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  • 1 Sterne

    24 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 02.05.2020

    Berlin 1939. Für die jüdische Bevölkerung wird es unter den Nationalsozialisten immer schwieriger, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Amanda Sternberg muss ihren Buchladen schließen, während ihr Ehemann Julius als Kardiologe seine Arztpraxis kaum noch halten kann und schließlich sogar verhaftet wird. Allerdings hat Julius heimlich Vorsorge getroffen und wenigstens für seine beiden Töchter Viera und Lina eine Schiffspassage nach Kuba ergattert, wo sie bei einem Onkel unterkommen sollen. Doch Amanda schickt nur die sechsjährige Viera, auf die Reise, um sich dann mit Lina nach Frankreich durchzuschlagen, wo sie bei einer Bekannten Unterschlupf findet. Aber auch dort ist es mit der Sicherheit bald vorbei, als die Deutschen in Frankreich einmarschieren und Amanda mit Lina zum Abtransport abholen…
    Nach seinem fulminanten Debüt „Das Erbe der Rosenthals“ hat Armando Lucas Correa mit „Die verlorene Tochter der Sternbergs“ seinen neuen historischen Roman vorgelegt, der erneut ein jüdisches Familienschicksal während des Zweiten Weltkrieges beleuchtet. Der Schreibstil ist flüssig, doch fehlt es ihm nicht nur an Gefühl und Empathie, sondern auch an Kraft und Ausstrahlung. Vielmehr verliert der Autor langatmig und detailverliebt immer wieder den Faden seiner eigenen Handlung, lässt mehrmals tragende Protagonisten in der Versenkung verschwinden, deren Schicksal oder Verbleib nicht weiter erklärt wird, um dann neue einzuwechseln und mit ihnen die Handlung fortzuführen. Auch die eigentliche Geschichte selbst wirkt nicht stringent, sondern konstruiert und unglaubwürdig. Als Leser verliert man irgendwann den Faden, blättert nochmals zurück, um dann feststellen zu müssen, dass es gar keine Erklärung gibt, sondern abgehackt und ohne weitere Informationen einfach weitergeht. Da die ganze Geschichte kaum mit Spannung unterlegt wurde und ihr auch das Einfühlsame fehlt, ist es für den Leser eine echte Herausforderung, sich durch die Seiten zu kämpfen, vor allem, da viele Dinge im Handlungsverlauf weder nachvollziehbar sind oder einen Sinn ergeben. Es lässt sich das Gefühl nicht abstreifen, dass es sich hier um einen Ghostwriter handelt, denn das Debüt des Autors war ein Genuss, während dies hier ein ganz müder Abklatsch ist, zumal die Geschichten entfernt sogar Ähnlichkeiten besitzen.
    Die Charaktere sind durchweg blass und farblos, ihnen fehlt es an Wärme, Gefühl und Ausstrahlung, so dass der Leser auf Abstand zu ihnen bleibt und ihr Schicksal eher unbeteiligt verfolgt, was sich als zusätzliches Manko erweist. Amanda Sternberg ist völlig naiv und weltfremd, manchmal macht sie sogar den Eindruck, als wäre sie völlig entrückt und träumt nur vor sich hin. Ihre Handlungen sind von wenig Verantwortungsbewusstsein geprägt und lassen dem Leser oftmals die Haare zu Berge stehen. Claire ist eine freundliche Frau, die wenigstens ansatzweise durch ihr Mitgefühl und ihre Taten überzeugen kann, so auch Pater Marcel, der sich liebevoll der geretteten Kinder annimmt, während er heimlich den Widerstand unterstützt. Der wandelnde Reigen von Nebenprotagonisten bleibt nicht lange im Gedächtnis haften.
    Mit „Die verlorene Tochter der Sternbergs“ wird dem Leser mit vielen Parallelen zum Debütroman eine sehr schlechte Kopie präsentiert. Hier fehlt es an allem, um halbwegs unterhaltsam zu sein. Eine konstruierte und unglaubwürdige Handlung sowie wenig präsentable Protagonisten können nun einmal nicht überzeugen. Keine Empfehlung, traurig, aber wahr: dieses Buch zu lesen ist Zeitverschwendung pur!

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 05.05.2020

    Verlust und Hoffnung
    DIE VERLORENE TOCHTER DER STERNBERGS
    ROMAN
    Ute Leibmann (Übersetzer)

    Wie weit kann eine Mutter gehen, um ihr Kind zu retten? - Eine unvergessliche Familiengeschichte aus dem Zweiten Weltkrieg, herzzerreißend und bewegend

    Berlin, 1939. Für die jüdische Bevölkerung wird das Leben immer schwieriger. Wer kann, bringt sich in Sicherheit. Auch Amanda Sternberg beschließt, ihre Töchter mit der MS St. Louis nach Kuba zu schicken. Am Hafen kann sie sich jedoch nicht von der kleinen Lina trennen. So vertraut sie nur die sechsjährige Viera einem allein reisenden Ehepaar an und flieht mit Lina zu Freunden nach Frankreich. Im kleinen Ort Oradour-sur-Glane finden sie eine neue Heimat. Doch es dauert nicht lange, bis die Gräueltaten der Nationalsozialisten auch diese Zuflucht erreichen ...

    In seinem zweiten Roman erzählt Armando Lucas Correa vom Schicksal einer jüdischen Familie, die der Nationalsozialismus und die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs auseinanderreißen. Eine Geschichte von Liebe und Verlust, Verzweiflung und Wagnis.

    Meine Meinung zum Autor und Buch
    Armando Lucas Correa, hat mich mit seinem Roman, Das Erbe der Rosenthals, damals restlos begeistert. Es ging um die Jüdische Flüchtlinge die 1939, mit der St. Louis nach Kuba reisen sollten. Deshalb hatte ich mich auch auf diese Geschichte so gefreut. Aber mir ist es noch nie schwerer gefallen über diese Geschichte eine Rezension zu schreiben. Es bleibt so viele Dinge offen oder gehen unter, und am Ende der Geschichte verbinden sich die Losen Fäden nicht. Was sehr schön ist, dabei hätte die Geschichte soviel Potential. Es geht hier um die Résistance , die brutale Gewaltherrschaft der Nazis. Das Dorf Oradur-sur-Glane das am 10. Juni 1944, wo man die Frauen und Kinder in der Kirche einsperrte und bei lebendigem Leib verbrannte. Die Männer in der Scheune erschossen hat. Man das Dorf dem Erdboden gleich machte. Hier nahm sich der Autor ausführlich Zeit. Der Schreibstil ist sehr flüssig, und an einigen Stellen sehr packend und Emotional. Die Figuren sind im ganzen sehr gut herausgearbeitet, auch die einzelnen Charaktere. Nur gewährt er einem nicht viel Einblick in einige Seelen und deren Gefühle. Sonst im ganzen ein guter Roman, auch wenn vieles offen blieb.

    Amanda und ihre Familie erfahren eine schwere Zeit in Berlin, die Nazis kommen an die Macht. Wehen Herzens muss Amanda mit ansehen, wie man ihren Büchergarten plündert, nur das Botanische Buch kann Sie retten, und das begleitet uns wie ein roter Faden durch die Geschichte. Alle Bücher werden ein Opfer der Flammen. Ihr Mann ein Herzspezialist wird verhaftet. Sie sind Juden, und passen nicht in des Weltbild des Hitlers Regimes. Ich fand die Familie sehr blauäugig, trotz aller Warnungen glaubten sie das alles bald vorüber wäre. Aber weit gefehlt, Amanda muss mit den Kindern fliehen, sie bekommt leider nur 2 Passagierscheine für das Schiff, ihre zwei Kinder Lina 4 Jahre und Viera 6 Jahre , die mit der MS St Louis nach Kuba reisen sollen, wo sie ein Onkel aufnehmen soll. Aber nur Viera fährt alleine nach Kuba. Amanda, flieht mit der kleinen Lina, nach Frankreich. Es geht einige Zeit gut, aber dann holt der Krieg sie in dem kleinen Dorf ein. Erneut müssen sie fliehen, wir erfahren viel seelisches Leid und Grausamkeit, etwas das sich man gar nicht vorstellen mag.
    Man bekam Gänsehaut beim Lesen, allein wie Amanda das Lager zusetzte, oft hatte ich das Gefühl Amanda ist depressiv. Aber ich habe sie auch für ihren Wagemut, trotz aller Verzweiflung bewundert. Nur schade das Viera in der Geschichte so unterging, dafür erfahren wie mehr über Lina Lebenswege, die sehr steinig waren und voller Verluste und Ängste sind. Ein Kind das viel grausames Erfahren musste.

