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    Kerstin K., 24.08.2020

    Zwillinge haben eine ganz besondere Verbindung, so ist es auch bei Emma und Alice. Es ist fast magisch, wie die eine die ander spüren kann, wenn sie Freud oder Leid erfährt.
    1945 bleibt Mutter Rosa keine andere Wahl, sie begibt sich mit ihren beiden Töchtern auf die Flucht. Sie müssen Ostpreußen verlassen, da die Sowjets immer dichter rücken. Zu grausam sind die Geschichten, die man sich über sie erzählt. Rosa möchte sich und ihre Kinder in Sicherheit bringen. Doch während dieser Flucht geschieht das Unfassbare, sie werden getrennt.
    Rosa muss mit Emma das ganze Grauen beobachten, als alles vorbei ist, ist Alice nicht mehr da.
    So beginnt ein Leben für die Zwillinge wo sie voneinander getrennt sind. Beide glauben jeweils vom anderen, dass die geliebte Schwester tot ist.
    Während Emma in West Berlin gemeinsam mit ihrer Mutter lebt, wächst Alice in einem Heim der DDR auf. Die eine behütet, die andere ganz alleine. Was das mit den beiden gemacht hat, erfährt der Leser in diesem berührenden sowie spannenden Roman.
    Es geschieht ein kleines Wunder, denn Emma hat nie wirklich glauben können, dass Alice tot ist. Jahre später scheint das Glück perfekt, die Schwestern finden sich wieder.
    Der Physiker Julius Laakmann hat Emma durch Alice kennen gelernt. Die beiden verlieben sich und sind zu allem bereit. Es muss eine Entscheidung getroffen werden, Julius lebt nämlich in Ost Berlin. Auch Alice wohnt dort und wird mehr und mehr unter Druck von der Stasi und einem russischen Offizier ausgesetzt.
    Die politische Meinung der beiden Schwestern geht zu weit auseinander, wie sollen sie da für immer zusammen finden. Als Julius miterleben muss, wie sein früherer Kollege und bester Freund entführt wird, gerät auch er in Gefahr und muss eine folgenschwere Entscheidung treffen.
    Die Geheimdienste auf beiden Seiten rekrutieren für sich, wer viele und gute Informationen liefern kann. Ob freiwillig oder nicht, den betroffenen Personen bleibt keine andere Wahl.
    Dann ist Alice auf einmal für Emma nicht mehr auffindbar und als diese viel später bemerkt, welchen Grund das hat und wie gefährlich sich die Lage zuspitzt, muss auch sie eine Entscheidung treffen. Nicht mehr lange und die Grenze wird geschlossen, denn der kalte Krieg erreicht einen seiner Höhepunkte.

    Meine Meinung
    Ich liebe die Bücher von Claire Winter und bin jedes Mal aufs neue fasziniert, wie sie es schafft wieder ein absolutes Highlight zu schaffen.
    Claire Winter meistert es immer wieder in ihren Romanen , Fiktion mit erstklassig recherchierten historischen Fakten, miteinander zu verbinden. Mit "Kinder ihrer Zeit" ist es ihr mehr als gelungen, denn eine so emotionale und spannungsgelade Geschichte, aus einer Zeit in der der kalte Krieg das Leben der Menschen bestimmt hat, hat mich total mitgerissen. Ich war wie in einem Sog. Wie von der Autorin gewohnt, war der Schreibstil so authentisch, emotional und spannend das ich das Gefühl hatte kein Buch zu lesen, sondern einen Film zu sehen. Vor meinem inneren Auge bildeten sich die Bilder und alles wurde für mich so real, als wäre ich mitten drin.
    Auch wenn das Schicksal von Emma und Alice fiktiv ist, so haben doch tausende Familien genau dieses erleben müssen. Es gab viel Leid und es hat gedauert bis es erträglicher wurde und man wieder nach vorne sehen konnte.
    Wie schon erwähnt ist dieser historische Roman mein absolutes Highlight für dieses Jahr.
    Da kann ich nur eine Leseempfehlung aussprechen.

