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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 18.02.2020

    Als Buch bewertet

    In seinem Kriminalroman „Der rote Judas“ nimmt Thomas Ziebula den Leser mit in das Jahr 1920 nach Leipzig und zeichnet ein facettenreiches und glaubwürdiges Bild von Zeit und Ort.

    Paul Stainer hat Krieg und Gefangenschaft überstanden und versucht, wieder in sein altes Leben zurückzukehren. Gar nicht so einfach, denn neben den Albträumen, Gedächtnislücken und ständig wiederkehrenden Halluzinationen macht ihm die Tatsache, dass seine Frau Edith ihn für tot gehalten und mittlerweile einen neuen Lebenspartner an ihrer Seite hat, enorm zu schaffen. Ein Lichtblick erwartet Stainer dagegen auf seiner alten Dienststelle in der Wächterstraße, hier wird er nicht nur willkommen geheißen, sondern direkt befördert. Kaum hat der frischgebackene Kriminalinspektor seinen Dienst angetreten, hat er auch schon alle Hände voll zu tun, denn Leipzig wird von einer rätselhaften Mordserie heimgesucht…

    Inspektor Stainer bekommt es in seinem ersten Fall mit der „Operation Judas“ zu tun. Eine Gruppe ehemaliger Offiziere hat es sich zur Aufgabe gemacht, die im August 1914 im belgischen Dinant geschehenen Kriegsverbrechen zu vertuschen, indem sie Mitwisser, die die Gräueltaten öffentlich machen wollen, aus dem Weg räumt.

    Der Krimi wird fesselnd erzählt und besticht vor allen Dingen durch die gekonnte Verknüpfung von Realität und Fiktion - dass Thomas Ziebula die Hintergründe intensiv recherchiert hat und er über eine gute Kenntnis der lokalen und historischen Gegebenheiten verfügt, merkt man dem Roman auf jeder einzelnen Seiten an.

    Außerdem beweist Thomas Ziebula einmal mehr, dass er ein ausgesprochen gutes Händchen für mitreißende Figuren hat. Alle Akteure sind detailliert beschrieben und bekommen schnell ein Gesicht, selbst Nebenfiguren werden lebendig und ausdrucksvoll dargestellt und wirken in ihrem Tun überzeugend.

    Gut gefallen hat mir auch die stimmige Atmosphäre – die Trostlosigkeit der Zeit und die Unsicherheit der Menschen werden hervorgehoben. Die Einwohner Leipzigs kämpfen mit den Nachwehen des Krieges, man ist von Normalität und einfach nur Mensch sein noch meilenweit entfernt, aber man berappelt sich so langsam und bemüht sich, nach vorne zu schauen.

    Neben der spannenden Krimhandlung und den Problemen und Sorgen des Alltags spielt auch die damalige Politik eine wichtige Rolle – die Veränderungen, die der Krieg mit sich gebracht hat, sind genauso Thema, wie das Gerangel um die politische Macht in der noch jungen Weimarer Republik.

    „Der rote Judas“ hat mir sehr gut gefallen – die gut ausbalancierte Mischung aus Historie und Spannung wird anschaulich und lebendig erzählt und hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert.

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesestern, 02.03.2020

    Als Buch bewertet

    Die offenen Wunden der Nachkriegszeit - Leipzig im Jahr 1920

    "Der rote Judas" ist der packende Auftakt einer neuen Krimireihe um den Kriegsheimkehrer Paul Stainer, dessen Handlung in Leipzig um das Jahr 1920 spielt, aus der Feder von Thomas Ziebula stammt und bei Wunderlich im Rowohlt Verlag im Januar 2020 erschienen ist.
    Wir lernen den Protagonisten Paul Stainer kennen, der traumatisiert aus dem 1. Weltkrieg nach Hause kommt und vor den Trümmern seiner Ehe steht.
    Seine Frau Edith ist inzwischen mit einem anderen Mann zusammen, da sie Paul nach mehrjähriger Abwesenheit nicht mehr zurück erwartet.
    Einziger Lichtblick in diesem Scherbenhaufen seines Lebens ist die Möglichkeit wieder in seinen alten Beruf zurückzukehren und einen Neuanfang als zum Inspektor beförderten Kriminalist zu wagen. Dies wird zu seiner großen Herausforderung, als er gleich zu Beginn mit mehreren perfiden Morden konfrontiert wird.
    Auch wenn der Krieg zu Ende ist, klaffen überall noch offene Wunden, die sich in der Bevölkerung zu Eiterherden entwickeln. Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Krisen bestimmen das Zeitbild.
    Die Bedingungen des Versailler Friedens sind vielen ein Dorn im Auge und so toben die Kleinkriege innerhalb der Gesellschaft und Politik weiter.
    Unversöhnlich- nationalistisch eingestellte ehemalige Militaristen sinnen auf Rache und Lynchjustiz und schon bald ist Paul Stainer inmitten eines Fadenkreuzes, das seine Opfer brutal tötet, um eigene Verbrechen zu verwischen.
    Auch in den Reihen der Polizei begegnet ihm Misstrauen und Opportunismus und die Frage wer ist Freund oder Feind begleitet ihn täglich. Seine eigenen Kriegserlebnisse, die ihn in Gedanken und Träumen immer noch verfolgen spielen dabei eine nicht unerhebliche Rolle und so gerät er selber immer mehr ins Blickfeld der Täter.

