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  • 5 Sterne

    20 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 21.09.2016

    Frankreich, August 1939: Vianne ist Lehrerin auf dem Land, ihre Tochter Sophie 8, als ihr Mann Antoine einberufen wird. Ihre kleine Familie bedeutet Vianne alles, da sie nach dem Tod der Mutter schon mit 14 erwachsen werden musste. Noch schlimmer war es nur für ihre damals erst 4jährige Schwester Isabelle. Der Vater gab beide in eine Pflegestelle, wollte sich nicht um seien Töchter kümmern. Mit 16 war Vianne schwanger, mit 17 verheiratet – und endlich angekommen. Isabell wurde von da an von einem Internat zum nächsten weitergereicht, fühlte sich unwillkommen, ungeliebt.

    Juni 1940: Isabelle ist inzwischen 19 und fliegt schon wieder von der Schule. Sie kann und will sich nicht anpassen – wird es auch später im Leben nicht tun. Ihr Vater will sie nicht in Paris, in seinem Buchladen. Aber sie bleibt trotzdem, denn sie will eine Kriegsheldin werden. Dass ihr dies niemand zutraut, stachelt sie erst recht an. Doch dann marschieren die Deutschen in Paris ein und ihr Vater schickt sie gegen ihren Willen zu Vianne. Auf der Flucht dahin lernt Gaëton kennen und verliebt sich sofort. Er ist auf dem Weg zur Résistance, sie will mit. Von nun an wird es für sie nur darum gehen, ihm und allen anderen zu beweisen, dass sie für ihre Überzeugungen und gegen jede Vernunft kämpft – und dass sie es wert ist, geliebt zu werden.

    Vianne und Isabelle erleben den Krieg auf verschieden Art und Weise.
    Vianne bleibt in ihrem Dorf, hofft die ganze Zeit nur darauf, dass der Krieg endlich vorbei ist und ihr Mann nach Hause kommt. Eigentlich versucht sie sich auch aus allem rauszuhalten, nur ja nicht auffallen. Es reicht schon, dass der deutsche Hauptmann Beck bei ihr einquartiert wird. Zu Beginn arrangiert man sich nur, doch es ist Krieg, beide sind einsam, verzweifelt. Und dann sind da die jüdischen Kinder, welche von ihren Eltern getrennt werden. Sie hätten eine minimale Überlebenschance, wenn man ihnen falsche Pässe besorgen würde. Vianne denkt nicht wirklich über die Konsequenzen nach, sie tut es einfach, rettet unzähligen Kindern das Leben!

    Isabelle hingegen entwickelt den Pfad der Nachtigall: geheime Fluchtwege für die abgestürzten gegnerischen Piloten. Sie bringt viele von ihnen über die Pyrenäen, immer mit der Gefahr im Nacken, dass einer ein Spion ist oder die Deutschen im Gebirge auf sie lauern. Doch sie kämpft für ihre Überzeugung, will ihr Leben leben, brennt auf kurzer Flamme, wie man so schön sagt – aber sie lebt es in vollen Zügen und nimmt alles mit, was sich ihr bietet. Am Kriegsende bereut sie nichts. Sie hat alles erreicht, was sie je wollte!

    Letzten Endes führt der Krieg die Schwestern wieder zusammen, Vianne wird Isabelles Basis, wenn man so will. Sie lernen sich endlich besser kennen und können den Lebensentwurf der Anderen verstehen, akzeptieren und vor allem achten.

    Ich hatte mit dem Beginn des Buches einige Probleme, es war mir nicht eigenständig genug, erinnerte mich zu sehr an Jojo Moyes „Ein Bild von Dir“. Aber bald entwickelte es eine ganz eigene Dynamik, wurde extrem fesselnd und sehr emotional. Für das letzte Drittel habe ich sogar eine „Nachtschicht“ eingelegt, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht und habe dabei Rotz und Wasser geheult. Selten hat mich ein Buch so berührt wie die Geschichte dieser beiden starken Schwestern, die auf ihre jeweils ganz eigene Art und Weise für ihre Überzeugungen kämpfen.
    5 Sterne und meine unbedingte Leseempfehlung für „Die Nachtigall“.

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  • 5 Sterne

    19 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesestunde m., 26.09.2016

    Erschütterndes Kriegsschicksal zweier Schwestern

    Mit „Die Nachtigall“ ist der bekannten und erfahrenen US amerikanischen Autorin Kristin Hannah ein zutiefst unter die Haut gehendes Werk gelungen. „Die Nachtigall“ hat mich ähnlich stark ergriffen wie Irène Némirovskys „Suite Française“. Beide Romane nehmen das Motiv des 2. Weltkrieges in Frankreich aus Sicht der Zivilbevölkerung auf. In Beiden spielt das Vichy-Régime eine direkte oder indirekte Rolle. Auf „Die Nachtigall“ bin ich durch die Bloggeraktion des Aufbau Verlages und den Hinweis einer lieben Freundin gestoßen. Trotz Vorwarnung mussten zahlreiche Taschentücher herhalten, weil mich dieses Buch so bewegt hat. Ich benötigte einige Tage, um das Gelesene zu verarbeiten, möchte die Lektüre aber auf keinen Fall missen!


    Die Protagonistinnen dieses Romans sind zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während die ältere Schwester Vianne eher angepasst und ängstlich durchs Leben schreitet, ist die wesentlich jüngere Schwester Isabelle von klein auf ein Rebell. Beiden gemein ist der frühe Verlust der Mutter und die Abschiebung durch den Vater, der sie nach dem Tod der Mutter in die Obhut einer lieblosen Frau auf den Landsitz der Familie gibt.

    Die Haupthandlung spielt im 2. Weltkrieg, im besetzten Frankreich. Vianne lebt nach wie vor mit ihrem Mann Marc und Tochter auf dem Landsitz der Familie, doch Marc wird in den Krieg einberufen, so dass die etwas unselbständige Vianne plötzlich auf sich gestellt ist. Indes wird Isabelle mal wieder aus dem Internat geworfen und versucht erneut beim Vater Julien in Paris zu wohnen. Dieser schickt sie aber mit anderen Flüchtenden zu Vianne aufs Land. Auf dem Weg, den Isabelle nur widerwillig antritt, muss auch sie sich schließlich alleine durchschlagen und trifft auf Gaëton, einen jungen Widerstandskämpfer der Résistance. Mit ihm gemeinsam schafft sie es, körperlich völlig erschöpft sowie von den Ereignissen und Angriffen auf die Zivilisten zutiefst erschüttert, bis zum Familienlandsitz. Dort lässt Gaëton Isabelle alleine zurück.
    So bleibt Isabelle zunächst bei Vianne. Im Zusammenleben wird nur allzu deutlich wie unterschiedlich die Schwestern doch sind. Vianne gibt sich mehr oder weniger in ihr Schicksal und nimmt es hin, dass ein deutscher Hauptmann bei ihr einquartiert wird. Isabelle jedoch kann sich mit der Situation nicht abfinden. Daher schließt sie sich der Résistance an. Sie verteilt heimlich Flugblätter und später hilft sie sogar unter dem Decknamen "Die Nachtigall" Piloten der Alliierten über die Pyrenäen nach Spanien zu fliehen.
    Vianne muss derweil nicht nur die Trennung von ihrem Mann Marc ertragen, sondern auch die Deportation ihrer Freundin Rachel. Zudem muss sie für das Wohlergehen ihrer Tochter Sarah sowie ihren Ziehsohn Daniel sorgen – und das alles unter den Augen der Nazis und der unberechenbaren Kollaborateure.

