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  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina K., 06.09.2021

    Familien bringen ihre eigenen Dynamiken mit sich. Mutter, Vater, Kind - Geschwister, Enkel, Tanten, Onkel. Über die Familienbande der vier Geschwister Renee, Caroline, Joe und Fiona schreibt Tara Conklin in ihrem Roman "Die letzten Romantiker". Der Titel bekommt durch die Geschichte seine tiefsinnige Bedeutung, während die Geschwister mal mehr, mal weniger gemeinsam durch Zeiten des Verlusts, der Trauer, der Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, der Suche und des Findens gehen. Dabei wechselt die Erzählweise zwischen Kapiteln, in denen Fiona, die Jüngste, als Ich-Erzählerin auftritt, und solchen, in denen sie allwissend und rückblickend über den Verlauf des Lebens ihrer Geschwister erzählt. Nicht immer ist die Handlung geradlinig und chronologisch. Stattdessen wird hin und her gesprungen, von Figur zu Figur und Zeitlinie zu Zeitlinie gewechselt. Dadurch war es besonders in der ersten Hälfte des Buches schwer, greifen zu können, worauf die Handlung zusteuert, worum es der Autorin mit ihren Figuren geht. Das ändert sich, als ein im Klappentext unerwähnt gebliebener Handlungsstrang hinzukommt, der der Geschichte mehr Greifbarkeit verpasst, die Chance auf mehr Mitgefühl mit den Charakteren, die mir bis dahin recht fern und unbedeutend geblieben sind. So habe ich "Die letzten Romantiker" dann aber doch recht gern gelesen. An manchen Stellen hat mich der Erzählstil der Autorin sehr berührt, der hier und da eine feine Tiefe hat. Ansonsten ist dieser Roman gut erzählt, die Figuren und der Aufbau des Buches hätten es mir jedoch etwas leichter machen müssen, um die Geschichte lieben zu können.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna625, 03.09.2021

    Lange ist es her, dass Fiona mit ihren drei Geschwistern vereint war. Jetzt, im Jahr 2079, steht sie als Schriftstellerin auf der Bühne und hält einen Vortrag, der schließlich in eine ganz andere Richtung führt als geplant. Denn aus dem Zuschauerraum meldet sich die junge Luna zu Wort, die ihren Namen nach einer Figur aus einem der Gedichte Fionas erhalten hat. Und sie möchte wissen: Wer war Luna?

    Um diese Frage beantworten zu können, muss Fiona sich zurückerinnern an ihre früheste Kindheit, und so beginnt sie zu erzählen: von ihren Geschwistern Renee, Caroline und Joe, von der Zeit, als ihr Vater starb und ihr Mutter an schweren Depressionen litt. Von Jahren, in denen die Kinder sich selbst überlassen waren und die Älteste von ihnen mit kaum 12 Jahren die Mutterrolle für die anderen einnehmen musste. Davon, wie sie zusammenwuchsen, und schließlich auch, wie sie sich entzweiten und was das für Folgen für ihrer aller Leben hatte.

    In der "Großen Pause", wie die Kinder die Phase während der geistigen Abwesenheit ihrer Mutter später bezeichnen, geht es im Haus drunter und drüber. Und doch gelingt es den Geschwistern, nach außen hin weitestgehend das Bid einer normalen Familie zu wahren. Das Essen wird ihnen geliefert, Unterschriften können auch gefälscht werden, sie sind in Freizeitvereinen aktiv und immer füreinander da, wenn es Probleme gibt. Wie es wirklich um sie steht, das eröffnet erst der Blick durch Fionas Augen Jahre später. Detailliert beschreibt sie, wie sie aus ihrer kindlich-naiven Sicht heraus den Alltag der Familie wahrgenommen hat. Es sind diese stummen, präzisen Beobachtungen ihrer Geschwister und der Ereignisse, die das Buch auszeichnen; auch später noch, als ihre Mutter ihre Depressionen längst überwunden hat und sie alle ihren eigenen Weg gehen. Fiona als jüngstes der Kinder sieht ihre Schwestern und ihren Bruder lange als Vorbilder, denen es nachzueifern gilt; sie sorgen für sie und beschützen sie - und doch muss sie irgendwann erkennen, dass das nicht immer so sein kann und sie auch lernen muss, für sich selbst zu kämpfen.

    Die Jahre der Vernachlässigung schweißen die Skinner-Kinder zusammen. Doch was große Freiheiten mit sich bringt, bedeutet auch eine riesige Verantwortung, und die Folgen davon machen sich später bemerkbar. "Die letzten Romantiker" erzählt die Geschichte von vier Kindern, die viel zu früh mit den Schwierigkeiten des Lebens der Erwachsenen konfrontiert wurden.


    Ich habe dieses Buch wirklich sehr genossen. Gerade der erste Teil, in welchem die Kindheit der Geschwister beschrieben wird, hat mich mit seiner Atmosphäre direkt für sich eingenommen. Sie hat etwas von Betty Smiths "A Tree Grows in Brooklyn", das zu meinen absoluten Lieblingsbüchern zählt. Auch in den nachfolgenden Teilen fällt es dank der exakten Beschreibungen Fionas stets leicht, sich in die jeweiligen Situationen hineinzufühlen. Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet, ihr Handeln nachvollziehbar geschildert, der Schreibstil lässt einen in die Geschichte eintauchen.

