GRATIS¹ Geschenk für Sie!

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 109184817

Taschenbuch 9.95
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kvel, 13.03.2019 bei bewertet

    Schulprojekt: Schüler spielen Staat

    Inhalt (gemäß Verlagshomepage):
    Spannend und authentisch setzt sich Carolin Wahl mit politischen Systemen und Herrschaftsmechanismen auseinander und spricht in Staat X brandaktuelle gesellschaftliche Themen wie Wahlmanipulation, Pressefreiheit, Populismus und die MeToo-Debatte an. Eine Geschichte, die nicht nur als Warnung dient, sondern auch bestens unterhält. Ein Muss für alle Leser, die Die Welle nicht aus der Hand legen konnten!

    Zwei Jahre lang haben die Schüler auf Staat X, das große Schulprojekt, hingearbeitet. Jetzt werden die Türen geschlossen. Die Lehrer ziehen sich zurück. Wer bekommt die begehrten Posten in der Politik, in der Justiz und in der Wirtschaft?
    Adrian, Melina, Vincent und Lara freuen sich darauf, ihre Rollen einzunehmen, jeder von ihnen mit einer ganz eigenen Sicht auf Staat X. Doch schon bald beginnt es, hinter den Kulissen zu brodeln: Wer hat die wahre Macht über die Geschäfte und Unternehmen? Wer wagt es, die Grenzen zu überschreiten? Als einige Schüler merken, wie leicht die Kontrollinstanzen zu hintergehen sind, nimmt eine bedrohliche Kettenreaktion ihren Lauf …

    Empfohlenes Lesealter gemäß Verlagshomepage: ab 14 Jahre

    Meine Meinung – Achtung, es wird aus dem Inhalt berichtet:
    Dieser Jugendroman, geschildert aus den unterschiedlichen Perspektiven der jeweiligen jugendlichen Person, ist sehr spannend geschrieben.
    Es machte Spaß den Text zu lesen und man kam auch leicht in den Leserhythmus.
    Sprachlich ist der Text dem jugendlichen Lesepublikum angemessen, aber er verfällt nicht zu sehr in Jugendslang.

    !!!
    Allerdings muss ich vielleicht vorher sagen, dass doch teilweise derbe Ausdrücke verwendet werden; dies sollte man vielleicht als erwachsener Buchkäufer in Betracht ziehen, falls man dieses Buch für einen jungen, zart besaiteten Jugendlichen kaufen sollte.
    !!!
    Die Intention der Autorin ist es, dem Leser die potentielle Gefahr zu vermitteln, dass aus dem Erstarken einer Polizei eventuell aufgrund von Machtmissbrauch Angst und Schaden der Zivilbevölkerung resultieren kann.

    Fazit: Sehr spannende Grundidee, sehr gut umgesetzt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sven T., 02.04.2019

    Das Buch „Staat X“ von Carolin Wahl thematisiert ein Schüler-Experiment. Es geht darum eine Schule für den Zeitraum von einer Woche als einen eigenständigen Staat zu führen. Geführt wird das Experiment ausschließlich von den Schülern selbst. Dabei übernimmt jeder Schüler eine Aufgabe um die Tätigkeiten eines funktionierenden Staates abzudecken. Angefangen von der Servicekraft bis hin zum Polizeimitarbeiter wird jede Stelle realistisch besetzt, es gibt sogar einen Bürgermeister.

    Die Geschichte wird aus der Perspektive verschiedener Figuren erzählt, diese stehen in einer Beziehung zueinander und geben somit einen tollen Einblick in den Staat aus unterschiedlichen Perspektiven. Was mich anfangs sehr begeistert hat, bekommt in meinen Augen ab der Hälfte des Buches einen knacks und verliert an Glaubwürdigkeit. Die Figuren gehen zwar in Ihren Rollen auf, reagieren aber überhaupt nicht mehr ihrem Alter entsprechend. Ich hatte oft das Gefühl gar nicht mehr mit Kindern bzw. Teenies zutun zu haben. Aber gerade das macht doch das Experiment in der Schule erst so interessant. Außerdem war es mir schleierhaft wie teilweise auf verschiedene Aktionen reagiert wurde. Da fehlte mir komplett die Intention der Figuren so zu handeln und damit verliert die Geschichte an Authentizität.

