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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 10.04.2021

    Als Buch bewertet

    Der Strafrichter Frank Petersen ist aus der Bahn geworfen. Er ist davon überzeugt, dass es an seinen Urteilen nichts zu bemängeln gibt. Doch plötzlich gibt es Kritik und er bekommt Zweifel. Selbst seine Frau macht ihm Vorwürfe. Als Corinna Maier nach verbüßter Haft entlassen wird, setzt er sich mit ihr in Verbindung. Sie hat vor Jahren den Mörder ihres Sohnes am letzten Prozesstag, kurz vor der Urteilsverkündung, erschossen. Er stellt alles in Frage.
    Wie schon bei dem Roman „Echo des Schweigens“ hat sich der Autor Markus Thiele von spektakulären realen Fällen inspirieren lassen. Dabei geht es aber weniger um diese Fälle selbst, sondern vielmehr um die Überzeugungen, Einstellung und dann auch Zweifel.
    Die Charaktere sind gut gezeichnet. Petersen Ist ein Strafrichter aus Leidenschaft. Er ist überzeugt, dass er seine Urteile gar nicht anders hätte fällen können. Doch nun gibt es Kritik und zum wiederholten Mal wird ein Urteil in der höheren Kammer überprüft. Schon das kratzt an seinem Ego, schlimmer aber ist, dass seine Frau ihm vorwirft, rechthaberisch zu sein und voller Vorurteile, und ihn verlässt. Sein Leben gerät aus den Fugen. Er redet mit Freunden und mit Corinna Maier, die es ihm nicht leicht macht. Dabei gewinnt er neue Erkenntnisse. Die Aktenlage ist eine Sache, die Geschichte dahinter ist menschlicher und voller Emotionen.
    Es ist eine komplexe Geschichte um Schuld, Recht und Gerechtigkeit. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    Lisa, 11.04.2021

    Als Buch bewertet

    Faszinierende Einblicke in die Grauzonen unseres Rechts

    „Die Wahrheit der Dinge“ von Markus Thiele beschäftigt sich mit keinem leichten Thema, nämlich der Gerechtigkeit bzw. der (Un-)Fehlbarkeit unseres Rechtssystems. Die Handlung ist zwar fiktiv, wurde aber von zwei wahren Rechtsfällen inspiriert, welche das Buch besonders authentisch wirken lassen. Hierbei werden zwei spannende Perspektiven gegenüber gestellt. Der Autor schreibt fesselnd, treffend und baut so auf relativ wenigen Seiten, eine beeindruckende Geschichte auf. Alles wirkt dabei real und auch die Protagonisten erscheinen lebensnah. So sind ihre Wünsche, Zweifel und Gedanken äußerst umfassend und gut nachvollziehbar dargestellt, so dass ich mich in jede der Positionen gut hineinversetzen konnte. Schnell merkt man, dass Markus Thiele, selbst Rechtsanwalt, Ahnung von diesem Metier und seinen Grauzonen hat. Das Buch ist atmosphärisch und schafft es die Leser*innen zum Nachdenken anzuregen. Die Handlung wirkte auf mich mit der Zeit eine regelrechte Sogwirkung aus, da man sich nach und nach der Frage nähert, ob es wirklich nur die eine unumstößliche Wahrheit gibt, oder ob sich die Wahrheit der Dinge, nicht je nach Blickwinkel auch unterscheiden kann. Durch das spannende Thema, sowie die gelungen Umsetzung hat sich die Lektüre für mich auf jeden Fall gelohnt, weswegen ich den Roman gerne weiterempfehle!