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  • 3 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rost C., 11.05.2020

    Ein ergreifendes Schicksal aus dem 2. Weltkrieg

    „Auf die Gegenwart kommt es an, auf den Teller mit Essen, den wir auf den Tisch stellen müssen, um zu überleben. Wenn morgen etwas anderes passiert, dann ist es eben so. weder du noch ich können das Morgen ändern. Deshalb ist es besser, nicht zu viel zu erwarten. Es wird schon alles zu seiner Zeit kommen.“

    Der Roman beginnt in der Gegenwart in New York. Eine ältere Frau namens Élise Duval wird völlig überraschend von der Vergangenheit eingeholt. Dies hat dramatische Folgen, denn eigentlich war Vergessen das Ziel. Doch nun werden Erinnerungen wieder wach und Élise muss sich mit ihnen auseinandersetzen, um sich selbst vergeben zu können.
    Mit dem 2. Kapitel springt der Autor Armando Lucas Correa in das Jahr 1933 nach Berlin. Er schreibt von einer jungen jüdischen Familie, die schon in der Vorkriegszeit den ganzen Hass und die Verachtung zu spüren bekam.
    Mit Beginn des Krieges müssen die Mutter Amanda und ihre Kinder Viera (5Jahre) und Lina (4 Jahre) flüchten. Ihr Mann Julius hatte dies schon vor langer Zeit geplant. Amanda ahnte davon nichts und wog sich noch lang in Sicherheit, da Julius ein sehr angesehener Kardiologe war und damit in ihren Augen für viele wichtig und unentbehrlich. Doch ihre Lebensgrundlage wird von den Nazis zerstört und als letzter Ausweg bleibt nur noch die Flucht. Die Kinder sollen in Sicherheit gebracht werden, in dem sie mit dem deutschen Ozeandampfer St. Louis von Hamburg nach Havanna zu ihrem Onkel reisen. Doch Julius konnte nur 2 Fahrtkarten und Landeerlaubnisse für Kuba besorgen. Aus diesem Grund soll Amanda erst einmal bei Bekannten in Frankreich in einem kleinen Dorf in Haute-Vienne unterkommen.
    Auf der Fahrt zum Hafen entscheidet sich Amanda um und vertraut ihre größere Tochter Viera einem fremden Ehepaar an. Sie selbst macht sich mit ihrer kleineren Tochter auf den Weg nach Frankreich.
    Der Krieg beginnt und damit eine grauenvolle und dramatische Zeit der Flucht und des Versteckens.

    Ich konnte durch den guten Schreibstil schnell in den Roman eintauchen und mit all den Charakteren mitfühlen.
    Auch das Cover ist sehr authentisch zum Roman und transportiert Gefühle wie Angst und Furcht.
    Der Autor arbeitet in seinem Werk mit wenig Emotionen, trotzdem schafft er es mich als Leser sehr zu berühren. Die furchtbaren Erlebnisse in der Kriegszeit werden sehr deutlich beschrieben.
    Besonders das Schicksal von Lina ging mir sehr nahe.
    Ihre vielen traumatischen Erlebnisse, Verluste und Trennungen sind kaum zu fassen.

    Doch damit gleich zu meinem schon recht großen Kritikpunkt. Im Verlauf des Buches wird fast ausschließlich aus der Perspektive von Lina erzählt. Was ich sehr schade finde, denn es kommen noch viele weitere interessante Charaktere darin vor. Doch ihre Geschichten bleiben offen und wir erfahren leider nicht, wie es ihnen ergangen ist. Somit bleiben bei uns Lesern leider bis zum Schluss viele Fragen unbeantwortet.
    Ich hätte mir gewünscht, dass der Autor noch viel mehr auf die Schicksale der anderen Charaktere eingeht.

    Fazit: Antisemitismus begann schon im Mittelalter und zieht sich leider bis heute durch. In diesem Buch wird einem wieder vor Augen geführt wie abartig, entwürdigend und schlimm die Gräueltaten damals gegen die Juden waren.

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  • 1 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 04.05.2020

    Die Familie Sternberg ist in Berlin nicht mehr sicher. Die Nationalsozialisten nehmen immer mehr Einfluss auf das Leben jüdischer Bürger, die Schikanen werden zunehmend schlimmer, so dass sich die Familie zu einem schweren Schritt entschließt. Die Töchter sollen per Schiff nach Kuba reisen,um fortan in der Obhut ihres Onkels zu leben.
    Am Schiff angekommen entschließt sich die Mutter nur eine Tochter auf die Reise zu schicken, während sie selbst mit der anderen Tochter nach Frankreich flieht.
    Hier beginnt die Unglaubwürdigkeit des Romans, welche sich leider durch das ganze Geschehen zieht. Mit stoischer Ruhe nehmen die beiden Kinder es hin, dass sie getrennt werden,das ist für mich nicht vorstellbar.Fortan hört man von Viera nichts mehr,lediglich kurz vor Schluss wird bekannt,dass sie vor einigen Jahren auf Kuba verstarb. Über Ihre Ankunft und ihr weiteres Leben dort, herrscht Schweigen.Dabei gehörte sie in meinen Augen doch zu den Protagonisten der Geschichte.
    Auch in Frankreich häufen sich die Ungereimtheiten,welche Amanda und ihre zweite Tochter dort erleben. Nichtigkeiten werden ausgewalzt,wichtige Ereignisse werden nur gestreift. Es werden ständig neue Personen in die Geschichte eingeführt, die teilweise gar keine Relevanz für die Handlung haben und die auch kurz darauf nicht mehr erwähnt werden. Auch das Ende war nicht rund, die losen Fäden wurden nicht verknüpft und ich bleibe als Leserin mit vielen offenen Fragen zurück.
    Ich habe schon viele Romane gelesen, die sich mit diesem Zeitraum der deutschen Geschichte beschäftigen, weil mich diese Thematik sehr interessiert. Sie haben mich alle mehr oder weniger stark bewegt und mein Wissen über diese Zeit jeweils erweitert. Das ist in diesem Fall leider nicht so. Die Personen und die Handlung blieben mir relativ fern, ich konnte keine Empathie empfinden und bleibe ziemlich ratlos zurück.

    Fazit:

    Ein Buch, von dem ich mir sehr viel versprochen hatte, was mich jedoch maßlos enttäuscht hat. Leider vermag ich dafür keine Leseempfehlung auszusprechen und vergebe einen Stern.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne, 04.05.2020

    Die achtzigjährige Elise Duval erhält einen überraschenden Besucher, der ihre eine Schachtel voller Briefe überreicht. Dieser kostbarer Schatz ist der Schlüssel zur Identität der alten Frau. Dabei liegen die wichtigsten Ereignisse ihres Lebens so weit zurück.

    Die Geschichte, die hinter diesen Briefen steckt, beginnt in den Vorkriegsjahren. Amanda Sternberg betrauert den Verlust ihrer geliebten Bücher. Ihr ganzer Buchladen wird leergeräumt, und alle Bücher verbrannt. Ihr Mann Julius, ein Herzspezialist, tröstet sie über diesen großen Verlust hinweg. In den nächsten Jahren bekommt die Familie zwei innig geliebte Töchter. Doch in Deutschland sieht die Zukunft für die kleine jüdische Familie immer düsterer aus.

    Julius wird festgenommen und stirbt bald in der Haft. Amanda erfährt, dass er die Rettung seiner Familie schon vorbereitet hat. Amanda soll bei einer Familienfreundin in Frankreich unterkommen und die beiden Mädchen sollen zu ihrem Onkel nach Kuba, denn es war nur möglich für zwei Personen eine Einreiseerlaubnis zu bekommen. Kurzentschlossen schickt Amanda nur das älteste Kind auf die Reise, doch es ist bald aussichtslos ihre kleinere Tochter in Europa zu beschützen.

    Abgesehen vom kurzen Prolog und einem ebenso kurzen Epilog, geht es in diesem Buch um den Zweiten Weltkrieg. Der Hauptteil beginnt mit der Bücherverbrennung im Jahr 1933 und endet mit den Jahren nach dem Krieg.

    Die Schauplätze sind Berlin, ein kleines französisches Dorf und ein Gefangenenlager. Einige Ereignisse beruhen auf wahre Begebenheiten, erschreckend ist dabei vor allem das Massaker in Oradour-sur-Glane kurz vor Kriegsende.

    Dieses Buch wirft wichtige Fragen auf, beispielsweise über Identität, Opfer und Mutter-Tochter Beziehungen. Beim Lesen verwirrt der häufige Perspektivenwechsel manchmal. Die Beschreibungen der Charaktere sind am Anfang des Buchs noch etwas schwach, wodurch es schwerer fällt sich mit ihnen zu identifizieren.