    Für das Experiment wurde eine Woche veranschlagt, diese wurde aber so schnell abgehandelt, dass die Entwicklung der Figuren nicht mehr nachvollziehbar und an den Haaren herbeigezogen wirkte. An für sich ist das Konzept interessant und es gibt auch Dramatik, das fand ich echt gut und hat mich auch unterhalten. Aber mit den Figuren steht und fällt eine Geschichte und ich finde einfach, die Figuren hätten viel besser ausgearbeitet werden müssen. Trotz allem sind die Charaktere zum großen Teil sympathisch und bieten viel Potenzial, was jedoch nicht ganz ausgeschöpft wurde. Man kann das Buch mögen, vielleicht bin ich auch zu kritisch, aber das ist meine persönliche Meinung. Am besten selber lesen und sich einen Eindruck machen. Von mir gibt es wohlwollende 3 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Adelheid S., 18.03.2019

    In einem Schulprojekt soll für 1 Woche die Schule zu einem Staat werden. Alle Schüler übernehmen verschiedene Aufgaben, wie auch in einem echten Staat. Es gibt keine Einmischung von außen. 3 Vertrauenslehrer sind als Beobachter dabei, haben dabei aber keine Befugnisse bzw. mischen sich nicht ein. Schon zu Beginn wird der Grundstein fürs Chaos gelegt.

    Das Cover des Buches ist nicht nur passend, sondern auch ein echter Hingucker. Für mich eins der tollsten Cover des Jahres.

    Der Schreibstil der Autorin ist brillant; die Protagonisten und Orte werden sehr bildlich beschrieben, die Spannung ist von der ersten Seite an auf sehr hohem Niveau.

    Dazu wird die Story aus der Sicht von 4 Schülern abwechselnd erzählt, und alle sind nicht nur ganz unterschiedliche Charaktere, sondern haben auch jeder das eine oder andere kleine Geheimnis.

    Dazu ist die Geschichte sehr realistisch gehalten. Natürlich wurde sie durch Experimente wie "Die Welle" inspiriert, genauso wie es eben auch das Projekt"Staat in Schule" gibt. Und dass solche Experimente oft schiefgehen, zeigten neben "Die Welle" natürlich auch das "Milgram-Experiment" und das "Stanford-Prison-Experiment". Und obwohl man sich vieles schon im Vorhinein denken kann, verliert das Buch nie an Spannung.

    Was mir etwas unglaubwürdig vorkam, war, dass sich diese Geschichte in einer Woche abspielen kann. Dadurch wird das alles irgendwie zu rasant. Auf der anderen Seite kann so ein Projekt natürlich auch nicht länger dauern.

    Auch das Ende des Buches gefiel mir sehr gut. Das Einzige was für mich fehlte, war der Hintergrund - die Vergangenheit - von Lara.

    Die Altersempfehlung "ab 14 Jahren" erscheint mir passend.

    Obwohl also Herbert Grönemeyer sich "Kindern an der Macht" wünscht, zeigt dieses Experiment, dass auch Kinder bzw. Teens nur Menschen sind und Macht eben eines der größten Bedürfnissen von vielen Menschen ist. Aber Gott sei Dank eben nicht von allen, wie auch dieses Buch zeigt.

    Fazit: Wer "Die Welle" mag, wird auch dieses Buch lieben. 5 von 5 Sternen

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi Aly - Magische Momente: Alys Bücherblog, 05.04.2019

    “Mit “Staat X” hat Carolin Wahl meines Erachtens ein sehr wichtiges Werk geschaffen. Eines das unbedingt auf jede Leseliste gehört und auch zum nachdenken anregen sollte.
    Schon im Vorfeld habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil es ernste und brisante Themen beinhaltet und erschreckend realistisch ist.
    In dieser Sekunde kann es dieses Szenario überall auf der Welt geben. Was ich persönlich sehr erschreckend und beängstigend finde.
    Ich denke mit diesem Buch hat die Autorin nicht nur eine Geschichte geschrieben.
    Sie möchte damit aufrütteln und aufzeigen , wie viel Menschlichkeit in uns steckt und wie leicht es geschehen kann, daß genau diese uns abhanden kommt.

    Carolin Wahl hat einen sehr einnehmenden, aber auch sehr fordernden Schreibstil, weshalb ich das Buch in einem Rutsch durch hatte.
    Die einzelnen Kapitel sind dabei oftmals kurz und prägnant, was wirklich für sich spricht.
    Auch wenn man anfangs noch ein sehr positives und glückliches Gefühl hat, so gelingt es der Autorin doch schleichend , aber präzise einen Umbruch herbeizuführen.
    Am Anfang ist es ein Experiment.
    Wie bauen die Schüler einen Staat auf und wie muss er ihres Erachtens nach funktionieren?
    Wieviel darf man hinterfragen und wann genau?
    Aus Spaß wird schnell Ernst.
    Keiner lacht mehr. Die Angst frisst sich durch die Eingeweide. Das ganze entwickelt ein Eigenleben, das man nicht bewusst hat kommen sehen.
    Wieviel Spiel steckt noch drin?
    Wie weit ist man bereit für Erfolg zu gehen?

