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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hoelzchen, 13.08.2023

    1953: der britische Journalist Eddy und Bruno, ein Tischler aus Hamburg, sind ein Paar. Doch die Zeit ist noch nicht reif, um ihre gleichgeschlechtliche Liebe zu zeigen. Mit einem, von Bruno zum Wohnmobil umgebauten VW, begeben sie sich auf eine Reise in den Iran. Auf dem Weg dorthin, treffen sie auf viele freundliche Menschen und sie verständigen sich mit Händen und Füßen. Auch im Iran ist die Gastfreundschaft groß. So treffen sie auf die Familie Khademi. Dort können sie parken und die Annehmlichkeiten des Hauses genießen. Schlafen tun die beiden weiterhin im Auto, um auch Zeit für sich zu haben und ungestört miteinander sprechen zu können. Doch schon bald kommen Zweifel auf. War das Aufeinandertreffen tatsächlich ein Zufall? Können sie der Familie trauen? Was anfangs als harmlose Reisereportage für Eddys Arbeitgeber, der BBC in London, geplant war, schlägt plötzlich um, denn die politischen Unruhen nehmen zu. Der Iran steht an einem Scheidepunkt: Demokratie, Tradition oder sogar Sozialismus? Für Eddy und Bruno wird die Situation immer gefährlicher und dann wird Eddy auch noch von seiner Vergangenheit eingeholt. Die Lage wird immer undurchsichtiger, doch es gibt einen Ausweg und Eddy und Bruno müssen Kompromisse eingehen, bis sie ihre Rückreise nach Hamburg antreten können.
    „Zum Schweigen verdammt“ von Melanie Metzenthin ist der vierte Band aus der „Stumme-Helden-Reihe“. Das Buch kann aber völlig unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden. Für mich war es der erste Roman aus dieser Reihe. Er hat mir so gut gefallen, dass ich nun auch neugierig auf die Vorgängerromane geworden bin. Ich mag den Schreibstil der Autorin, die mir schon aus der „Hafenschwester-Saga“ bekannt ist. Bei dem vorliegenden Roman gefällt mir die Mischung aus einer fiktiven Geschichte und historischen Ereignissen. Ich habe viel dazugelernt. Leider muss ich gestehen, dass ich bislang nicht viel über den Iran wusste. Meine Kenntnisse waren geprägt, durch die aktuellen, schlimmen Ereignisse in diesem Land. Umso erstaunter war ich zu lesen, dass der Iran in den 50er Jahren wesentlich freier daherkam als Deutschland. Im Nachwort erfährt man so einiges, so war zum Beispiel Homosexualität im Iran bis 1979 straffrei, während es in Deutschland erst seit 1994 straffrei ist. Das Tauziehen der Amerikaner, Engländer und Russen um den Iran ist von wichtiger Bedeutung, um die Entwicklung dieses Landes besser verstehen zu können. Vielen Dank an Melanie Metzenthin, dass sie mir auf so entspannte Art und Weise die Hintergründe nähergebracht hat. Die beiden Protagonisten Eddy und Bruno finde ich sehr sympathisch. Ich mag ihre charmante Art und ihren Witz. Zudem bewundere ich ihren Mut, sich auf diese Reise begeben zu haben. Unter heutigen Maßstäben kaum vorstellbar. Die digitale Welt hat uns fest im Griff. Die Leichtigkeit von früher ist uns in vielen Dingen abhandengekommen. Ein Zurück gibt es nicht mehr, aber der Roman erinnert uns an diese Zeiten und vielleicht hilft es uns, sich nicht immer so wichtig zu nehmen und auch mehr Leichtigkeit an den Tag zu legen. Zwar sind Eddy und Bruno zum Schweigen verdammt worden, doch die beiden haben sich nicht unterkriegen lassen und sind ihren Weg gegangen. Was für eine tolle Botschaft. Ich wünsche mir deshalb viele Leser und Leserinnen für dieses tolle Buch und vergebe 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Shilo, 28.07.2023

