5€¹ Rabatt bei Bestellungen per App

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 143665412

Taschenbuch 16.90
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pitty318, 30.08.2022

    Ein mutiges, sehr persönliches und spannend geschriebenes Buch

    Dory Stobbe erzählt in ihrem Buch sehr authentisch ihre ganz persönliche Geschichte. Sie beschreibt, wie sie in den 70er Jahren in Berlin als 17-jährige junge Frau ein Mitglied der weltbekannten Moon-Sekte/Vereinigungskirche wurde, welche Erfahrungen sie im Verlauf der Zeit innerhalb der Sekte gemacht hat, welche Überzeugungen sie über Jahrzehnte hatte und berichtet von ihrem langen Weg aus der Sekte heraus.

    Das Buch hat vom Cover her eher eine schlichte Aufmachung. Als Foto wurde eines der wichtigen öffentlich wirksamen Ereignisse der Sekte gewählt: eine Massenhochzeit, welche in unregelmäßigen Abständen von der Vereinigungskirche bis heute (besonders in Südkorea) veranstaltet werden. Da ich mich noch genau an den Moment erinnern konnte als ich als Jugendliche Fotos einer Massenhochzeit im Fernsehen sah, war mein Interesse für das Buch und die Geschichte von Dory geweckt.

    Der Schreibstil des Buches ist sehr flüssig und sehr gut lesbar. Die ganze Geschichte war für mich so spannend beschrieben, dass ich das Buch nur wenige Male aus der Hand legte. Die Spannung war allein dadurch gegeben, dass entweder etwas passierte (z. B. Umzug in ein anderes Land, eine neue Aufgabe, eine Änderung der Lebensumstände) oder einschneidende emotionale Erlebnisse für Dory (Vermählung, Hochzeit, Geburt der Kinder) eingetreten sind..

    Doris Stubbe lädt uns ein, mit ihr hautnah einen großen Teil des Lebensweges zu gehen und auch sie stellt sich selbst die Frage, warum bin ich so viele Jahre in der Gemeinschaft geblieben und habe sie nicht früher verlassen können? Was hat mich dort gehalten? Was hätte mir geholfen auszusteigen? Sie hat in der Vereinigungskirche viel gesehen, viel erlebt und ist so manches Mal über ihren eigenen Schatten gesprungen, berichtet zudem auch über viele schockierende Ereignisse innerhalb der Sekte. An zahlreichen Stellen stößt sie auf Ungereimtheiten und bleibt doch weiter in der Gemeinschaft.

    Das Buch hat mich sehr nachdenklich gestimmt, da es für mich zentrale Fragen für einen Menschen aufgeworfen hat. Woher habe ich meine Überzeugungen? Wie kann ich sie hinterfragen? Warum glaube ich, dass ich mich nicht irre? Wie weit gehe ich, um nicht außerhalb einer Gemeinschaft zu stehen?
    Obwohl es ein Buch über eine religiöse Gemeinschaft/Sekte ist, ist der Mechanismus des Verhaftens in irrigen Überzeugungen von Menschen wahrscheinlich universell. Überzeugten Anhängern von manchen Gruppierungen oder Gemeinschaften die Augen zu öffnen, kann eine schier unmögliche Aufgabe sein. Solche blind überzeugten Anhänger gibt es heute auch (wieder) sowohl auf religiöser als auch politischer Ebene. Daher handelt es sich nicht um ein altes Thema, sondern um ein sehr aktuelles.

    Ein sehr reflektiert geschriebenes Buch über die Vorgänge im Inneren der Vereinigungskirche an Hand persönlicher Erlebnisse. Ich spreche sehr gerne dafür eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Meiner Ansicht nach kann das Buch auch sehr gut als Diskussionsgrundlage in Schulen verwendet werden.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 11.08.2022

