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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hoelzchen, 14.02.2024

    Louisas Vater benötigt nach einem Schlaganfall eine Betreuung. Glücklicherweise trifft Louisa auf Jonas, der diesen Job übernimmt. Die beiden Männer kommen gut miteinander aus. Louisa hat zu ihrem Vater kein gutes Verhältnis, doch dann erfährt sie Dinge über seine Vergangenheit, die ein anderes Licht auf ihn werfen und eine Menge Bewegung in das Leben von Louisa und ihrem Vater Heinrich bringen. - Amiens/Frankreich zu Beginn der 1940er Jahr. Die Stadt ist von deutschen Soldaten besetzt. Die junge Französin Carole lernt Manfred kennen, der im Haus ihres Vaters wohnt. In der ersten Zeit geht sie auf Distanz, doch sie erkennt, dass Manfred in erster Linie ein Mensch und kein Soldat ist. Carole kann die Situation ihres Landes nicht hinnehmen und wendet sich dem Widerstand zu.
    „Eine leise Ahnung von Glück“ heißt der neue Roman von Kerstin Lange. Zwei Handlungsstränge und Zeitebenen werden erzählt. Die Autorin versteht es sehr gut, diese beiden Stränge miteinander zu verknüpfen. Der Schreibstil gefällt mir, er ist flüssig und modern und leicht zu lesen. Louisa, die Protagonistin der Gegenwart, ist auf den ersten Blick nicht unbedingt eine Sympathieträgerin, vielleicht etwas anstrengend und hartherzig. Aber ich finde, sie ist authentisch abgebildet, auch solche Charakterzüge gibt es und Familien kommen eben nicht immer gut miteinander aus und Familienbeziehungen können auch schwierig sein. Das ist also ganz normal und somit zeigt Kerstin Lange hier die Realität. Tatsächlich ist es schön zu lesen, dass Louisa im Laufe des Romans eine Entwicklung durchmacht, sie wird kritikfähig und hinterfragt ihr handeln. Auch ihr Vater Heinrich ist kein einfacher Mensch, doch wenn man seine Vergangenheit kennt, wird klar, dass er ein Päckchen zu tragen hatte. – Carole, die Protagonistin der Vergangenheit, kommt viel sympathischer rüber. Vielleicht ist es der Situation geschuldet. Auch sie macht eine Entwicklung durch und ich kann mir gut vorstellten, dass ihr Lebenslauf, ein Abbild vieler Französinnen ist. Wie schon so oft, habe ich auch beim Lesen dieses Romans, etwas dazugelernt. Geschichtliche Fakten sozusagen nebenbei aufgenommen. Kerstin Lange versteht es, die Situationen anschaulich zu beschreiben. Auch wenn es mittlerweile viele Unterhaltungsromane in diesem Genre gibt, so ist es gerade in der heutigen Zeit wichtig, diese schlimme Vergangenheit der Deutschen Geschichte immer wieder aufzugreifen.
    Das Romanende finde ich sehr schlüssig und ich vergebe gerne 5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Shilo, 13.02.2024

    Die Suche nach den Wurzeln
    Dieser Roman wird in zwei Handlungssträngen erzählt.
    Gegenwart: Im Jahr 2023 sucht Louisa händeringend nach einer Pflegekraft für ihren 80jährigen Vater. Drei Pflegerinnen hat er mit seiner bissigen Art bereits verscheucht. Da bietet Jonas seine Hilfe an.
    Auf einer Familienfeier kommt Louisa einem Geheimnis ihres Vaters auf die Spur. Sie beginnt nachzuforschen.
    Rückblende: im Jahr 1940 lebt die junge Carole in Amiens, einem kleinen Dorf nördlich von Paris. Manfred, ein deutscher Offizier, wird bei ihr und ihrem Vater einquartiert. Und obwohl Carole heimlich im Widerstand ist, kann sie ihre Gefühle für Manfred bald nicht mehr verbergen.
    Kerstin Lange schreibt in diesem Buch eine gefühlvolle Geschichte über ein altes Geheimnis, das bis in die Gegenwart seine Auswirkungen zeigt. Regelmäßig wechselt die Handlung von der Gegenwart in die Vergangenheit und umgekehrt.
    Dabei war für mich die Gegenwart zum größten Teil zu ausschweifend und langatmig, was zu Lasten der Spannung ging.
    Dafür hätte ich mir die Reise in die Vergangenheit ausführlicher, vor allem in der letzten Hälfte, gewünscht. Hier wurde die Handlung nur noch umrissen.
    Zu den einzelnen Charakteren konnte ich somit keinen Bezug aufbauen, sie kamen blass und farblos auf mich herüber.
    Mit einem flüssigen Schreibstil führt die Autorin durch diese Lektüre.
    Fazit:
    Dieses Buch konnte mich nicht restlos überzeugen. Wahrscheinlich waren meine Erwartungen einfach nur zu hoch geschraubt. 3 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Ernst H., 23.03.2024