    Ein beeindruckender Roman
    Mit diesem Buch hat Melanie Metzenthin einen außergewöhnlichen und spannenden Roman geschrieben. Er beschreibt die Reise von dem Journalisten Eddy und seinem Freund Bruno im Jahr 1953 von Hamburg nach Teheran, um eine Reportage für den BBC zu schreiben. Sie sind mehr als nur Freunde, doch das ist zu jener Zeit strafbar und muss absolut geheim bleiben.
    Im Iran erfahren sie uneingeschränkte Gastfreundschaft und dürfen in Teheran bei einer Familie mit ihrem VW-Bus bleiben. Ist es wirklich nur Gastfreundschaft oder steckt mehr dahinter?
    Die beiden Freunde geraten in die Turbulenzen des Sturzes von Premierminister Massadegh und die Ereignisse überschlagen sich. Dabei geraten sie in die Fänge der Geheimdienste.
    Dieser fesselnde Roman, der auf penibel recherchierten historischen Ereignissen beruht, erzählt von den politischen Hintergründen und den Geschehen, die diese nach sich zogen. Auch wenn die beiden Protagonisten fiktiv sind, gaben sie mir doch das Gefühl, real und authentisch zu sein.
    Dieses Buch kann ich jedem, der an historischen Ereignissen und Hintergründen interessiert ist, die bisher kaum bekannt waren, bedingungslos empfehlen. 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katjuschka, 01.08.2023

    Der Kalte Krieg war USA vs. Sowjetunion, Nato vs. Warschauer Pakt. Und er fand über ihre "Stellvertreter" BRD und DDR direkt vor den Augen der Weltöffentlichkeit statt.
    Mit dem Iran gab es jedoch einen Schauplatz, bei dem die Großmächte ihre Fäden im Verborgenen gezogen haben - über die Geheimdienste!
    Während des Konfliktes zwischen dem Iran und Großbritannien um die persischen Ölforderungen (bei dem Den Haag Teheran Recht gegeben hat!) hat der Iran einen starken Premierminister und einen politisch schwachen Schah.
    Die kommunistische Tudeh-Partei unterstützt Premier Mohammad Mossadegh, die USA den jungen Schah Mohammed Reza Pahlavi.
    Um zu vermeiden, dass der Iran kommunistisch wird und sich zu eng an die Sowjetunion bindet, planen CIA und MI6 den Sturz der demokratisch gewählten Regierung und eine Stärkung der Macht des religiösen, vermeintlich leicht lenkbaren Schah.

    Die Geschehnisse im Iran, die vollumfänglich erst 2013 nach Veröffentlichung der entsprechenden Akten ans Tageslicht kamen, werden hier in eine fiktive Handlung eingebunden, welche auch und vor allem die Sichtweise der Perser zu Wort kommen lässt.
    Bruno und Eddy treffen für ihre geplante Reisereportage auf verschiedene Personen, sodass historische Zusammenhänge und unterschiedliche politische Ansichten für die jungen Männer (und die Leserschaft) über die geführten Gespräche etwas klarer werden, auch wenn noch immer viele Fragen offen bleiben.
    Dabei beschreibt die Autorin gleichzeitig auch die vielfältige Schönheit des Landes und die Kultur der stolzen Perser.
    Der Iran, unter dem starken und zukunftsorientierten Reza Schah ein demokratischer, säkularer Staat, wird unter seinem unerfahrenen Sohn Reza Pahlavi leider zum Spielball der Großmächte.
    Die Doppelmoral in Ost und West ist erschreckend und zeigt deutlich, wie schnell auf beiden Seiten Werte verkauft werden um ein angestrebtes Ziel zu erreichen.
    Das Schicksal der Menschen: Kollateralschäden!
    Melanie Metzenthin erzählt in ihrer sehr gut recherchierten Geschichte den Beginn der Wandlung eines neutralen, tendenziell den europäischen Werten zugewandten Landes, in den Gottesstaat, wie wir ihn heute kennen.
    Der gastfreundliche und in der damaligen Zeit noch weltoffene Iran mit seinen freundlichen und herzlichen Menschen, wird hier ganz wunderbar beschrieben.
    Die aktuellen Bilder von tief verschleierten Frauen die keine Rechte mehr haben, von teils offen aggressiv auftretenden Männern, sowie von Demonstrationen, bei den Menschen brutal niedergeprügelt werden, stimmen dadurch noch trauriger.

