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  • 3 Sterne

    dj79, 03.01.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Angepriesen wurde mir Un-Su Kim als „koreanischer Henning Mankell“. Davon angefixt habe ich mich sofort in die unmenschliche Welt der Plotter, Auftragskiller, Tracker und Cleaner gestürzt. Überaus ansprechend, zusätzlich verlockend, ist die Optik des angekündigten Thrillers. Abgebildet ist eine Dahlie auf schwarzem Grund, über der gerade ein Blutregen nieder geht. Die Blutspritzer setzen sich auf dem Buchschnitt fort, so als würde einen der erste Mord ins Auge springen, sobald man das Buch aufschlägt.

    Zu Beginn ist es richtig aufregend und spannend, den Elite-Killer Raeseng bei seinen Aufträgen zu begleiten. Auch die Entsorgung der dabei anfallenden Leichen ist ein hoch interessanter Vorgang. Nach dem ersten Einblick in das Leben der Killer-Elite konzentriert sich der Roman jedoch eher auf den politischen Umbruch und die damit einhergehende Neuordnung der Machtverhältnisse im Plotter-Milieu. Ja, ich empfinde „Die Plotter“ mehr als Roman, der ein brutales Umfeld thematisiert, denn als Thriller. Dazu hätte ich mir durchweg das Spannungsniveau der Anfangsphase gewünscht.

    Raeseng selbst kommt als nachdenklicher Typ rüber. Er zweifelt an seiner Tätigkeit, möchte das Auftragskillerdasein aufgeben, fragt sich immer wieder, ob es für ihn nicht auch hätte anders laufen können. Eigentlich möchte er sich möglichst weit entfernt im Ausland absetzen. Mit seinen Wegbegleitern tauscht er sich stets bei ein, zwei Flaschen Soju über seine Gedanken aus, auch über das die Plotter gegenseitig provozierende Machtvakuum. Bei Uneinigkeit ersetzen Blicke Worte. Die Charaktere funkeln sich an. Trotz seines Wunsches, sich der drohenden Gefahr zu entziehen, wird Raeseng immer tiefer in den Konflikt hineingezogen.

    So zieht sich leider der erwartete Thriller als langatmiger Roman hin. Die für einen Thriller aus meiner Sicht zu langen Kapitel tragen ihren Teil dazu bei. Etwas unglücklich konstruiert habe ich zudem das Eintreten neuer Charaktere in die Story empfunden. Zeitweise taucht in jedem Kapitel eine neue Persönlichkeit auf. Vielleicht auch dadurch wirkte der Roman auf mich irgendwie abgehakt. Ein richtiger Thriller-Lesefluss, wo man am liebsten in einem Zug durchlesen möchte, kam nicht auf. Dadurch unbefriedigt fand ich schließlich die ewige Soju-Trinkerei der Protagonisten und das ständige gegenseitige Anfunkeln nervig. Ebenso störend kamen die recht offensiven Product Placement Szenen rüber.

    Letztlich war es einerseits interessant, sich mit dem Stil eines koreanischen Autors auseinander zu setzen, der ein extrem gewalttätiges Umfeld weniger voyeuristisch und irgendwie „sauberer“, im Sinne von „reinlicher“ skizziert. Vielleicht entspricht das der koreanischen Kultur. Andererseits hat mich der Mangel an echter Spannung enttäuscht. Aus meiner Sicht hinkt der Vergleich mit Henning Mankell.

    Ich gebe eine eingeschränkte Leseempfehlung an alle experimentellen Leser, die sich gern auf etwas Neues, immer wieder Anderes einlassen können.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 04.12.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Raeseng ist ein Killer, er führt für die Plotter politisch gewollte Tötungen durch. Als er bei einem Auftrag vom Plan der Plotter abweicht, steht er plötzlich selbst auf der Todesliste der Plotter.
    Meine Meinung:
    Auch wenn ich das Thema schon ziemlich strange finde, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Mir war Raeseng wider Willen sehr sympathisch. Gerade auch in der Szene mit der Prostituierten fand ich ihn trotz der Situation sehr angenehm, sofern man das über einen Killer sagen kann. Sehr berührt hat mich auch die Szene mit dem Großvater und dem Hund. Der Schreibstil ist sehr eingängig und angenehm zu lesen. Ich habe mich auch immer wieder gefragt, ob es sein kann, dass es dieses Konstrukt in Korea wirklich gibt, was schon unfassbar wäre.
    Fazit:
    Ungewöhnliche Geschichte die in einer für mich auch ungewöhnlichen Örtlichkeit spielt.

