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  • 4 Sterne

    6 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 28.11.2017 bei bewertet

    Die Zeiten sind hart in den 60er Jahren. Besonders für Elisabeth. Sie lebt in den österreichischen Alpen und bewirtschaftet einen Hof. Glücklich mit ihrem Leben ist sie nicht. Wie und warum sie ihr hartes Leben so leben muss erfährt der Leser in Rückblenden.

    Elisabeth wollte als junge Frau alles richtig machen. Sie ist auf der Suche nach Glück und der wahren, großen Liebe. Doch in der damaligen Zeit ist es alles noch viel schwieriger. Als sie sich verliebt, ist ihr schnell klar, dieser Mann ist einer anderen versprochen und wird sich auch nicht zu ihr bekennen. Rastlos zieht sie weiter, verliebt sich erneut und auch dieses Mal kann sich der Mann nicht zu ihr bekennen. Jedoch ist diese Liebe nicht ohne Folgen geblieben. Sie ist schwanger und braucht dringend einen Mann und Vater für dieses Kind. Es fällt ihr nicht schwer einen geeigneten Kandidaten zu finden, auch wenn sie diesen Mann nicht liebt.

    Es gelingt der Autorin durch den Wechsel der Zeitebenen ein Gefühl für das Leben in der damaligen Zeit zu wecken und dabei auch noch die Lebensgeschichte von Elisabeth zu erzählen. Als Leser habe ich mich oft gefragt, ist sie mir sympathisch diese Elisabeth? Wenn es um die Liebe geht, agiert sie ohne Überlegung und sehr selbstsüchtig. Ohne Rücksicht auf andere und auch ohne Nachzudenken über mögliche Konsequenzen gibt sie sich dem augenblicklichen Gefühlen hin. Das sie dabei immer wieder enttäuscht wird ist schon fast zu ahnen. Jedoch die Liebe zu ihren Kindern ist ihr trotz allem das Wichtigste.

    Letztendlich fand ich dieses Buch trotzdem ausgesprochen lesenswert und interessant. Es zeigt mehr als anschaulich, wie beschwerlich das Leben in den Bergen zu dieser Zeit war. Ich hätte nicht tauschen mögen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Josef L., 13.10.2017

    Über die Sehnsucht nach der alles erfüllbaren Liebe
    Helga Hammer hat in ihrem Buch -Durch alle Zeiten- über das harte und ausgefüllte Leben von Elisabeth geschrieben. In einer armen Familie mit fünf Kindern in den österreichischen Alpen aufgewachsen möchte Elisabeth mehr werden als nur eine Magd. Und sie kann ihre Mutter überzeugen, so dass sie als junges Mädchen eine Hauswirtschaftsschule besuchen darf. Dort lernt sie nähen, Kochen und vieles mehr.
    Der Leser begleitet Elisabeth durch ihr hartes Leben welches voller Liebe ist. Liebe zu bestimmten Männern die sie leider nicht ehelichen und fallen lassen, obwohl diese Elisabeth sehr lieben. Doch spielt in dieser Zeit der Stand einer Person eine große Rolle, daher wird aus Liebenden nicht unbedingt immer ein Ehepaar. Doch Elisabeth gibt sich der Liebe hin und findet dann auch Väter für ihre ungeborenen Kinder, welche sie sehr sehr liebt.
    Für Elisabeth ist es oft sehr schwer doch sie verliert nie ihre Kraft und durchsteht vielerlei Leid. Und die Liebe zu bestimmten Männern lässt sie auch nicht los, selbst wenn ihr Verstand ihr sagt, dass es hoffnungslos ist.
    Die Autorin hat sehr realistisch beschrieben, wie es zu dieser Zeit in einer Welt voll von harter Arbeit und gesellschaftlichen Zwängen zuging. Die Geschichte handelt in der Zeit ab der fünfziger Jahre bis heute und ich konnte mich als Leser gut in die jeweiligen Zeiten und Situationen hineinversetzen. Aus der heutigen Sicht leidet man ganz stark mit Elisabeth denn viele Dinge sind für uns Stand heute unvorstellbar.
    Aber eines ist heute wie damals: die Sehnsucht nach der alles erfüllbaren Liebe.
    Ein sehr empfehlenswertes Buch!

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 15.10.2017 bei bewertet

    Lebens- wie Liebesgeschichte

    Zeitlich sinnvoll versetzte Handlungsabschnitte zeigen das Leben von Elisabeth, der Protagonistin dieses Buches. Eine Lebens- wie Liebesgeschichte.
    Die fünfziger und sechziger Jahre zeigen Kindheit und Jugend.
    Es ist ein Leben mit Höhen und Tiefen. Die Kindheit in Armut, eine unglücklich verlaufende erste Liebe zu Niklas aber auch die schöne Zeit als sie durchsetzen konnte, auf die Haushaltsschule in England gehen zu können, schließlich auch eine Affäre, dann die Heimkehr schwanger. Heirat und Kinder.
    Und all die Jahre immer wieder Niklas, obwohl sie beide mit anderen verheiratet sind.
    Dass im Ablauf des Erzählens zeitlich hin- und hergesprungen wird ist effektiv, und zeigt, wie alles miteinander zusammen hängt.

    Dieses Frauenportrait ist sehr realistisch, mit ihrer Stärke und ihren Fehlern, und in der jeweiligen Zeit glaubhaft verankert,

    Prägend ist natürlich auch die Bergwelt, in der Elisabeth mit Ausnahme des kurzen Englandabschnitts ihr Leben verbringt.

