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  • 5 Sterne

    13 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 06.02.2022

    Als Buch bewertet

    Farben folgen mit ihren Eigenschaften den Veränderungen der Emotionen. (Pablo Picasso)
    1911. Zeichnen ist Ursulas Passion, all ihre Gefühle überträgt sie in Farben, sie sieht sie regelrecht vor Augen, egal, in welcher Situation sie sich gerade befindet. Als sie über ihre Großmutter nicht nur die Künstlerin Paula Dehmel, sondern auch deren Tochter Vera kennenlernt, öffnet sich ihre kleine eigene Welt auf einmal der ganz großen. Vera, die Kunst studiert, freundet sich mit Ursula an, nimmt sie unter ihre Fittiche, stellt sie ihrem Freundeskreis vor, der sich aus vielen Kunststudenten und –schaffenden zusammensetzt. Auch Veras Vater, den großen Dichter Richard Dehmel, lernt Ursula kennen. Vor allem aber Veras Bruder Heinrich hat es Ursula angetan, mit dem sie schon bald ein enges Band verbindet. Immer mehr fühlt sich Ursula in der Kunstwelt zuhause, bewirbt sich sogar an der Berliner Kunstakademie und kann ihr Praktikum bei Richard Dehmels Ehefrau Isi in Hamburg machen. Als plötzlich der erste Weltkrieg ausbricht und Heinrich an die Front berufen wird, scheinen sich sämtliche Farben und Zukunftspläne Ursulas in Luft aufzulösen…
    Ulrike Renk hat mit „Ursula und die Farben der Hoffnung“ den zweiten Band ihrer historischen Berliner Familientrilogie vorgelegt, der dem ersten Band in punkto Unterhaltungswert, geschichtlichem Hintergrund und Familiengeschichte in nichts nachsteht. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil gewährt dem Leser exklusiven Eintritt in die Welt von Ursula, deren Familie und Freundeskreis, wobei deren Gedanken- und Gefühlswelt jederzeit offenliegen. Sehr schön knüpft die Autorin das Band von Ursulas Familie zu den Protagonisten ihres Vorgängerromans um Paula Dehmel, denn auch diese spielt mit ihrem Ex-Ehemann Richard Dehmel sowie ihren Kindern Vera und Heinrich eine große Rolle, vor allem in Ursulas Leben und zeigen Gemeinsamkeiten auf. Auch Ursulas Eltern haben sich getrennt und Mutter Lina ist erneut verheiratet, lebt nun in Nordrhein-Westfalen, während die Großeltern in Potsdam leben, da Ursulas Opa der Bürgermeister von Potsdam ist. Die Handlung lebt nicht nur, aber vor allem von den zwischenmenschlichen Beziehungen, die zwischen den Dehmels, Ursulas eigener Familie sowie ihren Freunden herrschen. Die Autorin erweckt die damalige Zeit wunderbar zum Leben, beschert dem Leser während der Lektüre eine Sommerfrische am Darß, aber auch den Zugang zu den Kneipentreffen der angehenden Künstler. Während Renk ihre Geschichte um die sich langsam emanzipierende Ursula strickt, bestückt sie diese zusätzlich mit akribisch recherchiertem Hintergrund, so dass nicht nur das Attentat von Sarajevo mit der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie Erwähnung findet, sondern auch das Ultimatum Österreichs an Serbien sowie die unterschiedlichen gebildeten Allianzen, die Deutschland den Krieg erklärten.
    Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und inszeniert, mit ihrer Glaubwürdigkeit und Authentizität wachsen sie dem Leser schnell ans Herz, der sich gern unter sie mischt und ihren Spuren folgt. Ursula ist eine junge, eher zurückhaltende Frau, die zu Beginn noch nicht wirklich weiß, wohin ihr Weg gehen soll. Ihre Gefühle werden von Farben dominiert und beim Zeichnen vergisst sie die Welt um sich herum. Erst mit der Freundschaft zur extrovertierten Vera Dehmel kommt sie mehr aus sich heraus und traut sich immer weiter in die Welt hinaus. Dabei nehmen auch ihre Zukunftswünsche Gestalt an. Vera ist eine spritzige, warmherzige und intelligente Frau, die zwischen den Zeilen zu lesen weiß. Paula Dehmel ist eine herzliche und offene Frau, die alle bei sich willkommen heißt. Aber auch Richard und Isi Dehmel sowie Georg, Margarete und auch Heinrich Dehmel spielen wichtige Rollen in dieser Geschichte.
    „Ursula und die Farben der Hoffnung“ ist ein wunderschönes Kaleidoskop von Licht und Schatten, von Familie, Liebe, Hoffnung, Glück und Schicksal. Absolute Leseempfehlung für alle, die sich gern in alten Zeiten verlieren und Bücher über interessante Frauen lieben!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesefee23.05, 18.04.2022

    Als Buch bewertet

    Selbstständigkeit

    „Ich möchte zeichnen, malen, irgendwas erschaffen. Ich will ich sein. So dunkelblau und rosenrot, wie ich nun mal bin.“

