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  • 5 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell R., 13.04.2022

    Ein ehrliches, aufrüttelndes und wichtiges Buch über Prostitution
    Huschke Mau ist Autorin, Geisteswissenschaftlerin und Aktivistin für das sog. nordische Modell und Gründerin des Netzwerks Ella. In ihrem im März 2022 erschienen Buch «Entmenschlicht» schreibt Huschke Mau über Prostitution und, warum wir diese abschaffen müssen.

    Basierend auf ihrer eigenen Biografie (gewalttätiges Elternhaus, Flucht aus diesem als Minderjährige, eigene Erfahrungen in der Prostitution sowie das Herausarbeiten aus diesem Milieu) hat die Autorin dieses Sachbuch mit Auszügen aus ihrem Leben geschrieben. Sicherlich hat diese Biografie die Autorin sehr stark geprägt und die Schilderung ihrer eigenen Erfahrungen im Buch sind sehr ehrlich, mutig, aber auch wirklich hart.

    In 5 Kapiteln zzgl. Einleitung, Nachwort und weiterführenden Quellen und Informationen erklärt Huschke Mau, was Prostitution ist, klärt auf über den Ausstieg und Folgen der Prostitution. Zudem geht sie intensiv darauf ein, was die Legalisierung der Prostitution in Deutschland bewirkt hat und welche fatalen Folgen damit einhergehen. Abschließend stellt sie das sog. Nordische Modell als Lösungsmöglichkeit vor und erläutert dieses.

    «Denn wir sind uns einig, dass Prostitution Gewalt ist. […] In der Prostitution gibt es keinen authentischen Konsens. Aber dass alle Beteiligten den Sex, den sie haben, auch wirklich wollen, ist unabdingbar. Freiwillige Zustimmung zum Sex mithilfe von Geld zu umgehen, is nicht hinnehmbar, und Sexualität, die den Bedingungen des Marktes unterliegt, kann niemals frei sein. Sex soll Spaß machen, aber in der Prostitution ist alles allein auf die Wünsche und Bedürfnisse des Mannes ausgerichtet.» (S. 392)

    Meine Meinung | Das Buch ist sehr gut recherchiert, sehr fundiert und dabei auch sehr persönlich, da immer wieder auf autobiografische Details der Autorin eingegangen wird. Ich danke der Autorin für ihren Mut und ihre Auseinandersetzung mit ihrer Biografie, um dieses Buch zu schreiben und für dieses sehr gelungene Sachbuch über Prostitution und Lösungswege. Es ist ein hartes, sehr wichtiges und informatives Buch, das ich sehr empfehle!

    Für die Lektüre dieses Buches sowie die anschließende Rezension musste ich mir mehr Zeit lassen, da mich die Thematik und auch die persönlichen Schilderungen emotional sehr berührt haben und ich das erst einmal verarbeiten musste. Ich hoffe sehr, dass sich viele Menschen mit dieser wichtigen Thematik auseinandersetzen werden und das Buch von sehr vielen gelesen wird!

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annalina L., 30.04.2022

    In "Entmenschlicht" von Huschke Mau geht es um Prostitution und all die Schattenseiten, die für Prostituierte jeden Tag Realität sind. An ihrer eigenen Geschichte zeigt die Autorin, welche Hintergründe Menschen haben, die sich prostituieren und wie es nach dem Einstieg weitergeht. Dabei werden auch Freier beleuchtet und Originalzitate aus Foren herangezogen. Es wird gezeigt, wie der Alltag von Menschen aussieht, die nicht mehr als Mensch wahrgenommen werden, und wie schwer es auch von Seiten der Polizei und Behörden gemacht wird, auszusteigen. Als Lösung wird am Ende das Nordische Modell vorgestellt, welches bereits in einigen Ländern Anwendung findet.

    Das Buch ist sehr persönlich und schonungslos ehrlich geschrieben. Der Schreibstil spricht Leser:innen zum Teil direkt an und man kann sehr gut folgen. Es gibt einen roten Faden beim Aufbau und ein umfangreiches Quellenverzeichnis, da auch viele Statistiken zitiert werden.

    Ich habe lange an diesem Buch gelesen und musste immer wieder Pausen machen, weil gerade die Schilderungen des Prostitutations-Alltags und die Originalzeitate aus Freierforen so schrecklich und abstoßend waren. Ich kann mir auch vorstellen, dass der Umfang des Buches einige davon abschrecken wird, das Buch überhaupt zu lesen. Ich empfehle dies dennoch, da es ein wichtiges Thema ist, dass von dieser Seite in der Öffentlichkeit nicht oft beleuchtet wird. Zumindest ich habe mich vorher nicht intensiv mit der Thematik beschäftigt und werde sie in Zukunft sicherlich nicht mehr nicht-sehen können. Es gab auch immer mal Widerholungen und eher trockende da zahlenlastige Abschnitte, was ich persönlich aber nicht schlimm fand.

