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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 05.05.2018

    aktualisiert am 05.05.2018

    Als Buch bewertet

    In diesem Roman wird die Bedeutung der Bienenzucht für uns alle dargestellt. Einerseits dürften Teile dieser Informationen uns allen bekannt sein, aber der Mensch zeichnet sich ja von jeher dadurch aus, vor bestimmten Problemen die Augen zu verschließen, zumindest ein großer Teil der Menschheit. Deshalb ist dies auch ein wichtiger Roman, der uns zeigen soll, wohin die Reise gehen könnte ... ! Die Handlung des Buches wird in drei Erzählstränge gegliedert, die auch unterschiedlich geschrieben sind, ersterer dysphorisch, düster, beklemmend, packend, der Zweite altmodisch, kalt, beklemmend und der Dritte kühl berichtend. Erst am Ende des Büches wird das Erzählen etwas wärmer und es taucht etwas ein hoffnungsvoller Grundgedanke auf. Ersterer Erzählstrang spielt 2098 in Shirong, Sichuan, China; hier wird die Geschichte von Tao und ihrer Familie erzählt. Tao arbeitet als menschliche Bestäuberin in einer Obstplantage, ist in ihrer Rolle recht unglücklich und hängt alten Träumen nach. Durch das Verschwinden der Bienen hat sich die Erde in ein destruktives Endzeitszenario verwandelt und die Menschheit ihre Menschlichkeit verloren. Als ihr Sohn Wei-Wen einen Unfall erleidet, verändert sich für Tao alles. Der Zweite spielt 1852 in Maryville, Hertfordshire, England; hier beschreibt uns Lunde die Welt von William und seiner Familie. William, ein Biologe und Samenhändler, der durch die Erfindung eines neuartigen Bienenstockes die Bienenzucht revolutionieren möchte und sich auch der Umwelt beweisen möchte, ist ein recht depressiver Charakter. Er möchte ein Vorbild für seinen Sohn Edmund sein und erreicht jemand Anderen. Und der dritte und letzte Erzählstrang spielt 2007 in Autumn Hill, Ohio, USA; dort lebt George und seine Familie. George ist ein Bienenzüchter, der mit dem Szenario des Bienenverschwinden/-sterbens konfrontiert wird, auf Hilfe und Übernahme des Hofes durch seinen Sohn Tom hofft und erlebt das es diesen in ein gänzlich anderes Genre zieht. Das ganze Buch ist in einer sehr informativen Art verfasst, man erfährt viel über die Imkerei und genauso viel über deren Bedeutung, sowie auch der Bedeutung der Wildbienen. Und genauso werden die Folgen des Fehlens dieser emsigen Insekten verdeutlicht. Und es werden mögliche/oder erwiesene Ursachen des Verschwindens genannt. Für mich in der zusammengetragenen Fülle an Informationen ein durchaus lehrreiches, gut recherchiertes Werk. Am Ende laufen die drei Erzählstränge in einer gut gemachten und interessanten Art zusammen. Und was ich besonders schön fand, am Ende kommt auch noch etwas Hoffnung in diesem etwas melancholischen Buch auf.


    Sprachlich ist dieses Buch in einem etwas kühlen Ton gehalten, der sich ab der Mitte aber etwas verändert/etwas wärmer wird. Das Buch lässt sich gut lesen und ist spannend geschrieben. Es ist auch ein leiser Sog merkbar. Die Beschreibung der Imkerei wird in einem interessanten Stil vermittelt.


    Unbedingt Lesen.


    "Die Bienen flogen ein und aus, ein und aus. Sie hatten Nektar und Pollen dabei, Nahrung für die Nachkommen. Doch nicht nur für die eigenen, wenigen, denn jede einzelne Biene arbeitete für das Volk, für alle, für den Organismus, den sie gemeinsam mit den anderen bildete. "

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  • 5 Sterne

    11 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 28.03.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch erzählt die Geschichte von drei Familien, die in unterschiedlichen Zeitepochen leben, aber bei allen dreht sich das Leben um das Thema Bienen.

    Zum einen geht es in England 1852 um den Biologen und Samenhändler William, der es nicht mehr schafft aus dem Bett zu kommen, weil sein Mentor sich von ihm abgewendet hat und er sich als Forscher gescheitert sieht. Doch seine Kinder geben nicht auf und eines Tages schaffen sie es, dass sein Forschergeist wieder lebendig wird und er kommt auf die Idee, einen völlig neuartigen Bienenstock zu konzipieren.

    Die zweite Geschichte dreht sich um den Imker George, der 2007 in Ohio lebt und sehr hart für seinen Traum als Imker arbeitet. Er will seinen Hof vergrößern, den einmal sein Sohn Tom übernehmen soll. Doch Tom will lieber Journalist werden. Und dann passiert, was im ganzen Land schon zu hören ist, die Bienen verschwinden.

    Die dritte Geschichte handelt von Tao, die 2098 in China lebt und per Hand Bäume bestäubt, denn es gibt schon längst keine Bienen mehr. Sie wünscht sich für ihren Sohn Wei-Wen ein besseres Leben. Doch dann verunglückt Wei-Wen und dieser mysteriöse Unfall stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf. Was ist mit ihrem Kind passiert und warum sagt ihr niemand etwas?

    Das Buch ist chronologisch aufgebaut, die Geschichten werden aber nicht nacheinander erzählt, sondern kapitelweise zeitgleich. Gut fand ich von der Autorin, dass sie die Kapitel immer mit dem Namen gekennzeichnet hat, sogar innerhalb der Kapitel steht unten am Seitenende immer der jeweilige Name, um wen es gerade geht. So kommt man nicht durcheinander, wobei die Kapitel auch nicht so arg groß gehalten sind. Während dem lesen kam bei mir öfter mal der Gedanke auf, wie die Geschichten zusammenpassen, weil sie immer so nebeneinander herliefen und anscheinend nichts miteinander zu tun hatten. Daher las ich voller Ungeduld immer weiter, denn die Autorin hat es geschafft, erst ganz am Schluss die Zusammenhänge zu liefern und so blieb mein Interesse und die Spannung auch bis zum Schluss erhalten. Das Buch ist auch nicht spannend, wie wenn man einen Krimi liest, sondern spannend in der Hinsicht, dass man wissen will, warum die Bienen verschwunden sind und welche Auswirkungen das auf die Menschheit hat.
    Die Ausführungen von Tao fand ich am besten, denn sie stellt die Zusammenhänge der damaligen Zeit bis zum Jahr 2098 dar. Von ihr erfährt man, wie es zu dem Kollaps kam. Aber auch bei den anderen beiden Protagonisten merkte man die Verzweiflung und die Hoffnung, dass man es schafft, dass alles sich zum Guten wenden wird. Aber auch die Trauer und die Frustration, als Rückschläge kamen. Überhaupt hat die Autorin sehr toll die Emotionen der Protagonisten herausgestellt und sie dadurch sehr lebendig werden lassen.