    „Ursula und die Farben der Hoffnung“ ist der zweite Band der Familiensaga „Eine Familie in Berlin“. Er erschien im Februar 2022 im Aufbau Verlag und kann unabhängig von Band 1 gelesen werden. Sollte Band 1 aber ebenfalls gelesen werden wollen, würde ich empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten, da man sich sonst selbst spoilert.
    Ursula ist ein stilles und zurückhaltendes junges Mädchen. Schon immer interessiert sie sich mehr fürs Zeichnen als für andere Dinge, der Zeichenblock ist ihr ständiger Begleiter. Doch erst als sie Vera Dehmel, deren Künstlerfamilie und -freunde kennenlernt, beginnt sie eine entsprechende Ausbildung anzustreben. Doch der erste Weltkrieg steht bevor und eine schwierige Zeit für alle beginnt…

    Nachdem ich den ersten Band der Buchreihe in weiten Teilen recht zäh und langatmig fand, hatte ich vor dem zweiten Teil natürlich ein wenig Respekt und war nicht sicher, ob er mir wirklich gefallen würde. Zum Glück stellte sich aber schnell heraus, dass ich diesmal viel besser in die Handlung einsteigen und mit Ursula mitfiebern konnte!
    Ursula ist eine interessante junge Frau. Sie interessiert sich eigentlich nur für das Zeichnen und ist dabei dennoch offen und freundlich. Früh beginnt sie Standesdünkel und Gesellschaftsunterschiede zu hinterfragen und erkennt, dass es für weniger wohlhabende Menschen nicht immer leicht ist. Durch die Bekanntschaft und schließlich Freundschaft zu Vera Dehmel und ihrer Familie lernt sie dann auch andere Gesellschaftskreise kennen und merkt schnell, dass sie bei den „Künstlern“ zu Hause ist. Die etwas lockereren, aber vor allem moderneren Sitten sowie die politischen und künstlerischen Diskussionen liegen ihr sehr und bald fühlt sie sich bei den Dehmels Zuhause.
    Durch die Dehmels wird Ursula auch darin bestärkt, eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule zu machen und einen künstlerischen Beruf auszuüben. Dies ist ein großer Wunsch von ihr, denn sie möchte nicht eines Tages mittellos dastehen, sondern ihr Leben selber ohne Mann finanzieren können.
    Die Autorin greift mit diesem Thema die gesellschaftliche Entwicklung in Hinblick auf die Frauenbewegung auf und zeigt deutlich, dass eine Zeit begonnen hat, in der auch Frauen eigenständig sein können und wollen.
    Doch auch der Liebe begegnet Ursula auf ihrem Weg, denn obwohl sie selbst eigentlich erst einmal nur ihre Ausbildung im Sinn hat, werben so einige Herren um sie. Ihr Herz gehört jedoch nur einem – Heinrich Dehmel – und dieser scheint unerreichbar. Als der erste Weltkrieg schließlich naht, bekennen die beiden aber ihre Gefühle und für Ursula beginnt eine Zeit der Angst und der Hoffnung…
    Erneut finde ich, dass der Klappentext des Buches nicht ganz dem eigentlichen Inhalt entspricht. Für mich liegt der Fokus des Romans nicht, wie dort assoziiert, auf der Liebesgeschichte zwischen Ursula und Heinrich, sondern vielmehr auf Ursulas persönlicher Entwicklung. Wir begleiten sie zwischen den Jahren 1911 und 1917 und können beobachten, wie sich aus dem unbedarften Mädchen eine selbstbewusste Frau mit eigenen Wünschen und Zielen entwickelt. Außerdem treffen wir natürlich Paula Dehmel, die Protagonistin aus Band 1 wieder und begleiten auch sie ein weiteres Stück ihres Lebens.
    Anders als bei Paulas Geschichte, die sich über mehrere Jahre zog, umfasst dieser Roman also nur sechs Jahre. Die kürzere Zeitspanne hat mir persönlich aber sehr gut gefallen, da man deutlich mehr über die Figuren erfährt und dichter an ihrem Leben dran ist. Die personale Erzählperspektive aus Ursulas Sicht vermittelt Gefühle und Gedanken der jungen Frau sehr gut. Anders als im vorherigen Band gibt es kaum Briefe oder Gedichte, die die Erzählung unterbrechen, was mir beim Lesen deutlich besser gefallen hat!
    Ulrike Renks Schreibstil ist flüssig, die Beschreibungen bildgewaltig und die Charakterisierung der Figuren authentisch und interessant. Sie versteht es, individuelle Charakterzüge hervorzuheben und keine Person gleichförmig zu einer anderen darzustellen. Sehr gefallen hat mir zum Beispiel Ursulas Großmutter, die zunächst sehr konservativ wirkt und handelt, später dann aber mit einigen sehr überraschenden Ansichten und Entscheidungen überrascht.
    Auch historische Ereignisse werden brillant in die Handlung eingewoben, sodass man noch einiges über die damalige Zeit lernen kann.

