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  • 5 Sterne

    10 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Streiflicht, 11.02.2019

    Ein wirkliches Highlight

    Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich bereits andere Bücher dieses Autoren gelesen hatte und sehr gut fand. Dass das Buch auch noch in einer Region spielt, die ich gut kenne, hat mich umso neugieriger gemacht. Meine Erwartungen waren also recht hoch, aber Linus Geschke hat sie eigentlich noch übertroffen.
    Ich mag seine sehr deutliche und klare Sprache, die unverblümt und unbeschönigt beschreibt, wie es eben ist. Das gefällt mir, zumal es manchmal schon wieder fast poetisch wirkt. Die Beschrei-bungen sind ganz nah an der Realität und so ist es fast, als wäre man dabei.
    Man lernt die Vergangenheit kennen und taucht in die Gegenwart ein. Für Alexander Born ist alles in seinem Leben bedeutungslos, außer der Tod seiner geliebten Lydia und seine Rache an ihrem Mörder. Man lernt schnell die wichtigsten Figuren kennen, erahnt aber zuerst noch keine Zusam-menhänge. Das macht das Geschehen sehr spannend und man rast regelrecht durch die Seiten. Born ist eine wunderbare Romanfigur, die heldenhaft und dennoch so menschlich ist. Gerade auch seine dunklen Seiten haben mich fasziniert – ich mag solche Typen einfach.
    Gut gefallen haben mir auch die verschiedenen Erzählstränge in der Vergangenheit und Gegen-wart, aber auch aus der Sicht der unterschiedlichen Figuren. Das macht den Roman unterhaltsam und spannend, realitätsnah und unterhaltsam. Ich hatte auch immer wieder das Gefühl, dass der Autor wirklich weiß, worüber er schreibt und gut recherchiert hat – auch das fand ich sehr gut. Ich mag fundierte Hintergründe und Tatsachen, die ins fiktive Geschehen eingeflochten werden. Gera-de die Exkurse in die Vergangenheit waren da oft sehr interessant.
    Dass man hier auch mal lachen kann oder schmunzeln, dass die Tränen rollen und man fast schon an den Fingernägel kauen muss, das alles spricht für sich und für dieses Buch! Ich kann „Tannen-stein“ nur empfehlen und freue mich heute schon auf die beiden Folgebände in dieser Trilogie! Hof-fentlich schreibt der Autor schnell!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hoonili, 09.03.2019

    Linus Geschke hat mit seinem neuen Thriller andere Wege als vorher eingeschlagen. Den Leser erwartet ein Thema, was nichts für zarte Seelen ist.

    Es gibt eine große Mordserie an der Grenze zu Tschechien, die nicht zu enden scheint. Der Wanderer scheint damit zu tun tu haben, doch lange tappt man im Dunkeln. Die Polizei hat schon viele Ermittlungen angestellt, jedoch ohne Erfolg. Nachdem seine große Liebe bei den Ermittlungen ermordet wurde, möchte Alexander Born den Mörder nun selbst finden. Er begibt sich in große Gefahr... wird sich das lohnen?

    Nachdem ich alle anderen Bücher des Autors kenne, war ich sehr gespannt auf den neuen Thriller. Ein neuer Verlag, ein härteres Thema als zuvor. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Kapitel sind kurz und knackig, man möchte nicht mit dem Lesen aufhören. Der Spannungsbogen baut sich immer mehr auf, ich habe gedanklich sehr viel mit gerätselt und kam dem Täter doch nicht von alleine auf die Spur. Erst zum Schluss wird alles richtig aufgelöst. Der Schreibstil ist sehr flüssig. Ich konnte mir alles gut vorstellen, wollte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Bitte mehr davon, lieber Linus Geschke!

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  • 2 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 20.05.2020

    Ein Wanderer tötete in dem am der deutsch-tschechischen Grenze gelegenen Tannenstein elf Menschen. Der Fall gibt Rätsel auf. Der Wanderer lebte zuvor ein Jahr unauffällig in dem Ort, die Getöteten befanden sich an dem Abend in der Dorfkneipe, scheinen aber darüber hinaus keine Verbindung untereinander zu haben.

    Drei Jahre nach dem Mord wird der ehemalige Polizist Alexander Born aus der Haft in Berlin entlassen. Er möchte den Tod seine Geliebten und Kollegin Lydia Wellstedt rächen, die gegen den Wanderer ermittelte und dabei Spuren zur russischen Mafia fand.
    Born beginnt auf eigene Faust eine Hetzjagd gegen skrupellose, unmenschliche Strukturen der Organisierten Kriminalität.

    "Tannenstein" ist ein Kriminalroman, der aus vielen kurzen Kapiteln besteht, bei denen die Perspektiven und Handlungsorte stetig wechseln. Es wird nicht nur die Sicht von Ermittlern, Tätern und Opfern vermittelt, sondern auch von zahlreichen Nebencharakteren, die in dem Konglomerat aus Drogen, Prostitution, Gewalt und Kriminalität über die deutsche Grenze hinweg eine Rolle spielen.
    Statt für Spannung zu sorgen, wird dadurch der Lesefluss unterbrochen. Die Vielzahl der Protagonisten und Handlungsorte wirkt eher verwirrend, da über eine Verbindung der unzähligen Handlungsstränge nur gemutmaßt werden kann.

    Der Roman strotzt zudem vor Klischees und stereotypen Charakteren. Alle Personen sind unsympathisch und unnahbar, Prostituierte sind dumm und naiv, Russen Alkoholiker und skrupellose Gewalttäter, Frauen im Allgemeinen werden zum Sexobjekt degradiert. Ein Einblick in die Psyche der handelnden Personen fehlt völlig.

    Der blutige Krimi enthält eine große Anzahl an Gewaltszenen, die das gefährliche Milieu verdeutlichen, mit dem Born es zu tun hat und sind nichts für zartbesaitete Leser.

    Mich konnte der erste Band der Born-Trilogie nicht packen. Ich empfand sowohl die Charaktere anstrengend als auch eine Verbindung zwischen den einzelnen Handlungsorten in Deutschland, Russland, Weißrussland und Tschechien herzustellen. Der eigenwillige Schreibstil mit zahllosen Worthülsen und der bedingten Coolness von Born, der als ehemaliger Polizist fragwürdige Moralvorstellungen hat, konnte bei mir kein Interesse für den Fall als solchen wecken.

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  • 5 Sterne

    10 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexander P., 30.12.2018

    "Tannenstein" kam als Leseexemplar zu mir und ich bin durch die rund 400 Seiten nur so geflogen! Ein Thriller, der einen von der ersten Seite an packt und bis zum furiosen Finale nicht mehr loslässt, und der auch danach noch lange nachwirkt. Die Geschichte des kriminell geworden Ex-Polizisten Alexander Born, der alles tut, um seine ermordete Geliebte zu rächen, und die des geheimnisvollen Killers, den alle nur den "Wanderer" nennen, ist trotz der blutigen und gewalttätigen Szenen ein Buch mit Tiefe, was auch an dem wunderschönen, fast schon lyrischen Schreibstil liegt. Ein "Pageturner" im wahrsten Sinne des Wortes!

