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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sarah E., 01.09.2023

    Als Buch bewertet

    *Beschreibung*
    „Wenn es hart auf hart kommt, kann man alles schaffen, aber meistens kommt es weich auf weich, und da bleibt man besser liegen" (S. 63).
    Dieses Buch hingegen sollte nicht liegen bleiben, es sollte gelesen und gefühlt werden und vor allem die Lesenden in ihrem Alltag abholen.
    Nele Pollatschek nimmt uns mit zu 31. Dezember in den Alltag von Lars und schildert dabei, wie erfüllt das Leben ist und dies von uns oftmals doch nicht erkannt wird. Immer unter Druck zu stehen, etwas machen zu müssen, sich den Erwartungen der Gesellschaft anzupassen, das Leben sukzessive aufzuschieben und es nur noch in To-Do Listen zu verpacken - aus kleinen Problemen entstehen stetig größere.
    Dabei ist das Datum dieser Handlung nicht zufällig gewählt. Wer kennt ihn nicht, den nieseligen 31. Dezember - ein Tag voller Abschied und Neuanfang, von großen Erwartungen und der Hoffnung, dass ab 24:00 Uhr mit einem Mal alles besser sein soll, dass sich von einer Sekunde auf die andere alles ändert, man ein besserer Mensch ist, der ohne Altlasten das neue Jahr beschreiten kann.
    Das Cover steht meines Erachtens sinnbildlich für den Spagat im Leben. Immerzu mit einem Bein auf dem Boden bleiben, nicht abheben dürfen, seine Träume aufgrund zu vieler Erwartungen nicht erfüllen können, aber gedanklich schon deutlich weiter weg. Das schwarze Cover mit dem grauen Nieselregen, welches den tristen Alltag darstellt, von dem man viel zu häufig eingeholt wird. Dabei sollte aus dem grauen Fischreiher doch endlich ein rosa Flamingo werden.
    Der Schreibstil ist genau so witzig, klug und einfallsreich wie der Protagonist selbst. Philosophische Gedankengänge tragen durch das Buch und Gegenstände wie Schrauben, Ordnung und Regen bekommen neben gesellschaftskritischen Aspekten eine ganz neue Bedeutung. Auf fast jeder Seite befinden sich herrliche Zitate, Post It’s sollten also bereitliegen. Dieses Buch lädt ein, den Protagonisten mit Mitgefühl zu betrachten, mit ihm in Resonanz zu treten und das Leben selber etwas mehr mit einem Lächeln zu beschreiten.

    *Fazit*
    Ein Buch voller Klugheit, Witz und philosophischen Textpassagen. Ein Hommage an die Ordnung, die vielen kleinen (Neu)Anfänge und den Alltag, der häufig viel zu grau erscheint. Dieses Buch ist ein wahrer Goldschatz. Danke, Nele Pollatschek, für diese wundervollen Sätze!

    „Ein paar Tage später sah es natürlich wieder ganz genauso aus, und Johanna sagte du solltest echt mal lernen, Ordnung zu halten, und ich sagte, dass ich nicht mal im Ansatz wüsste, was das überhaupt bedeuten solle, Ordnung halten, einen schweren Stapel Bücher könne man halten, einen Hund oder meinetwegen ein Fahrzeug, manchmal besser den Mund, aber Ordnung, die rinnt einem doch sofort durch die Finger" (S. 49).

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 14.09.2023

    Als Buch bewertet

    So urkomisch, so tragisch, so wunderbar!

    Lars ist 49 Jahre alt und wollte in der letzten Woche des Jahres noch alles schnell erledigen, das schon so lange aufgeschoben wurde. Und dann ist plötzlich der 31. Dezember und die Uhr tickt so laut, dass er es nicht mehr überhören kann. Da bleibt nur noch das Scheitern, also besser gar nicht erst anfangen. Oder doch?

    Dieses Buch ist ein wahres Juwel! Es bringt so wunderbar auf den Punkt, dass das Aufschieben immer so viel leichter ist, als endlich in die Puschen zu kommen. Und dass sich das dann immer mehr summiert und Kreise zieht, die so hohe Wellen schlagen, dass man darin nur untergehen kann. Unser Protagonist hat einen unschlagbaren Grund, an nur einem Tag all das zu erledigen, das er ein Leben lang vor sich hergeschoben hat. Den Grund erfahren wir jedoch erst relativ spät, wodurch all die lustigen Stellen plötzlich anders aussehen.

    Wir bekommen im Grunde von Lars erzählt, was in ihm vorgeht, was er tut (oder eben auch nicht) und was er noch tun muss. Die Kapitel sind quasi die Punkte auf seiner Liste. Es fängt mit dem Kapite Antworten an. Wie wichtig es ist, versteht man am Ende des Buches. Urkomisch geht es mit dem Aufbau eines Bettes weiter. Hier liebte ich jedes Wort und fand Lars einfach nur unwiderstehlich! Im Laufe der weiteren Kapitel mag man nicht nur lachen, sondern auch immer mal wieder weinen. So langsam ahnt man, dass Lars selbst nicht weiß, wie er sich das Ende wirklich vorstellt. Je aussichtsloser die Lage scheint, desto mehr strampelt und kämpft Lars, und wenn es noch so unsinnig und unlogisch ist.