    Mein Fazit:
    Ein temporeicher hochemotionaler Krimi, dem es gelingt einen Spannungsbogen von Anfang bis Ende durchzuhalten.
    Dabei gelingt es Thomas Ziebula historische Fakten geschickt in die Romanhandlung einzuweben ohne den Handlungsfluss zu verlangsamen.
    Seine vielfältigen Charaktere sind wunderbar herausgearbeitet und verleihen dem Geschehen Tiefe und Atmosphäre.
    Die Thematik ist spannungsgeladen, gesellschaftskritisch und hochaktuell.
    So ist ein Kriminalroman entstanden, auf dessen Fortsetzung ich mich freue.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Smaragdeidechse, 29.02.2020

    Als Buch bewertet

    Thomas Ziebula

    Der rote Judas

    Paul Stainer Band I

    Kriminalroman


    Worum es geht, Klappentext:

    Leipzig, Januar 1920.
    Der Polizist Paul Stainer
    kehrt aus der Kriegsgefangenschaft zurück.
    Deutschland taumelt durch die Nachkriegswirren,
    nichts ist mehr so, wie es einmal war,
    und in viel zu vielen Nächten
    wird Stainer vom Grauen
    der Schützengräben eingeholt.
    Doch ein aufsehenerregender Fall
    zwingt den Kriminalinspektor,
    sich mit der Gegenwart zu befassen:
    In der Villa eines Fabrikanten
    werden mehrere Menschen erschossen.
    Alles sieht nach einem missglückten
    Einbruch aus,
    doch eine verängstigte Zeugin
    und ein Koffer voller Dokumente
    führen Stainer bald auf die Spur
    der „Operation Judas“, Männer,
    die über Leichen gehen,
    um ihre Verbrechen zu vertuschen.
    Was der Inspektor nicht ahnt:
    Die Mörder haben ihn längst
    ins Visier genommen und planen seinen Tod.


    Meine Meinung:

    Eine echte Meisterleistung des Autors,
    Thomas Ziebula!
    Fesselnd und mitreißend vom ersten Moment an
    und nicht mehr aus der Hand zu legen.

    Stainer ist eine sehr gut angelegte, vielschichtige
    Figur, ein toller Kommissar und Ermittler,
    der sich so leicht nicht in die Irre führen lässt.
    Er kämpf zwar auch gegen seine ureigensten Dämonen,
    verliert dabei aber nie sein Ziel aus den Augen
    und beißt sich durch.
    Gibt auch nicht auf, als er selbst zur Zielscheibe
    wird und schafft es mit Bravour und der Hilfe seines
    jungen Kollegen, den Fall zu lösen.
    Und das obwohl ihm selbst von höherer Stelle,
    Steine in den Weg geworfen werden!

    Der Autor hat mich mit einer sehr gut
    durchdachten Story überzeugt und mit seinen
    Kriminalromanen könnte ich tatsächlich noch
    zur Krimi-Leserin werden...
    Wie schon der Titel erahnen lässt, wird es wohl
    noch mindestens einen weiteren Teil um Kommissar
    Paul Stainer geben und
    ich freu' mich schon richtig darauf!

    Kriminelle 5 Sterne gibt es dafür von mir!!!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    chuckipop, 10.03.2020

    Als Buch bewertet

    Inspektor Paul Stainer ermittelt - großartiger Auftakt einer neuen historischen Krimiserie

    "Der rote Judas" von Thomas Ziebula ist als Hardcover mit 480 Seiten im Januar 2020 beim Rohwolt Wunderlich-Verlag erschienen.

    Es handelt sich um einen historischen Kriminalroman, der in Leipzig im Jahr 1920 spielt und ist der Auftakt einer Krimi-Serie um den Kriminalinspektor Paul Stainer.

    Stainer kehrt 1920 aus der Kriegsgefangenschaft in seine Heimatstadt Leipzig zurück. Er ist in keiner guten Verfassung, hat eine Amnesie , schwere seelische Schäden lasten auf ihm und er hat schlohweißes Haar bekommen.

    Seine Frau Edith begrüßt ihn kühl und abweisend, und schnell wird klar, warum: sein Nachfolger wohnt bereits in der ehelichen Wohnung, denn Edith hatte nicht mehr mit seiner Rückkehr gerechnet.

    Glücklicherweise gelingt es Paul Stainer, seinen Job bei der Polizei zurückzubekommen, und als er sein neues Vorstellungsgespräch in der Wächterburg hat, wird er sogar zum Inspektor befördert.

    Schnell bekommt er seinen ersten Fall, in einer Villa im Stadtteil Gohlis werden mehrere Personen erschossen.

    Zusammen mit seinen Kollegen macht sich Stainer an die Arbeit . Seine Amnesie wird von Tag zu Tag geringer, er erkennt die meisten Personen wieder und kann den Rest gut überspielen.

    Der ganz neue im Team, der Anwärter Junghans hat einen guten Spürsinn und erweist sich als cleverer und absolut loyaler Kollege.

    Das Buch hat ein sehr gelungenes Cover, welches perfekt zur Zeit nach dem ersten Weltkrieg passt.

    Thomas Ziebula hat hier einen absolut spannenden und vor allem bestens recherchierten Kriminalroman geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig, prägnant und detailliert.

    Die Protagonisten sind brillant ausgearbeitet, es gibt zwei wirklich tragische Figuren in der Geschichte, um die es äußerst dramatisch wird und wegen deren Schicksal ich nägelkauend mitgefiebert habe…aber auch alle anderen Charaktere werden vor dem Auge des Lesers sehr lebendig.

    Es gibt sowohl politische wie auch persönliche Sympathien und Abneigungen und man kann sehr gut nachvollziehen, wie gegensätzlich diese Zeit gewesen ist – die goldenen 20er mit den Nachkriegswehen und den Heimkehrern, den Aufstrebenden und den Vergnügungssüchtigen…

    Mein Fazit: Hervorragender Auftakt einer neuen historischen Krimireihe, unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche, 02.03.2020

    Als Buch bewertet

    Im Jahr 1920 kehrt der Polizist Paul Stainer aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Viel Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten, bleibt ihm nicht, denn ein aufsehenerregender Fall fordert seine Aufmerksamkeit: In der Villa eines Fabrikanten werden mehrere Menschen erschossen. Zuerst deutet alles auf einen missglückten Einbruch hin. Dann führen die Spuren jedoch zu der „Operation Judas“ und damit zu Männern, die über Leichen gehen, um eigene Verbrechen zu vertuschen.