    Die grausamen Geschehnisse werden sehr anschaulich beschrieben. Es ist nicht leicht darüber zu lesen, doch es gelingt dem Autor die Entsetzlichkeit dieser Verbrechen zu schildern. Es ist schade, dass der Leser wenig über den Verbleib der älteren Tochter erfährt. Auch die Erfahrungen der jüngeren Tochter enden abrupt.

    Fazit: Eine gute historische Erzählung mit einigen Mängeln. Die unmöglichen Entscheidungen, die Menschen während des Kriegs treffen mussten, werden eindrücklich beschrieben. Empfehlenswert für Menschen, die gern historische Romane lesen.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 04.05.2020 bei bewertet

    Unglaubhafte Entscheidungen und fehlende Tiefe
    Amanda, eine Jüdin in Berlin kurz vor dem 2. Weltkrieg, hat einen kleinen Buchladen, bis die Nazis ihre Bücher verbrennen. Ihr Mann ist Kardiologe und in Amandas Augen so hoch geschätzt, dass das Paar nicht an Flucht denkt wie viele andere Juden. Im Gegenteil, sie gründen eine Familie und bekommen zwei Töchter. Die Lage wird immer bedrohlicher, Amandas Mann wird interniert, und nun muss Amanda handeln. Geplant ist, dass die beiden Mädchen zu einem Verwandten nach Kuba geschickt werden, während Amanda zunächst in Frankreich bei einer Bekannten der Familie unterkommt. Kurz bevor das Schiff den Hafen verlässt, entscheidet Amanda, nur ein Kind an Bord zu schicken und das andere nach Frankreich mitzunehmen. Wie kann eine Mutter eine solche Entscheidung treffen?
    Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich noch ein spannendes und emotionsgeladenes Buch erwartet, aber ich wurde enttäuscht. Was nun folgt, ist eine Aneinanderreihung vieler Geschehnisse, die aber im Sande verlaufen, für die man keine Erklärung findet und die viele Fragen offen lassen. Zunächst nimmt man noch an, dass der Autor später wieder auf die Ereignisse zurückkommen wird, aber eindeutig Fehlanzeige! Wir lernen Menschen kennen, erfahren aber nicht, was aus ihnen wird, wir erleben Situationen, die ohne weiteres Hintergrundwissen einfach unverständlich sind und wir erleben Entscheidungen, die nicht nachvollziehbar sind.
    Auf diese Weise kommt keine emotionale Bindung an die Protagonisten auf, und selbst die geschilderten Gräueltaten der Nazis nimmt man nur als Sachverhalt wahr, ohne wirklich Entsetzen zu empfinden. Die Personen sind farblos dargestellt, ohne wirkliche Höhen und Tiefen, eher ergeben sie sich willenlos ihrem Schicksal. Das macht das Buch spätestens nach dem ersten Drittel langatmig und lässt keine Leselust aufkommen. Schade! Teilweise sind in meinen Augen die Kinder nicht altersgemäß geschildert, sie wirken wie frühreife Erwachsene.
    Vieles wird ausschweifend erzählt, hat aber keine Bedeutung für die Gesamthandlung, z.B. das Herumstöbern der Kinder im Kloster, während historisch bedeutende Entwicklungen, wie z.B. die Arbeit der Résistance in Frankreich, nur gestreift werden. Das lässt mich unzufrieden zurück.
    Was ich positiv finde, ist die Recherche des Autors zum historischen Hintergrund, was auch im Anhang Erwähnung findet, und auch die Idee der Einbettung der Erlebnisse in eine aktuelle Rahmenhandlung. Aber leider ist die Umsetzung in meinen Augen misslungen.
    Ich gebe zwei Sterne für die Idee und die Historie, mehr ist nicht drin, da letztendlich doch alles sehr an der Oberfläche bleibt und nicht weiter verfolgt wird.

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  • 1 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 02.05.2020 bei bewertet

    Berlin 1939. Für die jüdische Bevölkerung wird es unter den Nationalsozialisten immer schwieriger, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Amanda Sternberg muss ihren Buchladen schließen, während ihr Ehemann Julius als Kardiologe seine Arztpraxis kaum noch halten kann und schließlich sogar verhaftet wird. Allerdings hat Julius heimlich Vorsorge getroffen und wenigstens für seine beiden Töchter Viera und Lina eine Schiffspassage nach Kuba ergattert, wo sie bei einem Onkel unterkommen sollen. Doch Amanda schickt nur die sechsjährige Viera, auf die Reise, um sich dann mit Lina nach Frankreich durchzuschlagen, wo sie bei einer Bekannten Unterschlupf findet. Aber auch dort ist es mit der Sicherheit bald vorbei, als die Deutschen in Frankreich einmarschieren und Amanda mit Lina zum Abtransport abholen…
    Nach seinem fulminanten Debüt „Das Erbe der Rosenthals“ hat Armando Lucas Correa mit „Die verlorene Tochter der Sternbergs“ seinen neuen historischen Roman vorgelegt, der erneut ein jüdisches Familienschicksal während des Zweiten Weltkrieges beleuchtet. Der Schreibstil ist flüssig, doch fehlt es ihm nicht nur an Gefühl und Empathie, sondern auch an Kraft und Ausstrahlung. Vielmehr verliert der Autor langatmig und detailverliebt immer wieder den Faden seiner eigenen Handlung, lässt mehrmals tragende Protagonisten in der Versenkung verschwinden, deren Schicksal oder Verbleib nicht weiter erklärt wird, um dann neue einzuwechseln und mit ihnen die Handlung fortzuführen. Auch die eigentliche Geschichte selbst wirkt nicht stringent, sondern konstruiert und unglaubwürdig. Als Leser verliert man irgendwann den Faden, blättert nochmals zurück, um dann feststellen zu müssen, dass es gar keine Erklärung gibt, sondern abgehackt und ohne weitere Informationen einfach weitergeht. Da die ganze Geschichte kaum mit Spannung unterlegt wurde und ihr auch das Einfühlsame fehlt, ist es für den Leser eine echte Herausforderung, sich durch die Seiten zu kämpfen, vor allem, da viele Dinge im Handlungsverlauf weder nachvollziehbar sind oder einen Sinn ergeben. Es lässt sich das Gefühl nicht abstreifen, dass es sich hier um einen Ghostwriter handelt, denn das Debüt des Autors war ein Genuss, während dies hier ein ganz müder Abklatsch ist, zumal die Geschichten entfernt sogar Ähnlichkeiten besitzen.
    Die Charaktere sind durchweg blass und farblos, ihnen fehlt es an Wärme, Gefühl und Ausstrahlung, so dass der Leser auf Abstand zu ihnen bleibt und ihr Schicksal eher unbeteiligt verfolgt, was sich als zusätzliches Manko erweist. Amanda Sternberg ist völlig naiv und weltfremd, manchmal macht sie sogar den Eindruck, als wäre sie völlig entrückt und träumt nur vor sich hin. Ihre Handlungen sind von wenig Verantwortungsbewusstsein geprägt und lassen dem Leser oftmals die Haare zu Berge stehen. Claire ist eine freundliche Frau, die wenigstens ansatzweise durch ihr Mitgefühl und ihre Taten überzeugen kann, so auch Pater Marcel, der sich liebevoll der geretteten Kinder annimmt, während er heimlich den Widerstand unterstützt. Der wandelnde Reigen von Nebenprotagonisten bleibt nicht lange im Gedächtnis haften.
    Mit „Die verlorene Tochter der Sternbergs“ wird dem Leser mit vielen Parallelen zum Debütroman eine sehr schlechte Kopie präsentiert. Hier fehlt es an allem, um halbwegs unterhaltsam zu sein. Eine konstruierte und unglaubwürdige Handlung sowie wenig präsentable Protagonisten können nun einmal nicht überzeugen. Keine Empfehlung, traurig, aber wahr: dieses Buch zu lesen ist Zeitverschwendung pur!