    Mich beeindruckt auch die wirklich schön gemachte, genaue Sprache, die nicht zu viel und nicht zu wenig Mittel einsetzt. Kein Wunder, dass die 1940 geborene Autorin mit Ullstein fünf einen Verlag gefunden hat, der sich intensiv um neue deutsche Literatur kümmert.
    Da ist der Anspruch: Zitat: „klassisch gut erzählen, vertraute Lebenswelten erschließen, uns aber auch in Teile unserer Welt führen, über die wir wenig wissen.“. Diesen Anspruch erfüllt Helga Hammer in hohen Maße.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 28.11.2017

    Die Zeiten sind hart in den 60er Jahren. Besonders für Elisabeth. Sie lebt in den österreichischen Alpen und bewirtschaftet einen Hof. Glücklich mit ihrem Leben ist sie nicht. Wie und warum sie ihr hartes Leben so leben muss erfährt der Leser in Rückblenden.

    Elisabeth wollte als junge Frau alles richtig machen. Sie ist auf der Suche nach Glück und der wahren, großen Liebe. Doch in der damaligen Zeit ist es alles noch viel schwieriger. Als sie sich verliebt, ist ihr schnell klar, dieser Mann ist einer anderen versprochen und wird sich auch nicht zu ihr bekennen. Rastlos zieht sie weiter, verliebt sich erneut und auch dieses Mal kann sich der Mann nicht zu ihr bekennen. Jedoch ist diese Liebe nicht ohne Folgen geblieben. Sie ist schwanger und braucht dringend einen Mann und Vater für dieses Kind. Es fällt ihr nicht schwer einen geeigneten Kandidaten zu finden, auch wenn sie diesen Mann nicht liebt.

    Es gelingt der Autorin durch den Wechsel der Zeitebenen ein Gefühl für das Leben in der damaligen Zeit zu wecken und dabei auch noch die Lebensgeschichte von Elisabeth zu erzählen. Als Leser habe ich mich oft gefragt, ist sie mir sympathisch diese Elisabeth? Wenn es um die Liebe geht, agiert sie ohne Überlegung und sehr selbstsüchtig. Ohne Rücksicht auf andere und auch ohne Nachzudenken über mögliche Konsequenzen gibt sie sich dem augenblicklichen Gefühlen hin. Das sie dabei immer wieder enttäuscht wird ist schon fast zu ahnen. Jedoch die Liebe zu ihren Kindern ist ihr trotz allem das Wichtigste.

    Letztendlich fand ich dieses Buch trotzdem ausgesprochen lesenswert und interessant. Es zeigt mehr als anschaulich, wie beschwerlich das Leben in den Bergen zu dieser Zeit war. Ich hätte nicht tauschen mögen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svanvithe, 29.10.2017

    Auf der Suche nach Glück

    „Durch alle Zeiten“ ist Helga Hammers erster Roman. Für ihr Debüt hat sie sich viel Zeit gelassen, denn mit 77 Jahren ist sie keine jugendliche Autorin. Genau wie ihre Protagonistin Elisabeth wurde sie 1940 geboren. Doch ihr Leben unterscheidet sich von dem ihrer Heldin.

    Elisabeth kommt aus einem österreichischen Alpendorf. Nach einer Kindheit in Armut, gelingt es der hübschen Elisabeth, ihr Elternhaus zu verlassen und zur Haushaltsschule zu gehen. Mit 17 verliebt sie sich in Niklas, der aus gutem Haus stammt und ihr ein besseres Leben bieten könnte. Indes bleibt sie nur ein Abenteuer für ihn. (Jahre später werden die beiden sich wiedersehen und dann nicht mehr voneinander loskommen.)

    Nach dem Desaster mit Niklas packt Elisabeth der Ehrgeiz, dem Leben nun alles abzuverlangen, was es ihr bietet. Sie geht als Kindermädchen nach London, beginnt ein Verhältnis mit Ariel, ihrem Arbeitgeber, und ist schwanger, als sie nach dem Tod ihrer Mutter nach Österreich zurückkehrt.

    Die Umstände zwingen sie, die nicht als uneheliche Mutter gebrandmarkt werden will, sich auf die Suche nach einem Vater für das ungeborene Kind zu begeben. Martin, ein Nachtwächter in der Lodenfabrik ihrer Tante, glaubt, mit Elisabeth nun endlich eine liebende Frau gefunden zu haben, hingegen ist er nur Mittel zum Zweck. Und die Idylle, die sie sich beide ersehnen, stellt sich nicht ein. Das Dasein bleibt hart und armselig...

    Nach einigen Jahren verliebt Elisabeth sich in Richard, ihren Cousin, und wieder wird sie schwanger. Es folgt erneut eine Trennung, nachdem Martin erschütternd erfahren muss, dass er weder der Vater von Franz noch der des zweiten Kindes ist. Als Geschiedene mit nunmehr zwei Kindern bleibt Elisabeth nur ein Ausweg: Sie heiratet den vermögenden Bauern Josef. Erst nach der Hochzeit offenbart sich Josefs wahrer Charakter – er ist ein Säufer und schlägt seine Frau.

    Ist das das Glück, das Elisabeth sich erträumt hat?

    Helga Hammer erzählt in zwei sich abwechselnden zeitlichen Handlungssträngen. Der erste setzt mit der Geburt des dritten Kindes ein und wird bis zur Gegenwart fortgeführt, während der andere die Kindheit und folgenden Jahre beleuchtet.

    In dichter, klarer und unsentimentaler Sprache, die fast ein wenig antiquiert anmutet, schildert die Autorin ein Leben auf dem Land, das aus heutiger Sicht so fremd erscheint, dass die Situation, in der sich Elisabeth befindet, gerade für junge Menschen nicht oder schwer verständlich ist. Eine Frau mit wechselnden Partnern passt nicht in das Bild, zumindest nicht in dem damaligen Zeitrahmen. In der modernen Welt gehören sich auflösende Beziehungen fast schon zum guten Ton und bleiben mehr oder weniger unbeachtet. Allerdings nicht in den Fünfigerjahren. Dabei basieren Elisabeths Erlebnisse auf der Biografie einer Freundin, sind aber in weiten Teilen fiktiv.

