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  • 4 Sterne

    Sago, 30.08.2020

    Als Buch bewertet

    "Es war einmal , vor langer Zeit, eine Frau, die ihr Leben lang Federn aushustete, und eines Tages, als sie längst grau und knorrig war, erwuchs aus der Frauengestalt die eines schwarzen Vogels. Von da an hielt die Dämmerung sie in ihrem Bann, und der große gähnende Schlund der Nacht verschluckte sie ganz und gar."
    Eine ebenso rätselhaftes Wesen wie diese Vogelfrau scheint auch Franny zu sein. Vaterlos aufgewachsen an der irischen Küste, hat sie statt Flügeln sprichwörtliche Wanderfüße und ist unfähig, lange an einem Ort zu bleiben. Dies scheint schon bei ihren Vorfahren so gewesen zu sein. Auch ihre Mutter ist eines Tages nicht mehr da. Überhaupt ist Frannys Geschichte eine voller Geheimnisse, so düster, dass sie selbst sie nicht zu sehen vermag. Als sie eines Tages dem Professsor Niall Lynch begegnet, scheint sie so etwas wie Heimat zu finden. Aber wird ihre Liebe stark genug sein, sie zu halten? Überschattet wird alles zudem vom Aussterben der Wildtiere. Selbst Vögel sind ene echte Rarität geworden. Warum ist Franny so besessen davon, den letzten Küstenseeschwalben auf ihrer Wanderung um die halbe Welt zu folgen?
    Erzählt wird die Geschichte von Franny selbst in Rückblenden. Immer tiefer wird man als Leser in die Abgründe von Frannys Vergangenheit gesogen, während sie auf einem Fischerboot voller exentrischer Fischer den Schwalben folgt. Manches was man erfährt ist so düster, dass es einem zusammen mit dem beklemmenden Artensterben herunterzieht wie Blei. Die Autorin erzählt packend und sprachlich dicht. Dennoch ist mir Franny bis zum Schluss in ihrer Andersartigkeit fremd geblieben. Immerhin kann man ihre Beweggründe umso besser nachvollziehen, je mehr man von ihrer traurigen Vergangenheit erfährt. Glücklicherweise stimmt das Ende etwas hoffnungsvoller. Eine teils beklemmende Geschichte auf sprachlich hohem Niveau, die durchgehend zu faszinieren weiß.

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  • 4 Sterne

    Leserin, 25.08.2020

    Als Buch bewertet

    Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.
    Charlotte McConaghys »Zugvögel«, in deutscher Übersetzung von Tanja Handels, ist eine Ode an die wilden Geschöpfe dieser Erde und eine bewegende Geschichte über die Wege, die wir für die Menschen gehen, die wir lieben. (Klappentext)
    Dieses sehr emotional gehaltene Buch hat mich sehr berührt. Es greift viele aktuelle Themen auf, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger dazustehen. Der Schreibstil ist klar und deutlich, gut zu lesen, und vor allem sehr bildhaft. Ich konnte mir vieles sehr gut vor meinem geistigen Auge vorstellen.
    Aber ich bin auch hin- und hergerissen, zwischen Freude und Wut. Mit Franny hatte ich am Anfang so meine „Probleme“, habe sie aber dann doch immer mehr in mein Herz geschlossen. Das Buch will dem Leser sehr vieles sagen. Ich glaube aber, das sollte jeder Leser selbst herausfinden, was es ist und für sich dann seine Schlüsse ziehen.

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  • 4 Sterne

    Insta.amreading, 30.08.2020

    Als eBook bewertet

    Zugvögel ist eine Mischung aus Klima- und Abenteuerroman, angereichert mit einer Portion traumatischem Familiendrama. Die Hauptfigur Franny zog mich sofort in ihren Bann: eine rastlose Frau zwischen Flucht, Wanderlust und Bindung, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, Schuld, Selbstzerstörung und Erlösung, die nicht nur Seeschwalben sucht, sondern auch sich selbst.

    Die Erzählweise fand ich anstrengend, aber auch sehr emotional dicht und empathisch; manchmal hatte ich das Gefühl, dass Franny einfach zu viel fühlt, zu viel Mitgefühl hat und dadurch auch verloren und irrgeleitet wirkt - und das Gefühl der tiefen Melancholie ist z.T. ansteckend. Wie Franny war es mir schleierhaft, wie die Seeschwalben den Weg schaffen würden; ebenso ging es mir bei Frannys Reise, die teilweise genauso herzzerreißend und existenziell ist, wie das Schicksal der bedrohten Tiere. Als Leserin habe ich mich hin und hergerissen gefühlt zwischen knallhartem Realimus und eher mythischen Elementen, ähnlich den Schlafwandel-Episoden von Franny.