    Auf diesen Krimi war ich sehr gespannt, da mich die Zeit, in dem er spielte, sehr angesprochen hat. Aber auch die Beschreibung klang spannend und faszinierend, so dass ich voller Vorfreude ins Buch gestartet bin.
    Der Schreibstil ließ sich sehr angenehm und flüssig lesen, so dass ich gleich in die Geschichte eintauchen und folgen konnte. Ich war gleich gefesselt und die Seiten flogen nur so dahin. Ich hatte das Buch sehr schnell fertig gelesen.
    Paul Stainer fand ich von Beginn an sehr sympathisch. Er wurde anschaulich und lebensecht gezeichnet. Gerade seine persönlichen Belastungen aufgrund seiner Erlebnisse ließen mich mit ihm mitfühlen und ich habe ihm gewünscht, dass er die Vergangenheit bewältigen kann. Was ich sehr an ihm mochte, war sein Gespür, das ihm sehr hilfreich bei den Ermittlungen war.
    Der Kriminalfall war spannend und fesselnd, auch wenn es insgesamt eher ruhiger losging und sich dann immer mehr steigerte. Zu Beginn war alles undurchsichtig und ich hatte viele Fragen im Kopf. Das förderte die Spannung zusätzlich und ich hing wirklich gebannt an den Seiten. Am Ende wurde dann alles schlüssig und nachvollziehbar zusammengeführt.
    Was mir hervorragend gefallen hat, war die Atmosphäre der 1920er Jahre. Alles wurde super realistisch beschrieben, so dass ich mich direkt in die damalige Zeit versetzt fühlte. Das Flair kam großartig bei mir an.

    Ein spannender und atmosphärischer Krimi, der mir richtig gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tefelz, 09.02.2020

    Als Buch bewertet

    Der Perfektion sehr nahe
    Unbedarft und voller Vorfreude auf den Roman gestürzt, wurde ich trotzdem überrascht und mit jeder Seite des Buches steigerte sich meine Begeisterung!
    Geschichte: 1920 Paul Stainer kehrt aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause zurück. Muss jedoch feststellen, dass seine Frau nicht auf ihn gewartet hat und er sich ein neues Zuhause suchen muss. Zum Glück , wird ihm die Rückkehr zur Polizei ermöglicht , aber immer in der Angst lebend, dass ein Vorgesetzter seinen Krankenbericht aus dem Krieg in die Finger bekommen könnte. Als bei einem Einbruch in einer Villa mehrere Tote zu beklagen sind, ist das nur der Auftakt einer Serie die relativ wenig mit Einbrüchen zu tun hat....
    Der Aufbau des Buches und der Erzählstil weisen darauf hin, dass hier kein unbescholtenes Blatt ein Buch geschrieben hat, aber als Fan der Fantasy Reihe von Tom Jakuba war ich auf einen historischen Krimi mehr als gespannt und wie schon oben erwähnt, bin ich begeistert. Die Spannung, die Geschichte, die Personen und ein Gefühl für die Stimmung im Leipzig des 1920. Ich war mittendrin und habe alles aufgesogen. Konnte die Arbeitslosigkeit fühlen aber auch den Konflikt zwischen den " roten" und den "Nationalisten", die für einen verlorenen Krieg nicht noch mehr von ihrem Stolz und Ihrer Selbstachtung verlieren wollen. Paul Stainer ist ein absolut souveräner Mensch, dem man einfach nur alles Gute wünscht und leidet und fühlt ebenfalls alles, was er erleben muss. Zum Glück hat er gute Unterstützung von Menschen, die er am Anfang sogar fürchten muss, wie auch um sein Leben, da er zur Zielscheibe wird, nur weil er verbissen seinen Fall verfolgt

    Fazit: Ein absolutes Highlight 2020. Das Jahr ist zwar noch sehr jung, aber im Bereich Krimi diese Roman zu toppen, wird für jeden einfach unheimlich schwer werden. Absolute Empfehlung für alle Fans auch von Volker Kutscher und von historischen Krimis die zwischen den Kriegen angesiedelt sind. Es reicht für mich nahezu an Perfektion heran und ich wüsste nicht mit welcher Kritik ich das herunterspielen sollte. Ganz starke 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sven T., 02.03.2020

    Als Buch bewertet

    Mit „Der rote Judas“ begibt sich Thomas Ziebula erneut in ein neues Genre. Ich kenne bis jetzt seine Fantasybücher und Historischen Romane. Mit einer Kriminalgeschichte angesiedelt in den 1920er Jahre habe ich bei seinem neuen Buch am allerwenigsten gerechnet. Aber skeptisch war ich nicht, denn irgendwie schafft er es immer wieder sich neu zu erfinden und mich wahnsinnig gut zu unterhalten, so auch hier. Erstaunlich wie unterschiedlich sein Schreibstil im Gegensatz zu anderen Werken ist, dieser passt aber so gut in diese Zeit, dass ich mich zurückversetzt fühle und tief eintauchen möchte. Die Geschichte entwickelt sich langsam und trumpft mit einer intensiven Atmosphäre, genialen Dialogen und einem spannenden Plot. Am meisten freut es mich, dass es sich allem Anschein nach um eine Buchreihe handelt. Ich möchte gern mehr von Paul Stainer erfahren. Ein klasse Reihenauftakt, uneingeschränkte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Galladan, 13.02.2020

    Als Buch bewertet

    Beeindruckend erzählt

    Der rote Judas (Paul Stainer 1) von Thomas Ziebula, erschienen im Wunderlich Verlag am 28. Januar 2020.

    1920 kommt Paul Stainer aus französischer Gefangenschaft zurück nach Leipzig. Seine Frau will sich scheiden lassen, hat ihn schon durch einen älteren Mann ersetzt. Paul, körperlich unversehrt aber mit tiefen Narben auf der Psyche, die sein Gedächtnis blockieren und sein Denken immer wieder an die Kriegsschauplätze mit ihren grauenvollen Bildern ziehen, versucht seinen Zustand möglichst geheim zu halten, um wieder bei der Polizei arbeiten zu können. Er bekommt nicht nur seine alte Stelle zurück, sondern wird gleich noch zum Kriminalinspektor befördert. Kaum zurück im Job, muss sieht er sich mit mehreren Morden konfrontiert und versucht gleichzeitig auch noch das Herz seiner Frau zurück zu erobern.