    Elisabeths Geschichte berührt durchaus, obwohl die junge Frau nicht unbedingt immer mit Sympathie punktet. Sie ist in eine Welt hineingeboren, die von harter Arbeit und gesellschaftlichen Zwängen geprägt ist, und muss sich in diesem Umfeld durchsetzen, um dem Leben etwas Glück abzutrotzen. In wenigen seltenen Momenten ist dies von Erfolg gekrönt. Und obwohl Elisabeth für vieles selbst Ursachen gesetzt hat, verlernt sie „Durch alle Zeiten“ nicht das Träumen und die Hoffnung, eines Tages wahrhaft glücklich zu sein. Das imponiert, wenngleich ihre manchmal doch auch rücksichtslose Art erschüttert. Elisabeth lebt mit ungezügelter Leidenschaft und unverhältnismäßig: drei Kinder von drei verschiedenen Männern, die auch charakterlich sehr unterschiedlich sind.

    Insgesamt geht Helga Hammer sehr respektvoll mit ihrer Protagonistin um, sie nimmt sie so, wie sie ist, ohne etwas zu beschönigen oder zu verschleiern. Sie macht deutlich, dass das Leben kein Wunschkonzert ist und dass es für einen ungetrübten und wertfreien Blick einer gewissen Lebenserfahrung bedarf.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 23.10.2017

    "Durch alle Zeiten" hat mich mit einer sehr starken Leseprobe spontan überzeugt. Man erhält Einblick in ein hartes und entbehrungsreiches Frauenleben und fragt sich, was dieser Frau alles widerfahren ist. Wie ist sie in diese Lebenssituation geraten? Wie konnte aus der hoffnungsvollen jungen Frau mit guter Berufsausbildung eine abgezehrte Frau werden, die in einer lieblosen Ehe gefangen ist?
    Die Lebensgeschichte der Protagonistin, Elisabeth, beruht teilweise auf wahren Begebenheiten, ist aber auch zu vielen Teilen fiktiv. Für mich ist die Identifikation der Autorin mit dieser Geschichte durchaus deutlich geworden, u.a. durch das interessante Nachwort. Genauere Informationen zu den realen und fiktiven Elementen fehlen jedoch, was ich als Leserin immer sehr schätze.
    Mein Problem mit diesem Buch war wohl die hohe Erwartung, die ich nach der Leseprobe an das Buch gestellt habe. Was man dort noch nicht erfährt, ist, dass die zeitliche Ebene der Geschichte in jedem einzelnen Kapitel wechselt. Das fand ich persönlich auf Dauer zu häufig und recht anstrengend zu lesen. Die Protagonistin war für mich keine Identifikationsfigur, was ja auch nicht immer der Fall sein muss, aber hier fehlte mir auch der emotionale Zugang zu ihr. Natürlich ist das, was ihr widerfährt, oft hart, aber ihr eigenes Handeln und ihre Gedankenwelt sind für mich oft nicht nachvollziehbar und für mich hätten andere Figuren, wie z.B. Martin, deutlich stärker herausgearbeitet werden können. Eigentlich konnte ich dessen emotionale Welt deutlich besser nachvollziehen und ich finde es schade, dass man z.B. über sein Leben nach der Trennung von Elisabeth so wenig erfährt.
    Gegen Ende wurden mir die verschiedenen Wendungen etwas zu viel. Wenn diese vielen Personen und Handlungsstränge auf wahren Begebenheiten beruhen, ist es natürlich völlig richtig, die Komplexität der Sache darzustellen, aber dafür hätte ich mir dann mehr Ruhe und mehr Seiten gewünscht.

    Für mich leider insgesamt nicht richtig rund, nicht packend, nicht emotional genug. Schade! Ich merke, dass mich das wirklich enttäuscht hat, daher bleibt nach dem Lesen eine Enttäuschung zurück.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Catelyn, 13.10.2017

    Ich mag die 50/60iger und so war ich vom Cover des Buches gleich eingenommen. Auch die Handlung versprach spannende Einblicke in die Lebenswelt der Berge. Etwas, was einem Stadtkind wie mir völlig fremd ist.
    Und dieses Fremde blieb bei mir bis zum Schluß. Was aber nicht negativ ist. Der Erzählstil nimmt einen sehr intensiv mit in die Geschichte. Ich fühlte mich ständig wie ein unsichtbarer Gast am gleichen Ort. Und trotzdem bleibt die Verwunderung bei mir, wie rückständig es doch tatsächlich noch zu dieser Zeit dort zugegangen ist.
    Manchmal wollte ich die Protagonistin einfach nur schütteln und aufwecken. Aber es ist einfach mit heutiger Lebenserfahrung und vorallem heutigem Standard und Weltbild zu urteilen.
    Ich jedenfalls habe dieses Buch sehr gerne gelesen, da es mir doch völlig neue Einblicke in eine Zeit und einen Landstrich gewährt hat, der mir nicht nur geografisch doch sehr fern ist.

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  • 5 Sterne

    Marakkaram, 13.10.2017

    Stundenlang stand Elisabeth neben ihrem toten Vater. Nie hatte er das Wort an sie gewandt, nie hatte er gelächelt, er aß und trank, ging weg und kam wieder. Wie hatte die Mutter das ausgehalten?