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  • 5 Sterne

    Andreas W., 26.04.2021

    Als Buch bewertet

    Diese Frage stellt Corinna Maier Richter Petersen, als sie von ihm persönlich unerwartet nach vier Jahren Haft am Tag der Entlassung abgeholt wird. Er selbst war es auch, der die Chance gehabt hätte, dem Mörder ihres Sohnes eine gerechte Strafe zu geben. Doch die Erfahrungen des Lebens haben Corinna gelehrt, dass Gerechtigkeit ein wandelbares Wort ist, je mehr Blinkwinkel hinzukommen, je mehr nach Antworten gesucht wird. Obwohl die Urteile längst gesprochen sind und die Haftstrafe abgeleistet wurde, sind Petersen und Corinna weiterhin auf der Suche nach Antworten.
    Corinnas Leben wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt und am Ende fragt man sich wieder, wie viel kann ein Mensch ertragen. Doch nur so kann man versuchen zu verstehen, was Corinna letztendlich zu dieser verzweifelten Tat treibt. Viele geschichtliche Hintergründe spielen dabei eine große Rolle, z.B. der unbeschreibliche Fremdenhass in Ostdeutschland nach der Wende und der beständig wachsende Rechtsextremismus. Und man kann leider das Thema nur mit Corinnas Worten abschließen: "Vielleicht bin ich naiv, aber ich habe gehofft, dass sich was geändert hätte."
    Ein sehr zeitgemäßes Buch, das aktuelles Geschehen wiedergibt und uns alle zum Nachdenken bringt und dabei hilft, die Dinge aus mehreren Standpunkten aus zu betrachten.

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  • 5 Sterne

    Winterzauber, 02.07.2021

    Als Buch bewertet

    Frank Petersen ist Strafrichter mit Leib und Seele. Über die Jahre hat er viele Urteile gefällt und das Gesetzt ist für ihn heilig. Nun gerät sein Leben ins Wanken, seine Frau verlässt ihn, da sie ihn für selbstherrlich hält und seine Urteile anzweifelt, vor allem als er wegen eines Rechtsspruchs heftig in die Kritik gerät.

    Sein Trauma ist Corinna Meyer, die vor Jahren den Mörder ihres Sohnes im Gerichtssaal erschoss. Er muss sein Leben, seine Einstellung und seine Urteile neu überdenken.

    Ich hatte mir das Buch ganz anderes vorgestellt, im Fokus steht Frank Petersen und erst nach und nach in Rückblicken wird auf den zurückliegenden Fall von Corinna Meyer eingegangen. Die Geschichte verbindet 2 bekannte Gerichtsfälle miteinander und ist absolut spannend. Die Story ist wie ein Sog, nach jeder Seite muss man immer weiter lesen und kann nicht mehr aufhören, bis die letzte Seite gelesen ist.

    Der Autor führt gekonnt ohne erhobenen Zeigefinder durch die Geschichte. Das Thema Selbstjustiz und Fremdenhass wird von allen Seiten beleuchtet und ist absolut erschreckend. Das Buch hallt bei mir noch lange nach und ich werde mir den Autor merken und alle weiteren Bücher von ihm lesen

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  • 5 Sterne

    Lesemone, 04.05.2021

    Als Buch bewertet

    Ich habe etwas gebraucht, um in das Buch richtig rein zu kommen. Das lag daran, dass mir der Protagonist nicht sonderlich sympathisch war und ich die Ausgangssituation seltsam fand. Frank Petersen wirkt umhergetrieben, nach seinem Platz suchend, alles in Frage stellend. Parallel zu diesem Handlungsstrang läuft ein Strang in der Vergangenheit, der den Verlauf des Lebens von Corinna Maier beschreibt. Dadurch wird man als Leser Stück für Stück mitgenommen, in die Welt der Justiz, in den Gerichtssaal, wo zwischen Recht und Gerechtigkeit entschieden wird. Da der Geschichte zwei echte Justizfälle zugrunde liegen, ist die erzählte Handlung noch greifbarer. Ich fand die Gegensätze zwischen Recht und Unrecht gut dargestellt. Der Autor kennt sich als Rechtsanwalt in diesem Milieu bestens aus und das merkt man auch an seinen Schilderungen. Er greift hier topaktuelle Themen auf, wie Vorurteile, Fremdenhass, Selbstjustiz und die Grauzone unseres Rechtsstaats. Ich fand beide Handlungsstränge spannend erzählt und am Ende hat mich der Protagonist doch noch von sich überzeugen können.
    Fazit: Ein tolles Buch, dass den Nerv der Zeit trifft und damals wie heute topaktuelle Themen bespricht.

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  • 5 Sterne

    Simone H., 06.04.2021

    Als Buch bewertet

    Frank Petersen ist Strafrichter mit viel Erfahrung. Trotzdem kommt zuletzt immer wieder vor, dass die zweite Instanz seine Urteile aufhebt und zur neuerlichen Entscheidung zurückweist, sodass er an seinen Entscheidungsfindungen zweifelt. Dazu wird er von seiner Familie in der Entscheidungsfindung kritisiert und allein gelassen und von einem alten Fall verfolgt...

    Dieser Roman hat mir wirklich unglaublich gut gefallen. Ich finde ihn nachvollziehbar aufbereitet und für jeden (juristischen) Laien gut verständlich. Trotzdem bekommt man einen nicht überspitzten und authentischen Einblick in das Leben eines Richters. Die Sprache ist auch locker und leicht zu lesen, obwohl das Thema schon sehr zum Grübeln und Nachdenken anregt. Auch dass sich die Hintergrundinformationen und Geschehnisse erst nach und nach aufdecken finde ich gut und gibt dies der Geschichte besonders viel Spannung. Die abwechslende Erzählperspektive ist auch wirklich toll gelungen. Auch hier war ich schon die ganze Zeit am puzzeln, wie einzelnen Erzählstränge zusammenpassen könnten und wurde von der Auflösung in keinster Weise enttäsuscht. Ich kann dieses Buch daher nur uneingeschränkt weiterempfehlen!

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  • 4 Sterne

    Jashrin, 23.04.2021

    Als Buch bewertet

    Strafrichter Frank Petersen ist überzeugt, dass seine Urteile stets wohlüberlegt und angemessen sind und vor allem einzig und allein auf den Gesetzen beruhen. Persönliche Befindlichkeiten spielen bei ihm keine Rolle. Trotzdem wird in seinem Gerichtssaal ein Angeklagter erschossen. Hätte er etwas merken müssen oder können? Trägt er womöglich eine Mitschuld daran, dass es so weit kommen konnte?

    Diese Fragen haben ihn in den letzten Jahren nicht losgelassen und als er sich nach seinem letzten Urteil heftiger Kritik und Anschuldigungen ausgesetzt sieht, kommen all die alten Erinnerungen einmal mehr wieder hoch.

    Nach „Echo des Schweigens“ bringt der Autor und Anwalt Markus Thiele einen weiteren Roman, in dem es um Recht und Gerechtigkeit geht, um Moral und vor allem auch um Schuld. Welche Aspekte dürfen bei einer Urteilsfindung eine Rolle spielen? Ist Petersen wirklich so frei von Vorurteilen, wie er selbst glaubt, oder hat seine Frau doch recht, als sie ihm Selbstherrlichkeit und Voreingenommenheit unterstellt. Kann jemand überhaupt frei von Vorurteilen sein oder liegen genau dort vielleicht auch die Grenzen des Rechtsstaats? Gibt es völlige Objektivität?

    Während Petersen an sich selbst und seinem Urteilsvermögen zweifelt und versucht sein eigenes Verhalten zu reflektieren, ist er zudem bemüht herauszufinden, ob er die Tat damals hätte verhindern können und warum sie überhaupt geschah. Auch als Leser fängt man unwillkürlich an, sich seine eigene Meinung zu bilden, sein eigenes Urteil zu fällen – über Petersen, aber auch über die Fälle und die darin verwickelten Personen.