    Mein Fazit: Ursulas Geschichte war für mich deutlich flüssiger, interessanter und damit leichter lesbar als der erste Band der Buchreihe. Ich mag sie als Person und finde ihre Entwicklung sowie ihre Ansichten spannend und gut dargestellt. Ich bin sehr gespannt, wie ihre Geschichte, die auf einer realen Figur basiert, weitergeht und vergebe für diesen Teil 4,5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mandel61118, 14.02.2022

    Als eBook bewertet

    Mitreißende Familiengeschichte zur Zeit des ersten Weltkrieges

    Im zweiten Band der Saga geht es um die junge Ursula. Familiär hat sie schon einiges mitgemacht, da sie ein Scheidungskind ist, was damals absolut ungewöhnlich und nicht sehr salonfähig war. Ursula hat jedoch das Glück, von ihren Großeltern gefördert zu werden; sie schafft es schließlich, ihren Wunsch durchzusetzen, an der Kunstgewerbeschule studieren zu dürfen, denn ihr Traum ist es, Künstlerin zu werden.
    Ihr ganzes Leben verändert sich, als sie die Familie Dehmel kennenlernt. Paula Dehmel, die berühmte Autorin, wird ihr zum absoluten Vorbild und steht ihr bald näher als die eigene Mutter. Deren Tochter Vera entwickelt sich zu ihrer besten Freundin und führt sie in Künstlerkreise ein, die sie beeinflussen und neue Welten für sie eröffnen. Doch dann beginnt der erste Weltkrieg, schlimme Zeiten brechen an ….

    Mir war nicht bewusst, dass dieses Buch der zweite Band einer Saga ist, das hat mich beim Lesen jedoch in keinster Weise beeinträchtigt. Mit viel Detailtreue und lebhaften Schilderungen schafft es die Autorin, ein wunderbares Bild der Zeit von 1911-1918 zu erschaffen. Ursula ist anfangs ein unreifes, schüchternes Mädchen, das aber durch den Umgang mit der Familie Dehmel heranreift. Zu Ende ist sie eine selbstbewusste junge Frau, die für ihre Träume kämpft und sich in der Künstlerwelt behaupten kann.

    Interessant ist die Darstellung Ursulas als Synästhetin; sehr ausführlich beschreibt die Autorin Ursulas Gefühle und Gedanken in Farben.
    Der Roman fußt zum allergrößten Teil auf wirklichen Gegebenheiten, was mich sehr beeindruckt hat. Die Geschichte der Familie Dehmel und Ursulas ist eine ganz besondere und zugleich ein authentisches Zeitzeugnis.
    Sprachlich ist das Buch hervorragend gelungen, die Autorin gleicht die Ausdrucksweise der Protagonisten der der damaligen Zeitepoche an, was mich immer fasziniert. Die Geschichte ist spannend, unterhaltsam und sehr berührend.

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  • 4 Sterne

    8 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 29.08.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts. Sie nennen ihn "Merlin", weil er alle verzaubert – der Mann, den ihr Bruder ihr als seinen Freund vorstellt. Paula Oppenheimer, die in einem offen jüdischen Haushalt groß geworden ist, verliebt sich in den jungen Dichter Richard Dehmel. Er verkehrt mit vielen Literaten und will als Künstler leben. Paula wird zu seiner Muse und zur strengen Kritikerin seiner Texte. Als sich ihre Eltern gegen ihre Verbindung stellen, kämpft Paula für ihre Liebe. Doch dann muss sie sich fragen, ob Richards wilde, unkonventionelle Art sie auf Dauer glücklich machen kann … Das Porträt einer Künstlerin in unruhigen Zeiten: Am Anfang war sie die Ehefrau des Dichters Richard Dehmel – dann wurde sie selbst zur Schriftstellerin.

    Meine Meinung:

    Ich kenne mehrere Familiensagas von Ulrike Renk, die ich mit Begeisterung gelesen habe. Ihr neuestes Werk unterscheidet sich jedoch deutlich von den Vorgängern,sowohl was die Protagonistin,ihren familiären Hintergrund,als auch den Schreibstil betrifft.

    Die im Mittelpunkt stehende Familie Oppenheimer pflegt einen sehr liebevollen Umgang miteinander,hat eine große Liebe zur Kunst und Literatur und einen starken Hang zu philosophischen Gesprächen.Das war für mich zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig und vor allen Dingen die vielen Briefe, welche in dem Buch wiedergegeben wurden, empfand ich streckenweise als sehr kitschig. Mit der Zeit gewöhnte ich mich daran und tauchte immer intensiver in die Vergangenheit ein.

    Wie immer bei dieser Autorin, werden die einzelnen Personen, ihre Gedanken und die Orte an welchen sie sich aufhalten, sehr genau und intensiv beschrieben (großes Kopfkino).Ich habe mich Paula, ihrem Bruder Franz und ihrer Tante Auguste, die einen großen Anteil an ihrer Entwicklung hatte, sehr verbunden gefühlt. Carl,der Nachzügler der Familie sorgte mit seinen Sprüchen für den einen oder anderen Schmunzler.

    Ihre Ehe mit ihrer großen Liebe Richard, verläuft leider nicht so, wie sie es erhofft hatte. Ich bin gespannt wie es im nächsten Buch weitergeht und wie Paula ihr Leben fortan meistert.