    Elisabeth wächst in ärmlichen Verhältnissen in den österreichischen Bergen auf. Schon früh wird ihr bewusst, dass sie mehr vom Leben erwartet. Sie bricht aus, beginnt eine Ausbildung an der Haushaltsschule und verliebt sich unsterblich in Niklas. Auch er ist sofort angetan von der dunkelhaarigen Schönheit. Doch Niklas versteckt sie und bald wird klar, er hält die Beziehung geheim. Die Erkenntnis, dass Elisabeth für seine Familie nicht standesgemäß ist und er hinter ihrem Rücken schon eine andere trifft, bricht ihr fast das Herz.

    Elisabeth flieht erneut.
    Sie ergreift ein Jobangebot, das sie nach England führt, wo das Leben und die Liebe viel leichter und unbeschwerter sind.
    Erst die Nachricht vom Tode ihrer Mutter lässt sie nach daheim zurückkehren, mit einem unehelichen Kind unter dem Herzen....

    ~ * ~ * ~ *

    Der Titel besagt es schon, wir begleiten Elisabeth "Durch alle Zeiten" in ihrem langen Leben. Davon gibt es einige gute, aber es gibt auch viele schwere Zeiten.

    Helga Hammers Roman spiegelt das Bild der Frau und ihre Möglichkeiten, in den ländlichen 60-igern, gnadenlos wider. Es ist die Zeit der Kuckuckskinder und der Vernunftehen.

    Elisabeth kommt einem wie eine Gefangene in ihrem eigenen Leben vor, trotz dass sie alles dransetzt aus dieser vorgezeichneten Rolle auszubrechen. Und obwohl einem durch den klaren, knappen und sehr distanzierten Schreibstil, die enge emotionale Verbindung zu ihr fehlt, hat mich ihr Leben und ihre Geschichte dennoch sehr berührt und mitgenommen. Sie ist eine unheimlich starke Persönlichkeit, die ihr Ziel verfolgt und dadurch sehr mutige aber für den Aussenstehenden oftmals auch sehr egoistische Entscheidungen trifft.

    Der Erzählstil war im ersten Moment gewöhnungsbedürftig, im Zweiten aber umso interessanter.
    Die Kapitel sind relativ kurz, manchmal sogar nur 2-3 Seiten und es gibt mit jedem Kapitel einen Wechsel. Die erste Ebene zeigt Elisabeths derzeitiges Leben und auf der anderen wird ihre Vergangenheit erzählt. Durch den kontinuierlichen Wechsel ist man chronologisch bei allen wichtigen Ereignissen dabei; die Unbeschwertheit, die erste Liebe, Enttäuschung usw. und auf der anderen Seite geht man im hier und jetzt mit, denn auch ihr derzeitiges Leben auf dem Brandstätterhof steht nicht still.
    Was ich damit sagen will, es gibt keine langen rückblickenden Erzählungen, sondern auf beiden Ebenen relativ gleichmässige Happen.

    Der Autorin versteht sich darauf beide Erzählstränge geschickt nebeneinander herlaufen zu lassen. Das besondere Kunststück, zum Ende hin fliessen sie ineinander über, ohne sich zu wiederholen, zu überschneiden oder irgendetwas vorwegzunehmen.

    Ein Roman, der auf knapp 300 Seiten ein ganzes, sehr bewegendes Leben erzählt und den Leser dabei mitnimmt, ist schon großes (Kopf) Kino.
    Helga Hammer hat das geschafft. Trotz oder vielleicht grade durch ihre knappen Szenen, die Kunst das Prägnante herauszufiltern und in wenigen Sätzen aufleben zu lassen.
    Mit einer Distanziertheit und manchmal gradezu Herzlosigkeit, Emotionen beim Leser aufkommen zu lassen.
    Mit einer Heldin, die oftmals am sympathisch-sein vorbeischrappt aber dafür authentisch bleibt. Und mit der man trotzdem mitfühlt, weil man sie versteht, wenn man auch selber vielleicht anders gehandelt hätte.

    Fazit: Eine intensive Lebensgeschichte, die vor allem für die ältere Generation nachvollziehbar sein wird und auf die jüngere Leser sich vielleicht erst einmal einlassen müssen. Ich liege dazwischen und mich hat Helga Hammer von der ersten Seite an mitgenommen durch eine bewegte Zeit.

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  • 5 Sterne

    Andreas R., 21.11.2017

    ein Buch,das berührt

    " Durch alle Zeiten " , hier ist der Titel Programm. Ein Buch , das einen von der ersten Seite an packt, einen weinen und lachen lässt und das Leben einer Frau offen legt , deren Lieben die Liebe und das Arbeiten war und die immer versucht hat, das Beste aus ihrem Leben zu machen.

    Elisabeth wächst im letzten Jahrhundert in den österreichischen Bergen in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Leben besteht zum großen Teil aus Arbeit, vor allem , als ihre Mutter stirbt.Doch sie will mehr vom Leben und versucht immer das Beste daraus zu machen, doch sie trifft immer auf die falschen Männer.

    Dieses Buch, was lange auf meinen SUB lag, hat mich von der ersten Seite an in seinen Sog gezogen. Elisabeth, die Protagonistin hat mich von Anfang an fasziniert, wie sie ihr kärgliches Leben gemeistert hat, in dem die alten Strukturen vorherrschten, der Mann hat das Sagen, die Frauen das Nachsehen und die Arbeit. Trotzdem versucht sie das Beste aus allem zu machen, sich der Liebe zu verschreiben hindert sie allerdings immer daran ihrem Schicksal zu entkommen, denn die Männer sind ihr Schicksal und nicht immer das beste. Doch Elisabeth ist stark und meistert ihr Leben mit all der vielen Arbeit, gibt sich mit dem zufrieden was sie hat und das ist nicht viel. Drei Kinder , von drei Männern setzt sie in die Welt , die ihr Freude und Kummer bereiten.
    Ein Leben, prall gefüllt , mehr kann ein Mensch nicht ertragen.