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  • 3 Sterne

    Anne M., 23.02.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Turbulenzen auf dem Fleischmarkt
    Im Mittelpunkt von Un-Su Kims Debütroman “Die Plotter“, der im Original bereits 2010 erschien und jetzt die Welt erobert, steht der Profikiller Raeseng. Raeseng wurde als Säugling in einer Mülltonne ausgesetzt und von dem Plotter Old Raccoon aufgezogen und zum Killer ausgebildet. Sein Zuhause war und ist eine 90 Jahre alte Bibliothek, die Dog´s Library, ein Treffpunkt für Mörder. Hier hat sich Raeseng selbst das Lesen beigebracht. Mit Anfang 30 ist er seit 15 Jahren Profikiller und erledigt seine Aufträge effizient und ohne Schuldgefühle. Zu Beginn des Romans hat er den Auftrag, einen alten General aus der Zeit der Militärjunta in Südkorea zu eliminieren. Er beobachtet, wie der Alte mit seinem Hund spielt und zögert. Später wird der alte Mann ihn zum Essen einladen und bei sich übernachten lassen, obwohl er genau weiß, was ihm bevorsteht. Raeseng kommen erste Zweifel an seinem Tun, die jetzt und später beim Mord an einer jungen Prostituierten zu eigenmächtigen Änderungen des Auftrags der Plotter führen, wodurch er selbst zur Zielperson wird. Wie der Roman deutlich zeigt, gibt es eine strenge Hierarchie. Die Killer kennen die anderen Plotter meist nicht und erst Recht nicht die Auftraggeber. Alle in diesem Gewerbe Tätigen wissen, dass keiner von ihnen an Altersschwäche sterben wird. Der kleinste Fehler bei der Ausführung der Aufträge ist ihr eigenes Todesurteil.
    Im Roman geht es jedoch nicht nur um Raesengs Werdegang und Schicksal, sondern auch um die gesellschaftlichen und politischen Umstände, die den “Fleischmarkt“, wo Interessenten, die es sich leisten können, Morde einkaufen, erst ermöglichen. “Die Plotter“ porträtiert ein Land im Umbruch nach der Diktatur, wo die Menschen angesichts der allgegenwärtigen Korruption und einer Vielzahl von Verbrechen auch von Seiten der Regierenden jede Hoffnung verloren haben und niemandem mehr vertrauen. Der Fleischmarkt funktioniert nach den Gesetzen der Marktwirtschaft. Es gibt viel Konkurrenz und sinkende Erträge. Ältere Plotter werden ausgeschaltet, eine neue Generation drängt an die Macht. Raeseng trifft in Mito eine Frau, die lange Assistentin eines mächtigen Plotters war und nun mit Raesengs Hilfe die Strippenzieher vernichten und belastendes Material öffentlich machen will. Sie akzeptiert, dass dies wohl ihren Tod bedeutet. Auch Raeseng weiß das. Wenn er mitmacht, gewinnt er seine Würde zurück und verliert sein Leben.
    Kims Porträt einer Gesellschaft ohne Moral und Skrupel ist interessant und in seiner Machart ungewöhnlich, aber vom Thema her schon sehr gewöhnungsbedürftig. Dem Roman wird Humor nachgesagt. Ich bin jedoch sicher, nicht gelacht oder auch nur geschmunzelt zu haben. Die sprachlich-stilistischen Qualitäten lassen sich nicht wirklich beurteilen, weil es sich hier – wie so oft bei Texten aus dem asiatischen Raum – um eine Übersetzung aus dem Englischen und nicht aus der Originalsprache handelt.

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  • 3 Sterne

    Cosmea, 12.01.2019

    Als Buch bewertet

    Turbulenzen auf dem Fleischmarkt
    Im Mittelpunkt von Un-Su Kims Debütroman “Die Plotter“, der im Original bereits 2010 erschien und jetzt die Welt erobert, steht der Profikiller Raeseng. Raeseng wurde als Säugling in einer Mülltonne ausgesetzt und von dem Plotter Old Raccoon aufgezogen und zum Killer ausgebildet. Sein Zuhause war und ist eine 90 Jahre alte Bibliothek, die Dog´s Library, ein Treffpunkt für Mörder. Hier hat sich Raeseng selbst das Lesen beigebracht. Mit Anfang 30 ist er seit 15 Jahren Profikiller und erledigt seine Aufträge effizient und ohne Schuldgefühle. Zu Beginn des Romans hat er den Auftrag, einen alten General aus der Zeit der Militärjunta in Südkorea zu eliminieren. Er beobachtet, wie der Alte mit seinem Hund spielt und zögert. Später wird der alte Mann ihn zum Essen einladen und bei sich übernachten lassen, obwohl er genau weiß, was ihm bevorsteht. Raeseng kommen erste Zweifel an seinem Tun, die jetzt und später beim Mord an einer jungen Prostituierten zu eigenmächtigen Änderungen des Auftrags der Plotter führen, wodurch er selbst zur Zielperson wird. Wie der Roman deutlich zeigt, gibt es eine strenge Hierarchie. Die Killer kennen die anderen Plotter meist nicht und erst Recht nicht die Auftraggeber. Alle in diesem Gewerbe Tätigen wissen, dass keiner von ihnen an Altersschwäche sterben wird. Der kleinste Fehler bei der Ausführung der Aufträge ist ihr eigenes Todesurteil.
    Im Roman geht es jedoch nicht nur um Raesengs Werdegang und Schicksal, sondern auch um die gesellschaftlichen und politischen Umstände, die den “Fleischmarkt“, wo Interessenten, die es sich leisten können, Morde einkaufen, erst ermöglichen. “Die Plotter“ porträtiert ein Land im Umbruch nach der Diktatur, wo die Menschen angesichts der allgegenwärtigen Korruption und einer Vielzahl von Verbrechen auch von Seiten der Regierenden jede Hoffnung verloren haben und niemandem mehr vertrauen. Der Fleischmarkt funktioniert nach den Gesetzen der Marktwirtschaft. Es gibt viel Konkurrenz und sinkende Erträge. Ältere Plotter werden ausgeschaltet, eine neue Generation drängt an die Macht. Raeseng trifft in Mito eine Frau, die lange Assistentin eines mächtigen Plotters war und nun mit Raesengs Hilfe die Strippenzieher vernichten und belastendes Material öffentlich machen will. Sie akzeptiert, dass dies wohl ihren Tod bedeutet. Auch Raeseng weiß das. Wenn er mitmacht, gewinnt er seine Würde zurück und verliert sein Leben.
    Kims Porträt einer Gesellschaft ohne Moral und Skrupel ist interessant und in seiner Machart ungewöhnlich, aber vom Thema her schon sehr gewöhnungsbedürftig. Dem Roman wird Humor nachgesagt. Ich bin jedoch sicher, nicht gelacht oder auch nur geschmunzelt zu haben. Die sprachlich-stilistischen Qualitäten lassen sich nicht wirklich beurteilen, weil es sich hier – wie so oft bei Texten aus dem asiatischen Raum – um eine Übersetzung aus dem Englischen und nicht aus der Originalsprache handelt.