    Zum Inhalt:
    In Laufe seiner Ermittlungen stößt Alexander Born ins Innenleben der Russenmafia vor, in Menschenhandel und in den Themenbereich der Zwangsprostitution. Aber auch der Wanderer, der in Tannenstein elf Menschen tötete, ist mehr, als es anfangs den Anschein hatte. In Rückblenden wird dessen Leben bis hin zu dem Punkt erzählt, an dem es kippte und er wurde, was er ist. Das ist so glaubwürdig dargestellt, dass man auch mit dieser Person voll mitgeht und trotz der von ihm begangenen Taten als Leser irgendwann nicht mehr weiß, auf welcher Seite man steht. Gegenüber diesen beiden Personen blieb Norah Bernsen, eine junge Polizistin, die in die Geschehnisse verwickelt wird, leider ein wenig blass. Hier hätte ich mir manchmal mehr Tiefe gewünscht, was aber auch schon der einzige Kritikpunkt ist.
    Neben dem Wanderer und Born spielt auch Wladimir Koslow, ein russischer Gangsterboss, eine große Rolle, ebenso wie dessen Killer, ein Zwillingspärchen namens Sergej und Andrej. Lange hatte ich keine Ahnung, wie diese vier Ereignisse (die Toten in Tannenstein, der Wanderer, Borns Rachedurst und die Russen) miteinander in Verbindung stehen, und bin mit Born atemlos und auf der Suche nach einer Erklärung durch die Seiten gehetzt. Als diese dann Stück für Stück aufgedeckt wurde, habe ich das Buch mehrmals zur Seite gelegt und darüber nachgedacht, wie ich in einer solchen Situation handeln würde. Ab wann wird Selbstjustiz zu einem legitimen Mittel?
    "Tannenstein" ist ein überragender Thriller, ein Meisterstück, ein Psychogramm. Sicherlich in manchen Szenen etwas plakativ, aber mit einer erzählerischen Wucht geschrieben, die atemlos macht. 5 Sterne und eine deutliche Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Summerdance, 04.04.2020

    Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt! Die Geschichte ist mitreißend erzählt, die Spannung lässt an keiner Stelle nach. Für zartbesaitete ist das Buch jedoch nichts, der Thriller ist knallhart, gewalttätig und sehr blutig. Hauptcharakter Alexander Born, ein kriminell gewordener Ex-Polizist, ist niemand der um die Gunst des Lesers buhlt oder sich seitenlang für falsche Entscheidungen rechtfertigt. Er geht eigene Wege und stellt den Leser vor die Frage wie weit man für Gerechtigkeit gehen darf.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchwurm05, 14.03.2019

    In Tannenstein, nahe der Deutsch-Tschechischen Grenze, werden 11 Menschen in einer Wirtschaft kaltblütig ermordet. Vom sogenannten Wanderer. Nur der Wirt überlebt. Doch der Fahndungserfolg bleibt aus. Keiner weiß warum diese Menschen sterben mussten. Alexander Born, damals Leiter der Sonderkommission, hat ein besonderes Interesse am Wanderer. Hat doch dieser auch seine Freundin Lydia bei späteren Ermittlungen ermordet. Zur Zeit sitzt er aber noch im Gefängnis, weil er als Polizist die Beute der Kriminellen unterschlagen hat. Doch die Entlassung steht kurz bevor. Somit kann die Jagd beginnen. Dabei kommt er auch der Russenmafia gefährlich nahe.....

    "Tannenstein" ist der Auftakt einer Thriller Trilogie. Ist jedoch nichts für schwache Nerven. Schonungslos und blutig schreibt Linus Geschke über die Geschäfte der Russenmafia. Mädchenhandel, Zwangsprostitution, Drogen- und Waffenhandel. Dabei gehen die Mitglieder nicht gerade zimperlich mit denjenigen um, die sich ihnen in den Weg stellen. Aber genau so haben manche Szenen authentisch in die Geschichte gepasst. Der Schreibstil von Linus Geschke ist flüssig, die Kapitel kurz. Außerdem versteht es der Autor Puzzelteile nur häppchenweise zu servieren. So möchte man immer weiterlesen. Will man doch wissen wie alles zusammenhängt. Die Spannung bleibt somit konstant. Was mir auch gut gefallen hat, zur Auflockerung gab es auch mal den ein oder anderen witzigen Dialog. Wie man es von Linus Geschke gewohnt ist, gibt es auch zu einigen Organisationen, die im Buch erwähnt werden, Hintergrundinformationen. Über die Protagonisten konnte ich mir lange Zeit kein Bild machen. Auch hier serviert Linus Geschke nur nach und nach Details. So wusste man bei einigen nicht von Anfang an, gehört er nun zu den Guten oder den Bösen. Wer ist sympathisch, wer nicht. Der Showdown hat es noch mal in sich und konnte mich überraschen.
    Fazit: Ein spannendes, aber blutiges Buch, in dem die ungeschönte Wahrheit erzählt wird.
    "Kein moralisches Buch, aber eines über die Moral" (Zitat Linus Geschke im Nachwort)

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Uwe T., 16.02.2019

    Rachethriller par excellence

    Es ist schön, dass es noch Bücher gibt, die mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und mitreißen. Tannenstein ist eines davon. Ein brutaler, roher, unter die Haut gehender Thriller um einen Ex-Polizisten, der nur auf Rache aus ist und ein Wanderer, der nur seinen Auftrag kennt.

    Inhalt:
    Elf Menschen werden in Tannenstein, nahe der tschechischen Grenze, getötet. Doch damit ist der Wanderer noch lange nicht am Ziel angelangt. Das Töten geht weiter und der einzige, der sich an seine Fersen heftet, ist der Ex-Polizist Alexander Born. Von Rache getrieben, da der Wanderer seine Freundin getötet hat, legt er sich mit der Russenmafia an. Die Spirale der Gewalt nimmt ihren Lauf und die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen.

    Cover:
    Der Titel dominiert und rahmt den Mann ein, der gerade einen Weg durch hügelige Landschaft beschreitet. Ob es der Wanderer ist, oder doch Alexander Born? Stimmungsvoll, passend und schön düster.

    Setting und Stil:
    Ein Thriller, in dem die Rache eine wichtige Rolle spielt. Ein schonungsloser Blick hinter die Kulissen der Russenmafia und ein Ex-Polizist der kaum aus dem Knast gekommen nur Rache im Sinn hat. Eine explosive Mischung, deren Geschichte hart, direkt und brutal erzählt wird. Für mich genau das richtige Buch, aber sich nicht für jeden. Ein Blick in die Leseprobe kann da sicher nicht schaden.
    Kurze Kapitel treiben die Geschichte voran, verschiedenen Sichtweisen geben uns Einblick in die Gedanken aller beteiligter Parteien. Die Sprache passt perfekt zu den Handlungen.

    Charaktere:
    Tannenstein ist ein Buch, bei dem es schwer ist, einen Lieblingscharakter zu finden. Bis auf einige Ausnahmen haben alle verschiedene Facetten und es ist nicht leicht Gut und Böse zu definieren. Entscheidend ist dabei, dass alles gut nachvollziehbar und passend ist, und es sich somit um lebende, fühlende Charaktere handelt.
    Der alles überschattende Gegenspieler findet sich in Form der Russenmafia, die ihre Fangarme in alle Richtungen ausstreckt und keinerlei Skrupel kennt. Perfekt repräsentiert durch ein Zwillings-Killerpärchen und ihren Chef, denen man als Leser einfach nur ein baldiges Ende wünscht.

    Geschichte:
    Tannenstein bildet den Rahmen für die Handlung, die uns in die Abgründe des Menschenhandels führt, in der Brutalität, Sex und Dominanzgehabe sich austoben können. Natürlich hat die Russenmafia noch andere Interessengebiete, gegen die Born auf seinem Rachefeldzug vorzugehen versucht.
    Der Wanderer und sein Plan laden zum Rätseln ein und es wird wohl keinen geben, der nicht durch die Handlung überrascht wird. Eine runde Geschichte, die erzählt werden musste und die definitiv gelesen werden sollte.