    Unterhaltsam, aber vor allem berührend wird diese Geschichte erzählt, die, was die Arbeit und die Stellung der Frau angeht, sicherlich kein Einzelfall ist.

    Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten.

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  • 4 Sterne

    Silvia K., 19.10.2017

    Alle Facetten eines erfüllten Lebens

    Auf den Roman "Durch alle Zeiten" von Helga Hammer war ich sehr gespannt, weil ich es sehr interessant fand, die Geschichte einer starken Frau zu verfolgen, die von den fünfziger Jahren bis in die Gegenwart reicht. Eine Zeitspanne, in der sich gesellschaftlich viel verändert hat, beginnend von der Kriegszeit und der Armut, der Schande eines unehelichen Kindes, die Stellung der Frau in der Familie und der Gesellschaft bis zur Gegenwart, wo vieles ungezwungener und freier geworden ist. Dazu die archaische Bergwelt Österreichs, die ich selbst kenne, selbst gerne Almhütten besuche und mich schon oft gefragt habe, welche Geschichten sie wohl zu erzählen haben.

    Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, er ist sehr lebendig, schonungslos und bewegend. Die kurzen Kapitel wechseln stets zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Dadurch muss man gedanklich zwar ständig umschalten, jedoch hat es für mich die Geschichte extrem spannend gemacht, so dass ich das Buch nicht mehr zu Seite legen konnte und an einem Tag verschlungen habe. Ich konnte mich auch bildlich gut hinein versetzen, ebenso kam viel Gefühl bei mir an.

    Die Protagonistin Elisabeth hat es nicht einfach in ihrem Leben. Geboren in einer kinderreichen Familie, die mit Armut zu kämpfen hat. Sie hat aber schon als junges Mädchen den großen Willen, mehr in ihrem Leben erreichen zu wollen und setzt sich durch, eine gute Ausbildung machen zu dürfen. In Niklas findet sie ihre große Liebe, der ist jedoch bereits mit einer standesgemäßeren Frau verlobt und als sie dies erfährt, geht sie schwer enttäuscht als Kindermädchen nach England. Nach Niklas hat Elisabeth zwei weitere Geliebte, für die sie jedoch auch nicht mehr als eine Affäre ist. Ihre zwei Ehemänner liebt sie nicht und gerade unter Josef, dem Vater ihres dritten Kindes, leidet sie sehr. Während er sich herum treibt und auf Sauftour geht, hat sie alle Hände voll damit zu tun, den Hof, die Kinder und die Tiere zu versorgen, obwohl es ihr gesundheitlich immer wieder schlecht geht. Gerade in dieser für sie vermutlich schwersten Zeit hilft ihr nur die wieder aufgeflammte Affäre mit Niklas und die Hoffnung, dass am Ende für sie doch noch alles gut wird...

    Bezüglich des Covers bin ich etwas zwiegespalten. Es zeigt vermutlich den glücklichen Moment auf der Hochzeit, auf der sie Niklas kennen lernt. Aber es sagt viel zu wenig über die ganze Geschichte aus und hätte mich wahrscheinlich in der Buchhandlung nicht dazu bewogen, das Buch in die Hand zu nehmen. Ein einfarbiger freundlicher Hintergrund und zwei bis drei kleine Bilder darauf, auch von der Bergwelt bzw. dem Brandstätterhof, hätte mich mehr angesprochen. Schön finde ich, dass es die Protagonistin Elisabeth auch im realen Leben gibt, die Autorin mit ihr seit dreißig Jahren befreundet ist und die Freundschaft sehr tief sein muss, was mitunter das größte Gut im Leben ist. Etwas schade finde ich, dass nur ein Teil der Geschichte der Wirklichkeit entspricht und ein Großteil der Phantasie entsprungen ist. So verstehe ich auch nicht, warum das Ende der Geschichte nicht der Realität entspricht, welche ich als ein schöneres Ende empfinde. Gerne wüsste ich, welcher Teil tatsächlich wahr ist und ob Elisabeth wirklich so viele Wendungen und Enttäuschungen in ihre Leben hinnehmen musste. Definitiv ist Elisabeth eine bewundernswerte und sehr starke Frau, die im Leben viel mitmachen musste und dadurch immer stärker wurde, aber im Grunde einfach nur ein schönes Leben und Liebe wollte und es freut mich sehr für sie, dass sie die letzten Jahre ihres Lebens doch noch in Ruhe und erfüllender Liebe leben durfte! Von mir gibt es hierfür vier glänzende Sterne und eine klare Kaufempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Gaby2707, 04.12.2017

    Da ich die Region Schladming-Dachstein, in der die Geschichte spielt, sehr gut kenne, musste ich dieses Buch unbedingt lesen.
    Elisabeth, aufgewachsen mit einigen Geschwistern in einem ärmlichen Bergbauernhof in der österreichischen Ramsau, ist die Protagonistin in dieser Geschichte. Sie will sich mit dem kargen Leben auf ihrem Bauernhof nicht abfinden, setzt bei ihren Eltern durch, dass sie eine Ausbildung auf der Haushaltungsschule machen darf. Sie trifft auf Niklas, ihre große Liebe, die aber nicht gelebt werden kann. Als Kindermädchen in London wird sie vom Hausherrn schwanger. Um nicht den Makel einer ledigen Mutter zu haben, heiratet sie in der Steiermark Mertin, einen Nachtwächter. Sechs Jahre später bekommt sie ein Kind von ihrem Cousin Richard und Martin reicht die Scheidung ein...