    Packend und ergreifend – Krieg und Liebe

    In „Eine leise Ahnung von Glück“ schildert Kerstin Lange einerseits die sehr berührende Geschichte einer Liebe mitten in den Kriegswirren, andererseits deren Auswirkungen auf die Nachkommen in der Gegenwart.

    Kurzer Inhalt:
    Im Jahr 1940 besetzen die Deutschen Frankreich. Caroles generelle Abneigung gegen die Besatzer wandelt sich, als sie den bei ihr und ihrem Vater einquartierten Offizier Manfred näher kennenlernt. Sie verlieben sich ineinander. Ihnen ist nur „eine leise Ahnung von Glück“ vergönnt.
    Im Jahr 2023 stößt Louisa bei einer Familienfeier auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit ihres Vaters und begibt sich auf Spurensuche.

    Das Cover in den Pastelltönen sticht vielleicht nicht sofort ins Auge, doch harmoniert es vorbildlich mit dem Titel – es ist quasi „leise“, unaufdringlich. Das Buch erschien 2024 und gliedert sich in angenehm kurze Kapitel, die jeweils mit Orts- und Zeitangaben versehen sind, was den stetigen Wechsel zwischen den Zeitebenen sehr übersichtlich gestaltet. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Sowohl bedrohliche Szenen, bewegende Stimmungen als auch der historische Hintergrund sind so packend beschrieben, dass man in das Leben der Protagonisten richtiggehend hineingezogen wird.

    Die Geschichte wird kapitelweise abwechselnd in zwei Handlungsebenen erzählt. Zwei verschiedene Welten fließen geschickt ineinander über. Die Perspektiven- bzw. Ortswechsel steigern die Spannung und die Neugier, treiben zum Weiterlesen an. Im Mittelpunkt stehen jeweils junge Frauen, die Französin Carole und die Deutsche Louisa; beide leben mit problematischen verwitweten Vätern zusammen. Caroles Lebensumstände im Frankreich zur Zeit der Résistance sind mitreißend erzählt, die sich zaghaft entwickelnde Liebe zu dem deutschen Offizier Manfred berührt sehr. Louisas Leben, geprägt von der Disharmonie mit ihrem Vater und der Sorge um ihn, verändert sich, als sie beginnt, den Wurzeln ihrer Familie nachzuforschen. Nicht nur die berührende Liebesgeschichte hat dieses Buch zu einem Lesehighlight für mich gemacht, sondern vor allem die fesselnde historische Darstellung mit all ihren dramatischen Momenten. Es wird ein Abschnitt der Geschichte, nämlich Frankreich zur Zeit der Résistance, thematisiert, über den ich bislang noch nicht viel gelesen habe. Somit wurde auch mein Wissen erweitert und das Interesse geweckt, sich etwas intensiver mit dieser Zeit zu beschäftigen. Der in der Gegenwart spielende Part wiederum behandelt ein Thema, das heutzutage für viele ein Problem darstellt: die Obsorge für betagte Eltern. Am Ende werden die Handlungsfäden sowohl beglückend als auch überraschend zusammengeführt und die Zusammenhänge geklärt.

