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  • 5 Sterne

    Gisela E., 27.10.2022

    Als Buch bewertet

    Authentisch und mit viel Feingefühl erzählt

    1955 können die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen endlich wieder nach Köln zu ihrem Vater zurück kommen, nachdem dieser aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde und durch den Suchdienst des Roten Kreuzes die Spuren seiner Kinder gefunden hatte. Von der Mutter fehlt seit Kriegsende jede Spur, die Geschwister können sich nicht erinnern, wie sie von ihr getrennt wurden. Helga möchte auf das Gymnasium gehen, doch ihr Vater, so verständnisvoll und einfühlsam er seinen Kindern gegenüber auch ist, verbietet ihr dies. Stattdessen soll Helga die Haushaltungsschule besuchen. Im Rahmen eines Praktikums erfährt sie, welch katastrophale Zustände in einem Kinderheim herrschen, vor allem gegenüber einem Kind mit dunkler Hautfarbe. Doch niemand will davon hören, so sehr sich Helga auch für die kleine Bärbel einsetzen möchte…

    Der Roman spinnt die Geschichte aus einem vorhergehenden Roman der Autorin Lilly Bernstein auf, „Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück“, kann jedoch auch ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden. Der vorliegende Band spiegelt die Geschichte Deutschlands am Beispiel einer Kölner Familie zehn Jahre nach dem Krieg wieder. Man versucht, Abstand zu den Kriegsjahren zu erhalten, einiges ist wieder aufgebaut. Und doch prägen die Ereignisse der Kriegsjahre nach wie vor die Bevölkerung. Helgas Geschichte ist bestens in die historischen Gegebenheiten der damaligen Zeit eingefügt, man spürt mit ihr bereits die Hoffnung auf eine bessere Zeit, wenn die jungen Menschen sich in der Milchbar treffen, wenn die Lieder und Tänze aus Amerika einen Hauch von Leichtigkeit versprechen, genauso wie die Petticoats der jungen Frauen. Man spürt aber auch, wie sehr Helga für Gerechtigkeit einsteht, wenn sie sich gegen die Ungerechtigkeiten gegenüber einigen Menschen stellt und vor allem auf die katastrophalen Zustände im Kinderheim hinweisen will. Die Geschichte hat mich sehr berührt, rüttelt sie doch an lange verschwiegenen Geheimnissen, die in letzter Zeit endlich ans Tageslicht gebracht worden sind. Genauso zeigt das Buch auch, wie schwer es Frauen in der damaligen Zeit hatten, vor allem wenn sie nicht so ganz der Norm entsprachen. Die Geschichte wirkt sehr authentisch und mit viel Feingefühl erzählt.

    Dieses Buch möchte ich unbedingt weiter empfehlen. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    Laura W., 27.08.2022

    Als eBook bewertet

    Die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen sind als Kinder nach dem Krieg von Köln nach Frankreich gekommen und wurden dort von lieben Leuten großgezogen. 1955 erreicht sie dann ein Brief, dass ihr Vater lebt und in Köln auf sie wartet. Der Vater baut sich mit einem Büdchen eine neue Existenz auf, Jürgen beginnt bei Ford. Helga würder so gerne aufs Gymnasium gehen, doch das kommt für ihren Vater überhaupt nicht infrage. Er schickt sie auf eine Haushaltungsschule. Dort macht sie ein Praktikum im Waisenhaus und erlebt dort grausame Zustände, vorallem ein farbiges Mädchen namens Bärbel hat es unglaublich schwer dort. Helga versucht alles um die Kinder zu schützen, doch sie hat sehr mit den Aufseherinnen zu kämpfen. Und dann passieren ihr auch noch persönliche Sorgen und Probleme...

    Ich kannte schon das erste Buch der Autorin "Annas Traum vom Glück" und war damals schon sehr begeistert über den wunderbaren und mitreißenden Schreibstil! Auch in diesem Buch konnte mich die Autorin von Anfang an packen. Leicht zu lesen und dennoch so wunderbar bildhaft fliegt man förmlich durch die Seiten. Das Buch ist aber auch sehr emotional und grausam geschrieben und wirklich nichts für schwache Nerven. Ich musste öfters schwer schlucken da es kaum auszuhalten war. Vorallem vor dem Hintergrund, dass soetwas ähnliches früher sicher so passiert ist...

    Die Handlung ist sehr erschütternd und emotional, gerade was das Thema Kinderheim betrifft. Aber auch die Schatten des Krieges und der schwere Stand der (unverheirateten) Frauen wurden im Buch erwähnt und in die Handlung integriert. Ich war sehr schokiert wie 10 Jahre nach dem Krieg immer noch mit einigen Personen umgegangen wurde und es hat mich traurig gemacht.

    Aber auch der Aufschwung wird im Buch thematisiert, wie die Leute wieder tanzen und Spaß haben können. Freud und Leid liegen manchmal dicht nebeneinander...

    Fazit: Ein Buch das einen von der ersten Seite an packt und nicht mehr loslässt. Aber wirklich nichts für schwache Nerven!!!