    Gelegentlich wird in die Perspektive einer der anderen Figuren gewechselt, gerade später während des Erwachsenenalters, die meiste Zeit über lesen wir jedoch Fionas Sichtweise. Zu Beginn eines jeden der vier Abschnitte gibt es ein Kapitel aus dem Jahr 2079, die alle während Fionas Vortrag spielen - für mich hätte es diese Rahmenhandlung gar nicht unbedingt gebraucht, sie stört aber auch nicht weiter. Der Kern des Buches ist Fionas rückblickende Erzählung vom Aufwachsen und der Beziehung der Geschwister zueinander, wobei jedoch mit der Zeit wird spürbar wird, dass es dabei vor allem um Joe geht, der für Fiona immer am wichtigsten war.

    Der Roman hat mir sehr gut gefallen, jedoch war es insbesondere der erste Abschnitt, also etwa ein Viertel des Buches, den ich unglaublich eindringlich beschrieben fand; danach lässt die Geschichte etwas nach und verliert ein klein wenig von ihrem Zauber. Ich habe den Mittelteil des Buches ebenfalls sehr gerne gelesen, war jedoch nach dem in meinen Augen wirklich großartigen Beginn etwas enttäuscht, dass es nicht genau so stark weitergeht. Gegen Ende des Buches haben sich dann leider auch ein paar Längen ergeben. Noch immer fand ich die Atmosphäre dieses trotz der vielen Ereignisse eher ruhigen Romans sehr schön, aber wie gesagt, die ersten Kapitel haben mir noch ein gutes Stück besser gefallen. Daher sind es am Ende dann doch "nur" vier Sterne. Weiterempfehlen kann ich das Buch trotzdem guten Gewissens!

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cebra, 20.09.2021

    Im Jahr 2079 trägt die 102-jährige Dichterin Fiona Skinner Gedichte aus ihrem Werk vor. Eine junge Zuhörerin, die sich als Luna vorstellt, erregt ihre Aufmerksamkeit und veranlasst sie, ihre Geschichte zu erzählen.
    Tara Conklin ist eine großartige Erzählerin. Leichtfüßig, abseits gängiger Floskeln und unter Umgehung jeglicher Klischees ergreift ihre alte Protagonistin das Wort, kehrt zurück in die Kindheit und lässt zunächst den unbeeinträchtigten und vorurteilsfreien Blick einer Vierjährigen gleichermaßen über heitere wie bedrückende Ereignisse wandern. Das Aufwachsen der vier Geschwister, der frühe Tod des Vaters, die anschließende Herausforderung durch die depressive Erkrankung der Mutter - all das wird unbestechlich genau und mit leisem, hintergründigen Humor ausgebreitet. Sie selbst, ihre beiden Schwestern Renee und Caroline und ihr Bruder Joe sind wunderbar gezeichnet, fassbar und glaubhaft, konsequent in ihren Verhaltensweisen, in ihren Entwicklungen.
    Immer wieder fließt das Wissen um ein schlimmes, unbestimmtes Ereignis ein, was Spannung erzeugt und über alles eine dünne düstere Decke legt. Zudem will man Antworten haben: Wer ist die junge Frau? Was bedeutet sie der alten Dichterin?
    Da braucht es allerdings etwas Geduld, denn trotz aller Erzählkunst zieht sich die Geschichte manchmal ein wenig, während wir das Heranwachsen der Kinder begleiten, ihre Beziehungen untereinander und zu anderen erleben, uns von besonderen Ereignissen erfreuen oder erschrecken lassen, mit ihnen leiden und trauern.
    Dass der aktuelle Ausgangspunkt so weit in die Zukunft gelegt wird, ist ein Kunstgriff, der eine Schilderung der Kindheit im Amerika der Siebziger erlaubt und gleichzeitig das Umfassen mehrerer Generationen. Über die Situation in der Zukunft erfährt man sehr wenig, ganz klar ist das nicht Thema des Buches.
    Vielmehr ist es das Hineinsehen in eine Familie, eine spezielle, eine besondere Familie, die stellvertretend für viele in Liebe verbunden ist, ihre Probleme hat, von diesen manche lösen kann und manche nicht, die miteinander verbunden ist, machmal auch in Schuld und Hilflosigkeit, und sich nie in Gleichgültigkeit verliert.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ninchenpinchen, 26.10.2021

    Coming of Age x 4

    Bei manchen Büchern weiß man instinktiv schon im Vorfeld, dass sie gefallen werden. Würde man sie sonst lesen?

    „Die letzten Romantiker“ gehen über ganze Leben, mindestens aber über vierzig Lebensjahre. Die Ich-Erzählerin Fiona steht sogar mit einhundertzwei Jahren noch auf der Bühne und der Roman beginnt, als sie vier Jahre alt ist. Da ist ihr Bruder Joe sieben und die Schwester Caroline acht und zur Vervollständigung des Quartetts Renee elf Jahre alt.