    Lara, Adrian, Vincent und Melina sind Teil dieses Experiments und ihre Perspektiven erfahren wir hier im Wechsel.
    Vier sehr unterschiedliche, authentische und vielschichtige Charaktere, die eine wirklich große Entwicklung durchmachen und dabei letztendlich auch mehr über sich selbst herausfinden.
    Für mich stach ganz besonders Lara heraus. Nicht weil sie neu an der Schule war und demzufolge unvoreingenommen. Sie hatte einfach etwas an sich, was mir wirklich gut gefallen hat.
    Diese vier sind mit sehr viel Tiefe ausgestattet, man kann sie greifen, spüren und erfährt auch mehr über ihre persönlichen Hintergründe.
    Ich konnte mich wirklich gut in sie hineinversetzen und sie auch verstehen.
    Aber auch andere Charaktere spielen hier eine große Rolle.
    Viele Bausteine die dazu beitragen etwas Großes aufzubauen und in dem jeder für sich genommen sehr wichtig ist.
    Mir hat die Handlung und die Spannung wirklich sehr gut gefallen. Es liegt eine Anspannung dazwischen verborgen, das man das Buch nicht einen Moment aus der Hand legen kann.
    Anfangs hab ich wirklich sehr viel gelacht. Besonders bei den Dialogen zwischen Melina und Olga.
    Aber es schimmerte bei den Protagonisten auch sehr viel Traurigkeit und Unsicherheit hindurch.
    Jeder hat ohne Frage sein eigenes Päckchen zu tragen, was wiederum auch Einfluss auf das Experiment hat.
    Und doch spalten sich hier die Parteien sehr eindeutig.
    Macht und Kontrolle steht hier sehr im Fokus und es ist wirklich sehr erschütternd, was dies alles nach sich zieht.
    Wie weit es gehen kann und wie leicht es außer Kontrolle gerät.
    Zerrissenheit und Unsicherheit wird spürbar, wenn es um die zwischenmenschlichen Belange geht.
    Wie sehr darf man noch man selbst sein, wenn man eine bestimmte Position inne hat?
    Und wie sehr darf dieser Status unser Leben beeinflussen?
    Die Autorin bindet hier sehr unterschiedliche Themen ein. Aber mit sehr viel Nachdruck und Eindringlichkeit.
    Es schreit förmlich danach, das man aufwachen und handeln soll, ehe es zu spät ist.
    Während des Lesens habe ich mir immer wieder Gedanken darüber gemacht und das Ganze auch verinnerlicht.
    Die Schicksale die man hier erfährt sind beileibe nicht einfach und gerade bei Melina hat es mir fast das Herz zerrissen.
    So viel Schmerz, Wut und Angst.
    Unsicherheit, Trauer und Einsamkeit.

    Mit diesem Experiment ändert sich auch etwas essentielles. Die Charaktere verändern sich und trotz allem kommt an richtiger Stelle auch sehr viel Mut und Stärke auf.
    Es gab hier einige Wendungen die ich nicht habe kommen sehen und die mich überrascht haben.
    Die Traurigkeit, Wut und Überraschung in mir erzeugt haben.

    Schlussendlich hat Carolin Wahl hier etwas sehr tiefschürfendes und wichtiges zu Papier gebracht, das mich einfach mitnehmen, zum nachdenken bringen und absolut überzeugen konnte.

    Fazit
    “Staat X” ist ein Werk das mich sehr begeistert hat.
    Stopp. Begeistert hat es mich in keinster Weise.
    Es hat mich erschüttert, bewegt und klar sehen lassen.
    Es hat mich wütend, traurig und auch etwas einsam zurückgelassen.
    Ein Experiment das schnell außer Kontrolle gerät und aufzeigt wie weit Macht und Kontrolle gehen kann.
    Keiner lacht mehr.
    Die Anspannung ist zum zerreißen gespannt und es entwickelt ein Eigenleben, das sich gewaschen hat.
    Erschreckend realistisch und eindringlich.
    Für mich ein sehr wichtiges Buch , das die Frage in den Raum wirft, wieviel Menschlichkeit noch in uns steckt, wenn wir einen bestimmten Status erreicht haben.
    Ein Werk das auf jede Leseliste gehört.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 14.03.2019

    „...Ist es nicht Sinn des Projekts? Andere Schüler kennenzulernen und sich außerhalb seiner Komfortzone zu bewegen?...“

    Am Johannes-Gutenberg-Gymnasium beginnt eine ungewöhnliche Projektwoche. Die Vorbereitungszeit dafür hat zwei Jahre gedauert. Die Schüler gründen ihren eigenen Staat – Staat X. Nur wenige Lehrer sind als stille Beobachter in das Projekt involviert. In Staat X gibt es fünf Parteien, ein Parlament aus einer Kammer und eine Verfassung. Einer ihrer Artikel liest sich so:

    „...Der Staat entspricht demokratischen und sozialen Grundsätzen...“

    Diese Artikel finden sich kurz und bündig als eine Art Überschrift zu Beginn ausgewählter Kapitel. Jeder Schüler konnte sich mit eigenen Ideen einbringen. Mancher hat ein Cafè eröffnet. Es gibt eine Bibliothek und verschiedene Läden. Der erste Akt im neuen Staat ist es, den Präsidenten zu wählen.
    Die Autorin hat einen fesselnden Jugendroman geschrieben. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Gut gefallen hat mir unter anderen, dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht unterschiedlicher Protagonisten erzählt wird. Kapitel ohne Protagonist als Überschrift enthalten, wie oben schon formuliert, dafür einen Ausschnitt aus der Verfassung.
    Gleich zu Beginn werden einige der Protagonisten näher vorgestellt. Adrian erlebt zu Hause die absolute Herrschaft des Vaters. Nicht nur, dass der keine Widerworte duldet und über die Zeit seiner Frau bestimmt, er erwartet auch von Adrian Spitzenleistungen und lässt ihn jede Unzulänglichkeit spüren. Nichts, was er tut, ist in den Augen des Vaters gut genug. In der Schule ist Adrian in seiner Clique derjenige, der sagt, wo es lang geht. Er zeigt keinerlei Schwäche. Deshalb hat er auch für den Posten des Präsidenten kandidiert. Doch er hat auch andere Seiten. Die klingen nur an wenigen Stellen an, so in einer Aussage von Felix, seinem Freund.

    „...Du stehst immer für uns ein, Adrian. Du bist immer für uns da. Ich wollte einmal etwas zurückgeben...“

    Ein ganz anderer Charakter ist Vincent. Nach dem Tode der Mutter steht zwischen ihm und seinem Vater eine Mauer. Beide haben es nicht geschafft, zusammen zu trauern. Jeder ging seinen Weg allein. Vincent hat die feinen Signale des Vaters – noch - nicht registriert.
    Und dann wäre da Lara. Sie erscheint neu an der Schule, kurz bevor das Projekt beginnt. Sie möchte keine Außenseiterin sein, sondern eingebunden werden.
    Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist auf die Zielgruppe zugeschnitten, ohne sich des üblichen Jugendslangs zu bedienen.
    Sehr gut wird herausgearbeitet, wie unterschiedlich jeder der Protagonisten an das Projekt herangeht. Einige erfüllen mit Begeisterung und Engagement die Aufgabe, die sie sich gestellt haben, während andere nach Schlupflöchern suchen, um Regeln und Gebote umgehen zu können. Dass sie ohne Einmischung Erwachsener agieren können, öffnet sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht Freiräume. Wie reagieren die Staatsorgane auf Verstöße? Das ist eine entscheidende Frage für das Gelingen des Experiments Staat X.
    Eines aber wird schnell deutlich. In Staat X kann keiner seine Vergangenheit ablegen. Beherrschende Charakterzüge, Freundschaften und Feindschaften wurden ganz einfach mitgebracht und beeinflussen das Staatsgefüge. Dazu passt das Eingangszitat, das von Lara stammt und an Vincent gerichtet ist, der anfangs mit seiner Aufgabe nicht glücklich ist. Interessant allerdings fand ich, wie sich der eine oder andere im Laufe des Geschehens weiterentwickelt hat. Gerade von den wichtigsten Protagonisten war am Ende keiner mehr der gleiche wie am Anfang.
    Spannend fand ich die Diskussion zwischen Melina und Olga über den Umgang mit Büchern.

    „...Gute Bücher müssen nicht aussehen, als hätten wir uns vor dem Lesen Handschuhe angezogen...“

    Die Abwägung beider Seiten stellt meiner Meinung nach eine interessante Mischung da. Letztlich ging es um die Frage: Darf man einem Buch ansehen, dass es mehrmals gelesen wurde?
    Die Diskussionen im Parlament kommen der Realität sehr nahe. Johanna klingt dabei so:

    „...Dein Geschwätz ist so was von populistisch und unwahr, dass es schon echt traurig wäre, wenn die hier anwesenden Abgeordneten sich davon überzeugen ließen...“

    Die Vielfalt des Buches und die vielen Feinheiten, die im Hintergrund des Geschehens laufen, aber das Ergebnis des Projekts entscheidend beeinflussen, hier weiter und tiefer zu analysieren, würde den Rahmen der Rezension sprengen.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung. Ich könnte es mir auch als Schullektüre vorstellen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja, 08.03.2019

    Inhalt: Das große Schulprojekt Staat X, auf das die Schüler lange hingearbeitet haben, hat endlich begonnen. Nur wenige Lehrer sind noch anwesend und jetzt liegt es an den Jugendlichen ihren eigenen Staat zum Laufen zu bringen. Doch aus Spaß wird schnell Ernst, denn nicht alles bleibt friedlich und einige merken, dass es sehr verlockend sein kann, nach Macht und Kontrolle zu greifen.