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    kuddel, 27.08.2020 bei bewertet

    Zeitgeschehen im Berlin der 50er

    „Es gibt nur eine Sache im Leben, die wichtig ist – dass du dir jeden Tag im Spiegel in die Augen schauen kannst.
    Lass dir das von einem sagen, der das hässliche Gesicht dieses Landes besser kennengelernt hat, als du es hoffentlich jemals wirst.“ Zitat Seite 305

    Erst im letzten Moment wagt die junge Mutter Rosa mit ihren Zwillingen Emma und Alice im tiefsten Winter die Flucht von Ostpreußen nach Westen, um den immer näher rückenden Russen zu entkommen. Auf tragische Weise werden Emma und Rosa von Alice getrennt. Die Beiden glauben viele Jahre, dass Alice umgekommen ist, doch das stimmt nicht: Sie wurde von einem Russen gerettet und kam in ein Kinderheim.
    So wachsen die Zwillinge getrennt voneinander in verschiedenen politischen Systemen und Verhältnissen auf, die sie sehr prägen. Alice lebt in Osten und Emma in Westen Berlins. Die Stadt ist geteilt, aber die Menschen können die Grenze recht problemlos passieren.
    Der kalte Krieg ist durch viele Spionen und Agenten in der Stadt allgegenwärtig.

    Bespitzelungen, Erpressungen, Ausspielen von Beziehungen, Entführungen, Nazis in hohen Ämtern, KGB, Propaganda bestimmten diese Zeit und werden in diesem Roman gekonnt und glaubhaft verarbeitet, so dass ein eindrucksvolles Zeitporträt im Kopf des Lesers entsteht.

    Jahre später, als junge Erwachsenen begegnen die Schwestern sich wieder. Während sie sich langsam wieder annähern und kennenlernen, schmieden schon verschiedene Parteien Pläne, wie sie diese Beziehung ausnutzen können.
    Diese Ränkespiele sind sehr spannend. Der Leser erlebt die Geschichte durch verschiedene Perspektiven der Beteiligten und bekommt so immer einen sehr guten Einblick. Die einzelnen Kapitel greifen immer mehr ineinander und enden oft mit einem Cliffhanger, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Der Spannungsbogen steigt unaufhaltsam und im letzten Viertel des Buches überschlagen sich die Geschehnisse bis zur Schließung der Grenze durch die DDR.
    Neben den Schwestern spielen auch deren Freunde eine große Rolle, die jeweils unterschiedliche politische Überzeugungen haben. Auf diese Weise gelingt es der Autorin die verschiedenen Seiten mit ihren jeweils positiven und negativen Aspekten gleichermaßen gegenüberzustellen und einen recht umfassenden historischen Überblick in den Roman mit einzubetten.
    Wieder ein sehr gelungenes Buch von Claire Winter, dass ich nur empfehlen kann.

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    Luise_Dez, 31.07.2020

    Die Autorin Claire Winter hat hier einen spannenden und hervorragend recherchierten historischen Roman über zwei Schwestern geschrieben, der mich von der ersten Seite an unglaublich fasziniert und gefesselt hat.

    Klappentext:
    Die Zwillinge Emma und Alice werden 1945 auf der Flucht aus Ostpreußen getrennt. Beide glauben, die andere hätte nicht überlebt. Emma wächst in Westberlin auf, Alice in einem Heim in der DDR. Erst zwölf Jahre später finden sie sich überraschend wieder. Durch Alice lernt Emma den Ost-Berliner Physiker Julius Laakmann kennen. Als Julius Zeuge einer Entführung wird, gerät er zwischen die Fronten der Geheimdienste. Dann verschwindet Alice spurlos. Zu spät erkennt Emma, welcher drohenden Gefahr sie und ihre Schwester gegenüberstehen. Währenddessen erreicht der Kalte Krieg einen neuen Höhepunkt – Berlin soll für immer geteilt werden...

    Aus dem Inhalt des Buches:
    Ein spannender kurzer Prolog, zwei Monate vor dem Mauerbau in Berlin, Juni 1961.
    Einmarsch der Roten Armee in Ostpreußen, - sechszehn Jahre zuvor, Januar 1945 - Rosa flüchtet mit ihren beiden Mädchen Emma und Alice. Die Ereignisse auf der Flucht sind furchtbar grausam und Alice bleibt nach einem Angriff, verschwunden! Rosa sucht nach ihrer Tochter, kann sie nicht finden und weiß nicht, ob Alice lebt oder tot ist. Mit dieser Ungewissheit rettet sie Emma und sich nach Berlin.