    Der Vater stirbt jung und unerwartet. Da zieht die Mutter sich zurück – in die große Pause – wie die Auszeit von den Kindern genannt wird. Die vier Kinder sind auf sich gestellt, mehr oder weniger. Denn die Mutter kommt nur sporadisch aus ihrem Zimmer, backt mal einen Geburtstagskuchen, ist aber meistens unerreichbar für die Kinder. Wenn auch physisch anwesend, so dauert doch die große Pause etwa drei Jahre.

    Alle vier Kinder entwickeln sich so unterschiedlich, wie es nur sein kann. Renee, die Älteste, kümmert sich – so gut sie kann – um ihre Geschwister, ist aber oft völlig überfordert. Joe glänzt mit sportlichen Höchstleistungen und rettet Caroline und Fiona aus unterschiedlichen bedrohlichen Lebenslagen.

    Der Roman gliedert sich in vier Teile: Kindheit und Jugend in Bexley, die jungen Erwachsenenjahre in NYC, später dann Miami und noch später wieder hier und da. Zwischendurch springen wir mit Fiona ganz weit in die Zukunft, ins Jahr 2079.

    In der Danksagung am Ende erwähnt die Autorin, dass ihre Idee zu diesem Buch einer Familientragödie entsprang, die sie mit großer Beklommenheit erforscht hat. Wessen Familientragödie bleibt offen oder ob sich möglicherweise Autobiographisches hier verbirgt. Und dass dieses Buch lange gebraucht hat, ist glaubwürdig. Denn, so lange es gebraucht haben mag, es wird auch lange nachwirken.

    Ich war gar nicht in der Lage, so schnell einen neuen Roman anzufangen, obwohl mir schon zwei Bücher aus dem Schrank ungelesener Bücher heftig zuwinken.

    Die Figuren sind so durchdacht, wie man es nur selten findet. Ebenso die Dialoge. Hier erleben wir Schicksale, die sich so oder sehr, sehr ähnlich abgespielt haben müssen. Wir tauchen als Leser tief ein, so tief wie Fiona in den See der Kindertage. (S. 39/40)

    Obwohl ich selbst keine Geschwister habe, glaube ich jetzt zu wissen, wie sich geschwisterliche Nähe, Entfremdung und erneute Nähe anfühlen. Und überhaupt lesen und erfahren wir, nebst Lügen, Geheimnissen und Verrat, wie unterschiedlich Menschen sein können, welche Lebensziele sie haben, was ihnen wichtig ist und wie sie bereuen, manches versäumt zu haben, was sich nicht nachholen lässt.

    Und jetzt verspüre ich Lust und Bedürfnis, mir „The House Girl“, Tara Conklins Debüt, näher anzuschauen.

    Fazit: Weit eindrucksvoller, als Titel und Cover erahnen lassen. Eins der Jahreshighlights auf jeden Fall. Unvergesslich. Wirkt nach. Lädt zum Noch-Einmal-Lesen ein. *****

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra L., 07.09.2021

    Im Frühling 1981, verlieren die Geschwister Renee, Caroline, Joe und Fiona ganz plötzlich ihren Vater. Und statt ihren Kindern, die plötzlich ohne Vater dastehen, Halt und Trost zu geben, fällt die junge Witwe nach dem Tod ihres Mannes in eine tiefe Depression und verlässt mehrere Jahre lang ihr Schlafzimmer kaum noch. Die Kinder werden sich selbst überlassen, stromern durch die Gegend, versorgen sich so gut es geht selbst und kümmern sich umeinander. Diese schwierigen Jahre schweißen die vier Geschwister, die zu dem Zeitpunkt zwischen 4 und 11 Jahre alt sind, eng zusammen und später erinnern sie sich an diese , für alle sehr schwere Zeit, nur noch als "die große Pause"

    Die Jahre vergehen, aus Kindern werden Erwachsene , die Berufe ergreifen, Familie gründen,teilweise auch vom Heimatort wegziehen. Und obwohl sie es, während ihrer Kindheit nie für möglich hielten, wird der Kontakt zwischen ihnen mit den Jahren immer weniger , denn jeder der vier ist mit seinem eigenem Leben beschäftigt.

    Bis zu dem Tag, als die Familie von einer weiteren Tragödie getroffen wird. Eine Tragödie, die sich schon lange vorher ankündigte, die aber leider keiner so wirklich ernstgenommen hat. Und nun müssen sie mit diesem Schicksalsschlag fertig werden, was jeder wieder auf seine ganz eigene Weise tut. Ob die Geschwister durch dieses schlimme Ereignis wieder enger zueinander finden, oder ob die Familienbande dadurch ganz zerschnitten werden, muss sich nun zeigen.

    "Die letzten Romantiker" beginnt sehr ungewöhnlich, denn wir befinden uns im Jahre 2079 auf der Lesung von Fiona, der jüngsten der vier Skinner- Geschwister , inzwischen 102 Jahre alt und eine berühmte Dichterin. Am Ende der Lesung dürfen vom Publikum Fragen gestellt werden und ein junges Mädchen stellt ihr eine sehr persönliche Frage, die sie im ersten Moment aus dem Konzept bringt. Zuerst versucht Fiona der Frage geschickt auszuweichen, doch die Fragestellerin lässt nicht locker und so fängt Fiona an zu erzählen und sie beantwortet nicht nur eine kurze Frage, sondern holt weit aus und beginnt nun ihre gesamte Familiengeschichte zu erzählen. Los gehts mit der "großen Pause" und sie beschönigt nichts und lässt nichts aus, auch wenn ihr das ziemlich schwerfällt, denn leicht war ihr Leben nicht und es gab so einige Schicksalsschläge in ihrem langen Leben.