    Das Ende war für mich persönlich etwas unstimmig; im Vergleich zum Stil des Buches bis zu dem Punkt, kam es mir zu "einfach" und fast schon gehetzt vor (deswegen auch "nur" 4 Sterne). Ansonsten war ich aber komplett in einem Lesesog und kann mich gedanklich auch noch nicht von dem Buch(-thema) trennen. Ein beeindruckendes Debüt.

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  • 4 Sterne

    Marie aus E., 16.08.2020

    Als Buch bewertet

    Bei diesem Buch war ich kurz vor dem Abbruch.
    Mir war über weite Strecken des Buches nicht klar, worauf die Geschichte überhaupt abzielt. Worum geht es? Eine Anklage auf die Zerstörung der Lebensräume und den Klimawandel?
    Eine Reise einer Frau zu sich selbst, zur Absolution?
    Eine düstere Zukunftsvision?

    Auch jetzt, nach dem Lesen, kann ich das gar nicht so ganz beantworten. Erworben habe ich das Buch, weil mir das Cover so gut gefallen hat, es vermittelt eine Leichtigkeit, die der Klappentext aber schon gar nicht verspricht, hier war dann schon klar, dass es schwere Kost sein wird.

    Über viele Seiten plätscherte ich so dahin mit der Handlung und auf einem Schiff Richtung Küstenseeschwalben. Durchbrochen von Rückblicken im Leben der Hauptdarstellerin. Obwohl tragisch, hat mich das über lange Strecken völlig gelangweilt und ich musste mich zwingen, die Seiten nicht nur zu überfliegen.
    Gegen Ende hin dann - als sich die Fäden zusammenfanden - passt das alles dann aber ganz wunderbar, das Gesamtbild war so stimmig und hat mich auch Im Rückblick mit den Durststrecken versöhnt.


    Beispielsweise waren Ruhelosigkeit und das Stets-Unterwegssein-Müssen einer der Wesenszüge der Hauptdarstellerin und das wurde so überzeugend vermittelt.

    Anstrengend zu lesen, weil ich mich zur Konzentration zwingen musste, aber durchaus lohnenswert.

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  • 4 Sterne

    AnabellB, 05.11.2020

    Als Buch bewertet

    Berührende Geschichte
    Charlotte Mc Conaghy erzählt in Ihrem Roman „Zugvögel“ von der jungen Franny, die ihr ganze Leben am Meer verbracht hat und sich diesem und ihren gefiederten Freunden immer näher gefühlt hat als den Menschen. Mit dem Verschwinden der Vögel aufgrund des Klimawandels entscheidet sie sich, den Küstenseeschwalben auf ihrem Weg in den Süden zu folgen. Hierfür sucht sie eine Fischerboot, welches sie mitnimmt. Die Autorin nimmt uns mit auf diese beschwerliche Reise, die für Franny zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer wird.
    Das wunderschöne Cover und der Klappentext des Buches hatten mich direkt angesprochen.
    Als ich dann mit dem Lesen begonnen habe, hat mich der leichte Schreibstil der Autorin, die liebevolle Beschreibung der Umgebung und die fesselnde Lebensgeschichte der Franny so in den Bann gezogen, dass ich das Buch an einem Tag ausgelesen habe. Die Autorin hat es geschafft durch einen Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit die Spannung vom Anfang bis zum Ende aufrecht zu erhalten.
    Mein Fazit: Der Autorin ist mit ihrem ersten Roman ein berührendes, wunderschönes Werk gelungen. Von dieser „Feder" würde ich gerne mehr lesen und werde es meinen Freundinnen wärmstens empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Lesemone, 15.08.2020

    Als Buch bewertet

    Wer bei dem Buch denkt, es geht um Ornithologie, der liegt hier sehr falsch. Das Buch dreht sich zwar um Protagonistin Franny, die den letzten Küstenseeschwalben folgen will. Doch im Verlauf des Buches wird klar, dass es sich hier eher um eine düstere Lebensgeschichte der Protagonistin handelt. Die Stimmung empfand ich durchweg sehr melancholisch und düster. Man kann mit Franny jedoch mitfühlen und wenn man liest, was sie so in ihrem Leben erlebt hat, dann ist diese Stimmung auch nachvollziehbar. Die Autorin hat diese düstere Lebensgeschichte aber sehr gut in einen fast schon Abenteuerroman verpackt, bei dem es auch um die Zukunftsaussichten unserer Tierwelt und den Klimawandel geht. Wollen wir hoffen, dass es so weit nicht kommen wird! Die Autorin verbindet sehr gut Vergangenheit und Gegenwart, indem sie immer wieder Rückblenden zu verschiedenen Eckpunkten aus Frannys Leben schwenkt, damit man als Leser versteht, was überhaupt Fakt ist. Mir hat der Vergleich der rastlosen Vögel, die immer weiterziehen müssen zu Franny und ihrem Leben, sehr gut gefallen. Ich fand das Debüt der Autorin sehr gut, da sich das Buch gut lesen lässt, der Aufbau stimmig ist und es eine tiefgründige Message beinhaltet.

