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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin J., 11.06.2023

    Eine junge Erwachsene lebt nur für ihr Idol - Ein spannender Einblick in psychische Erkrankung

    Inhalt:
    Die 18Jährige japanische Schülerin Akari ist Fan von Masaki, einem Mitglied einer beliebten Musik-Band. Die Geschichte beginnt, als dieses Idol durch einen Skandal in Flammen steht. Masaki erntet einen Shitstorm, weil er eine Frau geschlagen haben soll. Akari ist tief betroffen, denn sie identifiziert sich mit ihrem Idol und lebt durch ihn. Etwas über ein Jahr später endet die Geschichte, in der wir erfahren, wie sich Akari damit auseinandersetzt, dass ihr Idol beschädigt wurde. Auch wie sie überhaupt dazu kam, ganz in dieser fremden Person aufzugehen, ihr jeden Moment des Lebens und jeden Yen zu widmen.

    Bewertung:
    Der Roman ist kurz mit nur 125 Seiten. Jedoch kennt der Schreibstil der Autorin Rin Usami keine Redundanz. Jedes Wort, jeder Satz scheint wesentlich. Beschreibungen werden sparsam und bedeutungsvoll eingesetzt. Ich hatte den Eindruck, die Autorin hat sich sehr gut überlegt, was sie schreiben möchte, und kann sich in der Kürze sehr viel deutlicher ausdrücken als andere Schriftsteller*innen. Immer wieder wurde ich überrascht von den Ideen, die dem Leser subtil näher bringen, wie es der Hauptfigur geht. Das führte dazu, dass ich auch thematisch sehr gut mitgenommen wurde. Akari verhält sich als Fan ja durchaus verrückt und ihr Handeln für sich genommen wäre für viele unbegreiflich. Wie kann man nur so viel Geld für so einen Unsinn ausgeben? Wie kann man nur sein ganzes Leben auf ein Idol ausrichten? Das sind Ideen, die mir eigentlich vollkommen fremd sind. Aber das war alles sehr nachvollziehbar geschildert. Ich konnte sehr gut verstehen, wieso Masaki für Akari zum Idol und Lebensinhalt wurde. Es geht dabei um psychische Erkrankung und ich fand es sowohl anschaulich als auch glaubhaft dargestellt, was dieser Fan-Kult für Akari tut und wie Akari zu ihren psychischen Problemen gekommen ist. Psychische Probleme und Probleme von Jugendlichen werden oft als Spinnerei, Überempfindlichkeit abgetan. Aber in dieser Geschichte wird verständlich, wie schwerwiegend die Probleme von Akari sind. Es geht bei ihr um Leben und Tod. Daher ist es hart, wenn man sieht, wie wenig sich die Familie und die Schule um Akari kümmern. Sie ist eine junge Erwachsene. Aber dass es ihr sehr schlecht geht, scheint kaum jemanden zu interessieren. Auch das Idol selbst kann einem leid tun. Ob er singen darf, hängt von Beliebtheitswettbewerben und Verkaufszahlen ab. Die Fans erwarten, dass er keine Beziehung hat, um ihre Gefühle nicht zu kränken. Das ist ein interessanter Einblick in die japanische Kultur. Insgesamt lädt der Roman sehr zum Nachdenken ein. Über den kulturellen Hintergrund z.B. am Arbeitsplatz, darüber, wie Akari aufgewachsen ist, über ihre Familiensituation und wie alles mit ihrer Entwicklung zusammenhängt.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jessica S., 29.05.2023

    Das Fan-Dasein als Mittelpunkt

    Akari lebt, um ihr Idol Masaki zu beschützen und zu unterstützen. Doch aus diversen Gründen, ist dies für sie nicht immer einfach. Daher erleben wir mit ihr Höhe- und Tiefpunkte ihres Daseins als Fan und auch ihre Probleme mit dem Leben abseits davon.

    Denn Akari kommt mir ihrem Leben nicht klar. Sie ist nicht gut in der Schule, ihre familiäre Situation ist auch eher schwierig und sie fühlt sich mit kleinen Aufgaben stellenweise schon überfordert. Nur Aktivitäten die mit "ihren" Idol Masaki zu tun haben, geben ihr Kraft und sind für sie ein Lichtblick. Daher fokussiert sie alles was sie hat darauf und alles andere wird zur Nebensache. Ein Teufelskreis, so unschuldig Akaris Intentionen auch sein mögen.

    Dabei wird nicht nur Akaris wachsender Fanatismus und Depression beleuchtet, sondern auch Kritik an überforderte Eltern und dem Konsumverhalten der Gesellschaft sowie die an die Industrie, die den Konsum in absurde Höhen führt, geübt.

    Dabei geht es weniger um den Skandal, der im Klappentext erwähnt wird. Dieser findet am Anfang statt und markiert nur eine Art Beginn des wachsenden Engagements Akaris.