    Fazit:
    Tannenstein ist ein Thriller, der mich mitgerissen hat auf seinen irren Kampf gegen die Russenmafia. Ich habe mich gerne dem Rachefeldzug angeschlossen und mich der Gewalt gestellt, die mir präsentiert wurde. Für mich der beste Thriller seit langem. Als Leser sollte man allerdings nicht zu zartbesaitet sein, ansonsten möchte ich das Buch jedem ans Herz legen, dem das Vorgehen außerhalb der Gesetze nichts ausmacht.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine L., 28.02.2019

    Ein schlichtes Cover, das aber durch seinen Titel in der Farbe Rot sofort ins Auge springt.

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und mich gefangen genommen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

    Der Klappentext verrät nicht zu viel der Geschichte, gibt aber einen kurzen Vorgeschmack, was den Leser erwartet.

    Wenn der Wanderer kommt, sterben Menschen. Niemand weiß, wer er ist und warum er diese Menschen tötet. Nur Alexander Born stellt sich ihm in den Weg, denn einst hatte der Wanderer seine Geliebte getötet.

    Schon von der ersten Seite an nimmt der Autor den Leser mit seinem Schreibstil gefangen. Die Spannung wird immer weiter aufgebaut und zieht sich wie ein roter Faden durch die ganzen 376 Seiten.

    Am Anfang denkt man noch, dass alles ohne Motiv geschieht und der Autor lässt auch von dem Motiv nichts durchblicken. Man kann die Ermittlungen durch das ganze Buch sehr gut verfolgen und sie waren für mich an jeder Stelle schlüssig. Linus Geschke hat eine sehr bildhafte Sprache und dies lässt den Leser fühlen mitten im Buch zu sein.

    Das Ende hat mich völlig überrascht und alle offenen Fragen beantwortet. Leider flachte das Buch für mich zum Ende hin ein bisschen ab. Was nicht an der Spannung, sondern eher am Schreibstil lag, der sich gefühlt für mich dort veränderte.

    Für manche Leser ist die Offenheit des Autors vielleicht zu viel. Das kann ich durchaus nachvollziehen. Für mich war es aber passend und hat dem Buch das gewisse Etwas gegeben. In diesem Buch geht es nun einmal um Themen wie Menschenhandel, dies kann man nicht beschönigen.

    Mich hat das Buch begeistert und endlich habe ich mal wieder das bekommen, was ich mir erhofft hatte, obwohl ich mit hohen Erwartungen an das Buch gegangen bin.

    Ich vergebe 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vivian N., 08.02.2019

    Inhalt: Alexander Born, Expolizist und gerade erst aus der Haft entlassen, will Rache. Rache für den Mord an seine ehemaligen Kollegin und Geliebten Lydia. Gemeinsam waren sie vor drei Jahren an dem Fall eines elffachen Mordes in Tannenstein dran. Noch heute ist der Fall nicht aufgeklärt. Born geht davon aus, dass Lydia dem "Wanderer" zum Opfer fiel, welcher für die Tannensteinmorde verantwortlich sein soll, weil sie ihm wohl zu nah auf den Fersen war.
    Wer ist der Wanderer? Wird Born ihn finden? Warum all diese Morde?

    Wertung: "Tannenstein" ist der erste Teil einer Serie von Thrillern, in denen Alexander Born, als ehemaliger Polizist, sich übelster Verbrechen auf die Spur begibt. Der Autor, Linus Geschke, hat sich für dieses Buch ein recht heikles Thema ausgesucht. Nicht nur blinde Rache und Wut werden thematisiert. Hier wird der Leser auch mit den Machenschaften von mafiaähnlichen Gesellschaften konfrontiert. Waffen- Menschen- und Drogenhandel sind genauso zu finden, wie Prostitution, Mord und Erpressung. Diese Themen sind der Realität entnommen, doch schockieren sie immer wieder von Neuem.
    Geschke hat Menschen erfunden, die jeder für sich Wesenszüge aufzeigen, welche nicht unberührt am Leser vorbeirauschen. Nur Born, Norah und sein ehemaliger Partner Peter bleiben noch etwas bedeckt. Das darf auch gern so sein, denn es wird ja eine Reihe und der Leser soll die drei ja weiterhin "kennenlernen". Der Wanderer hätte meiner Meinung nach noch ein wenig mehr hergeben können, um die Passagen der Historie des Besagten ein wenig lebendiger zu gestalten.
    Der Autor verwendet einen sehr angenehmen Schreibstil. Jahreszeiten und Umgebungen werden so bunt beschrieben, sodass sie im Kontrast zu dem Geschehen stehen. Geschke bringt damit nicht nur seine Liebe zur Natur zum Ausdruck, sondern er pflanzt sie auch seinen Protagonisten ein. Der ach so hasserfüllte Born und auch der so düstere Wanderer bekommen diese Liebe eingehaucht. Nichts und Niemand ist durchweg böse, so scheint es zu sagen.
    Der Spannungsaufbau ist sehr gut gelungen und gleicht einer Berg-und Talfahrt. Die Höhepunkte sind gekennzeichnet von rasanter Action. Es gab nur zwei kleine Stellen, an denen meine Gedanken sich leicht vom Buch lösten. Das lag aber eher daran, dass mein Interesse noch nie wirklich den Machenschaften der Mafia galt und ich da innerlich eher abschalte, um es nicht zu nah an mich ranzulassen. Es ist vielleicht auch eher ein Männerthema.
    So ernst und spannend das Buch auch war, so gab es doch auch tatsächlich Stellen, wo ich über den Einfallsreichtum des Autors nicht nur schmunzeln, sondern lauthals lachen musste. In den Dialogen benutzt er den Szenen angepasste Sprachstile, die dem Milieu, dem sie entstammen, entsprechen. Da kommen doch einige Bemerkungen zu Tage, die ich so noch nicht kannte, aber durchaus zutreffend sind und für Erheiterung sorgten.

    Fazit: Ich wurde mit einem sehr spannenden, grausigen und interessanten Buch verwöhnt und freue mich auf den nächsten Teil in baldiger Zeit. Da das mein erster Geschke war (Asche auf mein Haupt), und ich echt begeistert war (bin), werde ich mir nun auch seine vorangegangenen Kriminalromane mal genauer ansehen.
    "Linus Geschke" ist wohl ein Name, den man sich merken sollte.

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  • 4 Sterne

    Karin F., 30.04.2020

    Verifizierter Kommentar

    Ein packender hintergründiger Krimi

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  • 5 Sterne

    Martin S., 15.02.2019

    Harter Thriller mit brisantem Thema

    Der Ex-Polizist Alexander Born wird aus der Haft entlassen und wird nur von dem Ziel angetrieben, Rache zu nehmen für seine getötete Geliebte. Der Mann, hinter dem er her ist, nennt sich "Der Wanderer". Wo er auftaucht kommt es kurz über lang zu Toten. Die Polizei scheint mit der Suche nach ihm überfordert zu sein und wird ihm zu keiner Zeit gefährlich. Born hingegen nimmt die Fährte über seine Beziehungen zur Russenmafia auf und stößt so immer wieder auf Spuren von ihm. Auf dem Rechtsweg will er seinen Gegner aber nicht besiegen, seine Wut auf ihn ist einfach zu groß und hat das Urteil für ihn bereits gefällt. Wird er den Wanderer finden? Kommt es zum Duell der beiden?