    Ein großartiges und sehr emotionales Familienepos, über die Liebe, familiären Zusammenhalt, Trauer, Schuld, dieses Buch enthält einfach alles, was ich mir von einem Buch wünsche und es gehört auf jeden Fall zu meinen diesjährigen Lesehighlights.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katharina G., 05.09.2021

    Normalerweise gilt ja der Spruch : Don't judge a Book by its Cover" aber bei diesem Roman passt einfach alles zusammen.

    Die Geschichte wird teilweise  Retrospektiv von Fiona, der jüngsten von 4 Geschwistern erzählt. Der Roman handelt von den Folgen die das Verhalten psychisch kranker Eltern oft auf das ganze Leben ihrer Kinder hat.
    Die Handlung spielt in den Jahren ab 1981 nach dem Tod ihres Vaters . Ihre Mutter verliert sich in einer schweren Depression und überlässt die 4 Kinder sich selbst. Diese werden die Jahre in denen sie auf sich selbst gestellt sind später als "die Pause" bezeichnen.
    Die Kinder kümmern sich so gut es geht um sich selbst und umeinander. Joe, nun der einzige Mann im Haus verfällt mit der Zeit immer mehr in Drogen und Alkoholabhängigkeit und Jagt dem großen Geld nach, Fiona wird, nach dem Vorbild ihrer Mutter die vom Feminismus sehr geprägt war, zu einer Autorin und Frau die sich von keinem Mann etwas sagen lässt und keine festen Bindungen eingeht. Renée konzentriert sich voll und ganz auf ihr Medizinstudium und ihren Job als Ärztin. Sie alle tragen sichtbare und weniger sichtbare Narben davon. Aber werden diese Narben unsichtbar wenn man sie ignoriert oder werden sie irgendwann schmerzhaft wieder aufbrechen, sodass man sie nicht mehr ignorieren kann und sich ihnen stellen muss?

    Im Jahr 2079 ist Fiona eine gefeierte Autorin. Im Alter von 102 Jahren blickt sie auf die Ereignisse  der "großen Pause" und der Zeit danach. Im Lauf der Handlung wird immer klarer wie dysfunktional die ganze Familie in Wirklichkeit war und wie diese Dysfunktion sich auf jedes einzelne der Kinder ausgewirkt hat.

    Es werden sehr viele Themen wie kindliche Traumata, Sucht, Vernachlässigung, Erwachsenwerden, Beziehungen, Verschiedene Lebenspläne und wie man damit umgeht wenn sie sich nicht erfüllen behandelt.

    Ich fand den Roman wirklich sehr toll, die Sprache hat mir gut gefallen, die Geschichte hatte mich sofort in ihren Bann gezogen und die Charaktäre waren so realistisch, mit all ihren Macken, Ängsten, Nöten und Fehlern, das man das Gefühl hatte sie persönlich zu kennen. Auch werden sehr ernste, schwierige Themen aufgegriffen und Fiona erzählt von ihrem Leben unter schwierigen Umständen ohne anzuklagen, zu jammern oder in Selbstmitleid zu zerfließen.
    Das macht den Roman für mich sehr besonders und beeindruckend.

    In meinen Augen ein durch und durch gelungener Roman.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xana, 17.08.2021

    "Die letzten Romantiker" handelt von der Liebe – aber entgegen dem Eindruck, den der Titel weckt, viel weniger von der romantischen Liebe und viel mehr von der Liebe zwischen Geschwistern, zwischen Generationen und vom Verlust.

    Das Buch spielt im Jahr 2079. Die betagte Fiona hat ihren letzten Auftritt, eine dichterische Lesung, und nutzt diese letzte Chance, um ihre Familiengeschichte zu erzählen. Somit bekommt der Leser die Geschichte von vier Geschwistern, Renee, Caroline, Joe und Fiona, zwischen den 1980ern und den 2020ern geboten. Fiona und ihre Geschwister verlieren ihren Vater sehr früh, ihre Mutter verfällt einer Depression und die Kinder müssen zusehen, wie sie allein zurechtkommen. Jeder schlägt in seinem Leben seinen eigenen Weg ein, innerlich sind die Geschwister jedoch eng verbunden. Die Wunden, die sie in ihrer Kindheit erlitten haben, werden bei jedem der Geschwister anders sichtbar und diese Wunden führen zu weiterem Verlust, an der jeder Einzelne und die gesamte Familie beinahe zerbricht.

    Das Buch schafft es, die Charaktere greifbar und verständlich darzustellen. Es fällt nicht schwer, sie zu mögen, aber es fällt auch nicht schwer, zu erkennen, wie viele Probleme jeder Einzelne mit sich trägt. Die Liebe zwischen den Geschwistern und der unermessliche Schmerz, den sie zwischenzeitlich mitbringt, sind nachfühlbar. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und kommt ohne hochgestochene Phrasen (und sogar fast ohne Kitsch) aus, ohne der umgangssprachlichen Langeweile zu verfallen.