    Am Ende stellt sich die Frage, was können wir jetzt und heute verändern? Wie können wir dazu beitragen, dass solch ein Szenario nicht passiert? Durch die ganzen Giftstoffe und Insektenvernichtungsmittel, die überall gespritzt werden, ist dieses Buch nicht weit weg von der Realität. Mich hat dieses Buch darin bestätigt, auch weiterhin in meinem Garten Blumenwiesen anzubauen, damit die Bienen und anderen Insekten unterschiedlichen Nektar finden und keine Monokulturen entstehen. Wenn alle Gärten durch Kies und Steine zugeschüttet werden, nur damit der Garten pflegeleicht wirkt, dann braucht man sich nicht zu wundern, dass Insekten aussterben. Ein sehr unscheinbares Buch, das aber sehr inhaltsreich ist und mich nachdenklich zurücklässt! Für mich jetzt schon ein Lesehighlight in diesem Jahr!

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  • 5 Sterne

    8 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 19.04.2017

    Als Buch bewertet

    Drei Zeitebenen, drei Geschichten - doch die Bienen verbindet sie, aber nicht nur sie.

    Abwechselnd erzählt uns die Autorin von William (1852, Großbritannien), einem Forscher, der nach seiner Heirat viele Kinder bekommen hat, die es zu ernähren gilt. Seine Forschungsarbeit leidet darunter und er verfällt in eine tiefe Depression.
    George lebt 2007 als Imker in den USA. Er betreibt den seit Generationen betriebenen eigenen Hof und hadert damit, dass sein Sohn Tom nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten will.
    Tao lebt im Jahre 2098 in China. Die Bienen sind auf dieser Welt ausgestorben, die Blüten der Bäume müssen durch viele Arbeiter per Hand bestäubt werden. Eine anstrengende Arbeit. Kinder müssen schon früh mitarbeiten. Tao will das bei ihrem 3jährigen Sohn verhindern und versucht mit aller Macht ihm Wissen zu vermitteln, damit er ein besseres Leben führen kann.

    In allen drei Geschichten geht es um Bienen. Doch in verschiedenen Stadien. Bei William tauchen sie erst später auf, bei George erfahren wir eindrucksvoll von der Arbeit mit den Bienen und viel über sie. In Taos Welt sind sie verschwunden und die Menschheit kämpft um ihr eigenes Überleben.
    Es geht aber in allen Geschichten auch um Eltern-Kind-Beziehungen.
    Alle drei Fäden hat die Autorin anfangs lose miteinander verwoben, erst nach und nach stellen sich die Zusammenhänge heraus.

    Mich hat dieses Buch gefesselt. Die drei so verschiedenenen Hauptprotagonisten haben alle ihren Kampf mit dem Leben auszufechten. Die Autorin Lunde hat es geschafft, dass ich mir alle drei sehr gut vorstellen konnte und auch ihre Probleme, ihre Eigenarten, ihre jeweilige Welt. Denn wir sprechen hier von drei verschiedenen Jahrhunderten. Immer wieder wird die eine Geschichte unterbrochen um die andere weiter zu erzählen, dadurch kommt Dynamik und Spannung auf. Auch wenn es kein "Action-Roman" ist, findet doch Entwicklung statt. Es geht jedem der Protagonisten um die Zukunft, vor allem um die Zukunft der eigenen Kinder. Was will man weitergeben ? Es geht um Hoffnungen, Wünsche, die eigenen Vorstellungen, die meist nicht die selben sind wie bei den Kindern. Konflikte sind daher vorprogrammiert.

    Es geht aber vor allem auch um die Bienen, die in jeder der Geschichten eine ganz besondere Rolle spielen. Wir als Leser erfahren so mehr von den Anfängen der Imkerei, der Arbeit, die damit verbunden ist, aber auch um die Wichtigkeit der Bienen und was für Auswirkungen ihr Verschwinden haben wird. Was heute schon beginnt kann für unsere Zukunft bedeutungsvoll und verheerend sein. Daher ist dies auch ein Roman, der nachdenklich stimmt und dem man Beachtung wünscht.

    Fazit:
    Die Autorin hat es verstanden mich zu fesseln und zu beeindrucken und auch mich immer wieder mal zu überraschen bei den Wendungen, die sie mit eingebaut hat.
    Eine Geschichte, die nachdenklich macht was unsere Zukunft betrifft und erwartet.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Freizeitprinzessin, 08.04.2018

    Als Buch bewertet

    Völlig zurecht hat dieser Roman den Norwegischen Buchhändlerpreis bekommen. Absolut verdient.

    In diesem Buch folgen wir der Geschichte dreier Charaktere aus drei unterschiedlichen Epochen. Auf den ersten Blick haben sie nichts gemeinsam außer eines: ihr Schicksal ist völlig von den Honigbienen abhängig.

    Da wäre einmal im Jahre 1852 der Biologe William Savage. Am Anfang leidet er an einer schlimmen Depression und verlässt das Bett nicht. Er hält sein Leben für verwirkt nachdem er einen Job verliert der ihm eigentlich keinen Spaß gemacht hat und der ihn von seiner Leidenschaft fortgezogen hat. Er quält sich mit der Frage was er tun soll und was sein Leben für einen Sinn noch hat. Doch dann wird seine Leidenschaft für die Bienen wieder erweckt und er entwickelt eine Idee wie man den Bienenstock völlig revolutionieren kann. Voller Tatendrang und Elan macht er sich ans Werk und bekommt dabei Hilfe von seiner Tochter Charlotte. Dabei muss er so manches Hindernis und so manche Enttäuschungen hinnehmen.

    Als zweites lernen wir George im Jahr 2007 kennen. Er ist mit Leib und Seele Imker, einen Beruf der schon lange Familientradition hat. Er liebt seine Bienen über alles und hofft diese zusammen mit seinem Sohn Tom noch lange weiter führen zu können und das Geschäft zu vergrößern. Das Tom kein berufliches Interesse an den Bienen hat und lieber Journalist werden möchte kann sein Vater nicht verstehen und es gibt deshalb sehr oft Streit. Doch eines Tages geschieht das unfassbare: die Bienen sind verschwunden. Weg. Gestorben. Für George bricht eine Welt zusammen. Nicht nur das er seine geliebten Bienen verloren hat, nein, seine ganze Existenz steht auf dem Spiel.