    Elisabeth ist eine Frau, die sich auf der Suche nach sich selbst immer wieder auf die falschen Männer einlässt. Sie fühlt sich zerrissen und ist immer auf der Suche nach dem Glück bzw. der großen Liebe.
    Helga Hanner, die die einen Teil der Lebensgeschichte einer Freundin erzählt, schreibt ihr Buch in zwei Zeitsträngen. Einmal ab dem Zeitpunkt der Geburt von Elisabeths drittem Kind Alfons, dann immer wieder in Rückblicken ab Elisabeths Geburt. Habe ich mich beim Lesen zuerst etwas schwer getan mit den dauernden Zeitsprüngen, haben sie mir aber dann geholfen, Elisabeths Tun besser zu verstehen und sie haben eine gewisse Spannung in die Geschichte gebracht.
    Elisabeth ist mir nie richtig sympathisch geworden. Manchmal tat sie mir leid, wie sie immer wieder neue Schicksalsschläge hat hinnehmen müssen. Andererseits finde ich sie sehr egoistisch und hart, wie sie teilweise ihrem Umfeld begegnet. Nur für ihre Kinder kämpft sie wie eine Löwenmutter.
    Der schnörkellose, lebendige und offene Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Detaillierte und farbige Beschreibungen lassen sofort Bilder in meinem Kopf entstehen. Es ist kaum vorstellbar, dass noch bis vor einigen Jahren – vielleicht sogar heute noch – in einigen Regionen in unserer Umgebung das Leben der Frau durch ihren Mann bzw. ihre Herkunft bestimmt war.
    Eine starke Frau, deren Leben geprägt ist von harter Arbeit, den falschen Männern und der Liebe zu ihren Kindern; die versucht, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Spannende und fesselnde Unterhaltung.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 13.10.2017 bei bewertet

    Sehr anschaulich beschreibt Helga Hammer die Lebensgeschichte von Elisabeth, die auf dem österreichischen Brandstätterhof versucht, glücklich zu werden. Abwechselnd wird in kurzen Kapiteln die Gegenwart und in Rückblenden die Lebensgeschichte seit Elisabeths Kindheit erzählt. So laufen die Handlungsstränge irgendwann zusammen und ergeben ein Gesamtbild und man versteht auch, warum sie bei ihrem gewalttätigen Mann Joseph bleibt. Bei den Schilderungen wird kein Blatt vor den Mund genommen und ich habe öfter mal den Atem anhalten müssen. Natürlich war ihr Leben nicht leicht und sie wollte es besser als die anderen haben. Aber ihr Verhalten fand ich ziemlich unverschämt und rücksichtslos. Sie ist doch sehr oft auf den Gefühlen anderer rumgetrampelt, da ist es nicht verwunderlich, dass sie auch Kontra bekam und viele Menschen böse auf sie waren. Aufgrund ihres Verhaltens verdient sie es einfach nicht, als schuldlos und nett dargestellt zu werden. Denn wer so lügt und betrügt, für den habe ich leider totales Unverständnis. Was ich sehr positiv fand, war der mitreißende Schreibstil der Autorin. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages komplett durchgelesen gehabt, weil die Geschichte einfach fesselnd war und ich wissen wollte, wie sie endet. Interessant war auch, dass diese Geschichte teilweise auf eine reale Person zurückzuführen ist.

    Fazit: Eine sehr mitreißende und gut geschriebene Lebensgeschichte, einer nicht sehr sympathischen Protagonistin in der österreichischen Bergwelt. Der Autorin ist ihr Debüt gut gelungen!

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  • 4 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 13.10.2017

    Sehr anschaulich beschreibt Helga Hammer die Lebensgeschichte von Elisabeth, die auf dem österreichischen Brandstätterhof versucht, glücklich zu werden. Abwechselnd wird in kurzen Kapiteln die Gegenwart und in Rückblenden die Lebensgeschichte seit Elisabeths Kindheit erzählt. So laufen die Handlungsstränge irgendwann zusammen und ergeben ein Gesamtbild und man versteht auch, warum sie bei ihrem gewalttätigen Mann Joseph bleibt. Bei den Schilderungen wird kein Blatt vor den Mund genommen und ich habe öfter mal den Atem anhalten müssen. Natürlich war ihr Leben nicht leicht und sie wollte es besser als die anderen haben. Aber ihr Verhalten fand ich ziemlich unverschämt und rücksichtslos. Sie ist doch sehr oft auf den Gefühlen anderer rumgetrampelt, da ist es nicht verwunderlich, dass sie auch Kontra bekam und viele Menschen böse auf sie waren. Aufgrund ihres Verhaltens verdient sie es einfach nicht, als schuldlos und nett dargestellt zu werden. Denn wer so lügt und betrügt, für den habe ich leider totales Unverständnis. Was ich sehr positiv fand, war der mitreißende Schreibstil der Autorin. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages komplett durchgelesen gehabt, weil die Geschichte einfach fesselnd war und ich wissen wollte, wie sie endet. Interessant war auch, dass diese Geschichte teilweise auf eine reale Person zurückzuführen ist.

    Fazit: Eine sehr mitreißende und gut geschriebene Lebensgeschichte, einer nicht sehr sympathischen Protagonistin in der österreichischen Bergwelt. Der Autorin ist ihr Debüt gut gelungen!