    Meinung: „Staat X: Wir haben die Macht“ ist ein spannendes Jugendbuch der Autorin Carolin Wahl. Ebenso wie in „Die Welle“ geht es um ein Schulprojekt, das anders läuft als geplant. Allerdings erinnert bei Staat X auch vieles an eine Dystopie, da es um eine allmächtige Regierung geht und darum, wie verführerisch Macht ist und wie schnell alles aus dem Ruder laufen kann.
    Die Geschichte wird aus der Sicht von verschiedenen Jugendlichen erzählt. Da wäre einmal Adrian, der beliebte und perfekte Junge, der allerdings kein so tolles Zuhause hat, wie es von außen den Anschein hat. Melina, der schüchterne Bücherwurm, die nur auf den ersten Blick schwach wirkt. Lara, die neue Schülerin, die bald hinter die Kulissen des Staates blickt. Und Vincent, der Kiffer, der sich durch seine Rolle bei der Polizei von Staat X endlich dazugehörig fühlt.
    Jeder Charakter war gut gemacht und vor allem die Mädels sind sehr sympathisch. Aufgrund der Verschiedenheiten der Personen merkt man noch einmal mehr, wie sich das Schulprojekt nach und nach verändert.
    Es kommen außerdem weitere Personen zu Wort, die den Leser einiges durchschauen lassen, was die Charaktere noch nicht wissen.
    Und es gibt interessante Nebenfiguren, wie zum Beispiel Melinas tolle beste Freundin Olga, die immer für sie da ist oder den Macho Adam, der hinter jedem Mädchen her ist und bei dem man erst sehr spät erfährt, was wirklich dahintersteckt.
    Die Geschichte selbst ist sehr spannend und weist einige Parallelen zu unserer eigenen Gesellschaft auf. Sie zeigt uns, was in einer Gesellschaft schiefgehen kann (und es oftmals tut) und wie schnell man seine Position missbrauchen kann. Und sie zeigt, wie wenig manchmal nötig ist, um sich selbst zu verändern.
    Mir persönlich hat das Buch gut gefallen, da es nicht nur sehr spannend ist, sondern den Leser zusätzlich noch zum Nachdenken bringt. Und deswegen bekommt „Staat X: Wir haben die Macht“ seine wohlverdienten 5 Sterne.

    Fazit: Gutes Jugendbuch über die Macht eines Staates und wie schnell man ihr erliegen kann. Spannend geschrieben und mit einigen Parallelen zu unserer Gesellschaft.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svanvithe, 03.04.2019

    „Es geht los, #StaatX“

    Die Türen der Schule schließen sich, für eine Woche sind die Schüler im Schulgebäude auf sich gestellt, übernehmen die Verantwortung und verteilen unter sich die Macht in Politik, Justiz und Wirtschaft. Staat X ist ein Experiment. Ohne Kontrolle und Eingreifen der Erwachsenen werden die Schüler erfahren, wie ein richtiger Staat funktioniert und entscheiden, was geschieht, organisieren das alltägliche Leben in der Regierung, Polizei, im Kino, den Geschäften, Lokalen und Zeitungsredaktionen.

    Bereits bei der Wahl des Präsidenten zeigt sich jedoch, dass hinter den Kulissen an der Machtspirale gedreht wird. Denn nicht die verantwortungsbewusste Johanna, die einen Hauptanteil des zweijährigen Vorbereitungsprozesses getragen hat, darf den Staat führen, sondern Lars wird das höchste Amt im Staat bekleiden.

    Und auch sonst versuchen einige, hinter dem Rücken der Kontrollorgane ihr eigenes Ding zu drehen. Bald werden Grenzen überschritten, und das Experiment Staat X nimmt bedrohliche, wenn nicht gar lebensbedrohliche Züge an...


    „Staat X. Wir haben die Macht!“ ist ein Buch für Jugendliche, und Carolin Wahl dürfte mit ihrem Schreibstil eben jene besonders ansprechen. Sie verwendet trotz der vorhandenen Ernsthaftigkeit einen lockeren und mühelos zu lesenden Ton, der gleichwohl glaubhaft und authentisch klingt, den gegenwärtigen Zeitgeist und die Probleme in der Gesellschaft widerspiegelt und eine Identifizierung möglich macht. In maßgeblichen Momenten schlägt er um und lässt die Brisanz der Ereignisse erkennen. Dadurch schafft sie es, den erwachsenen Leser ebenfalls einzubeziehen.

