beim Lesen körperliche Schmerzen und Gänsehaut verursachen ob der Rohheit und Brutalität, die deren Gefangene damals ausgesetzt waren. Aufgrund dessen kann man das Buch auch nicht in einem Durchgang lesen, zu sehr gehen einem die Zeilen an die Nieren und lassen die Bilder im Kopf ständig aufs Neue hervortreten. Dronfield offenbart das perfide Spiel der Nazis, deren Foltermethoden und vor allem die leibhaftige Hölle, durch die die Inhaftierten gehen mussten und zum Großteil nicht überlebten. Auschwitz ist zwar das bekannteste Vernichtungslager der Nazis, doch auch Zwangsarbeitslager wie Buchenwald tragen den Schrecken vor sich her, in denen sich die Menschen bei unzureichender Ernährung zu körperlich Tode schuften mussten. „Arbeit macht frei“ bekommt hier genau die Bedeutung, die mit dem Schriftzug in Auschwitz auch gemeint ist. Umso erstaunlicher ist, dass Gustav und Fritz diese Hölle tatsächlich überlebt haben. Darüber hinaus gibt es auch besondere und anrührende Momente ein Zeichen von Hoffnung, das ihnen hilft, weiter durchzuhalten. Die sich hier zeigende Menschlichkeit und das Miteinander stehen im großen Kontrast zu der brutalen Szenerie der Nazis.
    „Der Junge, der seinem Vater nach Auschwitz folgte“ ist ein herausragend zusammengetragenes Zeitzeugnis, das einmal mehr deutlich macht, wozu der Mensch fähig ist, im guten wie im schlechten Sinne. Gerade, weil sich bereits in der heutigen Zeit die Zeichen mehren, dass niemand aus der damaligen Zeit gelernt hat, sollten viele dieses Buch lesen, damit sie nicht vergessen…

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  • 5 Sterne

    6 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid K., 04.01.2020 bei bewertet

    Erschütternde Geschichte

    „Gemeinsam stärker als der Tod“

    Wien 1938: Die Familie Kleinmann lebt seit dem Anschluss in Angst und Schrecken, immerhin ist bereits bekannt wie die Nazis mit Juden verfahren. Gustav, Tini und deren vier Kinder – Edith, Herta, Fritz und Kurt – hoffen, dass die Familie zusammen bleiben kann und versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Doch schon bald werden Gustav und Fritz verhaftet und ins KZ Buchenwald gebracht. Tini versucht unermüdlich ihre Kinder zu schützen und eine Ausreisegenehmigung zu erhalten. Dies gelingt nur für Edith und Kurt. Auch Tini und Herta werden letztendlich von der Gestapo verhaftet und in ein Lager geschickt.

    Das Buch erzählt nun die Geschichte der Familie aus unterschiedlichen Perspektiven. Hauptsächlich aus Sicht von Gustav oder Fritz, die Unvorstellbares erleben müssen – und dies über Jahre. Das einzige was die beiden am Leben hält, ist ihre Liebe und ihr Zusammenhalt. Als Gustav nach Auschwitz deportiert werden soll, beschließt Fritz, seinem Vater zu folgen. Welche Schrecken den beiden während der Gefangenschaft noch blühen, erahnen sie nicht mal ansatzweise.

    Geheim schreibt Gustav über Jahre in seinem Tagebuch und wie durch ein Wunder, wird dieses von den Nazis nicht entdeckt. Der Autor Jeremy Dronfield hat dieses Lagertagebuch als Grundlage für diese erschreckende Geschichte genommen, ergänzt noch durch Gespräche mit Familienmitgliedern, vor allem mit Fritz, ergibt das Buch ein detailliertes Bild des Grauens.

    „Nicht verzweifeln, Zähne zusammenbeißen, die Mörder der SS dürfen nicht siegen.“

    Während des Lesens musste ich mehrmals unterbrechen, die Grausamkeiten sind schon beim Lesen nur schwer zu ertragen. Sicherlich gibt es unzählige solcher Schicksale und diese Geschichte soll wohl auch stellvertretend dafür stehen. Was mich aber positiv gestimmt hat, war der Zusammenhalt und die Solidarität der Gefangenen. Liebe, Freundschaft, Unterstützung, Hoffnung und eine große Portion Glück hat Gustav und Fritz letztendlich gerettet und ein Leben nach der Hölle ermöglicht. Ergänzend finden sich einige private Bilder der Familie Kleinmann. Ebenso erfährt man neben dieser Geschichte über die politischen Entwicklungen dieser Zeit und das Leben der Familie nach dem Krieg.

    Ein wichtiges Buch gegen das Vergessen. Keine leichte Kost, aber ich wünsche dem Buch viele Leser. 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 13.01.2020

    „Die Unterwelt hatte ihre Pforten aufgetan und ihre niedrigsten, scheußlichsten, unreinsten Geister losgelassen.... Was hier entfesselt wurde, war der Aufstand des Neids, der Missgunst, der Verbitterung, der blinden böswilligen Rachsucht“. (Seite 33/34)

    Für mich ist diese Beschreibung auf das ganze Buch auszulegen und trifft genau ins Auge.

    Ich interessiere mich seit meiner Jugend für die Zeit der NSDAP, den zweiten Weltkrieg, für die Verbrechen die an der Menschlichkeit begangen wurden, denn für mich ist es klar und sehr einfach – sowas darf nie nie wieder geschehen.
    Und wenn man sich dann heute das Europa ansieht, dann wird mir schlecht, alleine deswegen sind diese Bücher heute wieder wichtiger denn je.

    Diese wahre Geschichte geht ganz schrecklich an die Substanz, ich weiß gar nicht wie oft ich das Buch kurz auf die Seite legen musste, die Tränen wegwischen, durchatmen und weiterlesen.
    Ja, jedes Buch was über den Holocaust ist, ist das wahre Grauen, der menschliche Abgrund, aber dieses Buch toppt aktuell alles was ich bisher gelesen habe, denn der Aufbau, die Geschichte, diese Wahrheit hinter dem Geschehen übertrifft alles vorstellbare.

    Wenn man das Wort Holocaust hört denken viele an das Schrecklichste aller Lager – Auschwitz.
    Doch dieses Buch belehrt das es auch in anderen Lagern schrecklich oder schrecklicher zuging.

    Die Familie Kleinmann lebt in Wien, Gustav und Tini haben 4 lebhafte Kinder – Fritz, Kurt, Herta und Edith.
    Die Familie hat nicht viel an Geld, ist aber glücklich und zufrieden, sie kommen über die Runden.
    Das ändert sich als die Abstimmung ob Österreich zum Deutschen Reich nicht demokratisch abgehalten wird sondern Hitler sich das Recht herausnimmt und den Anschluss, mit Drohung, durchsetzt.
    Ab da ändert sich für Familie Kleinmann, die Juden sind, alles.

    Während man in Deutschland lange versuchte die „Judenfrage“ auf Dauer zu lösen, nehmen sich die Nazis in Österreich nicht soviel Zeit und schon nach kurzer Zeit leben die Juden dort in Angst und Schrecken.

    Im Jahr 1938 werden Gustav und sein ältester Sohn Fritz von der Gestapo abgeholt und in ein KZ gebracht, nach Buchenwald.
    Daheim versucht Tini ihre 2 Töchter und den Jüngsten, Kurt, vor der Deportation in Sicherheit zu bringen und sie in die USA oder England schicken zu können.

    Währenddessen erleben Gustav und Fritz das Schrecken und die Abgründe der Menschlichkeit im KZ Buchenwald.
    Und wer dachte dass nur Auschwitz die Schrecklichsten der Schrecklichsten auf den Plan rief, der wird in diesem Buch, nach einer wahren Geschichte, eines Besseren belehrt.
    Gustav und Fritz sind in der Hölle angekommen und nur durch ihre Liebe zueinander und dem Willen, dieses Grauen zu überleben, die Nazis nicht triumphieren zu lassen, machen sie weiter.

    Wie schon bemerkt, dieses Buch geht an die Grenzen, nein, es darüber hinaus.
    Da Gustav Tagebuch führte, die ganzen Jahre, die Fritz und er im KZ waren, ist dieses Buch die Geschichte der Familie Kleinmann.
    Eine Geschichte die für viele Schicksale zur Zeit des 2. Weltkrieges stehen, denn nicht nur Juden wurden verfolgt und in die KZ´s gebracht, ebenso Asoziale, Behinderte, Kranke, Polen, Kriegsgefangene aus Russland, Ungarn und England, Deutsche die nicht den Sinn der Partei folgten, Roma, Sinti und so viele Menschen und Gruppierungen mehr.

    Zwischen all dem Schrecken und seiner Grausamkeit erleben wir mit beiden Männern aber auch Zusammenhalt, die Überwindung von menschlichen Grenzen, Menschlichkeit, Freundschaft – alles kleine Hoffnungsschimmer die einen zum weitermachen und weiterleben bringen, die die Hoffnung nicht sterben lassen.

    Durch Fotos und eben den authentischen Aufzeichnungen von Gustav Kleinmann, den Erzählungen von Fritz Kleinmann, die das ganze Bild abrunden, kommt man dieser kleinen aber netten Familie sehr nah, man ist in ihrem Alltag, kurz vor der Machtergreifung und dann während dieser Zeit der Grausamkeiten und pure Unmenschlichkeit.
    Viele neue Abgründe stürzen auch den Leser oft in pure Verzweiflung, Traurigkeit, Fassungslosigkeit, aber ebenso stützt diese Hoffnung, diese Gemeinschaft in den Lagern wieder das Gelesene.

    Als Gustav nach Auschwitz deportiert werden soll beschließt Fritz ihm zu folgen, er will und wird seinen Vater nicht alleine lassen.
    Dieser Zusammenhalt, diese Liebe und ja, dieses gegenseitig Hoffnung schenken, das berührt ungemein.

    Ein Buch, gegen das Vergessen, in seiner Umsetzung sehr gelungen denn es bringt und das Schicksal der Familie Kleinmann, das Schicksal von so vielen Familien und Menschen dieser Zeit nahe und ist ganz einfach gesagt ein Buch gegen das Vergessen.
    In meinen Augen sollte man dieses Buch auf jeden Fall gelesen haben, eigentlich gehört es in den Schulunterricht eingeführt.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    irene d., 05.05.2020

    Verifizierter Kommentar

    Fesselndes und spannendes Buch, von der ersten bis zur letzten Seite.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin E., 27.02.2023

    Bewegend

    “Eine Geschichte von unermesslicher Grausamkeit, doch auch von Menschlichkeit, Mut und Hoffnung.”
    Dieser Satz fasst das Buch schon sehr gut zusammen.

    Doch gerade wegen der Grausamkeit brauchte ich etwas für das Buch. Doch um was geht es genau? Es ist die Geschichte von Fritz Kleinmann und seinem Vater Gustav. Beide werden in Wien festgenommen und nach Deutschland deportiert. Sie sind die ersten und bauen das KZ Buchenwald mit auf. Doch dann muss Gustav nach Auschwitz, denn er ist nicht mehr zu “gebrauchen” Doch Fritz will seinen Vater nicht allein lassen und geht mit, obwohl er es nicht braucht.

    Den Schreibstil empfand ich als sehr bewegend und mitreißend. Die Protagonisten waren gut und nahbar beschrieben. Ich war manchmal etwas zu sehr in der Geschichte, dass ich gemerkt habe, ich benötige eine Pause. Das Leid und die Dinge, die die Menschen damals aushalten mussten, sind nicht einfach zu verdauen. Darauf muss man gefasst sein.

    Dennoch sind solche Bücher wichtig! Vor allem da es kaum noch Zeitzeugen gibt und Menschen, die diese Zeit nicht kennen, als “nichtig” abtun wollen. Daher kann es nicht genug Literatur dazu geben, damit alle lesen und verstehen, was für eine grausame Zeit das war!

    Nachdem ich das Buch beendet habe, habe ich mich noch ausführlicher über die beiden informiert und sich klargemacht, dass es um reale Menschen geht, mach es nochmal umso abscheulicher, was passiert ist.

    Auf jeden Fall ein Buch, das man gelesen haben sollte.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas F., 21.05.2020

    Verifizierter Kommentar

    Bedrückung und Gänsehaut auch noch 80 Jahre danach.....
    Sehr empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Robert S., 06.05.2020

    Verifizierter Kommentar

    noch nicht geliefert

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