    Fazit:

    Ein Buch, was mich nach einer Eingewöhnungsphase sehr gut unterhalten hat.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lerchie, 30.04.2022

    Als eBook bewertet

    Es geht weiter

    1911 in Potsdam: Ursula liebt die Kunst. Sie zeichnet, und alles hat für sie eine Geschichte, auch Formen und Farben. Sie lernt die Kunststudentin Vera Dehmel kennen, und taucht an ihrer Seite in die Kunstwelt ein. Ursula lernt die Freunde und Kommilitonen Veras kennen und auch ihren Bruder Heinrich. Zwischen den beiden besteht eine besondere Verbindung, auch wenn sich Ursula Hindernisse in den Weg legen. Die Geschwister Dehmel bestärken Ursula sich an der Kunstakademie in Berlin zu bewerben, denn sie möchte Bücher gestalten und illustrieren. ‚Doch dann kommt der erste Weltkrieg und für Ursula hat das Leben die Farbe verloren. Doch es bleibt ihr immer noch die Hoffnung…

    Meine Meinung
    Dies ist der zweite Band aus der Reihe Eine Familie in Berlin. Zwar geht es auch hier zeitweise um die Familie Dehmel, aber ich möchte sagen doch in der Hauptsache um Ursula. Ich war schnell in der Geschichte drinnen, konnte das Buch, dank des unkomplizierten Schreibstils der Autorin, der keine Unklarheiten im Text zuließ und somit meinen Lesefluss nicht störte, sehr gut lesen. Auch waren mir die Protagonisten gleich sympathische, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. In Ursula, die durchaus wusste, was sie wollte, nämlich in Berlin an der Kunstakademie studieren. Und Paula Dehmel, die geschiedene Frau von Richard Dehmel unterstützte sie dabei. Die war ihr eine große Hilfe, mehr dazu nicht. Das Buch war sehr interessant und spannend, und ich bin sehr gespannt, wie viele Bände es von dieser Familiensaga geben wird. Mir hat dieses Buch gut gefallen es war eine schöne Unterhaltung und ich fand es einen Tick besser als den ersten Band. Von mir bekommt es eine Leseempfehlung und gute vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Makama, 02.03.2022

    Als Buch bewertet

    Gefühlte Farben
    rsula ist ein Scheidungskind, was Anfang des 20. jahrhunderts eher ungewöhnlich und mit Nachteilen behaftet war. Sie ist ein außergewöhnliches junges Mädchen, denn sie malt nicht nur, sie fühlt die Farben auch. Ursula ist sehr talentiert und lernt bald Vera Dehmel, die Tochter von Paula und Richard Dehmel kennen. Dadurch gerät sie in eine ganz andere Welt, die ihre Entwicklung sehr beeinflusst. Sie darf an der Kunstakademie in Berlin studeieren und ihren Traum verfolgen Bücher zu illustreieren. Durch Vera lent Ursula auch deren Bruder Heinrich kennen - zwischen beiden entsteht eine ganz besondere Bildung - doch dann kommt der erste Weltkrieg und Ursulas Welt droht alle Farbe zu verlieren...

    Fazit und Meinung:

    Ein besonderer Roman um eine ganz besondere Frau. Mir hat dieses Buch gut gefallen und Ursula hat mich immer wieder fasziniert. Sie geht ihren Weg, was zu der damiligen Zeit nicht immer einfach war. Ich bin schon gespannt, wie sich Ursula weiter entwickelt. Von mir gibt es gute 4 Sterne für dieses beeindruckende Buch.

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 08.09.2022

    Als Buch bewertet

    Dies sind genau die Bücher die ich liebe und ich denen ich versinken kann. Es beginnt 1911. Ursulas Eltern sind geschieden und sie verbringt sehr viel Zeit bei ihren Großeltern in Potsdam. Der Großvater ist Bürgermeister und die Großmutter führt eine großes Haus, bei dem die Hofdamen des Kaisers ein- und ausgehen. Ursula malt und zeichnet sehr gerne und sie sieht und erkennt die Gefühle in Farben. Durch die Großmutter lernt sie auch Paula Dehmel und deren Kinder kennen, Paula ist auch geschieden und eine sehr moderne auf aufschlußreiche Frau. Sie dichtet und schreibt Geschichten. Besonders mit deren Tochter Vera freundet sich Ursula an, die ebenso unkonventionell und künstlerisch veranlagt ist wie die Mutter. Sie wird von der Familie Dehmel in deren Feriendomizil an der Ostsee eingeladen, wo alles so leicht uns so unbeschwert ist. Dabei lernt Ursula auch Paulas Sohn Heinrich kennen und lieben, aber er ist mit einer anderen Frau verlobt. Ursula möchte unbedingt an der Kunstakademie in Berlin studieren und dann Bücher und Kalender und dergleichen illustrieren. Dies stößt zunächst bei ihrer Familie auf Unverständnis, aber letztendlich kann sie sich durchsetzen und kommt sogar in die Meisterklasse von Professor Orlik, eine Koryphäe seiner Zeit. Doch dann macht der erste Weltkrieg dem Bohemien Leben ein Ende. Leider endet das Buch dann und man möchte gerne wissen, wie es mit den Protagonisten weitergeht, insbesondere mit Ursula und Heinrich. Es folgt aber eine Fortsetzung, die wir abwarten müssen. Bereits im Vorgängerband, der sich vor allem mit Paula Dehmel befaßt hat, haben wir Einsicht in das Leben der verschiedenen Personen erhalten. Die Autorin schreibt sehr lebhaft und lebensecht, man meint, dass man sich mittendrin bei den Dehmels und den Stoltes befindet in der Zeit um 1920. Da es sich in dem Buch durchaus um viele fiktive Personen handelt, deren Leben aber mit schriftstellerischer Freiheit aufgewertet wurde, liest sich die Geschichte um so interessanter und man schlägt nach um zu sehen, wie deren Leben wirklich verlaufen ist. Auch das Cover ist sehr gut ausgewählt. Im Vordergrund ist das Porträt einer wunderschönen Frau, dahinter sehen wir Berlin, wie es in den 20iger Jahren war: Ein Buch, das mehr als begeistert und dessen Inhalt auch sehr lehrreich ist.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell, 15.03.2022