    Der Schreibstil ist sehr angenehm. Außerdem ist das Buch sehr unaufgeregt geschrieben, was der Neutralität der Worte sehr zugute kommt. Rin Usami schafft es, Akaris Abhängigkeit nachvollziehbar aufzubauen. So kann sich die Leserschaft selbst gut eine eigene Meinung bilden. Wer ist Schuld an Akaris Zustand? Akari selbst, weil sie sich so gehen lässt und scheinbar keine Disziplin kennt? Ihre kaputte Familie mit der labilen Mutter und Schwester, die mit übertriebenem Eifer Akari schaden, statt sie so zu fördern, wie es für sie wichtig wäre? Die Musikindustrie, die mit ihrer dreisten Masche immer mehr Geld aus den Fans quetschen (denn die Schilderungen sind wahrheitsgemäß)? Die Gesellschaft und ihren Leistungsdruck, die keine Abweichungen akzeptiert?

    Oder ist es am Ende so, wie Akari zu ihrem Vater gesagt hat? "Es geht nicht um Schuld."

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 08.06.2023

    J-Pop-Fankultur

    „Idol in Flammen“ ist ein außergewöhnlicher Roman der in Tokio lebenden Autorin Rin Usami.

    Akari schwärmt für Masaki einem Mitglied einer angesagten japanischen Popgruppe. Ihre Schwärmerei geht allerdings weit über das normale Maß hinaus. Sie ist regelrecht besessen von Masaki und arbeitet nur stundenweise, um Geld für Merchandising zu verdienen. Akari schreibt einen Blog, um ihre Leidenschaft mit anderen Fans zu teilen.
    Kurz zusammengefasst: Sie richtet ihr Leben nach Masaki aus.
    Als sich nun in den Medien verbreitet, dass ihr Idol einen weiblichen Fan angegriffen haben soll, kämpft Akari verbissen darum, seine Unschuld zu beweisen.
    Obwohl sich bei Akari alles um ihr Idol dreht, hat sie auch eine Familie, die sich um sie sorgt und möchte, dass sie an ihre Zukunft denkt und eine Ausbildung beginnt.

    Ich hätte nicht gedacht, dass es Rin Usami gelingen würde, mir einen fanatischen Fan so nahe zu bringen. Aber sie schildert die Situation von Akari so gelungen, dass ich ihre Aktivitäten und Abhängigkeit nachvollziehbar fand.

    Es geht in diesem Buch aber um weit mehr als nur um Fanatismus. Es ist auch gesellschaftskritisch und thematisiert psychische Probleme. Darüber hinaus werden die Macht der sozialen Medien, der Leistungsdruck in der Gesellschaft und die Schwächen sowie die Geldgier der Musikindustrie deutlich.

    Akari fühlt sich von ihrer Familie unverstanden und unter Druck gesetzt. Dennoch ist es nachvollziehbar, dass ihre Eltern sich eine Ausbildung für sie wünschen und dass sie ihr Leben in den Griff bekommt.

    Leider zeigt das Buch nur ein kleines Teilstück aus Akaris Leben und endet ziemlich abrupt.
    Dennoch gibt es einen interessanten Einblick in die japanische Popkultur, die Musikindustrie und das Leben der fanatischen Fans.

    Den unaufgeregten Schreibstil, der im starken Kontrast zu der Aufregung und dem Hype der Fans steht, fand ich sehr angenehm und er hat mir hier gut gefallen.

    Die gerade mal 128 Seiten sind schnell gelesen und für mich war dies ein interessanter Einblick in die Welt der Fankultur des J-Pops, den ich empfehlen möchte.

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  • 5 Sterne

    Michael B., 26.05.2023

    Zurecht ein Bestseller. Die junge japanische Schriftstellerin Rin Usami hat mich mit ihrem schmalen Bändchen "Idol in Flammen" an einer mir fremden Welt teilhaben lassen und dafür sage ich ausdrücklich 'danke'. In etwas über 120 Seiten geht es um Fankultur in Reinform... und wie verführbar das noch nicht vollständig ausgeformte Ich ist, wie durch die Musikindustrie zu Geschäftszwecken hervorgebrachte Musikgruppen/Künstler nicht nur zu Projektionsflächen für die eigenen Sehnsüchte werden, sondern über eine umfängliche Identifikation förmlich zur Selbstaufgabe verführen können. "Ich bin nicht ich, wenn ich nicht Masakis Fan bin. Ein Leben ohne ihn ist nur noch ein Warten auf den Tod." - so Akari, als ihr Idol sich aus dem Showbizz zurückzieht. Akari hat Verschmelzugsfantasien - so besorgt sie sich eine komplette Torte mit dem Abbild ihres Idols und verspeist sie in Gänze... was ihr natürlich nicht gut bekommt. "Schon nach der Hälfte bin ich randvoll, aber mittendrin aufzugeben, käme mir wie Verrat an dem Kuchen und an Masaki vor, also würge ich auch noch den letzten Rest Sahne zusammen mit dem Saft einer zerkauten Erdbeere hinunter." Akari steckt Geld und Zeit in die zwanghafte Erweiterung ihrer Fanartikelsammlung, postet rund um die Uhr Neues von ihrem Idol und vernachlässigt Schule und Arbeitssuche - am allermeisten aber sich selbst. Die Familie bietet keinen Hort der Sicherheit und Geborgenheit und relativ nebenbei stirbt die Großmutter, was aber im Vergleich zu Idol Masaki nur wenig Aufmerksamkeit bekommt. Das beachtliche an dem Kurzroman ist die gewählte Erzählsprache - gerade weil sie zuweilen so nüchtern daherkommt, vergrößert sie den subtilen Horror, welcher umso mehr aus den Zeilen tropft, je weiter die Geschichte fortschreitet. Unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    _Le4_, 09.06.2023

    Im Buch geht es um die Schülerin Akari, die ihr Leben voll und ganz ihrem Idol Masaki verschrieben hat. Als dieser in Kritik gerät, weil er einen Fan geschlagen hat, gerät auch Akaris Leben aus den Fugen.