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    ja nein
  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 04.05.2020

    Unglaubhafte Entscheidungen und fehlende Tiefe
    Amanda, eine Jüdin in Berlin kurz vor dem 2. Weltkrieg, hat einen kleinen Buchladen, bis die Nazis ihre Bücher verbrennen. Ihr Mann ist Kardiologe und in Amandas Augen so hoch geschätzt, dass das Paar nicht an Flucht denkt wie viele andere Juden. Im Gegenteil, sie gründen eine Familie und bekommen zwei Töchter. Die Lage wird immer bedrohlicher, Amandas Mann wird interniert, und nun muss Amanda handeln. Geplant ist, dass die beiden Mädchen zu einem Verwandten nach Kuba geschickt werden, während Amanda zunächst in Frankreich bei einer Bekannten der Familie unterkommt. Kurz bevor das Schiff den Hafen verlässt, entscheidet Amanda, nur ein Kind an Bord zu schicken und das andere nach Frankreich mitzunehmen. Wie kann eine Mutter eine solche Entscheidung treffen?
    Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich noch ein spannendes und emotionsgeladenes Buch erwartet, aber ich wurde enttäuscht. Was nun folgt, ist eine Aneinanderreihung vieler Geschehnisse, die aber im Sande verlaufen, für die man keine Erklärung findet und die viele Fragen offen lassen. Zunächst nimmt man noch an, dass der Autor später wieder auf die Ereignisse zurückkommen wird, aber eindeutig Fehlanzeige! Wir lernen Menschen kennen, erfahren aber nicht, was aus ihnen wird, wir erleben Situationen, die ohne weiteres Hintergrundwissen einfach unverständlich sind und wir erleben Entscheidungen, die nicht nachvollziehbar sind.
    Auf diese Weise kommt keine emotionale Bindung an die Protagonisten auf, und selbst die geschilderten Gräueltaten der Nazis nimmt man nur als Sachverhalt wahr, ohne wirklich Entsetzen zu empfinden. Die Personen sind farblos dargestellt, ohne wirkliche Höhen und Tiefen, eher ergeben sie sich willenlos ihrem Schicksal. Das macht das Buch spätestens nach dem ersten Drittel langatmig und lässt keine Leselust aufkommen. Schade! Teilweise sind in meinen Augen die Kinder nicht altersgemäß geschildert, sie wirken wie frühreife Erwachsene.
    Vieles wird ausschweifend erzählt, hat aber keine Bedeutung für die Gesamthandlung, z.B. das Herumstöbern der Kinder im Kloster, während historisch bedeutende Entwicklungen, wie z.B. die Arbeit der Résistance in Frankreich, nur gestreift werden. Das lässt mich unzufrieden zurück.
    Was ich positiv finde, ist die Recherche des Autors zum historischen Hintergrund, was auch im Anhang Erwähnung findet, und auch die Idee der Einbettung der Erlebnisse in eine aktuelle Rahmenhandlung. Aber leider ist die Umsetzung in meinen Augen misslungen.
    Ich gebe zwei Sterne für die Idee und die Historie, mehr ist nicht drin, da letztendlich doch alles sehr an der Oberfläche bleibt und nicht weiter verfolgt wird.

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  • 3 Sterne

    Lena, 08.05.2020

    Die jüdische Familie Sternberg wird 1939 in Berlin getrennt, als Julius von der Gestapo nach Sachsenhausen verschleppt wird. Für seine Frau Amanda und die beiden kleinen Töchter Viera und Lina im Alter von sechs und vier Jahren hat er die Flucht aus Deutschland vorbereitet. Für die beiden Mädchen konnte die Flucht nach Kuba zu Amandas in Havanna lebendem Bruder vorbereitet werden, während es für Amanda keine Landeerlaubnis mehr gab und sie zunächst nach Frankreich zu einer Bekannten von Amandas verstorbenen Vater fliehen sollte. Am Hamburger Hafen kann sich Amanda nicht von ihrer jüngsten Tochter trennen und verschifft nur Viera. Sie selbst flieht mit Lina nach Haute-Vienne, was Amanda bitter bereut, als Frankreich von den Deutschen besetzt wird. Mit der unerträglichen Schuld, ihren Mann verraten zu haben, der beide Mädchen in Sicherheit bringen wollte, hat Amanda nur noch ein Ziel: das Leben von Lina zu retten.

    "Die verlorene Tochter der Sternbergs" ist ein historischer Roman, der insbesondere zwei reale Ereignisse im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg mit einer fiktionalen Geschichte verknüpft. Es handelt von dem Transatlantik-Passagierschiff MS St. Louis, das am 13. Mai 1939 mit 900 Passagieren an Bord, darunter mehrheitlich jüdische Flüchtlinge, nach Kuba übergesetzt ist, das jedoch nur die wenigsten Passagiere verlassen durfte. Das Schiff musste zurück nach Europa, wo die Flüchtlinge von Großbritannien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden aufgenommen wurden, von denen die allermeisten aber aufgrund der Kriegsereignisse ihr Leben lassen mussten.
    Weiterhin erzählt der Roman von einem Massaker deutscher Soldaten in einem französischen Dorf am 10. Juni 1944, bei dem nahezu alle Einwohner ermordet worden sind.

    Erzählt wird eine tragische Familiengeschichte, die insbesondere aufgrund der Tatsache, dass zwei kleine Mädchen von ihrer Familie getrennt werden, herzzerreißend ist. Die Geschichte handelt von Mutterliebe und der damit verbundenen Verzweiflung, von Gewissensbissen, aber auch vom Mut, Entscheidungen zu treffen und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
    Amandas Entscheidungen waren dabei für mich - selbst unter Berücksichtigung der Ausnahmesituation, in der sie sich befand - nicht wirklich nachvollziehbar. An ihrer Stelle hätte ich an so manchem Punkt anders gehandelt. Dennoch leidet man mit ihr, ihrer empfundenen Schuld und den Opfern, die sie brachte, mit.

    Schade fand ich, dass der Roman insgesamt sehr kurz gefasst ist. Die Jahre 1933 bis 1939 werden geradezu im Schweinsgalopp erzählt, während die kurze Zeit in der Baracke in Frankreich, in der sich nicht wirklich viel ereignete, im Vergleich dazu sehr lang gefasst ist. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Aufenthalt in Frankreich während der deutschen Besatzung und erzählte aus Kindersicht von den Nazigräueltaten. Wie zu Beginn fehlten mir auch da Details wie Aktivitäten der Résistance oder die Rolle von Frankreich während des Zweiten Weltkriegs, die den Roman ausgeschmückt und auch die persönliche Geschichte der Familie Sternberg etwas besser in den historischen Kontext eingebettet hätten.

    Die ältere Tochter Viera kommt wie auch die Gegenwart im Jahr 2015, in der Lina überraschend Besuch von Verwandten erhält, viel zu kurz. Der kurze Abschnitt in der Gegenwart am Anfang und Ende des Buches hat gar so wenig Mehrwert, dass man die Passagen getrost hätte weglassen können. Bessere wäre es jedoch gewesen, mehr über die ältere Dame im Heute zu erfahren und wie sie die Kriegserlebnisse mit dem Verlust ihrer Familie verarbeitet hat.

    Die unbedingte Verknüpfung von realen Ereignissen mit einer fiktiven, tragischen Familiengeschichte ist in diesem Roman nur unzureichend gelungen. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor um die beiden historischen Ereignisse herum geschrieben hat und dabei den Zweiten Weltkrieg viel zu sehr in den Hintergrund hat treten lassen. Zudem blieben mir zu viele Fragen offen, so dass der Roman am Ende trotz aller Tragik geradezu lieblos auf mich wirkte, was auf keinen Fall die Intention des Autors gewesen sein kann.
    An "Das Erbe der Rosenthals" reicht "Die verlorene Tochter" bei Weitem nicht heran.

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    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 08.05.2020

    Die jüdische Familie Sternberg wird 1939 in Berlin getrennt, als Julius von der Gestapo nach Sachsenhausen verschleppt wird. Für seine Frau Amanda und die beiden kleinen Töchter Viera und Lina im Alter von sechs und vier Jahren hat er die Flucht aus Deutschland vorbereitet. Für die beiden Mädchen konnte die Flucht nach Kuba zu Amandas in Havanna lebendem Bruder vorbereitet werden, während es für Amanda keine Landeerlaubnis mehr gab und sie zunächst nach Frankreich zu einer Bekannten von Amandas verstorbenen Vater fliehen sollte. Am Hamburger Hafen kann sich Amanda nicht von ihrer jüngsten Tochter trennen und verschifft nur Viera. Sie selbst flieht mit Lina nach Haute-Vienne, was Amanda bitter bereut, als Frankreich von den Deutschen besetzt wird. Mit der unerträglichen Schuld, ihren Mann verraten zu haben, der beide Mädchen in Sicherheit bringen wollte, hat Amanda nur noch ein Ziel: das Leben von Lina zu retten.