    Die Handlung selbst ist zunächst ruhig angelegt, erfährt dann im Verlauf des Geschehens eine ansteigende Beschleunigung. Während zu Beginn Staat X als interessantes Schulprojekt, in dem jeder seine Aufgabe hat, startet, geschieht schon an Tag 1 Unvorhergesehenes, das Ursache für folgenreiche Kettenreaktionen ist.

    Carolin Wahl gelingt es hervorragend, sich mit den in einem Staat vorherrschenden Gegebenheiten auseinanderzusetzen, den demokratischen Gedanken, aber auch die Herausbildung von dunklen Seiten und diktatorischen Verzerrungen darzustellen, wenn es um Politik, Wahlmanipulation, die Pressefreiheit und deren Einschränkung, die Beeinflussung von Personen und auftretende Willkür geht. Die Autorin vermag es, in zum Teil erschütternder Weise zu vermitteln, wie Menschen agieren und reagieren, wenn sie mit Macht konfrontiert werden.

    Vor allem vier Schüler unterschiedlichen Charakters präsentieren in wechselnden Kapiteln ihren Blick auf Staat X:

    Adrian, allseits beliebt und angesehen. Tatsächlich aber sehnt er sich nach Anerkennung und echter Zuneigung. Die Schule ist der einzige Ort, an dem er sich nicht so klein fühlt, wo er seine Unsicherheit und Zerrissenheit überspielt und zu einer Person wird, die andere wollen und brauchen.

    Melina, liebenswürdig und zurückhaltend, hasst jede Art von Aufmerksamkeit. Sie hat mit ihren inneren Dämonen zu kämpfen, und auf ihrer Haut bilden unsichtbar für die anderen dünne, weiße Narben ein Muster aus Schmerz.

    Vincent fühlt sich leer und allein. In seinem Leben nehmen Antriebs- und Perspektivlosigkeit viel Raum ein. Als Polizist in Staat X fühlt er sich binnen kürzester Zeit einer Truppe zugehörig. Da entsteht etwas, an dem er festhalten kann, was er nicht für möglich gehalten hat.

    Lara, die Neue, ist der perfekte Sonnenschein. Doch sie weiß, was es heißt, eine Außenseiterin zu sein, weil sie schon so oft die Schule wechselte. Sie muss über ihren eigenen Schatten springen, um zu tun, was mit ihrem Wesen nichts gemein hat. Jenem Wesen, das Zahlen liebt, die Naturwissenschaften, also Dinge schätzt, die logisch und einfach sind und klaren Strukturen folgen.

    Daneben lebt Staat X auch von all den weiteren differenziert ausgearbeiteten Schülerpersönlichkeiten, die sich in das stimmige Gesamtkonzept einfügen.

    Staat X ist eine Fiktion, beinhaltet allerdings unbestreitbar Parallelen zum realen Zeitgeschehen, regt unweigerlich zum Nachdenken an und ist deshalb nicht nur als (Schul)Lektüre sehr zu empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Jacky, 06.03.2019

    Der Schreibstil ist flüssig und liest sich angenehm. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und haben mir gefallen. Jeder Protagonist hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Dadurch dass das Buch aus verschiedenen Blickwinkeln geschrieben ist, lernt man die einzelnen Charaktere noch besser kennen. Einmal erfährt man wie andere denjenigen sehen und dann eben auch wie sich derjenige sieht und fühlt. Schnell wird klar, dass die Bilder nicht zusammen passen. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin einen nicht alles gleich auf dem Silbertablett präsentiert, sondern immer nur Stückchen für Stückchen ein zusammenhängendes Bild erstellt.

    Lest selbst und lasst euch in Staat X entführen, wo nicht alles so ist wie es scheint.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kvel, 13.03.2019

    Schulprojekt: Schüler spielen Staat

    Inhalt (gemäß Verlagshomepage):
    Spannend und authentisch setzt sich Carolin Wahl mit politischen Systemen und Herrschaftsmechanismen auseinander und spricht in Staat X brandaktuelle gesellschaftliche Themen wie Wahlmanipulation, Pressefreiheit, Populismus und die MeToo-Debatte an. Eine Geschichte, die nicht nur als Warnung dient, sondern auch bestens unterhält. Ein Muss für alle Leser, die Die Welle nicht aus der Hand legen konnten!

