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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hummelfreund, 15.05.2023

    Das Buch "Komplizin" hat mich erschüttert und wütend gemacht.
    In der Filmindustrie Fuß zu fassen, ist verdammt schwer und für Frauen umso mehr.
    Es geht um die talentierte und hochengagierte junge Sarah Lai, deren Traum es ist Filmproduzentin zu werden. Mit harter Arbeit schafft sie es Assistentin der Produktionsleiterin zu werden. Doch welchen Preis muss sie dafür bezahlen?
    Die Geschichte wechselt zwischen der Gegenwart und den Erinnerungen in der Zeit in der Sarah in der Filmindustrie gearbeitet hat.
    Das Buch thematisiert die "Metoo-Bewegung" und das Machtverhältnis zwischen reichen, mächtigen Männern und jungen Frauen.
    Die Geschichte hat mich sehr beschäftigt und ins Grübeln gebracht.
    Das Buchcover ist für mich perfekt getroffen und überaus passend!
    Mein Dank an die Autorin, die diese unvorstellbar schrecklichen und schmerzhaften Geschichten aufs Blatt bringt und so die Aufmerksamkeit auf das Thema erweckt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jule, 02.06.2023

    Aufwühlend & mitreißend

    "Macht ist die schlimmste Droge, die es gibt. Weil sie so heimtückisch ist und derart abhängig macht."

    Winnie M Li hat es mit "Komplizin" geschafft, diese Aussage herausragend darzulegen, doch nicht nur das. Sie zeigt dem Leser durch Sarah Lais Geschichte die dunkle Seite der Filmindustrie und wie es dort zugeht. Denn der Schein trügt, und dies wird mehr als deutlich.
    Während man das Buch liest, fühlt es sich so an als würde man einen Film schauen, der so fesselnd ist, dass man nicht anders kann, als ihn bis zum Ende zu verfolgen.

    Der Schreibstil ist unfassbar authentisch. Man entwickelt ein gewisses Mitgefühl und kann die meisten Handlungen und Aktionen der Protagonisten bestens nachvollziehen. Auch die Schuldgefühle von Sarah Lai sind so gut geschildert, dass sich eine direkte Verbindung zum sehr prägnanten Titel herstellen lässt, der perfekt mit dem Cover harmoniert.

    Nichtsdestotrotz habe ich eine gewisse Zeit benötigt um ganz in die Geschichte zu finden, da diese anders Aufgebaut ist, als die meisten anderen Romane. Ein Merkmal, das diesen Roman unverwechselbar macht ist es dennoch.
    Leider gab es auch ein paar Längen in der Geschichte, die den Schwung, aus dem Ganzen, rausgenommen haben.
    Doch im Großen und Ganzen überwiegt das Positive.

    "Komplizin" hat alle möglichen Gefühle bei mir hervorgerufen. Wut überwiegt dabei am meisten. Wut darüber, wie Menschen ihre Macht missbrauchen um an das zu kommen was sie haben wollen. Wie unwichtig eine einzelne Person und ihre Gefühle sind und wie eiskalt es hinter den Kulissen zugeht.

    Winnie M Li verdeutlicht auf herausragende Weise, dass der Schein oftmals trügt und das Missbrauch keine Seltenheit im Filmbusiness darstellt.
    Es tut weh manche Seiten und Passagen zu lesen. Doch das ist es wert. Und es ist wichtig. Man sollte nicht die Augen verschließen, vor Dingen die man nicht wahr haben möchte.

    Sarah Lais Geschichte, die der Geschichte von so vielen Frauen ähnelt, hat mich zum Nachdenken gebracht und wird mich noch lange begleiten.

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  • 5 Sterne

    skandinavischbook, 20.05.2023

    Meine Meinung:
    Ich bin tatsächlich durch das sehr ausdrucksstarke Cover aufmerksam geworden, durch das ich mich sofort fragte, ob es sich bei "Komplizin" wohl um einen Roman oder eine Biographie handelte. Tatsächlich handelt es sich bei diesem Debütroman, eben um einen Roman, der auf den ersten Blick so wichtig erscheint und die brandaktuellen Themen dieser Generation und vielen Generationen davor zu behandeln vermag und dieser erste Blick täuscht tatsächlich nicht, denn genau das mach der Roman der Schriftstellerin Winnie M Li.

    Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr sachlich, dennoch emotional, aber eben diese Emotionen werden nicht bis zum Rande ausgeschlachtet, sondern subtil und authentisch wiedergegeben, dies gefiel mir an diesem Roman ganz besonders gut. Hinzukommt, dass es dieser Roman vermag auf langsame, organisch gewachsene Art, den Leser mit Themen zu konfrontieren, die uns alle mehr oder weniger im Alltag unmittelbar oder mittelbar beschäftigen: Rassismus, Sexuelle Gewalt, die Stellung der Frau und so vieles mehr. Dabei schafft es die Autorin neue Blickwinkel zu gestalten und dem Leser neue Denkanstöße zu geben und diesen emotional ganz konkret zu packen, zu verwundern und zu verwunden.

    Für mich ein sehr ruhiges, langsames, aber eben gerade deshalb so authentisches Buch.

    Mein Fazit:
    Lesen!

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  • 5 Sterne

    Engel1909, 13.05.2023

    MeToo
    "Komplizin" von Winnie M Li ist ein Roman über die Schattenseiten der Filmindustrie. Die Welt des Films wird hier jenseits des Hollywood Glitzers beschrieben. Wichtige Themen der MeToo-Bewegung werden angesprochen.
    Sarah Lai ist eine junge Praktikantin in einer Filmproduktionsfirma in New York. Nach ihrem unbezahlten Praktikum steigt sie langsam in der Firma auf und lernt den Milliardär Hugo North kennen. Sehr schnell kauft sich North in die Firma ein und reißt die Geschäfte an sich. Er bestimmt den Umzug einer Filmproduktion nach Hollywood.
    Sarah Lai entschließt sich nach über 10 Jahren über diese Vorgänge in einem Interview zu berichten und rückblickend zu erzählen.
    In diesem Buch wird die Abhängigkeit und Ausbeutung junger Frauen beschrieben, die für die Aussicht auf eine Filmrolle von den Geldgebern benutzt werden.
    Dieser Roman befasst sich mit einem schwierigen Thema und wird einfühlsam durch die Autorin erzählt. Manche Szenen wirken beklemmend.
    Das aktuelle Thema "Sexuelle Belästigung " wird deutlich dargestellt.
    Der Schreibstil ist fesselnd und authentisch. Die dunklen Seiten der Filmbranche werden aufgedeckt.
    Ich gebe eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    eight_butterflies, 21.05.2023

    Mich hat das Cover des Buches zum Lesen gebracht. Wie kann man eine Frau als Gehilfin, Mittäterin oder Helfershelferin auffassen? Verdreht dies nicht die #metoo-Debatte? Spielt dies nicht den wahren Tätern in die Hände?

    Die Story des Buches überzeugt mich dann. So einfach ist es nämlich nicht. Die Filmbranche ist ein komplexes System, in das viele sich hineinsehnen. So auch die Protagonistin Sarah Lai. Sie kommt, wie es der Wunsch so vieler ist, zufällig und als Assistentin in die Produktion von Filmen. Die Maschinerie hinter den Kulissen der großen Hollywoodstreifen ist dann geprägt von Reichtum, Machtgebahren, Misogynie und der Lust am exzessiven Feiern, an Rausch und Obszönitäten. Und dabei zeigt sich auch, dass Komplizenschaft ganz unbewusst beginnt und irgendwann auf der Hand liegt, solange man die Maschinerie der Filmindustrie unangefochten so bestehen lässt, indem man ein Teil von ihr ist.

    Das Buch lebt auch von den sachlichen Informationen, wie Filme gemacht werden und wie Produktionen entstehen. Der nüchterne Schreibstil unterstreicht dies noch. Mir hat an dem Buch etwas mehr Drive gefehlt. Weil die Story aber so wichtig ist, vergebe ich trotzdem volle Sterne.

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  • 5 Sterne

    Gabriele K., 13.05.2023

    Lebendig, geheimnisvoll, nachdenklich machend

    Ich gestehe, dass weder das Cover noch die Inhaltsangabe mich zunächst sonderlich zu diesem Buch hingezogen haben. Es wirkte alles sehr düster auf mich und das Thema schien mir auch nicht noch einen Aufguss zu gebrauchen.

    Wie froh bin ich nun aber, mir doch das Buch zu Gemüte und Geist geführt zu haben.

    Die Autorin hat es in kürzester Zeit geschafft, mich mit der Geschichte in ihren Bann zu ziehen. Der Text ist sehr lebendig und spannend, die Sprache stellenweise mit leisem ironischen Unterton.

    Meiner Meinung nach schafft es die Autorin meisterlich, Spannung aufzubauen, psychologische und philosophische Betrachtungen anzustellen, ihre Protagonistin Emotionen zwischen Angst, Wut, Leidenschaft und Resignation ausleben un den Leser mitfühlen zu lassen.

    Ihre Entwicklung ist sehr gut nachvollziehbar und flüssig lesbar geschildert, keine Sekunde habe ich beim Lesen Langeweile oder Ungeduld verspürt.

    Sehr gekonnt arbeitet die Autorin mit Zeitsprüngen, pointierten Dialogen und Ironie.

    Aus meiner Sicht eine absolute Leseempfehlung , auch und gerade wegen der never ending Brisanz der Thematik.

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  • 5 Sterne

    rapunzel xxl, 23.05.2023

    #MeToo

    Komplizin ist ein literarischer Roman von Winnie M Li. Sie erzählt auf 476 Seiten und 50 Kapiteln eine fiktive Geschichte über Machtmissbrauch, sexuelle Belästigung, Drogen und andere moralische Fragen an der Filmwelt.

    Sarah ist die Tochter chinesischer Immigranten, sie ist mit einer großen Leidenschaft für Filme. Dank ihres unermüdlichen Einsatzes und ihres Talents hat sie endlich einige Erfolge in der von Männern dominierten Filmindustrie erzielt. Als jedoch der reiche Mann Hugo North Sarahs Filmfirma kaufte, war Sarahs Position in Gefahr, da sie selbst Opfer sexueller Belästigung durch Hugo wird. Sarah hat damals nicht die Wahrheit gesagt, doch zehn Jahre später fasste sie in einem Interview den Mut, zu erzählen, was damals passierte.

    Es ist nicht schwer zu erkennen, dass das Thema dieses Buches auf der #MeToo-Bewegung des Jahres basiert und die Autorin Rückblenden-Schreibung einsetzt, um die ganze Geschichte voller Spannung zu machen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr lebendig und spannend, einfach und kraftvoll, besonders die psychologische Beschreibung von Sarah ist sehr gut, was bei den Lesern großen Anklang findet.

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  • 4 Sterne

    Selina E., 06.06.2023

    Was Winnie M Li mit ihrem Roman "Komplizin" geschaffen hat mich zutiefst beeindruckt und wird vermutlich noch lange in mir nachhallen.
    Über die Relevanz des gewählten Themas - nämlich sexualisierte Gewalt im Showbusiness - müsste ich vermutlich gar nicht erst reden. Nach Harvey Weinstein und #metoo wird diesen erschütternden Problemen glücklicherweise mehr und mehr Beachtung geschenkt, doch an Aufmerksamkeit ist es noch lange nicht genug und vermutlich wird es auch nie genug sein.
    Wie könnte es auch, wenn es immer noch der naheliegendste Gedankengang zu sein scheint, als aller Erstes einmal die Opfer zu beschuldigen?
    Wenn es die Mehrheit der Menschheit noch nicht einmal schafft, das Mindeste zu tun - nämlich zuzuhören - dann wird auch das weiterhin bestehende Machtgefälle zwischen den Geschlechtern niemals zu bewältigen sein.

    Gerade deshalb leistet Winnie M Li einen unglaublich wichtigen Beitrag. Mit schonungsloser Ehrlichkeit lässt sie den roten Samtvorhang, in den sich Hollywood weiterhin hüllt, Stück für Stück fallen. Dabei macht sie vor nichts Halt - auch nicht vor ihren eigenen Fehlern, ihrer eigenen Schuld. Das war es, was den Roman für mich so besonders machte: Dieses ins Gericht gehen mit der eigenen Person, diese fast schon brutale Selbstreflexion.

    Sarah habe ich als Protagonistin sehr genossen. Ihre Figur ist absolut vorbildlich herausgearbeitet, sie ist vielschichtig und sehr dynamisch. Sarah hat Ecken und Kanten und verhält sich sicher nicht immer richtig. Doch all ihre Fehler machen sie in erster Linie nahbar und menschlich. Ihre Motive sind stets plausibel und ich habe mich beim Lesen des Öfteren ertappt, dass ich in ihrer Situation vermutlich ganz genauso handeln würde: Sarah hatte einen Traum und war bereit, vieles dafür zu opfern, um diesen zu erreichen. Anpassung an die Welt, in der sie lebte, war hierfür ein notwendiges Übel, ein Kollateralschaden sozusagen. Natürlich hat sie falsch gehandelt, natürlich hatte sie in erster Linie ihr eigenes Wohl im Sinn, doch sie war eben auch selbst Opfer. Und Opfer werden schneller zu Mittätern, als man #metoo sagen kann, einfach um überleben zu können. Das macht Sarahs Fehler zwar in keiner Weise ungeschehen, aber verglichen mit den wahren Wölfen ist sie lediglich ein verirrtes Schaf. Allein die Tatsache, dass sie überhaupt mit Tom darüber sprach und sich zu ihrer Schuld bekannte, leistet einen unglaublich wertvollen Beitrag, der viel Mut erfordert.

    Auch der Schreibstil von Winnie M Li hat mir wirklich gut gefallen. In Kombination mit der durchdachten Strukturierung der Geschichte, ist so ein Spannungsbogen gelungen, der sich mehr als sehen lassen kann. Keine Flauten, keine zähen Kapitel. "Mitreisend" trifft den Erzählstil der Autorin vermutlich recht gut.
    Zu sagen, ich hätte Spaß beim Lesen gehabt, wäre angesichts des bedrückenden Themas zwar absolut unpassend, aber eine gute Zeit hatte ich allemal.

    Ich würde mir wirklich von Herzen wünschen, dass dieser Roman noch mehr Leuten in die Hände fällt. Jedes Buch, jede Dokumentation und jeder Artikel, der die Täter sexualisierter Gewalt entlarvt und den Leuten die rosarote Brille abnimmt, mit der sie Hollywood und Co für gewöhnlich betrachten, ist Gold wert.

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  • 5 Sterne

    Lara B., 17.07.2023

    Unglaublich berührend

    Schon vor dem Lesen wusste ich, dass dieses Buch mit höchstwahrscheinlich sehr mitnehmen und sehr viel zum Nachdenken bringen würde. Und genauso war es dann auch. Das Buch behandelt ja ein super wichtiges Thema und bringt das auch wirklich gut hervor und am liebsten würde ich dieses Buch ein paar Leuten in die Hand drücken um mehr Aufmerksamkeit auf das Me Too - Thema zu ziehen. Natürlich sollte man das Buch aber nicht lesen, wenn man dabei auf gewisse Trigger anspringt. Ich selbst musste das Buch auch immer mal wieder zur Seite legen und tief durchatmen. Der Schreibstil war sehr gut zu lesen und nicht unnötig kompliziert, wodurch man das Buch flüssig lesen konnte (außer eben man musste es kurz weglegen). Abseits von dem heftigen Thema fand ich das Thema des Films und die Erwähnungen sehr interessant und auch die haben dem Buch nochmal einen Pluspunkt gegeben.
    Fazit: Definitiv ein super wichtiges und berührendes Buch, das viel mehr Leute lesen sollten.