    Ich habe bereits einige Bücher vom Autor Linus Geschke gelesen und ich war stets begeistert. Gerade die Serie um den Kölner Reporter Jan Römer hat es mir angetan, und so dass ich mit viel Vorfreude und sehr hohen Erwartungen in sein neues Buch gestartet bin. Um es gleich vorwegzunehmen, ich wurde zu keiner Zeit enttäuscht, obwohl es sich bei "Tannenstein", wie angekündigt, um ein völlig anderes Buch handelt. Hier lernte ich den Autor von seiner deutlich härteren Seite kennen und er scheute sich nicht, mit der Selbstjustiz ein sehr brisantes aber auch packendes Thema in den Fokus zu stellen. Der Hauptprotagonist Alexander Born wird als ein kaltblütiger und von Hass getriebener Mensch beschrieben. Er leidet noch unter den großen Verlust seiner getöteten Lebensgefährtin, so dass er bereit ist alle Regeln, die vorher für ihn galten, über Bord zu werfen und den Tod mit einem Mord zu vergelten. Linus Geschke schafft es, mich auch mit seiner raueren Seite an die Geschichte zu fesseln, ohne die Gewalt zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Sein Schreibstil liest sich unglaublich flüssig und lässt mich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Der Spannungsbogen, wird gleich zu Beginn auf ein hohes Niveau geführt und mit viel Action und überraschenden Wendungen auch dort gehalten. Das fulminante Finale ist dann gut nachvollziehbar und hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen.

    "Tannenstein" ist für mich mein erstes Lesehighlight in diesem Jahr. Gerade das brisante Thema, welches beim Lesen nicht immer ein gutes Gefühl erzeugt, und der, zur Thematik passende, härtere Schreibstil machen das Buch zu etwas Besonderen. Der Thriller wird so sicherlich polarisieren, aber ich empfehle es denen, die mit einer etwas derberen Sprache und Handlung kein Problem haben, sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig auch mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ech, 15.02.2019

    Überzeugender Thriller der etwas härteren Art, der sich mit dem Thema Selbstjustiz auseinandersetzt

    Mit diesem Thriller legt der Autor Linus Geschke den überzeugenden ersten Band einer neuen Reihe um den Ex-Polizisten Alexander Born vor. Die hier erzählte Geschichte ist zwar grundsätzlich in sich abgeschlossen, am Ende bleiben aber dennoch ein paar einzelne Erzählstränge offen, die dann im nächsten Band fortgeführt werden.

    Als Alexander Born aus dreijähriger Haft entlassen wird, treibt ihn nur noch ein Gedanke an. Er will Rache an dem unheimlichen Mörder mit Namen "Der Wanderer", der seine Ex-Partnerin und Geliebte Lydia ermordet hat, als Born schon hinter Gittern saß. Die Spur des Wanderers führt direkt zur Russenmafia.
    Mit Unterstützung der jungen und ehrgeizigen Polizistin Norah Bernsen stößt Born bei seiner Jagd in ein Wespennest.
    Und welche Rolle spielt der nahe der tschechischen Grenzen gelegene Ort Tannenstein, in dem der Wanderer seinerzeit zum ersten Mal in Erscheinung getreten war und 11 Bewohner des Ortes ermordet hatte ?

    Mit dem Thema Selbstjustiz packt der Autor hier ein ziemlich heißes Eisen an, bei dem man sich auch schnell die Finger verbrennen kann. Es gelingt ihm hier aber, das Thema insgesamt dann doch auf angemessene Art und Weise zu behandeln.
    Grundsätzlich spart dieser Thriller der etwas härteren Art in Sachen Gewalt wenig bis nichts aus. Die Gewalt ist hier aber kein reiner Selbstzweck, sondern ergibt sich zwangsläufig aus der Geschichte. Auch auf billige und allzu blutige Effekte wird hier weitestgehend verzichtet.

    Eine gut aufgebaute Geschichte, ein packender Schreibstil und eine Riege gut charakterisierter und vielschichtig angelegter Protagonisten waren der Garant dafür, das mich die Geschichte schnell in ihren Bann ziehen konnte, so das ich das Buch beim Lesen kaum mehr aus der Hand legen wollte.
    Echte Sympathieträger sucht man hier allerdings lange Zeit vergebens, gerade Alexander Born macht es einem zu Beginn nicht gerade leicht, ihn zu mögen. Doch je länger man hinter seine Fassade blicken und seine Motive nachvollziehen kann, kommt einem die Figur doch immer näher, ohne das man dabei alle seine Handlungen gutheißen kann oder muss.

    Wer auf spannende Thriller der etwas härteren Art steht, wird hier auf jeden Fall bestens bedient und unterhalten.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi Aly - Magische Momente: Alys Bücherblog, 04.06.2019

    “Tannenstein” wird als der Thriller schlechthin gehandelt und es war endlich an der Zeit mir mein eigenes Urteil zu bilden. Ich ging ohne Erwartungen heran und wurde hier definitiv auf mehr als einer Ebene komplett überrascht.
    Es war mein erstes Buch des Autors, aber ich kann jetzt schon versprechen, das es mit Sicherheit nicht mein letztes von ihm war.

    Tannenstein ist knallhart, präzise und blutig.
    Der Schreibstil ist sehr einnehmend, ungemein fesselnd und absolut bildhaft.
    Sowie der Wanderer in Aktion trat, war ich nicht mehr von der Geschichte wegzubekommen.
    Linus Geschke macht das wahre Grauen nicht nur sehr offensichtlich, sondern legt es auch zwischen den Zeilen hinein. Etwas was mich zum einen wirklich schockierte, aber zum anderen auch Stoff zum nachdenken gab.
    Interessant waren hier tatsächlich die Perspektiven. Denn immer wieder geraten andere Personen in den Fokus und man wusste niemals sicher , wer hier tatsächlich wichtig für das Geschehen werden würde.
    Einzelne Schicksale die immens unter die Haut gingen und mich wirklich beschäftigt haben.
    Man trifft auf Menschen, die Träume und Wünsche haben. Die sich nicht mit dem zufriedengeben, was sie haben. Sondern immer mehr,immer besseres herausholen wollen.
    Ist das schlecht? Nein, es ist menschlich und man kann sich unwahrscheinlich gut in sie hineinversetzen und es gut nachvollziehen.
    Besonders beeindruckend waren für mich persönlich der Wanderer und Alexander Born.
    Beides Menschen , denen jegliche Moral abhanden gekommen zu sein scheint.
    Doch wie lässt sich die eigentliche Moral genau definieren?
    Wie moralisch kann ein Mensch handeln und empfinden, der urplötzlich kaltblütig Menschen ins Jenseits schickt?
    Der Verlust und Trauer erfahren hat?
    Der unglaublich tiefen und intensiven Schmerz erfahren hat.
    Der scheinbar nichts mehr zu verlieren hat?
    Dahingehend waren für mich der Wanderer und Alexander übers interessante Figuren.
    Wer ist der Wanderer wirklich und was ist sein Motiv?
    Handelt er spontan oder liegt dem ganzen ein Plan zugrunde? Und das wichtigste überhaupt, um was geht es hier wirklich?
    Und dann noch Alex, ein Ex-Polizist der gern mal über Grenzen hinausschießt und sein eigenes Ding dreht. Alex eckt gerne mal an und doch mochte ich ihn wirklich wahnsinnig gern. Weil ich seine Beweggründe verstehen und auch nachvollziehen konnte. Er schießt gern blind um sich. Doch inwieweit ist das verwerflich. Kann man ihm einen Vorwurf machen, das er so voller Schmerz und Wut steckt und damit einen Rachefeldzug startet?
    Insgesamt fand ich alle Charaktere mehr als gelungen. Sie sind greifbar, tiefgründig und nicht einfach in Gut oder Böse einzugliedern. Linus Geschke gelingt es ausgesprochen gut, auch die Menschlichkeit in Ihnen zum Vorschein zu bringen. Etwas das dazu führt , daß man sie nicht einfach verurteilen kann. Jeder hat seine Dämonen, die ihn fertigmachen und das kommt hier wirklich sehr gut zum Ausdruck.
    Die Charaktere sind nicht plastisch, sie leben und verhelfen der Story zu sehr viel Ausdruck und Tiefe.
    Die Story ließ mir schon mit dem Auftauchen des Wanderers , die Nackenhaare zu Berge stehen.
    Fassungslosigkeit und Entsetzen war nur ein Teil davon, was ich empfand, als er in Aktion trat.
    Die Story war unglaublich spannend und sehr interessant zu verfolgen. Teilweise ist es nicht unbedingt für sanfte Gemüter geeignet, da es teilweise sehr blutig und brutal zugeht. Dies äußert sich nicht ausschließlich in den Gewalttaten selbst, sondern auch in dem , was die Menschen empfinden und erleben. Ja, was sie letztendlich ausmacht.
    Nicht nur die Charaktere sind sehr tiefgründig, auch die Story ist es. Die Hintergründe werden aufgedeckt und man erfährt unaussprechliches.
    Ich war wirklich entsetzt und es ging mir wirklich nahe.
    Ich empfand Wut, Abscheu und Angst.
    Die Verzweiflung das Kalkül das dem ganzen innewohnt, ist quasi durchweg präsent.
    Es entwickeltes sich eine kaltblütige und gnadenlose Hetzjagd, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse immer mehr verschwimmen.
    Man taucht in Abgründe ein, die man mit bloßem Auge nicht zu sehen bekommt, die jedoch sehr eindringlich und intensiv aufgezeigt werden.
    Vorderstes Motiv ist Rache, aber auch Korruption, Machtverhältnisse und Prostitution spielen hier elementare Rollen.