    Insgesamt ist das Buch ein sehr lesenswertes Werk.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Renate D., 21.10.2021

    Die große Pause
    In dem Roman DIE LETZTEN ROMANTIKER von der Autorin TARA CONKLIN geht es um ein großes Familienepos.
    Wir befinden uns in der Zukunft im Jahr 2079, die Jüngste der 4 Skinner Kinder, Fiona, sitzt inzwischen 102 jährige bei der Lesung ihres Werkes. Zum Ende hin bekommen die Zuhörer die Gelegenheit Fragen zu stellen. Die junge Luna bringt Fiona dazu nicht nur kurz zu antworten, sondern sehr ausführlich. Sozusagen einen ganzen Roman lang.
    Die Geschichte beginnt 1981. Der 34 jährige Zahnarzt verstirbt völlig unerwartet in seiner Praxis. Er hinterlässt 4 Kinder im Alter von 11 bis 4 Jahre. Renee, Caroline, Joe und Fiona. Seine junge Witwe Noni schafft das Leben nicht und fällt in eine schwere Depression. Sie verbringt von nun an ihr Leben in ihrem Schlafzimmer. Die Kinder werden von der ältesten 11 jährigen Tochter Renee durchs Leben begleitet. Diese Zeit wird "die große Pause" betitelt.
    Nach und nach werden die Kinder erwachsen und sie gehen alle ihrer Wege, bis es zu einer erneuten Tragödie kommt. Werden sie wieder zueinander finden?
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, der Schreibstil hat mir geholfen sehr schnell ins Geschehen zu kommen. Mir wird die Geschichte noch lange im Gedächtnis bleiben, vor allem weil ich vor Augen geführt bekam, was aus Familien werden kann, wenn Depression in Familien einzieht. Gerade die Depression wird immer häufiger zum Thema in dieser Zeit und die Leittragenden sind immer die Kinder, leider.
    Von mir bekommt das Buch 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 04.11.2021

    Das Buch beschreibt die enge Verbindung, die man in einer Familie empfindet, sehr gut – mit all ihren Vorteilen und Nachteilen. Interessant finde ich auch den Epochenwechsel innerhalb des Buches. Zu Beginn sind die Kinder noch relativ jung und nach dem plötzlichen Tod des Vaters und der Depression der Mutter völlig sich selbst überlassen und versuchen, so gut es ihnen möglich ist, aufeinander zu schauen und füreinander da zu sein. Diese schwierige Zeit hat ein besonderes Band zwischen den Geschwistern geknüpft, das auch lange, nachdem alle das „Nest“ verlassen haben und inzwischen neue Partner, Freunde gefunden und Familien gegründet haben, noch immer hält. Tragödien schweißen die Kernfamilie wieder enger zusammen, das wird auch in diesem Roman noch einmal deutlich. Egal, wie lange man sich in der Zwischenzeit nicht gesehen hat oder wie weit man auseinander wohnt oder welchen Blödsinn man angestellt hat, wenn es hart auf hart kommt, ist die Familie wieder wie selbstverständlich füreinander da. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, loszulassen, wenn jemand keine Hilfe bekommen möchte, auch wenn man am liebsten alles für den anderen tun möchte und das Leben der anderen regeln möchte. Manche Situationen sind nur sehr schwer auszuhalten und manchmal gibt man mehr als man zurückbekommt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie B., 06.09.2021

    Die Macht der Liebe
    Das Cover wirkt sehr sehnsüchtig und auch im Buch wird diese Sehnsucht immer wieder spürbar auf ganz unterschiedliche Weise.
    Aber zur Geschichte. Fiona ist auf gewisse Weise die Erzählerin ihrer Familiengeschichte und berichtet aus der doch noch fernen Zukunft heraus mit einem zum Teil allwissenden Blick auf die Vergangenheit. Dabei macht sie aus der Zukunft heraus deutlich wie langsam und doch unaufhaltsam sich Unglück anbahnen kann und wie wertvoll dennoch der familiäre Zusammenhalt ist. So beginnt ihre erste “Episode“ mit ihrer frühen Kindheit, dem Verlust des Vaters, der Depression ihrer Mutter und vielem mehr. Nach und nach arbeitet sie die Charaktere ihrer drei älteren Geschwister heraus, die Eigenarten, Schwächen und Stärken von allen. Durch die phasenweisen Sprünge zurück in die Zukunft gelingt es der Autorin auch ein düsteres Bild unserer Zukunft zu zeichnen. Es bleibt also die Sehnsucht nach der Familie, nach mehr Sicherheit, nach einem Ankommen und so viel mehr.
    Das Buch holt einen nach und nach ab und zieht einen dann immer mehr in seinen Bann.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sandor, 04.10.2021 bei bewertet

    Der Roman erzählt die Geschichte einer vom Schicksal heimgesuchten Familie. Im Zentrum der Handlung stehen vier Geschwister, wobei Fiona, die bereits mit der Rahmenhandlung eingeführt wird, die Hauptrolle übernimmt. Sie wird im Jahr 2079 als 102jährige auf einer Lesung von der jungen Luna auf ihr Leben angesprochen.
    Ab nun begleiten wir Fiona in ihrem bewegten Leben mi6allen Höhen und Tiefen. Als Kinder verloren sie früh ihren Vater, woraufhin die Mutter in ihrem Leid versinkt und die Kinder emotional größtenteils auf sich allein gestellt sind. Dieses schwere Schicksal, dass sie Geschwister als Kinder verbindet, löst sich mit der Zeit immer mehr auf, bis es zeitweise fast aufgelöst ist. Doch trotz der trennenden Elemente und der unterschiedlichen Charaktere und Lebenswege finden die Vier immer wieder zusammen. Sie besinnen sich auf ihre Gemeinsamkeiten, die Verantwortung und ihre Liebe füreinander.
    Ein einfühlsames Buch, dass sich mit großen Gefühlen beschäftigt. Einig das Cover sagt mir gar nicht zu.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sago, 20.08.2021

    „Die letzten Romantiker“ ist ein sehr ambitionierter Familienroman, der zum Teil herkömmliche Genregrenzen zu sprengen vermag. Denn die gefeierte Dichterin Fiona Skinner erzählt mit über hundert Jahren im Jahr 2079 rückblickend die zum Teil tragische Geschichte ihrer Schwestern Renee und Caroline, ihres Bruders Joe und ihrer selbst. Das Leben auf der Erde scheint zu diesem Zeitpunkt ein sehr gefährdetes geworden zu sein. Hier ergeht sich die Autorin Tara Conklin lediglich in Andeutungen, ohne Details zu verraten, was zum Teil große Neugier weckt und einen raffinierten Kunstgriff darstellt, teilweise den Roman allerdings auch überfrachtet und die Lesenden ein wenig unbefriedigt zurücklässt.
    Als der Vater mit Mitte 30 überraschend stirbt, ist Noni, die Mutter der Geschwister, komplett überfordert und zieht sich zur „Großen Pause“ zurück. So nennen die vier Nonis tiefen Fall in eine jahrelange Depression, in der die Kinder fast völlig sich selbst überlassen bleiben. Renee als Älteste kümmert sich trotz ihrer Jugend aufopferungsvoll um Schwestern und Bruder. Und alle Schwestern sind sich einig: Sie müssen vor allem für Joe da sein. Diese Jahre führen zu einer besonders tiefen Verbindung untereinander. Aber können Kinder ein solches Aufwachsen tatsächlich unbeschadet überstehen?
    Oft einzigartig poetisch, fast märchenhaft und gleichzeitig mit beinahe sezierend scharfem Blick beschreibt Tara Conklin das Leben und Sterben ihrer Protagonisten. Dies ist nicht nur brillant formuliert und durch die Perspektivwechsel sehr anschaulich gelungen. Fiona, die Jüngste, fungiert als Ich-Erzählerin, vermag jedoch gleichzeitig, Begebenheiten aus der Perspektive ihrer Geschwister darzustellen. Dennoch bleibt gerade sie, die enge Bindungen scheut und Männer oft eher als nummerierte Studienobjekte für ihren Blog und nicht als Menschen wahrnimmt, seltsam blass und nicht unbedingt sympathisch.

    Familiäre Nähe und vor allem Verlust sind die großen, bewegenden Themen des Romans, mit denen mich Conklin beinahe durchgängig berührt hat. Lediglich im letzten Drittel hatte die Geschichte für mich einige Längen. Zudem erschienen mir manche Handlungen Fionas und Carolines bei der Suche nach der Verlobten ihres Bruders wenig plausibel. Ohne zu spoilern, kann dies leider nicht näher erläutert werden.
    Regelrecht geärgert habe ich mich, als im Buch eine Katzenmutter, eigentlich wohlmeinend, mit mehreren Schmerztabletten betäubt wird, um sie aus einem Haus zu bringen. Damit könnte man sowohl Mutter als auch Kitten in der Realität dauerhaft schädigen oder töten. Als Tierfreundin muss ich sagen, dass Derartiges selbst in einer fiktiven Geschichte nicht kommentarlos verbreitet werden dürfte. Man sollte es nicht glauben, aber leider gibt es genug Tierhalter, die ein solches Verhalten dann tatsächlich nachmachen.
    Eher unzufrieden bin ich mit dem einfach gehaltenen Cover, das Trübsinn vermittelt und dem Titel, der für ich trotz Erklärung im Roman wenig passend erscheint. Dennoch ein tiefgründiger, stilistisch herausragender Roman.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leser100, 09.11.2021

    Der Roman erzählt die Geschichte einer vom Schicksal heimgesuchten Familie. Im Zentrum der Handlung stehen vier Geschwister, wobei Fiona, die bereits mit der Rahmenhandlung eingeführt wird, die Hauptrolle übernimmt. Sie wird im Jahr 2079 als 102jährige auf einer Lesung von der jungen Luna auf ihr Leben angesprochen.
    Ab nun begleiten wir Fiona in ihrem bewegten Leben mi6allen Höhen und Tiefen. Als Kinder verloren sie früh ihren Vater, woraufhin die Mutter in ihrem Leid versinkt und die Kinder emotional größtenteils auf sich allein gestellt sind. Dieses schwere Schicksal, dass sie Geschwister als Kinder verbindet, löst sich mit der Zeit immer mehr auf, bis es zeitweise fast aufgelöst ist. Doch trotz der trennenden Elemente und der unterschiedlichen Charaktere und Lebenswege finden die Vier immer wieder zusammen. Sie besinnen sich auf ihre Gemeinsamkeiten, die Verantwortung und ihre Liebe füreinander.
    Ein einfühlsames Buch, dass sich mit großen Gefühlen beschäftigt. Einig das Cover sagt mir gar nicht zu.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lisibooks, 12.09.2021