    Die Charaktere der beiden Protagonistinnen sind facettenreich gezeichnet, mit Stärken und Schwächen, Glücksmomenten und Ängsten, Zweifeln und Hoffnung. Zudem zeigen sie im Laufe der Handlung eine namhafte Entwicklung ihrer Persönlichkeit. Beide Frauen sind sympathisch, allerdings bewegte mich Caroles Schicksal mehr. Ich liebte, litt und hoffte mit ihr. Mich hat insbesondere auch die Figur der Madame Pirotte sehr beeindruckt, die als gute Seele die Fäden für Caroles Schicksal zieht, stets hilfsbereit und uneigennützig für andere da ist und sich risikobereit in der Résistance engagiert. Auch Nebenfiguren, wie z.B. die beiden Väter, Louisas Verwandte und Freundinnen oder die unterschiedlichsten Typen von deutschen Besatzungssoldaten, kann man sich gut vorstellen, sie weisen markante Eigenschaften auf, wirken lebendig, authentisch.

    Für dieses wunderbare vielschichtige Buch gibt es von mir eine unbedingte Leseempfehlung und 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 14.03.2024

    „...Wir hatten eine Ahnung von Glück, dass wir hätten haben können. Es soll nicht sein...“

    Diese Worte fallen in Frankreich im Jahre 1942. Dem war schon eine Menge vorausgegangen.
    Die Autorin hat einen bewegenden und tiefgründigen Roman geschrieben. Er ist in zwei Handlungsstränge gegliedert, die sich abwechseln. Der eine beginnt in Frankreich im Jahre 1940, der andere spielt in der Gegenwart.
    Der Schriftstil ist sehr fein ausgearbeitet. Er bringt die Emotionen auf den Punkt, zeigt die seelischen Kämpfe und lässt viel Raum für historische Entwicklungen. Das sorgt für einen hohen inneren Spannungsbogen.
    Im Mittelpunkt stehen zwei junge Frauen. Beide haben Probleme mit ihren verwitweten Vätern. Es fehlt der ausgleichende Charakter der Mütter.
    Carole erlebt in Frankreich in einem kleinen Ort bei Amiens die deutsche Besatzung. Ihr Vater, der Bürgermeister, ordnet sich voll unter. Sollte er je Zweifel an seinem Tun haben, ertränkt er sie im Alkohol. Es gibt kurze Szenen, die zeigen, dass er für die Besatzer nur ein willfähiges Werkzeug ist, auf das man keine Rücksicht nehmen muss. Ob er selbst das je begriffen hat, bleibt im Dunkeln.

    „...Die öffentliche Meinung der Bewohner über die Besatzer war durchwachsen. Einige Händler waren erfreut, denn sie konnten den Deutschen selbst den ältesten Ramsch als Souvenir zu überhöhten Preisen verkaufen...“

    Im Hause des Bürgermeisters wurde eine Offizier einquartiert. Carole bleibt auf Distanz, kann aber vor sich nicht verleugnen, dass ihr der Mann nicht gleichgültig ist. Er benimmt sich zuvorkommend und zeigt in kritischen Situationen Menschlichkeit.
    Im Strang der Gegenwart erfährt die 39jährige Louisa beim Geburtstag ihres Vaters, dass ihre Großeltern nicht ihre Großeltern sind. Ihr Vater wurde nach dem Krieg adoptiert. Louisa beginnt zu recherchieren. Die Spuren führen nach Frankreich.
    Nach mehreren Misserfolgen ist es Louisa gelungen, mit Jonas einen Pfleger für ihren Vater zu gewinnen, der von ihm akzeptiert wird. Als Außenstehender hat der eine besondere Sicht auf das Vater-Tochter-Verhältnis. Doch Louisa reagiert unwirsch.

    „...Jedes Kind verdient es, geliebt zu werden. Nicht nur das Kind muss beweisen und darum kämpfen, dass es wert ist, geliebt zu werden. Die Eltern, in meinem Fall mein Vater, müssen sich bemühen und nicht umgekehrt...“

    Je mehr aber Louisa aus der Vergangenheit ihres Vaters erfährt, desto deutlicher wird, warum er so ist, wie er ist. Zwar sind seine Adoptiveltern mit einem leiblichen Vater verwandt, aber trotzdem wird er anders behandelt wie seine Geschwister.
    In der Geschichte wird nicht nur die deutsche Besatzung mit ihren unterschiedlichen Facetten dargestellt. Auch die Rache der Sieger nach dem Krieg spielt eine Rolle. Das Leid der Kinder wird an mehreren Stellen angedeutet. Sie sind nicht gewollt, denn sie erinnern an Schuld und Scham.
    Heinrich hat es dabei vergleichsweise gut getroffen. An einer Stelle im Buch erkennt er das.
    Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Hier wird deutlich, dass das Leben eben nicht nur schwarz oder weiß ist. Die Graustufen machen den Unterschied.