    "Die verlorene Tochter der Sternbergs" ist ein historischer Roman, der insbesondere zwei reale Ereignisse im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg mit einer fiktionalen Geschichte verknüpft. Es handelt von dem Transatlantik-Passagierschiff MS St. Louis, das am 13. Mai 1939 mit 900 Passagieren an Bord, darunter mehrheitlich jüdische Flüchtlinge, nach Kuba übergesetzt ist, das jedoch nur die wenigsten Passagiere verlassen durfte. Das Schiff musste zurück nach Europa, wo die Flüchtlinge von Großbritannien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden aufgenommen wurden, von denen die allermeisten aber aufgrund der Kriegsereignisse ihr Leben lassen mussten.
    Weiterhin erzählt der Roman von einem Massaker deutscher Soldaten in einem französischen Dorf am 10. Juni 1944, bei dem nahezu alle Einwohner ermordet worden sind.

    Erzählt wird eine tragische Familiengeschichte, die insbesondere aufgrund der Tatsache, dass zwei kleine Mädchen von ihrer Familie getrennt werden, herzzerreißend ist. Die Geschichte handelt von Mutterliebe und der damit verbundenen Verzweiflung, von Gewissensbissen, aber auch vom Mut, Entscheidungen zu treffen und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
    Amandas Entscheidungen waren dabei für mich - selbst unter Berücksichtigung der Ausnahmesituation, in der sie sich befand - nicht wirklich nachvollziehbar. An ihrer Stelle hätte ich an so manchem Punkt anders gehandelt. Dennoch leidet man mit ihr, ihrer empfundenen Schuld und den Opfern, die sie brachte, mit.

    Schade fand ich, dass der Roman insgesamt sehr kurz gefasst ist. Die Jahre 1933 bis 1939 werden geradezu im Schweinsgalopp erzählt, während die kurze Zeit in der Baracke in Frankreich, in der sich nicht wirklich viel ereignete, im Vergleich dazu sehr lang gefasst ist. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Aufenthalt in Frankreich während der deutschen Besatzung und erzählte aus Kindersicht von den Nazigräueltaten. Wie zu Beginn fehlten mir auch da Details wie Aktivitäten der Résistance oder die Rolle von Frankreich während des Zweiten Weltkriegs, die den Roman ausgeschmückt und auch die persönliche Geschichte der Familie Sternberg etwas besser in den historischen Kontext eingebettet hätten.

    Die ältere Tochter Viera kommt wie auch die Gegenwart im Jahr 2015, in der Lina überraschend Besuch von Verwandten erhält, viel zu kurz. Der kurze Abschnitt in der Gegenwart am Anfang und Ende des Buches hat gar so wenig Mehrwert, dass man die Passagen getrost hätte weglassen können. Bessere wäre es jedoch gewesen, mehr über die ältere Dame im Heute zu erfahren und wie sie die Kriegserlebnisse mit dem Verlust ihrer Familie verarbeitet hat.

    Die unbedingte Verknüpfung von realen Ereignissen mit einer fiktiven, tragischen Familiengeschichte ist in diesem Roman nur unzureichend gelungen. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor um die beiden historischen Ereignisse herum geschrieben hat und dabei den Zweiten Weltkrieg viel zu sehr in den Hintergrund hat treten lassen. Zudem blieben mir zu viele Fragen offen, so dass der Roman am Ende trotz aller Tragik geradezu lieblos auf mich wirkte, was auf keinen Fall die Intention des Autors gewesen sein kann.
    An "Das Erbe der Rosenthals" reicht "Die verlorene Tochter" bei Weitem nicht heran.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LeLo2, 16.05.2020

    "Die verlorene Tochter der Sternbergs" von Armando Lucas Correa ist ein intensiver, tragischer Roman, der bewegt und nachdenklich stimmt.

    Das Cover finde ich großartig und es hat mich sofort angezogen, weil ich wissen wollte, was es mit dem kleinen Mädchen vor dieser bedrückenden Kulisse auf sich hat. Auch die Gestaltung der Kapitel und Abschnitte finde ich sehr gelungen. Zudem ist durch eindeutige Orts-und Zeitangaben immer klar, wo in der Handlung man sich gerade befindet.

    Der Schreibstil gefällt mir gut. Es ist leicht der Handlung zu folgen, dennoch entwickelt sich eine gewisse Spannung und einige Sätze sind wunderschön formuliert. Außerdem mag ich es, dass persönliche, emotionale Briefe mit in die Handlung einfließen. Das bildet einen guten Rahmen für die eigentliche Schilderung und verbindet gelungen die Vergangenheit mit der Jetzt-Zeit.

    Zu großen Teilen spielt die Handlung in der Vergangenheit. Umrahmt wird dies von kurzen Episoden der Gegenwart. Élise Duval ist eine der Hauptprotagonistinnen des Buches. Zu Beginn lernt man sie als ältere Frau in einem Moment kennen, in dem die Vergangenheit unvermittelt auf sie hereinbricht. "Vielmehr tat sich eine Vergangenheit auf, die sie nicht länger fernhalten konnte, ein Schatten, der über ihrem Leben gehangen hatte[...]". Schnell findet der Leser sich dann in ebendieser Vergangenheit wieder. Dabei begleitet man das Schicksal der Familie Sternberg während der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Haben sie anfangs als jüdische Familie in Deutschland nur mit subtilen Anfeindungen zu tun, steigert sich dies schnell so sehr, dass sie die gemeinsame Flucht planen. Tragischerweise werden sie dabei getrennt. Während großer Teile des Buches verfolgt man daher das Leben von Amanda und Lina Sternberg in Frankreich. Viera Sternberg, die ältere Tochter, ist zwar immer unterschwellig präsent, ihre Geschichte wird aber nicht weiter verfolgt. Die Charaktere werden nahezu sachlich geschildert, ihre Emotionen bleiben oft verborgen. Gerade die nicht zu stark ausformulierte Emotionalität der Charaktere war für mich passend. Die Gräuel sind so schon schrecklich genug und sicher kann man oft nur überleben, indem man seine Gefühle dämpft.

    Durch die eindringliche Schilderungen des Lebens der Zeit des Krieges wird wieder bewusst, was für eine schreckliche, menschenunwürdige Zeit es war. Dieser Roman beleuchtet besonders den Aspekt, welche Auswirkungen die Flucht aus Deutschland auf die Familien hatte. Die Enrwurzelung, das Fremdsein, der Verlust des Eigentums, der Familie, der Freunde. Und dann holt der Krieg Ananda und Lina doch wieder ein. Egal wie viele Bücher ich schon gelesen habe, die Schrecken des Zweiten Weltkrieges verblassen nicht. Auch hier macht es mich wieder sprachlos, wie Menschen beginnen ihre Nachbarn zu denunzieren, wie Menschen sich über andere erhaben fühlen, wie Menschen zu solcher Brutalität bereit sein können. Wo ist in solchen Momenten nur alles menschliche hin, was uns doch ausmacht?

    Insgesamt hätte ich mir gewünscht noch mehr über Viera zu erfahren. Wie der Titel schon vermuten lässt, ist sie wirklich die "verlorene Tochter" und nimmt kaum Raum ein. Auch einige ausführlichere Beschreibungen und deutlichere Schilderungen von Zusammenhängen wären schön gewesen. Dennoch hat mich der Roman insgesamt berührt und ist ein weiterer wertvoller Beitrag gegen das Vergessen.

    Für "Die verlorene Tochter der Sternbergs" von Armando Lucas Correa kann ich eine Leseempfehlung aussprechen. Lesern, die Romane mit wahrem historischen Bezug und Tiefe schätzen, könnte dieser Roman gefallen.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 03.05.2020