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen, obwohl ich erst noch ein wenig Bedenken hatte wegen der Thematik der Kunst, aber dies war völlig unbegründet.

    Die Hauptfigur der Story ist die junge Ursula, die für ihr Leben gerne zeichnet und auch gerne die Damen beim Kaffeekränzchen der Großmutter, während sie von diesen gar nicht wahrgenommen wird. So beginn 1911 die Geschichte und im weiteren Verlauf versucht Ursula trotz einiger Hürden ihren Traum vom Leben als Künstlerin wahr werden zu lassen. Sie trifft die Künstlerin Paula Dehmel und durch bzw. auch durch deren Tochter Vera öffnen sich für Ursula, die in ihrer Familie eher eine Exotin ist mit ihrer künstlerischen Wahrnehmung der Welt, neue Türen und die ganz eigene Welt der Künstler.

    Dieser Roman hat mich, wie schon zu Beginn gesagt, von der ersten Seite an begeistert. Ich mochte den Schreibstil, habe selber einen ganz anderen Zugang zur Kunst gefunden und ganz enorm hat mich die Zeitgeschichte fasziniert, die in jeder Zeile auf irgendeine Weise transportiert wird, Ich konnte mir die sehr unterschiedlichen Protagonisten sehr gut vorstellen und während ihr Leben, der erste Weltkrieg beginnt und ihre Lebensumstände, die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Ereignisse, ich zunächst mit einem Abstand auf mich wirken lassen konnte, zeigte sich durch die aktuellen Ereignisse (Krieg in der Ukraine), dass die Zeit auf einmal wieder brandaktuell ist.

    Deweiteren, und das möchte ich nicht vergessen zu erwähnen, gefielen mir auch besonders die unterschiedlichen Lebensmodelle, über die erzählt wird, neben diversen Liebesgeschichten auch die unterschiedlchen Mutter- Tochter- Beziehungen.

    Ich warte nun sehr gespannt auf den nächsten Teil, denn ich möchte unbedingt erfahren, wie die Lebensgeschichten weitergehen.

    Fünf Sterne und ich würde sechs Sterne geben, wenn es möglich wäre.

    Ein Lesehighlight!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tiara, 22.02.2022

    Als Buch bewertet

    Nachdem mir "Paulas Liebe" schon so gut gefallen hat, habe ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut.
    Ich wurde auch nicht enttäuscht und dank des flüssigen und bildhaften Schreibstils war ich auch gleich wieder in der Geschichte drin.
    Diesmal geht es um die junge Ursula, die mir von Anfang an sehr sympathisch war. Ursula leidet darunter, dass sie nicht so perfekt und ordentlich wie ihre Schwester ist. Um sie herum herrscht stets Unordnung und Chaos. Aber das nimmt Ursula gar nicht so richtig war, denn sie lebt für die Malerei.
    Egal was sie sieht oder auch ihre Gefühle, stets ordnet sie alles Farben zu. Ulrike Renk beschreibt das so anschaulich, ich hätte mich am liebsten selbst hingesetzt und gezeichnet.
    Durch ihre Großmutter lernt sie Vera, die Tochter von Paula Dehmel kennen, durch die sie viel mehr aus sich herausgeht und zu einer selbstbewussten jungen Frau wird.
    Die Autorin versteht es perfekt, mich in die Zeit von 1911-1918 zu versetzen.
    Wir treffen hier auch auf viele Protagonisten aus Band 1, was mich sehr gefreut hat, da ich mit ihnen ja schon sehr vertraut war.
    Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, mit einem wunderschönen Cover, die Lust auf mehr macht.

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  • 4 Sterne

    Lesemone, 17.06.2022

    Als eBook bewertet

    Im zweiten Band der Reihe geht es mit der jungen Ursula weiter. Sie ist sehr kunstbegeistert und zeichnet gerne. Für sie hat alles was sie sieht eine Form oder Farbe. Sie freundet sich mit der Kunststudentin Vera Dehmel an und erlebt eine ganz andere Welt, als sie bisher kannte.