    Ich habe bisher nicht viel über die Zeit nach dem ersten Weltkrieg gelesen oder gesehen. So ist dieses Buch für mich nicht nur ein spannender Krimi, sondern gleichzeitig auch eine sanfte Geschichtsstunde gewesen. Ich habe schon andere Bücher des Autors gelesen und konnte mich mit diesen Erfahrungen auch gleich völlig auf die Geschichte einlassen. Im Laufe der Zeit bekommt man eine schöne Charakterstudie von den Menschen jener Zeit, von ihren Sorgen und Problemen und der Einstellung der Menschen zum verlorenen Krieg und dem wozu Menschen, wenn keiner wirklich hinsieht fähig sind.

    Mir hat besonders gut gefallen, wie der Autor einen Kriminalinspektor vor meinen Augen entstehen lässt, der nicht nur Moralvorstellungen hat und sie lebt, sondern einen der vernünftig handelt, also eher der Held der kleinen Dinge, nicht der oberschlaue Überflieger. Die Beschreibungen im Arbeitsumfeld, die Reaktionen, alles wirkt authentisch. Auch viele der Nebencharaktere sind schön gezeichnet und ausgebaut. Die Geschichte von Stainer und den Menschen, die er trifft, berührt einen und klingt noch weit nach der letzten Zeile dieses wunderschön geschriebenen Buches nach. Wer gerne Krimis mit historischem Hintergrund liest wird sich für diesen ersten Band einer Reihe begeistern können. Klare Kaufempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vampir989, 17.02.2020

    Als Buch bewertet

    Klapptext:

    Leipzig, Januar 1920. Der Polizist Paul Stainer kehrt aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Deutschland taumelt durch die Nachkriegswirren, nichts ist mehr so, wie es einmal war, und in viel zu vielen Nächten wird Stainer vom Grauen der Schützengräben eingeholt. Doch ein aufsehenerregender Fall zwingt den Kriminalinspektor, sich mit der Gegenwart zu befassen: In der Villa eines Fabrikanten werden mehrere Menschen erschossen. Alles sieht nach einem missglückten Einbruch aus, doch eine verängstigte Zeugin und ein Koffer voller Dokumente führen Stainer bald auf die Spur der „Operation Judas“, Männer, die über Leichen gehen, um ihre Verbrechen zu vertuschen. Was der Inspektor nicht ahnt: Die Mörder haben ihn längst ins VisieWr genommen und planen seinen Tod.

    Meine Meinung:

    Ich kenne schon viele Bücher von diesem Autor und war jedesmal einfach nur begeistert und fasziniert.Deshalb waren meine Erwartungen natürlich auch sehr groß.Und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.Wieder einmal hat mich der Autor mit dieser Lektüre in den Bann gezogen.

    Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.

    Ich wurde nach Leipzig in das Jahr 1920 entführt.Dort lernte ich Inspektor Paul Stainer kennen,welcher noch schwer traumatisiert vom 1.Weltkrieg ist.Ich begleitete ihn eine Weile und erlebte viele spannende Momente.

    Die Protoganisten wurden sehr gut beschrieben.Es gab viele unterschiedliche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders sympatisch fand ich Paul Stainer und habe ihn gleich in mein Herz geschlossen.Aber auch alle anderen Personen waren sehr interessant.

    Der Autor hat eine sehr düstere und fast unheimliche Atmosphäre geschaffen.In mir war Kopfkino.Vor meinen Augen sah ich die vielen armen Menschen mit ihren Ängsten,Sorgen und Problemen.Und ich war dabei wie Paul Stainer seine Ermittlungen führte.Durch die sehr interessante und fesselnde Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Der Autor beschreibt alles so detailliert und authentisch.Zudem hat er alles so wahnsinnig gut recherchiert.Dadurch habe ich so viele Informationen und Wissenswertes über die Nachkriegszeit erhalten und erfahren.Gerade die Mischung aus kriminaler Handlung und geschichtlichen Ereignissen haben für mich diese Lektüre so lesenswert gemacht.Immer wieder gab es unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse.Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angelangt.Ich hätte noch ewig weiter lesen können.Auch der Abschluss hat mich einfach begeistert und ich fand ihn genial.

    Das Cover finde ich sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es brillante Werk ab.

    Ich hatte viele spannende und lesenswerte Stunden mit dieser Lektüre.Natürlich vergebe ich glatte 5 Sterne und danke dem Autor für dieses tolle Meisterwerk.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Plush, 15.03.2020

    Als Buch bewertet

    Mit „der rote Judas“ hat Autor Thomas Ziebula eine Mischung aus Krimi und historischem Roman erschaffen, die zu überzeugen weiß. Sowohl die persönlichen als auch die politischen Folgen des ersten Weltkrieges spielen hier eine Rolle und werden emotional packend und gleichzeitig hochspannend zu einer Kriminalgeschichte verwoben.

    Der an die Zeit angepasste Sprachstil unterstützt das Eintauchen in die Geschichte ganz hervorragend auf eine Weise, die nicht gestelzt oder umständlich wirkt und auch für Nicht-Historiker verständlich bleibt.

    Es wird eine - oft bedrückende - Atmosphäre geschaffen, der man sich nicht entziehen kann. Die Trostlosigkeit der Nachkriegszeit ist überall zu spüren, es herrscht wenig Unbeschwertheit. Überall werden historische Informationen eingeflochten, auch über Leipzig selbst erfährt man einiges. Und immer wieder ahnt man beim Lesen, wie gut der Autor sich hier auskennt und/oder recherchiert hat. Diese Mischung aus Fakten und Fiktion macht die Geschichte so wahnsinnig greif- und fühlbar.

    Die Handlung selbst wird langsam aufgebaut und beginnt mit mehreren verschiedenen Strängen. Zu Beginn stehen die verschiedenen verübten Taten noch nicht in direkter Verbindung zueinander, aber man rätselt natürlich schon mit, wie diese später wohl miteinander verknüpft werden könnten. Es kommen neben dem Protagonisten Paul Stainer schnell noch recht viele andere Charaktere ins Spiel, die es zu unterscheiden gilt. Hier brauchte ich eine Weile, bis ich mich in die komplexe Geschichte hineingefuchst hatte und alle Charaktere sicher zuordnen konnte. Doch diese Komplexität macht natürlich auch den Charme der Geschichte aus. Wie geschickt und sorgfältig hier die verschiedenen Handlungen zu einem großen Ganzen zusammengesetzt werden, macht einfach Freude beim Lesen!