    Bewegende Geschichte, aber nicht durchgängig überzeugend erzählt
    New York 2015. Die über 80jährige Elise Duval erhält den Besuch einer unbekannten Frau, die ihr Briefe in deutscher Sprache aus Kuba überbringt. Und Elise Duval erinnert sich.
    Berlin 1939. Die jüdische Familie Sternberg wird Opfer des Naziterrors. Nach dem Tod ihres Ehemannes flieht Amanda Sternberg mit den beiden Töchtern Viera und Lina, die auf einem Schiff nach Kuba zu ihrem Onkel reisen sollen.. In Hamburg beschließt Amanda spontan, nur die ältere Viera auf das Schiff zu schicken . Sie selbst geht mit der jüngeren Tochter Lina nach Frankreich zu Claire, einer Bekannten ihres toten Mannes. Doch auch dort erreicht sie der Schrecken des Dritten Reiches. Amanda und Lina werden von der SS abgeholt und in ein Sammellager gebracht. Amanda gelingt es in letzter Minute vor dem Abtransport in ein Vernichtungslager, ihre Tochter aus dem Lager zu schaffen. Lina lebt nun bei Claire und deren Tochter Danielle. Zu Linas Schutz gibt Claire sie als ihre Tochter aus. Claire kommt bei einer Vergeltungsaktion der SS ums Leben. Danielle und Lina, die seit sich seit ihrer Flucht aus dem Lager Elise nennt, fliehen in ein nahegelegenes Kloster. Beide überleben den Krieg.
    Ich bin hinsichtlich des Buches in meiner Beurteilung zwiegespalten. Die ersten beiden Drittel der Erzählung fand ich sehr bewegend. Amandas Schmerz über den Verlust ihres Mannes und die Trennung von der Tochter ist kaum auszuhalten. Wohltuend empfand ich den sachlichen Erzählstil, weil er eine emotionale Distanz schafft. Bewundert habe ich Amanda für ihren Mut und ihren Willen, die Tochter aus dem Lager zu retten. Für mich unvorstellbar, welchen Gräuel die Gefangenen ausgesetzt waren und was ein Mensch auf sich nimmt, um das zu retten, was er liebt. Bis zu diesem Punkt hätte ich dem Buch ohne Bedenken 5 Sterne gegeben. Das letzte Drittel fand ich dann nur noch enttäuschend. Ich hatte das Gefühl, der Autor wollte viele wichtige Ereignisse erwähnen wie z.B. die Resistance oder den Umgang der Bevölkerung mit echten oder vermeintlichen Kollaborateuren nach dem Krieg. Gleichzeitig schien es, als wollte er den Roman möglichst schnell zu Ende bringen. So werden die Dinge nur angetippt, aber nicht fertig erzählt. Eine ganze Reihe neuer Personen tauchen auf und verschwinden wieder, ohne dem Leser Informationen von ihrem woher oder wohin zu geben. Auch die Art und Weise wie Lina nach New York kommt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Vermisst habe ich ebenfalls Informationen zum weiteren Verbleib von Viera . Das fand ich wirklich ärgerlich, so dass mein Gesamteindruck vom Buch dadurch stark getrübt wurde.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne, 04.05.2020 bei bewertet

    Die achtzigjährige Elise Duval erhält einen überraschenden Besucher, der ihre eine Schachtel voller Briefe überreicht. Dieser kostbarer Schatz ist der Schlüssel zur Identität der alten Frau. Dabei liegen die wichtigsten Ereignisse ihres Lebens so weit zurück.

    Die Geschichte, die hinter diesen Briefen steckt, beginnt in den Vorkriegsjahren. Amanda Sternberg betrauert den Verlust ihrer geliebten Bücher. Ihr ganzer Buchladen wird leergeräumt, und alle Bücher verbrannt. Ihr Mann Julius, ein Herzspezialist, tröstet sie über diesen großen Verlust hinweg. In den nächsten Jahren bekommt die Familie zwei innig geliebte Töchter. Doch in Deutschland sieht die Zukunft für die kleine jüdische Familie immer düsterer aus.

    Julius wird festgenommen und stirbt bald in der Haft. Amanda erfährt, dass er die Rettung seiner Familie schon vorbereitet hat. Amanda soll bei einer Familienfreundin in Frankreich unterkommen und die beiden Mädchen sollen zu ihrem Onkel nach Kuba, denn es war nur möglich für zwei Personen eine Einreiseerlaubnis zu bekommen. Kurzentschlossen schickt Amanda nur das älteste Kind auf die Reise, doch es ist bald aussichtslos ihre kleinere Tochter in Europa zu beschützen.

    Abgesehen vom kurzen Prolog und einem ebenso kurzen Epilog, geht es in diesem Buch um den Zweiten Weltkrieg. Der Hauptteil beginnt mit der Bücherverbrennung im Jahr 1933 und endet mit den Jahren nach dem Krieg.

    Die Schauplätze sind Berlin, ein kleines französisches Dorf und ein Gefangenenlager. Einige Ereignisse beruhen auf wahre Begebenheiten, erschreckend ist dabei vor allem das Massaker in Oradour-sur-Glane kurz vor Kriegsende.

    Dieses Buch wirft wichtige Fragen auf, beispielsweise über Identität, Opfer und Mutter-Tochter Beziehungen. Beim Lesen verwirrt der häufige Perspektivenwechsel manchmal. Die Beschreibungen der Charaktere sind am Anfang des Buchs noch etwas schwach, wodurch es schwerer fällt sich mit ihnen zu identifizieren.

    Die grausamen Geschehnisse werden sehr anschaulich beschrieben. Es ist nicht leicht darüber zu lesen, doch es gelingt dem Autor die Entsetzlichkeit dieser Verbrechen zu schildern. Es ist schade, dass der Leser wenig über den Verbleib der älteren Tochter erfährt. Auch die Erfahrungen der jüngeren Tochter enden abrupt.

    Fazit: Eine gute historische Erzählung mit einigen Mängeln. Die unmöglichen Entscheidungen, die Menschen während des Kriegs treffen mussten, werden eindrücklich beschrieben. Empfehlenswert für Menschen, die gern historische Romane lesen.

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  • 2 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 05.05.2020 bei bewertet

    Leider nicht ganz wie erwartet

    Amanda Sternberg lebt mit ihrer jüdischen Familie in Berlin, als die Nazis die Herrschaft an sich reißen. Als ihr Mann 1939 verhaftet wird und ins KZ kommt, wo er stirbt, bekommt sie über Dritte mitgeteilt, dass ihr Mann bereits Vorkehrungen für die Rettung seiner beiden Töchter getroffen hatte. Sie sollen per Dampfer nach Kuba zu ihrem Onkel reisen. Als es an die Abreise geht kann sich Amanda jedoch - aus welchen Gründen auch immer - nicht von ihrer jüngsten Tochter Lina trennen und gibt ihre älteste Tochter Viera alleine in die Obhut wildfremder Mitreisender. Sie selbst begibt sich mit Lina nach Frankreich in ein Dorf, in dem sie eine Bekannte hat.
    So weit so gut und daraus hätte echt was werden können. Leider versucht der Autor jedoch aus dieser Rahmenhandlung ein umfangreiches Zeitbild zu gestalten, in dem aber auch alles bedient wird, was in den Wirren des Krieges alles so geschah.

    Achtung: SPOILER!
    Das Schiff St. Louis schippert mit Viera los und niemand erfährt, was mit ihr ab da geschah. Die Geschichte der St. Louis ist stadtbekannt und beschäftigte den Autor bereits in seinem ersten Buch. Auch die Geschichte des Dorfes Oradour-sur-Glane ist durchaus bekannt. Und auch dass es in jedem Krieg Verräter in den eigenen Reihen gibt und auch Liebchen, die mit dem Feind anbandeln, um selbst (besser) überleben zu können. Auch das Kloster gab es, dass die überlebenden Kinder aufnahm und zu vermitteln versuchte. Aber muss ich das alles in einem einzigen, nicht mal ausschweifenden Roman unterbringen?
    Das tut der Handlung leider nicht gut, denn es erstehen wahllos Protagonisten auf und lösen sich kurz darauf auch wieder in Luft auf. Sie dienen offenbar nur dem einen Zweck darzustellen, dass die arme Lina einen Verlust nach dem anderen hinnehmen muss. Sogar ihren Namen verliert sie - nicht nur den Nach- sondern auch den Vornamen. Der Titel des Buches ist hier Programm, wenngleich nicht die Tochter verloren ging, sondern sie selbst alles verlor.
    Die eigentlich verlorene Tochter war m. E. Viera, der zahlreiche Briefe gesandt wurden, die immer als unzustellbar zurück kamen. Leider erfährt der Leser aber mit keiner Silbe, warum sie zurück kamen.

    Insgesamt war das Buch gut zu lesen und auch spannend und unterhaltsam (sofern man das bei diesem Thema sagen darf). Leider hat es meine durch das Thema gesteckten Erwartungen nicht erfüllt, denn es erweckt den Anschein, als hätte die grobe Handlung festgestanden und der Rest wurde vom Autor mit heißer Nadel dazu gestrickt und verläuft letztlich im Nirwana. Eigentlich schade!

