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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell, 28.05.2018 bei bewertet

    33 Tage lang war der Vater von Johann Scheerer in den Händen seiner Entführer und über 20 Jahre später erzählt er, der Sohn, wie es für ihn, als 13jährigen Jungen, damals war.
    Er erzählt teilweise sehr detailliert, welche Gedanken er damals hatte und welche Erinnerungen er hat. So entsteht einerseits das Bild eines Jungen, der in seinem eigenen Zuhause, um seinen Platz "kämpfen" muss oder den Fernseher , der plötzlich nicht mehr zur Schule gehen darf und damit die Lateinarbeit verpasst. Vielleicht denkt mancher Leser hier, dass er sich an so Unwichtigkeiten wie die Lateinarbeit erinnert, aber ich denke ja genauso ist es, denn ich erinnere mich auch manchmal anscheinbar unwichtige Dinge. Andererseits wird auch das Zusammenleben der Menschen, die nun zusammentreffen, um über die Lage zu beraten und die Entführung zu einem guten Ende zu bringen, beschrieben und so bekomme ich als Leser eine Ahnung davon, unter welchem Druck Johann und seine Mutter gestanden haben.
    Auch lässt das Buch einen sehr privaten Blick zu und damit ist der Entführte Jan Philipp Reemtsma nicht nur reiche Erbe, sondern ein Vater, der mit seinem Sohn fernsieht, liest, lernt und absolut nicht ordentlich ist, der versucht hat seinen Sohn normal aufwachsen zu lassen und zwar ohne Zäune am Grundstück etc.
    Die Geschichte zeigt ganz deutlich wie schwer die Zeit für Johann gewesen sein muss , denn als Teenager befindet er sich gerade in der Phase der Abgrenzung, gleichzeitig sucht er auch die Auffmerksamtkeit seines Vaters und nun muss er alles der Angst während der Entführung unterordnen.
    Das Buch hat mich zutiefst bewegt, es wirkt gerade wegen kleiner Detaills sehr authentisch und macht klar, dass die Entführung das Leben für immer für alle Beteiligten verändert hat.

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  • 5 Sterne

    Martin S., 13.04.2018

    Entführung hautnah

    Am 25. März 1996 veränderte sich das Leben von Jan Phillip Reemtsma und seiner Familie maßgeblich. Der bekannte Sohn des Zigarettenfabrikanten wurde entführt und befand sich für lange 33 Tage in der Gewalt seiner Entführer. Sein Sohn Johann schildert 20 Jahre nach den traumatischen Erlebnissen in "Wir sind dann wohl die Angehörigen" seine Sicht der damaligen Tat.

    Johann Scheerer erzählt seine Erlebnisse sehr ergreifend. Er beschreibt sehr authentisch und offen die Zeit aus der Sicht eines 13-jährigen Jungen und legt offen, welche Auswirkungen eine solche Entführungen auch auf die Angehörigen hat. Die Normalität des alltäglichen Leben ist mit einem Schlag ausgelöscht. Es beginnt die Zeit des Bangen und Hoffens auf ein baldiges und gutes Ende, wobei sich immer wieder Schreckens-Szenarien in den Köpfen breit machen. Hier ist sicherlich Selbstbeherrschung gefragt, um die nötige Ruhe aufzubringen, die in der außergewöhnlichen Situation von Nöten ist. Immer wieder habe ich die Kraft von Johann und seiner Mutter bewundert, wie sie eigentlich niemals die Hoffnung aufgeben und für ein glückliches Wiedertreffen kämpfen. Die 33 Tage der Entführung werden aber auch für die beiden zur Tortur. Gerade der Kampf gegen die Zeit, in der sie größtenteils machtlos der Tatenlosigkeit ausgesetzt sind, stellt sich als große Herausforderung dar. Johann Scheerer beschreibt auch, wie sich die Entführung durch personenbedingte Fehler und unglückliche Umstände unnötig in die Länge zog.

    "Wir sind dann wohl die Angehörigen" konnte mich wirklich fesseln und gerade der reale Hintergrund der Geschichte und die persönliche Betroffenheit des Autors machten das Buch zu einem lesenswerten Erlebnis. Ich empfehle dieses besondere Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!