    Nele Pollatschek arbeitet hier gekonnt mit der Sprache. Sie lässt Lars Dinge nur halb sagen, nur halb denken, immer wieder Sätze abbrechen oder auch mittendrin umkehren und neue Wege gehen, ihn Wörter erfinden und die wahnwitzigsten Lösungen erdenken. Das strengt teilweise natürlich enorm beim Lesen an, zeigt aber wunderschön den psychischen Zustand von Lars, seine innere Zerrissenheit und seine Angst. Dass dann irrwitzige Theorien und Lösungen entstehen, ist nur stimmig. Der Hammer jedoch ist, dass aller Irrwitz einen dicken, fetten logischen und sinnvollen Kern hat. Das als Leser zu erkennen, sich selbst im einen oder anderen Satz wiederzuerkennen, das raubt den Atem und sorgt dafür, dass man nicht aufhören mag, zu lesen. Selbst wenn man am Punkt ankommt, an dem man Lars schütteln möchte, muss man einfach sehen, wo er landet.

    Wer den Wert eines Ringes, der aus Papier und einer Nieze besteht, zu schätzen weiß, der wird das Buch lieben. Ich befürchte aber, dass viele nur den Kopf schütteln werden und nichts mit Lars anfangen können. Das finde ich schade, denn Lars ist mein Held des Jahres. Fünf Sterne!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rico G., 26.08.2023

    Als Buch bewertet

    49 ist nicht das Ende oder doch?
    Bis zum 31. Dezember hat sich Lars noch viel vorgenommen und eine gute Woche Zeit. Eigentlich will er alles schaffen, wozu er in den letzten Monaten nicht gekommen ist. Das dies sehr sportlich und nicht so ganz realistisch ist, wird selbst Lars irgendwann klar. Nele Pollatschek schreibt so herrlich ironisch. Es ist köstlich sie zu lesen.

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  • 5 Sterne

    Bücherfreundin, 05.12.2023

    Als Buch bewertet

    Kurzweilig und humorvoll
    Im neuen Roman "Kleine Probleme" der Autorin Nele Pollatschek steht Lars Cornelius Messerschmitt im Mittelpunkt. Der 49-jährige Ich-Erzähler hat vor über 8 Jahren seinen sicheren Beruf bei einem Sender aufgegeben, um als Schriftsteller tätig zu sein. Er hat es aber in all den Jahren noch nicht geschafft, ein Buch zu schreiben. Für den Lebensunterhalt der Familie sorgt seine Lebensgefährtin Johanna, die als Lehrerin tätig ist. Sie befindet sich für 6 Monate in Portugal und wird Silvester zurückkehren. 

    Lars hatte sich eigentlich vorgenommen, die Tage zwischen Weihnachten und Silvester für die Erledigung der Dinge zu nutzen, die er im Laufe des Jahres nicht geschafft hat. Dazu gehören u.a. die Abgabe der Steuererklärung, ein ausgiebiger Hausputz, der Aufbau des neuen Betts für seine Tochter, sein Lebenswerk zu schreiben und einen Nudelsalat für die Silvesterfeier zuzubereiten. Nun ist bereits der 31. Dezember - und Lars hat noch nichts erledigt. Er hat sich zu keiner sinnvollen Tätigkeit aufraffen können, dafür aber lange geschlafen, viel auf dem Sofa gelegen, über vieles nachgedacht und dabei die Zeit vergessen. Nachdem Johanna ihm nun mitgeteilt hat, dass ihr Flugzeug verspätet ankommen wird, erstellt Lars endlich eine To-do-Liste mit 13 Punkten und beginnt, sie abzuarbeiten ...

    Wir lernen im Laufe des Buches Lars durch die intensive Beschreibung seiner Gedankenwelt sehr gut kennen und verfolgen mit Kopfschütteln, wie er in den Tag hinein lebt, die Zeit verstreichen lässt, seinen Gedanken nachhängt und nichts von den Dingen erledigt, die er sich eigentlich vorgenommen hat. 

    Der humorvolle, überspitzte und tragische Roman liest sich sehr flüssig, der intelligente Sprachstil hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte zwar wenig Verständnis für Lars' chaotische Welt aufbringen, habe mich dennoch sehr über einige seiner Aktionen amüsiert. Die Kapitel über den Aufbau des Ikea-Bettes mit all seinen Tücken und die Zubereitung des Nudelsalates, für den die Zutaten fehlten, fand ich besonders vergnüglich. Trotz seiner unstrukturierten Art mochte ich Lars. Er träumt vor sich hin, führt einen ständigen inneren Monolog und erzählt von seinem Leben und seinen Problemen. Ich habe den kurzweiligen Roman sehr gern gelesen und mich gut unterhalten gefühlt.

    Klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    MrsAmy, 04.09.2023

    Als Buch bewertet

    Lars ist 49 Jahre alt und hat sein bisheriges Leben im Grunde vor sich hergeschoben. Natürlich unbeabsichtigt. Irgendwie kam immer was dazwischen, das Sofa zum Beispiel. Nun ist der 31. Dezember und Lars liegt – natürlich auf dem Sofa – in seinem Haus. Noch schnell eine rauchen, dann endlich anfangen … also mit allem. Schließlich sieht er heute seine Frau Johanna wieder, die ihm auch schon eine Nachricht geschickt hat, doch bitte noch die Geschenke für die Kinder einzupacken und einen Nudelsalat vorzubereiten. Lars macht sich also eine Liste was er alles an diesem 31. Dezember noch zu erledigen hat. Natürlich auch sein Lebenswerk schreiben, er ist schließlich Autor und es muss das beste Buch der Welt werden.