    „Die letzten Romantiker“ von Tara Conklin war das erste Buch dieser Autorin, was ich bisher gelesen habe. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch nicht das Letzte war, denn mit dem Schreibstil der Autorin bin ich schnell warm geworden. Sie schreibt sehr flüssig und man kann das Buch leicht und schnell lesen, ohne dass es dabei aber oberflächlich wirkt.
    Die Geschichte von Fiona und ihrer Familie beginnt in der Zukunft, im Jahr 2079, was ich sehr spannend fand. Dabei ist der Roman kein Science-Fiction Roman, doch trotzdem bekommt man einen Eindruck von der Welt, wie Fiona sie zu der Zeit erlebt.
    Fiona erzählt von ihrer Lebensgeschichte und beginnt in ihrer frühen Kindheit in den 1980er Jahren. Als Leserin verfolgt man ihr Leben dann bis ins hohe Alter.
    Jeder Lebensabschnitt hatte seinen eigenen Reiz und Fiona als Person ist mir nach dem Lesen sehr nahe gewesen.
    Eine Familiensaga, die ich so in ihrer Form noch nicht gelesen habe!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hornita, 24.08.2021

    Fesselnde Familiengeschichte
    Anfangs fand ich den Titel für eine Familiengeschichte eigenartig, aber gegen Mitte des Buches wird klar, wo er herkommt. Die Geschichte der vier Geschwister der Familie Skinner wird über viele Jahrzehnte aus den Perspektiven der einzelnen Personen geschildert. Mir haben die Personen und ihre Entwicklungen und Schicksale gut gefallen, da ich sie als sehr authentisch erlebt habe. Der ausgefeilte Schreibstil und die Entwicklung der Geschichte fand ich sehr gelungen. Das Buch startet im Jahr 2079 mit einem Rückblick. Um die lange Erzähldauer plausibel machen zu können und den Großteil in der heutigen Zeit spielen lassen zu können, war das ein passender Kunstgriff. Einige Erzählstränge bleiben nebulös, aber das hat mich überraschenderweise nicht (wie sonst) gestört; vermutlich weil es zumindest Andeutungen gab… Insgesamt sehr lesenswert, das Buch verspricht viele Stunden gute Unterhaltung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frank Z., 03.09.2021

    UNSERE FAMILIE

    Eine sehr schön erzählte Geschichte über eine Familie in den USA. Der Vater, ein Zahnarzt, bricht während einer Behandlung tot zusammen. Sein Tod reißt im Leben der Familie ein tiefes Loch. Nicht nur finanziell, sondern auch emotional. Die Witwe kann das Haus nicht halten und sie ziehen in eine billige Absteige außerhalb der großen Stadt. Sie selbst nimmt sich eine persönliche Auszeit und die vier Kinder sind auf sich gestellt. Diese Zeit schweißt sie zusammen und sie erkunden die Natur und treffen sich am See. Doch ganz langsam bildet sich ein weiterer Schicksalsschlag wie ein Gewitter am Horizont.

    Die Autorin erzählt in einer dichten und fesselnden Sprache und der Leser fiebert und trauert mit. Der einzige und große Trost ist die Liebe der Geschwister zueinander. Und es ist die über 100jährige Fiona, die diese Familienchronik erzählt.

    Schöner Lesegenuss für gemütliche Herbstabende.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesefüchsin, 25.08.2021

    Die vier Geschwister Skinner sind plötzlich auf sich allein gestellt, als nach dem Tod des Vaters die Mutter das Schlafzimmer für Jahre nicht mehr verlässt.

    Erzählt wird die Geschichte von der jüngsten Schwester, die dieses frühe Kindheitsereignis und weitere, spätere Lebensabschnitte der Familie mit einer Authentizität vermittelt, die mich als Leserin völlig in deren Bann zog, als wäre ich eine weitere Angehörige.

    Dieses Gespür brachte mich dazu, das Buch binnen kürzester Zeit zu lesen und es stimmte mich sogar nachdenklich. Ich begann, mich mit der eigenen Familie und vergangenen Erlebnissen auseinanderzusetzen, ohne dass die Autorin belehrend den Finger gehoben hat.

    Ein feinfühliger Roman mit passendem, sinnbildlichen Cover und einer Menge Gefühl, welches zum Eintauchen einlädt. Wie stark prägen uns unsere frühen Erlebnisse wirklich?