    Zwei Jahre lang haben die Schüler auf Staat X, das große Schulprojekt, hingearbeitet. Jetzt werden die Türen geschlossen. Die Lehrer ziehen sich zurück. Wer bekommt die begehrten Posten in der Politik, in der Justiz und in der Wirtschaft?
    Adrian, Melina, Vincent und Lara freuen sich darauf, ihre Rollen einzunehmen, jeder von ihnen mit einer ganz eigenen Sicht auf Staat X. Doch schon bald beginnt es, hinter den Kulissen zu brodeln: Wer hat die wahre Macht über die Geschäfte und Unternehmen? Wer wagt es, die Grenzen zu überschreiten? Als einige Schüler merken, wie leicht die Kontrollinstanzen zu hintergehen sind, nimmt eine bedrohliche Kettenreaktion ihren Lauf …

    Empfohlenes Lesealter gemäß Verlagshomepage: ab 14 Jahre

    Meine Meinung – Achtung, es wird aus dem Inhalt berichtet:
    Dieser Jugendroman, geschildert aus den unterschiedlichen Perspektiven der jeweiligen jugendlichen Person, ist sehr spannend geschrieben.
    Es machte Spaß den Text zu lesen und man kam auch leicht in den Leserhythmus.
    Sprachlich ist der Text dem jugendlichen Lesepublikum angemessen, aber er verfällt nicht zu sehr in Jugendslang.

    !!!
    Allerdings muss ich vielleicht vorher sagen, dass doch teilweise derbe Ausdrücke verwendet werden; dies sollte man vielleicht als erwachsener Buchkäufer in Betracht ziehen, falls man dieses Buch für einen jungen, zart besaiteten Jugendlichen kaufen sollte.
    !!!
    Die Intention der Autorin ist es, dem Leser die potentielle Gefahr zu vermitteln, dass aus dem Erstarken einer Polizei eventuell aufgrund von Machtmissbrauch Angst und Schaden der Zivilbevölkerung resultieren kann.

    Fazit: Sehr spannende Grundidee, sehr gut umgesetzt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annett H., 16.02.2020

    Das Buch:
    Dass dieses Buch gewisse Parallelen zum Buch „Die Welle“ haben würde, war mir klar bevor ich die erste Seite aufschlug. Und ja, das Prinzip ist sicherlich vergleichbar, aber dennoch ist dieses Buch ein Eigenständiges und absolut lesenswert. Abgesehen davon ist die Quintessenz aus dem Projekt in der heutigen Zeit aktueller denn je und stimmte mich, nachdem ich die Buchdeckel zugeklappt hatte, sehr nachdenklich.

    Die Geschichte wird aus 4 unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt – und enthält zudem Kapitel, die Allgemeines zu Staat X enthalten. Die Kapitel sind jeweils entsprechend überschrieben, sodass eine Orientierung für den Leser zu jeder Zeit möglich ist.

    Worum geht’s?
    Auf dem Johannes-Gutenberg-Gymnasium wird das Projekt „Staat X“ gestartet. Zwei Jahre lang wurde dieses Projekt von den Schülern selbst vorbereitet. Es gibt Geschäfte, eine eigene Währung, Steuern, Personalausweise und natürlich die notwendigen Ämter in Politik, Wirtschaft und Justiz. Bis auf den Präsidenten sind diese Ämter bereits besetzt. Das Amt des Präsidenten wird per Wahl vergeben. Die Schüler des Gymnasiums werden eine Woche lang ihren eigenen Staat führen – ohne Einmischung der Lehrer. Relativ schnell nehmen Manipulation und Intrigen ihren Lauf und das Projekt entwickelt sich in eine Richtung, die so ganz sicher nicht gewollt war.

    Charaktere:
    Hauptsächlich wird die Geschichte aus der Sicht von Adrian (Polizeipräsident), Lara (Journalistin), Vincent (Polizist) und Melina (Inhaberin der Büchereule) erzählt. Während Lara aus einem relativ behüteten Elternhaus stammt, jedoch ständig umziehen musste, haben die anderen drei Charaktere schwere, persönliche Päckchen mit sich zu tragen. Bereits nach dem Lesen der ersten Kapitel bauten sich in mir die ersten Fragen auf, wie diese Jugendlichen in einem Projekt wie „Staat X“ bestehen werden. Damit gelingt der Autorin ein wunderbarer Einstieg in ihre Geschichte und bindet den Leser an sie.

    Auch schafft Carolin Wahl es sehr zügig Sympathie und Antipathie zu erzeugen. Erste Konflikte, deren Ursprünge dem Leser unbekannt sind, werfen weitere Fragen auf und das Verhalten der unterschiedlichen – noch unbekannten Schüler – wecken die uneingeschränkte Neugier auf den Rest der Geschichte.