    Die Handlung ist sehr temporeich und hochspannend und komplex.
    Es spielt sich abwechselnd in Deutschland, Russland und Tschechien ab. Das intensiviert die Grundthematik der Story nur noch mehr.
    Ein Adrenalinschub jagt den nächsten und Linus Geschke gelingt es perfekt, Wendungen einzuweben, die mich vollkommen überrascht haben.
    Er geht nicht langsam an die brisanten Themen heran, er bringt es knallhart, kurz und knapp auf den Punkt. Ein Umstand den ich hier besonders geschätzt habe.
    Tatsächlich handelt es sich hier defintiv um keinen leichten Stoff, ich fand es sehr beklemmend und ausweglos.
    Die Blutspur, die Ängste zogen sich bis zum Schluss durch das Geschehen und haben mich niemals ganz losgelassen.
    Ich mag die Story, ich mag die Charaktere . Doch gleichzeitig wird auch klar, das noch Fragen offen sind und noch längst nicht alles auf den Tisch kam.
    Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht und kann einfach nur für mich sagen, das der Autor es drauf hat, einen gnadenlosen Thriller zu offenbaren, der Jenseits von Gut und Böse liegt.
    Der mehr Schatten als Licht birgt. In dem man in die tiefsten Abgründe hinab taucht, um schlussendlich völlig gebrochen wieder hervorzukommen.
    Definitiv eine große Überraschung für mich.

    Fazit:
    Ein Wanderer , ein Ex- Bulle , der sein eigenes Ding dreht und eine Thematik, die Jenseits von Gut und Böse liegt.
    Tannenstein ist knallhart, präzise und blutig.
    Nichts für schwache Nerven , denn es geht hier ordentlich zur Sache.
    Ein Thriller der mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ und einiges an Stoff zum nachdenken mitgab.
    Ein Thriller der nicht in Schwarz oder Weiß einzugliedern ist, sondern in dem besonders die Nuancen dazwischen das wahre Grauen aufzeigen.
    Für mich eine große Überraschung , denn Tannenstein bringt alles mit, was ein guter Thriller brauch.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schmökerwelten, 16.02.2019

    Ich wusste bereits nach vier Seiten und elf Toten - das Buch wird mega! Ein super Einstieg ins Buch mit dem Linus Geschke mich erst geködert und nahezu sofort gefangen hat!
    Und es ist so ganz anders als seine Vorgänger. Spannend waren sie schon immer, aber "Tannenstein" ist um einiges härter, sehr viel düsterer und wesentlich direkter in seiner Sprache.
    Der "Wanderer" lebt bereits ein Jahr lang sehr zurückgezogen in dem kleinen Dörfchen Tannenstein, als er eines Tages die Ortskneipe betritt, zwei Bier trinkt und scheinbar grundlos alle elf Gäste erschießt. Daraufhin verschwindet er spurlos.
    Drei Jahre vergehen. Der damals ermittelnde Ex-Polizist Alexander Born, der wegen Unterschlagung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, wird aus der Haft entlassen. Nach dem nie ganz aufgeklärten Mord an seiner Partnerin und Lebensgefährtin Lydia, der ebenfalls auf das Konto des Wanderers geht, sinnt Born auf Rache. Er will den Wanderer um jeden Preis zur Verantwortung ziehen, wobei ihm nahezu alle Mittel Recht sind. Die junge Polizeioberkommissarin Norah Bernsen, für die Gerechtigkeit an erster Stelle steht, die sich offiziell jedoch nicht an den Ermittlungen beteiligen darf, steht ihm bei seinem Rachefeldzug beiseite. Die Spur führt sie über die Russenmafia, über Zwangsprostitution und Menschenhandel immer wieder zurück nach Tannenstein und die Frage nach dem "Warum?" schwebt beinahe ununterbrochen im Raum. Wir begegnen beiläufigem Töten und purem Sadismus! Wenn man von einigen Foltermethoden hört, dreht es einem beinahe den Magen um, aber in diesem Zusammenhang gehört es einfach dazu. Angesichts dieser Grausamkeiten werden Begriffe wie Selbstjustiz und Moral deutlich hinterfragt, aus Gut und Böse, schwarz und weiß, wird eine Grauzone. Man beginnt sich zu fragen: Muss man bestehende Grenzen einhalten? Kann man es wirklich? Kann man es nachvollziehen, wenn nicht?
    Linus Geschke schreibt sehr klar und direkt und unheimlich fesselnd. Die Atmosphäre, die er dabei erzeugt, übt eine wahnsinnige Faszination aus. Er legt dabei ein rasantes Tempo vor, das durch die vielen Perspektivwechsel noch unterstrichen wird.
    Kurz und knapp: ein geiles Buch, das mich auf ganzer Linie überzeugt hat! Es beinhaltet alles, was ein guter Thriller bieten sollte! Meine unbedingte Leseempfehlung!

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    www.pinkanemoneblog.wordpress.com, 31.01.2019 bei bewertet

    Zeit der Rache
    Wenn der Wanderer kommt, sterben Menschen. Elf in Tannenstein, einem abgelegenen Ort nahe der tschechischen Grenze. Ein Tankwart im Harz, eine Immobilienmaklerin aus dem Allgäu. Der Killer kommt aus dem Nichts, tötet ohne Vorwarnung und verschwindet spurlos.
    Der Einzige, der sich ihm in den Weg stellt, ist Alexander Born: ein Ex-Polizist mit besten Kontakten zur Russenmafia. Einst hatte der Wanderer seine Geliebte getötet, jetzt will Born Rache – und wird Teil einer Hetzjagd, die dort endet, wo alles begann: Tannenstein....(Klappentext)

    ☠☠☠☠☠

    "Er passierte eine kleine Brücke, die über einen Bachlauf führte. Schmal und in keiner Weise bemerkenswert.
    So, als ob diese Straße irgendwann im Nirgendwo endete, weil ihren Erbauern klar geworden war, dass sowieso niemand diesen Weg nahm.
    Es gab keine Straßenschilder, keine Wegweiser -
    als wollte Tannenstein sich inmitten der umliegenden Wälder und der Außenwelt verstecken."
    (S. 155)

    Ein kleines Dorf nahe der tschechischen Grenze in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, in dem Neulinge misstrauisch beäugt und zugezogene lange nicht dazu gehören. Dort begegnen wir dem Wanderer zum ersten Mal und dort scheint alles seinen Anfang genommen zu haben. Die Kneipe von Tannenstein, so der Name des Dorfes, wurde zum Ort einer Hinrichtung mit nur einem Überlebenden. Danach begab er sich nach Berlin, tötete eine Frau und dann ... dann verschwand der Wanderer, denn es war getan.
    Doch für die Polizei ist Tannenstein nicht vergessen und jemand möchte, dass sie es auch nicht vergessen, denn seit 3 Jahren bekommen sie am Jahrestag dieser Hinrichtung eine Postkarte geschickt. Das Postkartenmotiv - ein Wanderer. Norah Bernsen, Polizeikommissarin in Berlin, rollt den Fall neu auf und wendet sich an den letzten Ermittler von damals - Alexander Born. Dieser ist jedoch auch kein unbeschriebenes Blatt. Ein krimineller Ex-Polizist, der gerade 3 Jahre im Gefängniss saß und ein persönliches Interesse hat diesen Wanderer zu schnappen. Die getötete Frau in Berlin war nämlich seine Lebensgefährtin. Es gilt also eine Rechnung zu begleichen.
    Währenddessen wandert der Wanderer weiter und tötet.