    Als letztes wird die Geschichte von Tao erzählt, die 2098 lebt. Die Bienen sind längst ausgestorben und als Folge gibt es kaum Nahrung. Das Leben wie wir es kennen gibt es dort nicht. Ihre Geschichte wird als Art Dystopie erzählt. Tao muss jeden Tag, ohne Ausnahme Bäume bestäuben. Von Hand um wenigstens ein paar Lebensmittel zu züchten. Sehnsüchtig wünscht sie sich ein anderes Leben für ihren drei Jährigen Sohn Wei-Wen. Als es eines Tages doch einen freien Tag für die Menschen im Dorf gibt, beschließt Tao mit ihrem Mann und Sohn ein Picknick im Wald zu machen. Dort geschieht jedoch ein schrecklicher Unfall bei dem Wei-Wen schwer verletzt wird, was genau passiert ist weiß keiner. Wei-Wen kommt ins Krankenhaus, Tao darf aber nicht zu ihm. Sie macht sich schreckliche Vorwürfe, darf auch nicht zu ihrem Sohn. Dann erfährt sie das man ihren Sohn nach Peking in ein anderes Krankenhaus gebracht hat. Mehr erfährt sie nicht. Doch sie macht sich Gedanken. Was ist ihrem Sohn geschehen? Wo ist er und warum hat man ihn fort gebracht? Mutig stellt sie sich diesem Fragen und beschließt ihren Sohn zu finden. Dabei stoßt sie auf viele Grenzen. Wird sie Wei-Wen mit ihrer Liebe, Mitgefühl und Entschlossenheit wieder finden?

    Die verschiedenen Geschichten wurden mit sehr viel Gefühl beschrieben, die Charaktere waren sehr gut gezeichnet. Man konnte mit allen drei Protagonisten gut mitfühlen, ich habe sehr mit ihnen gelitten. Was Tao‘s Sohn passiert ist war etwas vorhersehbar, das hat dem Roman aber nicht geschadet. Es war trotzdem sehr interessant zu lesen. Generell bekam man überall wunderschöne Bilder beachrieben, auch wenn es alles sehr traurig war. Ich wurde wirklich mitgerissen und wollte gar nicht aufhören zu lesen. Es war super spannend und interessant.

    Auch hat mich der Roman angeregt mehr über Bienen zu erfahren. Ich muss zugeben das ich immer sehr viel Angst vor Bienen hatte. Aber durch den Roman habe ich soviel über sie erfahren. Wie sie leben, wie nützlich sie tatsächlich sind und das sie gar nicht so bedrohlich sind. Wirklich interessant war auch die Arbeit der Imker. Was sie machen und wie Honig entsteht. Ich wusste das alles nicht. Mich hat wirklich erschrocken wie schnell die Anzahl der Bienen sinkt und das die Menschen auch hier schuld am Aussterben einer unschuldigen Tierrasse sind. Es regt sehr zum nachdenken an.


    Fazit

    Ein wunderschöner, extrem tragischer Schicksalsroman der nicht nur unterhält, sondern auch die Augen öffnet und informativ ist

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 13.05.2017

    Als Buch bewertet

    „More than Honey“ ist ein Dokumentarfilm, der weltweit für Aufsehen gesorgt hat, da er das hochaktuelle Problem des Bienensterbens und die dramatische Bedrohung, die die ganze Menschheit betrifft, glaubwürdig und eindringlich gezeigt hat. Dieser Film – und andere Berichte und Artikel – sind sicherlich der Grund dafür, dass es zu dem Buch „Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde gekommen ist.

    Das Cover ist wunderschön und sehr aussagekräftig. Die scheinbar tote Biene beschreibt, worum es im Roman geht. Um das Leben und Überleben aber auch das drohende Aussterben der Bienen. Ohne Bienen gibt es keine Bestäubung. Die meisten Nutzpflanzen vermehren sich nur mit Hilfe der Bienen, nur durch ihre emsige Arbeit kommt es zur Befruchtung und zur Frucht, die dem Menschen und den Tieren als Nahrung dient.

    Das Bienenproblem ist eines, welches die Menschen sich selber gemacht haben und es begann auch dadurch, dass der Mensch die Bienenzucht verändert und kommerzialisiert hat. Davon erzählt der zeitlich erste Handlungsstrang Mitte des 19.ten Jahrhunderts. 150 Jahre später folgt das große Bienensterben 2007, welches weiterhin anhält, auch wenn die Medien es heutzutage unter den Teppich kehren wollen. Und noch einmal 90 Jahre später muss der Mensch versuchen, die ausgerotteten Bienen mühselig durch eigener Hände Arbeit zu ersetzen. Eine Zukunftsvision, die es in weiten Landstrichen Japans bereits in der Realität gibt.

    Maja Lunde nimmt sich viel Zeit für ihre Charaktere. Es geht ihr nicht nur um die Bienen sondern auch um die Menschen. Die Spannung entsteht nicht durch Action sondern vielmehr durch die Lebensumstände der Protagonisten, ihre Probleme und Nöte, ihre familiären Beziehungen, die teilweise ebenso gestört sind, wie das Verhältnis zwischen Mensch und Tier.
    Ein ruhiger Roman mit einem interessanten Hintergrund und keiner plakativen Botschaft sondern dem Bemühen, den Leser aufmerksam zu machen für die Menschen UND die Bienen.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ute L., 14.07.2021

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte der Bienen - erzählt aus den jeweiligen Perspektiven von 3 Personen, die zu unterschiedlichen Zeiten gelebt haben. Das klingt erstmal sehr interessant und vielversprechend. Vielleicht waren ja auch meine Erwartungen zu hoch gesteckt, denn das Buch wurde und wird noch ja überall gelobt. Dieses Lob kann ich leider so gar nicht teilen.

    Ja, es wird erzählt wie es den Bienen im Laufe der Jahrhunderte ging bzw. welche Rückschläge die Imker zunehmend hinnehmen mussten und wohin es letztendlich in der Zukunft führen kann/wird. Allerdings kam dieses Thema, das ja eigentlich das Hauptthema und auch Titel des Buches ist, nur ganz am Rande vor.

    Das Herausragende bei den 3 Protagonisten William, Georg und Tao, die jeweils in der Ich-Form erzählt haben, waren deren jeweilige persönliche Charaktereigenschaften und Familienverhältnisse. William depressiv und in Selbstmitleid ertrinkend, Georg sturköpfig und cholerisch und Tao gefangen in den von der Regierung aufgestellten Bestimmungen. Was mich vorangetrieben hat weiterzulesen waren die relativ kurzen Abschnitte, in denen die drei im Wechsel zu Wort kamen und die Hoffnung, dass es dann beim nächsten Wechsel spannender wird.
    Was William, Georg und Tao tatsächlich miteinander verbindet löst sich erst auf den letzten 20 Seiten nach und nach auf. Die 500 Seiten davor sucht man vergeblich einen Zusammenhang. Sollten die Parallelen vielleicht die problematische Vater-Sohn-Beziehung sein die William genauso hatte wie Georg, wenn auch auf unterschiedliche Weise? Und wie passt dann Tao dazu, die ein ganz liebevolles und herzliches Verhältnis zu ihrem Sohn hat? Oder sind die finanziellen Probleme der gemeinsame Nenner? Oder die Beziehung zum Ehepartner? All das und noch anderes waren Schwerpunkte in diesem Buch - aber nicht das Problem mit den Bienen.

    Schade. Das Thema ist so interessant und so wichtig und hätte verdient gehabt, dass sich von dem, was der Titel ankündigt auch wesentlich mehr in den Buchseiten wiederfindet. Man hätte so viel mehr daraus machen können.

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  • 5 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 28.04.2017

    Als Buch bewertet

    wichtiges Thema interessant und spannend aufbereitet

    In kurzen Abschnitten und schnellen Wechseln werden drei Geschichten erzählt, die sich in unterschiedlichen Zeiten und Ländern ereignen und letztendlich zusammenlaufen und eine Verbindung zwischen ihnen entsteht.

    England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William Savage erforscht die Bienen und versucht die perfekte Magazinbeute zu entwickeln...

    USA 2007: Seit Generationen wird in Georges Familie geimkert; er baut seine eigenen Beuten, versucht möglichst respektvoll und artgerecht mit seinen Bienenvölkern umzugehen. Mehrere Faktoren, die genauer beleuchtet werden, führen zum Kollaps in der Bienenhaltung und zu deren Verschwinden...

    China, 2098: Tao und viele andere befruchten die Obstbaumblüten per Hand; Taos dreijähriger Sohn scheint Opfer eines tragischen Unfalls geworden zu sein, wird aus dem Krankenhaus weiter transportiert und für Tao kaum auffindbar. Hunger und verlassene, aufgegebene Zonen kennzeichnen das Land...

    Die Darstellungen der einzelnen Lebensumstände, des Zeitgeistes mitsamt seiner Werte und Rollenverteilung fand ich sehr gelungen. Vieles wurde davon auch einfach nur angedeutet und zwischen den Zeilen erzählt und der Leser kann Details seiner Phantasie überlassen.

    Mich haben alle drei Erzählstränge gefesselt, die ich spannend und durchdacht fand, obwohl sich auch kleine Fehler oder Ungereimtheiten eingeschlichen haben. Ganz besondersdie jeweils kurzen Abschnitte und schnelle Wechsel lassen einen beim Lesen das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Sehr gut gefällt mir, dass viel Hintergrundwissen über Bienenforschung und -haltung so ganz nebenbei miteinfließt; gerade über die frühe Erforschung finde ich einiges Neue obwohl ich als Hobbyimkerin schon etliche Bücher darüber gelesen habe. Die Problematik des Bienensterbens wird schon seit Längerem diskutiert und selbstverständlich finden sich in diesem Buch auch allseits bekannte Tatsachen wieder. So hatte ich für längere Zeit bei Tao gar nicht so sehr das Gefühl, die Geschichte würde in der Zukunft spielen.

    Auch wenn hier im Schwerpunkt drei Familiengeschichten erzählt werden, finde ich den Buchtitel passend. Für mich gehört zur Geschichte der Bienen schon, wie sie erforscht wurden und unterchiedliche Körbe oder Maganzinbeuten entwickelt wurden. Die dazugehörigen Namen waren mir bislang nicht bekannt und ich werde sie wohl auch genauso schnell wieder vergessen, wie ich hier von ihnen gelesen habe. Trotzdem gefällt mir die gute Recherche mit eingebautem, realem Hintergrundwissen und ich hatte kein Sachbuch erwartet.

    Insgesamt hat die Autorin ein dringliches Thema sehr interessant, spannend und unterhaltsam aufbereitet.

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  • 5 Sterne

    Meggie, 29.12.2018

    Als Buch bewertet

    3 Personen - 3 unterschiedliche Schicksale - und doch verbindet alle drei das Gleiche.
    1852: William ist schwermütig und verbringt seine Tage grübelnd im Bett. Er kann sich zu nichts aufraffen, sein Saatgutladen bliebt vorerst geschlossen, seine Familie nagt am Hungertuch. Bis er plötzlich durch ein Buch eine Eingebung hat und mit einer neuen Idee an den Bau eines Bienenstockes geht. Doch bald merkt er, dass seine Familie schon zu arg belastet ist.
    2007: George kämpft um die Existenz seiner Bienenfarm. Der Schwund der Bienen und die Erkenntnis, dass sein Sohn Tom doch nicht die Farm übernehmen wird, belasten ihn sehr.
    2098: Tao arbeitet als Bestäuberin, da die Insekten verschwunden sind.. Im Grunde will sie nur eine bessere Zukunft für ihren Sohn Wei-Wen. Ein Unfall stellt jedoch ihr ganzes Leben auf den Kopf.

    In drei Handlungssträngen wird die Geschichte der Bienen erzählt, wobei kapitelweise immer in den einzelnen Zeiten gesprungen wird. Abwechselnd lernen wir die drei Protagonisten kennen. Das einzig Gemeinsame, dass diese drei zu verbinden scheint, sind die Bienen. Und doch ist es so viel mehr. Dies kristallisiert sich nach und nach beim Lesen heraus.

    Dabei erzählt die Autorin mit sehr eindringlichen Worten die Geschichte von William, George und Tao. Ale drei Schicksale gehen einem ans Herz, wobei es Tao wohl am Schwersten trifft.

    Doch erschütternder ist es wohl, die Geschichte der Bienen zu verfolgen bzw. welche Folgen drohen, wenn diese vollständig verschwinden.
    Es findet keine Bestäubung mehr statt, so dass keine Früchte wachsen können. Keine Früchte bedeutet, kein Essen für Menschen aber auch keine Futterpflanzen für Tiere. Hungersnöte entstehen, weil nicht genügend Essen vorhanden ist. Geburtenrückgang, weil nicht genug Menschen ernährt werden können. Dies ist nur ein kleiner Einblick in die mögliche Zukunft ohne Insekten.

    Die Zukunft, von der die Autorin erzählt, ist unvorstellbar grausam. Eine Zukunft, die man seinen Kindern nicht wünscht. Und doch sind wir auf dem besten Weg dorthin.

    In vielerlei Hinsicht öffnet das Buch die Augen. Als kleines Licht kann man nicht viel machen, doch gemeinsam ist man stark.

    Die Charaktere sind durchweg sehr sympathisch, wobei ich George am meisten ins Herz geschlossen habe. Seine ruhige Art hat mir sehr gefallen, obwohl er großen Grund hätte, auch mal laut zu werden. Er beißt sich durch und gibt nicht auf.

    Fazit:
    Der Auftakt zum "Klima Quartett" regt zum Nachdenken an.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Danny R., 17.05.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch “Die Geschichte der Bienen” spielt in drei verschiedenen Ländern in drei verschiedenen Zeiten.

    1852 in England kann der Biologe und Samenhändler William schon seit Wochen sein Bett nicht verlassen. Sein Geschäft, die Samenhandlung hat er schon lange nicht mehr betreten und seine Forschung wird von seinem Mentor Rahm nicht anerkannt. Seine Familie versucht ihn zum Weitermachen zu ermuntern und es kommt ihm die Idee, einen völlig neuartigen Bienenstock zu entwickeln.

    2007 in den USA, Ohio arbeitet Imker George hart um seinen Traum zu erfüllen. Er möchte seinen Hof erweitern, den später sein Sohn übernehmen soll. Doch Tom hat andere Pläne, er möchte Journalist werden. Als eines Tages dann auch noch ganz plötzlich die Bienen verschwinden, bricht für George seine Welt zusammen.

    2098 in China, Tao hat kein leichtes Leben, von morgen bis abends muss sie in den Obstplantagen von Hand die Blüten bestäuben, Bienen gibt es hier nicht mehr. In diesem tristen Leben das sie zusammen mit ihrem Mann in einer kleinen Wohnung lebt, ist ihr Sohn Wei-Wen das Wichtigste für die beiden. Wei-Wen erleidet am Waldrand einen mysteriösen Unfall. Tao kann in Erfahrung bringen, dass der Unfall für die Zukunft der ganzen Menschheit Folgen hat.

    Die Geschichten der drei Familien haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Durch den Wechsel der Perspektiven ist das Buch spannend zu lesen, ich war von Kapitel zu Kapitel neugierig, wie sich die einzelnen Schicksale weiterentwickeln.

    Doch es geht in diesem Buch um mehr als um drei Familien die durch die Bienen miteinander verbunden sind. Lunde schafft es perfekt historische Ereignisse, ökologische Aspekte und erschreckende Zukunftsvisionen mit den persönlichen Schicksalen der Protagonisten zu verweben. Ich finde es erschreckend mir vorzustellen, dass Taos Schicksal Wirklichkeit werden könnte.

    Das Buch hat mich nachdenklich zurückgelassen. Es war sehr informativ, interessant, bedrückend aber auch spannend – eine Welt ohne Bienen, unvorstellbar! Durch die bildliche Sprache und tolle Ausarbeitung der Charaktere war dieser Roman ein ganz besonderes Leseerlebnis!

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika S., 04.05.2017

    Als Buch bewertet

    1852 - irgendwo auf dem Land in England
    der Biologe William, der sich und seine Familie mit Samenhandel gerade so durchbringt, versucht mit der Entwicklung eines modernen Bienenhauses Geld in die Kasse und vor allem Anerkennung bei seinem Mentor zu finden. Doch die Idee des Bienenhäuschens aus Holz, das praktischer und für die Bienen komfortabler sein soll, haben noch andere. William, der sein ganzes Herzblut und Geld in die Entwicklung gesteckt hat, ist verzweifelt und gibt auf.
    2007 - in Ohio, USA
    Schon seit vielen Generationen betreibt die Familie von Georg den Bienenhof. Immer wieder wird er erweitert, modernisiert und mit viel Arbeit am Laufen gehalten. Georg liebt seine Bienen und die harte Arbeit macht ihm nichts aus, geht er doch davon aus, dass sein Sohn später alles übernimmt und in seinem Sinne weitermacht. Doch Tom hat andere Pläne. Und eines Tages sind die Bienen verschwunden....
    2098 - auf einer Obstplantage in China
    Tao lebt mit ihrem Mann und dem dreijährigen Sohn Wei-Wen in einer kleinen Wohnung. Damit es Obst und Gemüse gibt, müssen Tao und ihre Kollegen täglich die Blüten von Hand bestäuben. Bienen gibt es keine mehr, deswegen müssen Menschen diese mühselige Arbeit übernehmen. Sie wünscht sich für ihren Sohn ein besseres Leben und versucht ihm in jeder freien Minute Lesen und Rechnen bei zu bringen. Bei einem gemeinsamen Familienausflug durch die Plantage passiert ein furchtbares Unglück.
    Eine lehrreiche und vor allem sehr aktuelle Geschichte die ich jedem empfehlen kann.
    Die verzweifelten Versuche der drei Familien etwas Positives aus  ihrem Leben zu machen, obwohl es ein sehr harter Weg ist, haben mich sehr berührt. Aber die Geschichten sind realistisch. Schon lange wird davor gewarnt, es wurde bewiesen das es immer weniger Insekten gibt, auch die Auswirkungen kann man schon sehen. In manchen Gegenden in Asien wird tatsächlich schon von Hand bestäubt. Es ist einfach nur traurig. Es wird gespritzt und gedüngt in rauen Mengen, Landschaften gerodet und verseucht.
    Die Bienen können sehr gut ohne uns aber wir nicht ohne Bienen.

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  • 5 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leser100, 25.04.2017

    Als Buch bewertet

    William, George und Tao leben in drei verschiedenen Jahrhunderten und mit ganz unterschiedlichen Gegebenheiten. Doch das Leben aller drei Personen ist eng mit den Bienen und ihren Söhnen verbunden und alle müssen sie mit den Widrigkeiten ihrer Zeit zurechtkommen.
    William blickt im 19. Jahrhundert auf eine gescheiterte Karriere als Forscher zurück. Seine Ehe hat ihm acht Kinder beschert, jedoch lediglich einen missratenen Sohn. Er verfällt in Depressionen bis er den modernen Bienenstock erfindet. Doch sein Geistesblitz soll ihm leider keinen Ruhm einbringen.
    Anfang des 21. Jahrhunderts verdient George seinen Lebensunterhalt als Imker. Auch er steht im Konflikt zu seinem Sohn. Denn dieser entscheidet sich gegen das traditionsreiche Familienunternehmen der Imkerfamilie und will stattdessen Journalismus studieren. Unterdessen ist eine rätselhafte Krankheit unter den Bienen ausgebrochen, die diese massenweise sterben lässt.
    Kurz vor Beginn des 22. Jahrhunderts sind die Bienen durch Umweltverschmutzung, moderne Landwirtschaft und Parasiten ausgestorben, daher müssen in Taos Welt die Pflanzen aufwendig von Menschen bestäubt werden. Es ist ein einseitiges, karges und anstrengendes Leben. Doch dieses ändert sich schlagartig als ihr kleiner Sohn während eines seltenen Familienausflugs schwer erkrankt.

    Das mysteriöse Bienensterben ist inzwischen wohl jedem bekannt. Lundes Roman zeichnet diesen Weg fort, in eine Zukunft ohne Bienen, mit all seinen Folgen für die Menschen und die Umwelt. Zugleich erhält der Leser auch Einblicke in den Beginn der Imkerei sowie der aktuellen Probleme des Bienensterbens. Dahinter steht außerdem eine spannende Familiengeschichte über mehrer Generationen und Jahrhunderte, deren Zusammenhang dem Leser erst gegen Ende des Romans offenbart wird.
    Fazit: Ein spannender, lehrreicher und mahnender Roman, der in eine düstere Zukunft blickt und uns an unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt und kommender Generationen erinnert.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 19.06.2017

    Als Buch bewertet

    „Im einen Moment waren die Bienenvölker gesund, hatten genug Nahrung und Brut, alles in bester Ordnung. Und plötzlich, im Laufe weniger Tage, ja sogar Stunden, war der Bienenstock so gut wie leer. Die Bienen waren weg, hatten ihre eigene Brut verlassen, alles verlassen. Und kamen nie wieder zurück.“

    Inhalt

    William entkommt 1852 seiner Depression, indem er sich zu Forschungszwecken mit dem optimalen Bau eines Bienenstocks beschäftigt, der den Imkern ermöglichen soll, das Leben im Bienenstock optimal zu erforschen und die immense Leistung des fleissigen Insekts besser beobachten und nutzen zu können. George versucht ein Jahrhundert später seinen feinen Imkereibetrieb optimal zu nutzen und den Bienen ein angemessenes Zuhause zu schaffen. Doch aus schier unerfindlichen Gründen sterben ihm seine Schützlinge einfach weg, die Bienen kommen nicht zurück zu ihrer Brut und die Königin ist dem Untergang verdammt, ebenso wie der Betrieb von George, indem sein ganzes Herzblut steckt. Für Tao werden die Bienen erst wieder interessant, als sie sich auf die verzweifelte Suche nach ihrem kleinen Sohn macht, der plötzlich unheimlich krank wurde und in einen anderen Landesteil verlegt wurde – niemand kann ihr sagen wohin. Hat ihr Sohn womöglich Kontakt mit jenen Insekten gehabt, die es angeblich nicht mehr gibt? Hat ihr Sohn gefunden, was die ganze Welt sucht? Bienen, die auf natürliche Art und Weise die Blüten bestäuben und damit einen unheimlich wertvollen Beitrag zur Ernährungsgrundlage der Menschen leisten!

    Meinung

    Maja Lunde entfaltet ihren Roman anhand dreier Lebensschicksale, deren Gemeinsamkeit die Bienen sind, wenn auch aus vollkommen unterschiedlichen Perspektiven und innerhalb verschiedener Jahrhunderte. Diese Grundidee, die ein eher biologisches Thema gekonnt mit einer belletristischen Erzählung verknüpft, hat mir gut gefallen.

    Tatsächlich sind es zwar die Bienen, die sämtliche Handlungen der drei Hauptprotagonisten beeinflussen, dennoch zieht sich ihr Vorhandensein bzw. Fehlen eher wie der rote Faden durch das Buch. Die Einzelgeschichten und der jeweilige Charakter stehen vielmehr im Fokus des Geschehens. Dadurch entsteht ein irgendwie dreigeteiltes Werk, bei dem sich die Übergänge und die Aussagekraft nicht so formschön finden, wie ich es mir gewünscht hätte. Dafür ist es Maja Lunde ausgesprochen gut gelungen, die Hintergründe und Lebensweisen der einzelnen Abschnitte einzufangen. Historisch konnte man sich sehr gut in die Vergangenheit, Gegenwart und sogar in die Zukunft einleben.

    Obwohl der dystopische Teil der Erzählung den wohl spannendsten Part innehat, einfach weil die geschilderten Lebensumstände so bedrückend und grausam erscheinen, weil es hier auch darum geht, wie die Menschheit nicht nur ihre Lebensgrundlagen verliert, sondern auch ihre Menschlichkeit, haben mir persönlich die Schilderungen aus der Vergangenheit und Gegenwart besser gefallen, weil dort unsere summenden Bienenvölker noch so schön lebendig wirken.

    Sprachlich trifft der Leser auf einen leicht lesbaren Unterhaltungsroman, der schnell und effektiv das entsprechende Wissen vermittelt, welches man sich wünscht, ohne ausufernd zu werden oder in langweiliges Geplänkel abzudriften. Vorkenntnisse sind nicht nötig, man erfährt aber auch nichts wirklich Neues. Die verschiedenen Charaktere werden gut beschrieben, bleiben aber dennoch etwas blass, zumindest konnte ich mich mit keinem der Protagonisten so wirklich identifizieren, was weder an der Handlungsebene noch am Geschlecht der Person festzumachen war. Hier wäre mir ein klares Bild vor Augen lieber gewesen, doch die geschilderten Personen verlieren sich derart in ihren Handlungen, dass ich nicht recht einzuschätzen wusste, ob ich die Person nun mag oder nicht und warum überhaupt.

    Fazit

    Ich vergebe 4 Lesesterne für einen ansprechenden Unterhaltungsroman, der den klassischen Familienroman durch summende, kleine Lebewesen ausschmückt, die so viel oder auch so wenig bedeuten, dass es sich lohnt darüber nachzudenken, wie wir Menschen mit unserer Umgebung, mit den natürlichen Ressourcen umgehen, um unseren derzeitigen Standard beizubehalten oder ihn sogar zu verbessern. Das Buch macht darüber hinaus aufmerksam auf Missstände und entwirft ein gar grausiges Zukunftsszenario, in welchem der Einzelne überhaupt nicht mehr zählt, weil es verpasst wurde, das Leben lebenswert zu erhalten und sowohl Menschen als auch Lebewesen mit Respekt zu behandeln. Ein lesenswertes Buch, mit kleinen Mängeln aber großen Aussagen, sofern wir ihnen Gehör verschaffen können.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine L., 21.12.2017

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat mich wegen seinem hochaktuellen Thema angesprochen. Gerade in der jetzigen Zeit ist das Thema immer wieder überall zu finden und gerade deswegen wollte ich es auf jeden Fall lesen.

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es wird in 3 Handlungssträngen erzählt, die dem Leser das Thema sofort Nahe bringen.

    Gerade den Aufbau der Geschichte mochte ich sehr. Das Buch beschreibt die Anfänge der Bienen und wie die Menschen auf sie aufmerksam geworden sind. Es geht weiter wie die Bienen von den Menschen genutzt werden und das Ende ist, wie die Bienen am Ende nicht mehr auf der Erde zu finden sind.

    Das es ein Bienensterben bereits gibt, finde ich die von der Autorin gewählte Zukunft sehr interessant. Wir Menschen merken leider nicht, dass wir durch unsere Landwirtschaft und unsere Ernährung für das Sterben von vielen Insekten und Tieren verantwortlich sind und wo dies noch enden wird, wenn wir so weiter machen, da mag heutzutage noch keiner dran denken.

    Ich finde dieses Buch sehr wichtig und gut, dass so viel darüber berichtet wird, denn das Thema kann gar nicht oft genug angesprochen werden um vielleicht ein paar Menschen zum aufwachen zu bewegen.
    Die Gärten werden kurz gehalten und es gibt immer weniger Blumen und Bäume, die die Bienen mir Futter versorgen.

    Für mich ein absolutes Lesehighlight und ein Muss für jeden. Vor allem ein perfektes Geschenk.

    Verdiente 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 02.05.2017

    Als Buch bewertet

    Pageturner! Von einer Autorin namens Maja erwartet man natürlich fundiertes Wissen zum Thema Bienen :-). Aber Spaß beiseite: das Buch hat meine Erwartungen weit übertroffen. Es ist nicht nur spannend und informativ geschrieben, sondern auch mit viel Humor (Swammerpie!).
    Maja Lunde beschreibt in diesem Buch die Geschichte dreier Familien. William lebt mit seiner Familie im 19. Jahrhundert in England, die Geschichte des Imkers George spielt in den USA im Jahr 2007 und Tao lebt mit Mann und Sohn im China des Jahres 2098.
    Was diese Geschichten miteinander verbindet, ist, dass sie allesamt mit Bienen zu tun haben. Außerdem lebt in jeder Familie ein Sohn, an den bestimmte Erwartungen gestellt werden.
    Taos Geschichte fand ich besonders faszinierend. Sie spielt in der Zeit nach dem Kollaps, einer fernen Dystopie, in der jeder sich selbst der Nächste ist. Aufgrund von Misswirtschaft und Ausbeutung der Natur gibt es fast nichts mehr zu essen. Bienen sind ausgestorben, weshalb ganze Heerscharen von Arbeitern nichts anderes zu tun haben, als von Hand die Blüten von Obstbäumen zu bestäuben.
    Es ist ein durch und durch lesenswertes Buch über die Zusammenhänge in der Natur und die Verantwortung des Menschen der Natur gegenüber, jedoch ohne erhobenen Zeigefinger. Ich konnte es kaum aus der Hand legen.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 07.05.2017

    Als Buch bewertet

    Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. In drei Zeitebenen und in drei verschiedenen Ländern werden die Auswirkungen von einem peau a peau Austerben der Bienen geschildert, das fatale Folgen für die Menscheit haben könnte.
    Im Jahr 1852 erfahren wir von dem englischen Samenhändler William, der versucht eine neue Lebensart der Bienen zu erforschen, hat aber wenig Erfolg damit und verfällt immer wieder in tiefer Auswegslosigkeit. In der nahen Gegenwart und zwar im Jahr 2007 erleben wir einen Imker in den Usa der sein ganzes Hab und Gut an seinen Sohn weiterreichen möchte, damit er die Tradition der Bienenzucht weiterführt, doch dessen Sohn hat andere Pläne. Als die Bienen anfangen aus einem unerklärlichen Grund auszusterben, wird das Problem landesweit erkannt.
    Letztendlich finden wir uns im Jahr 2098 wieder und zwar in China. Die Bienen sind schon längst ausgestorben und die Menschen bestäuben nun von Hand die Blumen. Doch nicht nur das hat tragische Folgen.
    Eine einfühlsame Geschichte, die uns erneut klarmacht wie wichtig jeder Lebensteil unserer Welt ist, und sei er noch so klein.

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  • 4 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    C.P., 02.05.2017

    Als Buch bewertet

    William, ein depressiver Samenhändler aus dem Jahre 1852 in England lebend, der um seine Familie zu ernähren das Studium der Biologie abbricht, schafft es auf Grund einer Idee aus dem Bett zu kommen und sich fortan dem Studium der Bienen und vor allem der "Behausung" der Bienen zu widmen.

    George, ein Imker aus dem Jahre 2007 in den USA lebend, hat gewisse Diskrepanzen mit seinem einzigen Sohn. Dieser soll in Georges Augen einmal die Farm übernehmen, doch Tom möchte lieber seinen eigenen Träumen nachjagen.

    Tao, eine Arbeiterin aus dem Jahre 2098 in China lebend, übernimmt die Aufgabe der Bienen, die schon länger ausgestorben sind und bestäubt auf Plantagen die Blüten per Hand. Bis eines Tages ihrem Sohn Wei-Wen etwas schreckliches zustößt.

    Diese drei Handlungsstränge sind sehr geschickt miteinander verwoben und verflochten. Durch die Kennzeichnung auf jeder einzelnen Seite weiß der Leser sofort, ob er sich gerade in Williams, Georges oder Taos Welt befindet. Somit wird einer möglichen Verwirrung dank Zeit- und Ortsprung sehr wirksam entgegengewirkt.
    Die Charaktere fand ich alle samt sehr spannend und interessant.
    Die Autorin hat es geschafft, drei so unterschiedliche Personen sehr authentisch darzustellen. Mir persönlich gefiel der Strang von William am besten, auch wenn er ein sehr egoistischer Mensch ist und generell sehr weinerlich wirkt. Doch mit einem (zugegeben abgebrochenem) Biologiestuidum im Kopf, lasen sich seine Passagen wirklich wie die eines Wissenschaftlers, der etwas Großem auf der Spur ist.
    An sich hat mir die Geschichte außerordentlich gut gefallen. Wäre da nicht Titel, Cover und mein eigener Enthusiasmus. Erwartet habe ich eine aufrüttelnde und augenöffnende Geschichte über die Bienen und welche Bedeutung sie für uns Menschen hatten, haben und haben werden. Leider bekam ich dies nur in ganz geringen Dosen und letztendlich schnell abgehandelt auf ein paar Seiten am Ende beschränkt. Der Fokus lag viel mehr auf den einzelnen Familiengeschichten der Charaktere. Ich sehe hier verschenktes Potential für eine solch wichtige Thematik. (Achtung: Könnte Spuren von Ironie enthalten: Passender zum Inhalt wäre eventuell der Titel "Drei Menschen, die Probleme mit der Kommunikation und ihren Söhnen haben".)
    Als ich mich doch damit abfinden konnte, dass meine Erwartungen hier nicht erfüllt werden, habe ich eine ganz wunderbare Lesezeit mit diesem Buch verbringen können. Ich fieberte und litt mit den Charakteren mit, nahm Anteil an jedem weiteren Schicksalsschlag. Denn diese Charaktere verdienen es einfach, gehört zu werden.
    Der Schreibstil ist wirklich einzigartig und fesselt den Leser regelrecht an die Geschichte. Die Kapitel sind weder zu lang, noch zu kurz, so dass nie Langeweile aufkommt und die Spannung auf die nächsten Ereignisse nie abreißt.
    Und auch wenn das Cover für mich etwas irreleitend hinsichtlich des Inhalts ist, so ist es wirklich ganz einmalig gestalten. Es überzeugt durch das Aussehen von Büttenpapier und seiner wunderbaren Schlichtheit.