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 09.10.2022

    Als eBook bewertet

    Ich habe zuvor bereits den Roman „Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück“ der Autorin Lilly Bernstein gelesen. Da mich die Geschichte sehr berührt hatte, wollte ich auch dieses Buch unbedingt lesen und ich wurde nicht enttäuscht.
    Der Krieg ist schon eine Weile vorbei, aber noch nicht verwunden. Die Mutter der fünfzehnjährigen Helga und ihres Bruders Jürgen ist seit Kriegsende verschwunden. Doch nun leben sie in Köln mit ihrem Vater zusammen, der aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrt ist. Der Vater baut sich mit einem Büdchen eine Existenz auf und Jürgen arbeitet bei Ford. Helga träumt davon, das Gymnasium zu besuchen und Schriftstellerin zu werden, doch sie muss sich in der Haushaltungsschule auf die Ehe vorbereiten, wie es damals recht üblich war. Während ihres Praktikums muss sie mit ansehen, wie grausam die Waisenkinder in dem christlichen Waisenhaus behandelt werden. Sie stellt sich schützend vor die kleine Bärbel, ein Besatzerkind.
    Auch dieser Roman ist wieder sehr berührend, aber auch erschreckend. Die Menschen wollen den Krieg und die damit verbundenen Schrecken hinter sich lassen. Über das Erlebte wird nicht gesprochen. Man will nach vorne schauen und die Vergangenheit vergessen. Auch Helgas Vater spricht nicht über das Erlebte und verhält sich oft sehr merkwürdig. Aber Helga ist ein empathisches, hilfsbereites und starkes Mädchen. Sie hat ihre Träume, wird jedoch jäh auf den Boden zurückgeholt. Trotz aller Widerstände gibt sie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht auf.
    Die eingefügten Tagebucheinträge von Helgas Mutter geben einen Einblick, was nach Kriegsende geschehen ist.
    Manches in dieser Geschichte ist wirklich schwer zu ertragen und hat mich betroffen gemacht. Die Umstände und Denkweisen der damaligen Zeit sind authentisch dargestellt. Für Frauen gibt es kein selbstbestimmtes Leben, denn entweder sind sie vom Vater oder Ehemann abhängig.
    Ein interessanter, lesenswerter Roman, der unter die Haut geht.

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  • 5 Sterne

    Island, 31.07.2022

    Als Buch bewertet

    "Findelmädchen" ist nach "Trümmermädchen" der zweite historische Roman von Lilly Bernstein, der im Köln der Kriegs- und Nachkriegszeit spielt. Es gibt dabei auch ein Wiedersehen mit Nebenfiguren aus dem ersten Buch. Mittlerweile ist das Jahr 1955 gekommen und die schlimmsten Kriegsschäden sind beseitigt. Die 15-jährige Helga und ihr ein Jahr älterer Bruder Jürgen haben bis zu diesem Zeitpunkt auf einem französischen Weingut gelebt, dessen Besitzer sie kurz nach Kriegsende als Straßenkinder in Köln aufgesammelt und bei sich aufgenommen haben. Nun ist aber ihr Vater doch noch aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurückgekommen und sie sind zurück bei ihm und der recht seltsamen Schwester ihrer verschollenen Mutter in Köln. Während Jürgen bei Ford arbeitet und zusammen mit einer Nachbarin eine Milchbar eröffnet, darf Helga nicht auf's Gymnasium gehen, was ihr großer Traum war, sondern wird auf eine Hauswirtschaftsschule geschickt. Die Schule schickt sie für ein Praktikum in ein katholisches Waisenhaus, wo sie großes Leid miterlebt und sieht, dass besonders "Mischlingskinder", deren Väter amerikanische Soldaten waren, sehr schlecht behandelt werden. Sie möchte den Kindern im Waisenhaus unbedingt helfen.

    Mir hat auch dieser historische Roman der Autorin wieder sehr gut gefallen, weil man anschaulich miterleben kann, wie es war, Anfang der 50er Jahre als junge Frau im vom Krieg stark getroffenen Köln zu leben. Das Schicksal der Waisenkinder und die Art, wie die Nonnen diese als Menschen zweiter Klasse abstempelten, aus denen eh nie was werden würde, lässt einen nicht kalt. Der Schreibstil des Buches lässt sich sehr angenehm lesen und man kann es, wenn man einmal angefangen hat, kaum aus der Hand nehmen. Die Covergestaltung gefällt mir ebenfalls sehr gut, da direkt der Schauplatz zu erkennen ist und die Kleidung der beiden abgebildeten Personen typisch für die 50er und 60er Jahre ist.