    Ich habe noch nie ein vergleichbares Buch, wie Nele Pollatschek neuen Roman „Kleine Probleme“ gelesen. Als Leser begleiten wir Lars durch diesen einen Tag und erleben doch sein ganzes Leben. Lars verliert sich gerne in seinen Gedanken, schweift ab, versucht sich zu motivieren, driftet erneut ins Selbstmitleid ab, steht wieder auf, fällt wieder hin. Aber irgendwie wurschtelt er sich doch durch und so wird man als Leser von Lars Euphorie und Lethargie auf eine Berg- und Talfahrt der Emotionen geschickt. Es gibt so viele wunderbare Zitate in diesem Buch, in denen wahres steckt und die hier so gut auf den Punkt gebracht werden, wie etwa „Wenn es hart auf hart kommt, kann man alles schaffen, aber meistens kommt es weich auf weich, und da bleibt man besser liegen.“ Ich habe mich mit diesem Roman köstlich amüsiert, wobei er mitunter auch seine Längen hatte. Aber die gehen schnell vorbei und schon ist man wieder mitten drin, in Lars abstruses Gedankengängen und erwischt sich dabei, wie man ihn selbst bei seinem sehr ambitionierten Tagesplan anfeuert.
    Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Niko, 11.09.2023

    Als Buch bewertet

    (Nicht so) kleine Probleme

    Ist Freitag, der 31. Dezember und Lars musste noch was erledigen. "Also alles."
    So fängt "nochmal" das Buch "Kleine Probleme" von Nelle Pollatschek an. Und so geht das ganze Buch weiter. Und weil man sich nicht immer erinnern "man" zu sagen, sage ich nun wir.... wir sind die ganze Zeit in Lars Kopf, wo ständig was passiert, sehr viel.
    Der 50jährige Lars versucht in den letzten Tage des Jahres, vor dem Silvester, noch schnell einiges zu erledigen. Er erstellt sich eine Liste mit 13 Punkte und wir bekommen alles mit einem Thema zu tun hat, von Linas Bett, über Putzen, Steuer, Post, Geschenke einpacken, Vater anrufen, Nudelsalat, Feuerwerk, Regenrinne, Lebenswerk, bis zu Johanna, mit dem Rauchen aufhören und es gut machen.
    Die Themen sind am Anfang länger diskutiert. Die Sprache ist mit Sicherheit außergewöhnlich, mir hat es besonders gut gefallen. In Lars's Kopf wird nie ruhig oder langweilig. Manchmal lachen wir, weil es so aus dem Leben genommen ist. Zwischen die Zeile erfährt man auch mehr über die anderen Charaktere und die Beziehungen zwischen ihnen. Die Autorin schafft so gut Gefühle zu übertragen. Ich habe mit Lars mitgefühlt, manchmal wollte ich ihn stark schütteln und ihm sagen, dass das alles nicht so schwierig sein kann und dann habe ich ihn irgendwie verstanden und ihm nur das Beste gewünscht.
    Das Buch endet sehr beruhigend und hoffungsvoll, "so endet die Geschichte nicht, aber so endet sie heute". Ich habe den Eindruck gehabt, dass Lars selber auf die Antwort der Frage "Kannst du das machen, Lars?" gekommen ist und er gut machen wird.
    Ein sehr schönes Buch, das "ich" durch die Zeile lesen musste und gerne weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    lesen=liebe, 04.09.2023

    Als Buch bewertet

    Kleine Probleme von Nele Pollatschek lässt den Leser 12 Stunden mit dem Protagonisten Lars verbringen. Lars ist 49 und er hat das Gefühl, es in seinem Leben noch zu nichts gebracht zu haben. Er hat seiner Frau Johanna viele Versprechungen gemacht und konnte sie bislang nicht einhalten. Lars ist Schriftsteller und sein größtes Ziel ist es, sein Lebenswerk zu schreiben. Das hat er erfolgreich vor sich hergeschoben, so wie vieles andere auch. Lars' Frau Johanna ist schlussendlich verreist, oder besser gesagt ausgezogen. Ausgerechnet am Silvesterabend will Lars das Ruder wieder herumreißen. Er hat sich viel vorgenommen und eine To-Do-List mit 13 Punkten erstellt. Leider hat Lars verschlafen und so bleiben ihm heiße 12 Stunden, um die Punkte abzuarbeiten. Während er die Punkte abarbeitet lässt Lars den Leser an seinen Gedankengängen teilhaben. Man erfährt viel über die Vergangenheit, über seine Kinder und über seine Gefühle. Schlussendlich schafft er es bis Mitternacht seine Aufgaben zu erfüllen und es gibt ein Happy End. Fast zumindest...

    Lars ist, obwohl er so chaotisch ist, ein sehr sympathischer Charakter, den man einfach lieben muss. Das hatte sich bestimmt auch Johanna all‘ die Jahre gedacht, aber schlussendlich konnte sie mit der Lebensweise ihres Mannes nicht mehr umgehen. Lars hat ein Problem damit, Dinge anzupacken und zu erledigen. Obwohl es in dem Buch, bis kurz vor dem Schluss, nur einen Schauplatz gibt, liest es sich sehr kurzweilig. Der Schreibstil ist extravagant, trifft aber absolut meinen Geschmack. Nachdem ich das Buch zu Ende gelesen hatte, spürte ich ein wohlig warmes Gefühl und ich musste lächeln.