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  • 4 Sterne

    R.S., 12.05.2023

    Die Schattenseiten der Filmindustrie - eindringlich erzählt

    3.5/5

    "Komplizin" von Winnie M Li ist ein eindringlicher und solider Roman über sexuelle Übergriffe in der Filmindustrie, der sich gut in die #MeToo-Bewegung einfügt, jedoch etwas Zeit braucht, um in Schwung zu kommen.

    Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Sarah Lai, deren chinesisch-stämmige Eltern ein China-Restaurant in New York besitzen. Sarah arbeitet an einem College in New York als Filmdozentin, doch das war nicht immer so. Sie war schon immer ein größer Fan der Filmwelt und hat seit jungen Jahren davon geträumt, in der Filmbranche tätig zu sein. Als sie sich auf eine Stellenausschreibung für eine kleine Arthouse-Produktionsfirma bewirbt, wird sie als Praktikanten dort eingestellt und ihr Traum scheint wahr zu werden. Mit der Zeit übernimmt sie immer mehr Aufgaben und bald fällt ihr Talent Hugo North, Milliardär und später auch Investor für die Arthouse-Produktionsfirma, auf. Als sie für einen Filmdreh nach Hollywood geht, um dort an einem Film für ihre Produktionsfirma zu arbeiten, scheint der Erfolg zum Greifen nah. Doch die dunklen Seiten von Hugo Norths Charakter treten immer mehr hervor, wie auch seine sexuellen Übergriffe Norths ihr sowie anderen Frauen gegenüber. Nach Ende des Filmdrehs kehrt Sarah zurück nach New York und kehrt der Produktionsfirma nach der Übernahme durch North den Rücken. Zehn Jahre später, kontaktiert sie ein Journalist, der mehr über sie und ihre gemeinsame Zeit mit Hugo North wissen will. Während Sarah von den dunklen und schmutzigen Geheimnissen der Branche erzählt, wird ihr klar, dass sie selbst vielleicht nicht ganz unschuldig damals war.

    Die Stärke des Romans liegt eindeutig in seiner detaillierten Beschreibung der patriarchischen, sexistischen und diskriminierenden Zuständen in der Filmindustrie. Der Autorin gelingt es gut, Sarahs Schuldgefühle und deren Komplexität einzufangen, und zwar in Bezug einerseits darauf, einen sexuellen Übergriff erlebt zu haben und andererseits in ähnlichen Situationen geschwiegen zu haben, zum Schaden anderen Frauen. Es wird hierbei ein vielschichtiges Bild der unterschiedlichen Charaktere und ein durchaus realistisches Bild der Filmbranche gezeichnet, ohne dabei in Polemik zu verfallen.
    Die Schlagkraft des interessant und differenziert beschriebenen Themas würde insgesamt jedoch von einem mehr packenden und besonders am Anfang höheren Erzähltempo durchaus profitieren. So schaffte es die Autorin leider nicht, mich von der ersten Seite so zu fesseln, wie ich mir das erhofft habe. Anfangs werden mir zu viele Nebensächlichkeiten erzählt, wohingegen ich mir zum Ende hin es mir etwas an Tiefe fehlte.

    Trotzdem ist "Komplizin" ein lesenswerter und inhaltlich fesselnder Roman, der schonungslos die dunklen Seiten der Filmindustrie aufdeckt.

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  • 4 Sterne

    lisbethsalander, 06.06.2023

    Ernüchterndes Bild von Hollywoods Glamour-Industrie

    In ihrem Roman "Komplizin" erstellt die Autorin Winnie M Li ein ernüchterndes hemmungsloses und oft schockierendes Bild der Glamourindustrie, die in Hollywood Filme produziert. Protagonistin Sarah, eine junge Frau, Tochter von emigrierten Hongkong-Chinesen, die in New York ein Restaurant betreiben, hat es sich in sehr frühen Jahren ihres Lebens in den Kopf gesetzt, Karriere in der Filmindustrie zu machen. Arbeiten möchte sie aber nicht, wie so viele Altersgenossen als Schauspielerin oder Model, sondern eher hinter den Kulissen. Als sie an ihrem College eine Annonce am schwarzen Brett entdeckt, die für einen Praktikumsplatz in einer Produktionsfirma wirbt, sieht Sarah dies als Chance, und wird prompt eingestellt. Ihren Eltern gefällt dies nicht wirklich, sie brauchen die Tochter als Arbeitskraft im Restaurant, zumal die neue Aufgabe der jungen Frau anfangs schlecht bis gar nicht finanziell honoriert wird. Als Sarah längst nicht mehr in ihrem eigentlichen Traumberuf tätig ist, wird sie von einem Investigativjournalisten der New York Times aufgespürt, Tom Galagher möchte die Geschichte der mittlerweile als Dozentin arbeitenden aufdecken. In Sarahs Erzählungen und Rückblicken erfahren auch wir als Leser, wie sich die Protagonistin von Anfang an durch Talent, Fleiß und überdurchschnittliche Intelligenz ausgezeichnet und hochgearbeitet hat. Als ein Milliardär in die Produktionsfirma mit einsteigt, in der Sarah hoch engagiert ist, wird die junge sonst sehr zurückhaltende Frau von ihm nicht nur aber auch körperlich bedrängt. Beim Lesen der Schilderungen von Sarah wird einem als Leser überdeutlich, was man eigentlich schon im Hinterkopf wusste oder geahnt hat, aber beim Ansehen von dem fertigen Produkt "Film" oft verdrängt. Hollywood Glamourindustrie ist ein skrupelloses Machtgefüge, das von oft ausschließlich gewinnorientierten Männern dominiert wird. Diese betrachten Frauen ausschließlich als Mittel zum Zweck, nutzen sie selbst und ihre Abhängigkeit aus und/oder missbrauchen sie. Dass die oft ansonsten in den Medien recht anonym geführte "Metoo-Debatte" hier ein konkretes Gesicht, nämlich das der Protagonistin Sarah Lai bekommt, mit der man als Leser fühlt und leidet, hat das Problem für mich besonders anschaulich, greifbar und dadurch berührend gemacht. Ein Buch, das zwar die eine oder andere Länge aufweist, trotzdem aber durch soghaften Schreibstil besticht und unbedingt gelesen werden sollte. Aus diesem Grund gibt es von mir natürlich eine Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Siglinde H., 04.06.2023