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  • 5 Sterne

    Sabine, 21.07.2022

    Als eBook bewertet

    Da ich bereits "Trümmermädchen" gelesen habe, war ich auf den Nachfolger gespannt.
    Auch hier sticht das Cover sofort wieder ins Auge. Dieses Mal zieren zwei Mädchen das Cover. Dies und der Titel ziehen als erstes den Blick auf sich. Wie schon beim Vorgänger erhascht man beim genaueren Hinsehen wieder wie durch eine Nebelwand einen Blick auf den Dom.
    Schon die Leseprobe hat mich tief bewegt und ich war sehr neugierig auf das ganze Werk. Und was soll ich sagen, ich bin auch hier nicht enttäuscht worden. Auch dieser Band hält, was die Leseprobe versprochen hat und noch mehr.
    Der flüssige, bildhafte und "einnehmende" Schreibstil hat mich sofort an die Seite von Helga und Jürgen gezogen. Aber auch einige andere Protagonisten haben mich berührt. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und man kann sie direkt vor sich sehen. Man freut sich mit ihnen, ist aber auch traurig, spürt die Zerrissenheit, leidet mit, hofft mit. Man kann ihre Nöte und Ängste, aber auch Träume und Hoffnungen direkt spüren. Die Autorin versteht es alle Gefühle anzusprechen.
    Man fühlt sich lesend in die Vergangenheit versetzt. Eine Zeit des Wiederaufbaus, der Hoffnung, aber auch der Ohnmacht und immer wieder aufkeimende Vorurteile.
    Die Autorin hat erneut einen emotionalen Roman, dieses Mal über die Nachkriegszeit, geschaffen. Hier wird auch die Rolle der Frau in den 50jahren sehr als deutlich.
    Hier wurde neben der Nachkriegszeit sowohl das Leben als "Besatzerkind", die frauenfeindliche Lage als auch der Beginn des Wirtschaftswunder eindrücklich beschrieben.
    Man merkt, dass die Autorin Informationen von Zeitzeugen zur Verfügung hatte.
    So hat man ein Gefühl der Authentizität. Auch hier könnte ich noch einiges schreiben, aber man muss das Buch einfach erleben. Ich habe erneut ein berührendes, bewegendes und auch nachdenklich machendes Buch der Autorin lesen dürfen. Leider kann ich wieder nur 5 Sterne vergeben.

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  • 5 Sterne

    friederickes Bücherblog, 13.10.2022

    Als eBook bewertet

    Ein sehr berührendes Buch

    Das Cover:
    Ein sehr ausdrucksstarkes Cover, das dem Auge sofort den Inhalt der Geschichte präsentiert. Zusammen mit dem Klappentext eine perfekte Buchpräsentation.
    Die Geschichte:
    Helga und ihr Bruder hatten in Frankreich als Findelkinder ein Zuhause gefunden, bis eines Tages die Nachricht kam, dass ihr aus Russland heimgekehrter Vater sie gefunden hat. Sie wurden in den Zug nach Köln gesetzt. Helga äußert den Wunsch, auf das Gymnasium gehen zu dürfen. Aber der Vater schickt sie auf die Haushaltsschule. Im Waisenhaus macht sie ein Praktikum und ist entsetzt wie die Kinder behandelt werden. Schützend stellt sie sich vor ein Besatzerkind. Aber die Schatten des Krieges wollen nicht weichen. Unfassbare Vorkommnisse bestimmen den Alltag.
    Meine Meinung:
    Bereits nach den ersten Seiten hat mich dieses Buch in seinen Bann gezogen. Wunderbare authentisch agierende Protagonisten, allen voran Helga und ihr Bruder Jürgen, lassen mich teilhaben an ihrem Leben nach dem Krieg. Lilly Bernstein, deren Bücher ich bisher nicht kannte, hat mich mit ihrer leicht und flüssig lesbaren Sprache dazu gebracht, dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Die eingearbeitete Zeitgeschichte jagte mir Schauer über den Rücken, als ich wieder einmal vor Augen geführt bekam, wie man mit unschuldigen Kindern nach dem schrecklichen Krieg umgegangen ist. In was für einer Zeit, voller Not und Entbehrungen, Härte und alter verkrusteter Lebensbedingungen man damals leben und versuchen musste einen Neuanfang zu finden. Zahlreiche Perspektivwechsel, ein durchgängig hoher Spannungsbogen, mit zahlreichen unerwarteten Wendungen macht aus diesem Buch ein Highlight.
    Mein Fazit: Diese Geschichte hat mich sehr nachdenklich gestimmt und mich berührt. Ich möchte eine nachdrückliche Leseempfehlung aussprechen.

    Heidelinde von friederickes bücherblog

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  • 5 Sterne

    Bücherliebende, 02.10.2022

    Als Buch bewertet

    „Findelmädchen“ war mein erstes Buch der Autorin, aber mit Sicherheit nicht mein Letztes. Ich habe schon einige Bücher, die in den fünfziger Jahren spielen, gelesen und doch gibt es immer wieder kleine Perlen, die besonders hervorstechen. Und so ein Buch war „Findelmädchen“ für mich. Ich habe mich von der ersten Seite an in der Geschichte wohlgefühlt. Lilly Bernstein nimmt einen regelrecht mit auf eine Zeitreise und erweckt diese zum Leben. Und das mit allen seinen Facetten. Man spürt den Aufschwung der Wirtschaftsjahre, aber auch die Schatten des Krieges mit all dem Leid und Schmerz. Die Autorin beschönigt hier nichts und lässt uns die Gefühle der Charaktere hautnah erleben. Und das war stellenweise auch sehr schmerzvoll. Vor allem die Geschehnisse im Waisenhaus und der Umgang mit Bärbel, dem sogenannten „Besatzerkind“, ist unerträglich und hat mich zutiefst berührt. Aber nicht nur sie, sondern auch die anderen Charaktere sind mir Stück für Stück ans Herz gewachsen. Sie sind alle nicht perfekt, haben ihre Ecken und Kanten und fühlen sich aber gerade deswegen sehr authentisch an.
    Besonders angetan hat es mir allerdings die Protagonistin Helga. Sie ist jung, unerfahren, träumerisch, aber auch klug, wissbegierig und mutig. Sie setzt sich für alles ein, was ihr wichtig ist und lässt sich dabei nicht verbiegen. Mit ihrem Freiheits- und Selbstbestimmungsdrang hat sie es aber nicht immer leicht und muss sich einigen Kämpfen stellen. Zum Glück hat sie ihren Bruder Jürgen und ihre neue Freundin Fanny an der Seite. Und auch wenn zunächst viele Geheimnisse zwischen ihnen stehen, so halten sie doch zusammen und gehen ihren Weg.