    Fazit: Obwohl der Schreibstil sehr ansprechend und gefällig ist, war das Buch für mich enttäuschend! Viel gewollt und wenig gekonnt.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 10.05.2020 bei bewertet

    Ein wenig enttäuschend

    Für die jüdische Bevölkerung in Deutschland wird das Leben im Jahre 1939 immer bedrohlicher. Anfeindungen nehmen zu und es kristallisiert sich über die Nazifizierung ein immer stärker werdender Judenhass heraus. Nachdem Amanda Sternberg den Schicksalsschlag ihres verlorenen Ehemanns noch verkraften muss steht sie vor einer schweren Entscheidung. Um das Leben ihrer beiden noch sehr jungen Töchter zu retten, will sie sie mit der MS St. Louis zu einem Onkel nach Amerika schicken, allerdings gibt es nur zwei Plätze auf dem Schiff, so dass sie ihre Kinder alleine losschicken muss. In letzter Minute entscheidet sie sich um und entsendet lediglich ihre sechs-jährige Tochter Viera und macht sich mit der kleinen Lina über Land auf den Weg ins Ausland.
    Nach seinem sehr erfolgreichen und hochgelobten Roman "Das Erbe der Rosenthals" bin ich mit sehr hohen Erwartungen in das neue Buch vom Autor Armando Lucas Correa gestartet. Zunächst konnte er mich mit der schicksalshaften Geschichte der jüdischen Familie in den Bann ziehen, aber im Verlauf des Romans verlor ich immer mehr die Beziehung zu den Charakteren, was unter anderem daran lag, dass einige schlicht und ergreifend von der Bildfläche verschwanden oder aber die Geschehnisse stakkatoartig abgearbeitet wurden und für mich so keine Tiefe erzeugen konnten. Dies ist daher sehr schade, da der Beginn sehr verheißungsvoll war und das Erzähltalent des Autors durchaus hat durchscheinen lassen, aber gerade das letzte Drittel des Buches war mir dann deutlich zu oberflächlich. Einiges blieb dabei auf der Strecke und mir kam es so vor, als wollte der Autor einige Inhalte in den zweiten Teil retten, was aber dazu führte, dass das Buch auf mich leider unausgegoren wirkte.
    Insgesamt konnte mich der Roman von Armando Lucas Correa leider nicht überzeugen, so dass ich das Buch auch lediglich mit zwei von fünf Sternen bewerte.

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  • 2 Sterne

    Philiene, 06.05.2020

    Leider konnte der Roman meine Erwartungen nicht erfüllen. Mir ist es immer wichtig, das mich die Geschichte berührt und ich mit den Charakteren mitfühle. In diesem Roman kamen die Emotionen bei mir nicht an. Die Charaktere haben mich nicht abgeholt und konnten mich nicht erreichen.

    Dabei war die Geschichte interessant. Es geht um die Jüdin Amanda die zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland lebt. Ihre kleinen Töchter bekommen die Chance auf einem Schiff nach Kuba zu ihrem Onkel zu fliehen. Doch Amanda bringt es nicht fertig ihre kleine Tochter gehen zu lassen. So schickt sie die sechsjährige Viera alleine auf das Schiff und flieht mit der jüngeren Lina nach Frankreich....

    Der Anfang hat mir noch gut gefallen, da könnte ich mir die Handlung noch vorstellen. Aber je länger das Buch ging, umso weniger könnte ich die Handlungen der Charaktere nachvollziehen.Es wurden immer neue Personen hinzugefügt aber niemand konnte mich richtig Berühren.

    Schade aus der Geschichte hätte man so viel machen können.

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  • 1 Sterne

    petra w., 04.05.2020

    Ein spannendes Thema weil einiges über die Irrfahrt der MS St. Louis bekannt ist. Ein bekannter Autor dessen vorangegangenes Buch ich sehr gut fand..
    Von diesem Buch war ich sehr enttäuscht.
    Zum einem konnte ich das Verhalten der Mutter in keinem Fall nachvollziehen, obwohl keiner .weiß wie man sich an ihrer Stelle verhalten hätte.
    Außerdem hat der Autor keine Geschichte seiner Protagonisten zu Ende erzählt, immer wieder bringt er neue auch interessante Figuren ins Spiel und dann endet es abrupt und es bleiben viele Fragen offen.
    Erschreckend war die Emotionslosigkeit mit der dieser Roman geschrieben ist.
    Es ist eine Geschichte über eine der grauenhaftesten Zeit die es gab und man merkt beim Lesen nichts davon
    Gefühle wie Angst und Verzweiflung, Trauer und Wut werden selten erwähnt und das auch nur in Zusammenhang mit den Kindern auch das ist unglaubwürdig.
    Der Anfang und das Ende spielen in der Gegenwart sind aber eher unwichtig, weil die Beziehung zur Haupthandlung nicht hergestellt werden konnte.
    Der Titel ist verwirrend, denn nur eine Tochter ist die ganze Zeit präsent und die andere tritt nachdem sie auf das Schiff gegangen ist nicht mehr in Erscheinung. Eigentlich hatte ich erwartet das abwechselnd über das Schicksal der Mädchen berichtet wird.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Flying Bookworm, 30.04.2020

    INHALT
    Um ihre Töchter vor den Nazis zu retten, beschließt Amanda ihre Töchter Viera und Lina auf ein Schiff nach Kuba zu bringen. Sie selber möchte sich in Frankreich verstecken. Doch am Hafen kann sie sich nicht von Lina trennen und so schickt sie nur Viera fort. Doch in Frankreich merkt Amanda das sie einen großen Fehler begangen hat, denn auch hier fallen die Deutschen Soldaten ein und jagen alle Juden. Verzweifelt versucht sie über den Verlust ihrer älteren Tochter hinwegzukommen, sowie ihre jüngere Tochter zu schützen bevor es zu spät ist.


    MEINE MEINUNG
    Die Geschichte ist nicht sehr leicht zu verdauen, gerade auch weil sie teilweise auf einer wahren Begebenheit basiert, wenn auch nur im Kern (ausgenommen natürlich die Umstände, die ja sehr wohl alle passiert sind).



    Die Geschichte ist in 6 Abschnitte geteilt, die ersten 4 aus der Sicht von Amanda Sternberg, die Mutter von Viera und Lina. Wir lernen sie als ängstliche Frau kennen, die nicht ganz begreifen kann was um sie herum passiert. Sie ist eine gutherzige Person, die den Hass gegen sich und ihre Familie nicht verstehen kann. Immer wieder überlegt sie Deutschland zu verlassen, doch ihr Mann möchte seine Patienten nicht im Stich lassen, ist er doch Kardiologe. Dieses Verhalten fand ich etwas blauäugig, immerhin müsste doch das Wohl der eigenen Familie im Vordergrund stehen und auch die eigene Sicherheit. Viele Ansichten von Amanda fand ich extrem naiv, allerdings glaube ich auch das man in der Situation es einfach ganz anders wahr nimmt und glaubt das es schon bald wieder vorbei sein wird. Ihre ältere Tochter alleine auf ein Schiff zu setzen und zu wissen das man diese wohl nie wieder sehen wird muss ihr das Herz gebrochen haben. Das sie später merkt ihre jüngere Tochter in Gefahr gebracht zu haben, muss sie innerlich komplett zerbrochen haben.



    Der Ton des Schreibstils ist sehr kalt und beengend. Man spührt die Hilflosigkeit der Figuren und auch die Aussichtslosigkeit. Die Sätze sind teilweise sehr abgehackt und die Ereignisse vergehen extrem schnell, es finden immer wieder immense Zeitsprünge statt. Dennoch hat diese Art einen ziemlichen Sog auf mich ausgeübt. Ich wollte immer weiter lesen um zu erfahren was passiert. Es war genauso spannend wie es auch traurig und brutal war. Die Erlebnisse von Amanda und Lina sind wirklich sehr erschütternd. Es ist unfassbar das Menschen so etwas über sich haben ergehen lassen müssen. Der Autor hat hier die Charaktere sehr gut beschrieben, man kann sie gut nachempfinden.



    Ab Teil 5 ist es dann Lina die die Geschichte weiter erzählt. Hier lässt die Spannung leider nach. Die Zeitsprünge haben ein Ende und alles wird plötzlich extrem detailliert beschrieben. Das bricht den Fluss der Handlung extrem und ich habe mich teilweise gefragt ob man so ein gutes Ende hinbekommen kann, gerade weil nicht mehr viele Seiten übrig waren. Der Taktwechsel des Erzählstils nimmt einem den Wind aus den Segeln, die Handlung zieht sich plötzlich extrem. Alles wird genau erzählt, dabei bräuchte es der Roman gar nicht. Wie in den ersten vier Teilen hätte es genügt wenn man nur ungefähr gewusst hätte was Lina alles durchmachen musste, das sie der Krieg innerlich zerbrochen hat, bekommt man auch so mit.


    Die Wendung am Ende fand ich sehr extrem. Das hat mich schon sehr schockiert, gerade weil ich es sehr unfair finde. Ein wenig ist es auch unrealistisch, ich hätte nicht gedacht das einfach jeder schweigt.