    Ein sehr wichtiges Buch, dessen Entstehung viel Kraft gekostet haben muss, das es aber umso mehr verdient hat, gelesen zu werden!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lisa, 27.03.2022

    Aufrüttelnd, informativ und authentisch

    „Entmenschlicht – Warum wir Prostitution abschaffen müssen“ der Autorin Huschke Mau ist wahrlich keine leichte Kost. Selten hat mich ein Sachbuch emotional so mitgenommen und gepackt wie es bei diesem Werk der Fall war. Zu Beginn berichtet die Autorin von ihren eigenen Erlebnissen, welche durch die Brutalität und Grausamkeit, nur schwer auszuhalten sind. Neben schlimmen Erfahrungen aus ihrer Kindheit und Jugend, erzählt Huschke Mau außerdem offen von ihrem ganz persönlichen Weg in die Welt der Prostitution. Durch diese persönlichen Erfahrungen gewinnt das Buch sicherlich an Authentizität und Eindringlichkeit. Die Autorin erzählt eben nicht von oben herab, sondern weiß sehr genau von was sie spricht. Im weiteren Verlauf sind die Kapitel dann allgemeiner gehalten und Huschke Mau zieht zahlreiche Quellen zurate, um ihre Thesen zu untermauern. So bietet sie einen ungeschönten Blick auf das System Prostitution und räumt erbarmungslos mit Mythen, Vorurteilen und dem Bild der freiwilligen, selbstbestimmten Sexarbeit auf. Auch ich musste einige meiner bisherigen Ansichten überdenken und fühle mich nach dieser Lektüre definitiv informierter.

    Nachdem sich die Autorin ausführlich mit dem bestehenden System der Prostitution in Deutschland beschäftigt hat, zeigt sie in den letzten Kapiteln dann mit Hilfe des nordischen Modells eine Alternative auf. Auch wenn dieses sicher nicht den perfekten Weg darstellt, überzeugte es mich doch durch seine bestechende Logik. Positiv überrascht hat mich außerdem der Schreibstil, denn dieser liest sich auch in anspruchsvolleren Passagen richtig gut. Außerdem spricht die Autorin ihre Leser:innen immer wieder direkt an und erzeugt so eine gelungene Nähe. Auf jeder Seite spürte ich die Dringlichkeit ihrer Botschaft. Einziger Nachteil waren für mich übermäßige Wiederholungen, welche immer wieder vorkamen. Auch die erschreckenden Beispiele, welche ich an sich als sehr wertvoll und wichtig wahrnahm, hätten kürzer ausfallen dürfen. Denn auch in gestraffterer Form hätte der Text meiner Meinung nach nichts von seiner wichtigen Botschaft verloren. Aufgrund dieses Kritikpunktes, welcher sich leider durch das gesamte Buch zieht, gibt es von mir einen Stern Abzug. Dennoch möchte ich dieses persönliche wie auch wichtige Sachbuch gerne weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    leseratte61, 03.04.2022

    harte und unbedingt lesenswerte Kost

    Beim Thema Prostitution schließen viele Menschen leider immer noch die Augen,denn die betroffenen Frauen haben sich ihr Schicksal doch wohl selbst ausgesucht und als Dienstleisterinnen in Sachen Sex scheinen sie auch noch Spaß daran zu haben. Doch ist das wirklich so?

    Habt ihr euch schon mal gefragt, ob diese Frauen den schlechten Ruf, zweite Klasse zu sein, wirklich verdient haben? Kennt ihr die Schicksale dieser Frauen und wisst ihr warum sie in dieses Milieu gerutscht sind? Haben sie es wirklich verdient in einer Schattenwelt zu leben?

    Gleich nach diesen Fragen stellen sich noch weitere. Wer sind die Männer, die sich Sex kaufen? Kaufen sie wirklich nur Sex? Was geht in deren Köpfen vor, wenn sie einen Puff betreten oder sich den Prostituieren auf andere Weise nähern?

    Schon bevor ich das Buch in die Hand nahm hatte ich viele Fragen und auch während der nicht immer einfachen Lektüre kamen noch weitere Fragen hinzu. Ich habe schon Bücher gelesen, die diese Thematik behandeln, wenn auch manchmal nur am Rande, so wusste ich in etwa schon, was auf mich zukommen könnte. Doch mit der schonungslosen Offenheit der Autorin habe ich so nicht gerechnet und war dementsprechend angetan.