    Hier wird die Brücke zum ersten Band der Reihe geschlagen, indem sich Ursula mit Vera anfreundet. Von dem ganz anderen Lebensstil Veras ist Ursula sehr angezogen und verbringt ganz viel Zeit im Hause Dehmel. Die Stimmung in diesem Hause ist recht harmonisch. Man trifft auch wieder auf Paula und Richard, den ich im ersten Band ziemlich fürchterlich fand. Das kommt hier zum Glück gar nicht mehr so hervor. Mir hat der Werdegang von Ursula gut gefallen, sie war sehr zielstrebig. Überhaupt fand ich die ganzen jungen Leute sehr erfrischend in ihrer Art und Weise, wie sie miteinander umgingen und wie sie ihr Leben genossen haben. Gegen Ende kommt dann der 1. Weltkrieg ins Spiel und da war keine Zeit mehr für Vergnügungen. Das Ende bleibt offen und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

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  • 4 Sterne

    Ulrike B., 16.07.2022

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Diese Bücher habe ich noch nicht gelesen. Aber ich habe schon einige Bücher von Ulrike Renk gelesen, die sehr schön zu lesen waren und die mich auch sehr berührt haben, da sie ja teilweise auf wahre Begebenheiten beruhen sollen. Deshalb freue ich mich darauf, diese im Urlaub zu lesen.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 02.03.2022

    Als Buch bewertet

    „...Ursula lehnte sich zurück. Sie genoss das Leben bei den Großeltern, das schöne weitläufige Haus, die volle Speisekammer, die großen gemütlichen Zimmer. Hier musste keiner darben...“

    Die 15jährige Ursula liebt es, ihre Gedanken in ihren Zeichnungen auszudrücken. Wenn die Großmutter Gäste hat, sitzt sie abseits und zeichnet die Frauen. Das war nicht immer möglich. Nach der Scheidung der Eltern waren die Kontakte eine Zeit lang gekappt. Vor einigen Jahren hat die Mutter dann ihren Jugendfreund geheiratet.
    Die Autorin hat einen inhaltsreichen Gesellschaftsroman geschrieben. Schnell wird deutlich, was man in der damaligen Zeit, das Buch beginnt 1911, tat und was nicht.
    Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Die Personen werden gut charakterisiert. Ursula ist eine junge Frau, die sich Gedanken über ihre Zukunft macht. Außerdem muss sie dringend an ihrem Selbstbewusstsein arbeiten. Die junge Frau hat eine besondere Gabe. Sie drückt Gefühle durch Farben aus. Oder besser formuliert: Für sie haben Gefühle Farben.
    Eine der interessanten Charaktere aber ist die Großmutter. Sie verkehrt bei Hof und kennt sich in allen Formen der Etikette aus. Häufig aber zeigt sie überraschende Reaktionen. Sie ist für neue Wege erstaunlich aufgeschlossen und unterstützt sie selbst dann, wenn sie im Inneren anderer Meinung ist. In schwierigen Situationen ist sie es, die für Ursula Mut machende Worte findet.
    Wie Ursula über sich und ihre Schwester Hilde denkt, soll sie uns selbst sagen:

    „...Nein, wir sind uns nahe, aber auf keinen Fall sind wir uns sehr ähnlich. Hilde ist so organisiert, beinahe schon penibel, und mit meiner Unordnung und Gedankenlosigkeit bringe ich sie vermutlich an den Rand des Irrsinns...“

    Ursula ist lernfähig und kennt ihre Schwächen. Das zeigt sich insbesondere, als sie erlebt, was ihr großzügiger Umgang mit der Kleidung für die Bediensteten der Großmutter bedeutet. Wäsche waschen war damals Schwerstarbeit.
    Während eines Seeurlaubs lernt Ursula Vera Dehmel, die Tochter der Schriftstellerin Paula Dehmel, näher kennen. Auch Paula Dehmel ist von ihrem Mann Richard geschieden. Diese Geschichte wird im ersten Band der Reihe genauer erzählt.
    Ursula verlebt einige Tage mit Vera auf Binz und findet sich dort in einer Welt der Kunst wieder. Hier erlebt sie eine neue Freiheit, die keine Etikette kennt. Gleichzeitig wird ihr gesagt, dass ihre Zeichnungen Potential zu mehr haben. Ein Gespräch mit Vera stellt die Weichen.

    „...Du könntest zeichnen lernen und dann Graphik studieren. Das wird immer mehr gefragt. Buchentwürfe, Prospekte, Werbung, all solche Sachen...“

    Wird Ursula über ihren Schatten springen? Noch ist sie von ihrem Können nicht überzeugt. Immer wieder ist es Vera, die ihr Denkanstöße gibt.