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  • 5 Sterne

    Ursula L., 19.04.2024

    Meine Meinung:
    Von Kerstin Lange habe ich bisher Krimis und Kurzgeschichten gelesen, die mich alle begeistert haben. Nun war ich sehr gespannt auf ihren Roman. Zumal mich der Klappentext sehr neugierig machte.
    Gleich im ersten Kapitel mache ich eine Zeitreise in das Jahr 1940. Ich lerne Carole kennen, eine junge Französin, die in der Nähe von Amiens lebt. Ihre Mutter lebt nicht mehr und ihr Vater ist Bürgermeister. Die Deutschen besetzen Frankreich und Manfred wird bei Carole und ihrem Vater einquartiert, worüber sie natürlich nicht erfreut sind. Ich kann mir die Gefühle von allen gut vorstellen und so manches Mal komme ich ans Grübeln, was hätte ich damals in solch einer Situation gemacht?
    Im zweiten Kapitel befinde ich mich in Düsseldorf in der Gegenwart und lerne Louisa und ihren Vater Heinrich kennen. Heinrich ist nicht mehr ganz fit und braucht Hilfe, was er allerdings anders sieht. Er kommt sehr grantig und nicht gerade sympathisch rüber. Schnell stellt sich mir die Frage, weshalb ist er so. Genau das ist richtig, denn nach und nach lerne ich alle Personen besser kennen.
    Die Kapitel wechseln zwischen Vergangenheit und Gegenwart, irgendwann weiß ich, dass es eine Verknüpfung gibt. Genau wie ich, will Louisa nämlich ebenfalls alles herausfinden und deshalb begleite ich sie gerne.
    Nun wissen wir alle, was sich während und nach dem Krieg in Frankreich abgespielt hat. Ganz schlimm hat es die Frauen getroffen, die sich in einen deutschen Soldaten verliebten, weil sie feststellten, dass nicht alle so grausam sind und viele gegen ihren Willen Befehle ausführen mussten, mit denen sie nicht einverstanden waren.
    Kerstin Lange hat eine bewegende Geschichte geschrieben, historische Hintergründe wurden dabei berücksichtigt, die leider den Tatsachen entsprachen. Die meisten der Personen habe ich in mein Leserherz geschlossen und so schwankte ich zwischen traurig sein, nachdenklich werdend und Hoffnung hin und her. Natürlich ist mir bekannt, dass das Schicksal oft grausam zugeschlagen hat. Wenn das alles bei mir schon solche Gefühle hervorruft, wie wird es dann bei den realen Menschen gewesen sein. So hoffte ich, dass es zumindest für die meisten fiktiven Personen gut ausgeht.
    Die Autorin hat alles so fesselnd beschrieben, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Ich finde es sehr gut, dass verschiedene Begebenheiten aus der Vergangenheit heute aufgegriffen und in Romanen verarbeitet werden.


    Fazit:
    Eine sehr bewegende Geschichte über mehrere Personen, deren Handlungen und Entscheidungen Auswirkungen bis in die heutige Zeit haben. Das Buch hat bei mir sehr viele Emotionen ausgelöst und es zeigt auch mal wieder, dass nicht alles so ist, wie es anfangs aussieht. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung, die erst einmal jeder so hinnehmen sollte, denn ich kann nicht auf alles eingehen, was mir wichtig war, ich müsste dann zu viel verraten.

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  • 5 Sterne

    Kristin K., 13.03.2024

    Louisa ist genervt. Mal wieder hat ihr grimmiger Vater die aktuelle Pflegekraft vergrault. Also beginnt die Suche für sie von vorne los. Durch einen Zufall trifft sie auf Jonas, der junge Mediziner, will die Pflege vorläufig übernehmen und zack taut der alte Mann auf. Zusammen mit Jonas blüht Heinrich förmlich auf. Doch als zu seinem Geburtstag ein lang gehütetes Geheimnis offenbart wird, wirkt der alte Mann durch den Wind. Louisa hingegen fühlt sich verpflichtet sich weiter in der Sache zu vertiefen.