    Wahls Charaktere entwickeln sich teilweise überraschend anders, als der Leser es anfänglich vermuten würde. Da sie am Anfang recht genau beschreibt, wie ihre Hauptfiguren leben und aufgewachsen sind, was sie mögen und vor allem, was sie nicht mögen, bildet man sich als Leser recht schnell eine Meinung – oder jedenfalls ging es mir so. Deshalb erstaunt es dann zu einem späteren Zeitpunkt, welche Charaktereigenschaften nun plötzlich präsent sind. Dies betrifft im Übrigen positive wie negative Eigenschaften. Der Gedanke „Das hätte ich ihm (oder ihr) gar nicht zugetraut“ wurde mein ständiger Begleiter. Auch kam meine Sympathie für den einen oder anderen Charakter stark ins Wanken! Hätte es dieses Ende nicht gegeben, hätte ich meine Meinung vom Anfang diesbezüglich sicherlich revidiert.

    Eine sehr zentrale Frage stellte sich bei mir nach etwa 2 Dritteln des Buches ein: Glauben die wirklich, dass das nach Ablauf des Projektes keine Konsequenzen hat? Immerhin war dieses Projekt auf eine Woche begrenzt. Aber es gab Figuren, die erschienen wie im Wahn, fühlten sich offenbar unantastbar und taten Dinge, die in einem Rechtsstaat nichts verloren haben. Die Konsequenzen folgten aber selbstverständlich!

    Schreibstil:
    Die Autorin überzeugt mit einem jugendlichen Schreibstil. Ihre Formulierungen passen perfekt in die Welt eines Gymnasiums, wie ich finde. Gestelztes Deutsch – Fehlanzeige. Eher gibt es auch mal eine Formulierung wie „Fresse polieren“. Eben so wie Jugendliche miteinander sprechen würden. Das gefiel mir ausgesprochen gut, alles andere wäre weniger authentisch gewesen.

    Auf der anderen Seite bedient sie sich Formulierungen, die das Umfeld des Projektes bildhaft vor dem inneren Auge des Lesers auferstehen lassen. Die gekonnte Nutzung von Vergleichen und Adjektiven ohne sich in Details zu verlieren machen die Geschichte lebendig. Zitat S. 63 „Jetzt blätterte sein Innerstes ab wie die Konturen der Abziehbildchen nach dem Duschen.“

    Auch die Veränderung der Persönlichkeiten stellt sie mithilfe toller Formulierungen dar, sodass beim Leser kein Zweifel bleibt, was sie sagen will. Sie schafft es auch dem Leser ein Gefühl zu vermitteln, was in den Figuren selbst vor sich geht und wie sie von ihrer Umwelt wahrgenommen werden. Ich mochte diese unterschiedlichen Blickwinkel sehr. Mal schaut man von innen nach außen und dann wieder von außen nach innen. So kann man das Verständnis oder auch Unverständnis der Charaktere für sich selbst und die Anderen besser verstehen.

    Was mir am Ende aber doch fehlte:
    Ich habe mich während des Lesens gefragt, worauf das Projekt „Staat X“ basierte, warum die Schüler es ins Leben gerufen haben. Leider wird der Vorlauf zu dem Projekt gar nicht erwähnt. Das ist ein bisschen schade, denn dann hätte man vielleicht auch verstanden, weshalb die Lehrer sich so völlig zurückgezogen haben, obwohl ja durchaus damit zu rechnen war, dass sich ein solches Projekt auch unangenehm verselbständigen kann.

    Von Anfang an hegt Johanna eine tiefe Abneigung gegen Adrian. Warum das so ist, wird aber nicht erzählt. Da beide als Präsident des Staates kandidiert haben, wäre es vielleicht schon interessant gewesen zu wissen, woher dieser Konflikt rührt. Ganz offensichtlich hat Johanna viel Herzblut in das Projekt gesteckt, während Adrian eher Nutznießer ist. Weshalb hat er sich also überhaupt zur Präsidentenwahl gestellt?

    Stephan, der ursprüngliche Polizeipräsident, hat Lara Insiderinformationen darüber zugespielt, warum er von seinem Amt zurück trat. Ich fand es ein bisschen schade, dass dies nur sehr kurz erwähnt wurde. Hier hätte ich mir mehr Aufklärung zu den politischen Machenschaften hinter den Kulissen gewünscht. Immerhin waren ihre Recherchen ja der Grund, warum Lara von den Polizisten angegriffen wurde.

    Fazit:
    Man muss dieses Buch sacken lassen! Ich war am Ende weit davon entfernt, irgendeinen der Schüler für sein Verhalten zu verurteilen, denn man muss sich zwingend die Frage stellen: „Was hätte ich vielleicht getan?“. Können wir uns zweifelsfrei davon distanzieren, in einem solchen Strudel der Macht zu eben diesen Mitteln zu greifen? Ich glaube nicht. Ein tolles Buch! Da ich am Ende aber doch zu viele Fragen hatte, gebe ich 4 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein