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  • 2 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela B., 03.02.2016

    Im Hinterland Brasiliens wachsen die beiden Schwestern Clarice und Maria scheinbar sorgenfrei in einer Familie auf, bei der Schweigen das oberste Gebot ist. Unangenehme Dinge werden unter den Teppich gekehrt, denn sie aus zu sprechen ist undenkbar. Eines Tages macht Marie jedoch eine schreckliche Entdeckung, welche die Beziehung der beiden Schwestern auf immer verändern wird und das vermeintliche Familienglück zerstört.

    In ihrem Roman Der Sommer der Schmetterlinge beschreibt Adriana Lisboa die Kraft der Gefühle, die zerstörerische Kraft der Wahrheit und die Suche nach dem eigenen Glück. Obwohl der Roman durchaus als poetisch bezeichnet werden kann, hat mich die Schreibweise nicht überzeugt. Besonders störend empfinde ich die vielen in Klammern gesetzten Zusatzinformationen. Auf den Seiten 54 bis 56 zum Beispiel, als nicht ganz klar ist ob der Beteiligte der Onkel oder Cousin der Protagonistin ist, wird ganze vier Mal, diese Unklarheit als zusätzliche Information in Klammern an den Leser weiter gegeben. Auch nicht nachvollziehbare Redewendungen oder Abkürzungen wie zum Beispiel auf Seite 56 der Satz: Wenn P, dann Q oder die Abkürzung BTU auf Seite 53, stören das Gesamtbild des Romans. In Deutschland ist BTU eigentlich die Abkürzung für Brandenburgische Technische Universität, hier im Roman jedoch als British Thermal Unit eine Energieeinheit gemeint. Das hätte vom Übersetzer meiner Meinung nach berücksichtigt werden müssen und hier hätte tatsächlich eine Zusatzinformation nicht schaden können. Weiter haben mich die vielen kursiv gedruckten Sätze und Worte und der für mein Empfinden unstrukturierter Schreibstil, der von Ein-Wort-Sätzen über „normale“ Sätze bis hin zu wunderbar ausformulierten poetisch anmutenden Sätzen reicht, gestört.

    Obwohl die Geschichte an sich die verschiedenen Perspektiven und Folgen aufgreift, die ein einziges schreckliches Ereignis in der Kindheit auf alle mittelbar und unmittelbar beteiligten Personen hat und diese auch folgerichtig und nachvollziehbar beschreibt, hat mich der Roman nicht überzeugt. Die Idee selber und der Mut, das Thema Kindermissbrauch in einem Roman aufzugreifen ist beachtlich, aber die Geschichte wird durch den, meiner Meinung nach, chaotischen Schreibstil zerstört. Der Roman lässt sich trotz aller poetischer Ansätze einfach nicht flüssig lesen und so zieht sich die Geschichte leider meiner Meinung nach extrem in die Länge. Von mir, trotz aller sonstigen positiven Rezensionen, leider keine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    12 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara S., 06.02.2016

    "Der Sommer der Schmetterlinge" ist ein wunderbar poetisch geschriebener Roman, der mit leisen Tönen fasziniert und schicksalsbezogene Emotionen freigibt.

    Aus verschiedenen Perspektiven zeichnet die Autorin mit einer beeindruckenden Sprache eine tragische Geschichte, die im Leben der Protagonisten tiefe Spuren hinterlassen hat. Als Leser wird man unweigerlich in einen Sog gezogen, sieht die verhängnisvollen Folgen in der Familie und erkennt die Ursachen erst zum Ende vollständig, wenn sich alle Puzzlesteinchen zu einem ganzen Bild zusammengefüht haben. Vorher erkennt man nur die augenscheinlichen Entwicklungen der beiden Schwestern, die sich in Suizidversuchen und Drogenkonsum von Clarice und in gedankenlosen Seitensprüngen, Misstrauen und schockierendem Verhalten Maria Inês zeigt.

    "An allem, was missfallen schockieren, erschrecken, Abscheu erregen konnte, fand Maria eine morbide Freude." Zitat S. 39

    Dabei habe ich früh schon einen Verdacht geahnt, verdrängte ihn aber genau wie die Figuren im Buch inmitten des Zaubers der geschilderten Jugend und wunderschönen Naturschönheiten. Es ist fast so als wenn die Autorin den Leser ablenken möchte von den tragischen Geschehnissen. Sie baut Zeitsprünge ein, fügt Bilder und Musik hinzu und lässt über allem die Schmetterlinge flattern, die sich gerade am Steinbruch todesmutig in den Abgrund stürzen. Das gibt dem Roman einen leicht mystische Note und lässt alles in einem fröhlicheren Licht erscheinen, als es in Wirklichkeit der Fall ist.