    Und dann ist da noch die Ausgestaltung der Charaktere, die so sehr überzeugen und fesseln konnte. Ich habe mit ihnen mitgefühlt und -gelitten. Ich habe über die Eheprobleme des aus dem Krieg zurückgekehrten Mannes zu seiner Frau geweint, die ihn so viele Jahre für tot hielt und in der Zwischenzeit einen neuen Partner gefunden hatte. Ich konnte die Angst des traumatisierten Rückkehrers in den alltäglichsten Situationen spüren. Ich wurde überrascht von so mancher Entwicklung. Und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Aber ich wollte auch nicht, dass es endet.

    Mein Fazit: Ich kann nur hoffen, dass dies nicht der letzte Fall von Inspektor Stainer war. Eine aufrichtige Leseempfehlung von mir sowohl für Krimi-Leser als auch für historisch Interessierte.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 24.02.2020

    Als Buch bewertet

    Mit „Der Rote Judas“ ist Thomas Ziebula ein spannender und kenntnisreicher Kriminalroman gelungen. Er siedelt seine Geschichte in Leipzig kurz nach dem Ersten Weltkrieg an.

    Paul Stainer kehrt aus der französischen Kriegsgefangenschaft zurück. Körperlich hat er die Zeit unverwundet überstanden, aber seine Seele ist beschädigt. Heute würde man wohl eine Posttraumatische Belastungsstörung diagnostizieren. Nicht nur Schlafstörungen und Alpträume machen ihm zu schaffen, auch an den Folgen einer Amnesie leidet er noch. Das alles darf nicht bekannt werden, denn Stainer will und kann zurück in den Polizeidienst. Dumm nur, dass einer der Ärzte aus dem Lazarett jetzt als Pathologe in Leipzig arbeitet.

    Gleich der erste Fall hat es in sich. Ein Suizid erscheint Stainer zweifelhaft und je tiefer er nachforscht, umso sicherer wird er. Er erkennt bald ein Muster bei einen weiteren Selbstmord und immer wieder stößt er auf den Begriff „Roter Judas“. Aber auch privat läuft es nicht rund. Seine Frau Edith hat nach Jahren des Wartens einen neuen Partner und bittet um die Scheidung.

    Im Augenblick sind die Jahre zwischen den Kriegen als Romanhintergrund sehr häufig geworden und meine Erwartungen waren hoch. Ich war von diesem historischen Kriminalroman begeistert. Der Plot ist raffiniert und mehrere Handlungsstränge laufen auf ein sehr spannendes Finale zu. Der zeitgeschichtliche Hintergrund wirkt sehr lebendig und kenntnisreich erzählt. Das Leipzig der Zwanziger Jahre wirkt tatsächlich greifbar

    Außerdem sind die Figuren wirklich sehr vielschichtig und menschlich eingefangen worden. Nicht nur der Hauptprotagonist Paul Steiner, auch Nebenfiguren, wie die Schaffnerin Fine König sind gelungen und runden die Handlung sehr gut ab.

    Ein Kriminalfall aus dieser Zeit kann die Politik nicht ausblenden, das Elend der versehrten Kriegsheimkehrer und die aus der Demütigung des verlorenen Krieges entstandenen Strömungen der Weimarer Republik machen den Kriminalroman auch zu einem Stück Geschichtsunterricht.

    Ein toller historischer Kriminalroman und ich bin sehr auf eine Fortsetzung gespannt.

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  • 5 Sterne

    Grit H., 13.02.2020

    Als Buch bewertet

    Klappentext:
    Leipzig, Januar 1920. Der Polizist Paul Stainer kehrt aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Deutschland taumelt durch die Nachkriegswirren, nichts ist mehr so, wie es einmal war, und in viel zu vielen Nächten wird Stainer vom Grauen der Schützengräben eingeholt. Doch ein aufsehenerregender Fall zwingt den Kriminalinspektor, sich mit der Gegenwart zu befassen: In der Villa eines Fabrikanten werden mehrere Menschen erschossen. Alles sieht nach einem missglückten Einbruch aus, doch eine verängstigte Zeugin und ein Koffer voller Dokumente führen Stainer bald auf die Spur der „Operation Judas“, Männer, die über Leichen gehen, um ihre Verbrechen zu vertuschen. Was der Inspektor nicht ahnt: Die Mörder haben ihn längst ins Visier genommen und planen seinen Tod.

    Meine Meinung:
    Da ich schon viele Bücher von Thomas Ziebula (auch Ruben Laurin und Tom Jacuba) gelesen habe, war ich natürlich gespannt, was mich diesmal erwartet, wenn es um einen Krimi zur Zeit des ersten Weltkriegs geht. Und wie immer wurde ich nicht enttäuscht.
    Gut recherchiert, konnte ich die Gegebenheiten zu dieser Zeit hautnah nachvollziehen. Das Volk ist zerrissen und unsicher in Zeiten nach dem Krieg. Viele Menschen sind von den schweren Zeiten gezeichnet, so auch Paul Stainer.
    Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht verständlich und so liest sich das Buch einfach so weg. Der Hauptprotagonist Paul Stainer ist gut skizziert und man kann nachvollziehen, dass es nicht so einfach ist wieder in einem Leben nach traumatischen Kriegserfahrungen anzukommen. Mir persönlich war er sehr sympathisch, wie auch Junghans. Sehr gut fand ich, dass Historie mit einem Krimi verbunden ist. Für Spannung war insofern auch gesorgt.

    Mein Fazit:
    „Der rote Judas“ ist wieder ein sehr gelungenes Buch von einem meiner Lieblingsschriftsteller. Ein Krimi, der zwar keine fantastischen Elemente hat, aber dafür viel über die Zeit nach dem ersten Weltkrieg und den damit verbundenen Lebensumständen erzählt. Für jeden, der einen guten historischen Krimi mag, ist das Buch lesenswert.

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  • 5 Sterne

    de.Susi, 20.04.2020

    Als Buch bewertet

    Gut recherchierter, historisch stimmiger Krimi mit überraschenden Wendungen

    Paul Steiner kehrt aus der Kriegsgefangenschaft in seine Heimatstadt Leipzig zurück. Er ist eine sehr tragische Figur, den Krieg überstanden und lebend heimgekehrt verlangt seine Frau, welche inzwischen anderweitig liiert ist, die Scheidung. Einzig mit der Arbeit hat er Glück – er kann in seinen alten Beruf zurückkehren und wird sogar zum Kommissar befördert. Allerdings lassen ihn die Schatten der Vergangenheit nicht los, immer wieder fürchtet er, dass seine Kriegspsychose durchbricht und er deshalb auch noch die Arbeit verliert. Bereits seine erste Ermittlung hat es in sich, die Spuren bei den Mord an mehreren Männern führen bis in den Krieg zurück. Und auch arbeitsseitig werden ihm Steine in den Weg gelegt..

    Anfänglich kamen doch einige verschiedene Charaktere mit den unterschiedlichsten Absichten in die Handlung, so das schon die ganze Aufmerksamkeit gefordert war. Jedoch rasch werden Verbindungen deutlich, so das alles verständlicher wird und das Buch eine regelrechte Sogwirkung entfaltet.
    Es wird sehr deutlich wie der Krieg und das da Erlebte in vielen Männern tiefe Traumata hinterlassen haben, welche das Alltagsleben erschweren. Auch für die Frauen ist es schwierig, die Verluste als auch Rückkehr der (Ehe)Männer zu verarbeiten.
    Unterteilt ist das Buch in die Kapitel "Der Heimkehrer", "Der Ermittler" und "Der Jäger". Die Bezeichnung der Teile finde ich sehr gelungen, sehe ich in ihnen die positive Entwicklung Stainer's. Durch mehrere Spannungsbögen wird das Buch nie langatmig und ist recht zügig zu lesen.
    Als Leipzigerin war es für mich ein "Muss" dieses Buch zu lesen, und ich kann sagen, der Autor hat sehr gut recherchiert und es ist ihm hervorragend gelungen die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen und auch mit den entsprechenden Örtlichkeiten zu untermauern.
    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es sehr gern weiter!

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  • 5 Sterne

    Sandra S., 02.03.2020

    Als Buch bewertet

    Bei „ Der rote Judas“ von Thomas Ziebula handelt es sich um einen Kriminalroman.

    Klappentext übernommen:
    Leipzig, 1920. Der Polizist Paul Stainer kehrt aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Deutschland taumelt durch die Nachkriegswirren, nichts ist mehr so, wie es einmal war, und in viel zu vielen Nächten wird Stainer vom Grauen der Schützengräben eingeholt. Doch ein Aufsehen erregender Fall zwingt den Inspektor, sich mit der Gegenwart zu befassen: In der Villa eines Fabrikanten werden mehrere Menschen erschossen. Alles sieht nach einem missglückten Einbruch aus, doch ein Koffer voller Dokumente führen Stainer bald auf die Spur der „Operation Judas“, Männer, die über Leichen gehen, um ihre Verbrechen zu vertuschen. Was der Inspektor nicht ahnt: Die Mörder haben ihn längst ins Visier genommen und planen seinen Tod.

    Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Dieser Kriminalroman lässt sich flüssig lesen und der Einstieg in die Geschichte ist mir leicht gefallen. Zwar kommen am Anfang sehr viele Protagonisten vor, nach einer Gewissen Zeit konnte ich mir aber merken wer wer ist.

    Der Autor beschreibt die Atmosphäre sehr gut. Der Krieg ist erst seit kurzem vorbei und ein neues Leben beginnt für Menschen. Ihre Ängste, Hoffnungslosigkeit uvm. werden gut beschrieben. Ich konnte mich durch diese ausführlichen und realistischen Beschreibungen gedanklich sehr gut in diese Zeit hineinversetzen.

    Von Seite zu Seite steigt die Spannung bis hin zu einem tollen Ende. Der hat der Autor mich immer wieder auf den Irrweg geführt und so konnte ich bis zum Schluß sehr gut über Täter und Motiv miträtseln.

    Die facettenreichen Protagonisten werden sehr gut beschrieben. Ihr handeln und ihre Gedanken sind nachvollziehbar und passen zu dem Charakter des jeweiligen Protagonisten.

    Der Plot ist sehr interessant, abwechslungsreich und überraschend.

    Ich empfehle dieses Buch weiter.

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  • 5 Sterne

    Claudia S., 09.03.2020

    Als Buch bewertet

    Spannend und atmosphärisch

    MEINE MEINUNG:
    Der Klappentext des Buches klang für mich unheimlich interessant und da ich gern Bücher aus dieser Zeit lese, wollte ich es unbedingt entdecken.

    Das Cover finde ich einen echten Hingucker. Es passt ausgezeichnet zur Geschichte und zu der Zeit, in der das Buch spielt.

    Ich bin auch sehr gut gestartet und habe schnell in die Geschichte gefunden. Der schreibstil lässt sich sehr angenehm, lesen und mir ist auch gleich positiv aufgefallen, dass für dieses Buch sehr gut und gründlich recherchiert wurde.

    Wir haben hier einen Spannungsbogen, der sich durch das ganze Buch zeiht und an keiner Stelle abflacht.

    Die Darstellung der Charaktere fand ich sehr gelungen. Sie waren facettenreich, emotionsgeladen und zeigten ein Gesicht.

    Die Geschichte ging mir beim Lesen auch sehr zu Herzen und oft bekam ich eine Gänsehaut. Es war sehr emotional. Der Autor hat es geschafft, die Atmosphäre, die doch sehr bedrückend ist, aufzufangen und an uns Leser weiterzugeben.

    Während des gesamten Buches konnte ich immer wieder miträtseln und bin dann am Ende doch nicht auf diesen Ausgang gekommen. Das fand ich sehr geschickt vom Autor gemacht. So bliebt die Spannung und die Auflösung am Ende war für mich dann auch schlüssig.

    FAZIT:
    Ein mehr als gelungener Krimanalroman, der spannend, fesselnd und sehr atmosphärisch ist. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Tauriel, 03.02.2020

    Als eBook bewertet

    Interessantes Sittengemälde

    Der Klappentext hat mich neugierig auf diesen Kriminalroman gemacht.
    Der Autor schickt mich auf eine spannende Zeitreise. Es geht nach Leipzig während der Weimarer Republik. Der Autor spiegelt diese Ära virtuos.Durch den flüssigen und authentischen Schreibstil bin ich schnell in diesen Krimi hinein gekommen und konnte das Buch kaum zur Seite legen.
    Im Jahr 1920 kehrt der Protagonist Paul Stainer aus der Kriegsgefangenschaft aus Frankreich zurück.Auch wenn Stainer körperlich unverletzt erscheint,leidet er an nächtlichen Alpträumen und tagsüber an Gedächtnislücken.
    Er zweifelt deshalb des öfteren ,ob er seinen alten Beruf bei der Polizei weiter ausüben kann.Auch die gravierenden Veränderungen in seinem Privatleben belasten ihn sehr.
    Die Figur des Paul Stainer finde ich gut ausgearbeitet und ich begleite ihn und sein Team bei den Ermittlungen.
    Ein Kolorit an liebenswerten und auch skurrilen Personen bereichern diesen Roman.Ihre Sorgen und Ängste kann ich gut nachvollziehen und entspricht dem damaligen Zeitgeist.
    Sehr gerne habe ich mich in die Zeit der Weimarer Republik versetzen lassen und ich hoffe,mehr von Paul Stainer zu lesen.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 29.02.2020

    Als Buch bewertet

    „...Erinnerungen, die man glaubt vergessen zu können, indem man sie in Alkohol und Schweigen vergräbt, verfolgen einen ein Leben lang….“

    Wir schreiben das Jahr 1920 in Leipzig. Gymnasiallehrer Jagoda wird aus dem Krankenhaus entlassen. Es sind die Erlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg, die ihn in die Psychiatrie gebracht haben. Doch sein neues Leben währt nur wenige Stunden, dann ist er tot.
    Paul Stainer kommt aus der französischen Kriegsgefangenschaft zurück. Auch ihn quälen Alpträume. Seine einst schwarzen haare sind schlohweiß. Hinzu kommt, dass seine Frau Edith ihn für tot hielt und einen neuen Freund hat. Es erstaunt Paul allerdings, dass er im Kommissariat freundlich empfangen und sofort zum Kriminalinspektor befördert wird. Sein erster Toter wartet schon auf ihn, denn Paul erkennt schnell, dass es sich bei Murrmann um keinen Selbstmord handelt.
    Der Autor hat einen fesselnden historischen Kriminalroman geschrieben. Der Erste Weltkrieg liegt nur kurze Zeit zurück, doch er beeinflusst so stark wie nichts anderes das Geschehen.

    „...Wahrscheinlich gab es keine Gespenster, ganz gewiss aber gab es deutsche Männer, die jahrelang kaum geschlafen, in Unterständen gehaust, in Schützengräben gezittert, neben toten Kameraden geweint, zu viel geraucht und zu wenig gegessen hatten...“

    Das Zeitgeschehen wird gut beschrieben. Einerseits ist die junge Republik gerade entstanden, andererseits nimmt die Schwarze Reichswehr gern das Geschehen in die eigenen Hände.
    Noch ahnt Paul nicht, dass der Mordfall mit Kriegsverbrechen aus dem Jahre 1914 zu tun hat und dass er etlichen alten Bekannten bald gegenüberstehen wird, ja, dass er selbst auf einer Abschussliste steht.
    Der Schriftstil ist abwechslungsreich und passt sich den Ereignissen gekonnt kann. Dazu gehört auch, dass der Autor besondere Stilelemente verwendet. Eins davon ist Rosas Tagebuch, in dem sie sich an ihren gefallenen Verlobten wendet. Die junge Frau erscheint mir anfangs als leichtlebig und oberflächlich, entpuppt sich aber im Laufe der Handlung als starke Persönlichkeit.
    Deutlich wird, dass an keinem der Weltkrieg spurlos vorübergegangen ist. Auch Stainer muss erst lernen, wer Freund und wer Feind ist. Dabei macht er überraschende Entdeckungen. Manch einer flüchtet sich in Alkohol und Sarkasmus, weil er sich seiner Vergangenheit schämt. Andere versuchen einen Neuanfang, so der junge Polizist Junghans. Gefährlich sind die, die alles Neue ablehnen und auf alte Machtstrukturen setzen. Ich weiß nicht, ob es der Autor beabsichtigt hat, aber für mich liegt daran schon der Keim für die Entwicklung, die ein reichliches Jahrzehnt später beginnen wird. Was schon spürbar ist, ist der Judenhass. So schreibt Rosa über ihren Bruder im Tagebuch:

    „...Ich habe mich gewundert, denn vorige Woche erst hat er mir erklärt, dass er das Haus eines Juden lieber nicht betrete...“

    Bei seinen Ermittlungen stößt Stainer auf den begriff der Operation Judas. Es zeigt sich, dass eine größere Mordserie in Leipzig geplant ist. Nicht jeder, der im Kommissariat arbeitet, spielt wirklich ehrlich. Das erschwert mögliche Fortschritte bei der Aufklärung der Morde.
    Gleichzeitig wird Stainers innere Zerrissenheit in jeder Zeile deutlich. Er ist sich nicht sicher, ob er dem Leben schon wieder gewachsen ist. Es sind Kleinigkeiten, die ihn zurück an die Front katapultieren wie ein Gemälde an der Wand.
    Nicht unerwähnt möchte ich die kurzen Ausflüge in die Psychoanalyse lassen.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es thematisiert auf äußerst spannende Weise die Folgen der Ersten Weltkriegs für den einzelnen und für die Gesellschaft.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dana G., 29.02.2020