    Daneben wird die Geschichte der jungen Französin Carole beschrieben. Sie lebte in Amiens zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Und als die Deutschen in Frankreich eingeladen sind, schloss die mutige Frau sich der Resistance an. Den Widerstandskämpfern. Dennoch schaffte es ein junger deutscher Soldat ihr Herz zu erobern. Eine Liaison mit Folgen...
    Wie soll es nur weiter gehen? Was soll Carole nun tun? Und wie passen die Geschichten von Heinrich und Carole zusammen? Wird Louisa alles Aufdecken können?

    Es ist eine sehr schöne, emotionale Story...mit Höhen und Tiefen. Wir werden mitgenommen, wir Louisa um die Anerkennung ihres Vaters kämpft und bei dem Kampf den Carole führt. Es ist sehr spannend geschrieben und bei jeder Kriegssituation ist mein Herz kurz stehen geblieben. Es muss wirklich so eine schreckliche Zeit gewesen sein.

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  • 5 Sterne

    Johann B., 13.03.2024

    So langsam reicht es ihr. Louisas Geduldsfaden ist gerissen und sie ist am absoluten Tiefpunkt. Wieder mal hat ihr Vater eine Pflegerin vergrault. Mit seiner schlechten Laune, seinem Starrsinn. Dabei versprach Louisa ihrer Mutter, sie würde für ihn sorgen. Aber, wie sollte das gehen? Sie muss arbeiten und außerdem versteht sie sich absolut nicht mit ihm. Da kommt zufällig die rettende Lösung in Form der Nachbarin zur Tür hereinspaziert.

    „Eine leise Ahnung von Glück“ wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Einmal im Heute, wo der Vater seine Tochter nervt und dann in der Vergangenheit, während des Zweiten Weltkriegs in Frankreich. Dem Buch liegen viele Stunden der Recherche zugrunde und das macht für mich einen guten Historischen Roman aus. Zudem ist er lebendig und anschaulich geschrieben.

    So viele Bücher las ich bereits über diesen Zeitabschnitt und immer wieder stelle ich fest, dass ich überrascht werde. Immer wieder lese ich von Situationen, die mir bis heute fremd waren. Wie gut, dass es Autoren wie Kerstin Lange gibt. Die Situation der „Franzosenkinder“ wurde sehr lange erfolgreich verschwiegen. Gut, dass es mittlerweile Hilfen und Gruppierungen Gleichgesinnter gibt. Diese wertvolle Lektüre empfehle ich ohne Einschränkung weiter.

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  • 4 Sterne

    Gina1627, 10.04.2024

    Lesenswert! Ein Geheimnis und schicksalhafte Wege!
    Mit Kerstin Lange und ihrem Debütroman „Eine leise Ahnung von Glück“ habe ich wieder eine neue Autorin für mich in der Kategorie historische Romane entdeckt, von der ich gerne noch weitere Bücher lesen würde. Ihr leicht und flüssig zu lesender Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und mich nur so durch die Seiten fliegen lassen.

    In ihrer Geschichte geht es um ein Geheimnis, nicht verarbeitete Kindheitserinnerungen, eine etwas schwierige Vater-Tochterbeziehung, die Suche nach den eigenen Wurzeln, die Besatzungszeit der Deutschen in Frankreich von 1940 an, die Widerstandsbewegung mutiger Franzosen und die Aufarbeitung der Geschehnisse der französischen Bevölkerung nach Ende des Krieges. Passend zu diesen Themen schwingen eine beklemmende Atmosphäre, ein Hauch von Schwermut und Melancholie und kleine Lichtblicke in die Geschichte hinein, die sich gut in dem Verhalten und den Gefühlen der Charaktere wieder spiegeln, von denen einige ein belastendes Päckchen mit sich herumtragen. Der Aufbau des Romans erfolgt auf zwei verschiedenen Zeitebenen und an unterschiedlichen Handlungsorten, die sich stetig abwechselten und für eine fortlaufende Spannung sorgten. Mich hat der Erzählpart um die Hauptprotagonistin Carole Renoir, der sich in der Vergangenheit in dem kleinen Ort Les Prés nahe von Amiens abspielt, am meisten eingefangen. Historische Ereignisse werden hier gekonnt mit den schicksalhaften Lebenswegen der Charaktere verwoben, die zugleich beklemmend und berührend waren. Durch die Bürgermeistertochter Carole, konnte ich miterleben, welchen Einfluss die deutschen Besatzer auf das Leben der Menschen dort hatten, wie die Resistance im Untergrund arbeitete und was passierte, wenn sich Frauen in einen Feind verlieben. Der zweite, etwas problembehaftete Erzählpart um die Charaktere von Louisa und ihrem Vater Heinrich Ziegler, für die ich erst spät meine Sympathie entwickeln konnte, findet in der Gegenwart im Jahr 2023 in Düsseldorf statt. Hier war ich mehr eine außenstehende Beobachterin, die miterleben musste, wie sich zwei Menschen das Leben schwer machten, da einer von ihnen einen Schutzpanzer um sich herumgebaut hatte und dem anderen die Empathie fehlte, sich in andere Personen hineinversetzen zu können. Als auf der Geburtstagsfeier von Louisas pflegebedürftigen Vater plötzlich ein Geheimnis gelüftet wird, beginnt die Suche nach den Familienwurzeln und gleichzeitig das langsame ineinander Verweben der Erzählstränge und das Aufarbeiten von Problemen. Hier zeigt sich wie wichtig es ist, zuzuhören, aufeinander zuzugehen, Gefühle auszusprechen, zu verzeihen und Altlasten hinter sich zu lassen. Manchmal bedarf es dazu einem Menschen wie dem angehenden Arzt Jonas, der einem gut zuredet und einem auch schonmal den Spiegel vor das eigene Gesicht hält. Was gibt es Schöneres, als wenn die Familie zusammenhält, sich liebt und füreinander da ist?

    Mein Fazit:

    Kerstin Lange hat mir mit ihrem Roman sehr unterhaltsame Lesestunden beschert und ich vergebe sehr gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    hoonili, 10.04.2024

    Carole lebt im französischen Amiens, es ist 1940. Sie kümmert sich um den Nachbarsjungen Emile, während die Deutschen in das Dorf einmarschieren. Der Offizier Manfred wird bei ihr und ihrem Vater einquartiert. Verständlicherweise möchte Carole nichts mit ihm zu tun haben. Doch dann kommt alles anders als gedacht.

    Im Jahr 2023 ist Louisa auf der Suche nach einer Pflegerin für ihren Vater. Bei einer Familienfeier kommt sie einem Geheimnis von früher auf die Spur, was sie nachverfolgen möchte. Doch wird sie es schaffen und dieses zu lüften?

    Die beiden Handlungen werden abwechselnd geschrieben. Sie sind beide sehr mitreißend und emotional. Ich konnte mich sehr gut in Louisa aber auch in Carole einfühlen, die beide sehr authentische Personen sind. Die damaligen Zeiten wurden sehr gut wiedergegeben, so dass ich stets mittendrin und dabei war. Der flüssige Schreibstil und die abwechselnde Perspektive ließ mich das Buch nur selten aus der Hand legen.

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  • 5 Sterne

    Christina S., 29.04.2024

    Die Autorin Kerstin Lange erzählt uns die Geschichte von Louisa und ihrem Vater . Und wie die zwei sich annähern , nachdem beide die Erklärung der Eigenheiten des Vaters bekommen.

    Es gibt 2 Zeitstränge : Im 2.Weltkrieg und die Gegenwart im Jahre 2023.

    Beide werden nach und nach miteinander verwoben und so nach und nach wird klar was sie miteinander zu tuen haben .

    Die Geschichte ist gefühlvoll und berührend und zeitgleich lehrreich wie unfassbar traurig.

    Mir gefällt der Schreibstil gut und ich war schnell in mitten der Geschichte. Nach und nach lernen wir die Hauptprotagonisten Louisa und Heinrich kennen und Carole und Manfred. Nach und nach wird klar , wie alles zusammen hängt.

    Eine berührende Familiengeschichte die ans Herz geht und einen nachdenklich werden lässt.

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  • 4 Sterne

    Ingrid R., 13.03.2024

    Inhaltsangabe
    Eine starke junge Frau zwischen der Résistance und der Liebe zu einem deutschen Soldaten

    Ein Dorf bei Amiens, 1940: Während deutsche Soldaten durch den beschaulichen Ort marschieren, verspricht die junge Französin Carole, immer auf den kleinen Nachbarsjungen Emile aufzupassen. Als der Offizier Manfred bei Carole und ihrem Vater einquartiert wird, will sie nichts mit dem Deutschen zu tun haben. Heimlich wendet Carole sich dem Widerstand zu. Doch Manfred ist nicht der gewissenlose Besatzer, den sie erwartet. Schon bald kann sich Carole ihrer Gefühle für ihn nicht erwehren.