    Für mich war diese Geschichte, mit guter historischer Recherche und mit herzerwärmenden Charakteren, ein rundum gelungenes Werk. Daher gibt es auch eine große Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    Angelika T., 18.08.2022

    Als Buch bewertet

    Zu Herzen gehende Schicksale, sensibel und berührend erzählt.

    Köln befindet sich im Aufbau, als Helga und ihr Bruder Jürgen 1955 aus Frankreich zurückkehren, um bei ihrem Vater, entlassen aus der Kriegsgefangenschaft, zu leben. Ihre Kindheit als Findelkinder haben sie bei herzlichen Pflegeeltern verbracht, jetzt beginnt der ernste Schritt ins Leben. Jürgen findet bei Ford seinen Platz, während Helga vom Gymnasium träumt…

    Lilly Bernstein kann wunderbar sensibel und berührend schreiben. Viele liebevolle Details erzeugen großes Kopfkino und man taucht sofort ein in die quirlige Nachkriegswelt der Großstadt, die für die beiden Teenager Neues, aber auch sehr Trauriges bereithält. Man darf miterleben, wie schnell sich die beiden bei ihrem Vater, im alten Haus der Mutter, einleben, Freundschaften schließen und eigene Pläne schmieden. Und wie das Schicksal doch die Fäden zieht.
    Als Leser darf man abschnittsweise das Tagebuch der verzweifelten Mutter lesen, erfährt von den gut recherchierten Kriegsereignissen und bekommt schnell eine Gänsehaut, wenn man mit der Hoffnungslosigkeit konfrontiert wird.
    Helga und Jürgen fehlt die Mutter und insbesondere die Erinnerung an sie. Aber tapfer und mutig halten sie zusammen und bestehen so manche wirklich furchtbaren Erlebnisse. Helga macht Schreckliches durch, verliert trotzdem nie den Mut und manchmal stockt einem beim Lesen der Atem bei der Schilderung der damaligen Zustände.
    Auch das ist ein Grund, warum man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann und einem guten Ende entgegenfiebert.
    Eine sehr zu Herzen gehende, spannende und unterhaltsame Geschichte, die den Leser im Nu in eine andere Welt katapultiert! Sehr lebendig geschrieben und absolut empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    Stefanie K., 28.07.2022

    Als eBook bewertet

    Bereits das Debüt "Trümmermädchen" von Lilly Bernstein konnte mich beeindrucken und daher war ich sehr gespannt auf das zweite Buch der Autorin.

    10 Jahre nach Kriegsende können Helga und ihr Bruder Jürgen zu ihrem Vater zurückkehren, der aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, nur von ihrer Mutter fehlt weiterhin jede Spur.

    Unglaublich bildhaft, berührend und beeindruckend erzählt die Autorin wie das Leben auch 10 Jahre nach dem Krieg noch aussieht. Vieles ist noch immer zerstört, Familien noch immer zerrissen und für die Frauen ist es immer noch schwierig einer Arbeit nachzugehen. Helga möchte unbedingt etwas aus ihrem Leben machen und möchte aufs Gymnasium gehen, aber ihr Vater lehnt dies ab und so landet auf einer Haushaltungsschule, wo sie für ein Praktikum in ein Waisenhaus geschickt wird. Die Zustände in diesem Waisenhaus waren selbst als Leser nur schwer auszuhalten und haben mir so einige Tränen in die Augen getrieben. Die Tatsche, dass dies auf Erlebnisberichten von Betroffenen basiert, macht dies noch erschreckender.

    Helga ist eine unglaublich starke junge Frauen, die weiß was sie erreichen will, und dass sie gewissen Zustände nicht tolerieren kann und versucht alles, um den Kindern im Waisenhaus zu helfen, insbesondere der kleinen Bärbel.

    Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich und gibt viele interessante Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche des Nachkriegslebens. Mich konnten die verschiedenen Schicksale sehr bewegen und ich habe mit allen Charakteren mitgefiebert.