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  • 5 Sterne

    Isabell, 12.05.2018

    33 Tage lang war der Vater von Johann Scheerer in den Händen seiner Entführer und über 20 Jahre später erzählt er, der Sohn, wie es für ihn, als 13jährigen Jungen, damals war.
    Er erzählt teilweise sehr detailliert, welche Gedanken er damals hatte und welche Erinnerungen er hat. So entsteht einerseits das Bild eines Jungen, der in seinem eigenen Zuhause, um seinen Platz "kämpfen" muss oder den Fernseher , der plötzlich nicht mehr zur Schule gehen darf und damit die Lateinarbeit verpasst. Vielleicht denkt mancher Leser hier, dass er sich an so Unwichtigkeiten wie die Lateinarbeit erinnert, aber ich denke ja genauso ist es, denn ich erinnere mich auch manchmal anscheinbar unwichtige Dinge. Andererseits wird auch das Zusammenleben der Menschen, die nun zusammentreffen, um über die Lage zu beraten und die Entführung zu einem guten Ende zu bringen, beschrieben und so bekomme ich als Leser eine Ahnung davon, unter welchem Druck Johann und seine Mutter gestanden haben.
    Auch lässt das Buch einen sehr privaten Blick zu und damit ist der Entführte Jan Philipp Reemtsma nicht nur reiche Erbe, sondern ein Vater, der mit seinem Sohn fernsieht, liest, lernt und absolut nicht ordentlich ist, der versucht hat seinen Sohn normal aufwachsen zu lassen und zwar ohne Zäune am Grundstück etc.
    Die Geschichte zeigt ganz deutlich wie schwer die Zeit für Johann gewesen sein muss , denn als Teenager befindet er sich gerade in der Phase der Abgrenzung, gleichzeitig sucht er auch die Auffmerksamtkeit seines Vaters und nun muss er alles der Angst während der Entführung unterordnen.
    Das Buch hat mich zutiefst bewegt, es wirkt gerade wegen kleiner Detaills sehr authentisch und macht klar, dass die Entführung das Leben für immer für alle Beteiligten verändert hat.

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  • 5 Sterne

    Manuela B., 24.04.2018 bei bewertet

    Wir sind dann wohl die Angehörigen Die Geschichte einer Entführung erzählt die Geschichte der Entführung von Jan Philipp Reemtsma aus der Sicht des Sohnes Johann Scheerer, der auch der Autor des Buches ist. Der Autor schildert die Sicht auf die Entführung seines Vaters mit den Augen des damals 13 jährigen. Die Wortwahl ist eindringlich und als Leser bekommt man tiefe Einblicke in das Seelenleben des Jungen. Seine Angst um den Ausgang der Entführung, die Versuche ihn abzulenken die immer wieder scheitern, die Handlungen der Polizei die nicht zum gewünschten Ergebnis führen, lassen die damaligen Geschehnisse sehr lebendig wirken. Auch wenn man als Leser weiß das Jan Philipp Reemtsma die Entführung überlebt ist es dennoch ein spannendes Buch das die Dramatik der vielen Tage deutlich macht.

    Der Schreibstil ist lebendig und gut lesbar, ich wollte das Buch in einem Rutsch durchlesen. Die Sätze auf den letzten Seiten fand ich sehr erschütternd. Wie oft sagt man etwas scherzhaft und für andere bedeuten die Sätze Leid und Gefahr. Das Leben der Familie wurde nie wieder wie zuvor.

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  • 5 Sterne

    Manuela B., 24.04.2018

    Wir sind dann wohl die Angehörigen Die Geschichte einer Entführung erzählt die Geschichte der Entführung von Jan Philipp Reemtsma aus der Sicht des Sohnes Johann Scheerer, der auch der Autor des Buches ist. Der Autor schildert die Sicht auf die Entführung seines Vaters mit den Augen des damals 13 jährigen. Die Wortwahl ist eindringlich und als Leser bekommt man tiefe Einblicke in das Seelenleben des Jungen. Seine Angst um den Ausgang der Entführung, die Versuche ihn abzulenken die immer wieder scheitern, die Handlungen der Polizei die nicht zum gewünschten Ergebnis führen, lassen die damaligen Geschehnisse sehr lebendig wirken. Auch wenn man als Leser weiß das Jan Philipp Reemtsma die Entführung überlebt ist es dennoch ein spannendes Buch das die Dramatik der vielen Tage deutlich macht.

    Der Schreibstil ist lebendig und gut lesbar, ich wollte das Buch in einem Rutsch durchlesen. Die Sätze auf den letzten Seiten fand ich sehr erschütternd. Wie oft sagt man etwas scherzhaft und für andere bedeuten die Sätze Leid und Gefahr. Das Leben der Familie wurde nie wieder wie zuvor.

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  • 4 Sterne

    Luise D., 13.06.2018

    Vor über zwanzig Jahren wurde Jan Philipp Reemtsma entführt und befand sich 33 Tage in der Hand seiner Entführer. Sein dreizehnjähriger Sohn Johann erlebt die für ihn verstörende Situation zuhause im Beisein von Polizisten und Anwälten, die plötzlich über sein Leben bestimmen. Es werden Fangschaltungen installiert, Geldübergaben vorbereitet, die dann wieder fehlschlagen. Johann wird aus seinem normalen Leben gerissen, zur Schule geht er erstmal nicht mehr, zudem wird versucht, nichts über die Entführung an die Öffentlichkeit dringen zu lassen, um das Leben des Entführten nicht zu gefährden. So besteht auch Johanns Leben plötzlich aus Lügen und Ausflüchten, seine Freunde dürfen die Wahrheit nicht erfahren. Gepaart mit der Angst um seinen Vater ist das eine schreckliche Situation für den Teenager.
    Johann Scheerer, Musiker und Produzent, hat mit „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ ein sehr persönliches Buch über eine absolute Ausnahmesituation in seinem Leben geschrieben. Für Außenstehende ist es kaum nachvollziehbar, unter welchem gewaltigen Druck eine Familie steht, die um einen entführten Angehörigen bangt. Johann Scheerer hat es geschafft, uns dieses Szenario ein Stück weit nahe zu bringen. Er erzählt flüssig, an manchen Stellen sogar trotz der traurigen Geschichte mit einer gewissen Komik. Trotzdem ist das Bedrückende an der Situation durchweg spürbar. Der Wechsel zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit wird so geschildert, dass der Leser einfach mitleiden muss. Mir hat das Buch gut gefallen, es bietet einen interessanten Einblick in die Gefühlswelt eines 13jährigen in einer außerordentlich bedrohlichen Situation.
    Das Cover wirkt etwas geheimnisvoll, passt aber sehr gut zum Thema Entführung. Der rote Kreis mit dem Titel ist hier der Blickfang. „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ ist ein ungewöhnlicher Titel, der auf die Hilflosigkeit der Familie in dieser schrecklichen Zeit hinweist.

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  • 4 Sterne

    Lea O., 30.05.2018

    „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ besticht vor allem dadurch, dass es eine wahre Geschichte ist. Ich war damals noch etwas zu jung, um das ganze mitzukriegen, aber meine Mama wusste sofort über diese Entführung Bescheid und das hat das Buch auf einmal viel nahbarer gemacht.
    1996 wurde Jan Philipp Reemtsma entführt und 33 Tage lang festgehalten. Jetzt hat sein Sohn Johann Scheerer ein Buch über diese Zeit geschrieben, über seine Einblicke und seine Gefühle, das ganze ergänzt durch Fakten, die er erst später erfahren hat. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Die Spannung kommt natürlich, für den, der zum ersten Mal von der Geschichte hört, ganz von alleine. Die ganze Zeit schwebt die Frage im Raum, ob der Vater überleben wird oder nicht. Die vielen gescheiterten Geldübergaben hören sich wie aus einem fiktiven Roman an, aber man weiß ja, dass das tatsächlich Wirklichkeit war.
    Ich frage mich allerdings ein bisschen, wie ich das Buch empfunden hätte, hätte ich den Ausgang schon gewusst. Vielleicht wäre es mir dann an einigen Stellen doch zu ausführlich gewesen, obwohl der Einblick in das Leben eines Angehörigen während einer Entführung schon sehr interessant ist.
    Was ich auch spannend fand ist, dass das Buch, auch wenn es von einem erwachsenen Mann geschrieben wurde, durch die Augen eines Kindes erzählt wird. Das hat Scheerer gut hinbekommen. Es muss (verständlicherweise) ein wirklich prägendes Ereignis gewesen sein, dass sich das alles bei ihm so eingebrannt hat.
    Da mir das Buch wirklich gut gefallen hat und die Wahrheit sehr spannend erzählt wurde, gebe ich vier Sterne. Ich empfehle das Buch allen, die noch nicht von dieser Entführungsgeschichte gehört haben, weil es dann auf jeden Fall sehr spannend ist, und denen, die mehr Einblicke in das Leben von Angehörigen, die eine Lösegeldaufforderung kriegen, gewinnen wollen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Renée J., 22.05.2018

    Hautnah!
    Das geht unter die Haut.
    Dieses Buch erzählt nicht nur irgendeine fiktive Geschichte, es erzählt vom einschneidensten Erlebnis, das die Reemtsma-Familie 1996 durchleben musste. Johann Scheerer, der Sohn vom Entführungsopfer Jan Philipp Reemtsma, gibt seine ganz private und dreizehnjährige Sicht auf die Entführung preis. Schonungslos und ohne Auslassungen durchleben wir beim Lesen was sein Leben so sehr geprägt hat, dass er es sich erst von der Seele schreiben musste.
    Seit ich von der Existenz dieses Buches erfahren habe, wollte ich es lesen, durch einen glücklichen Umstand fiel es mir schneller als gedacht in die Hände und was soll ich sagen: Ich ziehe meinen Hut vor Scheerer. Keine Frage das literarische Feingefühl liegt in der Familie.
    Ich selbst bin zu jung und habe die mediale Verarbeitung dieses Vorfalls nicht miterlebt, konnte das Buch also völlig unbefangen und ohne Vorkenntnisse lesen. Die Erzählstimme ist von Anfang an stark und stimmungsvoll ohne dabei zu sehr erwachsen oder durchdacht zu klingen. Wir lauschen der Stimme eines Teenagers, der auch seine Vorliebe zu Gitarren, die ihm ein Trostpflaster werden, nicht auslässt, weil es möglicherweise besser klingt. Der grausame Alltag während der Entführung und die schmerzliche Ungewissheit, die sich während der 33 Tage der Reemtsma-Entführung durch sein Zuhause ziehen, finden sich auf den Buchseiten wieder. Da kommt man beim Lesen selbst ins Grübeln und stellt sich die gleichen Fragen, der gleichen Angst, um im nächsten Moment erleichtert aufzuatmen und das eigene Leben einmal mehr zu schätzen wie es ist.
    Scheerer heischt nicht nach Mitleid oder großen Gefühlen mit seiner Art zu Schreiben und trotzdem ist das Buch weder langeilig noch trostlos. Wir verfolgen gebannt das Geschehen an seiner Seite und merken wie sich das Blatt wendet. Er beobachtet die kleinen Details, die sich verändern und wie die Nerven der Beteiligten mehr und mehr unter dem Druck leiden.
    An Intimität und Details gewinnt das Buch durch die Briefe des Vaters und die Botschaften der Erpresser, die privateste Einblicke in diese schmerzvolle psychische Farce gewähren und die Entführung illustrieren.
    Psychologisch gesehen sehr wertvoll und interessant zu verfolgen, gerade wenn Interesse am Thema Entführungen besteht.
    Vor dem Lesen dachte ich 230 Seiten wären eventuell zu kurz um diese Wahrheit darzustellen, aber im Nachhinein erscheint mir diese Länge gut gewählt. Die Handlung kommt nicht dazu auszuufern und trotzdem verschafft sie einen umfassenden Überblick. Gelungene Gratwanderung zwischen zu ausführlich und vollständig.
    Das einzige was ich mir noch gewünscht hätte, wäre eine Art Fazit oder ein paar abschließende Worte gewesen, da diese Reise in Scheerers Seelenwelt den Leser mit vielen Gedanken und Fragen zurücklässt, was die Zukunft angeht. Ich versteh aber auch, dass es dem Autor hier nicht darum ging alles aufzuklären. Seinen Interviews entnehme ich, dass er sich die ganze Sache von der Seele schreiben wollte und das ist ihm gelungen.
    Ein Buch, das einen so schnell nicht mehr loslässt und einen neuen Blick auf Entführungen öffnet, den Leidensweg der Angehörigen, die mit der Ungewissheit leben müssen in völliger Ohnmacht.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kleine_welle, 11.04.2018

