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  • 4 Sterne

    9 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lia48, 11.07.2018

    Als eBook bewertet

    INHALT:
    "Das Finkenmädchen" erzählt die Geschichte zweier Frauen, die sich beide in einer Strafvollzugsanstalt mit geringeren Sicherheitsvorkehrungen befinden. Beide haben ihre eigene Vorgeschichte und doch sind sie miteinander verknüpft. Denn es ist 25 Jahren her, dass Felicity ihre ehemalige Nachbarin Rose zuletzt gesehen hat. Damals war sie noch ein Kind, klein und schwach. Rose hätte sie damals beschützen müssen! Doch das hat sie nicht nicht getan. Keiner hat ihr richtig zugehört. Felicitys Wut wächst und wächst. Nun ist sie größer und stärker. Und sie hat einen geheimen Plan. Rose muss endlich für ihre Fehler büßen!...

    MEINUNG:
    Zunächst wusste ich nicht genau, wohin mich dieses Buch thematisch bringen würde.
    Während das bunte Cover mit Blumen und Vögeln erst mal ziemlich hübsch anzusehen ist und auf eine leichteres Thema vermuten lässt, war der Inhalt doch recht bedrückend und traurig. Trotzdem passt das Cover gut zur Geschichte.
    Abwechselnd wird mal aus der Perspektive von Felicity und dann wieder von Rose erzählt. Dabei gehen die beiden Protagonisten auf ihre Situation in der Gegenwart ein und verknüpfen die immer wieder mit ihren Gedanken an ihre frühere Zeit. Da sie einmal Nachbarn waren, kommen in ihren Erinnerungen immer wieder die gleichen Personen vor, was die Geschichte sehr rund erscheinen lässt. Ein roter Faden zieht sich von Anfang an durch das Buch, auch der Spannungsbogen wird meistens aufrecht erhalten.
    Toll fand ich die unterschiedlichen Schreibstile, in der die Gedanken und Erlebnisse der Protagonisten geschildert wurde. Anfangs musste ich mich erst daran gewöhnen, da die Sätze bei Felicity etwas "abgeackt" erscheinen. Doch die Schreibstile passen wunderbar zu den beiden Protagonisten!
    Die Charaktere wurden differenziert ausgearbeitet, ihre Handlungen und Sichtweisen waren für mich nachvollziehbar dargestellt. Ich konnte mich in beide Personen gut hineinversetzen und ihre Gefühle nachempfinden.

    Gleichzeitig hätte ich im Klappentext gerne noch ein bisschen mehr vorher erfahren, wovon die Geschichte handelt. Zumindest, dass sie im Gefängnis spielt. Ich persönlich möchte es meistens gerne vorher wissen, ob ein Buch ein ernstes und trauriges Thema beinhaltet oder ob es sich locker, flockig zwischendurch lesen lässt.
    Ich muss zugeben, dass ich mich zu Beginn des Buches schwer getan habe, in die Geschichte zu finden, da nicht angegeben ist, dass aus den verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Allerdings gibt sich das dann mit der Zeit aufgrund der unterschiedlichen Schreibstile der Protagonisten.
    Manchmal habe ich die Erinnerungen von Rose als zu langatmig erfunden und hätte sie mir kürzer gewünscht.

    FAZIT:
    Insgesamt eine lesenswerte, wenn auch sehr bedrückende und traurige Geschichte.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra8811, 04.06.2018

    Als eBook bewertet

    Wie kam ich zu dem Buch?
    Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde vorab lesen.
    Cover:
    Das Cover ist sehr verspielt und die Finken passen gut zum Titel. Es wirkt sehr friedvoll und nett.
    Inhalt:
    Nachdem sie sie 25 Jahre nicht mehr gesehen hat, sieht Birdy Rose endlich wieder. Es verging kein Tag, an welchem sie nicht an sie und ihren Mann gedacht hat und eine große Wut im Bauch entwickelt hat. Rose hat da weggesehen, wo Birdy dringend Hilfe benötigt hätte. Rose hat vor, sie für ihre Fehler büßen zu lassen.
    Handlung und Thematik
    Die Handlung ist super interessant und mitreißend. Ich kann hier leider nicht das Hauptthema verraten, da ansonsten das Überraschungsmoment (der für mich der großartigste aber auch schockierendste Teil des Buches war) weg ist. Man kommt im Laufe des Buches darauf, um was es geht und wie erschreckend friedvoll im Gegensatz dazu das Cover ist. Das Thema wird beängstigend realistisch beschrieben und man empfindet neben Abscheu auch Wut. Das Buch hing mir noch ein paar Tage nach, ich fand es aber trotzdem super!
    Charaktere:
    Birdy ist von klein auf langsamer als andere. Ihre Gedanken wirken etwas kindlich kombiniert mit Aggression, was mich zunächst störte. Sie kämpft nicht mit ihrem Übergewicht, sondern akzeptiert es bzw. sieht es als Schutzschild. Das finde ich super, sie wirkt dadurch sehr stark und selbstbewusst. Als ich dann den Hintergrund ihrer Wut auf Rose rausfand, hatte ich mehr Verständnis für sie.
    Rose war mir gleich zu Beginn sympathisch. Sie ist eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben stand, das heile Familienleben hatte bis auf den Tag, an dem ein Unglück geschah. Sie wirkt eigentlich die ganze Zeit sehr nett, liebevoll und mütterlich.
    Schreibstil:
    Der Autorin ist es gelungen, dieses prekäre Thema von zwei Opferrollen aus darzustellen. Das Buch lässt sich einfach und schnell lesen. Die bildlichen Beschreibungen sind schockierend realistisch! Man kann sowohl mit Rose als auch mit Birdy mitfühlen. Die Rückblicke in die Vergangenheit sind super mit eingebaut und man versteht mehr und mehr warum es zu Birdy’s Hass gekommen ist. Die Perspektivenwechsel von Birdy zu Rose haben mich anfangs verwirrt, aber wenn man mal den Rhythmus heraußen hat, weiß man wann wer kommt.
    Persönliche Gesamtbewertung:
    Ein echt bewegendes Buch, das mich echt positiv überrascht aber auch schockiert hat! Ich bin im Nachhinein immer noch sehr begeistert von diesem Buch und kann es jedem empfehlen (der nicht allzu zart besaitet ist). Das Buch regte sehr zum Nachdenken an! Es war etwas Besonderes mal sowas zu lesen! Ich hatte anfangs ja etwas eher Schnulziges bzw. mehr Drama im Sinn von „Freundschaft kaputt wegen einer Kleinigkeit“ erwartet, bin aber dankbar, dass es nicht so gekommen ist.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche, 06.06.2018

    Als Buch bewertet

    Fesselnd und berührend

    Fünfundzwanzig Jahre ist es her, dass Felicity Rose zuletzt gesehen hat. Rose war ihre Nachbarin und sie hätte sie beschützen müssen und ihr helfen können. Doch Rose hat einfach weggesehen und die kleine Felicity ihrem Schicksal überlassen. Mit jedem vergangenen Tag ist die Wut von Felicity auf Rose immer größer geworden. Als sie sich nun wiedersehen, scheint Rose sich nicht zu erinnern. Doch Felicity wird ihr auf die Sprünge helfen, denn Rose soll für ihre Fehler bezahlen.