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  • 5 Sterne

    Shilo, 28.07.2022

    Als eBook bewertet

    Die 6jährige Helga und ihr 7jähriger Bruder Jürgen leben seit 10 Jahren bei Pflegeeltern in Frankreich. Ihre Eltern sind verschollen und die beiden können sich an die Zeit vor ihrer Aufnahme in der Familie nicht erinnern.
    Weihnachten 1955 bekommen sie die Nachricht, dass ihr Vater lebt und sie in Köln erwartet. Kurz darauf reisen sie in ihre Heimat an den Rhein. Jürgen findet eine Arbeit bei den Ford-Werken und Helga hilft ihrem Vater in seinem neuerbauten Büdchen. Doch sie möchte das Gymnasium besuchen. Ihr Vater verwehrt ihr dieses und meldet sie statt dessen auf einer Haushaltungsschule an. Diese schließt ein Praktikum in einem Waisenhaus mit ein. Entsetzt und hilflos muss Helga mit ansehen, wie die Kinder dort behandelt werden. Vor allem ein Besatzerkind, dessen Vater ein Farbiger ist. Helga möchte dieses Kind beschützen, doch ihr sind die Hände gebunden.
    Lily Bernstein hat die Zeit der Nachkriegsjahre sehr gut recherchiert. Das damalige Handeln, Denken und Fühlen der Menschen ist für uns heute kaum noch vorstellbar und sehr erschreckend. Die Protagonisten kommen sympathisch und authentisch auf den Leser herüber. Die aufwühlende und bewegende Handlung ließ mich das Buch kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil ist flüssig und führt lebendig durch diesen Roman.
    Obwohl ich den ersten Teil „Trümmermädchen“ nicht gelesen habe, war ich sofort in der Geschichte drin.
    Mein Fazit:
    Ein hervorragend recherchierter Roman, fesselnd von Anfang an. 5 Sterne und ein ganz klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    harakiri, 08.07.2022

    Als eBook bewertet

    Ich will die Welt verändern
    Helga und Jürgen erhalten das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt: ihr Vater hat sie gefunden. 10 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs haben die beiden endlich wieder so etwas wie eine Familie. Doch das Leben in Köln ist schwierig und vor allem Helga will höher hinaus als ihr Vater für sie vorgesehen hat.
    Nach Trümmermädchen ist Findelmädchen der zweite Roman der Autorin, der vom Schicksal der Kriegskinder handelt. Ich habe mich sehr gefreut zu lesen, wie es mit Helga, Jürgen, Anna und Karl weitergegangen ist.
    Ich war sofort wieder in der Handlung gefangen und habe mit Helga und Jürgen mitgefiebert und mitgebangt. Die Autorin bedient die gesamte Palette der Gefühle, ich habe geschwankt zwischen Lachen und Weinen, Freude und Schmerz. Denn was Bernstein hier beschreibt ist teilweise keine leichte Kost. Sie schafft es sehr gut, die damaligen Zustände lebendig werden zu lassen. Frauen, vor allem junge Mädchen, hatten sich immer den Männern unterzuordnen und vor allem die Schilderungen im Waisenhaus haben mich tief berührt.
    Aber auch die schönen Seiten, die Entstehung des Rock‘n Roll, der Wiederaufbau der Trümmerstadt und die Leichtigkeit des Seins wenn die jungen Leute unter sich waren, hat Bernstein in meinen Augen sehr gut zu Papier gebracht.
    Fazit: ein sehr emotionales Buch, das den Zeitgeist der Fünfziger Jahre perfekt abbildet.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchwurm05, 09.07.2022

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    1954. Die fast 16-jährige Helga und ihr älterer Bruder Jürgen leben in Frankreich auf einem Weingut. Kurz nach dem Krieg wurden sie von Claire und ihrem deutschen Mann Albert, den Besitzern des Gutes, ziemlich verwahrlost in Köln gefunden und über die Grenze geschmuggelt. Die Elternteile der beiden gelten als vermisst, aber die Suche nach ihnen haben Claire und Albert nie aufgegeben. Dann, kurz vor Weihnachten, trifft ein Brief vom Kindersuchdienst des Deutschen Roten Kreuzes ein. Der Vater hat sich gemeldet. Helga und Jürgen begeben sich zurück nach Köln. Doch die anfängliche Freude bei Helga wird mehr und mehr zur Frustration. Während ihr Bruder eine Arbeitsstelle bei Ford beginnt, weigert sich der Vater Helga im Gymnasium anzumelden. Stattdessen wird sie gezwungen in die Haushaltungsschule zu gehen und ein Praktikum muss sie ausgerechnet in einem Waisenhaus machen. Was sie hier erlebt entsetzt Helga. Aber das ist lange noch nicht alles. Denn jeder aus ihrer Familie scheint ein Geheimnis zu verbergen.....

    Leseeindruck:
    Als ich mich zum Lesen von "Findelmädchen" entschieden habe, war mir nicht bewusst, dass es einen Vorgänger gibt. Der Roman heißt "Trümmermädchen" und laut Klappentext geht es hier um eine Anna. Aber gleich zu Anfang merkte ich, es gibt eine Verbindung. Wie stark diese ist kann ich nicht beurteilen. Das hat sowieso nicht wirklich meinen Lesefluss beeinträchtigt. Denn es gibt im ersten Kapitel eine Einführung. Schnell war mir bewusst, woher Helga und Jürgen kommen und wie es ihnen ungefähr ergangen sein muss. Die Geschichte selbst ist aus Helgas Sicht erzählt. Diese hat es mir nicht unbedingt leicht gemacht. Anfangs konnte ich einfach keinen Bezug zu ihr aufbauen. Doch nach und nach wurde ich in die Geschichte hineingezogen und habe mit Helga zusammen alle Höhen und Tiefen erlebt. Es werden dabei viele Themen der damaligen Zeit angeschnitten. Ich war entsetzt, dass es selbst 10 Jahre nach dem Krieg noch so viel Ungerechtigkeit gab. Helga selbst hat es mir nicht immer leicht gemacht. Auf der einen Seite wollte sie unbedingt helfen und zeigt dabei einen starken Willen. Dann wiederum steht sie machtlos da. Ja bringt sich sogar selbst in große Schwierigkeiten. Hier musste ich mir immer wieder vor Augen halten, dass sie noch nicht ganz 16 Jahre alt ist und ihre Mittel deshalb begrenzt sind. Denn Hilfe bekommt sie nicht. Jeder rät ihr zum Stillschweigen. Dabei bleibt es vorerst geheimnisvoll warum alle um sie herum so reagieren. Aber dies wird logisch aufgeklärt. Bei so mancher Sache hatte ich eine Vorahnung. Und dann kommt das Ende. Plötzlich ist alles Friede, Freude, Eierkuchen und hat so gar nicht zur vorherigen Geschichte gepasst bzw. ging dann einfach zu schnell.