    Als Buch bewertet

    Leipzig, Januar 1920. Der Polizist Paul Stainer kehrt aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Doch kaum ist er Zuhause, muss er sich nicht nur privat mit einigen Änderungen abfinden, nein, er wird erneut in den Polizeidienst gerufen und bekommt es mit brutalen Morden zu tun, die zusammenhängen zu scheinen. Dann kommt er auf die Spur einer Organisation namens Operation Judas und gerät bald selbst in Gefahr.
    Anfangs hatte ich sehr mit den vielen Personen und Schauplätzen zu tun, es wurde leicht undurchsichtig, doch das hat sich dann gelegt, als so langsam die Zusammenhänge entstanden, die man klar und deutlich sehen konnte. Die Story spielt in Leipzig und da ich dort mal gelebt habe, ist mir einiges bekannt vorgekommen. Ich lese gerne historische Krimis, da man bei gut recherchierten Krimis sehr viel noch über die Geschichte erfahren kann. Was in diesem Fall der Fall war. Einige Begriffe hätten meiner Meinung auf einer Extraseite am Ende des Buches nochmal erklärt werden können, so wie ich es aus historischen Krimis kenne, wie z.b. die von Susanne Goga.
    Die Figuren, vor allem die Hauptfigur Paul Stainer, haben mir sehr gefallen. Klar, einige waren sehr unerträglich und widerlich, was ja auch Absicht war vom Autor. Andere, wie Brand und Edith, waren schwer greifbar. Junghans, Fine und Kupfer waren neben Paul sehr interessante und viel sprechende Charaktere. Ich hoffe, sie tauchen im nächsten Teil wieder auf. Auf die Entwicklung dieser Charaktere wäre ich sehr gespannt. Mit Heinze kann ich mich noch nicht anfreunden, doch ich lasse mich gerne überraschen. In dieser Geschichte passiert dermaßen viel Brutales, was mich schier sprachlos gemacht hat. Es gab Wendungen, die ich einfach nicht auf den Schirm hatte oder mit denen ich gerechnet hätte. Doch gerade das macht diesen historischen Krimi so einzigartig und besonders.
    Ein ganz klare Kaufempfehlung von mir. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung. Für dieses Jahr ist das bisher mein Lieblingsbuch, trotz kleiner Logikfehler und Rechtschreibfehler. Weiter so.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 22.03.2020

    Als Buch bewertet

    Packender Kriminalroman aus den Zwanzigern

    Der ehemalige Polizist Paul Stainer kehrt nach mehreren Jahren Kriegs-Gefangenschaft in seine Heimatstadt Leipzig zurück. Nicht nur, dass sich die grausamen Kriegsgeschehnisse in seinem Kopf festgesetzt haben, auch die lang ersehnte Rückkehr zu seiner Frau verläuft alles andere als erfreulich. Da ist es für ihn ein erster Lichtblick, dass er an seine Dienststelle zurückkehren darf und sogar zum Kriminalinspektor befördert wird. Sein erster Einsatz lässt nicht lange auf sich warten und verstrickt ihn auch gleich in komplizierte und vielschichtige Ermittlungsarbeiten in einem prekären Fall...
    Der Autor Thomas Ziebula ist bisher eher im Genre Fantasy zu Hause und hat mit "Der rote Judas" seinen ersten Kriminalroman veröffentlicht. Der äußerst bildreiche und lebendige Schreibstil hat mich schnell in die Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts entführt und die Geschehnisse sehr authentisch vor Augen geführt. Der Hauptprotagonist Paul Stainer wird vom Autor interessant und sympathisch gezeichnet. Von schrecklichen Kriegserinnerungen heimgesucht, versucht er sein in Trümmern liegendes Privatleben über seine Arbeit in den Griff zu kriegen. Hier legt der Autor viel Wert auf die Beschreibung des zur damaligen Zeit noch stark vom Krieg geprägten Umfelds und erzeugt so eine passende Atmosphäre, die dem Kriminalroman ihren ganz besonderen Charme verleihen. Auch der Spannungsbogen kommt nicht zu kurz, er wird zu Beginn des Buches über die ersten rätselhaften Todesfälle aufgebaut und über die spannenden Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten.
    Insgesamt ist "Der rote Judas" ein aus meiner Sicht äußerst gelungener Kriminalroman, der in einen wohl recherchierten historischen Mantel gehüllt wurde und sich durch das Erzähltalent des Autors von vielen anderen Büchern des Genres unterscheidet. Ich empfehle ihn daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sunshine77, 18.02.2020

    Als Buch bewertet

    "Der rote Judas" von Thomas Ziebula ist ein Kriminalroman, der in der Zeit nach dem Ende des ersten Weltkrieges in der sächsischen Metropole Leipzig handelt. Deutschland befindet sich noch im Taumel der Niederlage, durch den Versailler Friedensvertrag wird der Wiedereinzug der Normalität und der Aufbau der Demokratie erschwert. Körperlich und seelig schwer beeinträchtigte ehemalige Soldaten kommen aus der Gefangenschaft und müssen nicht nur ihre persönlichen Kriegserlebnisse überwinden, sondern auch in eine neue Zeit starten und sich ihr Leben (wieder-) aufbauen.

    Zu diesen Heimkehrern gehört Paul Stainer. Vor dem Krieg war er bei der Leipziger Kriminalpolizei tätig. Als er aus dem Krieg zurückkehrt, ist er traumatisiert, hat seine Frau verloren und kann nicht damit rechnen, seinen alten Job wiederzubekommen. Trotz dieser schlechten Vorraussetzungen gelingt ihm beruflich der Wiedereinstieg in seinen Posten relativ einfach. Doch gleich sein erster Fall hat es richtig in sich:

    Zeitnah geschehen mehrere Morde in Leipzig, auf die er als Ermittler angesetzt wird. Und er kommt gut vorran. Aber um so mehr die Zusammenhänge erkennbar werden, um so mehr gerät Stainer selbst ins Fadenkreuz...

    Mir hat an diesem Kriminalroman besonders gut gefallen, wie Thomas Ziebula es geschafft hat, den historischen Hintergrund und die spannende Story zu verbinden. Man erfährt sehr viel über die damalige Zeit, angefangen von den Inhalt und den Auswirkungen des Versailler Vertrages, über das Erwachsen der Konflikte zwischen den verschiedenen politischen Ausrichtungen bis hin zu den inneren Konflikten der Kriegsheimkehrer. Genau wie die sehr gut dargestellten Kulisse des damaligen Leipzigs gelingt es ihm auch, die Protagonisten realistisch darzustellen und handeln zu lassen. So entsteht eine lebendige Atmosphäre, die den Leser durch die spannende Handlung gefangen nimmt. Ein tolles Buch.

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