    Am 25. März 1996 wird Jan Philipp Reemtsma entführt. Dieses Buch wurde von seinem Sohn geschrieben, der in diesem beschreibt wie er den Schrecken der kommenden Wochen erlebt hat.

    Das Cover ist schlicht und einfach gut. Nicht zu reißerisch, aber trotzdem fällt es einem direkt ins Auge.
    Das Buch steigt ohne große Umschweife mit der Entführung ein. Aber trotzdem erfährt man als Leser auch einiges über die Beziehung zwischen Vater und Sohn.
    Was für mich das Buch noch authentischer gemacht hat, waren die vielen Sprünge in der Erzählung. Es scheint vielleicht nach außen hin chaotisch oder unorganisiert, aber auf mich wirkte das wie die Gefühlswelt eines dreizehnjährigen Jungen. Viele Gedanken gehen einem durch den Kopf und Johann Scheerer hat diese wunderbar zu Papier gebracht und bringt dem Leser dieses einschneidende Ereignis noch näher.
    Dazu kommt der etwas berichtende Stil, der aus diesem Buch keinen Quasi-Roman macht, sondern mich als Leser den wahren Hintergrund nicht vergessen lässt.
    Man liest dieses Buch und kann einfach nicht glauben, was dieser Junge erleben bzw. aushalten musste. Und wie die Erwachsenen um ihn herum Dinge zur Entführung zu verheimlichen versuchen, was ja nur ganz klar und natürlich ist.
    Und doch erfährt man noch so einige Fakten, die Johann Scheerer mit einfließen lässt, aber immer ganz klar hervorhebt, dass er das zum damaligen Zeitpunkt noch nicht wusste.
    Mich hat vor allem beeindruckt, wie ehrlich er zu den Lesern ist. Es scheint nichts beschönigt zu werden und er gibt ganz deutlich seine Gedanken und Befürchtungen zu erkennen. So zum Beispiel auch, dass er nicht damit rechnet seinen Vater lebend wiederzusehen.
    Oder seinen Wunsch bzw. sein Bedürfnis nach „Normalität“. Die manchmal auch ein Raum voller Polizisten sein kann.
    Er beschreibt all diese Dinge so klar, dass ich einfach nur erstaunt was, wie präsent diese Entführung noch immer ist.
    Wie klar vor Augen er diese Wochen noch haben muss, um einen so erschreckenden Bericht zu verfassen. Und dabei möchte er nicht mit irgendwem abrechnen (obwohl man das an einigen Stellen nicht verdenken könnte) oder die Entführer an den Pranger stellen, er möchte anscheinend „nur“ seine Sicht der Dinge erzählen.
    Nachdem die Entführung beendet wurde, endet auch bald das Buch.
    Man bekommt noch einen kleinen Einblick, wie belastend diese noch nach vielen Jahren ist und das ist meiner Meinung nach ein runder Abschluss.

    Mein Fazit: Dieses Buch lässt einen keine Sekunde vergessen, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt und von einem der Angehörigen geschrieben wurde. Man bekommt einen interessanten Einblick in die Gedankenwelt des damals dreizehnjährigen Johann und ist schockiert, was ein Kind so alles aushalten muss oder vielleicht auch kann. Und doch bleibt immer die Hoffnung. Ein heftiges Buch, aber genauso gut.

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