    Ein ernüchternder Blick hinter die Kulissen der Filmindustrie
    Die Me-Too Bewegung kratzt am Glamour der Filmindustrie. Es gibt Gerüchte um den Milliardär und mächtigen Filmproduzenten Hugo North. In diesem Zusammenhang bittet der angesehene Journalist Gallagher Sarah Lai um ein Interview. Sarah hatte vor 10 Jahren mit North zusammengearbeitet. Das ist lange her und Sarah arbeitet nun als Dozentin. Nun kommen die Erinnerungen wieder und Sarah erzählt ihre Geschichte, die so voller Hoffnungen und Träume beginnt und ein sehr ernüchterndes und abstoßendes Bild Hollywoods zeigt.

    Der Roman hat in meinen Augen zwei starke Argumente, die das Buch lesenswert machen. Da ist zum einen die Schilderung von Sarahs Anfängen bis hin zu ihrer Teilnahme an einer Golden Globe Verleihung.

    Sarahs Eltern sind Hongkong- Chinesen und betreiben ein Restaurant. Sarahs Wunsch, in der Filmindustrie zu arbeiten , schlägt völlig aus der Art. Sarah ist zielstrebig, ehrgeizig und talentiert. Sie beginnt als Praktikantin bei einer kleinen Produktionsfirma. Sarah übernimmt immer mehr verantwortungsvolle Aufgaben. Die Firma unterstützt einen jungen Regisseur und produziert einen Film mit ihm, der es in die Preisverleihungen schafft. Dadurch erregen sie die Aufmerksamkeit von North, der als Geldgeber in die Firma einsteigt.

    Ich kenne nur das fertige Produkt, das im Kino gezeigt wird. Von den Anfängen an mitzuerleben, wie ein Film entsteht, welche Schwierigkeiten zu überwinden sind, war deshalb Neuland für mich. Ich fand es spannend, interessant und es hat mein Verständnis für die Arbeit der Filmschaffenden befördert.

    Der andere Punkt ist, die Autorin gibt mit Sarah der Me Too Bewegung ein Gesicht und eine Stimme. Dieser Aspekt hat mich sehr berührt und wütend gemacht. Es ist eine Geschichte von Geld, Machtmissbrauch, Abhängigkeiten , männlicher Selbstherrlichkeit und und zerstörter Träume.

    Obwohl die Autorin die Geschehnisse sehr bedächtig vor dem Leser ausbreitet und es meiner Meinung nach auch ein paar Längen gab, entwickelt der Roman einen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte.

    Ein in jeder Hinsicht lesenswertes Buch

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  • 3 Sterne

    Kundin, 01.06.2023

    (Macht)Missbrauch

    Das Cover der deutschen Ausgabe von “Complicit“ gefällt mir sehr viel besser als das der englischen Originalausgabe. Die asiatisch aussehende Frau und die stilisierte Filmrolle auf dem Titelbild verweisen ganz klar auf den Inhalt. Die Autorin Winnie M Li war mir vor der Lektüre unbekannt, es ist aber interessant zu wissen, dass die aus New Jersey stammende Autorin mit taiwanesischen Wurzeln ihr Studium zunächst in Harvard aufnahm, um es dann mit einem Master in Literatur in Cork (Irland) zu beenden. Unter anderem arbeitete sie bei einer Produktionsfirma für Indie – Filme. Ihr Debut „Nein“, in welchem sie sich die erlittene sexuelle Gewalt von der Seele schrieb, erschien auf Deutsch im Jahre 2019. Daher darf man leider annehmen, dass der Roman „Komplizin“ teilweise auf eigenen Erfahrungen basiert.
    Worum geht’s?
    #metoo, fiktionalisiert. Tatsächlich werden Vergewaltiger wie der Produzent Harvey Weinstein und der Schauspieler Bill Cosby namentlich genannt. In „Komplizin“ werden real existierende Dinge und Personen mit fiktiven Personen und Dingen vermischt, ist es ein Schlüsselroman?
    Der Beginn der Erzählung ist unheimlich packend, es geht um eine chinesischstämmige Filmschaffende mit Columbia-Abschluss, die der industry und ihrem Traum, Produzentin zu werden, den Rücken gekehrt hat und nun an einem drittklassigen College als Dozentin für screenwriting arbeitet. Als sie eine E-Mail von einem New York Times - Journalisten (Thom Gallagher aka Ronan Farrow) bekommt, muss sie entscheiden, ob sie den bekannten britischen Investor Hugo North entthronen will und ob sie sich einer unbequemen Wahrheit stellen will – Opfer und /oder (Mit)Täterin? Natürlich kann ein schlimmes Thema nicht auf lockerflockige Weise behandelt werden, der Text ist dennoch zu schwerfällig.
    Ganz stark ist der Roman immer dann, wenn die Autorin aufzeigt, in welchen ‚Formen und Farben‘ sich Privilegien manifestieren; Nepotismus, Seilschaften und Günstlingswirtschaft gibt es nicht nur in der Filmindustrie, der „richtige“ familiäre Hintergrund kann auch in anderen Branchen von Vorteil sein: So hält etwa der aus der Oberschicht stammende Journalist Gallagher seine verinnerlichten Fertigkeiten für selbstverständlich, als er die Protagonistin Sarah Lai zu einem ersten Enthüllungsinterview trifft, kann er es kaum glauben, dass die Tochter von chinesischen Restaurantbesitzern die hohe Kunst des Netzwerkens nicht schon mit der Muttermilch aufgesogen hat. Den struggle von Einwandererkindern (oder auch von Bildungsaufsteigern) beschreibt Winnie M. Li glaubwürdig und authentisch:

    „Wenn die eigenen Eltern nicht hier geboren sind […], lernt man das Spiel nicht. Man verfügt nicht über die familiären Kontakte, die einem am Anfang helfen. Man hat die selbstbewusste amerikanische Art nicht verinnerlicht, mit der man die eigenen Ambitionen vorantreibt, mit der man Verbindungen aufbaut, die einen ans ersehnte Ziel bringen…So etwas lernen wir von unseren Eltern nicht.“ (S.30)

    Natürlich könnte man auch argumentieren, dass es sich bei dieser Aussage um einen Rechtfertigungsversuch der Protagonistin ex post handelt. Man sollte jedoch nicht in die Falle tappen, das als Lamentieren der Hauptfigur abzutun.
    Gallagher wird enthüllt, dass die Arthouse – Produktionsfirma namens „Firefly Films“, in welcher Sarah Lai zunächst als unbezahlte Praktikantin anheuerte, letztendlich von Hugo North zerschlagen und übernommen wurde. Als Leser/in erhält man Einblick in seine Untaten, und man wird erfahren, dass sexuelle Gewalt meist auf den Mechanismen von Machtmissbrauch aufbaut und in einem Klima der Angst und Abhängigkeit geschieht, machen ihre Ambitionen die Protagonistin zur Mittäterin? Der Kern von „Komplizin“ ist nichts für schwache Nerven. Nach einem fesselnden Beginn präsentiert die Autorin jedoch eine für meinen Geschmack zu deskriptive Erzählung, der Mittelteil fällt im Vergleich zum Schluß leider recht zäh aus. Nach der gelungenen Exposition von „Komplizin“ habe ich mir stilistisch mehr vom Roman versprochen, um ehrlich zu sein. Im Zeitalter von „Blind Item“ – Internetseiten können auch die Insider - Enthüllungen über das Innenleben der Hollywood-Maschinerie nicht mehr wirklich überraschen. Angeheuert werden in der Traumfabrik laut Lai nicht die Fähigsten und die Schlauesten, sondern diejenigen, die mit ihrem Aussehen und dem richtigen „Stallgeruch“ punkten können. Aber ist das in anderen Branchen wirklich anders? Laut „Komplizin“ geht es in Tinseltown letztlich um das große Geld und nicht um cineastische Höhenflüge. Geschenkt!
    Auch „Nepobabies“ gab es in Hollywood schon immer. Als Autorin hätte ich die Geschichte gestrafft und vielleicht auf rein fiktive & fiktionale Elemente gesetzt, um den „doppelt gemoppelt“ – Effekt zu vermeiden (genannt wird beispielsweise Reese Witherspoon, andererseits ist Holly Randolph erfunden, die „blauen Augen“ Thoms werden oft erwähnt, klar, dass da auf Farrow Bezug genommen wird) der sich bei der Lektüre von „Komplizin“ zwangsläufig einstellt. Sehr viele Themen werden angeschnitten, mangelnde Diversität, Rassismus, das Selbstbild weißer Frauen wird mit dem von PoC verglichen. Ich wünschte, die Autorin hätte ein nuancierteres Bild von Sarah Lai zeichnen können, ich hatte das Gefühl, dass es schlicht am Handwerklichen hapert und dass eine Lektorin hätte helfen können. Winnie M Li ist es leider nicht gelungen, die Ambivalenz der Figur richtig herauszuarbeiten, dies ist der message des Romans nicht unbedingt zuträglich, Sarahs Aussagen wirken zunehmend verbittert und die Figur ist desillusioniert. Natürlich ist sie auch traumatisiert, es wird gezeigt, wie Opfer Selbstzensur betreiben und zum Schweigen gebracht werden, es wird aufgedeckt, dass Mißbrauch fast immer Mitwisser und Mittäter(innen) hervorbringt, wenn demonstrativ geschwiegen wird.
    Anders als viele männliche Autoren springt Winnie M Li mit ihrer Geschichte nicht auf den #metoo – Zug auf, um einen gesellschaftlichen Missstand in bare Münze zu verwandeln. Der Own Voices – Ansatz macht „Komplizin“ so besonders wertvoll.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    abookatnight, 09.05.2023

    »Ein scharfer und zeitgemäßer Blick in das dunkle Herz Hollywoods.«
    (Elle 05.12.2022) Das Zitat trifft den Inhalt des Buches meiner Meinung nach sehr gut.