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  • 5 Sterne

    hundeliebhaberin, 07.12.2023

    Als Buch bewertet

    Lars hat noch ein paar Tage im Dezember, die Tage zwischen Weihnachten und Silvester, vor sich und einen klaren Plan: Es muss alles erledigt werden, was liegen geblieben ist, bis die Frau und die Kinder zurück sind. Dazu zählen Dinge wie die Erledigung der Steuererklärung, Möbel aufbauen, putzen und mit dem Rauchen aufhören. Lars ist 49 Jahre alt, angehender Schriftsteller und (zer)denkt sehr viel. Damit das neue Jahr klarer und aufgeräumter beginnen kann, will er die letzte Dezemberwoche also in vollem Umfang nutzen. Doch die Tage verlaufen dann ganz anders, als Lars sich das vorgestellt hat und er hat plötzlich nur noch einen Tag um endlich alles zu erledigen.

    Ich konnte Lars' Gedanken, das Gefühl des Aufraffens, das ewige Hinschieben und die permanente Frage, wozu all das eigentlich, sehr gut nachempfinden. Nele Pollatschek erzählt sehr anschaulich, kurzweilig und konnte bei mir selbst die Fragen wecken, was ich eigentlich noch im Dezember erledigen will und muss. Außerdem schwang permanent der Wunsch mit, nicht alles auf später zu verschieben, das Leben zu leben und nicht zu verpassen - alles Sorgen, die ich selbst auch manchmal habe und mich frage, ob und wie viel ich eigentlich verpasse, indem ich Dinge erledige oder eben nicht, sie vor mir herschiebe und trotzdem so viel Zeit damit verbringe, darüber nachzudenken.

    Ich mochte Nele Pollatscheks Schreibstil aus Lars Sicht, die tiefen Einblicke in seine Gedanken, die sich teilweise im Abschweifen auch verirrt haben, sehr gern und konnte den Großteil nachempfinden.
    Für mich ein überraschendes Highlight im Dezember 2023!

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 04.09.2023

    Als Buch bewertet

    Aus dem Leben

    „Kleine Probleme“ ist ungewöhnlicher Roman von der Autorin Nele Pollatschek, der aber gleichzeitig direkt aus dem Leben kommt.

    Es ist der 31. Dezember. Der 49-jährige Lars ist alleine zu Hause und möchte die Gelegenheit nutzen, um noch so einiges zu erledigen, um unbeschwert in das neue Jahr zu starten. Seine Stimmung ist so trüb wie das Dezemberwetter und zunächst macht es den Eindruck, als ob ihm alles entgleitet, aber dann schreibt er sich eine Liste mit 13 Punkten. Es sind alltägliche Dinge, Aufgaben und Arbeiten, die jeder von uns kennt. Der Reihe nach, Punkt für Punkt, beginnt Lars seine Liste abzuarbeiten.

    Der Schreibstil von Nele Pollatschek ist grandios. Trotz trüber Stimmung und schwarzer Gedanken ist die Story humorvoll und voller Erkenntnisse. Philosophische Moment wechseln sich mit Ideen und Alltagsaugenblicken ab.
    Sicherlich wird sich jeder Leser an der einen oder anderen Stelle wiederfinden können. Denn wer kennt sie nicht, die Liste mit den Aufgaben, die schon immer erledigt werden wollten und für die nun endlich die Zeit gekommen ist.
    Während ich mir anfangs die Frage gestellt habe, ob Lars seine sich selbst gestellten Aufgaben bewältigen kann, wurde das für mich im Verlauf des Lesens immer unwichtiger. Es geht um viel mehr als nur darum einzelne Punkte abzuhaken. Es geht um das Leben im Ganzen, um das Leben im Hier und Jetzt.

    Mir hat dieser leicht philosophische Roman sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Werke von Nele Pollatschek.

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  • 5 Sterne

    Yvonne S., 06.09.2023

    Als Buch bewertet

    Einfach mal anfangen

    Das Buch „Kleine Probleme“ von Nele Pollatschek hat mir sehr gut gefallen. Es geht in erster Linie um den Buchautor Lars, der wie soll man sagen (?) - sehr anstrengend ist. Ein total unstrukturierter, chaotischer Mensch, der unter Drücketismus und Aufschieberities leidet. Das wäre im Prinzip auch nicht schlimm aber er ist 49 Jahre alt, Familienvater und hat eine Lebenspartnerin also jede Menge Verantwortung. Lars ist (wie man hier bei uns sagen würde) eine absolute Labertasche und so dermaßen in seiner Gedankenwelt verstrickt, dass er zu nichts in der Lage ist also völlig Handlungsunfähig.
    Seine Lebensgefährtin hat nun die Flucht ergriffen und er versucht jetzt quasi fünf nach zwölf alles zu retten was geht.

    Nele Pollatschek hat hier einen sehr fesselnden und sprachgewaltigen Roman geschrieben, den ich echt brillant finde. Es ist ihr so gut gelungen, Lars mit allen Ecken und Kanten darzustellen, dass ich beim Lesen am liebsten gerufen hätte: „Jetzt steh endlich auf und mach einfach mal!“. Lars ist so anstrengend und das Lesen ist auch teilweise anstrengend, da der Leser mitten in der Gedankenwelt von Lars ist und ich denke, da möchte keiner sein. Wiederum ist das Buch echt lustig und witzig und wie Lars einen Nudelsalat ohne Zutaten zaubert ist echt genial.

    Das Buch motiviert auf jeden Fall zum Handeln und ich könnte mir gut vorstellen, dass es für Menschen in Lebenskrisen gut geeignet ist, denn manchmal muss man einfach nur anfangen.