    Schon auf den ersten Seiten, als die Autorin von ihrer harten Kindheit berichtete, war mir klar, dass dies für sie nur schiefgehen kann. Dieses Paket auf ihren Schultern war einfach zu groß und zu schwer. Wie es endete geht ja schon aus dem Klappentext hervor. Ich musste das Buch öfter aus der Hand legen und tief durchatmen, da mich die Gewalt und Grausamkeit immer wieder erschütterte. Fakt ist und bleibt, dass Huschkes Geschichte und Lebensweg kein Einzelfall ist und wir immer noch lieber wegschauen, statt die Hand zu reichen.

    Um die Dramatik der Prostitution zu unterstreichen, hat die Autorin sehr intensiv recherchiert und lässt ihr Wissen immer wieder gekonnt einfließen, ohne zu langweilen. Mir blieb angesichts dieser Zahlen immer wieder die Luft weg.

    Besonders abschreckend empfand ich die Bemerkungen der Männer, die sich in Freierforen über die von ihnen benutzten und vergewaltigten Prostituierten ausließen. Gerade diese Beiträge zeigen die Gewalt in diesem Milieu überdeutlich und ich fragte mich immer wieder, wie es sein kann, dass Frauen in unserer Zeit so diskriminiert und entmenschlicht werden. Einfach schockierend. Wo und wie leben wir eigentlich, dass viele von uns sich auf gendergerechte und politisch korrekte Sprache stürzen und die wahren Abgründe nicht sehen wollen?

    Ich danke Huschke Mau für ihren Mut, dieses sehr persönliche Buch zu schreiben, um wachzurütteln. Dies hat sie mit Sicherheit viel Kraft gekostet, da sie sich immer wieder mit ihrer schlimmen Geschichte auseinandersetzen musste. Sie will mit ihrem Buch über die Missstände aufklären und einen Ausstieg aus der in Deutschland immer noch akzeptierten Prostitution erreichen. Dazu liefert sie Lösungen, die ich bisher noch nicht kannte. Doch das lest bitte selbst, sofern ihr den Mut habt, euch dieser harten Kost zu stellen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

    Für diese Rezension habe ich mir sehr viel Zeit gelassen,d a mich die Thematik sehr aufgewühlt hat und ich das Buch erst einmal sacken lassen musste. Ich hoffe jetzt, dass ich die Dringlichkeit der Thematik so darstellen konnte, dass viele Menschen dieses Buch lesen und sich für Huschkes Anliegen stark machen. Für dieses interessante und aufklärende Buch vergebe ich voller Überzeugung eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Marianne, 01.04.2022

    Huschke hat keine glückliche Kindheit. Ihr sadistischer Stiefvater kontrolliert und quält die Familie. Mit 17 Jahren hält sie es nicht mehr aus, sie kann fliehen und kommt in einer Jugendeinrichtung unter. Als die staatliche Hilfe endet, weiß Huschke nicht weiter. Die Behörden sagen ihre Eltern seien für ihre Unterstützung zuständig, aber von ihnen kann sie keine Hilfe erwarten. Sie würde liebend gerne studieren, ach was, einfach nur die Miete bezahlen und Geld für Lebensmittel haben, aber sie weiß nicht wie.

    Mit abwertenden und sexistischen Bemerkungen aufgewachsen, hat die Autorin kein gesundes Selbstwertgefühl. Es stört sie sehr, wenn Männer sie anmachen – irgendwann beginnt sie mit dem Spruch, „Bei mir kostet es aber!“ zu kontern. Und schließlich denkt sie, warum nicht? Warum mir nicht bezahlen lassen, was mir ohnehin angetan wird?

    Ihr erster Zuhälter, ein Polizist, führt sie in die Prostitution ein. Das lässt er sich gut bezahlen. Auf einmal ist Huschke eine Gefangene. Von dem eingenommenen Geld bleibt nicht viel, und ihre Träume von einem Studium rücken in weiter Ferne. Es wird zehn Jahre dauern, bis sie den Ausstieg schafft.