    SPOILER Keine Ahnung ob es wirklich ein Spoiler ist, allerdings ist mir gegen Ende dann tatsächlich aufgefallen das die Handlung im Buch gar nicht um Viera ging. Die verlorene Tochter ist Lina. Das Wort verloren wird also im übertragenen Sinn gebraucht. Natürlich ist das auf der einen Seite eine Überraschung für den Leser, auf der anderen Seite hat man als Leser andere Erwartungen die nicht erfüllt werden. Ich hätte gern viel mehr über Viera und ihr Leben erfahren. SPOILER ENDE




    FAZIT
    Das Buch hat für mich sehr stark begonnen, aber gegen Ende dann sehr stark abgebaut. Meine Erwartungen an das Buch wurden nicht erfüllt, da ich mir aufgrund des Klappentextes eine andere Geschichte erhofft hatte. Dies finde ich immer sehr schade, der Klappentext soll einem ja helfen ob man das Buch lesen möchte oder nicht.



    Die Geschichte an sich ist sehr bedrückend und traurig. Es ist erschreckend wie brutal Menschen sein können. Im Grunde ist es eine interessante Geschichte die auf einer gewissen Art und Weise auch ein Happy End hat (zumindest Teilweise), aber sie hinterlässt einen dunklen Nachgeschmack, denn krieg ist nie schön.

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  • 2 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 05.05.2020

    Leider nicht ganz wie erwartet

    Amanda Sternberg lebt mit ihrer jüdischen Familie in Berlin, als die Nazis die Herrschaft an sich reißen. Als ihr Mann 1939 verhaftet wird und ins KZ kommt, wo er stirbt, bekommt sie über Dritte mitgeteilt, dass ihr Mann bereits Vorkehrungen für die Rettung seiner beiden Töchter getroffen hatte. Sie sollen per Dampfer nach Kuba zu ihrem Onkel reisen. Als es an die Abreise geht kann sich Amanda jedoch - aus welchen Gründen auch immer - nicht von ihrer jüngsten Tochter Lina trennen und gibt ihre älteste Tochter Viera alleine in die Obhut wildfremder Mitreisender. Sie selbst begibt sich mit Lina nach Frankreich in ein Dorf, in dem sie eine Bekannte hat.
    So weit so gut und daraus hätte echt was werden können. Leider versucht der Autor jedoch aus dieser Rahmenhandlung ein umfangreiches Zeitbild zu gestalten, in dem aber auch alles bedient wird, was in den Wirren des Krieges alles so geschah.

    Achtung: SPOILER!
    Das Schiff St. Louis schippert mit Viera los und niemand erfährt, was mit ihr ab da geschah. Die Geschichte der St. Louis ist stadtbekannt und beschäftigte den Autor bereits in seinem ersten Buch. Auch die Geschichte des Dorfes Oradour-sur-Glane ist durchaus bekannt. Und auch dass es in jedem Krieg Verräter in den eigenen Reihen gibt und auch Liebchen, die mit dem Feind anbandeln, um selbst (besser) überleben zu können. Auch das Kloster gab es, dass die überlebenden Kinder aufnahm und zu vermitteln versuchte. Aber muss ich das alles in einem einzigen, nicht mal ausschweifenden Roman unterbringen?
    Das tut der Handlung leider nicht gut, denn es erstehen wahllos Protagonisten auf und lösen sich kurz darauf auch wieder in Luft auf. Sie dienen offenbar nur dem einen Zweck darzustellen, dass die arme Lina einen Verlust nach dem anderen hinnehmen muss. Sogar ihren Namen verliert sie - nicht nur den Nach- sondern auch den Vornamen. Der Titel des Buches ist hier Programm, wenngleich nicht die Tochter verloren ging, sondern sie selbst alles verlor.
    Die eigentlich verlorene Tochter war m. E. Viera, der zahlreiche Briefe gesandt wurden, die immer als unzustellbar zurück kamen. Leider erfährt der Leser aber mit keiner Silbe, warum sie zurück kamen.

    Insgesamt war das Buch gut zu lesen und auch spannend und unterhaltsam (sofern man das bei diesem Thema sagen darf). Leider hat es meine durch das Thema gesteckten Erwartungen nicht erfüllt, denn es erweckt den Anschein, als hätte die grobe Handlung festgestanden und der Rest wurde vom Autor mit heißer Nadel dazu gestrickt und verläuft letztlich im Nirwana. Eigentlich schade!

    Fazit: Obwohl der Schreibstil sehr ansprechend und gefällig ist, war das Buch für mich enttäuschend! Viel gewollt und wenig gekonnt.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lynas_lesezeit, 16.05.2020 bei bewertet

    "Die verlorene Tochter der Sternbergs" von Armando Lucas Correa ist ein intensiver, tragischer Roman, der bewegt und nachdenklich stimmt.

    Das Cover finde ich großartig und es hat mich sofort angezogen, weil ich wissen wollte, was es mit dem kleinen Mädchen vor dieser bedrückenden Kulisse auf sich hat. Auch die Gestaltung der Kapitel und Abschnitte finde ich sehr gelungen. Zudem ist durch eindeutige Orts-und Zeitangaben immer klar, wo in der Handlung man sich gerade befindet.

    Der Schreibstil gefällt mir gut. Es ist leicht der Handlung zu folgen, dennoch entwickelt sich eine gewisse Spannung und einige Sätze sind wunderschön formuliert. Außerdem mag ich es, dass persönliche, emotionale Briefe mit in die Handlung einfließen. Das bildet einen guten Rahmen für die eigentliche Schilderung und verbindet gelungen die Vergangenheit mit der Jetzt-Zeit.

    Zu großen Teilen spielt die Handlung in der Vergangenheit. Umrahmt wird dies von kurzen Episoden der Gegenwart. Élise Duval ist eine der Hauptprotagonistinnen des Buches. Zu Beginn lernt man sie als ältere Frau in einem Moment kennen, in dem die Vergangenheit unvermittelt auf sie hereinbricht. "Vielmehr tat sich eine Vergangenheit auf, die sie nicht länger fernhalten konnte, ein Schatten, der über ihrem Leben gehangen hatte[...]". Schnell findet der Leser sich dann in ebendieser Vergangenheit wieder. Dabei begleitet man das Schicksal der Familie Sternberg während der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Haben sie anfangs als jüdische Familie in Deutschland nur mit subtilen Anfeindungen zu tun, steigert sich dies schnell so sehr, dass sie die gemeinsame Flucht planen. Tragischerweise werden sie dabei getrennt. Während großer Teile des Buches verfolgt man daher das Leben von Amanda und Lina Sternberg in Frankreich. Viera Sternberg, die ältere Tochter, ist zwar immer unterschwellig präsent, ihre Geschichte wird aber nicht weiter verfolgt. Die Charaktere werden nahezu sachlich geschildert, ihre Emotionen bleiben oft verborgen. Gerade die nicht zu stark ausformulierte Emotionalität der Charaktere war für mich passend. Die Gräuel sind so schon schrecklich genug und sicher kann man oft nur überleben, indem man seine Gefühle dämpft.

    Durch die eindringliche Schilderungen des Lebens der Zeit des Krieges wird wieder bewusst, was für eine schreckliche, menschenunwürdige Zeit es war. Dieser Roman beleuchtet besonders den Aspekt, welche Auswirkungen die Flucht aus Deutschland auf die Familien hatte. Die Enrwurzelung, das Fremdsein, der Verlust des Eigentums, der Familie, der Freunde. Und dann holt der Krieg Ananda und Lina doch wieder ein. Egal wie viele Bücher ich schon gelesen habe, die Schrecken des Zweiten Weltkrieges verblassen nicht. Auch hier macht es mich wieder sprachlos, wie Menschen beginnen ihre Nachbarn zu denunzieren, wie Menschen sich über andere erhaben fühlen, wie Menschen zu solcher Brutalität bereit sein können. Wo ist in solchen Momenten nur alles menschliche hin, was uns doch ausmacht?

    Insgesamt hätte ich mir gewünscht noch mehr über Viera zu erfahren. Wie der Titel schon vermuten lässt, ist sie wirklich die "verlorene Tochter" und nimmt kaum Raum ein. Auch einige ausführlichere Beschreibungen und deutlichere Schilderungen von Zusammenhängen wären schön gewesen. Dennoch hat mich der Roman insgesamt berührt und ist ein weiterer wertvoller Beitrag gegen das Vergessen.

    Für "Die verlorene Tochter der Sternbergs" von Armando Lucas Correa kann ich eine Leseempfehlung aussprechen. Lesern, die Romane mit wahrem historischen Bezug und Tiefe schätzen, könnte dieser Roman gefallen.

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