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schliesi, 04.10.2021

    Inhalt und meine Meinung zum Buch:
    Im Sommer 1981 stirbt der Vater von Renee, Caroline, Joe und Fiona plötzlich und unerwartet und so nimmt ihr Leben einen anderen Verlauf. Ihre Mutter Noni verfällt in eine jahrelange Depression, von den Kindern auch die große Pause genannt. Die Geschwister sind auf sich allein gestellt und meistern ihren Alltag ohne Mutter, die einfach nicht ansprechbar ist. Die Geschichte begleitet die Geschwister auf ihrem Weg erwachsen zu werden und sich in ihren Leben einzurichten. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, die Handlung ist nachvollziehbar erzählt und stellt die Sorgen und Nöte der Familie in den Mittelpunkt. Die Handlung ist nachvollziehbar erzählt, legt Gefühle offen und wirkt dadurch sehr glaubhaft. Ein gelungener Roman, der mir auch noch nachhaltig in positiver Erinnerung bleiben wird.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    murphy12, 25.08.2021

    Familiäres Drama
    Dieser Roman besticht durch seine schöne Sprache und die Erzählweise in drei Zeitebenen. Die Erzählerin Fiona ist das Nesthäkchen von vier Geschwistern. Das Leben der Familie wird durch den frühen und unerwarteten Tod des Vaters überschattet, der dazu führt, dass die Kinder in sehr jungen Jahren plötzlich auf sich allein gestellt sind. Die Mutter verfällt durch den Tod des Ehemannes und Geldsorgen in eine Depression und Hilfe von außen gibt es über lange Zeit nicht.
    Erzählt wird im „Heute“ 2079 und in der Vergangenheit –beginnend mit 1981 bis zur Gegenwart, wobei auch in der Erzählung der Geschichte der Familie immer wieder Rückblicke eingebaut werden. Dennoch kann man der Geschichte gut folgen und es immer klar, in welcher Zeitschiene man sich befindet.
    Die Hauptpersonen sind die Geschwister- bestehend aus 3 Schwestern und einem Bruder, der das dritte Kind ist sowie der Mutter der Kinder. Diese Charaktere sind gut herausgearbeitet, verhalten sich authentisch und nachvollziehbar. Besonders die Erzählerin ist mir sympathisch. Der Roman beschreibt insbesondere die verschiedenen Lebenswege und Lebensentwürfe der Geschwister, sowie das Verhältnis untereinander über ein einen Zeitraum von annähernd 100 Jahren. Dabei wird die Geschichte in wichtigen Episoden erzählt, so dass dennoch 428 Seiten ausreichen, um diese Zeitspanne zu umfassen.
    Über die gesamte Geschichte ist klar, dass neben der Tragödie des Verlustes des Vaters und der zumindest zeitweisen Abwesenheit der Mutter die Erzählung auf weitere Tragödien zugeht. Über allen Abschnitten der Vergangenheit liegt eine Melancholie, die den Leser mit einbindet. Lediglich ganz am Ende des Buches wird die Systematik der Erzählweise durchbrochen und eher lyrisch. Hier hat mich die Autorin leider zeitweise verloren.
    Insgesamt ein lesenswertes Buch, das sehr ans Herz geht und durch eine schöne Sprache besticht.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchstabe a-z, 23.09.2021

    Blut ist doch dicker und das Wasser vom See in der Kindheit bleibt immer haften

    Die vier Geschwister Skinner erleben eine Kindheit, in der sie zuerst den Verlust des Vaters hinnehmen müssen und dann über zwei Jahre "Die große Pause", wie sie den totalen Rückzug ihrer depressiven Mutter nennen.
    Es ist eine chaotische Zeit, geprägt von einem Hauch Freiheit, Kreativität und gegenseitiger Liebe. Die emotionale Verantwortung der Geschwister zueinander scheint unzerstörbar zu sein.
    Man beginnt zu lesen und befindet sich schnell mit den Geschwistern an einem romantischen See im Wald. Braun gebrannt, verwildert und lebenslustig erleben sie die gemeinsame Zeit. Jeder hat seine Rolle und so überbrücken sie fehlende Zuwendung der Mutter. Nichts scheint sie trennen zu können.
    Die Jahre vergehen, sie verlieren sich nicht aus den Augen, ihre Wege sind völlig verschieden, keiner schaut hinter die Kulissen des anderen, bis eine dramatische Situation alle wieder vereint.
    Haben sie wirklich alle das richtige Bild vom anderen?

    Leider ist nach dieser Dramatik die Handlung teilweise etwas verworren und langatmig. Es lohnt sich aber weiter zu lesen, denn der Schluss und auch die Rahmenhandlung im Jahr 2079 bringen Überraschungen ans Licht.

    Der Schreibstil ist gut gewählt, die Handlung wird geführt von Fiona, der jüngsten Schwester, welche auch den Titel des Buches „ Die letzten Romantiker“ mit ihrem Blog zum Thema Frau und Sexualität verlinkt. Der Mann #23 mit seinen vielen Sommersprossen zum Beispiel, ist einer von Vielen, aber auch prägend.

    Es ist ein sehr mentales Buch. Man kann zwischen den Beziehungen dieser Familie Liebe und Verantwortung spüren. Es erschein ein wenig, wie eine Familienaufstellung.

    Bis zum Schluss bleibt spannend, was 2079 auf dieser Lesung passiert und vor allem auch, wer Luna ist.

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