    Alles in allem vergebe ich 3.5 Sterne. Es ist ein ganz wunderbares Buch über Familien- und Einzelschicksale, jedoch kein Buch über Bienen. Zumindest nicht in dem Ausmaß, in dem ich es mir gewünscht hätte.

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  • 4 Sterne

    Lena, 04.01.2021

    Als Buch bewertet

    1852 leidet der sechsfache Vater von sechs Kindern, William, unter Depressionen und kann sein Bett nicht mehr verlassen. Erst auf Druck seines ältesten Sohnes Edmund schafft es William wieder aufzustehen, öffnet wieder seinen Saatgutladen, der die Lebensgrundlage für seine Familie ist und widmet sich wieder seiner ursprünglichen Leidenschaft, der Forschung. Stolz entwickelt er einen Bienenkorb, der die Imkerei noch ertragreicher machen soll.

    2007 ist der Imker George m Besitz von mehreren Hundert Bienenvölkern, verkauft erfolgreich den produzierten Honig und träumt von einer Expansion seines Hofes. Sein Sohn Tom, der noch aufs College geht, soll später die Imkerei weiterführen, hat jedoch ganz andere Pläne.

    2098 arbeitet die verheiratete Tao wie viele andere Chinesen in einer Baumplantage, wo sie von Hand die Blüten bestäubt. An ihrem einzigen freien Tag im Monat macht sie mit ihrem Mann und ihrem dreijährigen Sohn einen Ausflug, der tragisch endet. Der kleine Wei-Wen muss ins Krankenhaus, fällt ins Koma und wird ohne Einverständnis der Eltern nach Peking verlegt. Tao macht sich große Sorgen, nimmt alles Ersparte und macht sich auf die Suche nach ihrem Sohn.

    "Die Geschichte der Bienen" ist das erste Buch der Klimaromane von Maja Lunde, der die Situation der Bienen und den Umgang der Menschen mit ihnen zu drei verschiedenen Zeiten thematisiert.
    Der Fokus liegt zwar auf den einzelnen Familien und ihren Sorgen und Problemen, der rote Faden bleiben jedoch die Bienen, die die Lebensgrundlage für diese Individuen, aber auch für die ganz Menschheit sind. 2098 beschreibt dabei ein düsteres Szenario, in welchem es die Bienen schon nicht mehr gibt. Die Bestäubung von Blüten erfolgt von Menschenhand, damit zumindest ein Bruchteil der Ernte gesichert werden kann.
    Alle beschriebenen Schicksale sind auf ihre Weise einnehmen, aber dieses Szenario in der Zukunft ist besonders erschreckend und sollte uns allen eine Warnung sein. Niemand möchte in einer Welt leben, wie Tao und ihre Familie es müssen.

    "Die Geschichte der Bienen" ist ein Roman, der den verwerflichen Umgang des Menschen mit seiner Umwelt beschreibt, indem ein apokalyptischen Zukunftsszenario aufgezeigt wird, das die Folgen schonungslos skizziert. Der Roman handelt neben der "Geschichte der Bienen" aber auch von der Beziehung von Eltern zu ihren Kindern, ihren Erwartungen an und ihren Träumen für sie, die zu Konflikten führen können, wenn sich die Vorstellungen unterscheiden.
    Auch wenn der Roman leidgeplagte Schicksale beschreibt und vor allem die Zukunftsaussichten lange düster sind, endet der Roman hoffnungsvoll. Dieses Ende ist allerdings sehr idealisierend und kommt auch etwas überraschend und ist vor allem enttäuschend, da dafür keine eigentliche Leistung des Menschen erforderlich war.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sylvia M., 12.05.2017

    Als Buch bewertet

    Drei Geschichten über drei außergewöhnliche Menschen in unterschiedlichen Epochen. William, der verhinderte Wissenschaftler, der im 19. Jahrhundert einen neuartigen Bienenstock erfindet und dann feststellen muss, dass ein Australier ihm zuvorgekommen ist. George, ein Imker, dessen Familie seit Generationen Bienen züchtet und der seinem Beruf mit ganzem Herzen nachgeht. Er wird vom großen Bienensterben getroffen. Tao, eine chinesische Arbeiterin, die 2092 die Obstbäume von Hand bestäuben muss, weil es keine Bienen mehr gibt.
    Drei Schicksale, die eng mit den Bienen verbunden sind und die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Erst gegen Ende erschließen sich die Zusammenhänge.
    Ein geniales, einfühlsames Buch, das sehr nachdenklich macht. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hubert J., 11.08.2017

    Als Buch bewertet

    Ein Buch, das nachdenklich macht! Auf drei Zeitebenen begegnet man Menschen, deren Leben vom Umgang mit Bienen geprägt ist. Man erfährt, wie wichtig die Bienen für die Natur und somit auch für uns Menschen sind. Das weltweite Bienensterben wird anschaulich und sehr beeindruckend thematisiert. Durch einen gewissenlosen Einsatz von Pestiziden entzieht sich letztendlich die Menschheit ihre Lebensgrundlage - keine Utopie mehr, sondern fortschreitende Realität!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Birgit P., 02.09.2017

    Als Buch bewertet

    Bewegend wird in diesem Buch ein aktuelles Thema behandelt: das verschwinden der Bienen. Einerseits in der Vergangenheit, als man anfing Bienenstöcke zu bauen, andererseits in der Zukunft, wie die Welt ohne Bienen sein könnte. Ein erschreckendes Szenario. Regt zum Nachdenken an, wie es um unsere Bienen steht und ob man nicht doch rettende Maßnahmen ergreifen sollte.

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