    Der Wanderer: Ruhig, überlegt, ein Einsamer auf Wanderschaft, der einen Auftrag zu erfüllen hat

    Alexander Born: Ein Getriebener der auf Rache sinnt, jedoch ebenso ruhig und überlegt agiert wie der Wanderer, aber auch manchmal seinen Emotionen freien Lauf lässt - ein Pitbull der von der Leine gelassen wurde

    Norah: Sprüht vor jugendlichem Elan und Neugierde und genau Letzteres führt dazu, dass sie sich in diesen Fall verbeisst und nicht locker lässt.

    Im Verlauf der Story dringt man tief in die Machenschaften der Russenmafia ein und erhält Einblick in jedes kleine Rädchen, welches sich darin dreht. Vom Oberhaupt angefangen, über Händler bis hin zur Prostituierten. Nun stellt sich die Frage, ob der Wanderer einer von ihnen ist oder den Russen mit seinen Taten ans Bein pisst.

    "Er würde den Mann jagen, der es gewagt hatte, ihm das Wertvollste zu rauben, das er je besessen hatte.
    Ihn hetzen und aufspüren.
    Ihn fühlen lassen, was wahres Leid bedeutete."
    (S. 24)

    Hier eröffnete sich mir ein ebenso genialer, wie auch actionreicher Thriller, welcher jedoch auch durchaus ruhige Töne anschlägt.
    Der Autor legt sein Augenmerk sowohl auf die Handlung, als auch auf die Charakterisierung der Figuren. Dadurch erhält man eine Story bei der die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, nicht alles ist wie es scheint und die Charaktere verschiedene Grauschattierungen aufweisen. Dies beschränkt sich nicht nur auf die drei Protagonisten, sondern schließt auch die Nebenfiguren mit ein.
    Dabei legt der Autor eine unglaubliche Sprachgewalt an den Tag. Diese Sprachgewalt, kombiniert mit dem atmosphärischem und bildhaftem Schreib- und Erzählstil, führt zu einem Kopfkino par excellance.
    Zusätzlich kann der Thriller auch mit einigen überraschenden Wendungen punkten, denn wie schon erwähnt ist hier nicht immer alles so wie es im ersten Augenblick erscheint.
    Für allzu schwache Nerven ist dieser Thriller trotzdem nur bedingt zu empfehlen, denn wo die russische Mafia sägt, fallen nicht nur Späne. Hier wird ge- und erschossen und auf sehr kreative Art und Weise gefoltert.

    "Sein erster Schuss traf mitten in die Stirn des Mannes, der der Tür am nächsten saß.
    Die folgenden Schüsse die beiden Männer dahinter.
    Knochensplitter flogen durch die Luft, Gehirnmasse trat aus,
    ein warmer Sprühnebel färbte das Gesicht einer etwa vierzigjährigen Frau rot.
    Sie starb als Vierte."
    (S. 11)

    Das einzig Störende an dem ansonst perfekten Thriller ist, dass die Protagonisten durch die Bank gut aussehend sind und dies auch immer wieder mal gerne betont oder hervorgehoben wird.
    Und natürlich finden sich Norah und Born anziehend, natürlich landen sie in der Kiste und natürlich entsteht daraus eine Liebesbeziehung. Dies nimmt zwar, zum Glück, nicht viel Raum ein, aber immerhin so viel, sodass es mich störte. Und wieder einmal frage ich mich, wieso so gut wie jeder Thriller/Krimi eine Liebesbeziehung beinhalten muss. Wieso ist es für so viele Autoren/-innen nicht vorstellbar, dass Frauen und Männer ganz normal zusammenarbeiten können, ohne irgendwann über sich herzufallen? In manchen Krimis kann so etwas eventuell von der nicht vorhandenen Handlung ablenken und das Buch in der Seitenzahl strecken. Der vorliegende Thriller hätte dies jedoch am allerwenigsten nötig gehabt.

    Fazit:
    Bis auf das oben erwähnte Manko bescherte mir dieser Auftakt einer neuen Thriller-Reihe ein tolles Leseerlebnis. Ein Thriller voller Vielschichtigkeit, actionreicher Spannung und atmosphärischem Kopfkino. Dies ist mein zweiter Thriller des Autors und wird mit Sicherheit nicht mein letzter gewesen sein.

    © Pink Anemone

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    Pink Anemone, 31.01.2019

    Zeit der Rache
    Wenn der Wanderer kommt, sterben Menschen. Elf in Tannenstein, einem abgelegenen Ort nahe der tschechischen Grenze. Ein Tankwart im Harz, eine Immobilienmaklerin aus dem Allgäu. Der Killer kommt aus dem Nichts, tötet ohne Vorwarnung und verschwindet spurlos.
    Der Einzige, der sich ihm in den Weg stellt, ist Alexander Born: ein Ex-Polizist mit besten Kontakten zur Russenmafia. Einst hatte der Wanderer seine Geliebte getötet, jetzt will Born Rache – und wird Teil einer Hetzjagd, die dort endet, wo alles begann: Tannenstein....(Klappentext)

    ☠☠☠☠☠

    "Er passierte eine kleine Brücke, die über einen Bachlauf führte. Schmal und in keiner Weise bemerkenswert.
    So, als ob diese Straße irgendwann im Nirgendwo endete, weil ihren Erbauern klar geworden war, dass sowieso niemand diesen Weg nahm.
    Es gab keine Straßenschilder, keine Wegweiser -
    als wollte Tannenstein sich inmitten der umliegenden Wälder und der Außenwelt verstecken."
    (S. 155)

    Ein kleines Dorf nahe der tschechischen Grenze in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, in dem Neulinge misstrauisch beäugt und zugezogene lange nicht dazu gehören. Dort begegnen wir dem Wanderer zum ersten Mal und dort scheint alles seinen Anfang genommen zu haben. Die Kneipe von Tannenstein, so der Name des Dorfes, wurde zum Ort einer Hinrichtung mit nur einem Überlebenden. Danach begab er sich nach Berlin, tötete eine Frau und dann ... dann verschwand der Wanderer, denn es war getan.
    Doch für die Polizei ist Tannenstein nicht vergessen und jemand möchte, dass sie es auch nicht vergessen, denn seit 3 Jahren bekommen sie am Jahrestag dieser Hinrichtung eine Postkarte geschickt. Das Postkartenmotiv - ein Wanderer. Norah Bernsen, Polizeikommissarin in Berlin, rollt den Fall neu auf und wendet sich an den letzten Ermittler von damals - Alexander Born. Dieser ist jedoch auch kein unbeschriebenes Blatt. Ein krimineller Ex-Polizist, der gerade 3 Jahre im Gefängniss saß und ein persönliches Interesse hat diesen Wanderer zu schnappen. Die getötete Frau in Berlin war nämlich seine Lebensgefährtin. Es gilt also eine Rechnung zu begleichen.
    Währenddessen wandert der Wanderer weiter und tötet.