    „...Warum ist wichtig, was andere über dich denken? Zuerst einmal aber ist wichtig, was du von dir selbst hältst...“

    Dann lernt Ursula Heinrich kennen, Veras Bruder. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte Beziehung. Aber noch ist Heinrich nicht frei. Selbst wenn, weiß Ursula, dass noch ein langer Weg vor ihm liegt. Er möchte Arzt werden.
    Mehrmals besucht Ursula mit Vera ihren Vater, den Schriftsteller Richard Dehmel. Von Paula Dehmel wird sie fast wie eine Tochter behandelt.
    Ursulas Weg führt sie an die Berliner Kunstakademie. Dann aber kommt der Erste Weltkrieg und stellt vieles infrage.
    Das Buch endet im Jahre 1917 mit Paulas Tod.
    Im Anhang zeigt die Autorin auf, welcher Inhalt der Geschichte auf Tatsachen beruht.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    Tanja P., 21.03.2022

    Als Buch bewertet

    Gefühlsfarbempfinden

    „Ursula … Ein grauer Name, kantig, scharfkantig zuweilen.“ (S. 199) Ursula Stolte wächst am Vorabend des ersten Weltkrieges in einer gutbürgerlichen Familie auf. Ihr Großvater ist der Bürgermeister von Potsdam und die Freundinnen seiner Frau gehören zum Hofstaat der Kaiserin. Trotzdem gibt es zwei „Makel“ in Ursulas Leben: ihre Mutter hat sich vom Vater scheiden lassen und Ursula interessiert sich nur für Kunst. „Es ist … mein Leben. Ich sehe Dinge und möchte sie festhalten, möchten sie malen, zeichnen, sie einfangen.“ (S. 27) Dass man davon auch leben kann, erfährt sie von Paula Dehmels Tochter Vera, die sie in den Kreis ihrer Künstlerfreunde und Mitstudenten einführt. Ermuntert durch die anderen plant Ursula, an einer Kunstgewerbeschule zu studieren – sie möchte Gebrauchskunst erschaffen, Dinge, die schön und nützlich sind. „Vera war wie eine Verheißung, ein Versprechen auf das, was kommen könnte. Eine Zukunft, eine Zukunft, in der Zeichnen eine Rolle spielte. Innerhalb von Stunden hatte Ursula plötzlich eine Perspektive erhalten, von der sie vorher nicht wusste, dass es sie gab.“ (S. 133) Und dann ist da Veras Bruder Heinrich, in den sie sich verguckt. Hat ihre Liebe eine Chance?

    Im zweiten Band von Ulrike Renks „Eine Familie in Berlin“ Trilogie geht es um eine faszinierende Frau mit einer außergewöhnlichen Begabung. Ursula ist Synästhetikerin, für sie hat alles eine Farbe, egal ob es sich dabei um einen Geruch, ein Gefühl, eine Person oder Eigenschaft handelt. Ihr Lebensweg hat mich sofort gefesselt. Ulrike Renk beschreibt ihre Abnabelung von der Familie, ihre künstlerische und politische Entwicklung. Aus dem jungen, schüchternen, chaotischen Mädchen wird eine zielstrebige und selbstbewusste Künstlerin, die ihren Weg geht und sich aus dem Korsett der herrschenden Konventionen befreit.
    Gleichzeitig bekommt man aus Ursulas Sicht einen weiteren Einblick in die Familie Dehmel, begleitet Paula und Richard, die längst geschieden, aber als Künstler weiterhin eng verbunden und erfolgreich sind, und deren Kinder Vera und Heinrich ebenfalls künstlerische Ambitionen haben, auch wenn Heinrich dann einen ganz anderen Weg einschlägt.

    Ulrike Renk hat einen wahnsinnig tollen Schreibstil, ich bin förmlich durch das Buch geflogen und schon sehr gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht. Die Charaktere orientierten sich an ihren historischen Vorbildern, die Handlung basiert auf wahren Begebenheiten – und alles wirkt so lebendig und bunt. Über die Dehmels und ihr Studium kommt Ursula mit vielen Berühmtheiten ihrer Zeit in Berührung, wie z.B. Heinrich Vogeler, Else Lasker-Schüler, Tetjus Tügel, Georg Grosz und Emil Orliks. Einige von ihnen kannte ich bereits, die anderen habe ich beim Lesen für mich entdeckt.
    Und auch wenn die Erlebnisse der Protagonisten während des 1. WK im Buch nur angerissen werden, wird trotzdem klar, wie sehr der Krieg ihr Leben und Schaffen beeinflusst. Besonders bewegend ist für mich der letzte Absatz: „Blau und Gelb. Die Farben der Hoffnung!“ (S. 455) Eigentlich bezieht er sich auf Paula und ihre Kinder, aber natürlich wird bei mir sofort die Assoziation zum Krieg in der Ukraine geweckt. Hoffen wir, dass diese Farben wirklich Hoffnung bedeuten!