    Das Thema Missbrauch in der Filmbranche wird sehr realistisch aufgegriffen.
    Ich persönlich interessiere mich nur wenig für Fernseh-und Kinofilme und das ganze "Darumherum". Die Autorin schafft es aber die Welt vor den inneren Auge regelrecht aufblühen zu lassen. Es wirkt alles echt, weil es so stark an der Realität orientiert ist.
    Sie schafft es einen komplett abzuholen.
    Leider passiert es, dass sich die Beschreibungen rund um den Job und Alltag am Film als etwas repetitiv lesen. Man hat durch die realitätsnahe Darstellung schnell verstanden "wie es läuft" und die Handlung zieht sich stellenweise, ohne dabei Spannung aufzubauen.
    Besonders gut haben mir deshalb auch die Interviewausschnitte mit den Nebenfiguren gefallen.
    Diese haben das Ganze noch greifbarer wirken lassen, denn hauptsächlich erzählt Sarah uns und einem Reporter, was damals passiert ist und wie es dazu kam und wie sie damit in Verbindung steht.
    An sich hätte ich dem Buch aufgrund der für mich doch etwas zähen Stellen drei Sterne geben -also ganz solide.
    Jedoch finde ich es eine sehr gute Leistung, wie mit dem Thema Missbrauch umgegangen wird. Es geht weder direkt um den Täter noch das Opfer, sondern viel mehr um all die, die "mitschuldig" sind, die zugesehen haben, die vielleicht auch selber Opfer waren, aber es sich nie ehrlich eingestehen wollten.

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  • 4 Sterne

    gabi e., 12.05.2023

    Ein wichtiges Buch zu einem Thema, bei dem keiner wegschauen sollte. Durch u.a. die MeToo-Bewegung wurde darauf aufmerksam gemacht, wie viele Frauen durch vermeintlich wichtige, bekannte und verehrte Persönlichkeiten – nicht nur der Filmbranche - missbraucht worden sind, dies sowohl in sexueller als auch in psychischer Art und Weise. Man kann wirklich nur hoffen, dass Warnungen von Betroffenen oder auch dieses Buch, gerade junge Menschen davor bewahrt in eine Scheinwelt abzutauchen. Kein Job, kein tolles Angebot ist es wert, seine Würde aufzugeben und alles mit sich machen zu lassen. Winnie M Li ist es gelungen mit dem Buch ein hochaktuelles Thema aufzugreifen und die Beweggründe der Protagonistin zu vermitteln.

    Sarah Lai macht mit Eifer und Strebsamkeit gepaart mit einer Menge Können Karriere in einer Firma der amerikanischen Filmindustrie. Hugo North, ein Investor, ist eine Superbeispiel dafür, wie solche Typen ihre Macht missbrauchen. Sarah toleriert sein Tun und wird somit zur Mitwisserin. Erst zehn Jahre später, nachdem sie einem Journalisten der New York Times ein Interview gibt, reflektiert Sarah diese Zeit mit Hugo North und merkt, dass sie ihn bei seinem schändlichen Vorgehen quasi unterstützt hat.

    Das Buch ist sehr empfehlenswert, gerade auch als Warnung.

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  • 4 Sterne

    Juliane B., 21.05.2023

    Ein aktuelles Thema, das in diesem Roman sehr gut auf den Punkt gebracht wurde. Missbrauch in Hollywood ist kein neues Thema, ich habe aber bisher kein Buch zum Thema gelesen. Hier begeistert mich vor allem der Schreibstil. In sehr prägnanten Sätzen wird das berufliche Leben der Hauptfigur Sarah Seite um Seite entblättert. Vom unbezahlten Praktikum, den ersten Erfolgen, Freude, Druck, Ausbeutung und dem Glamour auf den roten Teppichen. Sarah gibt alles und hält die Fäden zusammen, doch letztlich dankt es ihr niemand. Bei einer Produktion in Los Angeles spitzt sich die Situation immer mehr zu. In Rückblicken erfährt man von Machtmissbrauch, Erniedrigung und sexuellen Übergriffen. Dabei werden Sarah Schuldgefühle in ihrem Zwiespalt zwischen Karriere, Macht, Scham und Moral sehr gut eingefangen. Die Figuren sind sehr bildhaft beschrieben, man sieht das Geschehen fast wie in einem Film vor Augen. Die interessanten Einblicke in die Filmwelt gefallen mir ebenfalls. Ein packendes Buch irgendwo zwischen Roman, Krimi und Thriller.

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  • 4 Sterne

    Anja E., 19.05.2023

    Winnie M Li hat einen einfühlsamen und packenden Schreibstil, der es dem Leser ermöglicht, sich in die Gedankenwelt von der Protagonistin einzufühlen und ihre innere Zerrissenheit zu verstehen. Die Autorin zeigt auf beeindruckende Weise die psychologischen Auswirkungen von sexuellem Missbrauch und wie versucht wird, Identität und Selbstwertgefühl wiederzuerlangen.
    "Komplizin" ist keine leichte Lektüre. Es enthält intensive und ergreifende Szenen, die den Leser zutiefst berühren können. Dennoch ist es ein unglaublich wichtiges Buch, das es verdient, gelesen und diskutiert zu werden. Es ist ein aufrüttelndes Zeugnis der Stärke und des Überlebenswillens einer Frau, die gegen alle Widerstände kämpft.
    Insgesamt kann ich "Komplizin" nur empfehlen. Es ist ein bewegendes und kraftvolles Buch, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Winnie M Li hat eine bemerkenswerte Geschichte geschrieben, die Aufmerksamkeit verdient und hoffentlich dazu beiträgt, das Bewusstsein für sexuellen Missbrauch und dessen Folgen zu schärfen.