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  • 3 Sterne

    Philo, 08.10.2017 bei bewertet

    Aufgrund des Klappentextes, der angefügten Erinnerungen der Autorin (S. 269) im Buch und der Leseprobe hatte ich die Lebensgeschichte einer ganz anderen Frau erwartet. Die Autorin schildert ihre Freundin Elisabeth als eine Frau von großer Stärke, voller Demut und Nächstenliebe. Diese Frau habe ich in dem Buch leider nicht gefunden. Unzweifelhaft ist, daß Elisabeth in ärmlichsten Verhältnissen auf einem Bergbauernhof aufwuchs, aber schon früh den Wunsch hatte, diesem Milieu und der Armut zu entfliehen. Sie bestand deshalb auf dem Besuch einer Haushaltsschule, hat die dort erlernten Fähigkeiten aber nicht für sich genutzt. Sie muß ihrer Freundin und der Autorin dieses Buches ihr Leben ja wohl erzählt haben, sonst hätte dieses Buch nicht geschrieben werden können. Elisabeth war ständig auf der Suche nach Liebe und Anerkennung und nicht zimperlich in der Auswahl ihrer Liebhaber, was zu etlichen Tragödien führte.

    Das karge Leben der Bergbauern, die Gewaltätigkeiten der Herren auf dem Hof, die sich nicht scheuten, die Mägde zu mißbrauchen, wird von der Autorin sehr gut beschrieben. Daß die Frauen ein schweres Los hatten, das geprägt war von Armut und harter Arbeit ohne jede Anerkennung macht mein Verständnis für Elisabeth und ihrem Handeln nicht größer.

    Es ist ohne Frage ein interessantes Buch und jeder möchte sich bitte sein eigenes Urteil über die Bäuerin vom Brandstätterhof bilden.

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  • 2 Sterne

    sandor, 25.12.2017 bei bewertet

    Zusammengefasst: Ein Buch das mich einfach nur fassungslos macht und bei dem ich mich frage, welches Weltbild der Autorin vorschwebte. Elisabeth hatte es in ihrem Leben sicher nicht leicht, allerdings war sie daran selbst alles andere als unschuldig. Und nicht nur sich selbst reitet sie ein ums andere Mal ins Unglück sondern auch die beteiligten Männer und die Kinder die aus diesen Verbindungen folgen. Die Männer haben teilweise gar nicht die Möglichkeit sich um ihren Nachwuchs zu kümmern, da sie entweder nichts von ihm wissen oder es ihnen von Elisabeth verwehrt wird. Leider scheint sie ihre Mitschuld gar nicht zu erkennen. Es mangelt diesem Roman sowohl an einer Selbstreflexion der Hauptperson wie auch einer Distanzierung der Autorin vom Geschehen. Elisabeths Handeln ist einfach nur selbstgerecht und egoistisch. Es wird alles so dargestellt als ob das ganz normal sein und die einzig leidtragende Elisabeth sei. Um zu dieser Meinung zu kommen muss man nicht altmodisch oder gar bigott eingestellt sein. Denn auch in unserer modernen Welt lässt sich wohl kein Mann ein ums andere Mal betrügen, belügen, ausnutzen und sich fremde Kinder unterschieben. Ganz zu schweigen, dass auch die Kinder die Konsequenzen dieser Taten mittragen müssen und auch gerne wüssten wer ihr wahrer Vater ist.

    Was man der Autorin zugute halten kann ist ihr Erzählstil der durchaus kurzweilig und unterhaltsam ist. Sie versteht es die karge und herbe Landschaft der österreichischen Berge mit dem ebenso eintönigen Leben von Elisabeth zu verbinden

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  • 1 Sterne

    kunde, 30.09.2017

    Elisabeth lebt als junge Frau aus einfachen Verhältnissen in den österreichischen Alpen. Sie verliebt sich in Niklas, der ihre Gefühle erwidert, sie jedoch auf Druck seiner Familie aufgibt. Elisabeth geht nach England, verdient ihren Unterhalt als Kindermädchen. Aufgrund der Krankheit ihrer Mutter kehrt sie zurück nach Hause, sie ahnt nicht, daß sie schwanger ist. Sie heiratet Martin und behauptet, es wäre sein Kind. Von nun an lügt sie sich durch ihr Leben. 

    Auch wenn das Leben für Elisabeth mit Sicherheit nicht leicht war, habe ich für ihre Handlungen kein Verständnis. Sie verrät und betrügt die Menschen, die sie gern haben um des eigenen Vorteiles willen. Und dabei nimmt sie auf nichts und niemanden Rücksicht. Da kam bei mir alles andere als Mitgefühl oder gar Sympathie auf.... Ich habe mich richtig gefreut, wenn sie endlich mal selbst Opfer war. Ich frage mich wirklich, wer diese Frau toll fand. Denn sie hat ja laut Buch tatsächlich gelebt. Da gäbe es genug Menschen, die es eher verdient hätten in einem Buch verewigt zu werden! 

    Die einzig positiven Punkte erringt dies Buch durch den angenehmen Schreibstil, der es wenigstens möglich macht, diese Geschichte schnell hinter sich zu lassen.

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  • 1 Sterne

    Kunde, 30.09.2017 bei bewertet

    Elisabeth lebt als junge Frau aus einfachen Verhältnissen in den österreichischen Alpen. Sie verliebt sich in Niklas, der ihre Gefühle erwidert, sie jedoch auf Druck seiner Familie aufgibt. Elisabeth geht nach England, verdient ihren Unterhalt als Kindermädchen. Aufgrund der Krankheit ihrer Mutter kehrt sie zurück nach Hause, sie ahnt nicht, daß sie schwanger ist. Sie heiratet Martin und behauptet, es wäre sein Kind. Von nun an lügt sie sich durch ihr Leben. 

    Auch wenn das Leben für Elisabeth mit Sicherheit nicht leicht war, habe ich für ihre Handlungen kein Verständnis. Sie verrät und betrügt die Menschen, die sie gern haben um des eigenen Vorteiles willen. Und dabei nimmt sie auf nichts und niemanden Rücksicht. Da kam bei mir alles andere als Mitgefühl oder gar Sympathie auf.... Ich habe mich richtig gefreut, wenn sie endlich mal selbst Opfer war. Ich frage mich wirklich, wer diese Frau toll fand. Denn sie hat ja laut Buch tatsächlich gelebt. Da gäbe es genug Menschen, die es eher verdient hätten in einem Buch verewigt zu werden! 