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  • 5 Sterne

    Kapitel60, 09.09.2023

    Als Buch bewertet

    Das Buch Kleine Probleme von Nele Pollaschek, ist im Gallini-Berlin-Verlag erschienen und umfasst ca. 208 Seiten.

    Worum geht's?
    Lars ist Ende 50 und schafft es nicht Dinge sofort zu erledigen. Darunter leidet nicht nur er selbst, sondern auch seine Frau Johanna und die übrige Familie, die noch aus zwei Kindern besteht. Am Silvestertag kommt er zur Einsicht und will an einem halben Tag quasi alles erledigen, was er bisher immer aufgeschoben hat. Unter anderem das Bett für sein Kind aufzubauen, einen Nudelsalat zuzubereiten, aber auch sein Lebenswerk zu schreiben. Nachdem er an diesem Tag verschlafen hat, erstellt er eine To-Do-Liste mit den Punkten, die er erledigen will. Leider verzettelt er sich bei jeder Aufgabe und versinkt in seinen Gedankengängen.

    Das Cover
    Auf dem Cover ist ein Graureiher abgebildet. Wahrscheinlich weil in der Mythologie ein Graureiher für einen Neuanfang steht, egal wie aussichtslos eine Situation erscheint.

    Schreibstil
    Der Schreibstil ist sehr außergewöhnlich, aber sehr sympathisch. Das gesamte Buch liest sich kurzweilig, obwohl es nur um Gedankengänge und Monologe von Lars geht.

    Fazit
    Man muss Lars als Leser einfach mögen. Er ist ein liebevoller Chaot, dem man gerne zuhört. Mich hat die Geschichte überzeugt und ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    Island, 06.10.2023

    Als Buch bewertet

    In ihrem neuen Buch schreibt Nele Pollatschek, selbst Mitte 30, aus der Sicht von Lars, 49, der seine Stelle als Redakteur beim Fernsehen aufgegeben hat, um sein eigenes Buch zu schreiben. Er schiebt das aber schon sehr lange vor sich her, wie so vieles andere. Und nun steht zum Jahresende die Rückkehr seiner Frau, die sich eine Auszeit im Ausland genommen hat, und seiner Kinder (vom Auslandsschuljahr) an und er möchte noch alles Mögliche auf die Schnelle schaffen, um einen guten Eindruck auf sie zu machen. Natürlich schweift er trotzdem immer schnell wieder ab und dann kommt auch immer wieder Unglück dazwischen.

    Nele Pollatschek ist es sehr gut gelungen, diese Stimmung einzufangen und ein sehr genaues Bild von ihrem Protagonisten zu zeichnen, sodass man sich, auch als weibliche Leserin, in ihn und seine Lage hineinversetzen kann. Immer wieder gibt es dabei Momente des Wiedererkennens und des Schmunzelns, aber auch eine Portion Tragik fehlt nicht. Dabei schreibt die Autorin in einem sehr sprachgewaltigen Stil voller sprachlicher Bilder und Aufzählungen, was mich teils auch an Poetry Slam erinnert hat. Zwischendurch gibt es zudem auch philosophische Anklänge, die zum Nachdenken anregen. Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch.

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  • 5 Sterne

    Hornita, 06.09.2023

    Als Buch bewertet

    Prokrastination;
    Es ist Silvester und Lars versucht in wenigen Stunden das nachzuholen, was er in den Tagen und Wochen zuvor aufgeschoben hat. Nach und nach wird das Ausmaß deutlich, in dem er die Dinge hat schleifen lassen. Anhand einer To Do-Liste werden viele banale kleine Probleme und Aufgaben witzig geschildert, um die sich jeder gerne mal drücken würde. Das Buch ist aus der Perspektive von Lars geschrieben und seine Gedanken sind absolut nachvollziehbar, man fühlt sich gespiegelt und verstanden, obwohl Lars schon ein extremer Fall vom Aufschieberitis und Unorganisiertheit ist. Der Frust, den er dadurch seiner Familie verursacht, klingt ebenfalls an. Das Ganze ist trotz der Banalität überraschend unterhaltsam und lässt sich gut lesen. Viele Beobachtungen sind sehr treffend und intelligent und die gelungene Analyse ist sehr gelungen. Der Ton ist eine Mischung aus Leid, Melancholie und Selbstironie und hat einen ganz eigenen Charme. Einige thematische Abschweifungen von Lars hätten etwas kürzer sein können, dennoch vergebe ich 5 Sterne, da ich sehr gut unterhalten wurde.

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  • 4 Sterne

    Azyria Sun, 10.09.2023

    Als eBook bewertet

    Unterhaltsame Gedankengänge

    Worum geht’s?
    Lars hat sich viel vorgenommen. Nachdem seine Frau ihn verlassen hat, wollte er sich komplett ändern und alle offenen Dinge erledigen. Doch nun ist der 31.12., die Silvesterfeier bei seinem Sohn steht an und er hat alle guten Vorsätze bislang aufgeschoben. Ob ihm die Zeit noch reicht?

    Meine Meinung:
    „Kleine Probleme“ (Kiepenheuer & Witsch, September 2023) von Nele Pollatschek ist ein Buch, das mich wirklich gut unterhalten hat. Es ist anders. Ein Roman, aber auch kein Roman. Der Schreibstil führt uns eher direkt in den Kopf von unserem Hauptprotagonisten Lars.