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  • 4 Sterne

    Mareike, 22.06.2023

    Filmbusiness
    "Komplizin" erzählt die Geschichte von Sarah Lei, die aus einer chinesischen Immigranten-Familie in New York kommt und durch Fleiß und Zufälle sich in Filmbusiness hocharbeitet. Leider muss sie dabei feststellen, dass Können nicht alles ist und Geld und Macht eine große Rolle spielen.
    Das Buch ist aus der Sicht von Sarah geschrieben, die von einem Journalisten interviewt wird. Auf diese Weise lernt der Leser die Gegenwart kennen, aber Stück für Stück auch die Vergangenheit. Zwischendurch sind kurze Interviews mit anderen Personen eingeschoben.
    Das Thema ist wichtig und die Einblicke in die Filmindustrie sind sehr interessant. Dennoch hat mich das Buch nicht gefesselt, vermutlich weil es sich für meinen Geschmack etwas zu lange zieht.
    Toll finde ich das Cover, es lässt zwar mehr auf einen Krimi schließen, aber irgendwie ist es auch einer... wenn auch anders.

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  • 4 Sterne

    Sassa M., 15.05.2023

    Bereits das Cover und der Klappentext zeigen dem Leser, worum es in dem neuen Roman von Winnie M Li geht:
    das Thema Missbrauch und sexualisierte Gewalt in der Filmindustrie. Die Autorin gibt einen spannenden Einblick in eine Welt, die insbesondere durch die MeToo Bewegung hochaktuell ist.
    Erzählt wird dabei nicht aus der Opferperspektive, sondern vielmehr aus einer die blind zusiehst und sich nicht eingestehen will selber Opfer zu sein.

    Dabei schreibt die Autorin lebendig und spannend, und nutzt einen ironischen Unterton. Dennoch wirkt die Geschichte teilweise in die Länge gezogen.

    Zusätzlich werden regelmäßig Interviewausschnitte mit den Nebenfiguren eingebaut, sodass man einen Perspektivwechsel geboten bekommt.

    Eine absolute Leseempfehlung , auch für solche die sich nicht unbedingt für die Filmindustrie interessieren vor allem wegen der Brisanz der Thematik.

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  • 5 Sterne

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    Anett R., 11.05.2023

    Der Roman "Komplizin" umfasst 475 Seiten auf 50. Kapiteln und einem Prolog:

    Kurzer Plot:

    "Wer ist der nächste Studiochef oder Leinwandheld, dem die eigene Vergangenheit auf die Füße fällt?" - Seite 7

    Thom Gallagher ist Investigativjournalist bei der New York Times, und recherchiert für eine Enthüllungsstory über sexuelle Übergriffe in der Filmbranche.

    Für diese brisante Story führt Thom G. Interviews mit zehn Frauen durch, die im Umfeld des Milliardärs/Investors und Filmproduzenten, Hugo North, gearbeitet haben.

    Sarah Lai, lebt und arbeitet als Dozentin in New York und ist 39 Jahre alt. Die Tochter chinesische Immigranten, hatte seit 10 Jahren einen großen Bogen um Hugo North gemacht. Doch jetzt spricht sie mit Thom G. über die Vorfälle aus ihrer Vergangenheit.

    Ein Aushang am schwarzen Brett brachte die damals 22- jährige, als Praktikantin in eine Produktionsfirma.

    Sarah arbeitet sich von einer Praktikantin, ohne Bezahlung, zu einer Produzentin hoch. Dabei lernt sie in Cannes auch Hugo North kennen, der sich in die Produktionsfirma einkauft, in der Sarah arbeitet.

    Für den nächsten Film "Furious Her" soll Sarah sogar die Besetzung mit aussuchen, und fühlt mit ihren jetzt 27 Jahren, einen Rausch von Macht und Kontrolle.

    Holly Randolph, eine 22- jährige Schauspielerin, wird für den Film engagiert.

    Leidenschaft, Talent und harte Arbeit bringen Sarah als Produzentin nach L.A. Doch der oberflächliche Glamour der Filmbranche, entpuppt sich für Sarah immer mehr als eine Illusion, in der Macht und Geld die Hauptrolle spielen. Hugo North gibt Drogenpartys und "spielt" mit Schauspielerinnen und jungen Frauen, die auf eine Karriere in der Filmbranche hoffen.

    Sarah will nicht als Spielverderberin gelten, aber was und wie hoch ist der Preis dafür!?!

    Fazit:

    Die Autorin Winnie M Li hat einen einfachen, klaren und gleichzeitig kraftvollen Schreibstil.

    Die Geschichte ist angelehnt an die #Mee-Too-Debatte und den damit verbundenen sexuellen Übergriffen in der Filmbranche.

    Wenn man jung ist, ist man leicht zu beeinflussen, und schlägt manchmal den falschen Weg ein...

    Winnie M Li gibt in ihrem Roman Frauen eine Stimme, und ruft dazu auf, Wahnsignale NICHT zu übersehen.

    5. Sterne!

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