    In diesem Buch erzählt die Autorin offen ihre persönliche Geschichte. Dazu zeigt sie das große Bild auf, und erklärt anhand von Zahlen und Statistiken, wie schlimm das Problem der Prostitution in Deutschland ist. Besonders erschütternd sind seitenlange Aufzählungen von ermordeten Frauen und die vielen Zitaten aus Freier-Foren. Hier bewerten Männer die Frauen, mit denen sie Sex hatten. Das zu lesen ist einfach nur schaurig, und spätestens da wird klar: Prostitution ist unmenschlich und mit Sicherheit nicht eine Arbeit wie jede andere. Es sind andere, die große Gewinne machen, Zuhälter, Menschenhändler, und nicht zuletzt der Staat, da die Einkünfte versteuert werden müssen. Hilfen zum Ausstieg sind nur eine begrenzte Lösung, denn solange es eine Nachfrage gibt, werden neue Frauen gesucht, geworben, versklavt, um das Geschäft aufrechtzuerhalten.

    Die Autorin macht sehr deutlich, dass Prostitution Gewalt an Frauen ist, legaler sexueller Missbrauch. Sie zeigt auch eine Lösung auf, das Nordische Modell, in dem Frauen Hilfe und Unterstützung beim Ausstieg bekommen, gleichzeitig jedoch jeder, der Sex kauft, als Täter angesehen und bestraft wird.

    Gewöhnungsbedürftig ist die manchmal derbe Sprache, doch sie passt zum Thema. Ein weiterer Nachteil sind einige Wiederholungen, allerdings führt das auch dazu, dass die Problematik eindeutig klar wird.

    Fazit: Ein wichtiges Buch, das zwar wegen den Schilderungen der schrecklichen Gewalt und Not schwer zu lesen ist, und doch unverzichtbar ist. Sehr empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    Marianne, 01.04.2022 bei bewertet

    Huschke hat keine glückliche Kindheit. Ihr sadistischer Stiefvater kontrolliert und quält die Familie. Mit 17 Jahren hält sie es nicht mehr aus, sie kann fliehen und kommt in einer Jugendeinrichtung unter. Als die staatliche Hilfe endet, weiß Huschke nicht weiter. Die Behörden sagen ihre Eltern seien für ihre Unterstützung zuständig, aber von ihnen kann sie keine Hilfe erwarten. Sie würde liebend gerne studieren, ach was, einfach nur die Miete bezahlen und Geld für Lebensmittel haben, aber sie weiß nicht wie.

    Mit abwertenden und sexistischen Bemerkungen aufgewachsen, hat die Autorin kein gesundes Selbstwertgefühl. Es stört sie sehr, wenn Männer sie anmachen – irgendwann beginnt sie mit dem Spruch, „Bei mir kostet es aber!“ zu kontern. Und schließlich denkt sie, warum nicht? Warum mir nicht bezahlen lassen, was mir ohnehin angetan wird?

    Ihr erster Zuhälter, ein Polizist, führt sie in die Prostitution ein. Das lässt er sich gut bezahlen. Auf einmal ist Huschke eine Gefangene. Von dem eingenommenen Geld bleibt nicht viel, und ihre Träume von einem Studium rücken in weiter Ferne. Es wird zehn Jahre dauern, bis sie den Ausstieg schafft.

    In diesem Buch erzählt die Autorin offen ihre persönliche Geschichte. Dazu zeigt sie das große Bild auf, und erklärt anhand von Zahlen und Statistiken, wie schlimm das Problem der Prostitution in Deutschland ist. Besonders erschütternd sind seitenlange Aufzählungen von ermordeten Frauen und die vielen Zitaten aus Freier-Foren. Hier bewerten Männer die Frauen, mit denen sie Sex hatten. Das zu lesen ist einfach nur schaurig, und spätestens da wird klar: Prostitution ist unmenschlich und mit Sicherheit nicht eine Arbeit wie jede andere. Es sind andere, die große Gewinne machen, Zuhälter, Menschenhändler, und nicht zuletzt der Staat, da die Einkünfte versteuert werden müssen. Hilfen zum Ausstieg sind nur eine begrenzte Lösung, denn solange es eine Nachfrage gibt, werden neue Frauen gesucht, geworben, versklavt, um das Geschäft aufrechtzuerhalten.

    Die Autorin macht sehr deutlich, dass Prostitution Gewalt an Frauen ist, legaler sexueller Missbrauch. Sie zeigt auch eine Lösung auf, das Nordische Modell, in dem Frauen Hilfe und Unterstützung beim Ausstieg bekommen, gleichzeitig jedoch jeder, der Sex kauft, als Täter angesehen und bestraft wird.

    Gewöhnungsbedürftig ist die manchmal derbe Sprache, doch sie passt zum Thema. Ein weiterer Nachteil sind einige Wiederholungen, allerdings führt das auch dazu, dass die Problematik eindeutig klar wird.

    Fazit: Ein wichtiges Buch, das zwar wegen den Schilderungen der schrecklichen Gewalt und Not schwer zu lesen ist, und doch unverzichtbar ist. Sehr empfehlenswert!