    Lars ist ein Mann, wie er klischeehafter nicht sein könnte. Eigentlich kann er alles, aber auch doch wieder nichts. Motivation und Organisation sind schwierig und er lässt sich gerne von seiner Frau anleiten. Doch jetzt will er sich wirklich ändern, aber wie das mit guten Vorsätzen so ist, schiebt er die raus, bis es nicht mehr geht und wir haben den 31.12. Nur ab und an hören wir auch etwas von seiner Frau Johanna, die wie das kleines Engelchen in seinem Kopf sitzt und versucht, ihn zu motivieren, die Dinge doch anzugehen. Oder mit ihm diskutiert, was auch ganz unterhaltsam ist.

    Wirklich viel passiert dann in dem Roman eigentlich gar nicht. Aber allein seine Gedanken zu lesen – hätte ich nicht zuerst geschaut, wer das Buch geschrieben hat, ich hätte wetten können, es ist ein Autor und keine Autorin. So gut stellt Frau Pollatschek die Gedanken von Lars dar! Was mir außerdem wirklich gut gefallen hat, ist der Humor hinter dem Ganzen. Das Buch war ein bisschen, als hätten wir Sven Regener und Torsten Sträter zusammengewürfelt. Und da ich sowohl den Autor Regener als auch den Autor/Comedian Sträter total mag, war für mich das Buch einfach nur kurzweilig und unterhaltsam. Zwischendurch gab es einige Sätze, die ich zweimal lesen musste, weil sie zu lang und zu verschachtelt waren. Ansonsten aber waren die Geschichten und Gedanken für mich amüsant und ich gestehe, irgendwann hat in meinem Kopf Torsten Sträter vorgelesen. Für mich also eine klare Leseempfehlung an alle, die diese beiden ebenfalls mögen und sich gerne einen kurzweiligen aber sehr unterhaltsamen Roman gönnen möchten. Mir hat das Buch total gut gefallen und ich werde auf jeden Fall noch nach mehr von der Autorin Ausschau halten.

    Fazit:
    „Kleine Probleme“ von Nele Pollatschek ist ein Roman, der mich wirklich gut unterhalten hat. Der Schreibstil und die Geschichte selbst haben mich an eine Mischung aus Sven Regener und Torsten Sträter erinnert, genauso der Humor und da ich ein Fan von beiden bin, war für mich das Buch ein voller Erfolg und es hat total Spaß gemacht, in den Kopf von Hauptprotagonisten Lars zu schauen und seine Gedanken zu lesen. Denn das war es, ein Roman, der die Gedanken von Lars darstellt – der, ich gebe es zu, in meinem Kopf irgendwann mit Torsten Sträters Stimme gesprochen hat. Es war witzig und unterhaltsam, teilweise ein bisschen klischeehaft aber auch mit viel Wahrheit behaftet und bis auf ein paar etwas zu lange, zu verschachtelte Sätze für mich ein voller Erfolg.

    4 Sterne und gerne mehr von der Autorin, ich mochte das Buch sehr!

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  • 4 Sterne

    Denise, 09.10.2023

    Als Buch bewertet

    Kreative Gedankengänge des Ich-Erzählers

    Der Roman „Kleine Probleme“ wurde von Nele Pollatschek geschrieben. Er ist im Verlag Galiani Berlin erschienen. Pollatschek hat Englische Literatur und Philosophie studiert und schreibt für den Feuilleton der Süddeutschen Zeitung.

    Es ist der 31.12. und Lars Cornelius Messerschmitt, 49 Jahre alt, von allen nur Lars genannt, ist alleine zu Hause. Seine Frau Johanna ist in Lissabon und auch die Kinder sind nicht da. Eigentlich hatte Lars sich vorgenommen seine To-do-Liste bereits in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester erledigt zu haben, aber er konnte sich die ganze Zeit nicht dazu aufraffen. Ihm lief also die Zeit davon, die Dinge noch in diesem Jahr zu erledigen. Denn es war bereits Silvester. Auf der To-do-Liste stand unter anderem die Steuererklärung, das Bett seiner Tochter aufbauen, Putzen und sein Lebenswerk. Er hat sich als Lebenswerk nichts Geringeres vorgenommen, als das beste Buch der Welt zu schreiben. Das wollte er allerdings schon seit ungefähr 8 Jahren. Auch an Silvester dauert es lange, bis er sich aufraffen kann, mit dem Abarbeiten der Liste anzufangen. Es gehen ihm am Silvestertag ganz viele Themen durch den Kopf, die mehr oder weniger mit seinen Aufgaben zu tun haben. Zu diesen Themen gehören Themen, die seine eigene Familie betreffen, wie beispielsweise sein eigenes Verhalten, die Situation mit seiner Frau oder alte Erlebnisse der beiden. Aber auch Weltereignisse und gesellschaftliche Themen, zum Beispiel das Rollenverständnis, Versagensängste oder die Aufschieberitis finden ihren Platz im Buch.

    Der Roman ist aus der Sicht von Lars geschrieben. Daher erfährt der Leser auch Lars‘ Gedanken, bei denen teilweise erstaunlich ist, wie sie vom Hundertsten zum Tausendsten kommen. Auch die möglichen Rückmeldungen seiner Frau zu verschiedenen Bereichen denkt er gleich mit. Manchmal war mir nicht klar, ob er die Situation wirklich erlebt hat, die er beschreibt oder er sie nur geträumt oder sich vorgestellt hat. Es kommt sowohl zu komischen Situationen und Gedanken, die viele wahrscheinlich selbst gut kennen als auch zu sehr trüben und dunklen Gedanken. Im absoluten Mittelpunkt stehen in diesem Buch allerdings die Dinge, die man schon immer erledigen wollte oder die man schon immer an sich ändern wollte. Aber sich zu motivieren ist halt nicht so leicht.