    Dieses Buch hat es wirklich in sich. Das wunderschön gestaltete Cover lässt in keinster Weise erahnen, was für eine spannende, schockierende und bewegende Geschichte sich dahinter verbirgt.
    Die Geschichte wird im Wechsel aus zwei Sichten jeweils in der Ich-Form erzählt, zum einen von Felicity, zum anderen von Rose. Anfangs hatte ich ein wenig Schwierigkeiten sofort zu erkennen, von wem das Kapitel handelt. Als ich mich ins Buch hineingefunden hatte, war es aber kein Problem mehr, zumal kontinuierlich mit jedem Kapitel gewechselt wurde - eigentlich sehr simpel. Auch empfand ich zu Beginn einige Szenen recht langgezogen, deren Bedeutung aber zum Ende des Buches schlüssig wurde.
    Den Aufbau der Geschichte fand ich hochinteressant, denn der Leser erfährt wirklich nur Stück für Stück, was damals geschah und wie sich das Geschehen auf heute auswirkt. Zwischen der Gegenwart, in der die Geschichte beginnt, springt der Leser immer wieder in die Vergangenheit zurück und erfährt nach und nach die ganze Geschichte. Das erzeugte eine enorme Spannung und einen Sog, der bis zum Ende anhielt. Und erst ganz am Ende erfährt man auch die letzte Kleinigkeit. Das fand ich wirklich meisterhaft und mitreißend erzählt.
    Das Thema der Geschichte ist sehr schockierend und machte mich fassungslos, wütend und sehr traurig. Die Botschaft, die die Geschichte mit sich bringt, ist so wichtig!
    Die Hauptcharaktere Felicity und Rose sind hervorragend gezeichnet. In beide bekam ich einen sehr guten Einblick und konnte sie mir bestens vorstellen. Ich war in der Lage, mich in sie hineinzudenken und ihr Verhalten nachzuvollziehen und zu verstehen. Ich fand beide sympathisch und konnte richtig mit ihnen mitfühlen.

    Ein überraschender und fesselnder Roman mit einer wichtigen Botschaft, der noch lange nachklingt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    RW, 06.06.2018

    Als Buch bewertet

    Cover: Das Cover ist total verspielt und sehr schön anzusehen mit den Finken und den Blumen darauf. Das Cover verrät nicht wovon die Geschichte handelt und steht im krassen Gegensatz zu dem Roman, welches mich wirklich überrascht und begeistert hat.

    Inhalt: Birdy und Rose treffen sich nach 25 Jahren wieder im Gefängnis. Beide Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein. Birdy ist kognitiv eingeschränkt und voll beladen mit Problemen. Rose, die im krassen Gegensatz zu ihr steht, ist eine reiche Frau, die jahrelang durch ihren Mann alles hatte, was sie sich nur wünschen konnte. Rose hat angeblich ihren Mann Simon umgebracht und Birdy kann es kaum erwarten, Rose wiederzusehen. Birdy hat nämlich über die Jahre ihre Wut und ihren Hass auf Rose und ihrem Mann geschürt und möchte sich bei Rose rächen für das Unrecht, welches ihr angetan wurde.

    Schreibstil: Das Buch ist in einfacher um flüssiger Schreibart geschrieben. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven geschrieben. Zum Einen aus der Sicht von Birdy und zum Anderen aus der Sicht von Rose. Es findet nach jedem Kapitel ein Perspektivenwechsel statt. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, ihren Schreibstil, dem Charakter der gerade erzählt, anzupassen. So erkennt man sofort, wer gerade erzählt.

    Meine Meinung: Ich möchte hier nicht zu viel von dem Inhalt verraten, denn das würde den Lesespaß kaputt machen. Es handelt sich um ein sehr heikles Thema. Das Cover lässt einen nicht erahnen, was für eine Geschichte dahinter steckt, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Die Handlung der Geschichte entfaltet sich sehr natürlich und man kommt ziemlich schnell darauf, worum es geht, aber es ist dennoch zu keiner Zeit langweilig gewesen zu lesen. Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, die aber auch an manchen stellen für mich schwer zu ertragen war. Die Autorin hat es verstanden, Menschen für ein Thema zu sensibilisieren, welches leider in unsere heutigen Gesellschaft viel zu häufig vorkommt. Ich kann dieses Buch jeden wärmstens empfehlen. Ich habe lange schon nicht mehr ein Buch gelesen, welches mich so mitgenommen hat.

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  • 5 Sterne

    Christina P., 10.06.2018

    Als Buch bewertet

    Das Böse hinter der glänzenden Fassade

    Als die Frau eines berühmten Fernsehstars wegen des Verdachts des Mordes an ihrem Ehemann in ein alternatives Frauengefängnis überführt werden soll, horcht Felicity, die in ebendiesem Gefängnis lebt, auf. Rose war einige Jahre ihre Nachbarin, damals, als Felicity noch ein Kind war. Als Felicity Grauenhaftes widerfuhr. Als Rose sie nicht davor beschützte. Dieses Gefühl des Verrats gärte lange in ihr und wurde zu unbändiger Wut, zu einem Hass gegen Rose. Nun bietet sich Felicity die Möglichkeit, sich für das Geschehene an Rose zu rächen.
    Erzählt wird der Roman aus der jeweiligen Ich-Perspektive der Frauen Rose und Felicity. Hierbei hat die Autorin es meiner Meinung nach hervorragend geschafft, die jeweiligen Persönlichkeiten der Frauen zusätzlich durch den Stil der Erzählung auszudrücken. Von dem liebreizenden Cover sollte man sich nicht täuschen lassen, denn der Schein trügt manchmal und es ist längst nicht alles so harmonisch, wie es nach aussen hin wirkt. Die muss auch Rose feststellen, die nun, nach dem Tod ihres Mannes, über ihr bisheriges Leben nachdenkt und beginnt, einige Dinge in einem anderen Licht zu sehen. Und auch in Felicitys Part werden Vergangene Geschehnisse, welche sie zu der Frau machten, die sie heute ist, ebenso beschrieben wie ihre heutigen Gedanken und Gefühle. Es war sehr interessant, in die Köpfe der beiden Frauen hineinzuschauen und die verschiedenen Sichtweisen auf die Geschehnisse zu erleben. Was genau damals geschah lässt sich beim Lesen des Romans recht schnell erahnen, doch sind es auch die vielen anderen Details in den Leben der beiden, welche sie mir als Leserin nach und nach immer näher brachten und er mir ermöglichten, sie zu verstehen.
    Ein wunderschönes Buch über Wut und Rache, über Wahrheit und Erkenntnis und ein sehr gutes Beispiel dafür, was geschieht, wenn man Kindern nicht aufmerksam zuhört.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 09.06.2018