    Nach 12 Jahren sehen sich die Schwestern wieder. Alice, wächst in Heimen in der DDR auf und macht ihre Schulausbildung in einem Jugendwohnheim, während Emma, bei ihrer Mutter aufwächst und eine Ausbildung als Dolmetscherin macht. Für Alice ist es ein regelrechter Schock, dass ihre Mutter nicht mehr lebt und ihr wird bewusst, wie unterschiedlich ihre Leben verlaufen sind. Alice schafft es nicht, sich Emma gegenüber zu öffnen und ihr die Wahrheit über die Stasi und den KGB zu erzählen. Alice schadet vielen Menschen in ihrem Umfeld und bekommt langsam Zweifel, ob sie auf der richtigen Seite steht. Emma hat sich in den Ost-Berliner Physiker Julius verliebt, weiß aber, dass eine Zukunft mit ihm durch das geteilte Deutschland, schwierig werden könnte. Schaffen Emma und Julius eine gemeinsame Zukunft?

    Deutschland ist geteilt in DDR und BRD und Berlin ist geteilt in den Ost- und Westsektor. Trotz der zwei politischen und verfeindeten Systeme, konnte die Bevölkerung bis zum Mauerbau im Jahr 1961 weiterhin vom Ost- in den Westsektor oder umgekehrt, gehen bzw. sich frei bewegen. Berlin wurde die Hochburg der Spionage und Geheimdienste auf beiden Seiten. Viele Menschen fühlten sich bedrängt und wurden oft verfolgt oder sogar verhaftet. Die Lage wurde immer schlimmer und viele Ost-Berliner und DDR-Bürger flüchteten in den Westen. Mit dem Mauerbau am 13. August 1961 wurde eine Ausreise und Flucht aus der DDR, nicht mehr möglich. Die menschlichen Verbindungen wurden damit rigoros unterbunden.

    Bisher habe ich alle Romane der Autorin mit Begeisterung gelesen und kann auch dieses tiefbewegende Buch sehr gerne weiterempfehlen.

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    Gelinde R., 03.08.2020 bei bewertet

    Kinder ihrer Zeit, von Claire Winter

    Cover:
    Ein schönes Cover, das uns gleich ins richtige Setting versetzt.

    Inhalt:
    Bei der Flucht aus Ostpreußen wird Alice, die Zwillingschwester von Emma, von dieser und ihrer Mutter getrennt.
    Zwölf Jahr später finden sie sich überraschend wieder. Alice lebt in Ostberlin, Emma in Westberlin.
    Durch geschickte Manipulationen werden beide in der unglücklichen Spionagezeit gezielt gegeneinander ausgespielt und auch ihr Umfeld wird damit hineingezogen.
    Mit dem Mauerbau eskalierten die Geschehnisse auch im privaten Leben der beiden Zwillingsschwestern und es geht um Tod oder Leben.

    Berlin 1950 - 1961

    Meine Meinung:
    Dies ist nun mein viertes Buch der Autorin, das ich voll Spannung erwartet habe und es hat meiner Erwartungen aufs Beste erfüllt.

    Wir lesen über die tragische Flucht aus Ostpreußen, die so vielen Menschen das Leben gekostet hat und/oder so viele Familien getrennt und zerrissen hat.

    Dann geht es im geteilten Berlin weiter. Wir erleben eine geteilte und doch offene Stadt, dadurch ist der Spionage Tür und Tor geöffnet und unzählige Menschen fliehen von Ost nach West. Wir erleben die ganze Dramatik, Denk-und Handlungsweise der damaligen Zeit hautnah mit.
    Wir schlüpfen quasi in die Rollen der Charaktere und erleben die unglaubliche Spannung, die innere Zerrissenheit und die ganz prekären Momente wie am eigenen Leib.
    Einfach ergreifend wie mit den Schicksalen der Menschen gehandelt, wie sie manipuliert und benützt wurden.

    Ein brillant recherchiert und geschriebenes Buch das mich absolut in seinen Bann gezogen hat. Das Ende mit einem wahren Show down bei dem sich wirklich alles überschlagt.

    Autorin:
    Claire Winter studierte Literaturwissenschaften und arbeitete als Journalistin, bevor sie entschied, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sie liebt es, in fremde Welten einzutauchen, historische Fakten genau zu recherchieren, um sie mit ihren Geschichten zu verweben, und ihrer Fantasie dann freien Lauf zu lassen. . Die Autorin lebt in Berlin.

    Mein Fazit:
    Wieder ein Lesehighlight aus der Feder von Claire Winter.
    Ein historischer Roman aus unserer jüngsten Geschichte, voller trauriger Wahrheiten, aber auch voll menschlicher Wärme, Angst, Hoffnung und vielen weiteren Emotionen. Ganz großes Kino!
    Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.

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    nicigirl85, 21.08.2020

    Titel: Geschwisterliebe auf die Probe gestellt...

    Nachdem mich Frau Winter mit "Die geliehene Schuld" so unfassbar gut unterhalten hat, wollte ich natürlich auch ihr neustes Werk lesen. Gespannt begann ich mit der Lektüre.

    In der Geschichte geht es um das Zwillingspaar Alice und Emma, die kurz vor Ende des Krieges getrennt werden. Während die eine im Heim in der DDR aufwächst, lebt die andere mit der Mutter in West- Berlin. Durch einen Zufall finden sich die beiden Schwestern wieder, doch bedeutet dies die lang ersehnte Familienzusammenführung? In den Jahren hat sich viel getan und vor allem wem kann man überhaupt noch trauen? Der eigenen Schwester?

    Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil es in einer Zeit spielt, in der meine Eltern Kinder waren. Der Autorin gelingt es hier ungemein gut die Zeit des "Kalten Krieges" mit Polizeigewalt, Bespitzelungen und Co dem Leser nahe zu bringen, denn es fühlt sich für einen selbst an als würde man verraten werden.

    Ich fand gut, dass durch die Schwestern beide politischen Systeme beleuchtet werden und dass es bei beiden gute und schlechte Seiten gab. Man wird ohne erhobenen Zeigefinger informiert. Ich mochte es sehr dabei zuzusehen wie unterschiedlich und dennoch gut sich beide Schwestern entwickeln und trotz allem ihren Weg gehen. Man kann ihr Handeln immer nachvollziehen und fühlt mit ihnen mit.

    Mein Lieblingscharakter war jedoch der beste Freund von Emma. Max setzt sich so sehr für Gerechtigkeit ein, hat immer ein offenes Ohr und kümmert sich. Das hat mir sehr imponiert, dass er sich auch gerne mal selbst in Gefahr bringt, um anderen zu helfen.

    Julius, der Physiker, hat bei mir zwiegespaltene Gefühle hervorgerufen, da er mich mit seinem Tun an jemanden aus meiner Vergangenheit erinnert hat. Meine persönliche Erfahrung ist eher negativ belegt, weshalb ich an manchen Stellen im Buch richtig sauer auf diese Figur war. Aber es ist ja gut, wenn Protagonisten Gefühle in einem auslösen, es müssen ja nicht immer nur Glücksgefühle beim Lesen entstehen.

    Die letzten fünfzig Seiten haben sich dann wie ein spannender Krimi gelesen und man konnte einfach nicht mehr aufhören.

    Das Ende ist offen gehalten, so dass man die Zukunft der Charaktere noch gedanklich weiter spinnen kann, sofern man möchte.

    Durch diesen Roman wurde ich nicht nur gut unterhalten, sondern ich habe auch einiges dazugelernt, was ich über die Zeit oder auch damalige Gesetzlichkeiten nicht wusste. Das liebe ich an den Büchern von Claire Winter so sehr, dass man für sich persönlich immer etwas mitnehmen kann.

    Fazit: Ein unglaublich fesselnder Roman über das gespaltene Berlin mit tiefen Einblicken in politische Machenschaften. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Lasst euch dieses Buch nicht entgehen.

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    Susanne K., 10.09.2020

    Die Zwillinge Emma und Alice werden in früher Kindheit auf der Flucht aus Ostpreußen vor den herannahenden Sowjets getrennt und wachsen in völlig unterschiedlichen Systemen auf; so ist die eine überzeugte Westdeutsche, die andere überzeugte Kommunistin, als sie sich im geteilten Berlin der 50er Jahre wiedertreffen und tief in die düsteren Machenschaften der Mächte hineingezogen werden....

    Claire Winter hat hervorragend recherchiert und erweckt die Deutsche Geschichte zu Zeiten des Kaltes Krieges in der fiktiven Erzählung um die Zwillinge Emma und Alice zum Leben. Besser als in jedem Geschichtsbuch begreift der Leser, was es mit den "Wolfskindern" auf sich hat, was die "Kampftruppe gegen Unmenschlichkeit" tat, wie Deutsche Wissenschaftler quasi als Reparationszahlungen in die Sowjetunion gezwungen wurden, dass die DDR Staatsflüchtlinge auf offener Straße im Westen brutal entführt hat, wie Menschen sich gegenseitig bespitzelt und verraten haben und der Unrechtsstaat seine Bürger unterdrückt hat und vor allem, wie das tägliche Leben im geteilten Berlin, aber noch ohne Mauer und mit offenen Grenzen vonstatten ging.