    Die einzig positiven Punkte erringt dies Buch durch den angenehmen Schreibstil, der es wenigstens möglich macht, diese Geschichte schnell hinter sich zu lassen.

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  • 4 Sterne

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    steffi k., 14.10.2017

    Schwere Zeiten
    Schon das Cover gibt einen sehr guten Ausblick auf die im Roman behandelte Epoche; die 50er Jahre. Wir werden von der Autorin Helga Hammer in diese Zeit mitgenommen; in eine ganz andere Zeit als heute. Moralvorstellung, Platz der Frau in der Gesellschaft sind gänzlich andere und uns heute größtenteils glücklicherweise fremd.
    Elisabeth , 17 Jahre jung aus der Alpenbergwelt Österreichs. Das ist die Hauptheldin, um sie dreht sich die Geschichte.
    Der örtliche Handlungsbogen spannt sich von ihrem Bergdorf nach England und zurück, der zeitliche von ihrer Kindheit bis hin zur erwachsenen Frau.
    Elisabeth ist eigentlich nicht die Tänzerin, die das Cover uns suggeriert zu sein. Aber vielleicht spiegeln sich ja genau darin ihr Träume wider. Ihre Träume eines besseren Lebens , weniger in Armut und nicht der männlichen Willkür ausgesetzt.
    Sie tanzt nicht durch alle Zeiten, aber geht mehr und mehr aufrecht durch diese. Sie ist eine starke Frau; eine Frau mit Ecken und Kanten, auch wenn sie immer wieder durch die damaligen gesellschaftlichen Schranken in ihre gewiesen wird. Man muss die Protagonistin nicht lieben, aber Respekt haben vor ihrem Mut, diese Grenzen immer wieder auszuloten und manchmal erfolgreich zu durchbrechen.
    Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt, die Zeitebenen werden aber stimmig mit einander verbunden.

    Helga Hammers Roman passt gut in die "Kopfkino-Edition" .Der Leser wird mitgenommen in Elisabeths Bergwelt, auch in die anderen Stationen ihres Lebens, aber bei den Bergen gelingt es der Autorin besonders intensiv , und deshalb so erfolgreich. Das Buch ist zwar etwas stark zergliedert, aber wenn man sich in das Werk vertieft, kann man den Geschehnissen problemlos folgen.

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  • 4 Sterne

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    Bücherfreund, 09.12.2017

    Um ehrlich zu sein, hat mich das Cover des Buches zunächst ein wenig abgeschreckt. Es erweckt Assoziationen zu schwarzweißen Heimatfilmen aus den Fünfzigern. Doch das Buch hat mich positiv überrascht.

    Es wird die Lebensgeschichte von Elisabeth erzählt, einer einfachen Frau auf dem Lande, die nach ihrem persönlichen Glück sucht. Mir imponiert diese Frau, die sich von ihren eher ärmlichen Verhältnissen nicht von dem Versuch abgehalten lassen hat, mehr zu erreichen. Manchmal wirkt sie rücksichtslos, selten sogar unverantwortlich, doch dabei hat sie nur ihr Glück vor Augen und das Wohlergehen ihrer Kinder.

    Elisabeth wirkt ihrer Zeit voraus zu sein. Sie ist eine moderne, starke, unabhängige Frau, die gefangen ist in den gesellschaftlichen Zwängen der früheren Zeit.

    Ihre Geschichte wird in zwei zeitlich getrennten Erzählsträngen erzählt. Der erste beginnt mit der Geburt ihres dritten Kindes und setzt somit weit nach dem zweiten Strang ein, der in ihrer Kindheit anfängt. Die abwechselnde Erzählweise ist zunächst ein wenig verwirrend, doch man gewöhnt sich schnell daran und so wird es auch nie langweilig.

    Nach der Lektüre der Geschichte wird einem klar, dass der Titel und das Cover des Buches sehr sorgsam ausgewählt wurden und trotz der etwas antiquitären Assoziationen sehr gut passen. Schließlich begleitet man Elisabeth durch alle Zeiten, sie wächst an ihren Erfahrungen und scheint aus der schwarzweißen, heilen Welt der Heimatfilme herauszuspringen in die farbenfrohe Moderne.

    Dass Elisabeth auf einer realen Person basiert (auch wenn laut Autorin vieles fiktiv ist), macht das Buch noch authentischer und Elisabeth noch beeindruckender. Insgesamt ein wunderbares Buch, wenn man sich auf die einfache Welt in den österreichischen Alpen einlassen kann.

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    Weltbild Kunde, 04.11.2017

    In ihrem Debütroman "Durch alle Zeiten" erzählt Helga Hammer die Geschichte von Elisabeths Leben. Die junge Elisabeth verliebt sich in Niklas, einen jungen Mann aus wohlhabender Familie. Als dieser sie enttäuscht, verlässt sie ihre Heimat und will ihn nie wieder sehen. Aber das Leben führt sie immer wieder zueinander. So auch als er der einzige ist, der ihr bei der Geburt ihres dritten Kindes das Leben retten kann.

    Elisabeth bewegtes Leben wird von der Autorin gekonnt erzählt, wenn abwechselnd die Geschehnisse der Gegenwart und die der Vergangenheit beleuchtet werden. Man fragt sich, wie die junge lebensfrohe Frau von einst, bei diesem gewalttätigen Mann enden konnte und wo sie die Kraft herbekommt, um jeden Tag weiter zu machen.
    Auch die teilweise Verwendung des Dialekts trägt zur passenden Atmosphäre bei.

    Ein Buch, dass ich jedem empfehlen kann!

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