    Als Buch bewertet

    Birdy hatte ihre Mutter angegriffen und kam deshalb ins Gefängnis. In Birdy schlummert seit vielen Jahren eine ungeheure Wut, die nie nachgelassen hat, im Gegenteil, sie wurde immer stärker. Dann begegnet sie Rose, die ihren Mann umgebracht haben soll. Rose hat vor fünfundzwanzig Jahren nicht verhindert, was geschehen ist und in Birdy ist der Wunsch nach Rache. Rose soll dafür bezahlen, was Birdy erlitten hat.
    Dieses wunderschöne Cover lockt einen auf eine falsche Fährte, denn das Buch ist nicht romantisch. Doch das hätte man anhand der Buchbeschreibung ahnen können.
    Felicity, die Birdy genannt wird, hält sich sehr viel bei den Nachbarn auf, die auch zwei Mädchen haben. Der Vater hat die Familie verlassen und Birdys Mutter ist mit ihren Töchtern und dem Leben überhaupt überfordert. Daher ist es eine Erleichterung, wenn Felicity bei den Nachbarn ist. Doch sehr bald wird es dort für Birdy grauenhaft. In ihr hat sich seither eine Wut aufgebaut, die nach Rache schreit. Wenn sie aber ihrer Rache freien Lauf lässt, verliert sie, was ihr wichtig ist, nämlich ihre kleine Tochter. Würde sie glücklicher sein, wenn sie sich gerächt hätte?
    Die sympathische Rose scheint sich überhaupt nicht erinnern zu können, was seinerzeit geschehen ist. Das macht Birdy umso wütender. Wie konnte Rose wegsehen und sie im Stich lassen? Rose war doch erwachsen und Birdy nur ein kleines Mädchen.
    Die Geschichte lässt sich sehr gut lesen und packt einen von Anfang an. Die Charaktere sind gut gezeichnet und man kann sich in sie hineinversetzen.
    Abwechselnd wird die Vergangenheit der beiden Frauen betrachtet, so dass man sie gut kennenlernt. Warum hat Rose nicht bemerkt, was das geschah? War sie so blind vor Liebe? Es ist schwer zu begreifen, dass niemand die Qual von Birdy gespürt haben.
    Eine schockierende Geschichte, die fassungslos macht. Ich kann das Buch nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Sago, 10.06.2018

    Als Buch bewertet

    Das Cover kommt wunderschön verspielt und romantisch daher, aber der Inhalt des Buches hat es wirklich in sich.
    Die Farm ist ein sehr moderates australisches Gefängnis, in dem weibliche Insassen auf die Freiheit vorbereitet werden. Die junge Birdy ist geistig recht einfach gestrickt und wirkt zunächst eher harmlos, so dass man sich als Leser fragt, was sie überhaupt dorthin verschlagen hat. Doch als eine neue Insassin, die fünfzigjährige gutsituierte Rose, dort inhaftiert wird, scheint Rose plötzlich finstere Pläne zu schmieden. Die beiden so unterschiedlichen Frauen eint eine gemeinsame geheimnisvolle Vergangenheit, von der Rose zunächst nichts ahnt. Denn die einstige Nachbarstochter Felicity, jetzt unter dem Spitznamen Birdy bekannt, hat sich auch optisch sehr verändert. Was plant Birdy, und was haben Rose und Birdy verbrochen?
    In hoch interessanten Rückblenden, bei denen Birdy und Rose jeweils als Ich-Erzählerinnen fungieren, werden diese Fragen auf erschütternde Weise beantwortet. Die Autorin gibt dabei ihren beiden Protagonistinnen unverwechselbare Stimmen. Während Felicity ihre Umwelt zum Teil rätselhaft bleibt, ist Rose die bekannte Frau eines einstigen Fernsehstars, der viele Jahre eine erfolgreiche Kindersendung moderierte. Doch dann kam er gewaltsam ums Leben und sein Tod wirft viele Fragen auf…
    Geschickt manövriert die Autorin ihre Leserschaft durch die Rätsel der Vergangenheit, während man gleichzeitig von der Frage in Atem gehalten wird, ob Birdy Rose etwas antun wird. Die Erzählung blieb fesselnd bis zu einem Schluss, der für mich alle Fragen beantwortet hat. Ein ungewöhnliches Buch, in dem nicht einmal eine Voliere voller Finken so harmlos ist, wie sie erscheint.

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  • 4 Sterne

    Svanvithe, 25.06.2018

    Als Buch bewertet

    Wenn wir es zulassen

    Wer „Das Finkenmädchen“ von Nicole Trope zur Hand nimmt, darf sich von dem verträumten Cover nicht täuschen lassen. Denn inhaltlich geht es keinesfalls idyllisch zu. Vielmehr greift die Autorin ein schwieriges Thema auf und erzählt eine kraftvolle und herausfordernde Geschichte, die für einige Menschen schwer zu lesen sein wird.

    Da sind Birdy und Rose, zwei Frauen, die nicht unterschiedlicher sein können und doch mehr als eine Gemeinsamkeit haben. Beide sind sie Insassinnen eines Gefängnisses mit geringerer Sicherheitsstufe. Während Birdy, die nur noch wenige Monate ihrer Strafe wegen Körperverletzung verbüßt, genau weiß, wer Rose ist, hat diese keine Ahnung. Die Vierundfünfzigjährige ist eine nationale Berühmtheit, soll sie immerhin ihren Mann, den landesweit bekannten Fernsehmoderator Simon Winslow getötet haben. Aber die Bekanntschaft der beiden reicht viel weiter zurück.

    Fünfundzwanzig Jahren zuvor lebt die siebenjährige Felicity mit Mutter und Schwester in direkten Nachbarschaft der Familie Winslow. Felicity ist besonders, eher ruhig und in sich gekehrt, zudem ein wenig langsam. Das Lernen fällt ihr schwer, so dass sie ständig Dinge wiederholen muss. Nach der Trennung der Eltern ist die Mutter mit den zwei Kindern überfordert. So findet Felicity des Öfteren Aufnahme bei den Nachbarn: Rose und Simon Winslow. Unter anderem züchtet Simon Finken und bringt Felicity alles darüber bei.