    Düsseldorf, 2023: Verzweifelt sucht Louisa eine Pflegekraft für ihren Vater, der mit keinem zurechtkommt und selbst seine Nächsten vergrault. Als sie bei einer Familienfeier auf ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit stößt, begibt sie sich auf Spurensuche. Kann sie so den letzten Wunsch ihrer Mutter erfüllen und sich mit ihrem Vater versöhnen?

    Der Titel auf dem schönen, malerischen Cover des Buches, passt hervorragend zu dieser Geschichte. Auf Seite 275 begegnen wir ihm wieder, wo uns ein berührender Dialog gefangen nimmt. In achtundvierzig Kapitel taucht man in die Leben der beiden Protagonistinnen Carole in der Vergangenheit sowie Louisa in der Gegenwart ein. Der Schreibstil der Autorin Kerstin Lange ist flüssig und sehr bildgewaltig. Man kann sich die beschriebenen Orte in Frankreich und auch die verschiedenen Charaktere sehr gut vorstellen. Noch nie habe ich mich so nahe einer Protagonistin in der Gegenwart gefühlt, wie bei diesem Buch. Die Dialoge und Handlungen sind sehr aktuell der Zeit angepasst. Solche Szenen könnte es in manchen Familien durchaus geben. Die Liebesgeschichte zwischen Carole und Manfred hat mich sehr berührt und ich musste ein paar Mal mit den Tränen kämpfen. Mit Madame Pirotte wurde ein wunderbarer Nebencharakter gezeichnet, der durch Mut und Hilfsbereitschaft auffiel. Ein kleiner Kritikpunkt für mich ist die seit vielen Jahren anhaltende Diskrepanz zwischen Louisa und ihrem Vater. Diese dauerte mir zu lange. Ich habe wieder einmal mehr erfahren über das besetzte Frankreich im Zweiten Weltkrieg und empfehle dieses Buch uneingeschränkt weiter.

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  • 5 Sterne

    karen s., 29.02.2024

    „Eine leise Ahnung von Glück“ ist eine sehr emotionale Geschichte zweier Frauen in unterschiedlichen Zeiten.
    Während in Frankreich 1940 Carole gegen die deutschen Besatzer kämpfen will, muss 2023 Louisa in Düsseldorf eine Hilfe für ihren pflegebedürftigen Vater finden.
    Was zunächst nach zwei völlig unterschiedlichen Handlungssträngen klingt, führt die Autorin auf geschickte und emotionale Weise zusammen.
    Ein Roman, der bewegt und nachhallt.

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  • 3 Sterne

    Märchens Bücherwelt, 10.04.2024

    Die Handlung spielt in zwei Zeitebenen, die einen in die Zeit des zweiten Weltkriegs nach Frankreich, in der Nähe von Amiens versetzt, zur Zeit der deutschen Besatzer und dem Beginn der Widerstandsbewegung. Die junge Carole muss mit anschauen, wie ihr Vater als Bürgermeister des Dorfes mit den Deutschen kollaboriert und der Offizier Manfred bei ihnen im Haus einquartiert wird. Während sie mit der Nachbarin und Freundin Madame Pirotte einige geheimnisvolle Aktionen durchführt und aufgrund schlimmer Erlebnisse einen Groll gegen die Besatzer hegt, keimen trotzdem Gefühle auf, weil Manfred sich ganz anders verhält als seine Kameraden.

    Parallel dazu wird man in das Jahr 2023 nach Düsseldorf versetzt, wo Louisa verzweifelt eine Pflegekraft für ihren kranken Vater sucht, der aber bislang alle mit seiner Art vergrault hat. Das Auskommen mit ihm als Vater ist schwer, denn auch ihr gegenüber reagiert er mürrisch und abweisend. Egal welche Anstrengungen sie unternimmt, sie kann es ihm nie recht machen und als sie dann noch auf ein Familiengeheimnis stößt, versucht sie alles in Erfahrung zu bringen, um ihr Verhältnis zu ihm aufzubessern, denn sie hat ihrer verstorbenen Mutter ein Versprechen gegeben.