    Die Handlung ist atemberaubend spannend und wird schließlich schier unerträglich, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Mehr noch als in jedem anderen Thriller geht das GEschehen unter die Haut, weil jeder Leser sich bewusst ist, dass es zwar um fiktive Figuren geht, doch ausschließlich echte Tatsachen zugrunde liegen und all dies unsere Deutsche Geschichte ist.

    Wenn das Buch auch schließlich mit dem (zu erwartenden) Berliner Mauerbau sein Ende findet, kommt es dennoch zu einem schönen Happy-End, das den Leser beruhigt abschließen lässt.

    Die Figuren sind absolut authentisch und mehrdimensional gezeichnet und (abgesehen einmal von einem Mann) nicht einfach in Gut oder Böse einzuteilen. Ihr Handeln regt den Leser zum Nachdenken und Diskutieren an und zeigt meiner Meinung nach auch auf, warum und wie es im Kommunismus in großem Ausmaß zu den Bespitzelungen untereinander kommen und wie der Staat überhaupt seine Macht aufrecht erhalten konnte. Dabei wird klar, dass niemandem zu trauen ist.

    Die wechselnden Erzählperspektiven geben ein umfassendes Bild des Geschehens und bringen die Gedanken und Gefühle der Figuren gut zu Tage. Überhaupt ist der Erzählstil fesselnd, die Sprache sehr gut und weist zahlreiche schöne Formulierungen auf.

    Ich bin begeistert von diesem Roman, der die Deutsche Vergangenheit so veranschaulicht und dabei eine fesselnde Geschichte über interessante Menschen erzählt. Eine Pflichtlektüre!!!
    Wie schön, dass ich mit diesem Buch die Autorin Claire Winter kennenlernen durfte - ich freue mich noch auf viele weitere Bücher in diesem Stil!

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    Isabel R. (engi), 25.08.2020

    Wow, spannend, realitätsnah und einfach großartig!!! So, das musste ich vorab gleich mal los werden!

    Der neue Roman von Claire Winter beginnt mit einer Szene, die viele von uns schon oft vor Augen hatten, sei es durch Filme, Bücher oder sogar Erzählungen aus der eigenen Familie. Wir schreiben das Jahr 1945 und der Zweite Weltkrieg scheint für die Deutschen so gut wie verloren. Doch eine Flucht aus dem abgelegenen Ostpreußen wird noch bis zum Schluss unter hohe Strafe gestellt und so wartet auch die Mutter von den Zwillingsmädchen Emma und Alice ein wenig zu lange um sich endlich angstvoll und doch entschlossen auf den Weg in den Westen zu machen. Doch Alice wird krank und so muss sie sie in der Obhut einer Bäuerin zurücklassen, um sich mit Emma auf die Suche nach Lebensmitteln zu machen. Der annahende Russe kennt keine Gnade …

    Szenenwechsel. Fünf Jahre später treffen wir in West-Berlin auf Mutter Rosa und Tochter Emma. Sie haben es geschafft, wenn sie auch noch von der Hand in den Mund leben. Aber sie leben, ein Schicksal, das – wie die Mutter glaubt – ihrer anderen Tochter Alice nicht gewährt wurde. Sie ist überzeugt, dass diese bei dem Überfall ums Leben gekommen ist.

    Szenenwechsel. Auch Alice hat wie durch ein Wunder und fristet ihr Dasein in verschiedenen Kinderheimen. Dank eines Protektors bleibt sie wenigstens inzwischen von Gewalt verschont.

    Schließlich reifen die Beiden ohne voneinander zu wissen zu jungen Frauen heran, die jede für sich einen eigenen Plan für ihr Leben hat. Welcher Weg ist der richtige? Ost oder West? Schon bald erfahren beide am eigenen Leib was es heißt zu Zeiten des Kalten Kriegs zwischen die Fronten zu geraten …

    Von mir gibt es mal wieder ein ganzes großes Lob für die wunderbare Autorin Claire Winter, die mich auch mit ihrem neuesten Werk „Kinder ihrer Zeit“ begeistern konnte. Besonders im letzten Drittel wurde das Buch so spannend, dass es schwer aus der Hand zu legen war. Immer wieder saß ich kopfschüttelnd da und sog die Informationen auf, die sie mir präsentierte. Stasi, CIA und Bundesnachrichtendienst … ich wusste manchmal gar nicht, wer die größere Schuld auf sich geladen hatte. Menschen wurden gnadenlos für ihre Zwecke missbraucht und Befehlsverweigerung bedeutete nicht selten den Tod oder Jahre im Gefängnis. Nach Beendigung dieser aufrüttelnden Lektüre wurde mir mal wieder bewusst wie froh wir sein können, dass diese Jahre der Bespitzelung und Spionage hinter uns liegen. Dass der Wettkampf um den Sieg erstmal auf Eis gelegt ist. Für dieses tolle Buch vergebe ich gerne 5 von 5 Sternen und wünsche Claire Winter weiterhin viel Erfolg und uns Lesern noch viel neuen Lesestoff aus ihrer Feder!

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    Jasika, 28.07.2020

    Die Autorin hat die politischen Ereignisse gekonnt in die Handlung des Romans einfließen lassen und dadurch ein Stück Geschichte lebendig werden lassen.

    Der Roman beginnt nach einem kurzen Prolog im Januar 1945 mit dem Einmarsch der Roten Armee in Ostpreußen und endet kurz nach der Errichtung der Berliner Mauer.

    Ergreifend wird das Schicksal der Familie erzählt, der Vater im Krieg gefallen, die Mutter mit ihren elfjährigen Töchtern vertrieben aus ihrem Haus in Ostpreußen.

    Der ganze Hass auf Hitlerdeutschland entlud sich in einer Welle von Gewalt, Vergewaltigungen und Hinrichtungen. Viele haben die Flucht nicht überlebt.
    Doch Rosa findet mit ihren Zwillingstöchter Alice und Emma
    zunächst Unterschlupf. Doch schon bald rückt die Rote Armee immer weiter vor, Rosa und Emma verlieren Alice bei einem Angriff und halten diese für tot, da kaum jemand im Ort überlebt hat. Erst 12 Jahre später treffen die Schwestern wieder aufeinander.
    Deutschland ist inzwischen geteilt in DDR und BRD, Berlin mittendrin ebenfalls geteilt in Ost- und Westberlin. Die Bevölkerung konnte jedoch anfangs weiterhin von West nach Ost und umgekehrt. Emma lebt mit ihrer Mutter in West-Berlin, Alice ist in Ost-Berlin aufgewachsen. Sozialismus und Kapitalismus prallen aufeinander.

    "Obwohl wir in einer Stadt wohnen, leben wir doch in verschiedenen Welten." (Zitat S. 371)

    Die Lage in Ost-Berlin wird zunehmend prekärer, viele flüchten in den Westen.
    Alice ist der Stasi und auch dem KGB als sowjetischer In- und Auslandsgeheimdienst ausgesetzt.

    Auch die BRD setzt Spione ein, Emmas bester Freund Max engagiert sich unterdessen in West-Berlin für die KgU (Kampftruppe gegen Ungerechtigkeit).

    Man sollte beim Lesen besser keine großen Pausen einlegen, denn sonst könnte man schnell den Überblick verlieren. Die Handlung wird aus der Sicht einiger Personen wiedergegeben und enthält dadurch auch die verschiedenen Sichtweisen je nach Gruppierung (Zivilbevölkerung mit Alice und Emma, aber auch Akteure aus den verschiedenen Geheimdiensten).

    Allerdings hat mich das Buch derart in seinen Bann gezogen und gepackt, dass ich ohnehin keine Pausen einlegen konnte/wollte.

    Die Aussage Walter Ulbrichts am 15. Juni 1961 "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" ist in die Geschichte eingegangen.
    Wenige Monate später, am 13. August 1961 kommt es zur Abriegelung Ost-Berlins durch Grenztruppen der DDR.

    Fazit:
    Durchweg spannend erzählter historischer Roman, der mir lange im Gedächtnis bleiben wird.

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    Elke S., 30.07.2020

    Claire Winter lässt wieder einmal Geschichte lebendig werden, begeisterte 5 Sterne

    Claire Winter ist für mich inzwischen zu einem Garant für fesselnd, bewegende Unterhaltung geworden und auch mit ihrem neuesten Roman hat sie mich alles um mich herum vergessen, völlig in der Geschichte abtauchen und gebannt die knapp 600 Seiten in Rekordtempo verschlingen lassen.

    Wer hat im Wien des Jahres 1961 eine solch furchtbare Wut auf eine Sie, dass er nun mit gezückter Pistole in ihrer Hotelzimmertür steht? Schon mit dem Prolog hat mich die Autorin gehabt, aber dann lässt sie einen erst einmal zurück reisen und erzählt von der Flucht aus Ostpreußen im Jahr 1945, die die beiden Zwillingsschwestern Alice und Emma getrennt hat. Von der roten Armee überrannt, heißt es für Mutter Rosa, „Es schien ihre die schwierigste und grausamste Entscheidung, die ihr das Leben jemals abverlangt hatte, dass sie, um die eine Tochter zu schützen, der anderen nicht hatte zu Hilfe eilen können.“. Emma in den Armen, nimmt ihre eine Frau, für die gilt, >>Ich konnte entkommen. Danach…an einem Ort, wo sie lernen wird, wider ein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft zu sein,“, wird man dann nach und nach Zeuge davon, wie, durch die offene Sektorengrenze in der Stadt begünstigt, immer mehr Menschen die DDR verlassen und sich die Geheimdienste von beiden Seiten, ein regelrechtes Wettrennen liefern. Claire Winter ist es mit großartiger Recherche, die sie wie immer auch viele kleine reale Details erwähnen lässt, wieder einmal gelungen ein historisches Thema so gekonnt mit fiktiven persönlichen Schicksalen, Alice mit ihrem damaligen Retter Sergej, Emma durch ihre Beziehung zum Ost-Berliner Physiker Julius Laakmann, zu verknüpfen, dass man das Gefühl hat, die Zeit selbst miterlebt haben zu dürfen.


    Die Autorin hat einen höchst mitreißend, einnehmend und eindringlichen Erzählstil, dem ich mich, einmal angefangen zu lesen, nicht mehr entziehen konnte. Sie schildert mit so vielen Bildern, dass ich die Geschichte wie einen Film im Kopf laufen hatte. „Die meisten ihrer Männer waren abgestumpft und verroht, und einzig der Gedanke an Rache und Vergeltung war es, der sie sich noch lebendig fühlen ließ. Dieses Gefühl war so gewaltig und bestimmend, dass es der warnenden Anordnung, mit dem Feind kein Erbarmen und Mitleid zu haben, gar nicht mehr bedurft hätte.“, wer hat bei einer solchen Beschreibung nicht die wutentbrannten Soldaten der Roten Armee vor sich. Die Tatsache, dass die Autorin aus wechselnden Perspektiven erzählen lässt, trägt dazu bei, dass man sich in alle Protagonisten super gut hinein fühlen und denken kann und die emotionalen Beschreibungen tun ihr übriges dazu, dass man hier richtig mitleben muss. Mit schockierenden und bewegenden Szenen vermag Claire Winter gelungen zu fesseln. Brenzlige Situationen und überraschende Wendungen, mit denen sie nicht geizt, halten die Spannung zudem durchwegs gekonnt hoch.

    Die Charaktere sind wie immer großartig gezeichnet und durch eine geschickte Auswahl wird ein gelungener Querschnitt durch die damalige Bevölkerung gezeichnet, bei der gebrochenen Mutter, die ihre Kinder bei der Vertreibung verloren hat, über einen engagierten Streiter gegen die Ungerechtigkeiten des DDR Systems oder Familienmitgliedern, die von der Trennung der beiden Staaten betroffen sind, bis hin zu Geheimdienstmitarbeiten, sowohl fanatische, als auch engagierte und solche, die dem Druck fast nicht mehr standhalten. Am meisten gefühlt, gelitten und mitgefiebert habe ich wohl mit Emma. Mit Alice hatte ich eher Mitleid. Ihre Gewissenskonflikte hätte ich mit Sicherheit nicht austragen wollen. Richtig ans Herz gewachsen ist mir Sergej, der sich Alice angenommen hat. Einen Schauder über den Rücken hat mir hingegen jede Begegnung mit Markov, dem rigorosen Mitarbeiter des KGB, verursacht, nur um stellvertretend einige Beispiele zu nennen.

    Alles in allem ein Lesehighlight. Ich bin schon mit großen Erwartungen an diesen Roman herangegangen, und ich bin völlig begeistert. Von mir kann es daher gar nichts anderes als fünf grandiose Sterne und eine absolute Leseempfehlung geben.

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    Buchwurm05, 08.11.2020

    1945. Ende des 2. Weltkrieges flüchten die 11-jährigen Zwillinge Emma und Alice mit ihrer Mutter vor den Russen aus Ostpreußen. Doch die kommen schneller näher als gedacht und sie werden in dem herrschenden Chaos getrennt. Beide glauben die jeweilige andere Schwester ist Tod. Jahre später erfährt Emma, die unterdessen im westlichen Teil von Berlin wohnt, dass Alice lebt. Im Osten der Stadt. Das Wiedersehen verläuft jedoch unter keinem guten Stern. Alice hat sich verändert und scheint ein Geheimnis zu haben.....

    "Kinder ihrer Zeit" beginnt am Ende des 2. Weltkrieges und führt sich im Berlin der 50er Jahre fort. Deutschland wurde von den Alliierten eingenommen. Zwischen den westlichen und östlichen Mächten herrscht ein kalter Krieg. Spionage und Kontrollen sind an der Tagesordnung. In einem einfach gehaltenen Schreibstil beschreibt die Autorin beeindruckend Berlin in der Nachkriegszeit und lässt so das damalige Setting wieder aufleben. Von der ersten Seite an hat mich das fasziniert. Hat mich voller Spannung immer weiterlesen lassen, so dass ich den Roman kaum noch aus der Hand legen konnte. Die beiden Protagonistinnen sind dabei sehr authentisch rüber gekommen. Prima konnte ich mich in sie und ihre Gefühlswelt hineinversetzen. Bei einigen Szenen habe ich die Luft angehalten. Vor allem am Ende, welches noch einmal dramatisch wird.

    Fazit: Ein ergreifender Roman über das Schicksal zweier Schwestern. Hier wurde die Nachkriegszeit wieder lebendig. Fiktion und Wirklichkeit sind zu einer Einheit verschmolzen. Ganz großes Kino. Empfehle ich sehr gerne weiter. Wer historische Romane mag, sollte "Kinder ihrer Zeit" unbedingt lesen.

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    Magnolia, 25.08.2020

    „Kinder ihrer Zeit“ von Claire Winter ist ein eindrucksvolles Zeugnis deutsch-deutscher Geschichte.

    Rosa flüchtet mit ihren elfjährigen Zwillingen Emma und Alice 1945 aus Ostpreußen. Auf der Flucht wird Alice durch dramatische Umstände von Emma und ihrer Mutter getrennt. Zwölf Jahre später finden sich die Schwestern überraschend wieder.

    Als der Ost-Berliner Physiker Julius Laakmann Zeuge einer Entführung wird, gerät er zwischen die Fronten der Geheimdienste. Die Ereignisse überschlagen sich, der Kalte Krieg erreicht währenddessen einen neuen Höhepunkt – Berlin soll für immer geteilt werden…

    Claire Winter stellt hier das Schicksal zweier Schwestern dar. Sie hatten ursprünglich die gleichen Voraussetzungen, werden auf grausame Weise getrennt und wachsen in verschiedenen Welten, in unterschiedlichen politischen Systemen heran. Emma im Westen und Alice im Osten der Republik.

    Diese Kinder ihrer Zeit haben mich nicht mehr losgelassen. Auch wenn ich grad nicht am Lesen war, waren meine Gedanken in dem Geschehen. Es ist ja alles so passiert, diese ganzen menschenverachtenden Methoden der Stasi, der Geheimdienste. Was ist da schon ein Einzelschicksal? Die Autorin versteht es meisterhaft, die fiktiven Personen mit dem Schicksal all jener zu vereinen, die Zeugen dieser Zeit waren und sind.

    Dieses Buch spielt in der Zeit des kalten Krieges, endet mit dem Mauerbau mitten in Berlin. Sehr bedrückende Szenen sind zu lesen. Keiner kann dem anderen noch vertrauen, jeder kann ein Spitzel sein. Und wie die Geheimdienste arbeiten, deren Methoden, Menschen gefügig zu machen, wird hier sehr anschaulich geschildert. Beim Lesen hatte ich oft ein sehr beklemmendes Gefühl, wusste jedoch, dass dies hier die Wirklichkeit wiederspiegelt. Anhand des Schicksals dieser beiden Schwestern und deren Umfeld ist ein beeindruckendes Stück Zeitgeschichte entstanden.

    Immer wieder greife ich zu Büchern aus dieser Zeit, will mich umfassend informieren. Und hier habe ich das Gefühl, wiederum mehr zu wissen über diese schicksalhaften Jahre. Das Buch habe ich aus der westlichen Sicht gelesen und musste mich immer wieder fragen: Warum nur glaubten so viele an den Sozialismus?

    Kinder der Zeit ist ein fesselnd geschriebenes, sehr gelungenes Stück Zeitgeschichte, welches ich absolut empfehlen kann und mit 5 von 5 möglichen Sternen bewerte.

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