    Auch im Gefängnis kümmert sich Felicity, die sich inzwischen Birdy nennt, um die Finken. Sie ist eine vorbildliche Gefangene und hält sich von Schwierigkeiten fern, weil sie immer daran denkt, nach Hause zu ihrer Tochter zu kommen. Zwar ist sie äußerst geschickt daran, gegenüber den sie behandelnden Therapeuten nur das zu sagen, was diese hören wollen, jedoch brodeln Wut und Hass in ihr. Diese Gefühle versteckt sie. Genauso gut wie die Erinnerungen an ihre Vergangenheit.

    Als Rose auftaucht, treten diese versteckten Gefühle und vergrabenen Erinnerungen mit Macht an die Oberfläche...


    Nicole Trope wagt sich mit „Das Finkenmädchen“ an ein schwieriges, gleichwohl wichtiges und aktuelles Thema: Belästigung und Missbrauch. Ihr gelingt es mit sensibler Ernsthaftigkeit, nicht nur die Verletzlichkeit der stillen Opfer darzustellen, ihnen eine Stimme zu geben, sondern sie zeigt ebenso auf, welche weitreichenden Auswirkungen und irreparablen Schäden die Handlungen eines Einzelnen für alle Beteiligten, einschließlich der Angehörigen haben.

    Sie vermag es, nicht nur die Hilflosigkeit und den Schmerz der Opfer deutlich zu machen. Vielmehr schildert sie genauso eindrucksvoll, dass es selbst Menschen, die unter einem Dach wohnen, nicht immer möglich ist, zu erkennen, was vor ihren Augen geschieht.

    Die Autorin lässt Birdy und Rose in abwechselnden Kapiteln in der Gegenwart und mit Rückblenden zu Wort kommen, wobei sich das Geschehen zwangsläufig kreuzt und Wiederholungen auftreten.

    Die realistische und feinsinnig ausgeführte Charakterisierung ihrer Figuren, einschließlich der Nebenfiguren, gibt der Geschichte Tiefe und ermöglicht eine Anteilnahme an deren Leben und Empfinden. Das Ringen und Wachsen der Beteiligten im Verlauf der Handlung ist glaubwürdig und einprägsam und zeugt von der Stärke, die Opferrolle hinter sich zu lassen und für die eigene Zukunft zu sorgen.

    Birdy hat es nicht leicht gehabt, ihr ist bewusst, dass sie nicht so intelligent wie andere ist. Allerdings gleicht sie dieses Manko mit Entschlossenheit aus. Sie möchte lernen und nutzt das ihr gegebene Potential, ist stolz auf das Erreichte. Und vor allem möchte sie eins: Eine gute Mutter sein, die das Beste für ihre Tochter zu tut, damit sie immer zusammen sind.

    Rose lernt Simon mit fünfzehn kennen und heiratet sehr jung und ohne Unterstützung ihrer Eltern wird – noch keine Zwanzig - Mutter. Während der ersten Jahre der Ehe arbeitet sie. Später muss sie das nicht mehr, weil Simon genug Geld verdient. Ihr Ehemann ist eine australische Fernsehgröße, als Missbrauchsvorwürfe gegen ihn erhoben werden. Rose ist fassungslos. An der Seite ihres charismatischen, selbstbesessenen Mannes hatte sie zwar ein traumhaftes Leben, doch ebenso ein fremdbestimmtes. Denn erst jetzt wird Rose wirklich bewusst, dass sie in der Ehe mit Simon keine Chance hatte, sich zu einer Persönlichkeit zu entwickeln, sich selbst ebenfalls wichtig zu nehmen, emotional zu wachsen und Entscheidungen zu treffen.

    Bis zu dem Tag, an dem sie es getan hat...

    4,5 Sterne

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    ja nein
  • 4 Sterne

    Svanvithe, 18.06.2018

    Als Buch bewertet

    Wenn wir es zulassen...

    Wer „Das Finkenmädchen“ von Nicole Trope zur Hand nimmt, darf sich von dem verträumten Cover nicht täuschen lassen. Denn inhaltlich geht es keinesfalls idyllisch zu. Vielmehr greift die Autorin ein schwieriges Thema auf und erzählt eine kraftvolle und herausfordernde Geschichte, die für einige Menschen schwer zu lesen sein wird.

    Da sind Birdy und Rose, zwei Frauen, die nicht unterschiedlicher sein können und doch mehr als eine Gemeinsamkeit haben. Beide sind sie Insassinnen eines Gefängnisses mit geringerer Sicherheitsstufe. Während Birdy, die nur noch wenige Monate ihrer Strafe wegen Körperverletzung verbüßt, genau weiß, wer Rose ist, hat diese keine Ahnung. Die Vierundfünfzigjährige ist eine nationale Berühmtheit, soll sie immerhin ihren Mann, den landesweit bekannten Fernsehmoderator Simon Winslow getötet haben. Aber die Bekanntschaft der beiden reicht viel weiter zurück.

    Fünfundzwanzig Jahren zuvor lebt die siebenjährige Felicity mit Mutter und Schwester in direkten Nachbarschaft der Familie Winslow. Felicity ist besonders, eher ruhig und in sich gekehrt, zudem ein wenig langsam. Das Lernen fällt ihr schwer, so dass sie ständig Dinge wiederholen muss. Nach der Trennung der Eltern ist die Mutter mit den zwei Kindern überfordert. So findet Felicity des Öfteren Aufnahme bei den Nachbarn: Rose und Simon Winslow. Unter anderem züchtet Simon Finken und bringt Felicity alles darüber bei.

    Auch im Gefängnis kümmert sich Felicity, die sich inzwischen Birdy nennt, um die Finken. Sie ist eine vorbildliche Gefangene und hält sich von Schwierigkeiten fern, weil sie immer daran denkt, nach Hause zu ihrer Tochter zu kommen. Zwar ist sie äußerst geschickt daran, gegenüber den sie behandelnden Therapeuten nur das zu sagen, was diese hören wollen, jedoch brodeln Wut und Hass in ihr. Diese Gefühle versteckt sie. Genauso gut wie die Erinnerungen an ihre Vergangenheit.

    Als Rose auftaucht, treten diese versteckten Gefühle und vergrabenen Erinnerungen mit Macht an die Oberfläche...