    Ein Buch, voller Emotionen geschrieben und zugleich ein Mahnmal für künftige Generationen. Dies hier zeigt, wie leicht junge Menschen zu verführen sind und ihr Leben einer Sekte widmen. Dory Stobbe ist das jüngste von mehreren Kindern. Sie stammt aus einer kleineren Gemeinde und ihre Eltern haben mit sich selbst zu tun, zumals der Vater der dem Alkohol zuspprach. Mit 16 verlies Dory ihre Heimat um in Berlin eine Ausbildung als Erzieherin zu machen. Ein Landei und zudem auch noch einsam sprach sie eine junge Frau an und lud sie ein, an einer Veranstaltung teilzunehmen. Da Dory schon immer ein gläubiger Mensch war und froh war, Anschluß zu finden, ließ sie sich von den angeblichen Freunden einwickeln und kam so in die Fänge der Vereinigungskirche, der Moonsekte. Sie zog bei den Mitglieder der Sekte ein und ging dann auch auf "Kundenfang". Sie lebten äußerst einfach und verzichteten auf jeden Luxus. Dory wurde in Panama und auf den Bahamas zur Missionierung eingesetzt. Sie durfte keine Beziehung zu einem Mann aufnehmen und die Mitglieder untereinander waren sich auch nicht immer grün. Doch der Sektenführer hatte bei seinen Ansprachen solch ein Carissma, dass die Jünger immer wieder darauf hereinfielen. Schließlich wurde Dory 1982 mit 2000 anderen Sektenangehörigen mit einem Mann verheiratet, den der Moonvater ausgesucht hat, den sie vorher nicht kannte. Doch die Ehe ging nicht gut, Dory bekam vier Söhne und trennte sich nach und nach von der Sekte, bis sie schließlich den Absprung davon fand. Ich habe mich beim Lesen immer wieder gefragt, wie stark der Einfluss der Moonies war, dass sehr viele junge Menschen diesem Guru folgten, ein äußert spartanisches Leben führten, keine Eigentum hatten und vollkommen ausgenutzt wurden. Der Sektenführer Myung Moon lebte mit seiner Frau im Überfluß mit seinen 14 Kindern. Die Autorin nimmt bei ihrer Lebensbeichte kein Blatt vor dem Mund. Schonungslos berichtet sie uns ihr Leben, selbst im Ausland bekamen sie so gut wie keine Unterstützung und mußten für ihr Auskommen selbst sorgen. Unerhört fand ich, wie die Sekte das Privatleben der Menschen beeinflußte. Sie durften keinerlei Liebschaften haben, sie mußte keusch und rein und die Ehe gehen. Ich frage mich manchmal, warum es Dory so lange Jahre bei den Moonies ausgehalten hat. Dieses Buch sollten in den Schulen im Religions- oder Ethikunterricht gelesen werden, um den jungen Menschen vor Augen zu führen, wohin es führt, wenn man einen fremden Götzen hinteherläuft. Und doch muß ich gestehen, dass mich das Cover mit den vielen Bräuten irgendwie beeindruckt hat. Es gibt ein schönes Bild ab, genau dies aber will die Sekte damit erreichen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    xXx, 16.01.2024

    Ich habe das Buch gelesen, weil es in einem Fachbuch als Quellenangabe im Anhang angegeben war. Es ist schwer zu verstehen, wie jemand für eine Sache so "brennen" kann, wenn es gar keine logisch fundierte Grundlage gibt. Seinem eigenen Leben quasi so völlig zu entsagen. Heute, wo es jedem im Grunde schon schwerfällt, drei Minuten kein Internet zu haben, bei schlechtem Wetter trotzdem zur Arbeit zu gehen oder ein Fahrzeug ohne eine Mehr-Zonen-Klimaanlage zu nutzen.
    Dory Stobbe verbringt beinahe ihr ganzes Leben nach den (schwierigen und finanziell herausfordernden) Regeln der Sekte und kennt ein "normales, selbstbestimmtes" Leben quasi gar nicht. Sie beschreibt ihren Lebensbericht jedoch recht sachlich, sympathisch und ohne Bitterkeit. Sie wirft nicht mit (Selbst-)Vorwürfen um sich, und sieht auch einige gute Zeiten rückblickend. Das hat es für mich besonders lesenswert gemacht, weil ich diese Menschen gerne verstehen möchte.
    D. Stobbe ist in Buchholz aufgewachsen. Ich fand es in diesem Sinne gut, dass einige Nuancen "zwischen den Zeilen" auf diese Weise nicht in einer Übersetzung verloren gegangen sind.
    Fazit: Wenn ein einzelner (sterblicher) Mensch absolute Aufmerksamkeit, Gefolgschaft und vor allem GELD einfordert, egal, was er behauptet dafür zu bieten - ist immer Vorsicht angebracht. (Matthäus 24:11)

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anonym, 05.09.2022

    Falsche Versprechen

    Die Autorin nimmt ihre Leser mit auf eine emotionale, spannende und erschütternde Reise durch ihr Leben. Authentisch und ehrlich schildert sie, wie sie ihr Leben der "Vereinigungskirche", der Sun Myung Moon-Sekte, verschrieb.