    Gerade die Naturschilderungen haben eine geradezu faszinierende Wirkung. Man erlebt die Natur hautnah mit, wenn es heißt:

    Die Sansevierien und Monsterae überwucherten den Hang hinter dem Haus, und im Obstgarten spendeten die Jabuticabas Schatten, während die schlanken Papayamäume von Früchten überquollen. Zitat Seite 116
    Die Figuren erleben nicht geklärte Konflikte mit Auswirkungen auf ihre Seele, jede scheint die andere verletzen zu wollen. Erst mit einer Aussprache scheint ein annehmbares Weiterleben für beide Schwester möglich zu werden. Es kommt die Hoffnung auf, das Vergangene ruhen zu lassen.

    Dieser Roman hat mich mit der stilvollen Sprache angenehm unterhalten, aber auch Fragen aufgeworfen, mich an die Charaktere herangeführt, sie mir aber nicht genug nahe gebracht. Die Schwestern erscheinen mir selbst nach der Lektüre wie flatterhafte Schmetterlinge. Denn ihre Geschichte zeigt nicht die innere Zerrissenheit, sondern nur die äußerlich gezeigten Reaktionen.

    Die Naturbeschreibungen muss ich besonders lobend erwähnen, hier war man als Leser gefangen inmitten der unglaublichen Natur Brasiliens.

    Ein tiefgründiger Roman, der ein schwieriges Thema aufgreift und die fürs Leben entstellenden Folgen beschreibt. Kein einfach zu lesender Roman, aber einer, der in einer poetischen Sprache Tragik enthüllt.

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  • 4 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tina b., 31.01.2016

    Die beiden Schwestern Clarice und Maria Inez wachsen wohlbehütet im brasilianischen Hinterland auf. Doch eine einzige Begebenheit rüttelt am Leben der kleinen Familie und zerstört diese Stück für Stück. Adriana Lisboa schafft es mit dieser Geschichte, die beiden Schwestern als liebevoll und hinterfragend sowie als berechnend und überaus rächend darzustellen. Es zeigt sich ein Weg der Berechnung und der Verzweiflung auf der erst Jahre später durch die Rückkehr und der Besinnung zu sich selbst durch Maria Inez beendet werden kann.

    Ein wundervoller Roman über einen kleinen Funken Hoffnung und der Rückkehr zu sich selbst.

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  • 3 Sterne

    5 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 05.02.2016 bei bewertet

    Clarice und Maria Ines zwei Schwester wachsen in einem scheinbar wohlbehüteten Elternhaus im brasilianischen Hinterland auf. Scheinbar verläuft ihre Kindheit harmonisch und behütet, wäre da nicht ein Geheimnis das die beiden Mädchen ihr Leben lang begleitet.
    Es kommt sogar so weit das die beiden getrennt werden und Clarice zu ihrer Tante nach Rio de Janeiro geht. Maria Ines ist über diese Situation sehr traurig weil sie nicht weiß ob sie an dieser Trennung schuldig ist, weil sie damals geschwiegen hat. Beide heiraten unabhängig sind aber mit ihren Ehe nicht glücklich,Maria Ines hat sogar ein Verhältnis mit Tomas der sie heimlich liebt.
    Clarice verfällt immer mehr den Drogen und den Alkohol bis es am Ende soar zu einem Suizidversuch kommt.
    Viele Jahre später nach dem Tod der Eltern,treffen sich die beiden Schwestern wieder in Fazenda ihrem Elternhaus und lüften das Geheimnis das sie so viel Jahre mit sich getragen haben.
    Meine Meinung:
    Dieser Roman hatte mich durch die Kurzinfo neugierig gemacht, aber ich war etwas enttäuscht. Die Schreibweise der Autorin ist streckenweise sehr anstrengend, kann sein das es auf Grund der Übersetzung so ist. An manchen Stellen wurde dann das Buch auch richtig zäh für mich und ich war schon fast am aufgeben. Dafür hat mich aber die Neugier weiterlesen lassen, den das Geheimnis wird erst ziemlich am Schluss gelüftet. Zwar ahnt man schon ein bißchen was, aber das ganze Ausmaß erfährt man dann erst am Ende.
    Durch die vielen verschiedenen Personen und Handlungen muss man aber sehr konzentriert beim lesen sein, also kein Buch das man so nebenher mal kurz liest.
    Wer es aber trotzdem wagt, der wird belohnt durch ein emotional,tragisches Familiendrama aus Brasilien.
    Das Cover sehr schlicht gehalten, hätte mich jetzt nicht unbedingt angesprochen, sondern eher die Info auf der Rückseite