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  • 4 Sterne

    Billbo, 16.08.2020

    Als Buch bewertet

    Dem Titel nach und auch der Leseprobe entsprechend, dachte ich ein Buch vor mir zu haben, dass sich in der Tat mit Zugvögeln beschäftigt. Ich nahm an, dass der Leser diesbezüglich mit auf die Reise genommen wird. Und auf den ersten Seiten war dies auch der Fall, aber dann war ich allmählich etwas verwirrt und wusste das Buch nicht recht einzuschätzen, da sich hier mehrere Themen auftaten.
    Mit Sicherheit habe auch ich schon von Artenschutz gehört, vom Leerfischen der Meere, davon, dass täglich mehrere Pflanzen-und Tiergattungen vom Erdboden verschwinden, aber an einigen Stellen kam es mir schon sehr futuristisch vor und ich wähnte mich im Jahre 2050.
    Zumindest hätte ich bei diesem Titel nicht erwartet, dass Franny Stone (Lynch) sich mit derart vielen Sorgen herumschlagen muss, wobei natürlich ihre "Wanderfüße" eben durch diese Sorgen zu erklären sind. Wahnsinn, wie sie sich den Naturgewalten und vor allem dem eisigen Meer aussetzt!
    Nach und nach wurden die Handlungsstränge zusammengelegt und es wurde daraus eine runde Sache. Fragen blieben nicht offen. Abschließend kann ich sagen, dass mir dieses Buch trotz einigem Stirnrunzeln ganz gut gefallen hat und ich es weiter empfehlen würde.

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  • 4 Sterne

    Billbo, 29.08.2020

    Als Buch bewertet

    Dem Titel nach und auch der Leseprobe entsprechend, dachte ich ein Buch vor mir zu haben, dass sich in der Tat mit Zugvögeln beschäftigt. Ich nahm an, dass der Leser diesbezüglich mit auf die Reise genommen wird. Und auf den ersten Seiten war dies auch der Fall, aber dann war ich allmählich etwas verwirrt und wusste das Buch nicht recht einzuschätzen, da sich hier mehrere Themen auftaten.
    Mit Sicherheit habe auch ich schon von Artenschutz gehört, vom Leerfischen der Meere, davon, dass täglich mehrere Pflanzen-und Tiergattungen vom Erdboden verschwinden, aber an einigen Stellen kam es mir schon sehr futuristisch vor und ich wähnte mich im Jahre 2050.
    Zumindest hätte ich bei diesem Titel nicht erwartet, dass Franny Stone (Lynch) sich mit derart vielen Sorgen herumschlagen muss, wobei natürlich ihre "Wanderfüße" eben durch diese Sorgen zu erklären sind. Wahnsinn, wie sie sich den Naturgewalten und vor allem dem eisigen Meer aussetzt!
    Nach und nach wurden die Handlungsstränge zusammengelegt und es wurde daraus eine runde Sache. Fragen blieben nicht offen. Abschließend kann ich sagen, dass mir dieses Buch trotz einigem Stirnrunzeln ganz gut gefallen hat und ich es weiter empfehlen würde.

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  • 4 Sterne

    Kathrin R., 19.08.2020

    Als Buch bewertet

    Mitreißend und eindrucksvolle Geschichte

    Charlotte McConaghy hat mich mit der Idee ihres Buches gleich angesprochen und neugierig gemacht. Auch das Cover hat mich gleich begeistert und in den Bann gezogen.

    Bereits auf den ersten Seiten habe ich gemerkt, wie wichtig der Autorin die Natur und die Tiere sind, was sie gleich sympathisch gemacht hat. Trotzdem habe ich einige Zeit gebraucht, um so richtig in die Geschichte zu finden und mich dieser ganz hinzugeben. Dann war ich aber gefesselt von der Handlung und ich hätte mir das Buch nicht so mitreißend und an einigen Stellen fast schon einem Thriller gleichend. Auch fand ich die Geschichte sehr emotional, wodurch sie mich sehr berührt hat.

    Die Beschreibungen der Natur und die entsprechenden Tiere fand ich sehr eindrucksvoll. Auch die Hauptfigur wurde mir in der Geschichte immer sympathischer, wodurch mir das Lesen immer besser gefallen hat.

    Am Ende kann ich nur sagen, dass ich mir etwas anderes vorgestellt hatte und daher überrascht wurde. Zudem hat mich die Geschichte dann doch in ihren Bann gezogen.

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  • 4 Sterne

    Anonym, 08.09.2020

    Als Buch bewertet

    Zugvögel von Charlotte McConaghy

    Roman S. Fischer Verlag

    Franny fühlt eine tiefe Verbundenheit zum Meer und liebt die Zugvögel. Als Ornithologin folgt sie den letzten Küstensseschwalben auf ihrem Weg, als diese anfangen zu verschwinden.

    Auf einem der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in Richtung Antarktis. Wie die Vögel ist Franny immer am weiterziehen, verweilt nie lange am selben Ort, ihre "Wanderfüsse" ziehen sie immer weiter, doch ihrer Vergangenheit kann sie trotzallem nicht entfliehen..

    Ein gefühlvolles und sehr lyrisches Buch, gerade der schöne Schreibstil lässt einem in die Geschichte eintauchen. Die Schiffscrew fand ich einfach genial, so viele unterschiedliche Charakteren, aber genau so wie man sich eine Crew an Bord vorstellt. :)
    Ab und an war es etwas verwirrend, daher ziehe ich einen Stern ab. Ansonsten eine Geschichte die nachhalt und auch viele Fragen aufwirft wie wir eine solche Zukunftsversion verhindern können.

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  • 4 Sterne

    J. H., 15.08.2020

    Als Buch bewertet

    Düsterer als gedacht

    Das Buch "Zugvögel" ist nicht das, was man auf den ersten Blick erwartet. Es geht nicht vorrangig um Vögel, wobei Ornithologen vielleicht trotzdem auf ihre Kosten kommen.

    Franny reist den Zugvögeln in die Arktis hinterher. Doch nicht nur das wird für sie zu einem Abenteuer, sondern auch, dass sie sich mit ihrer Recht düsteren Vergangenheit auseindersetzen muss. Ihre Lebensgeschichte ist absolut nicht leicht und das kommt im Buch gut und nicht sehr schonend verpackt rüber.
    Mit Franny als Protagonistin kann man dabei durchaus mitfühlen und das Buch ist sehr tiefgründig und macht nachdenklich. Jedoch glaube ich, dass einige Leser mit diesem hohen Maß an Melancholie vielleicht nicht umgehen können. Ich habe selbst auch gemerkt, dass es ganz schön harter Tobak ist und etwas auf die Stimmung drückt.

    Dennoch fand ich es sehr spannend, gut geschrieben und authentisch, weshalb ich es nicht ungern gelesen habe.

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  • 4 Sterne

    Jonas1704, 06.10.2020

    Als Buch bewertet

    Der Roman Zugvögel von Charlotte McConaghy befasst sich mit der Zukunft, in der durch den Klimawandel und den Menschen fast alle Tiere ausgestorben sind. Nur ein paar Küstenseeschwalben sind übriggeblieben und die Protagonistin Fanny beschließt ihren bis zu ihrer Reise in die Antarktis zu folgen. Ein Fischerboot begleitet sie auf ihrer merkwürdigen Reise mit einer Besatzung exzentrischer Charakteren.
    Der Erzählton des Romans ist eher ruhig, zum Teil poetisch und es werden so einige Denkanstöße gegeben, manche aber bleiben recht flach, von daher könnte ein wenig mehr Tiefgang wünschenswert sein.
    Die Protagonistin Franny ist ein symphatischer, vielschichtiger Charakter, die auf Sinnessuche geht und sich auf eine Reise in ihr selbst begibt.
    Dies mitzuverfolgen war fesselnd und bewegend zugleich. Ein gelungener Debutroman mit noch ein wenig Luft nach oben.

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  • 3 Sterne

    Batyr, 14.08.2020

    Als Buch bewertet

    Ehrgeiziges Debüt
    Charlotte McConaghy hat sich viel vorgenommen.
    Ihr Engagement für Natur und Umwelt dürfte mit Fug und Recht als Zentralpunkt ihres literarischen Debüts ausgemacht werden. Befremdend ist in diesem Kontext allerdings, dass die Autorin vollkommen ohne politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche Bezüge auskommt. Alle Personen verbleiben in diesem Roman bei einem ganz allgemeinen Beklagen einer zerstörten Umwelt, dem Verschwinden der meisten Gattungen von Wildtieren. Sogar die als Wissenschaftler bezeichneten Figuren, allen voran Frannys Ehemann Niall, beschränken sich auf ein übermäßig emotionales Lamento.
    In direktem Zusammenhang mit diesem Umweltthema ist die Gestaltung des Textes als Abenteuerroman anzusehen. Die Reise, die tatsächlich von der Arktis in die Antarktis führt, lässt vermuten, dass McConaghy sich an keinem geringeren literarischen Vorbild als Melvilles Moby Dick orientiert, auch wenn man Frannys unbedingte Willenskraft in der Verfolgung ihres Zieles in Rechnung stellt.
    Des Weiteren lässt sich konstatieren, dass die Autorin entscheidende Anleihen beim englischsprachigen Schicksalsroman des 19. Jahrhunderts gemacht hat. Durch eine geschickte Konstruktion von gestaffelten Rückblenden erschließt sich dem Leser nach und nach das ganze Ausmaß der Unglücksfälle, die Frannys Schicksal bestimmen. Eine Prise folkloristischer keltischer Mythen ist da durchaus passend. Auffällig ist in diesem Zusammenhang die unterschiedliche Prägnanz der Figurencharakterisierung. Während Franny und einige Besatzungsmitglieder der Saghani in ihrer ganzen Getriebenheit sehr plastisch gestaltet sind, bleibt ein Großteil des Personals, allen voran Frannys Lebensmensch Niall, seltsam blass und geradezu widersprüchlich in der Charakterzeichnung.
    Am Rande sei ausgesprochen kritisch angemerkt, wie demonstrativ die Übersetzerin ihre political correctness vor sich herträgt. Gendergerecht von den ‚Studierenden‘ in Nialls Lehrberanstaltungen zu sprechen, oder noch alberner, auf ‚Lebenspartner und -partnerinnen‘ zu rekurrieren, verrät ein ängstliche Verhaftung an den Zeitgeist, die ein Unvermögen dokumentiert, den Ansprüchen der literarischen Vorlage gerecht zu werden.
    Fazit: eine spannende Lektüre, deren Defizite aber trotzdem das Potential der Autorin unterstreichen und auf eine Weiterentwicklung hoffen lassen.

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  • 3 Sterne

    nicigirl85, 01.09.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Die Frau mit den Wanderfüßen...

    Auf das Buch bin ich durch die hübsche Aufmachung aufmerksam geworden und nach der Leseprobe war klar, dass ich diesen Zukunftsroman unbedingt lesen möchte.

    In der Geschichte begleiten wir Franny in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft, in der bereits zahlreiche Tierarten nicht mehr existieren. Sie beschließt den Küstenseeschwalben ein letztes Mal zu folgen. Wird diese Reise ihr Ende oder einen Neuanfang bedeuten?

    Zunächst einmal muss ich von dem unglaublich fesselnden Schreibstil der Autorin schwärmen. Sie hat so wundervolle sprachliche Bilder geschaffen, dass es einem sehr leicht fällt sich die Situationen vorzustellen.

    Während die erste Hälfte des Romans nur aus Mysterien und diversen Puzzlestücken eines Lebens besteht und man beim Lesen immer nur noch mehr Fragezeichen im Kopf tanzen hat, lösen sich diese nach und nach auf. Man beginnt zu verstehen, bekommt Vermutungen bestätigt oder widerlegt.

    Franny als Figur ist schon etwas anderes als du und ich. Ihre Kindheit war nicht die leichteste und die Vergangenheit verfolgt sie auf Schritt und Tritt. Ich brauchte recht lange, um emotional an sie heranzukommen und sie zu verstehen. Wahrscheinlich war dies von der Autorin so gewollt, dass die Hauptakteurin und der Roman an sich lange Zeit ein Rätsel bleiben.

    Die Crew auf dem Schiff war schon ein cooler, bunt gemischter Haufen, allerdings bleibt die Autorin bei diesen Nebenfiguren sehr an der Oberfläche.

    Als es zu den Auflösungen kommt, werden einem einige Überraschungen geboten, die man so in keinem Fall erwartet hat. Leider werden diverse Fragen gar nicht beantwortet, vieles auch recht unschlüssig aufgelöst. Irgendwie hat für mich so einiges logisch keinen Sinn ergeben.

    Zudem muss ich anmerken, dass ich beim Lesen zu keiner Zeit das Gefühl hatte, dass man sich in der Zukunft bewegt, da das Setting eher so dargestellt war wie unsere Gegenwart, wenn nicht sogar zwanzig Jahre zuvor.

    Fazit: Eine Roman, der mich sprachlich umgehauen hat, aber inhaltlich nicht vollends überzeugen konnte. Daher kann ich nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen.

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  • 3 Sterne

    Elke H., 16.08.2020

    Als Buch bewertet

    Das Verhältnis von Mensch und Natur, ein Thema, das seit Jahrzehnten Autoren beschäftigt. Man denke nur an Thoreaus „Walden“, Melvilles „Moby Dick“ oder Hemingways „Der alte Mann und das Meer“. Und in dem Maße, in dem die Zerstörung unserer Umwelt voranschreitet, Lebensräume sich für Menschen und Tiere verändern, Bestände quer durch alle Spezies dezimiert werden, beschäftigen sich auch in der aktuellen Belletristik Autor*innen mit dieser Thematik. Man denke nur an die erfolgreichen Romane von Maja Lund. Nun also Charlotte McConaghy, die von ihrer Liebe zur Natur zu ihrem Debüt „Zugvögel“ inspiriert wurde.

    In einer Welt, in der es kaum noch Vögel gibt, setzt sich Franny, eine Ornithologin, den Gefahren des Atlantiks aus und folgt der Wanderung der letzten Küstenseeschwalben von Grönland bis in die Antarktis. Aber es ist nur in geringem Maße das wissenschaftliche Interesse, das sie antreibt, es sind vor allem ihre inneren Dämonen. Die Vergangenheit, die sie nicht ruhen lässt und für ihre Unrast verantwortlich ist.

    „Zugvögel“ bedient verschiedene Genres und ist eine Melange aus Love-Story, Krimi, Abenteuerroman und Klima-Fiktion. Letzeres passt natürlich thematisch gut in unsere Zeit und weckt mit Sicherheit Interesse, hat aber leider eine große Schwäche: Wenn es das Anliegen einer Autorin ist, auf die Umweltzerstörung und deren nachfolgende Problem für die Tierwelt aufmerksam zu machen, sollte sie über das bloße Jammern hinausgehen. McConaghy verzichtet leider auf die Benennung der Ursachen, sieht die Probleme nicht in ihrem gesellschaftspolitischen Zusammenhang, sondern überlagert ihr eigentlich brisantes Thema mit den persönlichen Schwierigkeiten der Protagonistin. Eine vertane Chance. Schade.

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  • 2 Sterne

    brauneye29, 26.08.2020

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    Fanny hat ihr bisheriges Leben am Meer verbracht. Die Vögel waren ihr immer wichtiger als die Menschen. Als immer weniger Vögel erscheinen, beschließt sie den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Mit einem der letzten Fischerboote begibt sie sich auf die Reise. Doch diese Reise ist viel mehr als nur die Verfolgung der Vögel, es ist auch ein Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrer Vergangenheit.

    Meine Meinung:

    Ich hab mich von Anfang an extrem schwer getan mit dem Buch. Es hatte für mich eine extrem düstere Stimmung, die mir irgendwie schwer gemacht hat, dass Buch zu lesen. Für mich zog es sich wie Gummi und ich war dann irgendwann auch froh, dass es zu Ende war. Es war wahrscheinlich einfach nicht mein Buch.

    Fazit:

    Nicht mein Buch

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 01.08.2020

    Als Buch bewertet

    Charlotte Mc Conaghys Roman „Zugvögel“ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Wenn man ein wenig gelesen hat, lässt einen diese Geschichte nicht los.
    Franny Stone hat Wanderfüße, die sie immer weitertragen. Ganz besonders zieht es sie zum Meer. Sie lebt in einer Zeit, als immer mehr Tiere von der Erde verschwinden und die Meere leergefischt sind. Sie will den letzten Küstenseeschwalben folgen, die sich von Grönland zur Antarktis aufmachen. Dafür braucht sie ein Boot und so landet sie in der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote. Man macht es ihr nicht leicht, aber sie nimmt alles auf sich, weil sie sich schuldig fühlt und etwas gutmachen will. Doch die Reise wird lebensbedrohlich.
    Es ist eine sehr emotionale Geschichte, die viele unterschiedliche Gefühle in einem auslöst. Dabei ist Franny eine Person, die es einem nicht leicht macht. Aber je länger ich sie begleiten durfte, umso mehr ist sie mir ans Herz gewachsen. Immer wieder gibt es Rückblenden in ihre Vergangenheit und am Ende begreift man, was Franny zu schaffen macht und welches Geheimnis sie mit sich herumträgt. Sie ist eine starke Frau, die so vieles tragen muss.
    Aber auch alle anderen Personen sind sehr gut und individuell gestaltet. Die Crew des Fischerbootes ist zunächst nicht begeistert von ihrem Passagier, doch mit der Zeit beobachten sie auch ganz gespannt die roten Punkte der Peilsender, die immer wieder Hoffnung geben. Niall nimmt Franny so wie sie ist und lässt sie gehen, da er weiß, sie wird zu ihm zurückkehren. Die beiden verbindet eine große und ganz besondere Liebe und sie brennen beide dafür, die letzten Tiere zu retten.
    Es ist eine wundervolle Geschichte, die mich sehr berührt hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elaine L., 13.08.2020

    Als Buch bewertet

    Auf Wanderschaft

    Nach dem Lesen dieses Buches blieb erst einmal starke innere Berührung und ein Nachspüren des Gelesenen zurück. Denn "Zugvögel" spricht enorm viele zentrale Themen an: Die Zerstörung, die wir Menschen durch den Klimawandel unserer Mitwelt antun. Das innere Drängen weiter zu gehen und nicht stehen zu bleiben. Und der Wunsch, geliebten Menschen einen letzten Wunsch zu erfüllen und dabei über jede Belastungsgrenze hinauszugehen.
    Die Autorin Charlotte McConaghy hat mit "Zugvögel" ein Plädoyer für die Achtsamkeit für unsere Mitwelt geschaffen und eines, das bei Franny - der Hauptperson dieses Buches - eine enorme Entwicklung aufgezeigt hat. Dieses Buch berührt tief das innere Streben des Menschen nach Veränderung, nach Bewegung, nach neuen Erfahrungen, zeigt aber auch auf, was mensch dafür zurücklassen muss.
    Das Buch kann ganz viel verändern und eignet sich nicht zum mal eben zwischendurch lesen. Es darf im wahrsten Sinne des Wortes "verdaut" werden, so dass Ruhepausen zwischen den einzelnen Kapiteln mir sehr stimmig erscheinen.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesestern, 20.09.2020

    Als Buch bewertet

    Die Suche nach Erlösung und der letzte Flug der Seeschwalben

    "Zugvögel" ist das literarische Debüt von Charlotte McConaghy und ist im September 2020 bei S.Fischer Verlage erschienen.

    Wir begegnen hier der einzigartigen, sehr eindrücklich beschriebenen Protagonistin Franny, die durch ihren starken Willen und ihre heimatlose Prägung ihre Umgebung in Atem hält.

    Durch ihr Zusammenkommen mit Niall ihrer großen Liebe, einem Wissenschaftler und ihr gleich gesinnten Vogel- und Naturliebhaber, scheint erstmal Ruhe in ihr Leben zu kommen.

    Doch schon bald verselbstständigen sich ihre Wanderfüße und die ungestüme und wilde Seite ihres Charakters tritt wieder in Erscheinung.

    So verlässt sie immer wieder ihr Zuhause und ihren Mann auf der Suche nach innerem Frieden.

    Der Roman erzählt von Frannys letzter Reise, abenteuerlich und gefährlich und immer auf der Spur der letzten Küsten-Seeschwalben.

    Dabei werden Erinnerungen wach, die in Rückblenden ihr früheres Leben beleuchten.

    Wer ist diese Frau, die heimatlos zwischen zwei Welten schwebt?

    Was ist mit ihrer Tochter geschehen, lebt ihr Mann noch und warum war Franny im Gefängnis?

    Viele Fragen und Geheimnisse, die erst am Ende der Reise eine Antwort finden.

    Bei alldem liegt eine düstere Schwere in der Luft, die die verheerenden Folgen des Klimawandels signalisiert und dem Leser einen Blick in die Zukunft eröffnet.

    Der atmosphärisch dichte und emotionale Sprachstil hat mich total begeistert und in seinen Bann gezogen.Metapher und Szenen aus der Natur und Tierwelt dienen als Sinnbild für Frannys Leben.

    Besonders das Meer als Lebenselixier, unberechenbar, stürmisch und zugleich auch still und friedlich steht für ihren leidenschaftlichen von Höhen und Tiefen durchzogenenen Charakter.

    Wie auf den Wellen des Meeres wird man lesend durch die Geschichte getrieben.

    Franny folgt zusammen mit der Crew eines Fischerbootes den Vögeln und zugleich ihrer inneren Eingebung, um ihren Bestimmungsort zu erreichen.