    Fazit:
    "Findelmädchen" ist ein toller, gut recherchierter Roman, der die damalige Zeit authentisch widerspiegelt. Er verpackt einige Themen. Nie hatte ich das Gefühl, dass dabei etwas auf der Strecke bleibt. Auch wenn ich mich gefragt habe, ob Helga wirklich alle diese schrecklichen Dinge erleben musste. Wahrscheinlich schon. Denn Helga ist trotz aller Schlauheit in meinen Augen naiv, macht gegen Ende hin aber eine große Entwicklung mit. Spannend fand ich die Zwischenkapitel, bei denen es um das Schicksal von Helgas und Jürgens Mutter ging. Wenn nur dieses abrupte, ja schon fast klischeehafte, Ende nicht gewesen wäre. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Märchen, 13.09.2022

    Als Buch bewertet

    Ein kleines Missverständnis hat dafür gesorgt, dass ich an dieses Buch kam und ich bin so froh, dass es so geschehen ist. Eigentlich kann ich gar nicht in Worte fassen, was für überwältigende Eindrücke und Emotionen dieses Buch bei mir verursacht hat.
    Es ist ein Buch der Nachkriegszeit, in der die Geschwister Jürgen und Helga endlich wieder auf ihren Vater treffen, denn der Krieg hatte sie alle auseinandergerissen. Die Zeit des Krieges hat tiefe Spuren hinterlassen, was man sowohl an den Kindern erlebt, bei denen viele Erinnerungen verblasst, ja teilweise ausgeblendet sind, als auch bei all den Menschen, die nach und nach in Köln eine neue Existenz aufbauen.
    Helga tut sich etwas schwerer mit dem Neustart, so sehr sie auch mit ihrem Bruder verbunden ist und ihrem Vater eine Chance geben möchte. Doch dieser verhält sich zeitweise merkwürdig, reagiert auf manches irritierend, mit dem Helga einfach nicht zurecht kommt. Immer im Hinterkopf, ein Findelmädchen zu sein, zusätzlich gebremst in ihren Träumen und Zielen, erlebt sie ein Praktikum im Waisenhaus, dass ihr Leben prägt. Helga ist für ihr junges Alter so ein tapferes, aufmerksames und hilfsbereites Mädchen, die trotz all dem Erlebten nie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft aufgibt, die für ihre Ziele eintritt und dennoch so viele unglaublich schlimme und traurige Momente erlebt, die einem als Leser wirklich unter die Haut gehen. Helgas Bekanntschaft mit dem kleinen, bezaubernden Mädchen Bärbel im Waisenhaus und der Umgang dort mit "speziellen" Kindern, bringt die Geschichte so richtig in Fahrt und sie nimmt einen ungeahnten Verlauf. Immer neue Wendungen, die die Schrecken der Macht und des noch nachwirkenden Hasses so knallhart und allgegenwärtig präsentieren und zeigen, wie schnell Menschen sich von etwas mitreißen lassen.
    Selten hat mich ein Buch so emotional zerrissen und aufgewühlt, die verschiedensten Gefühle geweckt, als wenn man den Schmerz und den Kummer regelrecht mitfühlen kann.
    Besonders viel Gänsehaut hatte ich bei den eingeschobenen Tagebucheinträgen der Mutter, ihre hoffnungsvollen aber manchmal auch verzweifelten Briefe an ihren verschollenen Mann, in der Hoffnung sich eines Tages wiederzusehen.
    Der Krieg hat Schatten geworfen, sowohl auf die Stadt selbst, als auch auf die Seelen der Menschen und jeder geht mit ihnen anders um. Manche Charaktere sind gezeichnet durch die Last der Erinnerungen, während andere es zu verbergen suchen, aber doch eingeholt werden. Doch ausdrucksstark wird hier der Gedanke des Verzeihens, des Neubeginns und der Hoffnung gezeigt, dem Mut und der Bereitschaft, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, aber auch für das einzutreten, wofür man steht und was einem wichtig ist, unabhängig von den Folgen.
    Eine imposante Geschichte zu einer Zeit des Aufbaus, der Hoffnung und Neubeginns, die unvergesslich, berührend und gleichzeitig motivierend ist, um aus der Vergangenheit zu lernen und die Zukunft immer im Blick zu haben.
    Vom Ende der Geschichte war ich etwas überrascht, es war für mich nicht ganz abgerundet, aber insgesamt ein lesenswerter Roman sogar mit vielen bekannten Details sowohl an Musik, Zeitungen, Persönlichkeiten und Lebensmitteln aus der Zeit, die damals eine wichtige Rolle gespielt haben, toll integriert wurden und alles etwas aufgelockert haben. Cover und Titel sind gut gewählt, denn auch wenn es inhaltlich schwermütig und emotional wirkt, versteht man am Ende, wie passend es ist.