    Nicole Trope wagt sich mit „Das Finkenmädchen“ an ein schwieriges, gleichwohl wichtiges und aktuelles Thema: Belästigung und Missbrauch. Ihr gelingt es mit sensibler Ernsthaftigkeit, nicht nur die Verletzlichkeit der stillen Opfer darzustellen, ihnen eine Stimme zu geben, sondern sie zeigt ebenso auf, welche weitreichenden Auswirkungen und irreparablen Schäden die Handlungen eines Einzelnen für alle Beteiligten, einschließlich der Angehörigen haben.

    Sie vermag es, nicht nur die Hilflosigkeit und den Schmerz der Opfer deutlich zu machen. Vielmehr schildert sie genauso eindrucksvoll, dass es selbst Menschen, die unter einem Dach wohnen, nicht immer möglich ist, zu erkennen, was vor ihren Augen geschieht.

    Die Autorin lässt Birdy und Rose in abwechselnden Kapiteln in der Gegenwart und mit Rückblenden zu Wort kommen, wobei sich das Geschehen zwangsläufig kreuzt und Wiederholungen auftreten.

    Die realistische und feinsinnig ausgeführte Charakterisierung ihrer Figuren, einschließlich der Nebenfiguren, gibt der Geschichte Tiefe und ermöglicht eine Anteilnahme an deren Leben und Empfinden. Das Ringen und Wachsen der Beteiligten im Verlauf der Handlung ist glaubwürdig und einprägsam und zeugt von der Stärke, die Opferrolle hinter sich zu lassen und für die eigene Zukunft zu sorgen.

    Birdy hat es nicht leicht gehabt, ihr ist bewusst, dass sie nicht so intelligent wie andere ist. Allerdings gleicht sie dieses Manko mit Entschlossenheit aus. Sie möchte lernen und nutzt das ihr gegebene Potential, ist stolz auf das Erreichte. Und vor allem möchte sie eins: Eine gute Mutter sein, die das Beste für ihre Tochter zu tut, damit sie immer zusammen sind.

    Rose lernt Simon mit fünfzehn kennen und heiratet sehr jung und ohne Unterstützung ihrer Eltern wird – noch keine Zwanzig - Mutter. Während der ersten Jahre der Ehe arbeitet sie. Später muss sie das nicht mehr, weil Simon genug Geld verdient. Ihr Ehemann ist eine australische Fernsehgröße, als Missbrauchsvorwürfe gegen ihn erhoben werden. Rose ist fassungslos. An der Seite ihres charismatischen, selbstbesessenen Mannes hatte sie zwar ein traumhaftes Leben, doch ebenso ein fremdbestimmtes. Denn erst jetzt wird Rose wirklich bewusst, dass sie in der Ehe mit Simon keine Chance, sich zu einer Persönlichkeit zu entwickeln, sich selbst ebenfalls wichtig zu nehmen, emotional zu wachsen und Entscheidungen zu treffen.

    Bis zu dem Tag, an dem sie es getan hat...

    4, 5 Sterne

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    ja nein
  • 4 Sterne

    Svanvithe, 17.06.2018

    Als Buch bewertet

    Wenn wir es zulassen...

    Wer „Das Finkenmädchen“ von Nicole Trope zur Hand nimmt, darf sich von dem verträumten Cover nicht täuschen lassen. Denn inhaltlich geht es keinesfalls idyllisch zu. Vielmehr greift die Autorin ein schwieriges Thema auf und erzählt eine kraftvolle und herausfordernde Geschichte, die für einige Menschen schwer zu lesen sein wird.

    Da sind Birdy und Rose, zwei Frauen, die nicht unterschiedlicher sein können und doch mehr als eine Gemeinsamkeit haben. Beide sind sie Insassinnen eines Gefängnisses mit geringerer Sicherheitsstufe. Während Birdy, die nur noch wenige Monate ihrer Strafe wegen Körperverletzung verbüßt, genau weiß, wer Rose ist, hat diese keine Ahnung. Die Vierundfünfzigjährige ist eine nationale Berühmtheit, soll sie immerhin ihren Mann, den landesweit bekannten Fernsehmoderator Simon Winslow getötet haben. Aber die Bekanntschaft der beiden reicht viel weiter zurück.

    Fünfundzwanzig Jahren zuvor lebt die siebenjährige Felicity mit Mutter und Schwester in direkten Nachbarschaft der Familie Winslow. Felicity ist besonders, eher ruhig und in sich gekehrt, zudem ein wenig langsam. Das Lernen fällt ihr schwer, so dass sie ständig Dinge wiederholen muss. Nach der Trennung der Eltern ist die Mutter mit den zwei Kindern überfordert. So findet Felicity des Öfteren Aufnahme bei den Nachbarn: Rose und Simon Winslow. Unter anderem züchtet Simon Finken und bringt Felicity alles darüber bei.

    Auch im Gefängnis kümmert sich Felicity, die sich inzwischen Birdy nennt, um die Finken. Sie ist eine vorbildliche Gefangene und hält sich von Schwierigkeiten fern, weil sie immer daran denkt, nach Hause zu ihrer Tochter zu kommen. Zwar ist sie äußerst geschickt daran, gegenüber den sie behandelnden Therapeuten nur das zu sagen, was diese hören wollen, jedoch brodeln Wut und Hass in ihr. Diese Gefühle versteckt sie. Genauso gut wie die Erinnerungen an ihre Vergangenheit.

    Als Rose auftaucht, treten diese versteckten Gefühle und vergrabenen Erinnerungen mit Macht an die Oberfläche...

    Nicole Trope wagt sich mit „Das Finkenmädchen“ an ein schwieriges, gleichwohl wichtiges und aktuelles Thema: Belästigung und Missbrauch. Ihr gelingt es mit sensibler Ernsthaftigkeit, nicht nur die Verletzlichkeit der stillen Opfer darzustellen, ihnen eine Stimme zu geben, sondern sie zeigt ebenso auf, welche weitreichenden Auswirkungen und irreparablen Schäden die Handlungen eines Einzelnen für alle Beteiligten, einschließlich der Angehörigen haben.

    Sie vermag es, nicht nur die Hilflosigkeit und den Schmerz der Opfer deutlich zu machen. Vielmehr schildert sie genauso eindrucksvoll, dass es selbst Menschen, die unter einem Dach wohnen, nicht immer möglich ist, zu erkennen, was vor ihren Augen geschieht.

    Die Autorin lässt Birdy und Rose in abwechselnden Kapiteln in der Gegenwart und mit Rückblenden zu Wort kommen, wobei sich das Geschehen zwangsläufig kreuzt und Wiederholungen auftreten.