    Das Buch ist eine faszinierende Untersuchung der parasozialen Beziehung, die die Hauptcharakterin zu ihrem Idol hat. Es wird gezeigt, wie es dazu kam, dass Akari dieses sehr ungesunde Verhältnis entwickelt hat. Die Geschichte baut ihre Perspektive meiner Meinung nach sehr gut auf, sodass man immer und immer mehr sieht, wie übermäßig Akari von ihrem Fan-sein eingenommen wird und sich dabei selbst vernachlässigt.
    Der Schreibstil ist durchaus poetisch, aber nicht anstrengend. Es gibt einige Sätze im Buch, die mir echt den Teppich unter den Füßen weggezogen haben.
    Das Buch zeigt auch gut auf, dass die Industrie mit bestimmten Taktiken obsessives Verhalten anregt, um diese Menschen auszunutzen.
    Die Geschichte ist nur sehr kurz, weswegen ich verstehen kann, falls andere Menschen Probleme haben, zu Akari eine Verbindung aufzubauen. Aber ich persönlich fand ihr Innenleben sehr nachvollziehbar und sie tat mir einfach unfassbar leid. Ihre Probleme waren auf eine Weise dargestellt, die mir sehr nahe gegangen ist.

    Das Buch hat mich sehr berührt. Ich fand es sehr ergreifend und spannend, Akaris Innenleben zu sehen. Es ist schon etwas speziell, aber wer sich das zutraut, dem kann ich das Buch nur ans Herz legen.

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  • 5 Sterne

    Josephine L., 10.07.2023

    Mein Idol ist meine Körpermitte

    Ich kann gar nicht ausdrücken, wie begeistert ich von „Idol in Flammen“ bin und wie sehr mich die Geschichte gepackt hat. Die Betrachtung von Abhängigkeit, Fankult und Coming of Age trifft genau in mein früheres Teenager-Herz, das sich auch öfter mal in einer abstrusen Idealisierung einer fiktiven oder prominenten Person verloren hat.

    Die Protagonistin Akari handelt vielleicht nicht besonders reflektiert und aus vielerlei Hinsicht sicher auch nicht immer logisch. Das verzeihe ich ihr aber gerne, da ich als Leserin ihre Motivationen durchaus nachvollziehen kann und Teenager eben nicht immer rational handeln. Ich mag Akari sehr gerne und konnte mich gut mit ihr identifizieren, was nicht selbstverständlich ist.

    Was klar sein muss – Das Buch ist recht kurz. Mit nur etwa 130 Seiten lässt es sich innerhalb ein paar Stunden durchlesen. Für die Geschichte reicht die Menge an Lesestoff aber völlig aus, auch wenn ich gerne mehr Zeit in Akaris Gehirn verbracht hätte.

    Mein Lieblingszitat: „So wie Bettwäsche zerknittert, nur weil jemand darin schläft und wieder aufwacht, hinterlässt das Leben bei einem Menschen Spuren, nur weil er zufällig lebt.“

    Klare Leseempfehlung für alle Menschen, die dazu neigen, sich völlig in einer Sache zu verlieren und für jene, die nicht davor zurückschrecken, sich in etwas absurde Realitätswahrnehmungen hineinzudenken.

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  • 5 Sterne

    hundeliebhaberin, 06.08.2023

    Akari geht zwar zur Schule, aber in ihrem Alltag dreht sich alles um Masaik - ein Mitglied einer beliebten J-Pop-Gruppe. Masaki ist ihr Idol und Akari ist quasi besessen von ihm. Sie betreibt einen Blog über ihn, kauft sämtliche Fanartikel und identifiziert sich ausschließlich über ihr Idol. Als dieser in den sozialen Medien und der Presse harsch kritisiert wird, weil er einen weiblichen Fan angegriffen haben soll, fängt Akaris Welt an zu bröckeln. Sie setzt alles daran, ihr Idol zu beschützen und wird noch besessener von Masaki.

    Anscheinend sind Idole in Japan völlig normal und gehören zur Alltagskultur und der Jugend dazu. Bis zu diesem Kurzroman war dieser Lifestyle oder dieses Fantum absolut neu für mich. Gerade bei Akari handelt es sich eher um Fanatismus, Besessenheit und pure Abhängigkeit, was mich schockiert hat. Rin Usami stellt anschaulich und glaubwürdig dar, wie sich Akaris Leben nur um Masaki dreht, wie sie immer mehr die Kontrolle verliert und sich hin hohem Tempo auf den Abgrund zubewegt.

    Dabei ist der Schreibstil recht knapp, nüchtern und irgendwie kühl, was gut zur Figur Akari passt. Die Situation spitzt sich spürbar zu und die große Explosion ist absehbar. Die Umsetzung gefällt mir gut, hat mich berührt, schockiert und lässt mich voller Gedanken zurück.

    Daher kann ich "Idol in Flammen" allen empfehlen, die etwas Aufrüttelndes lesen möchten.

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  • 4 Sterne

    zwergendruidin, 24.05.2023

    Der Hauptcharakter dieser Geschichte ist die Schülerin Akari. Sie ist Fan von Masaki, einem Idol, der Teil einer J-Pop Gruppe ist. Wer mit dem Konzept solcher Gruppen bisher nicht vertraut ist, könnte meiner Meinung nach teilweise Schwierigkeiten haben, bestimmte Aussagen und Verhaltensweisen von Akari und anderen Fans nachzuvollziehen.

    Die Geschichte, begleitet Akari ab dem Moment, in dem ihr Liebling Masaki beschuldigt wird einen Fan geschlagen zu haben. Beschrieben wird vor allem wie Akari ihrem Idol gegenüber empfindet, welche Position sie ihm gegenüber und anderen Fans einnimmt, nachdem die Vorwürfe erhoben wurden, was sie zur Finanzierung ihres Fan-Daseins arbeitet, wie sie mit der Schule und auch mit ihrer Familie zurechtkommt und was Masaki für sie und den Sinn ihres Lebens bedeutet.

    Es ist definitiv keine leichte Kost, denn das Leben, welches Akari führt, ist beschwerlich. Sie hat Schwierigkeiten sich in die Gesellschaft, in die Erwartungen von Familie und Umfeld einzufinden und hat keinen Antrieb, außer durch ihre Leidenschaft gegenüber Masaki. Als Fan ist sie nicht nur extrem, sondern richtiggehend fanatisch. Für sie scheint es niemanden und nichts zu geben was ihrem Leben einen Sinn gibt und der Leser begleitet sie auf einer Abwärtsspirale.
    Die Geschichte liest sich weitestgehend flüssig. Es wird direkt und unverblümt gesagt, was gesagt werden muss. Ich glaube, dass ein paar Aussagen für Leser, die die Welt der Idols bisher nicht kennen, verstörend und auch übertrieben wirken können, aber das sind sie nicht. Wer in solch einer Bubble lebt und sich voll und ganz dieser Art von Fankultur verschrieben hat, merkt nicht wie extrem und übergriffig einige Aussagen sein können und das Mensch sein, mit eigener Persönlichkeit und Leben neben des Jobs, wird Idols sowieso recht schnell abgesprochen.

    Manches Mal war ich mir unsicher wie viel Zeit zwischen den beschrieben Geschehnissen vergangen ist, da auf den knapp 130 Seiten etwa eineinhalb Jahre vergehen und man immer wieder einzelne Prägnante Augenblicke erzählt bekommt, aber nicht einleitend eine Zeitangabe.

    Für mich war die Lektüre teilweise etwas zu langatmig, Zeitsprünge zu groß und manche Geschehnisse wurden nicht genügend erklärt bzw. geklärt. Doch bietet diese Geschichte einen guten Einblick in die Fankultur von Idols, auch wenn beachtet werden muss, dass hier ein extremer Fall dargestellt wird, der zwar vielleicht nicht so selten ist, wie man es sich wünschen würde, aber dennoch nicht die gesamte Fanbase betrifft.

    Exkurs mit Blick auf die 'Idol-Industrie' wie sie im Buch dargestellt ist: Im Normalfall hat ein Idol ein Management. So ist es auch bei der hier dargestellten Gruppe. Um die Mitglieder wirtschaftlich so gut es geht zu vermarkten, sollen die einzelnen Mitglieder sich möglichst als perfekte Überwesen darstellen, welche ein traumhaftes Leben führen und nichts außer ihren Fans als Lebensinhalt für sich benötigen. Jedem Mitglied ist z.B. eine Farbe zugeteilt, in der dann Fanartikel verkauft werden. Fans sollen sich mit ihrem bevorzugten Idol identifizieren und dadurch zum Kauf von Merchandise angeregt werden. Außerdem gibt es neben Konzerten auch Special-Events wie z.B. ein Beliebheitsvoting, bei dem mittels Wahlzetteln, welche beim Kauf bestimmter Tonträger beiliegen, abgestimmt werden kann. Für die Idols selbst ist eine gute Platzierung hierbei ebenso wichtig wie für die Fans, da Position auf der Bühne, die Möglichkeit für ein Solo u.ä. davon abhängen.

    Das stellt jedoch alles nur einen kleinen Teil dieser Industrie dar, ist aber für ein besseres Verständnis dieser Lektüre, meiner Ansicht nach, nötig.

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  • 5 Sterne

    Hornita, 07.06.2023

    Kurz und gut;
    Akari ist ein Teenager und großer Fan vom Sänger Masaki. Der Kurzroman ist aus ihrer Sicht geschrieben und man erlebt, wie sie ihr komplettes Leben bis zur Selbstaufgabe an ihrem Idol ausrichtet. Dadurch scheitert sie am wirklichen Leben, hat Probleme in der Schule und mit der Familie. Durch ihren Blickwinkel kann man ihren Fanatismus teilweise nachvollziehen, ist aber gleichzeitig auch fassungslos, weil man live dabei ist, wie sie den Bezug zur Realität verliert. Das Buch ist gut gemacht, da man sich sehr gut in Akari hineinversetzen kann, auch wenn man kein Fan oder Teenager ist. Der Schreibstil ist angenehm und hat auf mich weniger hölzern gewirkt, als andere japanische Bücher. Möglicherweise liegt das daran, dass die Autorin sehr jung ist oder es ist das Verdienst der Übersetzerin. Das Buchthema ist auf jeden Fall sehr zeitgemäß, da auch der Einfluss der Sozialen Medien auf die Idole und die Fans beleuchtet wird. Mir hat es so gut gefallen, dass ich gerne eine Fortsetzung lesen würde.

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  • 5 Sterne

    Desiree R., 21.07.2023

    Nicht meine Welt und kein bisschen wie ich. Normalerweise ist das meine "Entschuldigung", wenn mir ein Buch aus diesen Gründen nicht gefällt. "Idol in Flammen" jedoch ist so rund geschrieben, dass ich von Beginn an und in jeder Minute mit Akari mitgefühlt und gelitten habe.

    Der Schreibstil ist großartig. Ich liebe die Metaphern und bildlichen Vergleiche. Dieser ungewöhnliche Stil hat mich in diese unbekannte Welt von Akari entführt.
    Auch wenn ich aus der Teenager-Zeit ein paar Ansätze von ihr hatte - wer hatte die nicht - hat dieses Buch alles genommen und überlebensgroß vergrößert. So wie Masaki für Akari überlebensgroß ist.

    Ich finde es für dieses Buch sehr passend, dass man die Welt nur aus Akaris Augen sieht. Das macht sehr viel zur Stimmung des Romans aus. Bis zum Ende ist diese Welt voller Fragen, die zum Teil bis zum Schluss nicht geklärt werden. Hier empfinde ich das nicht als störend, denn für mich hat auch das Akari und ihre Gefühlswelt weiter charakterisiert.

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  • 5 Sterne

    v_im_wunderland, 22.05.2023

    richtig gut

    Ich hatte keine großen Erwartungen an dieses kleine Büchlein, aber es hat mich vollkommen überzeugt. Es handelt von einem weiblichen Fan eines "Idols" in Japan. Ich kannte mich bis jetzt gar nicht mit dieser Fan-Kultur aus und war deshalb sehr gespannt was dieses Buch beinhaltet. Ich fand es auf jeden Fall sehr interessant mehr über diese "Idole" aus Japan zu erfahren und wie sich die Fans von ihnen verhalten. Was sie alles machen um ihren Idolen näher zu kommen und wie ihr Alltag mit den Idolen aussieht. Die Protagonistin ist ein großer Fan eines Idols und eigentlich ist es ihr einziger Lebensinhalt. Denn das eigentliche Leben um sie herum entgleitet ihr immer mehr und man kann dabei zusehen, wie sie immer mehr an Struktur verliert. Nur das Fan-Sein gibt ihr Halt und Struktur in ihrem Leben. Man fühlte sich dieser jungen Frau in dem Roman sehr nah und ich kann es sehr empfehlen.

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  • 5 Sterne

    inya, 19.06.2023

    sehr gut

    Von diesem Büchlein wurde ich sehr positiv überrascht. Ein Freund hat es mir ausgeliehen und ich hatte keine Erwartungen an dieses Buch. Doch plötzlich befand ich mich in dem Leben einer jungen Frau, die nicht so recht weiß was sie mit ihrem Leben anfangen soll und auch nicht so richtig damit klar kommt. Doch einen Halt hat sie im Leben. Es ist ihr Idol. Sie lebt für diesen Popstar der jetzt negative Schlagzeilen schreibt und dies ganz schön ihr Leben durcheinander bringt. Es klingt zwar komisch, aber dieses Idol und die Fanliebe bringt etwas Struktur in ihr ungeordnetes Leben und ich habe wirklich mit gefiebert, ob sie ihr Leben doch noch in den Griff bekommt. Es ist keine große und spektakuläre Geschichte, aber es hat mich auf eine spannende Reise in das Leben einer jungen Frau mitgenommen und in seinen Bann gezogen. Wirklich sehr gut geschrieben.

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  • 5 Sterne

    Steg S., 14.06.2023

    Der Schreibstil dieser jungen und sehr talentierten Autorin, Ein Usami, hat mich beeindruckt und fasziniert. Ich möchte auf jeden Fall auch noch weitere Werke der Autorin lesen. Ihre bisher erhalten Auszeichnungen hat sie zurecht erhalten. Das Thema dieses kurz gehaltenen Romans dreht sich um die junge Akari, welche absolut in der digitalen Welt und Fan Kultur ihres Idols, Masaki, J-Pop Gruppenmitglied, verloren gegangen ist. Man wünscht sich direkt jemand würde kommen und sie aufrütteln. Sie bloggt über ihren Star und kümmert sich immer weniger um ihr eigenes Leben. Als ein Skandal die Karriere von Masaki beschädigt, stürzt auch Akari immer mehr ab. Für 18 Euro bekommt man auf 128 Seiten einen sehr coolen und innovativen Roman. Berührend und zugleich sehr realtisch. Ich kann das Buch uneingeschränkt für Interessierte empfehlen.

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  • 5 Sterne

    coloursofthewind, 29.05.2023

    Das Cover ist für mich so ziemlich das Gegenteil von dem, wie der Fluss des Buches ist. Es ist sehr schreiend und grell, der Ton des Buches ist allerdings recht verzweifelt und poetisch. Grundsätzlich geht es um Akari, ein junges japanisches Mädchen, das mit einigen Problemen zu kämpfen hat, die teilweise auf Unverständnis stoßen. Ich finde es vor allem sehr bemerkenswert, wie es die junge Autorin schafft, über psychische Belastungen und Probleme zu schreiben, ohne diese jedoch stark zu konkretisieren oder zu benennen, ganz nebenbei greift sie wichtige gesellschaftliche Themen auf, die meiner Meinung nach teilweise noch zu wenig im Alltag thematisiert werden.
    Das Buch hat daher definitiv einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Daher eine klare Empfehlung von meiner Seite!

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  • 4 Sterne

    kindder80er, 15.06.2023

    Ein bisschen bedrückend

    Ich glaube, jeder hat oder hatte in seiner Jugend Schauspieler oder Sänger zum Idol, die er verehrt hat oder es sogar heute noch tut. Das ist in meinen Augen ganz normal und kann sogar gut tun, sofern es nicht ausartet und man sein ganzes Leben nicht danach richtet. Gruselig fand ich es damals als Teenie, als sich Take That getrennt und sich tatsächlich Fans deswegen umgebracht haben!

    In eine ähnliche Kerbe haut auch "Idol in Flammen", aber noch verstärkt durch die Omnipräsenz von Social Media. Die Gedankengänge der Protagonistin bewegen sich sogar fast nur in diesem Stil, ja sogar Gesichtsausdrücke vergleicht sie mit Emojis.

    Für Akari ist ihr Idol quasi ihr Lebensretter, weil sie nur für ihn lebt und nun soll er einen Fan geschlagen haben? Unmöglich!

    Das Buch ist im Original schon 2020 erschienen, hat aber mit seinem Erscheinungstermin 2023 in Deutschland natürlich einen ganz besonderen Moment erwischt. Und dann erscheint es auch noch bei Kiepenheuer & Witsch! Kannste dir fast nicht ausdenken! Skandale um berühmte Personen hat es immer schon gegeben, aber durch Social Media wird in der heutigen Zeit alles größer und hasserfüllter, egal auf welcher "Seite" man steht.

    Akaris Gefühlswelt jedenfalls ist ambivalent. Einerseits gibt sie sich fast selbst auf, arbeitet Doppelschichten, um sich die ganzen CDs, DVDs und Merchandisingprodukte mehrfach kaufen zu können, andererseits ist ihr Idol auch der einzige Grund, überhaupt weiter zu machen. Einerseits kann sie sich auf nichts konzentrieren, nichts merken und die Schule ist ein Buch mit sieben Siegeln, andererseits führt sie minutiös Buch, transkribiert Interviews mit ihrem Star, sammelt jeden Schnipsel, den sie in Ordner einklebt und man könnte sie nachts wecken und sie kann aufsagen, wann was im Leben von ihm gewesen war und was er dazu jemals gesagt hat.

    Der Schreibstil hat etwas ganz Besonderes, sehr plastisch werden Akaris Gefühle beschrieben. Außerdem endet die Geschichte abrupt und alles Weitere kann man sich denken. Es war mein erster Ausflug in die japanische Literatur und ich habe das Büchlein gerne gelesen, auch wenn es bedrückend war, Akari dabei zuzusehen, wie sie nur für ihr Idol lebt.

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  • 4 Sterne

    lilie125, 02.07.2023

    Inhalt:
    Der Roman handelt von Akari, einer Schülerin, die das Mitglied einer J-Pop-Gruppe, Masaki, zu ihrem Lebensinhalt gemacht hat. In ihrer Freizeit schreibt sie einen Blog über ihr Idol, sammelt alle Fakten über ihn und gibt ihr ganzes Geld für Fan-Artikel aus. Doch dann werden Gerüchte laut, dass Masaki einen weiblichen Fan geschlagen habe und Masaki erlebt einen großen Shitstorm. Damit beginnt auch Akaris Leben außer Kontrolle zu geraten.

    Meine Meinung:
    Der Roman ist sehr kurz, hat aber mit nur wenigen Seiten eine unglaubliche Sogwirkung auf mich aufgebaut. Überraschenderweise, obwohl ich persönlich wirklich nicht viel mit Fankults am Hut habe, konnte ich mich sehr gut in Akari hineinversetzen. Die Autorin schafft es, einen sehr greifbaren, verletzlichen Charakter zu schaffen, für den ich sehr viel Empathie entwickeln konnte. Es wurde dabei aber auch sehr gut deutlich, wie sehr das eigene Leben unter dieser Vergötterung einer anderen Person leiden kann. Akaris eigenes Leben tritt teils völlig hinter dem ihres Idols zurück. Der Roman nimmt sich dieser verrückten Fan-Kultur also auch durchaus sehr kritisch an.
    Auch das Thema psychische Gesundheit spielt in dem Roman eine wichtige Rolle. Besonders hier war es wirklich bereichernd, dass die Protagonistin so nachvollziehbar geschrieben war und man sich wirklich in sie einfühlen konnte. Etwas schade fand ich hierbei nur, dass das Thema „Heilung“ ein wenig zu kurz gekommen ist und auch den schweren Weg, den eine solche bedeuten kann, nicht wirklich ersichtlich wird.
    Allgemein war das Ende ein bisschen zu abrupt und der Roman insgesamt ein bisschen zu kurz für meinen Geschmack. Es gab einige Themen, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass die Autorin ein wenig mehr in die Tiefe geht und sie noch mehr ausschöpft.
    Der Schreibstil allerdings hat mir sehr gut gefallen. Er war ebenfalls teilweise etwas abrupt und ein Ticken skurril, aber das hat sehr gut zur Geschichte gepasst und auch Akaris Gedankenwelt richtig greifbar werden lassen.
    Insgesamt ist es auf jeden Fall ein spannender und interessanter Roman, den ich so bislang noch nicht gelesen habe und den ich auf jeden Fall empfehlen kann!

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  • 4 Sterne

    Anndlich, 05.06.2023

    Was bleibt am Ende?

    Idol in Flammen hat mich durch seinen Klappentext und dem japanischen Setting gereizt. Die Frage ‚Wie abhängig kann ein Mensch von seinem Idol sein?‘ finde ich spannend und trifft den Nerv der heutigen Zeit.

    Skeptisch war ich aufgrund der geringen Seitenanzahl von Beginn an, denn Fanwahn(sinn) hat viel mit der menschlichen Psyche und der eigenen Lebenswelt zutun, das zu beschreiben benötigt Zeit und dementsprechend viele Seiten. So zumindest meine Annahme.

    Dahingehend konnte mich das Buch positiv überraschen. Gewiss hätte das Thema detaillierter beschrieben und mehr Tiefe bekommen können, doch in Anbetracht der Seitenzahl Idol der Flammen deutlich stimmiger als vorab von mir erwartet.

    Wir lernen Akari und ihre Liebe zu ihrem Idol kennen, doch werden tiefergehende Aspekte eher der Phantasie oder Interpretation des Lesers überlassen. Möglicherweise um ihr keinen Stempel zu verpassen und den Lesern die Möglichkeit zu geben sich mit Akari zu identifizieren, indem man sein Leben auf sie spiegeln kann. Mit dem Gedanken konnte ich dieser Offenheit auch positives abgewinnen, auch wenn es mir persönlich besser gefällt, wenn Dinge klar benannt werden.

    Ansonsten denke ich jedoch, dass viele sich in Akari sehen können. Vielleicht nicht in diesem exzessiven Maße, doch in schwächeren Stufen kennen bestimmt viele das Leben als Fan. Sei es von einer Person, einer Gruppe oder einem Klub.

    Besonders interessant fand ich jedoch die Beschreibung des japanischen Bandsystems der Idols. Mir sind zwar J-Pop Bands bekannt, jedoch nicht die Idols, weswegen ich das System sehr spannend und erdrückend fand. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie stressig so ein Leben sein muss.

    Alles in allem war das für mich ein kurzes, aber schönes Lesevergnügen. Einziger Kritikpunkt ist zwar die Kürze, obwohl ich es durchaus als stimmig empfand. Zudem hätte ich mir in einem Punkt eine Auflösung gewünscht.

    Nicht unerwähnt lassen kann ich den stolzen Preis, den finde ich für 124 Seiten Lesevergnügen trotz Schutzumschlag und gebundener Ausgabe ganz schön happig. Einfluss auf meine Bewertung hat dieser aber natürlich nicht genommen.

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  • 4 Sterne

    Peggy S., 30.05.2023

    reichlich oberflächlich
    Mit einem sehr kompakten Schreibstil, lässt die japanische Autorin, den Leser in ihren Kulturkreis eintauchen. Dabei discht sie Themen wie Leistungsgesellschaft, Popkultur, Kommerz, Idol-Fan-Kultur und soziale Medien an.

    Akari, eine junge japanische Schülerin steht in diesem Roman stellvertretend für all die Fans, die einen Idol anhimmeln und ihr Leben weitestgehend zurückstellen. Für Fanutensilien CD´s und ähnliches reicht das Taschengeld schon lange nicht mehr aus, also muss man notgedrungen, in Kneipen jobben, um sich einen gewissen Lebensstil leisten zu können. Als Fan weis man mehr über sein Idol, als über das Weltgeschehen, es sei denn sein Idol, wirkt in einer Aufführen mit, die ein Thema gewidmet ist und man sich so mit dem Thema auseinandersetzen muss. Weder die Umwelt noch die eigene Familie kann diesen extremen Fankult nachvollziehen.

    Das eigentliche Leben von einem Fan wie Akari finden im virtuellen Netz stand, wo sie sich mit Gleichgesinnten umgibt. Nur leider verliert sie dadurch mehr und mehr den Bezug zur realen Welt. Ich meine als wir jung waren haben wir auch Boyband angehimmelt, sind auch zu Konzerten gegangen, haben CD´s gekauft ja. Aber wir haben auch unser Leben weiter gelebt. Sind zur Schule gegangen haben gelernt und einen Abschluss gemacht. Aber bei Akari ist das alles zur Nebensache degradiert. Zudem baut sich körperlich und geistig ab, da sie durch das Jobben extrem belastet ist. Besonders schlimm fand ich allerdings die Reaktion der Mutter, wie Akari offensichtlich in die Pubertät kommt und die Mutter extrem negativ auf Hautunreinheiten reagiert. Neben einer perfekten und extrem strebsamen Schwester kann Akari eben nicht mithalten. Und da ist es offensichtlich einfacher sich einen Fankult hinzugeben. Das sie damit ihre ganze Zukunft aufs Spiel setzt, will sie nicht wahrhaben.