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  • 3 Sterne

    Heinz-Dieter B., 30.01.2019

    Als Buch bewertet

    Baut nach grandiosem Beginn stark ab
    Buchmeinung zu Un-Su Kim – Die Plotter

    „Die Plotter“ ist ein Thriller von Un-Su Kim, der 2018 im Europa Verlag in der Übersetzung von Rainer Schmidt aus dem Englischen erschienen ist. Die koreanische Originalausgabe ist 2010 erschienen.

    Zum Autor:
    Un-Su Kim, geboren 1972 in Busan, Korea, hat in seiner Heimat mehrere Literaturpreise gewonnen, darunter den renommierten Mumhakdongne Preis. Mit Die Plotter, seinem ersten Kriminalroman, ist ihm auf Anhieb ein Werk gelungen, das Zeichen setzt – nicht nur in Korea.

    Klappentext:
    Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite Koreas. Denn Old Raccoon ist ein Plotter. Als Kopf der Organisation »Library of Dogs« hat er seit Jahrzehnten alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant. Doch als die Macht der Diktatur schwindet, gerät auch der Einfluss der Plotter ins Wanken – und eine neue Generation beginnt, ihr eigenes tödliches Netzwerk aufzuziehen. Als Raeseng vom Plan der Plotter bei der Ausführung eines Auftrags abweicht, geraten die Dinge außer Kontrolle – und Raeseng rückt selbst an die erste Stelle der Todesliste …

    Meine Meinung:
    Der Beginn des Buches war außerordentlich gut, aber leider konnte dieses Niveau nicht annäherungsweise gehalten werden. Dieser erste Abschnitt mit der Begegnung wissendes Opfer und Killer war faszinierend. Man spürte die koreanische Tradition, die bei beiden Figuren im Vordergrund stand. Für einen westlich geprägten Menschen passierte Unfassbares und für beide Figuren war es angemessen. Nach diesem Einsatz ließ die Spannung stark nach und Raeseng hatte Zeit nachzudenken. Er nutzte diese Zeit zu alleilei eher philisophischen Gedanken und Exkursen über die arbeitsteilige Praxis im Killergeschäft. Dann tauchten immer mehr westlich geprägte Motive auf, eine Liebesgeschichte mit Spionageelementen, die in einem Finale ala Hollywood endeten. Zwischendurch fand sich Gelegenheit sehr detailliert und grausam Auseinandersetzungen im Milieu zu beschreiben. Mir hat diese Mischung asiatisch und westlich geprägter Vorgehensweise nicht zugesagt, zumal der Spannungsbogen verloren ging und die neu aufgebaute Spannung eher Thrillercharakter hatte. So sehr mir die ersten Abschnitte gefallen haben, so sehr war ich vom Rest enttäuscht.

    Fazit:
    Nach grandiosem Beginn wird das Buch zunehmend schwächer und das Ende passte eher zu einem 08/15 Hollywoodthriller. Insgesamt bewerte ich dieses Buch mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Eine Leseempfehlung kann ich nur für den Beginn aussprechen.

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  • 3 Sterne

    Klaraelisa, 10.02.2019

    Als Buch bewertet

    “Die Plotter“, der Romanerstling von Un-Su Kim, spielt in Seoul nach dem Ende der Militärdiktatur. Konkreter wird der Autor nicht, was Zeit und Raum betrifft. Es geht um eine hierarchisch aufgebaute Organisation, die Auftragsmorde gegen Bezahlung ausführt. Da gibt es Plotter, die die Morde akribisch planen, Killer, die sie ausführen, Tracker, die Zielpersonen aufspüren und den Betreiber einer Art Krematorium, der die Toten einäschert. Im Mittelpunkt des Romans steht Raeseng, Anfang 30 mit etwa 15 Jahren Berufserfahrung. Er wurde als Kind von dem Plotter Old Raccoon aufgenommen und zum Profikiller ausgebildet. Bisher hat Raeseng sein Handwerk ohne Skrupel erledigt. In diesem Gewerbe tötet man nicht, weil man an etwas glaubt, sondern weil einem ein Vorgesetzter den Befehl dazu gibt. Dann wird Raeseng etwas nachdenklich angesichts von Todesfällen in seinem Umfeld, und er bringt sich durch eigenmächtige Veränderungen bei der Ausführung von Aufträgen in größte Gefahr. Der Markt ist in Bewegung, neue Leute drängen an die Macht. Die alten Plotter müssen abtreten, aber nicht etwa in einen beschaulichen Ruhestand. Sie werden ihrerseits eliminiert.
    Der Autor zeichnet eine Gesellschaft im Umbruch, wo die Mächtigen nicht vor Verbrechen zurückschrecken, wenn es darum geht, Gegner oder Rivalen auszuschalten, wo die Menschen jede Hoffnung verloren haben und niemandem trauen. Für Raeseng ändert sich alles, als mit Mito eine ehemalige Mitarbeiterin eines hochgestellten Plotters in sein Leben tritt, die ihn ausgerechnet mit einer in seiner Wohnung platzierten Bombe auf sich aufmerksam macht. Sie sucht seine Mithilfe bei ihrer geplanten Vernichtung des gesamten Gewerbezweigs. Beide wissen, dass sie bei einem solchen Unterfangen ihren eigenen Tod von vornherein einkalkulieren.
    Der Roman des Koreaners sorgt für Furore, aber ich glaube nicht, dass er einen neuen Trend einleitet, selbst wenn inzwischen eine gewisse Sättigung an skandinavischen Krimis eingetreten ist und viele Leser dieses Genre leid sind. Dafür ist das Thema zu speziell – blutiges Gemetzel und Entsorgung der Leichen gegen Bezahlung – und die Botschaft des Autors zu unklar. Wie real ist die dargestellte Gesellschaft, wo alle korrupt sind und Auftragsmorde nicht die Ausnahme, sondern die Normalität sind? Mir hat der Roman nicht gefallen.

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  • 3 Sterne

    Gisela E., 27.02.2019

    Als Buch bewertet

    Äußerst ungewöhnliche Geschichte

    Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite Koreas. Denn Old Raccoon ist ein Plotter. Als Kopf der Organisation »Library of Dogs« hat er seit Jahrzehnten alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant. Doch als die Macht der Diktatur schwindet, gerät auch der Einfluss der Plotter ins Wanken – und eine neue Generation beginnt, ihr eigenes tödliches Netzwerk aufzuziehen. Als Raeseng vom Plan der Plotter bei der Ausführung eines Auftrags abweicht, geraten die Dinge außer Kontrolle – und Raeseng rückt selbst an die erste Stelle der Todesliste …

    Es ist eine ganz andere Welt, in der der koreanische Autor Un-su Kim den europäischen Leser entführt. Deshalb habe ich mich einfach vom Verlauf der Geschichte treiben lassen. Etwas schwierig war für mich die große Anzahl der Personen mit den für uns völlig unvertrauten Namen, hier brauchte ich eine Weile zum Hineinfinden. Letztendlich muss ich gestehen, dass ich mit der Geschichte nicht ganz klar kam, zu verschieden ist Raesengs Welt von der meinen, dass ich sie ganz nachvollziehen hätte können. Manches ist auch etwas langatmig geraten, das mag jedoch vom Autor gewollt sein. Dennoch ist es eine äußerst ungewöhnliche Geschichte, mit etwas politischem Hintergrund und einer Prise Sarkasmus, die auf ihre ganz besondere Art faszinierend wirkt.

    So ganz überzeugen konnte mich die Geschichte nicht, es muss jeder selbst entscheiden, ob er mit dem Sprachstil des Autors klarkommt. Ein interessanter Ansatz bietet das Buch allemal.

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  • 3 Sterne

    lacastra, 07.01.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Hitman auf koreanisch

    Tatsächlich habe ich, auch aus Mangel an guten Angeboten, in meinem Leben erst ein einziges Buch aus dem koreanischen Bereich gelesen, um so gespannter war ich auf "Die Plotter", welches ein doch schon bekanntes Thema der Auftragskiller in ein Land verlegt, dass genauso fremd und geheimnisvoll wie gleichzeitig unerreichbar fern wirkt.

    Zunächst ein paar Worte zur Aufmachung an sich, da sie mir hier besonders gut gefällt. Das Buch ist gebunden und direkt bedruckt, kommt also ohne Schutzumschlag aus, für mich immer die bessere Variante.
    Das Cover an sich ist schlicht gehalten aber dennoch aussagekräftig und passend, gleichzeitig ist der seitliche Buchschnitt so eingefärbt, dass man den Eindruck gewinnt, es wären Blutspritzer auf den weißen Seiten, eine ausgefallene Idee und ein echter Hingucker.

    Doch nun zum Inhalt an sich, trotz dem interessanten Setting plätschert die Story über weite Teile etwas vor sich hin, anstatt Genre-typisch für atemlose Spannung zu sorgen. Weiter gelesen habe ich aber trotzdem immer, zu gut war der Einblick in die Welt Südkoreas, zu sehr wollte ich wissen wie es mit Raeseng weiter geht, welche moralischen Entscheidungen er trifft und wie die Geschichte am Ende für ihn ausgeht.

    Wer einen rasanten Thriller erwartet wird eventuell etwas enttäuscht werden, wer jedoch schon immer mal tiefer in die Welt Südkoreas eintauchen wollte und nach dem Klappentext Lust auf das Buch bekommen hat, der sollte ihm auf jeden Fall eine faire Chance geben.

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  • 3 Sterne

    Lacastra, 07.01.2019

    Als Buch bewertet

    Hitman auf koreanisch

    Tatsächlich habe ich, auch aus Mangel an guten Angeboten, in meinem Leben erst ein einziges Buch aus dem koreanischen Bereich gelesen, um so gespannter war ich auf "Die Plotter", welches ein doch schon bekanntes Thema der Auftragskiller in ein Land verlegt, dass genauso fremd und geheimnisvoll wie gleichzeitig unerreichbar fern wirkt.

    Zunächst ein paar Worte zur Aufmachung an sich, da sie mir hier besonders gut gefällt. Das Buch ist gebunden und direkt bedruckt, kommt also ohne Schutzumschlag aus, für mich immer die bessere Variante.
    Das Cover an sich ist schlicht gehalten aber dennoch aussagekräftig und passend, gleichzeitig ist der seitliche Buchschnitt so eingefärbt, dass man den Eindruck gewinnt, es wären Blutspritzer auf den weißen Seiten, eine ausgefallene Idee und ein echter Hingucker.

    Doch nun zum Inhalt an sich, trotz dem interessanten Setting plätschert die Story über weite Teile etwas vor sich hin, anstatt Genre-typisch für atemlose Spannung zu sorgen. Weiter gelesen habe ich aber trotzdem immer, zu gut war der Einblick in die Welt Südkoreas, zu sehr wollte ich wissen wie es mit Raeseng weiter geht, welche moralischen Entscheidungen er trifft und wie die Geschichte am Ende für ihn ausgeht.

    Wer einen rasanten Thriller erwartet wird eventuell etwas enttäuscht werden, wer jedoch schon immer mal tiefer in die Welt Südkoreas eintauchen wollte und nach dem Klappentext Lust auf das Buch bekommen hat, der sollte ihm auf jeden Fall eine faire Chance geben.

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  • 3 Sterne

    Gelöschter Benutzer, 14.12.2018

    Als Buch bewertet

    Raeseng ist ein Auftragskiller, dessen Aufträge durch sogenannte Plotter erteilt werden. Er weiß nie, wer dieser Auftraggeber ist, erledigt seine Aufgabe und lässt die Leiche verschwinden. Als er einen Auftrag nicht so ausführt wie gewünscht, findet er sich plötzlich selbst als Ziel wieder. Doch wer erteilte den Auftrag ihn zu töten und warum?

    Den Einstieg in die Geschichte fand ich großartig. Raeseng bei seinem Auftrag zu begleiten, ihn mit dem Opfer im Haus zu sehen, wie sie zusammen trinken, essen und erzählen, hat mich begeistert, zeigte aber auch die absolute Kaltblütigkeit Raesengs auf. Ich erwartete einen spannenden Thriller, in dem der Protagonist sich gegen seine Gegner zur Wehr setzen muss, und bekam einen Roman mit viel Gerede, vielen Gedanken, vielen „Was-wäre-Wenns“. Dabei liest sich das Buch gut und fasziniert mit Einblicken in ein Leben, das in einem Müllcontainer begann und über viele Auftragsmorde führt, ohne ein glückliches Leben zu sein. Die wenigen glücklichen Momente in seinem Leben zerstört Raeseng selbst, weil er zurückkehrt zu seinem „normalen“ Leben als Auftragsmörder. Weil er nichts anderes kennt? Weil er es liebt?

    Das Buch ist mal was ganz anderes und hat mich über weite Strecken fasziniert und gut unterhalten. Ich habe zwar nicht das bekommen, was ich nach der Leseprobe erwartet hatte, konnte mich aber mit Raeseng und seinem Leben auseinandersetzen, was interessant war und gut.

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  • 3 Sterne

    Paul S., 23.12.2018

    Als eBook bewertet

    Außergewöhnlich ungewöhnlich

    Zunächst mal das Äußere: Das Cover ist gelungen. Eine weiße Chrysantheme, die Blume des Todes, ziert das Cover. Dazu sind das gesamte Cover und auch der Schnitt mit roten Tropfen wie mit Blut besprenkelt.

    Raeseng ist die Hauptfigur des Buches. Ihn begleiten wir bis zum Ende. Das Ungewöhnliche dabei ist: Raeseng ist ein Killer, ein Berufskiller in Korea. Er gehört zu einer tödlichen Organisation. Die oberen Bosse und Politiker beschließen, wer umgebracht werden soll. Die sogenannten Plotter erfinden dann einen Plot, das heißt eine Geschichte, die glaubhaft ist und zum Tode der gewünschten Person führt. Am unteren Ende ist es dann Raeseng, der dafür sorgt, dass dieser Plot genau und mit dem gewünschten Effekt ausgeführt wird.

    Soweit der ungewöhnliche Plot des Buches. Die Umsetzung ist jedoch nicht so ganz nach meinem Geschmack. Da erfolgen des öfteren ungewöhnliche Sprünge. Langatmige nicht besonders interessante Gespräche sind an der Tagesordnung. Trotz des außergewöhnlichen Plots will keine echte Spannung aufkommen. Die Handlung plätschert selbst bei Mordszenen nur so dahin. Das mag gewollt sein, als ein Hinweis darauf, wie die handelnden Personen innerlich unbeteiligt bleiben. Aber etwas mehr von einem spannenden Thriller, wie auf dem Titel vermerkt, hätte ich mir doch gewünscht.

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  • 3 Sterne

    Ecinev, 03.02.2019

    Als Buch bewertet

    Ein Buch von einem koreanischen Autor das in dieser mir unbekannten Welt von Korea spielt hat mich neugierig gemacht und ich habe mich gefreut dieses Buch lesen zu dürfen. Der Anfang war vielversprechend, ein Auftragskiller der einen alten Mann erschiessen soll aber den richtigen Moment nicht findet und am Ende bei dem Mann in der Hütte übernachtet und mit ihm gemeinsam ißt. Erst am nächsten Morgen führt er seinen Plan aus.

    Raseng, ein Auftragskiller, einst aus einer Mülltonne gefischt, wuchs bei einem Herrscher dieser Gruppe in dessen Bibliothek auf, bringt sich selbst das Lesen bei und verschlingt die Bücher die in dieser Bibliothek stehen in die sich sonst niemand verirrt. Als er selbst in die Fänge der geheimnisvollen Plotter gerät, taucht er unter und arbeitet in einer Fabrik und verliebt sich sogar in eine Frau.

    Der Schreibstil ist sehr literarisch, die Personen werden gut beschrieben aber dennoch nicht sehr lebendig sondern eher im Erzählspiel. Es dreht sich immer nur um Mord der auftragsgemäß ausgeführt wird, jedoch nicht wirklich blutrünstig. Das hat mich am Ende ein wenig gestört. Das Cover ist auf jeden Fall ein Hingucker, eine blutbespritzte Blume und der Schnitt mit roten Flecken.

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  • 2 Sterne

    Igela, 25.12.2018

    Als eBook bewertet

    Raeseng verdient seine Brötchen als Auftragskiller. "Plotter" engagieren ihn und geben ihm auch Details zu den zu tötenden Menschen bekannt. Plötzlich wendet sich die Lage und Raeseng gerät selbst in das Fadenkreuz eines Killers.

    Die Geschichte spielt in Korea und damit für mich ein neues Leseerlebnis. Ich kann mich nämlich nicht erinnern, schon einmal eine Geschichte, die in Korea handelt, gelesen zu haben. Mir war zum Beispiel nicht bekannt, was so genannte Plotter sind.... Auftraggeber, die Berufskiller engagieren um Menschen zu töten.
    Der Schreibstil des koreanischen Un-Su Kim ist sehr nüchtern und sachlich. Und leider durch viele Details auch etwas langatmig. Zuerst einmal konnte ich durch den sachlichen Schreibstil praktisch keine Beziehung zu den Figuren aufbauen. Eine Freundin von Raeseng, mit der er immerhin ein halbes Jahr zusammenlebt, wird zum Beispiel konsequent " die Frau " genannt … auch nach der Lektüre habe ich keine Ahnung, wie ihr Name ist, was sie wirklich gefühlt und sich erhofft hat. So liest sich diese Story um den Auftragskiller nicht wie ein Thriller, eher wie ein gleichmässiger Handlungsstrom ohne wirklich in die Tiefe zu gehen. Oder spannende Passagen zu enthalten. Zwar habe ich zwar Raeseng als roten Faden in der Story wahrgenommen, seine Erlebnisse doch eher als Aneinanderreihung von Figuren und Handlung empfunden. Sehr oft haben die neu eingeführten Figuren einen kurzen Auftritt und verschwinden dann in der Versenkung. Das verstärkt den Eindruck von aneinandergereihten Kurzgeschichten, die nur durch die Präsenz von Raeseng zusammenhängen.
    Zu einem zentralen Thema wird die Liebe zu Büchern und das Lesen an und für sich. In einigen Gedanken und Überlegungen habe ich mich wiedergefunden …. doch was dieses ausschweifende und viel Raum einnehmende Thema mit einem Thriller zu tun hat, bleibt mir unerklärlich.
    Mir war das zu viel koreanische Geschichte und zu viele in die Länge gezogene Gespräche, die jede Spannung schon vor dem Entstehen kappen. Hingegen habe ich doch einiges gelernt, gerade über das soziale Gefüge der Profikiller in Korea.

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  • 2 Sterne

    Michaela W., 15.01.2019

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches ist außergewöhnlich. Es hat was geheimnisvolles, denn man möchte wissen, was es mit der Blüte auf sich hat. Auch die Blutspritzer am Schnitt sind klasse, allerdings fehlen sie unten und oben. Warum auch immer.

    Inhalt: Der Auftragskiller Raeseng, der als Säugling in einer Mülltonne gefunden wurde und von Old Raccoon groß gezogen wurde, arbeitet für die sogenannten Plotter. Eine Familiendynastie, die vor Mord nicht zurückschreckt. Doch nachdem sich die politische Situation in Korea geändert hat, ändert sich auch Raesengs Leben. Denn nun steht auch er auf der Todesliste der Plotter.

    Meine Meinung: Anfangs war ich wirklich neugierig auf das Buch und auch die Geschichte hat mich interessiert, doch nach etwa der Hälfte des Buches fand ich die ganze Geschichte ziemlich langatmig. Zwar sind die Informationen, die man über Korea, die politische Situation und auch die Machtverhältnisse der einzelnen Organisationen erhält interessant, doch sie nehmen der Geschichte den nötigen Kick und bremsen die Spannung doch ziemlich aus.
    Raeseng als Person finde ich insgesamt sehr interessant allerdings nicht wirklich sympathisch. Aber seine Handlungen passen absolut zu seiner Lebensgeschichte, von daher gefällt er mir trotz fehlender Sympathie sehr gut. Auch der Wandel der in ihm vorgeht gefällt mir, denn anfangs hätte ich nicht gedacht, das er zu wahren Gefühlen fähig ist.
    Insgesamt konnte mich das Buch aber nicht wirklich erreichen, mir fehlt es einfach an Spannung, Emotionen und einfach dem letzten Kick.

    Mein Fazit: Interessante Idee, doch leider nicht mein Ding.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melissa M., 03.01.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Raeseng ist Killer von Beruf“ – und zum Glück keiner, den man so zu Hauf in der westlichen Literatur finden kann. Er ist einfach nur ein Mann, Raeseng. Er ist kein Adonis, der die Frauen reihenweise mit seinem Charme gefügig macht, er ist auch nicht hochintelligent und meistert jede noch so ausweglose Situation mit Links. Raeseng ist ein Mensch wie du und ich – natürlich abgesehen von dem Part mit dem Auftragskiller (hoffe ich) – und gerade deswegen schließt man ihn im Laufe der Geschichte unglaublich ins Herz.

    Das sage ich, obwohl ich die ersten Kapitel überhaupt nicht mit dem Buch warm geworden bin und mir gerade mal 3 Sterne dafür vorstellen konnte. Obwohl der „Prolog“ sehr gelungen ist, sind die darauffolgenden Kapitel für mich irgendwie zu wirr gewesen. Ständig springt man ohne Hinweise zwischen Vergangenheit und Gegenwart, hier hüpft mal ein neuer Charakter hinzu und dort sind wir plötzlich in einer neuen Situation. Aber spätestens, wenn sich das Buch fast vollkommen der Gegenwart widmet, konnte ich es nicht mehr weglegen.

    Das Buch ist selten humorvoll, aber es gibt doch die ein oder andere Situation, in der eine bittersüße und sarkastische Bemerkung fallen gelassen wird, die einen schmunzeln lässt. Das zieht sich durch die ganze Geschichte und bringt etwas frischen Wind in die doch schwere Thematik. Man kann auch einen Hauch der klassischen russischen Literatur finden – es wird an jeder dritten Ecke über Gott und die Welt philosophiert. Das ist hier allerdings sehr gelungen, da es sich nicht seitenweise zieht und sich doch die ein oder andere gute Weisheit offenbart.

    Fazit: Wer von den ersten Kapiteln enttäuscht ist: durchhalten! Die Geschichte geht ins Herz und bleibt stecken wie eine von Raesengs‘ Kugeln.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    .L., 11.12.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Plotter“ - kein Titel, der Aufmerksamkeit erregt. Was oder wer sind Plotter? Das Cover ist ansprechender, deutet auf einen Thriller hin.
    Der Inhalt aber ist anrührend. Man begleitet Raeseng, die Hauptfigur vom Auffinden in einer Mülltonne über eine ganze Strecke seines Lebens. Ungeliebt, isoliert, ohne jeglichen Schulbesuch, wächst er in einer Bibliothek auf. Jedoch ist dieser Ort seines Namens nicht würdig, ist er jedoch Planungs- und Schaltzentrale für Auftragsmorde und spurlose Leichenbeseitigung. Die Morde werden durch Tracker und Plotter durchgeführt. „Die Welt der Plotter war ein einziges, großes Kartell.“ Zwangsläufig wird Raeseng einer von ihnen.
    Er beobachtet seine Opfer, spricht mit ihnen, erfüllt ihnen Wünsche und tötet sie trotzdem unbeirrt. Er erfährt Lebensgeschichten, findet Freunde, sogar eine Frau und wirft alles weg, um weiter ein Plotter zu sein. Kann Mito das ändern?
    Un-Su Kim zeigt eine abstruse Welt, zeichnet seine Charaktere so anschaulich, als ob sie vor einem stünden und bedient sich manchmal einer sehr poetischen und blumigen Sprache. Es gelingt ihm, Mörder gleichzeitig als eiskalt zu beschreiben und trotzdem ein wenig Verständnis für sie zu erwecken. Für die Umwelt sind „normale“ Friseure, Anwälte, Ärzte, Verkäufer oder Bibliothekare unauffällig, in Wirklichkeit sind sie jedoch erbarmungslose Plotter, die für ein Geringes ihre Auftragsmorde begehen. Verloren für eine humane Gesellschaft.
    Die Handlung spielt in Südkorea, vielleicht wirkt dadurch für mich Vieles sehr fremd, aber interessant.
    Dieser Thriller aus dem Europa Verlag, übersetzt aus dem Englischen von Rainer Schmidt, ist sehr lesenswert. Meine Empfehlung!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 02.12.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Plotter ist ein spannender Roman aus Südkorea.
    Die ausdrucksvolle bildliche Sprache des koreanischen Autors erinnert mich weniger an die Filme von Kim Ki-Duk, die ich auch sehr schätze als an die Wucht des frühen John Woo (Bullet in the Head, Hardboiled).
    Die mafiösen Kreise, die das Leben des 32jährigen Auftragskillers Raeseng bestimmen, waren immer Teil seines Lebens. Raeseng wurde als Baby in einer Mülltonne gefunden und dann von Old Raccoon adoptiert. So war sein Leben vorbestimmt. Er führt die Befehle aus. Die Auftragskiller sind seine einzige Familie.
    Der Autor macht aber auch deutlich, dass gesellschaftliche Misstände mitverantwortlich sind, die als Überbleibsel der südkoreanischen Militärdiktatur entstanden.

    Die Tatsache, dass Raeseng sich sein Leben nicht selbst ausgesucht hat, lässt den Leser mit der Figur fühlen. Ein mal als er Anfang Zwanzig war, versuchte er auszubrechen und als Fabrikarbeiter ein bürgerliches Leben zu führen, doch letztlich konnte er seiner Bestimmung nicht entkommen und kehrte zurück.

    Un-Su Kim schafft es auf verschiedene Art, Atmosphäre aufzubauen, zum Beispiel mit sparsam verteilten effektvollen Action-Szenen, aber auch mit ungewöhnlichen Schauplätzen wie das Dog House, die Bibliothek von Old Raccoon, in der sich Raeseng gerne zurückzieht. Eine große Stärke sind auch die intensiv ausgestalteten Dialoge, die von Ironie und Fatalismus geprägt sind. Keine der Figuren glaubt, seinem Schicksal entgehen zu können.
    Es ist ebenfalls beeindruckend, was für eine komplexe Geschichte sich schließlich entwickelt.

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 01.01.2019

    Als eBook bewertet

    Der Elite-Killer
    Das Cover ist ansprechend und interessant gestaltet und hat mich direkt neugierig gemacht auf diesen Thriller von Un-Su Kim. Auch der Klappentext hat diese Neugier noch verstärkt und ich wollte das Buch unbedingt lesen.

    Klappentext:
    Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite Koreas. Denn Old Raccoon ist ein Plotter. Als Kopf der Organisation "Library of Dogs" hat er seit Jahrzehnten alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant. Doch als die Macht der Diktatur schwindet, gerät auch der Einfluss der Plotter ins Wanken – und eine neue Generation beginnt, ihr eigenes tödliches Netzwerk aufzuziehen. Als Raeseng vom Plan der Plotter bei der Ausführung eines Auftrags abweicht, geraten die Dinge außer Kontrolle – und Raeseng rückt selbst an die erste Stelle der Todesliste …

    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, auch die Spannung ist direkt zu Beginn des Buches gegeben. Der Spannungsbogen ist im gesamten Buch hoch und hält auch bis zum Schluss, so dass es schwer ist, das Buch aus der Hand zu legen. Die handelnden Personen und auch die Handlungsorte konnte ich mir dank der detaillierten Beschreibungen gut vorstellen und hatte beim Lesen ein klares Bild vor Augen. Die Hauptperson dieses Buches, Raeseng, ist Auftragskiller und deshalb so ganz anders, als man es von den meisten Hauptpersonen in Thrillern gewohnt ist. Aber gerade das hat das Buch für mich so besonders gemacht. Ich hatte im Verlauf des Buches viele Sympathien für Raeseng, trotz seines Jobs als Auftragskiller.
    Für mich ein toller Thriller und ein absolut lesenswertes Buch, wenn auch von der Story etwas ungewöhnlich, aber gerade das hat mich hieran fasziniert.
    Von mir eine klare Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina B., 28.01.2019

    Als Buch bewertet

    "Der Schmutz den wir kennen..."

    Von der saubersten Mülltonne der Welt, vor dem Nonnenkloster, "geboren", wird Raeseng "gerettet" und schon in jungen Jahren von Old Raccoon, dem Leiter der geheimen Bibliothek "Dog House" aufgenommen. Einsam und kalt wächst er zwischen den Büchern und seinen literarischen Helden, zum Beispiel Achilles, auf und wird schließlich selbst zum Attentäter ausgebildet. Wir lernen Raeseng als einen sympathischen Killer mit Herz kennen, ein Mann, den man sich auch gut als Kollegen oder in jeder x-beliebigen gesellschaftlichen Position denken könnte. Doch Raeseng ist im "Dog House", denn "der Schmutz, den man kennt, ist besser, als der Unbekannte. Mit ihm können wir besser umgehen". Nun ist er 32, eigentlich noch jung, - eigentlich, denn man weiß nie, wann die Uhr plötzlich stehen bleibt.

    "Die Plotter" nimmt uns mit in die dunkle und zwielichtige Welt der Profikiller und Mörder. Eine Welt, in der man zwischen alter Ehre, Geld und Korruption zum richtigen Preis auf dem "Fleischmarkt" alles kriegen kann. Eine Welt, an der Wandel der Zeit nicht einfach vorbeistreift. Hungrig steht sie kurz vor den politischen Wahlen. Old Raccoon wird alt und neue "Könige der Unterwelt" betreten den Platz. Ein Krieg um den obersten Stuhl bahnt sich an. Raeseng steht plötzlich zwischen den Fronten.

    Un Su Kim schafft es, durch die Hand seines Charakters Raeseng Mord wie ein gutes, altes, Traditions- Handwerk zu darzustellen.
    Geht der Klappentext eher in guter Thriller- Manier auf die Tatsache, dass Raeseng nach einem veränderten Auftrag nun auf Nummer 1 der Liste steht, hat man beim Lesen eher den Eindruck, diese Tatsache ist nebensächlich. Vielmehr stehen die Verwicklungen seiner Welt, der philosophische Blick aus Raesengs Augen und sein Umgang mit den eigenen Gefühlen im Wandel der Zeit im Vordergrund, mal als Jäger, mal als Gejagter.


    Fazit:
    All die Seiten habe ich bis zum Schluss lebhaft mit Raeseng mitfiebern können. Und es war schön zu sehen, wie man den Hauptcharakter und seine Welt wie beim pellen einer Zwiebel Schicht um Schicht besser zu verstehen lernt, bis zum Kern. "Die Plotter" ist ein Buch, das in uns viele Fragen aufwirft.

    Für Leser des Außergewöhnlichen, die nicht auf pure, harte Thriller- Action, sondern zart ineinandergefiderte Lebens - Szenen, in denen letztlich doch alles ineinander verwoben ist lieben, eine tolle Lektüre!
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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 19.01.2019

    Als Buch bewertet

    Der Job des Tötens

    Raeseng ist ein Berufs-Killer. Er gehört in Korea zu den besten seines Fachs und er hat schon viele brisante Aufträge professionell und zur vollsten Zufriedenheit seines Auftraggebers ausgeführt. Gelenkt wird er von dem Plotter Old Ranccoon. Er besitzt die entsprechenden Kontakte, um immer wieder neue Aufträge zu organisieren. Aber mit der abnehmenden Macht der Diktatur, verliert auch Old Ranccoon an Einfluss und schon bald scheinen die beiden auf der Abschussliste der Konkurrenten zu stehen...

    Aufgrund der sehr speziellen und außergewöhnlichen Szenerie, war ich sehr gespannt auf den koreanischen Thriller "Die Plotter". So war es auch äußerst interessant in die Welt der Profi-Killer im fernen Asien einzutauchen. Ein Land, in dem die Ehre noch eine ganz andere Rolle spielt, was der Autor Un-Su Kim in seinem Buch auch schön zum Ausdruck bringt. Er erzählt die Geschichte in einem ruhigen und aus meiner Sicht schönen Schreibstil, der in seiner Art das Buch zu etwas Besonderen macht. Die Spannung wird nur sehr langsam aufgebaut, da der Leser zunächst an die spezielle Welt herangeführt wird. Hier wird der Hauptprotagonist Raeseng ausführlich beschrieben und trotz seiner Berufung als gewissenhafter Mensch charakterisiert. Erst als Raeseng und Old Ranccoon in den Fokus der konkurrierenden Killer rücken, entsteht der Spannungsbogen, der sich dann bis zum Finale hält.

    "Die Plotter" konnte mich in erster Linie mit dem Erzählstil und seiner exotischen Kulisse überzeugen. Es sticht so aus den vielen Büchern des Genres heraus und allein der geschulte Blick auf die koreanische Mentalität mach das Buch aus meiner Sicht lesenswert. Ich bewerte es daher mit guten vier von fünf Sternen und empfehle es sehr gerne weiter.

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