    Die realistische und feinsinnig ausgeführte Charakterisierung ihrer Figuren, einschließlich der Nebenfiguren, gibt der Geschichte Tiefe und ermöglicht eine Anteilnahme an deren Leben und Empfinden. Das Ringen und Wachsen der Beteiligten im Verlauf der Handlung ist glaubwürdig und einprägsam und zeugt von der Stärke, die Opferrolle hinter sich zu lassen und für die eigene Zukunft zu sorgen.

    Birdy hat es nicht leicht gehabt, ihr ist bewusst, dass sie nicht so intelligent wie andere ist. Allerdings gleicht sie dieses Manko mit Entschlossenheit aus. Sie möchte lernen und nutzt das ihr gegebene Potential, ist stolz auf das Erreichte. Und vor allem möchte sie eins: Eine gute Mutter sein, die das Beste für ihre Tochter zu tut, damit sie immer zusammen sind.

    Rose lernt Simon mit fünfzehn kennen und heiratet sehr jung und ohne Unterstützung ihrer Eltern wird – noch keine Zwanzig - Mutter. Während der ersten Jahre der Ehe arbeitet sie. Später muss sie das nicht mehr, weil Simon genug Geld verdient. Ihr Ehemann ist eine australische Fernsehgröße, als Missbrauchsvorwürfe gegen ihn erhoben werden. Rose ist fassungslos. An der Seite ihres charismatischen, selbstbesessenen Mannes hatte sie zwar ein traumhaftes Leben, doch ebenso ein fremdbestimmtes. Denn erst jetzt wird Rose wirklich bewusst, dass sie in der Ehe mit Simon keine Chance, sich zu einer Persönlichkeit zu entwickeln, sich selbst ebenfalls wichtig zu nehmen, emotional zu wachsen und Entscheidungen zu treffen.

    Bis zu dem Tag, an dem sie es getan hat...

    4,5 Sterne

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    ja nein
  • 4 Sterne

    Svanvithe, 25.06.2018

    Als Buch bewertet

    Wer „Das Finkenmädchen“ von Nicole Trope zur Hand nimmt, darf sich von dem verträumten Cover nicht täuschen lassen. Denn inhaltlich geht es keinesfalls idyllisch zu. Vielmehr greift die Autorin ein schwieriges Thema auf und erzählt eine kraftvolle und herausfordernde Geschichte, die für einige Menschen schwer zu lesen sein wird.

    Da sind Birdy und Rose, zwei Frauen, die nicht unterschiedlicher sein können und doch mehr als eine Gemeinsamkeit haben. Beide sind sie Insassinnen eines Gefängnisses mit geringerer Sicherheitsstufe. Während Birdy, die nur noch wenige Monate ihrer Strafe wegen Körperverletzung verbüßt, genau weiß, wer Rose ist, hat diese keine Ahnung. Die Vierundfünfzigjährige ist eine nationale Berühmtheit, soll sie immerhin ihren Mann, den landesweit bekannten Fernsehmoderator Simon Winslow getötet haben. Aber die Bekanntschaft der beiden reicht viel weiter zurück.

    Fünfundzwanzig Jahren zuvor lebt die siebenjährige Felicity mit Mutter und Schwester in direkten Nachbarschaft der Familie Winslow. Felicity ist besonders, eher ruhig und in sich gekehrt, zudem ein wenig langsam. Das Lernen fällt ihr schwer, so dass sie ständig Dinge wiederholen muss. Nach der Trennung der Eltern ist die Mutter mit den zwei Kindern überfordert. So findet Felicity des Öfteren Aufnahme bei den Nachbarn: Rose und Simon Winslow. Unter anderem züchtet Simon Finken und bringt Felicity alles darüber bei.

    Auch im Gefängnis kümmert sich Felicity, die sich inzwischen Birdy nennt, um die Finken. Sie ist eine vorbildliche Gefangene und hält sich von Schwierigkeiten fern, weil sie immer daran denkt, nach Hause zu ihrer Tochter zu kommen. Zwar ist sie äußerst geschickt daran, gegenüber den sie behandelnden Therapeuten nur das zu sagen, was diese hören wollen, jedoch brodeln Wut und Hass in ihr. Diese Gefühle versteckt sie. Genauso gut wie die Erinnerungen an ihre Vergangenheit.

    Als Rose auftaucht, treten diese versteckten Gefühle und vergrabenen Erinnerungen mit Macht an die Oberfläche...


    Nicole Trope wagt sich mit „Das Finkenmädchen“ an ein schwieriges, gleichwohl wichtiges und aktuelles Thema: Belästigung und Missbrauch. Ihr gelingt es mit sensibler Ernsthaftigkeit, nicht nur die Verletzlichkeit der stillen Opfer darzustellen, ihnen eine Stimme zu geben, sondern sie zeigt ebenso auf, welche weitreichenden Auswirkungen und irreparablen Schäden die Handlungen eines Einzelnen für alle Beteiligten, einschließlich der Angehörigen haben.

    Sie vermag es, nicht nur die Hilflosigkeit und den Schmerz der Opfer deutlich zu machen. Vielmehr schildert sie genauso eindrucksvoll, dass es selbst Menschen, die unter einem Dach wohnen, nicht immer möglich ist, zu erkennen, was vor ihren Augen geschieht.

    Die Autorin lässt Birdy und Rose in abwechselnden Kapiteln in der Gegenwart und mit Rückblenden zu Wort kommen, wobei sich das Geschehen zwangsläufig kreuzt und Wiederholungen auftreten.

    Die realistische und feinsinnig ausgeführte Charakterisierung ihrer Figuren, einschließlich der Nebenfiguren, gibt der Geschichte Tiefe und ermöglicht eine Anteilnahme an deren Leben und Empfinden. Das Ringen und Wachsen der Beteiligten im Verlauf der Handlung ist glaubwürdig und einprägsam und zeugt von der Stärke, die Opferrolle hinter sich zu lassen und für die eigene Zukunft zu sorgen.

    Birdy hat es nicht leicht gehabt, ihr ist bewusst, dass sie nicht so intelligent wie andere ist. Allerdings gleicht sie dieses Manko mit Entschlossenheit aus. Sie möchte lernen und nutzt das ihr gegebene Potential, ist stolz auf das Erreichte. Und vor allem möchte sie eins: Eine gute Mutter sein, die das Beste für ihre Tochter zu tut, damit sie immer zusammen sind.