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  • 3 Sterne

    7 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 05.02.2016

    Clarice und Maria Ines zwei Schwester wachsen in einem scheinbar wohlbehüteten Elternhaus im brasilianischen Hinterland auf. Scheinbar verläuft ihre Kindheit harmonisch und behütet, wäre da nicht ein Geheimnis das die beiden Mädchen ihr Leben lang begleitet.
    Es kommt sogar so weit das die beiden getrennt werden und Clarice zu ihrer Tante nach Rio de Janeiro geht. Maria Ines ist über diese Situation sehr traurig weil sie nicht weiß ob sie an dieser Trennung schuldig ist, weil sie damals geschwiegen hat. Beide heiraten unabhängig sind aber mit ihren Ehe nicht glücklich,Maria Ines hat sogar ein Verhältnis mit Tomas der sie heimlich liebt.
    Clarice verfällt immer mehr den Drogen und den Alkohol bis es am Ende soar zu einem Suizidversuch kommt.
    Viele Jahre später nach dem Tod der Eltern,treffen sich die beiden Schwestern wieder in Fazenda ihrem Elternhaus und lüften das Geheimnis das sie so viel Jahre mit sich getragen haben.
    Meine Meinung:
    Dieser Roman hatte mich durch die Kurzinfo neugierig gemacht, aber ich war etwas enttäuscht. Die Schreibweise der Autorin ist streckenweise sehr anstrengend, kann sein das es auf Grund der Übersetzung so ist. An manchen Stellen wurde dann das Buch auch richtig zäh für mich und ich war schon fast am aufgeben. Dafür hat mich aber die Neugier weiterlesen lassen, den das Geheimnis wird erst ziemlich am Schluss gelüftet. Zwar ahnt man schon ein bißchen was, aber das ganze Ausmaß erfährt man dann erst am Ende.
    Durch die vielen verschiedenen Personen und Handlungen muss man aber sehr konzentriert beim lesen sein, also kein Buch das man so nebenher mal kurz liest.
    Wer es aber trotzdem wagt, der wird belohnt durch ein emotional,tragisches Familiendrama aus Brasilien.
    Das Cover sehr schlicht gehalten, hätte mich jetzt nicht unbedingt angesprochen, sonder eher die Info auf der Rückseite.

    Von mir 3 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    E. K., 29.02.2016

    „...Ihre Eltern hatten ihnen Schweigen und Heimlichkeit beigebracht. Bestimmte Dinge, Tatsachen,waren nicht benennbar. Nicht einmal denkbar...“

    Maria Ines und ihre ältere Schwester Clarice wachsen in einem kleinen Ort in Brasilien auf. Maria Ines genießt ihre unbeschwerte Kindheit, bis im Alter von neun Jahren ihre kleine Welt zerbricht. Sie hat etwas gesehen, was nicht für ihre Augen bestimmt war .Die Wege der Schwestern trennen sich.
    Viele Jahre sind vergangen. Jetzt ist Maria Ines zusammen mit ihrer Tochter auf den Weg zu ihrer Schwester. Dort aber wartet auch Tomas, ein Maler, für den Maria einst die Frau in Weiß war.
    Die Autorin hat ein berührendes Buch geschrieben. Die Geschichte lässt sich zügig lesen. Dazu tragen die kurzen Abschnitte bei, die in sich gegliedert sind, und häufig Zeit und Art wechseln. Das verlangt Konzentration.
    Maria Ines, die jüngere Schwester, war ein lebhaftes Kind, das gern seine Grenzen austestete und viel Phantasie hatte. Clarice gilt als fügsam, zurückhaltend, demütig, wohlerzogen. Die Mutter Otacilias, in einer unglücklichen Ehe gefangen, sah, was geschah und schwieg. Erst als es zu spät war, wurde Clarice zur Tante nach Rio de Janeiro geschickt.
    So unterschiedlich wie der Charakter, so verschieden waren die Lebenswege der Schwestern. Dunkle Geheimnisse überschatteten die Jahre und bestimmten das Geschehen.
    Beeindruckend ist der Sprachstil des Buches. Die Autorin versteht das Spiel mit Worten. Metapher reiht sich an Metapher. Häufig werden Aufzählungen von Vergleichen gewählt. Kurze Sätze, markante Wortgruppen wirken eindringlich und machen nachdenklich. Die Gespräche sind leise, kurz, behutsam, mehr verschweigend als aussprechend. Manche Aussagen kehren mehrmals wieder und erhalten dadurch eine besondere Bedeutung für das Geschehen. Nur an einer Stelle werden Beziehungen zur politischen Situation erwähnt. Das gibt dem Ganzen eine weiteren bedrückenden Aspekt. Über aller aber erscheint häufig das Bild der unbeschwerten Kindheit, wo es einen Hügel gab und bunte Schmetterlinge ins Tal schwebten. Die entscheidenden Szenen des Buches finden auf diesen Hügel statt. Der Autorin gelingt es, in die Tiefe der Psyche ihrer Protagonisten einzudringen. Angst und Schmerz, Hass und Verlorenheit durchziehen die Geschichte. Wie obiges Zitat zeigt, durchzieht das Schweigen die Jahre des Lebens. Das ist auch für die Männer an der Seite der Schwestern nicht einfach. Doch auch sie schweigen und akzeptieren, was geschieht. Und da ist der Vater, ein Vater, der Angst vor seinem Kind hat, der die Schuld im Alkohol ertränkt und ihr Ausmaß nicht begreift.
    Das Cover mit den beiden Mädchen passt zum Thema.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat auf überzeugende und eindringliche Weise dargestellt, wie schnell ein Leben zerbrechen kann und wie schwer es ist, die Verletzungen der Vergangenheit zu überwinden.

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