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  • 4 Sterne

    Kerstin B., 24.03.2022

    Sehr erschüttert, erstaunt und mit großem Entsetzen habe ich diesen schonungslos ehrlichen Lebensbericht einer ehemaligen deutschen Prostituierten in Deutschland gelesen. Ich betone die Herkunft deshalb, weil viele Leute immer davon ausgehen, dass dieses schlimme Schicksal nur Ausländerinnen aus den ärmsten Ländern der Welt betreffen kann. Leider nicht, denn gerade hier ist Prostitution ganz legal und straffrei. Andere Länder, wie die skandinavischen, sind da schon weiter, aber das kennt man bereits aus diversen anderen Bereichen.

    Man hält es nicht für möglich, unter welchen Bedingungen manche Kinder mitten unter uns aufwachsen müssen, keiner schaut hin oder unternimmt etwas. Auch Ämter und Behörden behandeln ihre Bürger oft dermaßen schlecht, dass ihnen kaum ein Ausweg aus der Armut bleibt. Schnell kommt da jemand, dem jegliche Unterstützung fehlt, unter die sprichwörtlichen Räder.

    Die Autorin dieses informativen, interessanten, aber auch aufrüttelnden Buches hat es glücklicherweise geschafft, Prostitution, Drogen- und Alkoholsucht, Elend, eben der Gosse, zu entkommen.

    Dieses Glück hat nicht jeder, aber vielleicht kann fast jeder etwas tun, um solche schlimmen Schicksale künftig zu verhindern.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell R., 13.04.2022 bei bewertet

    Ein ehrliches, aufrüttelndes und wichtiges Buch über Prostitution
    Huschke Mau ist Autorin, Geisteswissenschaftlerin und Aktivistin für das sog. nordische Modell und Gründerin des Netzwerks Ella. In ihrem im März 2022 erschienen Buch «Entmenschlicht» schreibt Huschke Mau über Prostitution und, warum wir diese abschaffen müssen.

    Basierend auf ihrer eigenen Biografie (gewalttätiges Elternhaus, Flucht aus diesem als Minderjährige, eigene Erfahrungen in der Prostitution sowie das Herausarbeiten aus diesem Milieu) hat die Autorin dieses Sachbuch mit Auszügen aus ihrem Leben geschrieben. Sicherlich hat diese Biografie die Autorin sehr stark geprägt und die Schilderung ihrer eigenen Erfahrungen im Buch sind sehr ehrlich, mutig, aber auch wirklich hart.

    In 5 Kapiteln zzgl. Einleitung, Nachwort und weiterführenden Quellen und Informationen erklärt Huschke Mau, was Prostitution ist, klärt auf über den Ausstieg und Folgen der Prostitution. Zudem geht sie intensiv darauf ein, was die Legalisierung der Prostitution in Deutschland bewirkt hat und welche fatalen Folgen damit einhergehen. Abschließend stellt sie das sog. Nordische Modell als Lösungsmöglichkeit vor und erläutert dieses.

    «Denn wir sind uns einig, dass Prostitution Gewalt ist. […] In der Prostitution gibt es keinen authentischen Konsens. Aber dass alle Beteiligten den Sex, den sie haben, auch wirklich wollen, ist unabdingbar. Freiwillige Zustimmung zum Sex mithilfe von Geld zu umgehen, is nicht hinnehmbar, und Sexualität, die den Bedingungen des Marktes unterliegt, kann niemals frei sein. Sex soll Spaß machen, aber in der Prostitution ist alles allein auf die Wünsche und Bedürfnisse des Mannes ausgerichtet.» (S. 392)

    Meine Meinung | Das Buch ist sehr gut recherchiert, sehr fundiert und dabei auch sehr persönlich, da immer wieder auf autobiografische Details der Autorin eingegangen wird. Ich danke der Autorin für ihren Mut und ihre Auseinandersetzung mit ihrer Biografie, um dieses Buch zu schreiben und für dieses sehr gelungene Sachbuch über Prostitution und Lösungswege. Es ist ein hartes, sehr wichtiges und informatives Buch, das ich sehr empfehle!

    Für die Lektüre dieses Buches sowie die anschließende Rezension musste ich mir mehr Zeit lassen, da mich die Thematik und auch die persönlichen Schilderungen emotional sehr berührt haben und ich das erst einmal verarbeiten musste. Ich hoffe sehr, dass sich viele Menschen mit dieser wichtigen Thematik auseinandersetzen werden und das Buch von sehr vielen gelesen wird!

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