    Ein vielschichtiger Roman, der zugleich Liebesgeschichte, Kriminalroman und Ökodystopie miteinander verbindet, aufwühlt, nachdenklich macht und zum Ziel führt.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 18.10.2020

    Als eBook bewertet

    *Unvergessliches, sehr emotionales Leseerlebnis*
    Mit „Zugvögel” hat die australische Autorin Charlotte McConaghy einen bemerkenswerten Roman vorgelegt, der mit seiner erschütternden Thematik und Intensität unter die Haut geht und sehr nachdenklich stimmt. In ihrem Roman ist McConaghy ein abwechslungsreicher und faszinierender Genremix aus bewegendem Familiendrama, unterhaltsamen Abenteuerroman, wunderschönem Nature Writing, bedrückender „Climate Fiction“und schockierendem Endzeitroman gelungen.
    Behutsam führt uns die Autorin in das beklemmende und erschreckend realistisch wirkende Setting ihrer in einer nahen Zukunft angesiedelten Geschichte ein und es dauert eine Weile bis man voller Beklommenheit erkennt, dass wegen des Klimawandels nicht nur einzelne Tierarten vom Aussterben bedroht sind, sondern dass die komplette Tierpopulationen betroffen ist und Fische, Reptilien, Affen, Bären, Großkatzen oder Wölfe fast völlig aus ihrem Lebensraum verschwunden sind. Sogar Wälder stehen vor dem totalen Kollaps und werden in einigen Jahren nicht mehr existieren, so dass es Wartelisten für Naturliebhaber gibt, um diese noch ein letztes Mal besuchen zu dürfen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die etwas seltsame Protagonistin Franny Stone, die sich in den Kopf gesetzt hat, die letzten Küstenseeschwalben auf ihrer möglicherweise letzten beschwerlichen Reise von Grönland bis zur Antarktis zu folgen. Alles setzt sie daran, um an Bord der Saghani, eines der wenigen verbliebenen Fischereiboote, zu kommen sowie Kapitän und Crew davon zu überzeugen, den mit Peilsendern markierten Vögeln auf ihrer „Wanderung“ Richtung Süden zu folgen – in der Hoffnung, dass diese sie zu großen Fischschwärmen und einem ertragreichen Fang führen.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis ich in die recht düstere Erzählung hineingefunden habe und insbesondere mit der sehr außergewöhnlichen Protagonistin und Ich-Erzählerin, ihrer zunächst unverständlichen Getriebenheit und ihren dunklen Geheimnissen warm wurde. Doch dann konnte ich mich der enormen Sogwirkung dieser eindringlichen, bisweilen verwirrenden und aufwühlenden Geschichte nicht mehr entziehen. Bald war ich völlig von der dichten, melancholischen Stimmung und den atemberaubenden Naturbeschreibungen gefesselt.
    Franny ist ein vielschichtiger, schwieriger und sehr ambivalenter Charakter, der von den Schatten der Vergangenheit gezeichnet ist und oft von ihren irritierenden Seelenzuständen und düsteren Obsessionen in die Tiefe gezogen wird. Sehr eindringlich bringt sie uns Frannys unentwegten Kampf gegen ihre inneren Dämonen näher und konfrontiert uns mit den Abgründen ihrer instabilen Psyche. Geschickt präsentiert die Autorin in den eingestreuten Rückblenden schrittweise Einblicke in Frannys tragische Vergangenheit und leidenschaftliche, impulsive Ehe mit dem Wissenschaftler Niall, so dass immer mehr Geheimnisse aber auch traumatische Ereignisse und Verluste ans Licht kommen. So beginnt man allmählich die Hintergründe für Frannys fatale „Wanderlust“ zu verstehen, bewundert ihre Stärke und leidet mit ihren Qualen. Schließlich begreift man auch den Beweggrund für ihre besessene Jagd nach den letzten Vögeln der Welt, mit der sie sich eine letzte Chance auf persönliche Erlösung und Selbstvergebung erhofft.
    Sehr faszinierend sind auch die übrigen, teilweise sehr exzentrischen Charaktere der Crew des Fischerboots, die auf ihre Weise alle sehr »speziell« und mit vielen Ecken und Kanten sind und ihre besondere Rolle während ihrer oft herausfordernden und lebensbedrohlichen Reise übernehmen.
    Die Autorin beendet ihren aufwühlenden und eindringlich geschriebenen Roman trotz aller Düsternis mit einem berührenden und hoffnungsvollen Ausklang, der sehr nachdenklich aber auch versöhnlich stimmt.

    FAZIT
    Ein eindringlicher, bewegender Roman mit einer aufwühlenden, sehr bemerkenswerten Geschichte und einer faszinierenden Heldin.
    Ein herausforderndes, aber unvergessliches Leseerlebnis!

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