    Der Wanderer: Ruhig, überlegt, ein Einsamer auf Wanderschaft, der einen Auftrag zu erfüllen hat

    Alexander Born: Ein Getriebener der auf Rache sinnt, jedoch ebenso ruhig und überlegt agiert wie der Wanderer, aber auch manchmal seinen Emotionen freien Lauf lässt - ein Pitbull der von der Leine gelassen wurde

    Norah: Sprüht vor jugendlichem Elan und Neugierde und genau Letzteres führt dazu, dass sie sich in diesen Fall verbeisst und nicht locker lässt.

    Im Verlauf der Story dringt man tief in die Machenschaften der Russenmafia ein und erhält Einblick in jedes kleine Rädchen, welches sich darin dreht. Vom Oberhaupt angefangen, über Händler bis hin zur Prostituierten. Nun stellt sich die Frage, ob der Wanderer einer von ihnen ist oder den Russen mit seinen Taten ans Bein pisst.

    "Er würde den Mann jagen, der es gewagt hatte, ihm das Wertvollste zu rauben, das er je besessen hatte.
    Ihn hetzen und aufspüren.
    Ihn fühlen lassen, was wahres Leid bedeutete."
    (S. 24)

    Hier eröffnete sich mir ein ebenso genialer, wie auch actionreicher Thriller, welcher jedoch auch durchaus ruhige Töne anschlägt.
    Der Autor legt sein Augenmerk sowohl auf die Handlung, als auch auf die Charakterisierung der Figuren. Dadurch erhält man eine Story bei der die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, nicht alles ist wie es scheint und die Charaktere verschiedene Grauschattierungen aufweisen. Dies beschränkt sich nicht nur auf die drei Protagonisten, sondern schließt auch die Nebenfiguren mit ein.
    Dabei legt der Autor eine unglaubliche Sprachgewalt an den Tag. Diese Sprachgewalt, kombiniert mit dem atmosphärischem und bildhaftem Schreib- und Erzählstil, führt zu einem Kopfkino par excellance.
    Zusätzlich kann der Thriller auch mit einigen überraschenden Wendungen punkten, denn wie schon erwähnt ist hier nicht immer alles so wie es im ersten Augenblick erscheint.
    Für allzu schwache Nerven ist dieser Thriller trotzdem nur bedingt zu empfehlen, denn wo die russische Mafia sägt, fallen nicht nur Späne. Hier wird ge- und erschossen und auf sehr kreative Art und Weise gefoltert.

    "Sein erster Schuss traf mitten in die Stirn des Mannes, der der Tür am nächsten saß.
    Die folgenden Schüsse die beiden Männer dahinter.
    Knochensplitter flogen durch die Luft, Gehirnmasse trat aus,
    ein warmer Sprühnebel färbte das Gesicht einer etwa vierzigjährigen Frau rot.
    Sie starb als Vierte."
    (S. 11)

    Das einzig Störende an dem ansonst perfekten Thriller ist, dass die Protagonisten durch die Bank gut aussehend sind und dies auch immer wieder mal gerne betont oder hervorgehoben wird.
    Und natürlich finden sich Norah und Born anziehend, natürlich landen sie in der Kiste und natürlich entsteht daraus eine Liebesbeziehung. Dies nimmt zwar, zum Glück, nicht viel Raum ein, aber immerhin so viel, sodass es mich störte. Und wieder einmal frage ich mich, wieso so gut wie jeder Thriller/Krimi eine Liebesbeziehung beinhalten muss. Wieso ist es für so viele Autoren/-innen nicht vorstellbar, dass Frauen und Männer ganz normal zusammenarbeiten können, ohne irgendwann über sich herzufallen? In manchen Krimis kann so etwas eventuell von der nicht vorhandenen Handlung ablenken und das Buch in der Seitenzahl strecken. Der vorliegende Thriller hätte dies jedoch am allerwenigsten nötig gehabt.

    Fazit:
    Bis auf das oben erwähnte Manko bescherte mir dieser Auftakt einer neuen Thriller-Reihe ein tolles Leseerlebnis. Ein Thriller voller Vielschichtigkeit, actionreicher Spannung und atmosphärischem Kopfkino. Dies ist mein zweiter Thriller des Autors und wird mit Sicherheit nicht mein letzter gewesen sein.

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    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 10.02.2019

    „Emotionalität macht vieles leichter, aber kaum etwas besser“

    Alexander Born steht kurz vor seiner Entlassung aus dem Gefängnis. Der Ex-Polizist hat die Zeit genutzt, um seine Rache zu planen. Er will den Mörder seiner Partnerin und Geliebten finden und zur Strecke bringen. Hilfe bekommt er von seinen alten Kontakten und auch die neue berufliche Partnerin seines damaligen Partners schlägt sich nicht ohne Grund auf seine Seite. Doch je tiefer sie graben, desto gefährlicher wird es für sie, denn sie ahnen nicht, mit welchen Mitteln der Gegner kämpft …

    Dieser Thriller steckt voller explosivem Material. Linus Geschke legt den Finger tief in die Wunde. Nach der Lektüre kann man keinesfalls mehr die Augen vor den offensichtlichen Tatsachen verschließen. Die Themen Zwangsprostitution, Menschenhandel, sexuelle Ausschreitungen bis zu Pädophilie, Auftragsmord, Waffenhandel und Russenmafia mag kein Mensch wahr haben, sind jedoch tägliche Tatsachen. Ohne Wertung dieser Verbrechen lässt Geschke seinen Protagonisten einen ganz eigenen Weg gehen. Dessen Gegenspieler wird zum Mittelpunkt und schnell wird klar, dass nicht nur Born den Wanderer jagt.

    Die Figuren im Buch handeln nicht immer so, wie man das als Leser gern hätte. Gerade das macht sie aber authentisch und echt – und so trifft die Story auch einen Nerv. Sie geht tief unter die Haut, lässt nachdenken und macht Angst. Für meinen Geschmack ist teils die Schilderung mancher Szene zu deutlich und der Hierarchie-Aufbau ein wenig zu stark und ausführlich beschrieben. Das nenne ich dann gern „Männer-Thriller“. Für Frauen reichen Andeutungen, wir müssen nicht alles so bildhaft geschildert bekommen. Doch zum Thema passt die stellenweise heftige Brutalität, zumal sie nicht reißerisch verwendet wurde.

    Die Kapitel sind recht kurz, wodurch das Buch sich besonders gut lesen lässt. Mir persönlich waren es fast zu viele Orte und Personen. Hier hätte mir ein Personenregister am Ende des Buches zum Nachlesen sehr gefallen. Born erinnert mich ein wenig an Sebastian Bergmann – man kann ihn nicht wirklich leiden, aber dennoch „hat er was“. Das fordert den Leser, zumal man auch für den Wanderer mit der Zeit eine gewisse Sympathie aufbringen kann, die man aber gar nicht haben möchte.

    „Tannenstein“ ist der Auftakt einer Serie. Als solche ist das absolut gelungen. Es gibt keinen fiesen Cliffhanger, aber man möchte dennoch wissen, wie es weitergeht. Das mag ich sehr! Die Krimis des Autors um Jan Römer und seine Freundin Mütze liegen mir mehr, sie sind softer. Aber das heißt nicht, dass dieser Thriller schlechter ist. Er ist nur einfach zu heftig, um von mir die vollen fünf Sterne zu bekommen. Für das absolut gut gemachte Handwerk, die stimmigen Wendungen und das runde Ende gebe ich aber sehr gern vier Sterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inas Buecherregal, 31.01.2019

    Cover und Titel haben mich neugierig gemacht, sind passend zum Buch gewählt.

    Der Klappentext macht ebenfalls neugierig, erzählt aber nicht zu viel von der Geschichte. Es hätte allerdings einen noch eindeutigeren Hinweis auf die Russenmafia geben können da diese das Buch zum großen Teil beherrscht.

    Story:
    Eines Tages kommt ein Fremder nach Tannenstein, Wanderer genannt. Er taucht plötzlich auf, lebt ein Jahr im Ort ohne jedoch richtig dazu zu gehören. Eines Tages richtet er ein Blutbad an, zündet sein Hab und Gut an und verschwindet wieder so plötzlich wie er aufgetaucht war.
    Alexander Born ist ein inhaftierter, krimineller Ex-Polizist. Der Tod seiner Geliebten steht im Zusammenhang mit dem Wanderer. Welchen, versucht er nach seiner Entlassung herauszufinden....

    Charaktere:
    Alexander Born ist ein ehemaliger Polizist, sitzt drei Jahre im Gefängnis ab bis er nach seiner Entlassung seiner Trauer und Wut über den Mord an seiner Partnerin und Geliebten freien Lauf lassen kann. Er handelt dabei nicht immer überlegt, das macht ihn aber authentisch. Wobei er mir manches mal zu ungeschoren davon kommt.
    Norah Bernsen fühlt sich in ihrem Job unterfordert und vom Vorgesetzten unterdrückt. Sie beschließt, auf eigene Faust zu ermitteln, da Borns Fall sie interessiert. In ihren Versuchen Born zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zu überzeugen, muss sie schwerwiegende Entscheidungen treffen.
    Der Wanderer bleibt bis zum Schluß geheimnisvoll, es ist unklar auf welchem Weg er sich befindet, was er bezweckt. Scheinbar skrupellos zieht er eine blutige Spur hinter sich her.

    Schreibstil:
    Der Leser wird vom Autor in viele verschieden Orte entführt: Tannstein, Berlin, Russland, Polen, Weissrußland uvm. Kurze Kapitel erleichtern das Lesevergnügen, dennoch war ich teilweise durch die vielen verschiedenen Orte und Namen verwirrt. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran. Linus Geschke beschreibt detailliert die Machenschaften und die Hierachie der sogenannten Russen-Mafia inklusiver ihrer Drogen- und Waffengeschäfte. Gewalt ist in diesen Kreisen an der Tagesardnung, sei es Folter, Vergewaltigung oder Mord. Der Autor versteht es jedoch, trotz dieser brutalen Machenschaften und Schilderungen der Gewalt, sich nicht allzusehr in Gewaltverherrlichende Schilderungen zu verlieren. Diese gehören dazu, werden aber nicht allzu ausführlich ausgeschlachtet.
    Erzählt wird das Buch in der übergeordneten Erzählform, wörtliche Rede und Erzählung harmonisieren miteinander.
    Die Handlung ist authentisch, auch die Charaktere erscheinen menschlich, egal ob man sie in Gut oder Böse einteilt, was zuweilen ziemlich schwer fällt. Nicht jeder scheint das zu sein was er vorgibt.

    Fazit:
    Ein spannendes und fesselndes Buch, welches einen Einblick in die Gewaltspirale der mafiösen Verbindungen gibt.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth G., 10.01.2020

    Ein sprachgewaltiges Buch, dessen Inhalt unter die Haut geht. Ich konnte das Buch nicht mehr aus den
    Händen legen, fesselnd bis zur letzten Seite.
    Es wäre wünschenswert, wenn sich über das Thema MORAL so mancher Gedanken machen sollte.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 19.02.2019

    Ex-Polizist und jetzt Ex-Häftling Alexander Born hat in Freiheit nur einen Wunsch-
    er will den Täter finden der seine Ex-Kollegin und Freundin getötet hat.
    Die Polizei nennt ihn "den Wanderer", in Tannenstein verübte er sein erstes Massaker, keiner kennt ihn, keine kann ihn wirklich beschreiben, keiner weiss wo er sich aufhält...
    Zusammen mit der Polizistin Norah Bernsen will er den "Wanderer" schnappen und gerät zwischen Korruption, Menschenhandel, Drogen und Mord...

    Linus Geschke meint zu seinem Thriller- er wollte dieses Buch dringender schreiben als all die anderen Projekte die ihm wohl vorschweben und ich selbst kann sagen- ich bin froh dass er diesem Wunsch nachgegeben hat.

    Der Schreibstil ist von Beginn an flüssig, spannend und packt einen.
    Und der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund, zu diesem Thriller kann man auf jeden Fall sagen- hier wird nichts beschönigt oder verschwiegen.

    Die verschiedenen Charaktere konnten mich allesamt begeistern, auch wenn es in diesem Thriller nicht wirklich einen "positiven" Charakter gibt.
    Egal ob es um Born geht der im Knast gesessen hat weil er korrupt wurde als Polizist, die Kollegin die wohl beginnt gewisse Grenzen zu überschreiten, der Wanderer der seinen Weg geht und von den Bösen in Form der ja, Russenmafia, braucht man wohl gar nicht mehr viel dazu zu schreiben.
    Trotzdem konnte ich mich für Born und Norah begeistern, vielleicht weil es um Themen geht die man nicht schönreden kann bzw. darf und man hier mit falschen Hoffnungen und Optimismus nicht weiterkommen würde.

    Die Geschichte pendelt zwischen Alexander Born, Norah Bernsen, der Mafia, dem Wanderer und Nadeschda, die aus ihrer Armut in Weissrussland entkommen möchte.
    Trotz der vielen Charaktere bin ich nie verwirrt gewesen sondern der Autor baut hier gekonnt die Geschichte auf an deren Ende sich alle Charaktere wiederfinden bzw. es ein schlüssiges Ende ergibt.

    Das Buch geht, wie schon gesagt, in die knallharte Realität, der Autor verschönert hier nichts und ich denke damit werden die ein oder anderen Leser ein Problem haben.
    Es geht um Menschenhandel, Prostitution, Geldwäsche, Mord, Schweigegeld, Korruption, Drogen und wie leicht es ist sich diese Geschäfte aufzubauen, wo keiner genau hinsieht, nur an sich denkt und ein schönes Leben haben möchte.
    Aber auch was es heisst für die Mafia, eine Organisation zu arbeiten, ohne Fehler zu machen, keine Probleme zu verursachen, Probleme zu beseitigen.

    Die andere Thematik des Buches- Selbstjustiz.
    Mittlerweile merkt man in vielen Schichten der Gesellschaft dass sie mit der Rechtsprechung Probleme hat, gerade wenn es um Kinder oder schreckliche Taten geht die, in Augen von vielen, nicht richtig bestraft werden.
    Man macht sich immer wieder Gedanken während dem lesen ob es jetzt richtig ist oder nicht, auf der einen Seite konnte ich es immer irgendwo verstehen, auf der anderen Seite bin ich ganz klar für einen fairen Rechtsstaat der Recht spricht.
    Ich persönlich finde dass dem Autor diese Thematik sehr gut gelungen ist, auch wenn man sieht was passiert wenn jeder seine eigene Justiz anwenden will und doch nicht alles wissen kann.

    Das Ende der Geschichte hat mir selbst sehr gut gefallen, weil hier Dinge aufgezählt werden die jeden Leser zum nachdenken bringen, man merkt dass der Autor sich mit der Thematik Selbstjustiz sehr intensiv auseinandergesetzt hat.

    Ich persönlich habe diesen Thriller in kürzester Zeit regelrecht verschlungen und kann ihn Thrillerfans die sich für diese Thematik interessieren auf jeden Fall ans Herz legen!

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