    Da mir schon "Im Lautlosen" von Melanie Metzenthin extrem gut gefallen hat, habe ich mich mit "Zum Schweigen verdammt" zum ersten Mal für eine Geschichte mit Handlungsort Iran entschieden.
    Eine gute Entscheidung, denn ich habe viel neues erfahren und gelernt!
    Interessant ist auch das Nachwort.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 21.08.2023

    Schon länger geplant, wird ein Traum endlich Wirklichkeit. Der Umbau des VW-Busses ist fertig und die beiden Freunde Eddy und Bruno können sich auf große Fahrt begeben. Aber nicht nur das. Diese Exkursion wird sogar finanziell unterstützt. Von Eddys Arbeitgeber und auch, dass Bruno als Fotograf mitreist, gehört zur Förderung. Bereits auf dem Weg zu ihrem Ziel Iran, begegnen sie gastfreundlichen Menschen, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

    Den Iran als Touristen zu besuchen, das ist nicht ungefährlich. Im Jahr 1953 gab es noch sehr aktive Geheimdienstler, die überall und bei jedem Verrat vermuteten. Richtig gefährlich wurde der Aufenthalt, als es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen auf den Straßen kam. Der Schah wurde zum Zankapfel und es gab sowohl Unterstützer als auch Gegner des Mannes. Wie Eddy und Bruno diese schwierige Phase meisterten, das wird in „Zum Schweigen verdammt“ recht anschaulich beschrieben.

    Ich las auch die drei vorherigen Bände der Reihe „Leise Helden“. Dieser vierte und letzte Band befasst sich mit einem völlig neuen Thema: dem Orient. Wie bei jedem ihrer Bücher recherchierte die Autorin ausführlich. Es ist also keine schlichte Unterhaltung, die hier geboten wird. Viel mehr ein „Ausflug“ in die Geschichte des Irans, als der Schah und seine deutschstämmige Frau noch in Teheran residierten.

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  • 5 Sterne

    Siglinde H., 12.08.2023

    Iranische Geschichte unterhaltsam näher gebracht
    Sommer 1953 Der Deutsche Bruno ist zusammen mit seinem Freund, dem Briten Eddy, mit dem Wohnmobil unterwegs von Hamburg nach Teheran. Eddy ist Journalist und plant einen Reisebericht, um seine Karriere damit zu befeuern. Die Freunde sind in Hochstimmung. Endlich brauchen sie ihre Liebe nicht mehr zu verstecken. Sie begegnen freundlichen Menschen und sehen viele interessante Orte. Alles scheint perfekt, bis sie im Iran einer Gruppe Russen über den Weg laufen, die die beiden in ein unangenehmes Gespräch verwickeln. Nun ist es mit der Ruhe vorbei. Eddy fühlt sich vom russischen Geheimdienst verfolgt, sieht in jedem einen möglichen Spion. Nicht ganz abwegig, denn russische und westliche Interessen treffen im Iran aufeinander.

    Ohne es zu wollen, finden sich Bruno und Eddy mitten in einem gewaltsamen politischen Umbruch und geraten in den Fokus der russischen und westlichen Geheimdienste, müssen um ihr Leben und ihre bürgerliche Existenz fürchten.

    Ich liebe die Bücher der Autorin, weil sie gut recherchierte historische Ereignisse verständlich und in unterhaltsamem, fesselnden Romanen dem Leser näher bringt.