    Neben Frank Petersen gibt es eine weitere Protagonistin: Corinna Maier, eben jene Frau, die den Angeklagten, den Mörder ihres Sohnes, erschossen hat. In vielen Rückblenden in das Jahr 1989/90 werfen wir einen Blick in ihre Vergangenheit und erfahren, was sie bis zu dem Zeitpunkt der Tat alles erlebt hat. Rassismus und wieder einmal die Frage nach Schuld und Gerechtigkeit begleiten ihre Geschichte. Und auch wenn ihre Tat trotz aller Umstände nicht zu rechtfertigen ist, bis zu einem gewissen Punkt kann man sie dennoch verstehen.

    „Die Wahrheit der Dine“ ist reine Fiktion, allerdings hat der Autor doch Anleihen bei zwei realen Fällen genommen, auf die er im Nachwort kurz eingeht. Zum einen ist es der Fall der Marianne Bachmeier aus dem Jahr 1981, die damals im Gerichtssaal den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter erschoss, zum anderen der Fall des aus rassistischen Gründen getöteten Amadeu Antonio Kiowa, bei dem es allerdings nicht zu einer Mordanklage kam. Auch wenn natürlich vieles im Roman völlig anders ist, ist es sehr interessant, wie Markus Thiele die Fälle aufgreift und welch eigene Geschichte er darum spinnt.

    Im Buch erfährt man erst nach und nach, wer eigentlich aus welchem Grund angeklagt war. Insbesondere Petersens letzter Fall wird erst recht spät eindeutig benannt. Auch wenn es ein wenig frustrierend war, lange Zeit nicht zu wissen, worum es ging, so hat dieser Punkt nichtsdestotrotz für mich die Spannung hochgehalten.

    Obwohl die beiden Fälle durchweg präsent sind, handelt es sich bei „Die Wahrheit“ der Dinge nicht um einen Krimi, auch wenn der Klappentext vielleicht so gedeutet werden könnte. Es ist ein spannender Roman über einen vielleicht doch nicht ganz so unfehlbaren Richter, der zum Nachdenken anregt und der mir persönlich gut gefallen hat.

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  • 5 Sterne

    Sophie L., 22.04.2021

    Als Buch bewertet

    Emotionale Gerechtigkeit

    Der Richter Petersen hadert mit seinem Leben und seinem Job. Eines seiner Urteile führt dazu, dass seine Frau und ihr gemeinsamer Sohn ihm den Rücken zuwenden. Hinzu kommt ein früherer Fall, bei dem Petersen das Urteil gefällt hat, der ihn nun wieder einholt: Corinna Maier hat im Gerichtssaal den Mörder ihres Sohnes erschossen und hat nun ihre Strafe abgesessen.

    Die Kapitel sind abwechselnd aus Sicht von Petersen und aus der Perspektive von Corinna Maier in früheren Jahren geschrieben. Dieser Wechsel hat mir sehr gut gefallen, da man als Leser*in so zum einen beiden Seiten verstehen kann und das ganze zum anderen zu einer abwechslungsreichen Lektüre führt.
    Der Autor schafft es die Sachlichkeit eines Richters, aber auch seine Gefühle und die Gefühle von Corinna Maier zu vereinen. So können sich auch die Leser:innen immer wieder die Frage stellen, wie sie in der Situation gehandelt und entschieden hätten.

    Zusammenfassend kann ich diesen Roman von Markus Thiele wie auch schon seinen ersten Roman wärmstens weiterempfehlen. Er bietet Unterhaltung mit Tiefgang.