    Der Einstieg in die Geschichte beginnt langsam, während man erstmal Einblicke in die Charaktere und die Handlung erhält. Caroles zerrissene Gefühle in diesen Kriegszeiten, der drohenden Gefahr der Besatzer und den Sanktionen, die als Demütigung dienen, kann man gut nachvollziehen. Dazu kommen noch die verbotenen Gefühle für einen Offizier, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt und sie zwischen Herz und Verpflichtung entscheiden muss. Eine folgenschwere Entscheidung, denn der Krieg ist unberechenbar, ebenso wie Gefühle.

    Mit Louisa hab ich mich etwas schwerer getan, denn ihre Beziehung zu ihrem Vater ist kühl, während er introvertiert ist und alles mit sich allein ausmacht und nach außen wie ein Griesgram wirkt, dem man nichts recht machen kann.
    Sie fällt oft mit der Tür ins Haus, handelt unüberlegt, womit sie sich immer wieder Probleme einhandelt. Sie meint es gut, aber an der Umsetzung scheitert es, auch was ihr Privatleben betrifft. So empfand ich sie sehr oberflächlich und ichbezogen, was mich öfter ziemlich gestört hat, wäre da nicht die neue Betreuungskraft, die genau das richtige Händchen für beide hat.

    Je mehr Einblicke und Hintergrundwissen man erhält, desto mehr versteht man die Reaktionen, erlebt, wie die Handlungsstränge zusammenlaufen und so manches, was dabei ans Licht kommt, geht einem sehr nahe. Hier erlebt man nochmal eine andere Seite des 2.Weltkriegs, bekommt einiges an historischen Ereignissen mit, verbunden mit dem Vichy-Regime, dem Wintervelodrom in Paris und der Résistance. So manche Überraschung wartet auf den Leser, besonders am Schluss, der aber auch so einige Fragen offengelassen hat.

    Ich mochte den historischen Teil mehr, sowohl von den Personen als auch den Ereignissen. Die Gegenwart war ziemlich kühl und trocken, zwischenzeitlich auch mit kleineren Längen und Wiederholungen verbunden, da hätte ich mir etwas mehr Spannung und Gefühl gewünscht.

    Insgesamt ein unterhaltsamer historischer Roman, der Schreibstil ist angenehm und interessant recherchiert und der Titel ist passend in die Erzählung eingearbeitet – es geht um Verständnis, Vergangenheitsbewältigung, Familienzusammenhalt und dem Wunsch nach Liebe und Glück.

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  • 2 Sterne

    Philiene, 25.02.2024

    aktualisiert am 08.04.2024

    Ich habe schon einige Bücher im Stil dieser Geschichte gelesen und mag es eigentlich sehr gerne wenn eine Geschichte in zwei Zeitstrângen erzählt wird. Leider hat mich dieser Roman nicht überzeugt. Weder Louisa in der Gegenwart, noch Carole in der Vergangenheit haben mich mitgerissen. Louisa hat Probleme mit ihrem Vater sucht die Schuld daran aber immer nur bei ihm. Irgendwann kommt dann heraus daß ihr Vater ein Geheimnis hat das in den zweiten Weltkrieg zurück führt. Hatte ich darauf gehofft, das diese Spurensuche ein wichtiger Teil wird, würde ich enttäuscht. Das lief eher nebensächlich und würde erst zum Ende hin wirklich ein Thema. Vielmehr ging es um Louisa, ihre Probleme und ihren Job. Gestört hat mich auch ihr ständiger Alkohol Konsum.
    Auch Carole hat mich nicht gepackt. Ihre Geschichte war die von vielen jungen Frauen im zweiten Weltkrieg, das ist ja eigentlich nicht schlecht und kann durchaus sehr emotional beschrieben werden. War es aber nicht. Corinne blieb farblos, ihre Geschichte etwas langweilig..
    Fairerweise muss ich sagen das Louisa ganz anders beschrieben war. Auch wenn ich die Figur nicht möchte, so war diese greifbar und ich hatte eine genaue Vorstellung von ihr.
    Schade ich hatte mir mehr erhofft.

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