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  • 5 Sterne

    begine, 22.07.2022

    Als eBook bewertet

    Eine Familie in Köln im Jahr 1955

    Findelmädchen ist die Fortsetzung des Romans Trümmermädchen. Man kann ihn auch ohne Vorkenntnisse lesen.
    Die Autorin Lilly Bernstein beschreibt die Lage 1955 in Köln sehr detailliert und authentisch.
    Die Geschwister Jürgen und Helga lebten 8 Jahre bei Zieheltern in Frankreich.
    Durch den Suchdienst finden sie ihren Vater und sie kehren nach Köln zurück. Den Vater mussten sie erst neu kennenlernen. Sie wohnten zwar im Elternhaus der Mutter, aber es musste viel renoviert werden. Dann gab es noch Tante Meta.
    Jürgen suchte sich schnell eine Stelle bei Ford, aber Helga wollte aufs Gymnasium. Der Vater wollte das nicht und meldete sie in der Hauswirtschaftsschule an. Bei einem Praktikum musste sie, im von Nonnen geleiteten Waisenhaus, arbeiten. Die Lage in diesen Häusern hat man erst spät erfahren, das war meist wirklich unmenschlich.
    Zwischendurch erfuhr man aus dem Tagebuch der Mutter noch einiges aus dem Jahre 1945.

    Das wurde von der Autorin gut umrissen. Mit dem Schicksal der kleinen Bärbel wurde es richtig traurig.

    Helgas Weg in ihre Zukunft war mit Steinen gepflastert.

    Der Roman war richtig gut und ich möchte ihn unbedingt empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus2021, 06.07.2022

    aktualisiert am 08.07.2022

    Als Buch bewertet

    Fesselnd bis zum Schluss
    Das Cover hat für mich einen sehr hohen Wiedererkennungswert und passt perfekt zum Vorgängerbuch (Trümmermädchen). Schön finde ich auch die gewählten Farben, mit dem Kölner Dom im Hintergrund. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausgesprochen gut. Sie schreibt sehr locker, aber dennoch fesselnd. Das Thema wurde perfekt umgesetzt. Die damalige Zeit und die Lebensumstände sind anschaulich dargestellt. Die ganze Geschichte ist teilweise bedrückend, spannend, aber auch emotional und es fällt einem schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Die Charaktere der Hauptprotagonisten sind authentisch und sehr gut ausgearbeitet. Von Anfang an fiebert man mit ihnen mit und hofft auf ein Happy End. Die damaligen Probleme nach dem Krieg und das ganze Elend der Menschen werden sehr bildlich dargestellt und berühren einen sehr. Das Buch ist bis zum Schluss spannend und von mir gibt es eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung. Ich hoffe sehr, dass weitere Bücher von dieser tollen Autorin folgen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus, 22.07.2022

    Als Buch bewertet

    Emotionale Zeitgeschichte

    Der Roman von Lilly Bernstein schildert die Geschichte von der 15-jährigen Helga, Mitte der 50er Jahre in Deutschland.
    Sie und ihr Bruder wurden 1945 in einem Bunker gefunden und wuchsen seitdem in einer Pflegefamilie in Frankreich auf. 10 Jahre später wird der leibliche Vater aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen und nimmt die Kinder mit zu sich nach Köln.
    Das Buch hält einen vom ersten Moment an fest. Die Protagonistin ist eine äußert mutige und sympathische Person, in die man sich gut hineinversetzen kann. Die historischen Begleitumstände werden passend und bildhaft beschrieben und die Handlung fügt sich großartig in die damalige Weltanschauung ein. Auch die überall spürbaren Spuren des Krieges an allen Generationen werden aufgegriffen und verleihen diesem berührenden Roman viel Tiefgang.
    Der Schreibstil ist sehr authentisch und liest sich schnell und flüssig weg.
    Das Buch hat mich gefesselt, bewegt und gut unterhalten. Klare 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 29.07.2022

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Der Krieg hat Spuren hinterlassen. Helga und ihr Bruder Jürgen leben endlich wieder bei ihrem Vater, der aus der Kriegsgefangenschaft zurück gekommen ist. Er baut sich mit einem Büdchen eine neue Existenz auf während die Mutter verschollen bleibt. Helga, die eigentlich so gerne aufs Gymnasium möchte kommt während der Haushaltsschule auch in ein Waisenhaus und ist entsetzt, wie schlecht die Kinder behandelt werden.
    Meine Meinung:
    Auch wenn es sich natürlich um eine fiktive Geschichte handelt, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Verhältnisse wirklich so waren, wie sie dargestellt wurden. Gerade auch das Schicksal von Bärbel und ihrer Mutter fand ich sehr berührend und vorstellbar. Wie schlimm die Zeit für ledige Frauen und Mütter war, mag man sich kaum vorstellen. Das Buch hat mir seht gut gefallen und ich kann es weiterempfehlen.
    Fazit:
    Blick in die Vergangenheit