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  • 5 Sterne

    Christian B., 05.04.2021

    Als Buch bewertet

    Spannender und lesenswerter Justizroman

    „Die Wahrheit der Dinge“ ist nach dem Vorgängerwerk „Echo des Schweigens“ der zweite Justizroman von Markus Thiele. Der Roman ist wie auch schon der Vorgänger von wahren Rechtsfällen inspiriert. Dieses Mal von dem Fall Marianna Bachmeier und dem Fall Amadeu Antonio Kiowa (am Ende des Romans gibt es ein Nachwort, dass die wahren Fälle kurz zusammenfasst). Wie bereits der vorherige Roman, hat mit „Die Wahrheit der Dinge“ sehr gut gefallen, der Schreibstil von Markus Theile ist flüssig zu lesen und der Aufbau der Geschichte gut gelungen. Die Dialoge und Ausarbeitung der Charaktere bis hin zu Nebenpersonen ist sehr realistisch. Das Buch habe ich innerhalb von zwei Tagen verschlungen, konnte es einfach nicht zu Seite legen. Fazit: "Die Wahrheit der Dinge" ist erneut ein lesenswerter und spannender Roman von Markus Theile, gerne mehr davon. 5 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    Michaela W., 23.04.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Frank Petersen, Strafrichter aus Leidenschaft, ist überzeugt von der Unfehlbarkeit des Rechts. Seine Urteile, so sein Selbstverständnis, sind objektiv und gerecht. Bis eines Tages sein Leben völlig aus den Fugen gerät. Und er plötzlich über sich selbst richten muss.
    Ein umstrittenes Urteil löst heftige Kritik an Petersen aus, selbst seine Familie wendet sich von ihm ab. Der Vorwurf seiner Frau, er sei selbstherrlich, voreingenommen und lasse sich von Vorurteilen leiten, ist ein vernichtender Schlag für ihn, der ein altes Trauma aufreißt: Corinna Maier, die in seinem Gerichtssaal den rechtsradikalen Mörder ihres Sohnes erschossen hat, bevor Petersen sein Urteil verkünden konnte. Mit einem Mal steht alles in Frage: seine Integrität als Richter, als Ehemann, als Vater. Aus seiner Sicht gibt es nur einen Ausweg: Er muss sich selbst mit Fragen konfrontieren, die er sich nie zu stellen getraut hat …

    Meine Meinung:
    Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Der Schreibstil ist zwar flüssig und spannend und auch die Aufteilung in zwei Zeitebenen bzw. zwei unterschiedliche Geschichten ist sehr interessant. Allerdings fehlt mir in beiden Bereichen einfach der nötige Tiefgang, den die Fälle jeweils verdient hätten. Da beide Fälle auf einer wahren Begebenheit beruhen, hat man natürlich ein gewisses Hintergrundwissen und weiß vieles auch. Trotzdem finde ich, hätte man auf einiges näher eingehen können.
    Die Charaktere des Buches sind allerdings wirklich gut ausgewählt und beschrieben und man kann nach und nach eine Bindung zu der jeweiligen Person aufbauen. Das gefällt mir wiederum sehr sehr gut. Auch die Selbstzweifel des Richters werden sehr gut beschrieben und man kann deutlich erkennen, das es nicht immer leicht ist, eine Situation, eine Tat etc. zu beurteilen, wenn man nicht beide Seiten der Medaillen kennt. Gerade in Corinna konnte ich mich, nachdem ich ihre Geschichte erfahren habe sehr gut rein versetzen, sie hat mich wirklich überrascht.
    Insgesamt ein lesenswertes Buch, bei dem ich mir allerdings noch etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte. Wie bereits am Anfang erwähnt, ich bin bei diesem Buch sehr zwiegespalten und ziehe für den fehlenden Tiefgang 1 Stern ab.

    Mein Fazit: Trotz fehlendem Tiefgang. 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Miss Norge, 22.04.2021

    Als Buch bewertet

    ✿ Meine Meinung ✿
    Auch im zweiten Buch von Markus Thiele werden wieder brisante Themen angepackt. Der Autor konfrontiert die Leserinnen und Leser mit Fremdenhass und Selbstjustiz. Inspiriert von den wahren Kriminalfälle der Marianne Bachmeier und von Amadeu Antonio Kiowa. Marianne Bachmaier erschoss 1981 im Gerichtssaal den Mörder ihrer Tochter und Amadeu Antonio Kiowa wurde das erste bekannte Todesopfer von rechtsextremer Gewalt 1991 in Eberswalde. Der Plot ist fiktiv, aber das Leben der Hauptprotagonisten lehnt sich aber im weitesten Sinne an die Realität an. Die Verknüpfung ist dem Autor gut gelungen. Neben diesen beiden Personen spielt vor allem der Strafrichter Frank Petersen eine große Rolle. Ihm kommt man sehr nah, bei seinen Gedanken und Gefühlen steht man in der ersten Reihe. Er lebt für diesen Job, glaubt an die Gerechtigkeit und das 24 Stunden am Tag, so das auch seine Familie auf der Strecke bleibt. So kommt es dann auch, seine Frau geht mit dem gemeinsamen Sohn zu ihren Eltern und Frank fragt sich, ob es das alles wert ist. Man spürt seine Zerrissenheit und er stellt seine gerichtlichen Entscheidungen in Frage. Frank ist dabei, als Corinna im Gerichtssaal den angebliche Mörder ihres Sohnes erschießt, dies wird zu einem entscheidenden Wendepunkt in seinem Leben. Hier stellte sich mir als Leserin dann auch die Frage der Schuld und/oder der Selbstjustiz. Einerseits begeht Frau Mayer einen Mord, andererseits kann man sie aber auch ein wenig verstehen, da ihr erst der Mann und dann der Sohn durch Gewalttaten genommen wurde. Markus Thiele weiß genau wovon erschreibt, denn er arbeitet als Rechtsanwalt und hat schon viele Gerichtstermine miterlebt. Aufgrund der Themen ist dies kein Buch, welches man so einfach nebenbei lesen kann, sondern es greift einen schon sehr an, vor allem wenn es um die rassistischen Übergriffe geht, die Steve der dunkelhäutige Mann von Corinna, über sich ergehen lassen muss.
    ✿ Mein Fazit ✿
    Ein Buch dessen Inhalt im Nachhinein noch zu beschäftigen weiß.

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  • 4 Sterne

    Jennifer B., 28.04.2021

    Als Buch bewertet

    Zum Nachdenken anregendes Buch

    Das Cover...
    ...des Buches "Die Wahrheit der Dinge" von Markus Thiele gefällt mir sehr gut. Dieser schwarz-weiße Gegensatz passt einfach total zu der Story im Buch, die sich immer wieder die Frage stellt was wahr ist (weiß) und was falsch (schwarz). Auch das Motiv in Form von Vögeln und Strand/Meer passt bestens zum Buch.

    Zum Inhalt:
    Die Hauptperson ist Richter Petersen. Dieser hadert mit sich und seinen Entscheidungen in der Vergangenheit und insbesondere mit der letzten, nach der ihn seine Frau und sein Sohn verlassen haben. Er überdenkt alles genau: wie ist es dazu gekommen, hätte er anders entscheiden müssen/können? Und hätte das etwas geändert? Ist es richtig nach dem Gesetz zu urteilen oder sollte er mehr auf sein Gefühl und moralische Ansichten hören? Er durchlebt in dem Buch eine schwere Zeit, in der sein ganzes Leben auf der Kippe zu stehen scheint... wird es am Ende noch gut?
    Diese Frage beschäftigte mich das ganze Buch über und zwang mich zum weiterlesen. Belohnt wurde ich durch ein - für mich - überraschendes Ende.

    Immer wieder regt das Geschriebene den Leser zum Nachdenken an, durch Sätze wie: >Der Mensch ist einfach, das Unbekannte macht ihm Angst. Und so lange wir Angst haben, schlagen wir uns die Köpfe ein< .
    Doch auch zwischen den Zeilen und im reinen Inhalt schwingt viel gesellschaftspolitisches bzw moralisch-nachdenkliches Geschehen mit.

    Der Schreibstil...
    ...gefällt mir sehr gut. Das Buch kommt ohne große Fremd- und Fachwörter aus und ist dennoch nicht langweilig oder gar kindlich geschrieben.

    Es fiel mir leicht mich in Petersen hineinzuversetzen, da seine Gedanken so gut beschrieben sind.

    Auch passt der Schreibstil zu ihm und den anderen agierenden Personen.

    Fazit:
    4 Sterne von 5 möglichen.
    Ein Buch das man in Ruhe lesen sollte und nicht nur nebenbei.
    Es gibt viele Denkanstöße.
    Ich lese bestimmt wieder etwas von Thiele...

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  • 4 Sterne

    coffee2go, 16.06.2021

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung zum Buch:
    Ich mag den Schreibstil des Autors sehr gerne, da er klar und strukturiert schreibt und trotzdem noch Platz für eigene Gedanken bleiben. Der zweite Roman von Markus Thiele beschäftigt sich wieder mit einem brisanten Thema. Einerseits hat man als Richter das Recht des Staates zu vertreten, auf der anderen Seite wird es brenzlich, wenn die eigene Familie im weiteren Sinne involviert ist. Auch Frank Petersen und seine Familie stellen sich die Frage, was zählt hier mehr? Einfach so den Fall abzugeben, nur weil es nicht einfach ist, kommt für den Strafrichter allerdings auch nicht infrage. Dadurch riskiert er aber sein heiles Familienleben. Für welchen Weg er sich auch entscheidet, es bleibt immer ein zweiter Weg, den er nicht bestreiten kann. Genau diese Situation mit dem Abwägen aller Eventualitäten hat mir persönlich an diesem Roman sehr gut gefallen. Vieles ist auch Ansichtssache und da sind nie alle einer Meinung, auch in strafrechtlichen Angelegenheiten ist es nicht immer schwarz oder weiß, es gibt immer eine Grauzone.

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  • 4 Sterne

    Der Blaue Mond, 08.04.2021

    Als Buch bewertet

    Farbenlehre, dieser Begriff ist mir hängen geblieben. Im Kontext Rassismus ist er mir noch nicht untergekommen, einfach nur krass. Der Roman ist lesenswert und erschreckend, zeigt er doch den weit verbreiteten alltäglichen Rassismus auf.
    Der Hauptdarsteller, der Strafrichter Frank Petersen, befindet sich in einer Lebenskrise. Frau weg, Kind weg und beruflich in der Sackgasse. Man erlebt seine Sicht der Dinge in der Gegenwart und auch eine Perspektive einer verurteilten Frau in der Vergangenheit.
    Diese beiden Erzählstränge nähern sich immer weiter an um schließlich zusammen weiter zu gehen. Der Schreibstil ist klar und sachlich, alles erscheint realistisch. Was mir nicht so gefallen hat war das Schicksal der Frau, das war mir einfach too much, zu konstruiert. Gut ist der Einblick in die Justiz und auch die Gedankenwelt von Petersen haben mir gut gefallen.
    Basis des Romans sind übrgigens zwei wahre Rechtsfälle.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 26.04.2021

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Frank Petersen ist als Richter überzeugt von der Unfehlbarkeit des Rechts. Auch glaubt er dass er immer objektiv und gerecht ist. Aber idt das wirklich so? Ein umstrittenes Urteil wirft in völlig aus der Bahn, er wird kritisiert, seine Frau wendet sich von ihm ab. Er muss sich selbstkritisch betrachten und sich selbst Fragen stellen, deren Antworten ihm wahrscheinlich nicht gefallen.
    Meine Meinung:
    Das Buch hat mir gut gefallen. Mir hat die Zerrissenheit, der Konflikt, der den Richter umtreibt, gut gefallen. Ich fand die Schilderung sehr glaubhaft und vorstellbar. Aber auch die Figur der Corinna hat mir gut gefallen. Wie ihr Leben sich entwickelt und wie es zu der schwerwiegenden Entscheidung kam. Zudem fand ich das Buch sehr gut geschrieben und dadurch liest sich das Buch sehr schnell weg. Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt und das ist wichtig für ein gutes Buch.
    Fazit:
    Gefällt mir gut

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leserattenmama, 26.04.2021

    Als Buch bewertet

    „Die Wahrheit der Dinge ist die Summer ihrer Unwahrheiten.“

    „Die Wahrheit der Dinge ist die Summer ihrer Unwahrheiten.“
    Dieses Zitat (S. 60) lässt grübeln, lange Passagen des Buchs über und vielleicht auch darüber hinaus...



    Sehr geschickt werden hier zwei Justizfälle, mit deren Aufklärung der Strafrichter Frank Petersen betraut war, und sein Privatleben verbunden - denn berufliches und privates beeinflussen einander, auch wenn es besonders bei Richtern nicht so sein sollte... Oder ist er doch weiterhin objektiv und die gehäuften Aufhebungen seiner Urteile sind Zufall?! Ein Mann, der im Jahr 2015 - in welchem sich die Gesellschaft spaltet, Stichwort „Willkommenskultur“- eben diese Spaltung auch in seiner eigenen Familie erfährt. Die Diskrepanz zwischen juristischer und gesellschaftspolitischer „Wahrheit“ bringt ihn ins Zweifeln, ob er noch der Richtige für diesen Beruf ist, dem er jahrelang leidenschaftlich nachgegangen ist. Um die (Selbst-)Zweifel auszuräumen, stellt er sich seiner Vergangenheit...

    Die Zeitsprünge zwischen 2010; 2015 und um 1990 sind durch die Kapitelüberschriften deutlich und bald verbinden sich die verschiedenen Geschichten. Das Wissen, dass dieser fiktive Roman angelehnt ist an zwei wahre Rechtsfälle, macht es um so spannender. Wie sähe das eigene Urteil über Schuld, Recht und Gerechtigkeit aus?! Wer urteilt frei von Vorurteilen - wenn so etwas Konsequenzen haben könnte?!



    Ein spannender und tiefgründiger Text, der jeden den Unterschied zwischen „richtig“ und „gerecht“ fühlen lässt - ebenso wie „Echo des Schweigens“ kann ich auch dieses Buch von Markus Thiele nur weiterempfehlen!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mareike k., 05.04.2021

    Als Buch bewertet

    Richter Petersen hat sich (vorübergehend?) von seiner Frau getrennt. Sie ist mit dem gemeinsamen fast erwachsenen Sohn ausgezogen. Petersen beginnt, das gemeinsame Haus zu renovieren, Bäume zu fällen, um Licht ins Hasu zu lassen. Zur Trennung hat ein Urteil ihres Mannes geführt. Normalerweise liest man nur über die Angeklagten, Verurteilten, Ermittler und Anwälte. Was die Urteilsfindung und Uteilsverkündung mit dem Richter machen, wird nie erzählt. Erst nach und nach klärt sich auf, was das Urteil im ersten Fall und der Vorfall im Gericht, als Corinna Maier am Tag der Urteilsverkündung gegen den Mörder ihres Sohnes den Mörder ihres Sohnes erschossen hat, sowohl mit dem Richter selbst als auch mit dem Verhältnis der Eheleute zu tun hat. Die Kapitel springen zwischen der Jetztzeit und früheren Jahren hin und her und bringen langsam Licht in die Geschichte. Ganz besonders tragisch ist das Leben von Corinna. Petersen beschließt, Corinna bei ihrer Haftentlassung im Gefängnis abzuholen und Antworten zu finden. Der ganz besondere Blickwinkel macht das Buch so einzigartig. Unbedingte Leseempfehlung von mir!

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