    Mein Bild vom Iran ist geprägt von der Zeit nach dem Umsturz durch Ayatollah Khomeini und den aktuellen Widerstand, besonders der iranischen Frauen. Durch diesen Roman und durch die Augen der beiden Liebenden Eddy und Bruno lerne ich einen ganz anderen Iran kennen - westlich orientiert, weltoffen und Fremden gegenüber gastfreundlich. 1953 gärt es gewaltig, seit der Premierminister Mossadegh die britischen Ölfirmen enteignet hat. Sowohl der Westen als auch die Sowjetunion möchten das schwarze Gold für sich. Der Iran wird zum Spielplatz der Geheimdienste, die versuchen , die Massen und die Politiker in ihrem Sinne zu beeinflussen . Diese Schilderungen waren interessant und in meinen Augen beschämend für die beteiligten Großmächte.

    Bruno und Eddy waren mir sehr sympathisch. Beide sind durch ihre Erfahrungen im 2. Weltkrieg geprägt und haben deshalb einen besonders kritischen Blick auf die Ereignisse. Ich war schockiert, dass allein ihr Wunsch, über die Vorgänge in Teheran zu berichten, die beiden in Lebensgefahr bringt. Ich habe ihre Haltung und die sich daraus ergebene Lösung gut geheißen und gleichzeitig bewundert.

    Nicht zu vergessen, ich erfahre im Laufe des Romans auch viel über die iranische Lebensweise und Mentalität.

    Ich war von dem Buch begeistert !

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    Magnolia, 10.08.2023

    Der Iran inmitten unruhiger Zeiten

    „Zum Schweigen verdammt“ ist der lesenswerte vierte Band der Leise-Helden-Reihe aus der Feder von Melanie Metzenthin. Schon die Vorgängerbände haben mich tief berührt, jeder behandelt ein interessantes Thema. Nun führt sie ihre Leser in den Iran, zurück ins Jahr 1953, direkt hinein in eine turbulente Zeit.

    Es ist auch die fiktive Geschichte um Eddy und Bruno - ersterer ist Journalist, der andere Fotograf -, die sich mit ihrem ausgebauten VW-Bus auf eine abenteuerliche Reise in den Iran machen. Ihre Reisereportage für die BBC führt sie mitten hinein in die Unruhen, die zum Sturz des Premierministers Mohammad Mossadegh führen, bei dem die Geheimdienste eine wesentliche Rolle spielen. Die historischen Ereignisse vor dem Hintergrund der Ölförderung, die in britischer Hand lag und von Mossadegh verstaatlicht wurde, fügt die Autorin gut verständlich ein in ihre unterhaltsame Geschichte um die Freundschaft zweier Männer, die ihre Beziehung zueinander im Verborgenen leben. Die Zeit ist noch lange nicht reif, um sich zu outen. Sie hat mir auch das Parteiensystem und den Einfluss der Sowjets und der Amis mitsamt ihrer Geheimdienste nähergebracht, hat mir Einblicke in die persische Gastfreundschaft und das gesellschaftliche Miteinander gewährt und natürlich auch die Rolle der Geistlichkeit und des Schahs Mohammad Reza Pahlavi, Mossadeghs Gegenspieler, verdeutlicht.

    Viel Historisches habe ich über ein Land erfahren, das sich heute verschlossener denn je präsentiert. Die Demonstrationen werden brutal niedergeschlagen, die Sittenpolizei kennt keine Gnade.

    Eine Reisereportage sollte es für Eddy und Bruno werden, ein eindrucksvoller Roman, ein interessantes Stück Zeitgeschichte ist daraus entstanden. Die fiktiven Charaktere sind geschickt mit der politisch aufgeheizten Stimmung verwoben. Tief bin ich eingetaucht in die geheimnisvolle Welt des Irans, es waren kurzweilige, spannende Lesestunden.

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