    Rose lernt Simon mit fünfzehn kennen und heiratet sehr jung und ohne Unterstützung ihrer Eltern wird – noch keine Zwanzig - Mutter. Während der ersten Jahre der Ehe arbeitet sie. Später muss sie das nicht mehr, weil Simon genug Geld verdient. Ihr Ehemann ist eine australische Fernsehgröße, als Missbrauchsvorwürfe gegen ihn erhoben werden. Rose ist fassungslos. An der Seite ihres charismatischen, selbstbesessenen Mannes hatte sie zwar ein traumhaftes Leben, doch ebenso ein fremdbestimmtes. Denn erst jetzt wird Rose wirklich bewusst, dass sie in der Ehe mit Simon keine Chance hatte, sich zu einer Persönlichkeit zu entwickeln, sich selbst ebenfalls wichtig zu nehmen, emotional zu wachsen und Entscheidungen zu treffen.

    Bis zu dem Tag, an dem sie es getan hat...

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  • 4 Sterne

    Lena, 25.06.2018

    Als Buch bewertet

    Felicity, genannt Birdy, wird wegen Körperverletzung verurteilt, verbüßt ihre Haftstrafe aber nicht in einem Gefängnis, sondern in einer Vollzugsanstalt mit geringeren Sicherheitsvorkehrungen, wo die Frauen auf einem großen Farmgelände in kleineren Wohngemeinschaften untergebracht sind und landwirtschaftliche Arbeiten verrichten. Birdy kümmert sich liebevoll um die Finken, wie sie es als Kind bei ihrem Nachbarn Mr. Winslow gelernt hat. Birdy war schon immer langsamer als Gleichaltrige, weshalb sie verspottet wurde. Ihre Mutter, frustriert von ihrem Ehemann verlassen worden zu sein, konnte das Mädchen nicht fördern und war froh, sie in die Obhut ihrer Nachbarn geben zu können.

    Auf der Farm begegnet Birdy nach all den Jahren Mrs Winslow wieder, die eines schweren Verbrechens beschuldigt wird, bei dem das Berufungsverfahren anhängig ist. Im Gegensatz zu Birdy erkennt Rose Felicity nicht wieder und weiß deshalb nicht, welche Rachegedanken die junge Frau ihr gegenüber hegt.

    Abwechselnd ist der Roman aus der Sicht von Birdy bzw. Rose geschrieben, die beide inhaftiert sind und gedanklich die vergangenen Geschehnisse aufarbeiten. Birdy denkt dabei an ihre Kindheit und das Trauma, das sie erleben musste. Dabei gibt es Überschneidungen zu Roses Leben, bei der man zunächst nur zwischen den Zeilen lesen kann, weshalb sie verurteilt wurde. Sie hadert weniger mit ihrer Tat als vielmehr mit ihrer Untätigkeit in der Vergangenheit. Schon mit 16 Jahren hat sie den charismatischen Schauspieler Simon Winslow geheiratet und sich damit von der Abhängigkeit von ihren Eltern in eine Abhängigkeit von ihrem Ehemann begeben. Dieser wird in der Presse als Pädophiler denunziert und Rose fragt sich jetzt, ob sie Simon jemals wirklich kannte.

    "Das Finkenmädchen" erzählt die dramatische Geschichte von zwei Frauen. Zunächst wird das Missbrauchsopfer, das die Tat aus Angst und Scham nie anzeigte, in den Fokus gerückt, bis auch die Rolle der Frau des Täters zur Sprache kommt. Während Birdy in Rose selbst eine Schuldige sieht, fällt auch ihr und ihren Töchtern eine Opferrolle zu.

    Da die beiden Frauen das Thema Missbrauch zu Beginn des Romans nicht offen zur Sprache bringen, kann man als Leser nur erahnen, was in der Vergangenheit geschehen ist, was Rose womöglich getan hat und was Birdy plant. Gerade weil Rose in der erwachsenen Birdy lange nicht kleine Felicity nicht wiedererkennt, erwartet man gespannt die Reaktion Birdys.

    Kindesmissbrauch ist ein schwieriges und erschütterndes und in Zeiten von #metoo leider ein immer noch aktuelles Thema, das die Autorin sehr einfühlsam verarbeitet. Dabei jedoch nicht aus, dass einzelne Szenen sensible Leser schockieren können. Passend Zum Titel "Das Finkenmädchen" ist es eine schöne Metapher, wie Birdy die Finken hegt und pflegt und vor Gefahren schützt - all die Fürsorge, die sie in ihrer Kindheit, gerade als Mädchen mit einer verzögerten Auffassungsgabe, die besonders eine liebevolle Obhut gebraucht hätte, schmerzlich vermisst hat.

    In dem Roman geht es um Fragen von Schuld und Sühne und um die Rolle von Opfern und Tätern, deren Übergang fließend sein kann. Er zeigt auch, wie lange das Leid der Opfer die Zukunft beeinflusst und ihr Leben nachhaltig prägen kann und wie leichtfertig man sich durch Wegschauen der Verantwortung entziehen kann. Gleichzeitig wird die Frage aufgeworfen, ob man einen Menschen, mit dem man Jahre lang zusammenlebt, jemals wirklich kennt.

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  • 5 Sterne

    Inge H., 03.06.2018

    Als eBook bewertet

    Das Finkenmädchen ist ein fesselnder und berührender Roman mit ernstem Thema. Das Cover sieht so idyllisch und friedlich aus, aber der Inhalt hat es in sich.

    Es gibt zwei Icherzählerinnen, die sich abwechseln. Nur da sehe ich ein Problem, man muss aufpassen, das man den Wechsel gleich bemerkt.

    Vor 25 Jahren war Felicity ein kleines 8jähriges Kind und wurde von ihrer Mutter oft zu den Nachbarn geschickt.
    Die Nachbarin Rose, die Witwe des berühmten Chowmaster Simon, lies sie immer mit ihrem Mann bei den Finkengehegen allein.
    Jetzt treffen sie sich im Gefängnis wieder, aber Rose erkennt Felicity nicht. Die nennt sich hier Birdie und ist voller Hass auf Rose. Keiner hatte ihr zugehört.
    Der Roman beschreibt Kinder, die um ihre Kindheit betrogen wurden. Ich wünsche niemanden so eine Erfahrung.

    Die Autorin Nicole Trope versteht es uns mit viel Gefühl alle Eindrücke zu vermitteln. Dieser Roman besteht aus einer ergreifenden Geschichte, empfehlenswert

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  • 4 Sterne

    Marianne, 12.06.2018

    Als Buch bewertet

    Birdy heißt eigentlich Felicitas oder Fliss, aber sie möchte die Namen ihrer Kindheit am liebsten vergessen. Nicht vergessen kann sie jedoch was sie bei „ihm“ und „ihr“ erlebte. Als kleine Mädchen versuchte sie sich Gehör zu verschaffen, aber die Erwachsenen in ihrer Umgebung waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt um auf ein kleines, lernbehindertes Mädchen zu hören. Nun ist sie erwachsen und im Gefängnis. Angenehmer als eine richtige Justizvollzugsanstalt, sollen die Insassen in der „Farm“ auf das Leben draußen vorbereitet werden. Sie leben in Wohngemeinschaften und haben relativ viel Freiheit. Jeder hat eine Aufgabe und Birdys Aufgabe ist die Pflege der Finken, die gezüchtet und verkauft werden. So kam sie auch zu ihrem Spitznamen.