    Ich bin erstaunt, wie die Autorin es schafft über einen Tag ein ganzes Buch zu schreiben und welche Bandbreite an Themen sie in das Buch hineinfließen lässt. Mir hat das Buch gut gefallen und ich bin auch mit dem Schreibstil der Autorin gut klargekommen. Allerdings glaube ich, dass die Geschichte und ihre Aufbereitung nicht für alle Leser passend ist, da sie für den einen oder anderen wahrscheinlich zu lang oder zu düster ist. Ich bin daher bezüglich der Buchbewertung etwas hin und hergerissen und habe mich letztendlich für vier Sterne entschieden, da ich das Buch gerne zu ende gelesen habe. Es aber nicht für ein Buch halte, das massentauglich ist.

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  • 4 Sterne

    Marianna T., 09.09.2023

    Als Buch bewertet

    Midlifecrisis?

    Nele Pollatschek schreibt sehr einfühlsam aus der Perspektive des fast 50 jährigen Lars, der Ordnung in sein Leben bringen möchte. Man sieht, was es bedeutet sich neu zu finden. Die Kinder sind aus dem Haus und die Frau auf Reisen.
    Lars hadert sehr lange mit seinen Aufgaben. Es wird klar wieviel für ihn an scheinbar leichten Alltagsaufgaben und größeren Lebenswerken hängt, wie er Realität verdrängt, nachdem er alles so lange aufgeschoben hat und wie groß und unerreichbar alles geworden ist. So macht er was er gut kann: hadern, weg schauen, philosophisieren. Und als er dann anfängt zeigt sich wie viele Stolpersteine es allein durch das Aufschieben und Verdrängen gibt. Doch wie soll er mit der Enttäuschung über sich umgehen, seinem Leben, dass er mit wegschauen und verdrängen verbracht hat? Was hat das mit ihm und seinem Umfeld gemacht und wie kann er nun weitermachen? Es wird klar, dass es eine Neuorientierung braucht und auch, dass seine Frau nicht einfach nur auf Reisen ist. Er macht also eine To-Do-Liste und im Abarbeiten dieser Liste zeigt sich, wie er Abschied nimmt, Verstehen versucht und sich Neuzuorientieren versucht. Doch wie kann ihm dies gelingen, nachdem er 50 Jahre so gelebt hat?
    Lars' Erzählung hat viel Tragik, dagegen nichts Komisches. Einige Stellen, besonders die sehr phantastischen kamen mir merkwürdig vor. Sein Monolog, denn von den anderen Charakteren hört man nur durch ihn, ist ausufernd. Seine Gefühle deuten sich an. Sein Ringen, Abschweifen und Ausweichen sind schwer erträglich. Seine "Kopfstimme" (die seiner Frau) trifft häufig mein Empfinden: nun mach doch mal! Doch es wird deutlich, dass er nicht so einfach kann, dass es unerreichbar ist. Fast wirkt er depressiv. Denn der Hausputz ist nicht nur Hausputz, sondern Konfrontation mit der Realität und seiner Unfähigkeit.
    Bei allem Verständnis für sein Empfinden war das Lesen des Monologs eher anstrengend. Lars ist sympathisch und unsympathisch zugleich. Die Erzählung hatte einige Längen, auch wenn sie dadurch besonders realistisch ist.
    Nele Pollatschek ist es gelungen mit besonders großer Aussagekraft über einen Mann in der Midlifecrisis zu schreiben.

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  • 4 Sterne

    Alina, 04.09.2023

    Als Buch bewertet

    Sehr humorvoll, aber auch (gewollt?) anstrengend
    Lars, 49, ist ein mehr oder weniger erfolgreicher Schriftsteller und so ziemlich mit jeder Aufgabe überfordert und das schon seit einer ganzen Weile. Seine Freundin Johanna braucht Abstand und zieht für einige Monate nach Lissabon und auch seine Kinder sind von ihm genervt.
    Und so findet sich Lars am Silvesterabend mit seiner schier endlos erscheinenden To-Do Liste inkl. Fertigstellung des eigenen Lebenswerks und somit einem Kampf gegen die Zeit wieder.

    Jeder Punkt auf Lars‘ To-Do Liste wird ein eigenes, unterschiedlich langes, Kapitel gewidmet. Und dabei verlangt Nele Pollatschek dem Leser so einiges ab, denn sie schafft es die scheinbar simpelsten Aufgaben durch Lars wirre Gedanken, sein unfassbares Prokrastinationstalent bzw. sein Unvermögen wie das anstrengendste Unterfangen auf dieser Erde darzustellen.
    Während des Lesens bin ich mehr als einmal sehr ungeduldig geworden und wollte die Hauptfigur Lars am liebsten schütteln. Gleichzeitig ist „Kleine Probleme“ auch voller lustigen Stellen, toller Wortkreationen und einfühlsamen Wahrheiten und Lebensweisheiten. Ich mag Nele Pollatscheks Schreibstil sehr, aber die teils endlosen Sätze und Gedanken Lars waren nicht immer einfach zu lesen und auch das Ende hat mich eher ratlos zurückgelassen.

    Ich bin hin- und hergerissen – „Kleine Probleme“ hat mich teils köstlich unterhalten und teils wirklich genervt. Für mich 3,5 Sterne – wer sich auf den sehr humorvollen, aber auch anstrengenden Stil des Buchs einlassen kann, wird hier aber sicher ein paar unterhaltsame Stunden inklusive einiger Lebensweisheiten finden.