    Kristin Hannah gelingt es, die bedrückenden Situationen, die an die physischen Grenzen führenden Repressalien, die vergiftete Atmosphäre und dramatischen Ereignisse so dermaßen greifbar zu machen, dass ich zuweilen das Gefühl hatte, direkt daneben zu stehen. Ich erlitt imaginär selber die physischen, und psychischen Qualen der Protagonisten. Besonders beeindruckt haben mich die Beschreibungen des heuschreckenartigen Überfalls der hungrigen Flüchtenden auf die Obst- und Gemüseanbauten Viannes, die versuchte Flucht Rachels sowie die Szenen der Deportation Isabelles und im Arbeitslager.
    Als bereichernd empfand ich zudem die zeitlichen Perspektivwechsel zwischen Heute und Kriegszeit, die zusätzlich Spannung erzeugten.
    Die Charakterzeichnungen des Romans sind so tiefgehend und realistisch, dass ich klare Vorstellungen entwickeln und die Veränderungen der Personen gut nachvollziehen konnte. Ob der widerwärtige, dicke und kollaborierende Polizist Paul, die gutherzigen aber handfesten baskischen Fluchthelfer Micheline Maribeau und Edouard, der trinkende, offenbar resignierte Vater, Buchhändler und Dichter Julien Rossignol oder die treue Freundin Rachel und die charakterlich stark unterschiedlichen deutschen Hauptmänner Beck und von Richter - jeder Charakter erhält genau die Tiefe und Entwicklung, die er benötigt.
    Sicher ist der Identifikationsgrad mit der kämpferischen Isabelle zunächst bei den meisten Lesern höher als mit der eher schwachen Vianne. Doch bei ehrlicher und kritischer Selbstbetrachtung sind die Charakterzüge Viannes sicher verbreiterter als die von Isabelle. Außerdem muss hier ihre Situation als Mutter in Betracht gezogen werden, die ihr die etwas defensivere Rolle zuweist.
    An dieser Stelle muss ich aufpassen, nicht zu viel zu verraten und ziehe daher nun mein Fazit!


    Fazit:
    Eine absolute Leseempfehlung für diese bewegende Kriegsgeschichte aus der Perspektive zweier Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Mit emotionalen Schilderungen, tollen Charakterzeichnungen und geschichtlich interessanten Aspekten, schaffte es dieser Roman mich zutiefst zu ergreifen, nachdenklich zu stimmen und in seinen Bann zu ziehen!

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gagamaus, 06.10.2016 bei bewertet

    1939 Frankreich. Die Schwestern Rossignol haben schon früh die Mutter verloren und der Vater ist froh, dass er die jüngere Tochter Isabelle in diverse Internate abschieben kann und die ältere Tochter Vianna ihren Mann kennenlernt und blutjung heiratet. Als die Deutschen 1940 in Paris einmarschieren schickt er Isabelle gegen ihren Willen zur Schwester aufs Land. Die Reise dorthin wird von Fliegerangriffen überschattet und Isabelle lernt Gaeton kennen der sie schließlich doch noch unversehrt ans Ziel bringen kann. Aber schon bald geraten die beiden Geschwister aneinander, denn Isabelle ist rebellisch und voller jugendlichen Tatendrang und möchte die Besatzung durch den Feind nicht klaglos erdulden. Sie schließt sich heimlich dem Widerstand an und reist so bald als möglich zurück nach Paris, um dort dabei zu helfen, abgeschossene Alliierten-Piloten über das Gebirge nach Spanien zu schmuggeln. Die Deutschen nennen sie „Die Nachtigall“, freilich ohne zu wissen, dass es sich tatsächlich um eine Frau handelt, die dem Feind immer wieder ein Schnippchen schlägt.

    Vianne ist anfangs von der Angst wie gelähmt, hofft monatelang, dass ihr Mann aus der Gefangenschaft zurückkommt. Ein deutscher Offizier wird bei ihr einquartiert und sie glaubt lange, dass sie ihre Tochter und sich am Besten schützen könnte, wenn sie sich still und unauffällig verhält und nichts tut, was sie gefährden könnte. Aber dann werden die ersten Judentransporte organisiert und ihre beste Freundin Rachel soll deportiert werden. So erkennt auch Vianne, dass es Zeit wird, Stellung zu beziehen und sich zu wehren, so gut es eben geht.

    Ich hatte vorher noch kein Buch von Kristin Hannah gelesen. Wohl, weil ich dachte, dass es sich vor allem um triviale Frauenliteratur handeln würde. Also Liebesgeschichten ohne Tiefgang und Nährwert. Nachdem ich nun „Die Nachtigall“ gelesen habe, bin ich geneigt zu glauben, dass ich hier wohl etwas versäumt habe. Denn sowohl der eindringliche Schreibstil als auch der spannende Plot haben mich von der ersten Seite an gefangen genommen und ich bin begeistert von der Geschichte um die zwei französsichen Schwestern, die voller Liebe, Drama, Gefühl und geschichtlichen Details ist und zu keiner Zeit langweilig oder gar kitschig war.

    Das Buch hat mich aufgewühlt. Ich habe um das Leben der Schwestern gebangt, um ihre Freundinnen und ihre Liebsten. Die Gräuel des Krieges werden nicht verschwiegen und auch die Familie Rossignol muss einen mehr als hohen Preis zahlen. Dennoch ist das Ende eines mit einem versöhnlichen Unterton, eines, mit dem man als Leser leben kann und welches einen das Buch zufrieden und mit einem Lächeln unter Tränen schließen lässt.

    Oh weh, wenn ich nicht nicht aufpasse wird meine euphorische Rezension jetzt selber kitschig. Einfach ein großartiger Roman der alles hat, was das Leserherz begehrt.

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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mundolibris, 19.09.2016

    Ich weiß ganz genau, dass ich mit meiner Rezension zu Diesem Buch dem Buch auf keinen Fall gerecht werden kann. Ein Buch welches mich auch Wochen nach dem Lesen immer noch bewegt.

    Der Autorin ist es sehr gut gelungen die Atmosphäre der Zeit während der Besetzung Frankreichs durch die Wehrmacht einzufangen. Man spürt die Furcht der Menschen einerseits und die Wut andererseits sehr gut. Und so kann man sich ein gutes Bild machen wie sich die Figuren gefühlt haben müssen.
    Sie skizziert das Leben zweier Schwestern im besetzen Frankreich. Die ältere wartet in ihrem Heimatort auf die Rückkehr ihres Mannes und die jüngere, rebellischere der beiden wird schnell erwachsen und schließt sich schließlich dem Widerstand an.

    Kristin Hannahs Schreibstil ist locker und leicht und so gelingt es schnell in die Story hinein zu kommen. Der Autorin gelingt es, insbesondere auch durch die plastische Beschreibung der Figuren und Schauplätze, dass mein Kopfkino sofort Stoff hatte um einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen zu lassen. Nur selten gelingt es, dass mich ein Buch von Anfang an so fesselt wie dieses, welches mich schon auf den ersten Seiten abgeholt hat.

    Der Spannungsaufbau ist gut gelungen und mit jeder Seite konnte Kristin Hannah die Spannung noch steigern und bis hin zum Ende der Besatzung und dem großartigen Finale.

    Das Buch berührte und erschütterte mich gleichermaßen.

    Die Autorin war für mich bisher gänzlich unbekannt, jedoch denke ich dass ich künftig auch noch andere Werke von ihr lesen werde.

    Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen und so vergebe ich die volle Punktzahl. 5 von 5 Sternen, plus eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marie M., 26.09.2016 bei bewertet

    Mit „Die Nachtigall“ ist der bekannten und erfahrenen US amerikanischen Autorin Kristin Hannah ein zutiefst unter die Haut gehendes Werk gelungen. „Die Nachtigall“ hat mich ähnlich stark ergriffen wie Irène Némirovskys „Suite Française“. Beide Romane nehmen das Motiv des 2. Weltkrieges in Frankreich aus Sicht der Zivilbevölkerung auf. In Beiden spielt das Vichy-Régime eine direkte oder indirekte Rolle. Auf „Die Nachtigall“ bin ich durch die Bloggeraktion des Aufbau Verlages und den Hinweis einer lieben Freundin gestoßen. Trotz Vorwarnung mussten zahlreiche Taschentücher herhalten, weil mich dieses Buch so bewegt hat. Ich benötigte einige Tage, um das Gelesene zu verarbeiten, möchte die Lektüre aber auf keinen Fall missen!


    Die Protagonistinnen dieses Romans sind zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während die ältere Schwester Vianne eher angepasst und ängstlich durchs Leben schreitet, ist die wesentlich jüngere Schwester Isabelle von klein auf ein Rebell. Beiden gemein ist der frühe Verlust der Mutter und die Abschiebung durch den Vater, der sie nach dem Tod der Mutter in die Obhut einer lieblosen Frau auf den Landsitz der Familie gibt.

    Die Haupthandlung spielt im 2. Weltkrieg, im besetzten Frankreich. Vianne lebt nach wie vor mit ihrem Mann Marc und Tochter auf dem Landsitz der Familie, doch Marc wird in den Krieg einberufen, so dass die etwas unselbständige Vianne plötzlich auf sich gestellt ist. Indes wird Isabelle mal wieder aus dem Internat geworfen und versucht erneut beim Vater Julien in Paris zu wohnen. Dieser schickt sie aber mit anderen Flüchtenden zu Vianne aufs Land. Auf dem Weg, den Isabelle nur widerwillig antritt, muss auch sie sich schließlich alleine durchschlagen und trifft auf Gaëton, einen jungen Widerstandskämpfer der Résistance. Mit ihm gemeinsam schafft sie es, körperlich völlig erschöpft sowie von den Ereignissen und Angriffen auf die Zivilisten zutiefst erschüttert, bis zum Familienlandsitz. Dort lässt Gaëton Isabelle alleine zurück.
    So bleibt Isabelle zunächst bei Vianne. Im Zusammenleben wird nur allzu deutlich wie unterschiedlich die Schwestern doch sind. Vianne gibt sich mehr oder weniger in ihr Schicksal und nimmt es hin, dass ein deutscher Hauptmann bei ihr einquartiert wird. Isabelle jedoch kann sich mit der Situation nicht abfinden. Daher schließt sie sich der Résistance an. Sie verteilt heimlich Flugblätter und später hilft sie sogar unter dem Decknamen "Die Nachtigall" Piloten der Alliierten über die Pyrenäen nach Spanien zu fliehen.
    Vianne muss derweil nicht nur die Trennung von ihrem Mann Marc ertragen, sondern auch die Deportation ihrer Freundin Rachel. Zudem muss sie für das Wohlergehen ihrer Tochter Sarah sowie ihren Ziehsohn Daniel sorgen – und das alles unter den Augen der Nazis und der unberechenbaren Kollaborateure.

    Kristin Hannah gelingt es, die bedrückenden Situationen, die an die physischen Grenzen führenden Repressalien, die vergiftete Atmosphäre und dramatischen Ereignisse so dermaßen greifbar zu machen, dass ich zuweilen das Gefühl hatte, direkt daneben zu stehen. Ich erlitt imaginär selber die physischen, und psychischen Qualen der Protagonisten. Besonders beeindruckt haben mich die Beschreibungen des heuschreckenartigen Überfalls der hungrigen Flüchtenden auf die Obst- und Gemüseanbauten Viannes, die versuchte Flucht Rachels sowie die Szenen der Deportation Isabelles und im Arbeitslager.
    Als bereichernd empfand ich zudem die zeitlichen Perspektivwechsel zwischen Heute und Kriegszeit, die zusätzlich Spannung erzeugten.
    Die Charakterzeichnungen des Romans sind so tiefgehend und realistisch, dass ich klare Vorstellungen entwickeln und die Veränderungen der Personen gut nachvollziehen konnte. Ob der widerwärtige, dicke und kollaborierende Polizist Paul, die gutherzigen aber handfesten baskischen Fluchthelfer Micheline Maribeau und Edouard, der trinkende, offenbar resignierte Vater, Buchhändler und Dichter Julien Rossignol oder die treue Freundin Rachel und die charakterlich stark unterschiedlichen deutschen Hauptmänner Beck und von Richter - jeder Charakter erhält genau die Tiefe und Entwicklung, die er benötigt.
    Sicher ist der Identifikationsgrad mit der kämpferischen Isabelle zunächst bei den meisten Lesern höher als mit der eher schwachen Vianne. Doch bei ehrlicher und kritischer Selbstbetrachtung sind die Charakterzüge Viannes sicher verbreiterter als die von Isabelle. Außerdem muss hier ihre Situation als Mutter in Betracht gezogen werden, die ihr die etwas defensivere Rolle zuweist.
    An dieser Stelle muss ich aufpassen, nicht zu viel zu verraten und ziehe daher nun mein Fazit!


    Fazit:
    Eine absolute Leseempfehlung für diese bewegende Kriegsgeschichte aus der Perspektive zweier Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Mit emotionalen Schilderungen, tollen Charakterzeichnungen und geschichtlich interessanten Aspekten, schaffte es dieser Roman mich zutiefst zu ergreifen, nachdenklich zu stimmen und in seinen Bann zu ziehen!

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole Katharina, 18.09.2016

    Meine Meinung zum Buch: Die Nachtigall

    Inhalt in meinen Worten:
    Frankreich, zur Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Zwei junge Mädchen, die eine Widerspenstig und rebellisch, die andere Geradlinig und Regeln beachtend. Doch der Zweite Weltkrieg macht aus beiden Mädchen, eine Änderung ja Veränderung, die sie sich selbst nicht trauten, und was einst als Schwäche galt, wird auf einmal zu einer Stärke, die Stärker ist als gar der Tod.
    Wie die Mädchen Isabelle und Vianne diese Zeit erlebten, was der Krieg mit ihnen machte und wie Frankreich diesen Krieg wahr genommen hat, zumindest in den Facetten und was eine Nachtigall mit diesem Buch zutun hat? Diese Geheimnisse möchte das Buch euch gerne erzählen.

    Wie fand ich das Buch:
    Ehrlich, wenn dieses Buch verfilmt worden würde, ich weiß nicht, ob der Zauber, die Gefühle ja gar das Leben das man im Buch fühlen, schmecken und berühren kann, ob das im Film wirklich auch so herüber kommen würde.
    Ich bin geplättet und berührt.
    Einerseits nimmt das Buch mich wirklich mit und ich hab gefühlt 100 Taschentücher benötigt, weil die Tränen einfach nur flossen, andererseits hat mich das Buch staunend und dankbar hinterlassen. Ich weiß nicht, wie ich mich im Krieg verhalten würde, wie ich mich schlagen würde, auf welcher Seite ich stehen würde. Doch Vianne und Isabelle sind richtig starke Frauen. Die dieses Buch mega wertvoll machen und auch beleben.

    Geschichte:
    Ich kannte die Geschichte der Frau, die Amerikaner rettete nicht. Diese führte sie durch Berge um sie zu retten, und brachte sich damit selbst in Gefahr. Doch berührt mich diese Geschichte und macht mich nachdenklich. Auch wie die Familie um Vianne und Isabelle gestellt war, fand ich, dass die Autorin wirklich wunderschön gezeichnet hat. Obwohl es wirklich hart war, zu lesen, wie man mit Menschen umgeht, und umgegangen ist.
    Manche Szenen im Buch brannten sich förmlich vor meine Augen und rissen mich in ihren Strudel hinein. Und dennoch wollte und konnte ich vom Buch nicht loslassen bis ich am allerletzten Satz gelandet bin, denn dazu habe ich Vianne und Isabelle zu sehr in mein Herz geschlossen.

    Charaktere:
    Die Autorin Kristin Hannah hat hier wirklich gezeichnet und erschaffen. Ich habe an keiner Figur was auszusetzen gehabt, obwohl ich natürlich manche Figuren mehr mochte, andere einfach nur schrecklich durch ihre Art fand und ich konnte mit dem Entsetzen, der Ohnmacht, der Hoffnung und vor allem der Liebe, die die Charaktere in sich trugen mitgehen. Mitfühlen.

    Spannung:
    Die Autorin weiß wie sie den Spannungsbogen so hochhalten muss, damit ich als Leserin förmlich an ihren Worten hänge und wirklich erst am Ende mehr oder weniger loslassen kann, obwohl mich das Buch wohl noch länger beschäftigen wird. Dazu habe ich, wie schon erwähnt, die beiden jungen Frauen zu sehr in mein Herz geschlossen.
    Es gibt insgesamt drei Handlungen im Buch.
    Isabelle - Vivianne und 1940 -1945, sowie 1995, wie Vivianne ihre Geschichte erzählt.
    Und doch gibt es noch so viele andere Charaktere im Buch, die das Herz berührten, die auch die Spannung nach oben gezogen haben.
    Auch weil jedes mal, wenn die Sicht auf 1995 gelegt wurde, ein kleines bisschen erwähnt wird, was als nächstes folgen wird, aber auf so eine angenehme und nicht verratende Art, dass ich einfach nur neugierig war, wie es wohl weiter gehen wird.

    Fazit:
    Lest es, lebt es, hofft und liebt mit Vianne und Isabelle mit, aber habt Taschentücher dabei. Denn ich vermute, hier bleibt kaum ein Auge trocken.
    Wundervolle Schreibart, bezaubernde Kulisse - auch wenn sie grausam zur damaligen Zeit war.

    Sterne:
    Wie könnte ich anders als keine 5 Sterne für dieses Buch zu geben?

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gagamaus, 08.10.2016

    1939 Frankreich. Die Schwestern Rossignol haben schon früh die Mutter verloren und der Vater ist froh, dass er die jüngere Tochter Isabelle in diverse Internate abschieben kann und die ältere Tochter Vianna ihren Mann kennenlernt und blutjung heiratet. Als die Deutschen 1940 in Paris einmarschieren schickt er Isabelle gegen ihren Willen zur Schwester aufs Land. Die Reise dorthin wird von Fliegerangriffen überschattet und Isabelle lernt Gaeton kennen der sie schließlich doch noch unversehrt ans Ziel bringen kann. Aber schon bald geraten die beiden Geschwister aneinander, denn Isabelle ist rebellisch und voller jugendlichen Tatendrang und möchte die Besatzung durch den Feind nicht klaglos erdulden. Sie schließt sich heimlich dem Widerstand an und reist so bald als möglich zurück nach Paris, um dort dabei zu helfen, abgeschossene Alliierten-Piloten über das Gebirge nach Spanien zu schmuggeln. Die Deutschen nennen sie „Die Nachtigall“, freilich ohne zu wissen, dass es sich tatsächlich um eine Frau handelt, die dem Feind immer wieder ein Schnippchen schlägt.

    Vianne ist anfangs von der Angst wie gelähmt, hofft monatelang, dass ihr Mann aus der Gefangenschaft zurückkommt. Ein deutscher Offizier wird bei ihr einquartiert und sie glaubt lange, dass sie ihre Tochter und sich am Besten schützen könnte, wenn sie sich still und unauffällig verhält und nichts tut, was sie gefährden könnte. Aber dann werden die ersten Judentransporte organisiert und ihre beste Freundin Rachel soll deportiert werden. So erkennt auch Vianne, dass es Zeit wird, Stellung zu beziehen und sich zu wehren, so gut es eben geht.

    Ich hatte vorher noch kein Buch von Kristin Hannah gelesen. Wohl, weil ich dachte, dass es sich vor allem um triviale Frauenliteratur handeln würde. Also Liebesgeschichten ohne Tiefgang und Nährwert. Nachdem ich nun „Die Nachtigall“ gelesen habe, bin ich geneigt zu glauben, dass ich hier wohl etwas versäumt habe. Denn sowohl der eindringliche Schreibstil als auch der spannende Plot haben mich von der ersten Seite an gefangen genommen und ich bin begeistert von der Geschichte um die zwei französsichen Schwestern, die voller Liebe, Drama, Gefühl und geschichtlichen Details ist und zu keiner Zeit langweilig oder gar kitschig war.

    Das Buch hat mich aufgewühlt. Ich habe um das Leben der Schwestern gebangt, um ihre Freundinnen und ihre Liebsten. Die Gräuel des Krieges werden nicht verschwiegen und auch die Familie Rossignol muss einen mehr als hohen Preis zahlen. Dennoch ist das Ende eines mit einem versöhnlichen Unterton, eines, mit dem man als Leser leben kann und welches einen das Buch zufrieden und mit einem Lächeln unter Tränen schließen lässt.

    Oh weh, wenn ich nicht nicht aufpasse wird meine euphorische Rezension jetzt selber kitschig. Einfach ein großartiger Roman der alles hat, was das Leserherz begehrt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janine B., 19.06.2017

    Über den zweiten Weltkrieg haben wir alle vermutlich bereits sehr viel gelesen oder gelernt. Wie es den Männern an der Front ergangen ist, was sie durchmachen und erleben mussten, das wird einem in den unterschiedlichsten Situationen ja immer wieder mal ins Gedächtnis gerufen. Aber was ist eigentlich mit den Frauen, die den Krieg überstehen mussten? Haben die auch irgendetwas leisten müssen? Mussten sie Dinge entbehren, Opfer bringen, Hunger leiden? Kaum einer weiß viel über das Leben der Frauen während dem zweiten Weltkrieg. Dass diese es auch alles andere als leicht hatten und auf gewisse Weise ebenso einen großen Einfluss auf das Kriegsgeschehen hatten, ist vielen Menschen nicht bewusst. In diesem Roman, mit wahrem historischen Hintergrund, erzählt die Autorin Kristin Hannah von ebenjenen (französischen) Frauen und ihren erschreckend bewegenden Schicksalen.

    ~ Für uns war es ein Schattenkrieg. Und nachdem er vorbei war, gab es keine Paraden für uns, keine Orden und keinen Platz in den Geschichtsbüchern. Im Krieg taten wir, was wir tun mussten, und nachdem er vorbei war, sammelten wir die Scherben ein und fingen noch einmal von vorn an. ~
    (S. 599)

    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen also die beiden französischen Schwestern Vianne und Isabelle. Während Vianne, Mutter einer kleinen Tochter, auf die Rückkehr ihres Mannes von der Front wartet, erlebt sie ihre ganz persönliche Hölle in ihrem eigenen Zuhause, denn dort quartieren sich nacheinander zwei deutsche Offiziere ein, mit denen beiden ziemlich schlecht Kirschen essen ist.
    Isabelle hingegen, die einen wirklich ganz eigenen Kopf mit widerspenstigem Charakter besitzt, ist, im Gegensatz zu ihrer Schwester, kein brav und still gehorchendes Mädchen, sondern jemand der aktiv Widerstand leisten will. Jede Aktion, die schlecht für die Nazis ist, ist ihr willkommen. Ihr Wesen lässt sich demnach in etwa so beschreiben: Wurde ihr gesagt, dass sie etwas nicht tun sollte, tat sie es erst recht, jede Mauer verwandelt sie in eine Tür.

    Jedenfalls durchleben die beiden Schwestern, mal zusammen, mal länger voneinander getrennt, eine Menge unschöne Momente. Sowohl große Verluste, sich Verlassenfühlen und hochgefährliche Situationen, als auch Hunger, Kälte und die permanente Angst vor dem Feind im eigenen Land sind Themen, die in diesen Jahren allgegenwärtig und kaum auszuhalten waren ...

    ~ »Denke nicht darüber nach, wer sie sind. Denk darüber nach, wer du bist, und darüber, mit welchen Opfern du leben kannst und welche dir den Halt nehmen würden.« ~
    (S. 180)

    Für mich war diese Lektüre sehr spannend und mitreißend. Bewegend war vor allem die Tatsache, dass mir bewusst war, dass dies wahre Schicksalsgeschichten sind, die so tatsächlich stattgefunden haben. All die entsetzlichen Szenen, all das Leid, der Hunger, die Kälte, die Vergewaltigungen, Gewalt im Allgemeinen, der Tod ... Es muss furchtbar gewesen sein, das mitzuerleben. Und ich ziehe meinen Hut vor all jenen Frauen, die in dieser Zeit die Kraft hatten, nicht aufzugeben, das überstanden haben und danach, auf welche Weise auch immer, mit ihren Verlusten zurechtgekommen sind.

    Ich kann euch allen dieses aufwühlende Stückchen Literatur nur ans Herz legen. Der Inhalt ist so gewaltig, so tiefberührend, dass er mich an manchen Stellen wirklich sprachlos zurückgelassen hat und das will schon was heißen. Aber von der Autorin habe ich glücklicherweise ja schon einmal ein derartig bewegendes Buch gelesen, deswegen steht fest: in naher Zukunft gerne Weiteres von Kristin Hannah!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 19.09.2016

    Vianne und Isabelle kämpfen im von den Deutschen besetzten Frankreich, im zweiten Weltkrieg. Während Vianne zuhause ums Überleben ihrer Familie kämpft, will Isabelle nicht tatenlos zusehen und schließt sich der Résistance an. Auf dem Weg der Nachtigall, einem geheimen Fluchtweg über die Pyrenäen, schmuggelt sie abgeschossene Piloten über die Grenze. Doch die Deutschen erfahren von dieser Route und versuchen sie aufzuspüren.

    Das über 600 Seiten dicke Buch von Kristin Hannah hat mich sehr begeistert. Durch die fesselnde Schreibweise der Autorin, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und habe es innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Anschaulich beschreibt die Autorin die anfängliche Euphorie der Franzosen, dass der Krieg schnell gewonnen sei. Doch dann ziehen sich die Kriegsjahre und Frankreich wird überrollt von ethnischen Säuberungen, Hunger, Krankheit und Elend. Die Autorin hat gut recherchiert. Natürlich ist dieses Buch ein Roman und kein trockenes Geschichtsbuch, daher hat in diesem Werk auch die Liebe seinen Platz. Mir sind die Kriegsszenen sehr unter die Haut gegangen, vor allem die Deportation der Juden. Interessant fand ich die Entwicklung der beiden Protagonistinnen und wie sie ihr Leben in die Hand genommen und das Beste daraus gemacht haben. Ich habe mich von dem Buch sehr gut unterhalten gefühlt und daher kann ich es auch gerne weiterempfehlen!

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    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra O., 16.09.2016

    Ausgezeichnet und sehr spannend geschrieben.
    Sehr gut zu verstehen.
    Sehr empfehlenwert.
    Petra Oberschneider

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gagamaus, 03.10.2016 bei bewertet

    1939 Frankreich. Die Schwestern Rossignol haben schon früh die Mutter verloren und der Vater ist froh, dass er die jüngere Tochter Isabelle in diverse Internate abschieben kann und die ältere Tochter Vianna ihren Mann kennenlernt und blutjung heiratet. Als die Deutschen 1940 in Paris einmarschieren schickt er Isabelle gegen ihren Willen zur Schwester aufs Land. Die Reise dorthin wird von Fliegerangriffen überschattet und Isabelle lernt Gaeton kennen der sie schließlich doch noch unversehrt ans Ziel bringen kann. Aber schon bald geraten die beiden Geschwister aneinander, denn Isabelle ist rebellisch und voller jugendlichen Tatendrang und möchte die Besatzung durch den Feind nicht klaglos erdulden. Sie schließt sich heimlich dem Widerstand an und reist so bald als möglich zurück nach Paris, um dort dabei zu helfen, abgeschossene Alliierten-Piloten über das Gebirge nach Spanien zu schmuggeln. Die Deutschen nennen sie „Die Nachtigall“, freilich ohne zu wissen, dass es sich tatsächlich um eine Frau handelt, die dem Feind immer wieder ein Schnippchen schlägt.

    Vianne ist anfangs von der Angst wie gelähmt, hofft monatelang, dass ihr Mann aus der Gefangenschaft zurückkommt. Ein deutscher Offizier wird bei ihr einquartiert und sie glaubt lange, dass sie ihre Tochter und sich am Besten schützen könnte, wenn sie sich still und unauffällig verhält und nichts tut, was sie gefährden könnte. Aber dann werden die ersten Judentransporte organisiert und ihre beste Freundin Rachel soll deportiert werden. So erkennt auch Vianne, dass es Zeit wird, Stellung zu beziehen und sich zu wehren, so gut es eben geht.

    Ich hatte vorher noch kein Buch von Kristin Hannah gelesen. Wohl, weil ich dachte, dass es sich vor allem um triviale Frauenliteratur handeln würde. Also Liebesgeschichten ohne Tiefgang und Nährwert. Nachdem ich nun „Die Nachtigall“ gelesen habe, bin ich geneigt zu glauben, dass ich hier wohl etwas versäumt habe. Denn sowohl der eindringliche Schreibstil als auch der spannende Plot haben mich von der ersten Seite an gefangen genommen und ich bin begeistert von der Geschichte um die zwei französsichen Schwestern, die voller Liebe, Drama, Gefühl und geschichtlichen Details ist und zu keiner Zeit langweilig oder gar kitschig war.

    Das Buch hat mich aufgewühlt. Ich habe um das Leben der Schwestern gebangt, um ihre Freundinnen und ihre Liebsten. Die Gräuel des Krieges werden nicht verschwiegen und auch die Familie Rossignol muss einen mehr als hohen Preis zahlen. Dennoch ist das Ende eines mit einem versöhnlichen Unterton, eines, mit dem man als Leser leben kann und welches einen das Buch zufrieden und mit einem Lächeln unter Tränen schließen lässt.

    Oh weh, wenn ich nicht nicht aufpasse wird meine euphorische Rezension jetzt selber kitschig. Einfach ein großartiger Roman der alles hat, was das Leserherz begehrt.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 19.09.2016

    Gefühl, atemberaubend, nicht zu beschreiben!


    „Die Nachtigall“ von der Autorin Kristin Hannah ist für mich ein absoluter Bestseller, ein gefühlvoller, atemberaubender Pageturner, der den Leser sofort in eine andere Welt eintauchen lässt.

    Die Geschichte: Zwei Schwestern im von den Deutschen besetzten Frankreich. Auf der einen Seite Vianne, die ums Überleben der Familie kämpft und auf der anderen Seite die junge rebellische Isabelle, die sich der Resistance anschließt. Sie sucht die Freiheit auf dem Pfad der Nachtigall, einem geheimen Fluchtweg über die Pyrenäen. Doch wie weit darf man gehen, um zu überleben? Und wie kann man die schützen, die man liebt?

    Dieses Buch und seine Protagonisten ist der absolute Wahnsinn. Die Autorin hat einen ganz besonderen Schreibstil. Sie berührt den Leser bis tief in die Seele. Zu Beginn der Geschichte befinden wir uns in Oregon. Hier lernen wir eine ältere Dame kennen, die sich plötzlich entschließt von Amerika nach Paris zu reisen, um dort an einer ganz besonderen Feier teilzunehmen. Mehr wird jedoch nicht verraten. Und plötzlich sind wir im Jahr 1939 in Frankreich in Carriveau. Hier lernen wir Vianne und ihre Familie kennen. Die drei muss man einfach ins Herz schließen. Und dann kommt der Krieg und die Frauen kämpfen ums nackte Überleben. Wenn man die Augen schließt, kann man direkt das ganze Elend sehen, das dieses grausame Zeit mit sich gebracht hat. Ich bewundere Vianne für ihren Mut, ihre Entschlossenheit und ihr Durchhaltevermögen. Auch wenn es ihr oft nicht leichtgefallen ist. Und dann ist da Isabelle. Eine mutige Frau. Bei ihren waghalsigen Überquerungen der Pyrenäen hatte ich oft Gänsehaut. Sie hat vielen Menschen auf dieser Fluchtrute aus dem von Deutschen besetzten Frankreich verholfen. Eine bewundernswerte Frau, doch auch sie hat in diesem Krieg einen hohen Preis gezahlt.

    Die Autorin lässt in diesem Roman Geschichte wieder aufleben. Ihr ist es gelungen, viele wahre Schicksale französischer Frauen zu einem absoluten Lesehighlight zusammenzufassen. Ich muss gestehen, dass mich diese Geschichte zutiefst berührt hat und ich beim Lesen zahlreiche Tränen vergossen habe. Eine sehr gefühlvolle, berührende Geschichte.


    Für mich ist „Die Nachtigall“ ein absolutes Lesehighlight 2016 und selbstverständlich vergebe ich 5 Sterne (leider können es nicht mehr sein).

    Das Cover ist für mich ein echter Hingucker. Ebenso die gesamte Aufmachung des Buches. Auch die Karten in inneren des Buches geben dem Leser ein genaues Bild über die damalige Zeit.

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  • 5 Sterne

    Gertie G., 04.03.2017

    Die Autorin entführt uns in das von den Deutschen besetzte Frankreich, genauer gesagt in die Nähe von Paris.
    Wir begegnen zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Vianne, die liebende Mutter und Ehefrau, und Isabelle, die unbeherrschte und rebellische.

    Als sich die Nazis in Carriveau breitmachen, versucht Vianne die Besatzer und ihre Willkür so gut es geht, zu ignorieren, um so ihre Tochter zu schützen. Als dann die jüdische Bewohner Carriveaus, darunter ihre Freundin Rachel, deportiert werden, gibt sie Rachels Sohn Ari, als ihren adoptierten Neffen aus.

    Isabelle hingegen lehnt sich auf und schließt sich einer Widerstandsgruppe an, die abgeschossene alliierte Piloten über die unwegsamen Pyrenäen nach Spanien bringt.

    Geschickt bringt uns die Autorin die beiden Schwestern näher. Beide kämpfen ums Überleben für sich und andere. Beide leisten Widerstand gegen die Nazis. Vianne rettet jüdische Kinder vor der Deportation und Isabelle geht mehrmals im Monat den Weg über die Berge. Beide sind sich der Gefährlichkeit ihres Tuns bewusst.

    Letztendlich überlebt nur eine der Schwestern – welche, wird erst sehr spät im Buch enthüllt.

    Meine Meinung:

    Normalerweise mache ich einen großen Bogen um Bücher die so gehypt werden, weil so oft nicht das halten, was die Marketingabteilung des Verlages verspricht. Diesmal habe ich mich mit Verspätung an diesen historischen Roman gewagt und bin nicht enttäuscht worden.

    Ein bewegender Roman, der versucht die Situation der Frauen im besetzten Frankreich wiederzugeben. Frauen, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens, geholfen, versteckt und auch gekämpft haben. Jede nach ihrem Vermögen, jede mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln.
    Die beiden Schwestern stehen stellvertretend für die vielen Frauen, die völlig unbedankt ihren Mann standen, Gesundheit, Familie und oftmals ihr eigenes Leben verloren.


    Meine Lieblingsstelle:

    „Männer erzählen Geschichten, Frauen machen mit dem Leben weiter. Für uns war es ein Schattenkrieg. Und nachdem er vorbei war, gab es keine Paraden für uns, keine Orden und keinen Platz in den Geschichtsbüchern. Im Krieg taten wir das, was wir tun mussten, und nachdem er vorbei war, sammelten wir die Scherben ein und fingen noch einmal von vorn an.“

    Fazit:

    Eine Hommage an alle jene stillen Heldinnen.

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  • 5 Sterne

    brauchnix, 17.09.2016 bei bewertet

    Die Deutschen marschieren in Paris ein, besetzten die Hälfe des Französischen Reiches. Vianne versucht sich mit Erspartem und einem kleinen Lehrerinnengehalt auf ihrem ländlichen Anwesen über Wasser zu halten, während ihr Mann bereits seit Monaten an der Front für sein Vaterland kämpft. Ihre Schwester jüngere Isabelle würde lieber bei ihrem Vater in Paris bleiben, aber der schickt sie zu Vianne, als die Wehrmacht die Stadt besetzt. Doch Isabelle lehnt sich gegen die feindliche Übernahme auf, knüpft schnell Kontakte zum Widerstand und verteilt erst Flugblätter bevor sie unter dem Decknamen "die Nachtigall" anfängt, abgeschossene Alliierten-Piloten über die Pyrenäen nach Spanien zu schleusen. Bei Entdeckung droht ihr selbstverständlich der Tod. Aber um so länger die Besatzung dauert, um so schlimmer werden die Repressalien für die Franzosen. Die Deutschen beginnen mit dem Abtransport der französischen Juden, reißen Familien auseinander, erschießen auf offener Straße Mütter und Kinder, kennen kein Erbarmen. Auch Vianne bekommt immer mehr die Härte und Grausamkeit des Regimes zu spüren. Ihre beste Freundin ist Jüdin und als sich Vianne endlich dazu entscheidet ihr und ihren zwei Kindernn zu helfen nimmt das Schicksal seinen Lauf.

    Es war mein erste Buch von Kristin Hannah. Mir scheint, es war ihr erster historischer Roman. Ich war von der ersten Seite an total gefesselt von dieser Geschichte und schnell entwickelte sie so einen Sog, dass ich es nur noch schwer aus der Hand legen konnte. Die im Rückblick unglaublich erscheinenden Zustände im besetzten Frankreich, die brutale Vorgehensweise der Deutschen, die jenseits aller "normalen" Kriegshärte von Menschenverachtung und Hass geprägt war, der Wagemut der Widerstandskämpfer,in deren Reihen viele Frauen ihr Leben riskierten... all das schildert Hannah eindringlich und glaubwürdig.

    Das Schicksal von Vianne und Isabelle hat mich tief berührt und "Die Nachtigall" ist eines meiner Jahreshighlights geworden.

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  • 5 Sterne

    Elke P., 07.10.2016 bei bewertet

    Kristin Hannah hat mit „Die Nachtigall“ einen beeindruckenden historischen Roman geschrieben, der mich tagelang nicht losgelassen hat.

    Es geht um die zwei sehr unterschiedlichen Schwestern Vianne und Isabelle. Er spielt in Frankreich, in der Zeit der Besetzung durch die deutschen Nazis in den 1940iger Jahren. Vianne hat Mann und Tochter, die sie beide über alles liebt. Diese Familie ist das, was ihr wichtig ist, hier mit ihnen in dem alten Häuschen in einem kleinen Ort in Frankreich möchte sie leben. Sie arbeitet als Lehrerin, wie ihre beste Freundin Rachel. Die jüngere Schwester Isabelle ist da anders, sie war schon immer schwierig, in keiner Schule hielt sie es lange aus. Schon seit Kindheit eine Rebellin. Beide Schwestern werden mit der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen konfrontiert. Während Isabelle gegen diese Besatzung rebelliert, versucht Vianne, ihre Familie zu retten. Beide müssen ihre Frau stehen gegen eine unmenschliche Ideologie, die tief in beider Leben eindringt.

    Ja, wieder ein Buch über die Zeit des Nationalsozialismus. Aber ein Buch, in dem diese Zeit aus der Sicht der Frauen geschrieben ist, ausschließlich aus ihrer Sicht. Und es ist gänzlich ohne plumpes Schwarz-Weiß-Denken geschrieben. Der böse Nazi, der Zweifel bekommt und trotzdem handeln muss. Vianne, die ihre Familie über alles stellt und sich doch fragen muss, wo sie Grenzen überschreitet, die nicht überschritten werden dürfen. Isabelle, die ihr Leben riskiert.

    Ein Buch, das mich zum Nachdenken gebracht hat. Über eine Ideologie, die damals wie heute auf Lügen und Täuschen basiert. Darüber, wie man sich damals verhalten hätte – oder auch heute verhält gegenüber menschenfeindlichen Äußerungen aus der rechten und rechtspopulistischen Szene.

    Ein Buch gegen das Vergessen – von mir eine volle Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tinaliestvor, 27.09.2016

    Vianne und Isabelle, zwei Schwestern, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Als der Krieg 1941 auch Frankreich erreicht und Paris zu einer Stadt des Hasses werden lässt, beschließt Isabelle, die jüngere Schwester, dass sie die Geschehnisse nicht einfach so hinnehmen kann und rebelliert. Vianne hingegen, einzig besorgt um ihren gefangenen Ehemann scheint sich noch nicht im Klaren zu sein, was auf sie und ihre Tochter Sophie zukommt. Erst als ein Nazi bei ihr zuhause in ihr geliebtes Heim einzieht, wird ihr klar, dass zum Überleben mehr dazu gehört. Eine bezaubernde Geschichte über zwei Schwestern die völlig unabhängig voneinander in dieser schlimmen Zeit feststellen müssen, dass einzig ihr eigenes Überleben, ob als Mitglied der Résistance oder einfach nur als liebende und führsorgliche Mutter, das vieler weiterer Menschen schützen kann.

    Krisitin Hannah hat mit „Der Nachtigall“ einen Weckruf an alle Menschen geschaffen und mit ihrem Roman ein Zeichen gesetzt, dass es in der Welt, in der wir heute mit dem Wissen unserer dunklen Vergangenheit leben, niemals mehr zu einem solchen Krieg kommen darf!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mundolibris, 19.09.2016 bei bewertet

    Ich weiß ganz genau, dass ich mit meiner Rezension zu Diesem Buch dem Buch auf keinen Fall gerecht werden kann. Ein Buch welches mich auch Wochen nach dem Lesen immer noch bewegt.

    Der Autorin ist es sehr gut gelungen die Atmosphäre der Zeit während der Besetzung Frankreichs durch die Wehrmacht einzufangen. Man spürt die Furcht der Menschen einerseits und die Wut andererseits sehr gut. Und so kann man sich ein gutes Bild machen wie sich die Figuren gefühlt haben müssen.
    Sie skizziert das Leben zweier Schwestern im besetzen Frankreich. Die ältere wartet in ihrem Heimatort auf die Rückkehr ihres Mannes und die jüngere, rebellischere der beiden wird schnell erwachsen und schließt sich schließlich dem Widerstand an.

    Kristin Hannahs Schreibstil ist locker und leicht und so gelingt es schnell in die Story hinein zu kommen. Der Autorin gelingt es, insbesondere auch durch die plastische Beschreibung der Figuren und Schauplätze, dass mein Kopfkino sofort Stoff hatte um einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen zu lassen. Nur selten gelingt es, dass mich ein Buch von Anfang an so fesselt wie dieses, welches mich schon auf den ersten Seiten abgeholt hat.

    Der Spannungsaufbau ist gut gelungen und mit jeder Seite konnte Kristin Hannah die Spannung noch steigern und bis hin zum Ende der Besatzung und dem großartigen Finale.

    Das Buch berührte und erschütterte mich gleichermaßen.

    Die Autorin war für mich bisher gänzlich unbekannt, jedoch denke ich dass ich künftig auch noch andere Werke von ihr lesen werde.

    Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen und so vergebe ich die volle Punktzahl. 5 von 5 Sternen, plus eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicis Buchecke, 22.09.2016

    Selten sitze ich nach dem Beenden eines Romanes da und muss mich erst mal wieder sortieren. Ich kann gar nicht sagen, welche Gefühle gerade auf mich einströmen. Aber ich möchte zunächst von vorn beginnen.
    Ich bin auf dieses Buch durch sein wunderbar schlichtes und doch anziehendes Cover aufmerksam geworden. Der Klappentext wirkte eindringlich und da ich gerne Bücher lese, die sich mit der Thematik des 2. Weltkriegs befassen wollte ich dieses unbedingt lesen. Denn zuvor hatte ich noch kein Buch gelesen, welches in Frankreich spielt und die Besatzung schildert. Und dann beginnt man dieses Buch zu lesen und der Schreibstil lässt einen direkt abtauchen. Ich konnte förmlich die Bilder vor mir sehen und die Empfindungen der Menschen teilen. Es ist wirklich von der ersten Seite mitreißend und die Seiten fliegen nur so dahin. Die Autorin transportiert hier geschichtliche Fakten verpackt mit Emotionen wirklich bewegend an den Leser. Ich kann gar nicht in Worte kleiden, wie sehr mich dieser Roman schon von den ersten Seiten an bewegte. Und je besser wie die Charaktere kennen lernen und die Handlung voranschreitet, desto enger wird die Bindung zu den Protagonisten und je mehr hat man das Gefühl diese auf ihrem Weg direkt zu begleiten. Die Autorin hat wirklich sehr gut recherchiert und vermittelt dem Leser eindringliche Bilder dieser Zeit. Wir haben viele unterschiedliche Charaktere, die alle ihr eigenes Schicksal haben und damit zu dem großen Ganzem beitragen.
    Hauptsächlich geht es natürlich um Vianne und Isabelle, aber es gibt Kinder, Begleiter, Freunde und Gegner die den Weg der beiden begleiten und durch die auch der Roman so eindringlich wird. Die Autorin hat hier auch eine zweite Zeitebene eingefügt, diese spielt 1995 und stellt den Leser vor ein Rätsel, welches erst am Ende des Romans aufgeklärt wird. Und diese zweite Ebene ist nur ein kleiner Teil des Romans rundet diesen zum Schluss aber perfekt ab.
    Gerade auf den letzten 100 Seiten spitzt sich alles nochmal zu und man fängt das Hoffen und Bangen an. Verschiedene offene Fragen und Ungewissheiten werden geklärt und überrollen den Leser regelrecht mit Emotionen. Ich war sehr froh, dass ich eine Packung Taschentücher neben mir liegen hatte. Ich musste mich gegen Ende hin immer mal wieder vom Buch abwenden, die Emotionen sacken lassen, um dann weiterlesen zu können.
    Es ist wirklich ein überragender Roman über diese schlimme Zeit, der sehr viel Wissen vermittelt, ohne wie ein Sachbuch zu wirken. Viele verschiedene Facetten des damaligen Lebens werden beleuchtet und dem Leser nah gebracht. Für uns ist es heute unvorstellbar und ich habe großen Respekt vor den Leuten jener Tage, die diese grausame Zeit überlebt haben.
    Mir fehlen echt die Worte. Ich kann diesen Roman nur jedem ans Herz legen, denn er trifft mitten ins Herz.

    "Liebe. Sie war der Anfang und das Ende von allem, das Fundament und die Decke und die Luft dazwischen."

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eulenmatz, 27.09.2016

    INHALT:
    Zwei Schwestern im von den Deutschen besetzten Frankreich: Während Vianne ums Überleben ihrer Familie kämpft, schließt sich die jüngere Isabelle der Résistance an und sucht die Freiheit auf dem Pfad der Nachtigall, einem geheimen Fluchtweg über die Pyrenäen. Doch wie weit darf man gehen, um zu überleben? Und wie kann man die schützen, die man liebt?
    In diesem epischen, kraftvollen und zutiefst berührenden Roman erzählt Kristin Hannah die Geschichte zweier Frauen, die ihr Schicksal auf ganz eigene Weise meistern.

    COVER:
    Das Cover des Romans ist sehr hochwertig verarbeitet und man muss aufpassen das in den Schutzumschlag kein Riss hinein kommt. Das Cover erstrahlt trotz des schweren Inhalts in hellen bzw. leuchtenden Farben. Ins Auge sticht die Abbildung der Nachtigall, auf dessen Körper der Eiffelturm zu sehen ist. Auch innen ist das Buch schön gestaltet. In den Buchdeckeln, sowohl vorne als auch hinten, ist jeweils die Fluchtroute von Paris nach San Sebastian dargestellt. Man bekommt gleich einen Eindruck, welchen langen Weg Isabelle auf sich genommen hat.

    MEINUNG:
    Dem Hype, der um das Buch gemacht wurde und immer noch wird, konnte auch ich mich nicht entziehen. Doch bei diesem Buch ist es anders. Die ganze Thematik des Zweiten Weltkriegs gehört nicht zu meinen Lieblingen in der Bücherwelt. Nicht, dass mich das nicht interessiert, ganz im Gegenteil. In meiner Jugendzeit habe ich mich sehr dafür interessiert und habe quasi alles in mich aufgesaugt. Irgendwann kam eine Zeit, in der ich die Bilder und das ganze Grauen einfach nur noch schwer ertragen konnte, ohne davon schlaflos Nächte zu bekommen.
    Die Nachtigall allerdings spielt in Frankreich und wie in Frankreich der Zweite Weltkrieg vor allem für die Zivilbevölkerung war, ist weder Teil des Schulunterrichtes, noch häufig der Ort des Geschehens in Bücher und Filmen. Der Roman liefert für mich erstmals ein Portrait, wie der Krieg seine Spuren in Frankreich hinterlassen hat. Dieses Portrait liefert uns der Roman anhand der beiden Schwestern Isabelle und Vianne Rossignol. Zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nach dem frühen Tod der Mutter werden sie von ihrem Vater ins ferne Carriveau zu einer fremden Frau geschickt. Die beiden Schwestern gehen damit unterschiedlich um. Vianne findet früh ihre große Liebe Antoine und Isabelle schlägt von einem Internat ins andere. Anstatt zueinander zu halten, liegt ein Graben zwischen den Schwestern.
    In der ersten Hälfte des Romans konnte ich weder mit Vianne noch mit Isabelle wirklich viel anfangen. Vianne ist sehr ängstlich und will die Dinge nicht wirklich war haben. Isabelle ist aufsässig, voller Widerstand und ich habe immer eine innere Wut in ihr gespürt. Beide sind sie zunächst naiv gewesen, jede auf ihre Art. Dennoch ist Isabelle von vornherein unerschrocken. Warum das so ist, wird im Roman nach und nach deutlich. Diese Unerschrockenheit verhilft ihr zu dem Mut, den sie braucht, um sich dem französischen Widerstand anzuschließen und abgestürzten Piloten über die französische Grenze über die Pyrenäen nach Spanien zu schleusen. Ich habe Isabelle dafür sehr bewundert, auch dafür, dass sie niemals an der Sache gezweifelt hat. Viannes Mann Antoine wird relativ früh für den Kriegsdienst eingezogen und ein Offizier der Wehrmacht, Beck, quartiert sich bei Vianne und ihrer Tochter Sophie ein. Vianne Teil der Geschichte spiegelt wider, wie es Frauen wie ihr zu der Zeit ergangen ist. Es gibt kaum noch etwas zu essen. Sie stehen unter ständigen Beobachtung der Deutschen und müssen unter deren Tyrannei leiden. Sie erleben wie enge Freunde und Familie in die KZs deportiert werden.
    Die Wege der Schwestern kreuzen sich immer mal wieder, aber im Großen und Ganzen erleben wir zwei verschiedene Geschichten. Es gibt noch eine dritte Person im Roman als Erzählerin, bei der lange verborgen bleibt, um wen es sich handelt. Diese Teile nehmen nur einen kleinen Teil ein, aber ich wollte unbedingt wissen, was da dahinter steckt. Die erste Hälfte des Romans fand ich interessant, aber sie konnte mich noch nicht so richtig packen, ganz im Gegensatz zur zweiten Hälfte. Hier hat es mich wirklich gepackt. Es passieren viele schreckliche Dinge, an denen beide Schwestern enorm wachsen und sie verlieren ihre anfängliche Naivität. Die Autorin hat manchmal Dinge angedeutet, die passieren könnten. Als die nicht sofort eintraten, habe ich mich in Sicherheit gewähnt, dass dieses Leid nicht eintreten wird und dann ist es doch passiert. Es ist kein reines Aneinanderreihen der Schrecken und Grausamkeiten dieser Zeit, aber Kristin Hannah beschönigt auch nichts. Das Schlimme daran ist, dass einem bewusst ist, dass das wirklich so passiert ist.
    Als sich das Buch dem Ende zugeneigt hat, habe ich immer mehr Angst gehabt weiterzulesen. Ich habe oft bei den Jahreszahlen am Anfang der Kapitel schon immer gedacht, dass sie es bald geschafft haben und nur gehofft, dass alle mehr oder weniger gut ausgeht. Dennoch hat mich das Ende so sehr berührt und ich hatte so einen dicken Kloß im Hals, wie es bei fast noch keinem Buch hatte. Ich habe den Fehler gemacht und habe es abends zu Ende gelesen. Die Nacht konnte ich vergessen. Das Buch lehrt einen auch, dass man sich unfassbar glücklich schätzen kann in einem Land zu leben, in dem Frieden herrscht.

    FAZIT:
    Kristin Hannahs Roman schildert die Geschichte zweier Frauen, die im Zweiten Weltkrieg Großes geschafft haben, stellvertretend für alle Frauen dieser Zeit. Es ist wichtig und richtig, dass diese Geschichte, wenn auch fiktiv, von möglichst vielen gelesen wird. Mich hat dieses Buch unfassbar berührt. Ich habe selten so mit Protagonistinnen gelitten und so viele schlaflose Nächte gehabt. Es ist kein nicht unbedingt ein Buch für zart Besaitete, aber es ist eine uneingeschränkte Leseempfehlung.
    Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 26.09.2016

    Es geht sicher nicht nur mir so, ab einer gewissen Seitenzahl bin ich etwas skeptisch, schafft der Autor es mich über die gesamte Zeit zu unterhalten oder verliert er sich in endlosen und langweiligen Beschreibungen nur um die Seite zu füllen und trotzdem stürze ich mich in ein Buch sobald der Klappentext mich überzeugt und diesmal hatte ich Schwierigkeiten mich loszureißen, Kristin Hannah entführte mich in die jüngere Geschichte eines mir völlig fremden Landes das doch so eng mit der deutschen Geschichte verknüpft ist mir war natürlich klar das Frankreich recht früh kapitulierte aber die Folgen für die Bevölkerung waren mir nicht bewusst. Die hat mir die Autorin am Beispiel der Schwestern Vianne und Isabelle, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die als Kinder ihre Mutter verloren hatten und schon damals unterschiedlich auf den Verlust reagierten, während Vianne angepasst und ruhig wird, rebelliert Isabelle gegen alles und jeden und kämpft um die Liebe des Vaters und der Schwester.
    So ist es nicht verwunderlich das auch der weitere Lebensweg der jungen Frauen verschieden ist, Vianne hält sich zurück, sie arrangiert sich mit den deutschen Besatzern, tut alles um nicht aufzufallen um ihre Tochter zu schützen. Isabelle hingegen setzt alles aufs Spiel um die Deutschen zu bekämpfen.
    Trotz eingestreuter geschichtlicher Fakten, ist Die Nachtigall zu keiner Zeit langweilig im Gegenteil sie tragen viel zum Verständnis des Romans und den Handlungen der Frauen bei.
    Trotz aller Emotionen ist Die Nachtigall niemals kitschig und das ist mir persönlich sehr sehr wichtig.

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