    Kurz vor ihrer Entlassung kommt Rose in dieselbe Anstalt. Ihr prominenter Mann starb unter mysteriösen Umständen, und weil sie von seiner Lebensversicherung profitierte, wurde sie für seinen Tod verantwortlich gemacht. Rose war früher die Nachbarin der kleinen Fliss, aber sie erkennt die inzwischen erwachsene Frau nicht wieder. Birdy jedoch weiß genau wer Rose ist, und sie hat eine Rechnung mit ihr zu begleichen.

    Beide Frauen erzählen abwechselnd ihre Geschichte, und nach und nach wird das ganze Geschehen aufgerollt, sowohl Birdys teilweise traumatische Kindheit, als auch die entscheidenden Ereignisse in Roses Leben, vor allem als untertänige Frau an der Seite ihres bekannten Mannes. Einen besonderen Beitrag leistet dieses Buch, indem es Verständnis für die Opfer weckt; dabei ist nicht nur das kleine Kind ein Opfer, sondern auf ganz andere Weise auch die Frau an der Seite des Täters und seine Kinder.

    Eine gutgeschriebene Geschichte, die bis zum Schluss spannend bleibt. Auch wenn manche Szenen traurig oder gar erschütternd sind, weckt die Erzählung den Wunsch beim Leser das Kleine zu beschützen, so wie Birdy ihre geliebten Vögel umsorgt und beschützt. Wie wichtig es ist genau hinzuhören und hinzusehen, und die Worte von Kindern ernst zu nehmen, ist Birdy ein großes Anliegen, denn das hat sie in ihrer Kindheit schmerzlich vermisst. Und die Überlegungen von Rose, wie ein kleines Ereignisse das ganze Leben eines Menschen verändern kann, regen dazu an achtsam mit anderen umzugehen.

    Eine berührende und lesenswerte Erzählung über Mitmenschlichkeit und dem Schutz der Kleinen.

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  • 4 Sterne

    Monika T., 09.06.2018

    Als Buch bewertet

    Birdy ist seit einigen Jahren im Gefängnis, weil sie ihre Mutter angegriffen hat. Sie hat eine kleine Tochter, die während ihres Gefängnisaufenthaltes von ihrer Schwester aufgezogen wird, da Birdy alleinerziehend ist. Birdy ist etwas anders als andere Frauen. Sie ist in allem etwas langsamer und kann sich nicht so gut artikulieren wie andere Menschen. Eines Tages kommt Birdys ehemalige Nachbarin Rose ins Gefängnis. Sie soll ihren Mann Simon, der ein bekannter Fernsehmoderator war, umgebracht haben. Birdy hat schon seit vielen Jahren eine sehr große Wut auf Rose. In der Vergangenheit ist etwas passiert, dass Rose nicht verhindert hat und Birdy will sich an ihr rächen.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist sehr spannend und fesselnd zu lesen. Abwechselnd wird es aus der Sicht von Birdy und von Rose erzählt. Nach und nach erfährt man, was in der Vergangenheit damals passiert ist und man beginnt zu begreifen, um was es geht. Doch mehr möchte ich gar nicht verraten. Das Buch hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht und der Schreibstil hat mich richtig fasziniert.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mirjam Z., 04.06.2018

    Als Buch bewertet

    Birdy, ein junge Frau, die in jungen Jahren schon viel Schlimmes erleben musste, weil ihr niemand zugehört hat. Rose, eine dieser Personen, die ihr hätten zuhören sollen. Und dann gibt es noch Simon. Er, der alles zerstört hat. Nun sitzt Birdy im Gefängnis und wünscht sich nichts weiter als Rache an den Personen zu nehmen, die ihr damals nicht zugehört haben. Was ist, wenn die Person, an der du dich rächen möchtest, nach all den Jahren plötzlich vor dir steht? Was macht es mit dir, wenn du dein Leid mit niemandem teilen kannst? Du niemandem erzählen kannst, was dir als Kind passiert? Was dich in diese Situation gebracht hat? Und wie handelst du, wenn du plötzlich die Chance auf Rache hast, du damit aber alles verlieren könntest?

    Eine wirklich krasse Geschichte, die mich extrem berührt hat. Wenn man erst einmal herausgefunden hat, worum sich die Geschichte dreht, lassen sich schnell Rückschlüsse auf widerliche Skandale in Hollywood schließen. In meinen Augen hat die Autorin hier eine Glanzleistung vollbracht. Es ist definitiv keine Geschichte, die man mal eben so zwischendurch lesen kann. Ich habe ein Bild von dem bekommen, wie sich Betroffene fühlen. Was es mit nahen Angehörigen macht, wenn einer aus dem direkten Umfeld einer Straftat bezichtigt wird. Birdy ist eine geistig beeinträchtigte Person, die versucht mit dem, was ihr zugestoßen ist, fertig zu werden. Auf ihre ganz eigene Art und Weise. Die Kapitel, die aus Birdys Sicht erzählt wurden, haben mich echt fertig gemacht, vor allem, als es an die Details ging. Gänsehaut garantiert, sage ich da nur! Ich hab so unglaublich mitgefiebert, ob sie ihre Pläne umsetzt und tatsächlich riskiert, ihre Tochter nie wieder zu sehen. Zwischendurch hab ich echt schlucken müssen!
    Rose hätte ich ganz oft gerne Mal geschüttelt, damit sie endlich ihre Augen aufmacht und aufhört, ihren widerlichen Mann, Simon, zu beschützen. Aber als sie dann ihre Geschichte erzählt, wurde mir klar, dass sie gar nicht anders handeln konnte. Sie war blind und wurde von ihrem Mann dermaßen beeinflusst und hinters Licht geführt, dass es für sie keine Möglichkeit gab zu merken, was in ihrem Haus passiert.
    Das Ende kam dann aber doch plötzlich und unerwartet. Für mich fehlte etwas mehr Dramatik. An dieser Stelle hätte ich mir einfach mehr gewünscht.
    Ich finde, dass dieses Buch gelesen werden muss. Es wird zum Nachdenken anregen und man sollte starke Nerven haben, um die Geschehnisse zu verarbeiten! Das Krasseste: Hinter diesem wirklich tollen und schönen Cover hätte ich niemals eine so extreme Geschichte vermutet.

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