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  • 5 Sterne

    Lisa B., 31.07.2022

    Als Buch bewertet

    Findel Mä,Aufbruch ins Glück von Lilly Bernstein ist ein sehr ergreifend und rührender Roman um das Schicksal zwei junger Frauen.
    Köln 1955,nachdem die Geschwister Helga und Jürgen die lange als vermisst galden endlich wieder bei ihrem Vater der in Kriegsgefangenschaft war Heimkehr konnten ist die Freunde riesig. Ihre Mutter gilt nach wie vor noch als Vermisst. Jürgen bekommt nun die lang ersehnte Lehrstelle bei Ford. Helga die sich wünscht aufs Gymnasium zu können soll hingegen eine Hauswirtschaftsschule besuchen um sich auf das Leben als Ehefrau vorzubereiten. Während eines Praktikum im Waisenhaus muss sie jedoch entsetzt feststellen das die Kinder dort schlecht behandelt werden. Außerdem verliebt sich Helga und einige Dinge verlaufen nicht wie gedacht....
    Ein wirkliche emotional und rührender Roman rund um die Nachkriegszeit. Mir hatte das Lesen wirklich Freude bereitet.

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  • 5 Sterne

    Verena B., 11.10.2022

    Als Buch bewertet

    "Findelmädchen" von Lilly Bernstein war mein erstes Buch von der Autorin und es hat mich so berührt, mich hat selten ein Roman berührt.
    Es sind sehr wichtige Themen in dem Buch vorgekommen, die mich sehr zum Nachdenken gebracht haben und mich auch beschäftigt haben.
    Die Autorin hat einen sehr flüssigen und emotionalen Schreibstil.

    Eine Triggerwarnung zu Beginn wäre nicht schlecht gewesen, damit man weiß was auf einen zu kommt.
    Das Buch war von Anfang an sehr spannend und ich wollte es nie aus der Hand legen, weil ich immer wissen wollte wie es in dem Buch weitergehen wird.

    Die Protagonistin war mir sehr sympathisch, ich konnte so richtig mitfühlen wie es ihr ging, in ihrer Hilflosigkeit und wie mutig sie war!!
    In diesem Buch sieht man wieder, wie gut es uns heutzutage geht und wir Frauen haben auch mehr Rechte und dürfen auch sagen was wir denken.

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  • 4 Sterne

    Martina W., 30.06.2022

    Als Buch bewertet

    Wir schreiben das Jahr 1955 und die deutschen Geschwister Helga und Jürgen, die als Findelkinder in den Nachkriegsjahren in Frankreich von Pflegeeltern großgezogen wurden, bekommen Post vom Roten Kreuz: ihr leiblicher Vater ist aus der russischen Gefangenschaft zurückgekehrt. Der Verbleib der Mutter ist seit den Besatzungsjahren ungeklärt.
    Die beiden kehren als Teenager in ihre Heimatstadt Köln zurück und für sie beginnt ein neues ungewohntes Leben, inmitten der teils immer noch ausgebombten Stadt, durch die aber bereits der Wind der Wirtschaftswunderjahre weht.

    Es ist eine hochdramatische, emotionale und teilweise so berührende Geschichte, dass man zwischendurch tief durchatmen muss. Vor allem die Schilderungen innerhalb eines Waisenhauses, in dem Helga ihr Praktikum absolvieren muss, sind kaum auszuhalten und gehen stark an die Nieren.
    Innerhalb des fast 600 Seiten starken Romans werden viele Dinge angesprochen, die ich so gebündelt in einem Buch selten erlebt habe: Rassismus gegenüber Besatzerkinder, die Stellung der Frau in den 50er Jahre, emotionale Entfremdung innerhalb der Familie, Wohnungsnot etc.pp
    Großartig recherchiert und glaubwürdig vor die Kulisse der wiederauferstehenden Stadt Köln gesetzt.

    Ich war noch nie in meinem Leben in Köln, schon gar nicht in den Nachkriegsjahren... aber ich konnte es sehen und spüren. Auch die Zeit der 50er Jahre hat Lilly Bernstein authentisch - ohne viel Schnickschnack zu benutzen - beschrieben. Aber es sind nicht (nur) die verklärten Petticoat- Polkadots - Rock'n Roll 50er Jahre, sondern auch die ungeschönten Dinge: Gesinnungsaltlasten aus dem Krieg, immer noch zerstörte Stadtteile, der Stellenwert der Frau - um nur einige zu nennen.

    Ich habe dieses Buch im wahrsten Sinne des Wortes "verschlungen" und konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Ich war wütend, ich habe gelächelt, fast geweint... alle Emotionen durchlebt, die man durchleben kann....
    leider auch Verwirrung, zumindest auf den letzten 80 Seiten. Was auch immer da mit Lilly Bernstein passiert sein mag, aber man rutscht auf den letzten Seiten auf einer kitschigen Glitzerwolke dem Finale entgegen, dagegen verblasst in einem amerikanischen Weihnachtsfilm jedes einzelne Zahnpastalächeln.
    Da das Buch aber davor meisterlich recherchiert ist und großartige Charaktere und glaubwürdige Atmosphäre hervorgebracht hat, kann man das leicht entgleiste Ende gut wegstecken... einen Punkt Abzug muss ich aber leider dennoch geben. Dennoch eine sehr empfehlenswerte Lektüre.

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