    Alleine in der Großstadt, im Westberlin der 80er Jahre, fernab der Familie, ohne Freunde, lässt sie sich bereitwillig auf die Versprechen der "Schwestern" ein. Sie lässt sich mitreißen, unterwirft sich den Regeln und lässt ihr altes Leben zurück.

    Die Geschichte ruft verschiedene Emotionen hervor. Unverständnis, Fassungslosigkeit, Verwunderung, Staunen und auch Mitleid. Oftmals will man nur den Kopf schütteln und fragt sich, wie man sich freiwillig in diese Abhängigkeit begeben konnte.

    Warum geraten Menschen in die gefährlichen Fänge und schließen sich einer Sekte an? Als Außenstehender kann man das schwer nachvollziehen. Beim Lesen kann man ganz klar erkennen, wie sie manipuliert und gelenkt werden. Sie nutzen die persönlichen Situationen aus, bieten vermeintlichen Zusammenhalt und schaffen familiäre Strukturen. Wer dafür empfänglich ist, ist das perfekte Opfer.

    Je tiefer man in den Organisationen gefangen ist, desto schwerer wird es sich zu lösen. Während die Mitglieder auf vieles verzichten müssen, leben die Sektenführer in Saus und Braus.

    Es ist unglaublich interessant, den Worten und Taten von Dory zu folgen, ihre Sehnsüchte, aber auch Zweifel, mitzuerleben. Zu sehen, wie sie immer tiefer in den Sog gerät.

    Man hat das Gefühl neben ihr zu sitzen, während sie ihre Geschichte erzählt. Da fällt es wirklich schwer, dass Buch beiseite zu legen.

    Ein Buch das aufrüttelt, mahnt und informiert. Nicht nur Sekten, auch andere Gruppierungen, Kirchen ... können manipulativ sein und Menschen auf den falschen Weg führen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andrea, 22.08.2022

    Beeindruckend ehrliche und überaus erschütternde Biografie mit Gänsehautgarantie

    Selten hat mich ein Buch nachhaltig so erschüttert, wie diese absolut bewundernswerte bibliografische Aufarbeitung von Dory Stobbe.

    Sie schildert hier überaus authentisch und ohne jede reißerische Komponente ihren Weg in die Moon-Sekte, die jahrelangen Entbehrungen und schließlich den Weg hinaus.

    Schonungslos offen und sehr detailliert beschreibt die Autorin ihre eigene jugendliche Unerfahrenheit, Naivität und familiäre Isolierung, welche durch die Sekte systematisch ausgenutzt wurde.

    Gut geschrieben, nachvollziehbar erklärt und absolut glaubwürdig erzählt, gehört dieses Buch ganz sicher zu meinen Lesehighlights in diesem Jahr.

    Ich würde mir wünschen, dass diese überaus lesenswerte Biographie an den weiterführenden Schulen auch einer jugendlichen Leserschaft z.B. im Religions- oder Ethikunterricht zur Verfügung gestellt würde.

    Von mir gibt es eine überzeugte Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin B., 04.08.2022

    Sehr erschüttert hat mich dieser ehrliche, kritische und spannende Tatsachenbericht einer deutschen Frau, die in den siebziger Jahren, erst sechzehnjährig, in die Fänge der Moonsekte gerät.

    Jahrzehntelang glaubt sie an das, was der Sektenführer und seine Frau, die sogenannten Wahren Eltern, ihren Anhängern in aller Welt gebetsmühlenartig geradezu eintrichtern. Unglaublich, aber leider wahr, und für jeden normal denkenden Menschen, der völlig unbeeinflusst von religiösem Wahn leben kann, undenkbar.

    Doris und ihre Mitstreiter führen ein Leben in Armut und Keuschheit, fast bis zu ihrem dreißigsten Lebensjahr, und selbst nach ihrer Massenhochzeit 1982.

    Erst nach Jahrzehnten gelingt Doris der Ausstieg in ein glückliches, ganz normales Leben. Auch ihre Kinder können sich als junge Erwachsene gut entwickeln .

    Lesenswert und interessant ist diese Buch, das hoffentlich einige Leute aufrüttelt und ermutigt, ihren eigenen Weg zu gehen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein