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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja E., 02.03.2021

    Als eBook bewertet

    „Wir schwammen, furchtlos und frei und unsichtbar im herrlichen Dunkel“

    „Im Wasser sind wir schwerelos“ ist eins dieser Bücher, das ich vielleicht oder sogar sehr wahrscheinlich normalerweise übersehen hätte. Das Cover war für mich eher nichtssagend, die Kurzbeschreibung klang nicht nachdem was ich sonst so lese. Einzig und allein die guten Rezensionen zu diesem Buch haben mich innehalten lassen. Zu meinem Glück. Schon auf den ersten paar Seiten merkt man das Tomasz Jedrowski unheimlich gut schreiben kann.
    Er nimmt uns mit auf die Reise von Ludwik Glowaki, der nicht in die Welt des kommunistischen Polens um die Zeit 1980 passte. Den damals war Schwul zu sein zwar nicht per Gesetzt verboten, aber erlaubt war es trotzdem nicht.
    Man lernt zuerst den alten Ludwik kennen, in New York der auf sein Leben und seine erste große Liebe zurückblickt, ein Ereignis das mit folgenden gut gewählten Worten beschrieben ist:
    „An manchen Menschen, manchen Ereignissen verzweifelt man. Sie sind wie Guillotinen, die das Leben zweiteilen, in das Tote und das Lebendige, das Davor und Danach.“
    Die Geschichte wird also im Rückblick erzählt, man lernt Januzs kenne, Ludwiks große Liebe. Doch beide befinden sich politisch auf anderen Seiten. Während Ludwik mit dem System hadert und aus dieser zu engen Welt ausbrechen will, versucht Januz das Beste daraus zu machen und sich anzupassen. Diesen Konflikt spürt man schon sehr früh und führt natürlich dann auch am Ende zu dem tragischen Bruch der Beiden.
    Der Autor schafft es diese Leidenschaft der ersten großen Liebe einzufangen und die Schwierigkeiten des Erwachsenenwerdens mit all seinen moralischen Fragen. Gerade das diese Themen in einem Setting des politischen Aufbruchs stattfinden, machen das Buch so spannend.
    Das Debüt von Tomasz Jedrowski war für mich tatsächlich eine richtige Offenbarung, zwar weitab von meinen gewohnten Themen, aber nicht minder gut. Obwohl hier ein Vergleich schwer fällt. Besonders der Schreibstil war einfach wunderschön und macht dieses Buch allein schon lesenswert. Tatsächlich erinnert es mich etwas an die alten Klassiker, die ich ja auch so liebe.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesezauber_Zeilenreise, 05.05.2021

    Als Buch bewertet

    Verbotene Liebe in den 1980er Jahren in Polen – eine literarische Perle

    Ludwik fühlt sich schon als Kind zu Jungen hingezogen, was ihm große Angst macht. Offensichtlich ist er nicht normal. Nun lernt er also Anfang zwanzig den gleichaltrigen Janusz kennen. Doch die Tage im Sommer-Arbeits-Camp vergehen ohne besondere Ereignisse – er spürt zwar die Anziehung, ist sich der Signale aber nicht sicher. Bis die beiden allein für ein paar Tage Campingurlaub an einem abgelegenen See machen. Unbemerkt von anderen kommen die Gefühle ans Tageslicht und die beiden erleben miteinander die wohl schönsten, innigsten und glücklichsten Tage ihres bisherigen Lebens. Dort am See, abgelegen von allem, können sie ein Liebespaar sein – eben „schwerelos im Wasser“. Doch zurück in der Stadt ist das nicht so einfach. Homosexualität ist im polnischen Sozialismus verboten und wird bestraft. Die Beziehung der beiden wird immer komplizierter, zumal Janusz sich dem Regime verpflichtet fühlt, dort sogar Arbeit annimmt und Ludwiks Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit nicht nachvollziehen kann. Entscheidungen stehen auf beiden Seiten an: nach außen ein „normales“ Leben führen und sich und seine Liebe immer verstecken müssen oder flüchten und versuchen, im Westen endlich das Leben zu führen, das man sich erträumt?

    Dieses kleine Buch ist wirklich eine Perle. Jedrowskis Schreibstil ist ganz besonders, sehr lyrisch, sehr fein, detailreich und mit einer wunderschönen, an alte Klassiker erinnernden Sprache als Grundlage. Dadurch und durch die wenig weit ausholende, nicht um den heißen Brei herumredende Erzählweise ist die Geschichte sehr eindringlich und berührend. Die Verleugnung der eigenen Identität und Sexualität, was das bedeutet und mit den beiden jungen Leuten und ihrem engen, aber dennoch unwissenden Umkreis macht, wird hier pur und schnörkellos thematisiert und trifft voll ins Herz. Die Lebensumstände in Polen zu der damaligen Zeit werden ungeschminkt erzählt, aber nicht reißerisch ausgewalzt, sondern immer ruhig, direkt, auf den Punkt und irgendwie leise.

    Das alles zusammen – die Geschichte, der besondere Schreibstil, die Erzählweise, die Charaktere – hat mich berührt, mich traurig und nachdenklich gemacht. Das wäre sicher auch eine gute Lektüre für die etwas höheren Schulklassen. Rundum ein in meinen Augen besonders gelungenes Debut des jungen Autors.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 28.02.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Ludwik ist verliebt. Es ist der Sommer nach dem Examen, ein Sommer, in dem alles anders wird. Denn Ludwik ist verliebt in Janusz, eine Unmöglichkeit in Polen im Jahr 1980. Zu zweit verbringen sie magische Tage an einem verborgenen See im Wald. Hier können sie sich einander offenbaren, hier erleben sie die grosse Liebe. Doch irgendwann ist der Sommer zu Ende, sie müssen zurück in die Stadt. Die Welt befindet sich im Umbruch, Ludwik träumt von der Flucht in den Westen, Janusz wählt eine Karriere innerhalb des Systems. Ludwik muss sich entscheiden.
    Fazit: In diesem Buch wird eine ganz besondere Geschichte erzählt. Schon die ersten paar Seiten nehmen einem mit auf eine besondere Reise. Die mich fasziniert hat. Das Lesen ist sehr leicht und die Seiten fliegen an einem vorbei. Man verfolgt die erste Liebe von Ludwik und Janusz welche im Verborgenen bleiben muss. Die Problematik der Personen ist spürbar beim Lesen. Interessant ist auch die Schilderung des Polens im Jahr 1980. Die Beziehung von Ludwik und Janusz ist wie im Raum vorhanden. Es ist ein Buch, bei dem man ins Nachdenken abrutscht. Ich habe mich manchmal erwischt und gedacht kann das sein? Ich empfehle dieses Buch gerne weiter. Das Lesen lohnt sich sehr.

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  • 4 Sterne

    Susanne L., 09.03.2021

    aktualisiert am 09.03.2021

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch, das an anderen Stellen offensichtlich sehr gefeiert wird, hinterlässt mich etwas zwiegespalten. An sich ist es ganz zauberhaft erzählt. Ein ansprechender gut gestalteter traurig-schöner Lebensrückblick auf den "Sommer des Lebens", den letzten unbeschwerten, die erste Liebe... aber dieses Buch berührt sehr tief, es macht unheimlich nachdenklich, rüttelt auf und dringt an Stellen vor, die Bücher sonst nicht unbedingt erreichen.
    Das macht es eben auch etwas schwierig. Man liest es nicht einfach so weg. Man liest es und liest es wieder, blättert zurück und liest wieder. Es ist für mich ein Buch, dass ich in der Hand halten möchte und nicht als ebook lesen. Ein Buch, dass ich ins Regal stellen und immer mal wieder herausnehmen möchte. Es ist - für mich - zu Recht gelobt, aber es geht tief und macht mich traurig und glücklich gleichzeitig. #ImWassersindwirschwerelos
    Danke an #netgalleyDE für das kostenlose Rezensionsexemplar .

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  • 3 Sterne

    Tanja B., 28.04.2021

    Als eBook bewertet

    Dieser Roman erzählt die Geschichte zweier junger Männer, die sich ineinander verlieben. In Polen 1980, eine Zeit, in der in diesem Land das Kriegsrecht ausgerufen wurde und die Zustände katastrophal waren. Zu dieser Zeit war Homosexualität offen zu leben nicht denkbar und so ist die Geschichte von Ludwik und Janusz nicht einfach.
    Wir lernen Protagonist Ludwik in den 60er Jahren kennen, als er noch ein kleiner Junge ist, erfahren über seine Lebensumstände und entdecken mit ihm seine langsam aufblühende Sexualität, als er für einen Jungen schwärmt. Wir erleben mit ihm seine ersten sexuellen Kontakte und irgendwann dann auch, wie er sich zum ersten Mal verliebt. In Janusz, einen Mann, der so ganz anders ist als er.
    Es ist interessant, wie unterschiedlich die beiden die Welt sehen. Denn während Ludwik sich in seiner Heimat gefangen fühlt und weiß, dass er so nicht leben möchte, strebt Janusz eine Laufbahn im Regime an.
    Der geschichtliche Hintergrund im Buch ist allgegenwärtig und ich muss sagen, ich hatte keine Ahnung, wie schlimm die Zustände in Polen zu dieser Zeit waren. Das Buch setzt allerdings ein gewisses Wissen voraus, was ich schade fand. Man hätte die Umstände, in denen Ludwik lebt bestimmt geschickt mit in den Text einweben können oder die Geschichte mit einem Vorwort versehen können.
    Der Schreibstil des Autors ist an einigen Stellen fast poetisch. Landschafts- und Ortsbeschreibungen macht er grandios und wirklich bildhaft. Ich war beim Lesen oftmals wirklich gefesselt und mittendrin.
    Bei den Gefühlen sah es hingegen anders aus. An einigen Stellen habe ich keinerlei Emotionen zwischen den Figuren gespürt. Das lag vielleicht auch daran, dass der Autor sich keine Zeit lässt, gewisse Situationen ausgiebig zu beleuchten. Vieles wird nur angekratzt, verläuft sich dann im Sand und bleibt zu oberflächlich.
    Ludwik als Hauptfigur mochte ich sehr gerne. Man spürt seine innere Zerrissenheit an vielen Stellen und leidet mit ihm.
    Janusz blieb für mich bis zum Schluss ein wenig undurchsichtig. Man wusste einfach nie, woran man bei ihm war, was das Buch aber auch interessant gemacht hat.
    Insgesamt fand ich es interessant, bei dem Buch etwas über den geschichtlichen Hintergrund Polens zu lernen, mochte Ludwiks innere Zerrissenheit und die bildliche Sprache des Buches. Allerdings blieb es mir oftmals zu oberflächlich. Trotzdem ein solides Buch, das hoffentlich von vielen gelesen wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 02.03.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Gut gelungen

    Tomasz Jedrowski ist ein Schriftsteller mit polnischen Wurzeln.
    Seinen Roman „Im Wasser sind wir schwerelos“ ist sinnlich und melancholisch.
    Es ist eine Geschichte über Jugendliche und ihre sexuale Findung.
    Zwei junge Männer im Jahre 1980 in Warschau verlieben sich ineinander.

    Ludwik beobachtet die Lebensbedingungen. Als seine Vermieterin zu Husten anfängt, gibt es keine Medizin, er soll in zwei Wochen wiederkommen Er hat studiert fühlt sich unfrei in Polen und will in den Westen. Homosexuelle darf es nicht geben.
    Janusz arbeitet und will nicht mit- Er meint wenn man nicht auffällt kann man bleiben.

    Der Roman ist eine Art Gespräch, das Ludwik an Jan richtet.

    Der Autor hat einen wunderbaren Stil mit guter lebendiger Erzählkunst

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