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  • 4 Sterne

    lisbethsalander, 11.09.2023

    Als Buch bewertet

    Was du heute kannst besorgen.....

    Bereits nach der Leseprobe war ich mir relativ sicher, dass mir dieser Roman gut gefallen würde, und so wurde ich auch von der Lektüre des gesamten Buches nicht enttäuscht! Nele Pollatschek hat mit "Kleine Probleme" ein kleines, aber feines Werk verfasst, in dem der 50jährige Lars als Protagonist im Mittelpunkt steht, der am Silvestertage nach der Trennung von seiner Frau Johanna noch schnell alles Aufgelaufene erledigen will, was natürlich ein Riesenprojekt zu werden droht, da er ein Meister im Aufschieben ist und war. Lars erstellt sich eine to-do-Liste, die so einige Punkte beinhaltet und reicht von ein Bett für die Tochter aufbauen bis zum Nudelsalat für die Silvesterfeier zubereiten, ja sogar ein ganzes schriftstellerisches Lebenswerk soll noch erstellt werden. Die gesamte Misere erfahren wir, indem uns die Autorin an Lars' Gedankengängen beim Abarbeiten der Liste teilhaben lässt. Man möchte Lars so manches Mal schütteln, denn natürlich hat er sich durch das ständige nicht Erledigen von Pflichten in ein ziemliches Chaos hinein manövriert. Doch erschien mir dieses nur allzu menschlich, zugegebenermaßen habe ich mich an so einigen Stellen in Lars wiedererkannt. Nele Pollatschek verfasst ihre Geschichte mit einem unvergleichlichen Humor, dadurch habe ich mich großartig unterhalten gefühlt, und bin mir eigentlich so gut wie sicher, dass ich zukünftig, wenn ich etwas nicht sofort angehe, noch oft an Lars zurück denken werde. Für mich waren die "Kleinen Probleme" gelungene Leseunterhaltung, dafür eine unbedingte Empfehlung!

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  • 4 Sterne

    Nele33, 10.09.2023

    Als eBook bewertet

    Das Buch "Kleine Probleme" der Autorin Nele Pollatschek erzählt einen Tag im Leben des Protagonisten Lars, der die Prokastrination in seiner Reinstform lebt.

    Lars 49, im Moment aufgrund der Tatsache, dass seine Kinder im Ausland sind und seine Frau sich in Portugal befindet, quasi allein lebend, bekommt Stress als der Sylvester abend da ist und er noch einiges zu erledigen hat. Seine Liste scheint endlos. Doch anstatt sich aufzuraffen verliert er sich in seinem Gedankenkarussell und philosophiert über scheinbar unwichtige Dinge.

    Wer kennt es nicht, unangenehme Dinge immer wieder aufzuschieben, bis sich daraus ein Berg entwickelt hat. Bei Lars bekomme ich jedoch den Eindruck, er bekommt irgendwie gar nichts wirklich geregelt. Der Schreibstil der Autorin liest sich gut, ist mit genügend Humor und Spitzfindigkeiten gespickt, so dass es mir Spass machte das Buch zu lesen. Es gibt einiges an Längen, welche aber von der Autorin im passenden Moment wieder aufgefangen werden. Sie bedient auf witzige Weise sämtliche Klischees eines unbeholfenen Mannes, der dazu noch ein Kettenraucher ist.

    Ein Buch welches mich gut unterhalten auch, auch wenn manche Stellen etwas langatmig und durchaus kürzbar gewesen wären ohne die aussage zu schmälern.

    Mein bevorzugtes Genre sind Krimis und Thriller, aber dieser Roman hat mich gut unterhalten und ich kann ihn gerne weiter empfehlen an alle, die überzogene Klischees mit ausreichend Humor mögen.

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  • 4 Sterne

    _Le4_, 05.09.2023

    Als Buch bewertet

    Im Buch geht es um Lars, der zum Ende des Jahres endlich alle Punkte auf seiner To-Do Liste abarbeiten wollte. Leider ist es jetzt der letzte Tag des Jahres und die To-Do Liste ist genauso voll. Das ist alles noch schaffbar, sagt sich Lars und macht sich daran, seine Liste abzuarbeiten, die neben “Nudelsalat machen” auch den Punkt “Lebenswerk schreiben” beinhaltet.

    Ich fand die Depression, unter der der Hauptcharakter leidet, sowie die Prokrastination sehr gut beschrieben. Es wird sehr klar gezeigt, wie frustrierend das sein kann. Man hat das Gefühl, andere zu enttäuschen und möchte es schaffen, leider erfordert es aber so übermäßig viel Energie. Das Buch wird im Verlauf immer surrealer, sodass ich mir nicht mehr ganz sicher war, was jetzt tatsächlich passiert und was wiederum nicht.
    Die Geschichte konnte mich sehr berühren. Vor allem die Beziehung zwischen Lars und Johanna hat es mir dabei angetan. Man kann sehen, wie sehr Lars Johanna liebt und wie er dieser Liebe würdig sein möchte.
    Gegen Ende hin wird das Buch fast euphorisch, sodass ich es trotz der bedrückenden Themen hoffnungsfroh beendet habe.

    Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist etwas abstrus, aber irgendwie macht es doch Sinn, was Lars tut. Und auch wenn es teilweise frustrierende, ärgerliche und traurige Sachen aufzeigt, war zumindest für mich das Buch von einem motivierenden und euphorischen Grundton gezeichnet.

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