    Das Cover mit dem unscharfen Mädchen passt ganz gut zu Geschichte.

    Fazit: Ich hatte mir von diesem Roman etwas mehr erwartet. Die Geschichte fand ich schlussendlich doch ein wenig zu oberflächlich, auch wenn man als Leser die Möglichkeit hatte in einen anderen Kulturkreis einzutauchen.

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  • 4 Sterne

    Michaela E., 06.06.2023

    Akari hat ihr Idol gefunden und sieht in Masaki, einem J-Pop-Star ihre Mitte, ihre Wirbelsäule, ihren Halt und einen Teil ihrer Seele. Sie ist überzeugt, dass nur er sie wirklich verstehen könnte.

    Sie steckt viel Zeit und Energie in ihren Fanblog und hat eine Menge Follower. Außerdem steckt sie Unmengen an Geld ins Masaki's Merchandising. CD's kauft sie in rauen Mengen, um die Beliebtheit ihres Idols steigern zu können, alle Bücher in 3-facher Ausführung und alle Bilder braucht sie sowieso.

    Kein Wunder, dass da keine Zeit mehr für die Schule bleibt. Hier scheitert sie kläglich.

    Als nach einem Vorfall ein Shitstorm über ihr Idol hereinbricht, steigert Akari ihre Aktivitäten in den sozialen Netzwerken noch, um ihrem Idol den Rücken zu stärken. Ob an den Anschuldigungen was dran ist, hinterfragt sie nicht, denn ein Leben ohne Idol ist kein Leben. Sie nimmt kaum wahr, dass sie im realen Leben komplett den Halt verliert, bis auch ihr Idol aus dem Showgeschäft aussteigt, um als Mensch zu leben. Nun dringt das Chaos in Akaris Welt auch in ihr Bewusstsein durch.

    Rin Usami lässt uns in diesem Buch ein Jahr mit ihrer Hauptfigur erleben. Wir lernen diese obsessive Fankultur kennen und die Autorin zeigt hier auch ganz klar die Schattenseiten dieser Welt auf. Obwohl wir mit der Protagonistin tief in der Welt der Idole stecken, bleibt mir die Fankultur trotzdem fremd. Für mich ist es gänzlich unvorstellbar, dass jemand sein ganzen Leben nach einer fremden Person ausrichtet. Dennoch fand ich es interessant, einen Blick in diese Kultur zu werfen.

    Als Leser*in erkennt man früh, dass diese Geschichte nicht gut ausgehen kann. Mit Akari steuern wir langsam aber sicher dem Abgrund zu und der Sturz in die große Leere nach dem Idol ist unvermeidbar. Das Drama hat die Autorin gut eingefangen. Ich hätte es aber schön gefunden, wenn auch der Weg raus aus der Misere etwas ausführlicher beschrieben worden wäre. Der Schluss weist zwar die Richtung, aber das Buch ist kurz, ein paar Seiten mehr hätten den Roman etwas runder werden lassen.

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  • 4 Sterne

    nicigirl85, 30.07.2023

    Titel: Fankultur bestimmt ihr Leben...

    Bei diesem wundervollen Buch benötigte ich leider einen zweiten Anlauf, eh ich dann richtig in das Erzählte abtauchen konnte. Man muss in jedem Fall in der richtigen Stimmung sein.

    In der Geschichte geht es um Akari, die seit einem Jahr von einem Idol aus einer J- Pop- Band regelrecht besessen ist. Sie gibt ihr letztes Hemd, um Masaki auf Konzerten nahe zu sein und Fanartikel kaufen zu können. Nur dafür geht sie nach der Schule arbeiten. Doch wie weit darf Fankultur wirklich gehen?

    Der Schreibstil Usamis ist eher nüchtern, wartet aber mit tollen sprachlichen Bildern und Vergleichen auf, so dass man sich das Geschilderte gut vorstellen kann.

    Durch den Roman wurde mir erst so richtig klar wie die Branche rund um J- Pop- Bands funktioniert und warum gerade das junge und beeinflussbare Menschen mitunter süchtig machen kann.

    Als das Thema Körperhygiene angesprochen wird bzw. das Fehlen davon, da hatte ich starke Charlotte Roche Vibes alias Feuchtgebiete.

    Beim Lesen wundert man sich wie ein junger Mensch so sehr in etwas aufgehen kann, denkt man jedoch selbst an sich als Teenager zurück, so weiß man selbst für wen man geschwärmt hat an Stars, nur vielleicht nicht in dem Ausmaß, weil dies durch das Fehlen sozialer Medien so gar nicht möglich war wie heute.

    Am meisten hat mich berührt wie sehr Akari doch eigentlich unter etwas ganz anderem leidet, aber anstatt ihre Eltern ihr helfen, wird sie nur unter Druck gesetzt. Sie soll sich fügen und ein brauchbares Mitglied der Gesellschaft sein. Nur ist die Frage wer das definiert?

    Fazit: Ein toller Roman über Fankultur, die über Grenzen geht. Das Gelesene wird bei mir lange nachhallen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus, lasst euch bitte auf das Erzählte ein!

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