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  • 5 Sterne

    Jennifer H., 27.02.2022

    Als Buch bewertet

    Ulrike Renk hat ein ausgesprochenes Talent für historische Familiensagas. Dieses tritt auch in ihrer neuesten Romanreihe rund um die Potsdamer Künstlerfamilie Dehmel zutage. Während sich der erste Band mit der Vita der Schriftstellerin Paula Dehmel auseinandersetzt, geht es im vorliegenden Roman um die Jungkünstlerin Ursula Stolte, die witzigerweise von ihren Freunden und der Familie oft nur Ullala genannt wird - worüber ich nicht nur einmal herzlich lachen musste. Ursula ist ein Naturtalent in Sachen Malerei und möchte unbedingt an der Berliner Kunstgewerbeschule lernen. Bestärkt durch ihre abenteuerlustige Freundin Vera Dehmel und deren unkonventionelle Mutter Paula gelingt es ihr dann auch in die Berliner Meisterklasse des Künstlers Emil Orlik aufgenommen zu werden. Doch gesellschaftliche Konventionen und der erste Weltkrieg machen ihr Herz und ihren beruflichen Durchbruch schwer. Ihre Liebelei mit Heinrich Dehmel, dem Bruder ihrer besten Freundin und angehenden Mediziner, ist zwar stark, aber dennoch nicht ohne Drama. Ich habe Renks zweiten Roman der sog. Berliner Familiensaga mit Freude gelesen und konnte das 465-Seiten-Werk einmal angefangen nur schwer aus der Hand legen. Dies lag vor allem an Renks eindrücklich realistischer Erzählweise und den interessanten Romancharakteren. Sie schaffte es spielend, den Leser in die Zeit des ersten Weltkriegs zu versetzen. Die freie Künstlerszene aus Literaten, Malern und Graphikern fand ich sehr spannend und hätte am liebsten an einem ihrer bunten Zusammenkünfte mit Scharade und Dinner teilgenommen. Doch am meisten konnten mich die emanzipierten Frauen in diesem Roman überzeugen. Diese traten aus dem Schatten der patriarchalischen Gesellschaft heraus und stellten das damals übliche Frauenbild infrage. Paula, Vera und Ursula ging es vor allem um Selbstverwirklichung, was ich sehr sympathisch und zur damaligen Zeit ungemein mutig fand. Mir gefiel es außerordentlich gut, wie Renk die wahren Biografien von Ursula Stolte und Paula Dehmel mit schriftstellerischer Fiktion verband. Auf diese Weise kam ich erstmals mit den genannten Künstlerinnen in Kontakt und habe mich im Internet (s. Aufbau-Verlagsseite) über Paulas Gedichte und Ursulas Zeichnungen informiert. Auch wenn man, wie ich, den ersten Band nicht gelesen hat, findet man sich schnell in der Geschichte von Ursula zurecht. Sie hatte es als Scheidungskind und Künstlerin im deutschen Kaiserreich nicht leicht, aber ist ihren Weg dennoch gegangen, wofür ich sie sehr bewundere. Die geschilderte Unsicherheit rund um den Ausbruch des ersten Weltkriegs hat mich doch sehr an die aktuellen Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine erinnert und mich dementsprechend nachdenklich gestimmt. Alles in allem bin ich sehr gespannt, wie es mit Ursula im dritten Band weitergehen wird.

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  • 5 Sterne

    R., 10.03.2022

    Als Buch bewertet

    Ursula Stolte ist eine ganz besondere junge Frau: sie fühlt in Farben. Überhaupt spielt die Kunst, vor allem das Zeichnen, eine sehr wichtige Rolle in ihrem Leben. Als sie eines Tages Paula Dehmel und ihre Töchter kennenlernt, von denen Vera schnell ihre beste Freundin wird, hört sie von Möglichkeiten, die sie vorher nie in Betracht gezogen hatte. Und als sie dann auch noch Paulas Sohn Heinrich trifft, der sich kurz danach mit einer anderen Frau verlobt, steht Ursulas Welt Kopf. Doch Veras Freunde sorgen für viel Spaß und schnell hat sich Ullala, wie sie von ihnen genannt wird, Gedanken darüber gemacht, was sie beruflich gerne machen möchte: Kunst studieren und als Künstlerin arbeiten. Die Zukunft könnte so schön sein. Doch dann beginnt der Erste Weltkrieg...

    Ulrike Renk hat mit „Ursula und die Farben der Hoffnung“, dem zweiten Teil der „Eine Familie in Berlin“-Saga, einen wundervollen Roman geschaffen, der mir sehr schöne Lesestunden beschert hat. Den ersten Teil der Saga kenne ich nicht, was aber überhaupt kein Problem war. Durch den flüssigen Schreibstil war ich nach wenigen Seiten sofort direkt im Geschehen. Die Protagonisten, allen voran natürlich Ursula, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Im Laufe des Buches lernte ich sie immer besser kennen und am Ende hatte ich das Gefühl, mich (vorerst) von einer guten Freundin verabschieden zu müssen. Auch die anderen Charaktere sind sehr interessant, die meisten davon basieren auf Personen aus dem „echten Leben“. Die Autorin hat den perfekten Weg zwischen wahren Begebenheiten und künstlerischer Freiheit gefunden, wodurch der Roman nicht nur sehr unterhaltsam war, sondern auch lehrreich. Man merkt, was für eine Recherchearbeit hinter den über 400 Seiten steckt. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und kann kaum erwarten, bis der dritte Teil auf den Markt kommt.

    „Ursula und die Farben der Hoffnung“ hat mir eine große Freude bereitet. 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    Langeweile, 01.03.2022

    Als Buch bewertet

    Ich habe Bd. 1 gelesen und mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut. Während im ersten Band Paula im Mittelpunkt steht, ist es diesmal die junge Ursula Stolte, die man vom jungen Mädchen bis zur erwachsenen Frau begleiten darf.

    Ursula wächst als Scheidungskind auf ,in der damaligen Zeit eher eine Seltenheit und in der Gesellschaft nicht gut angesehen.

    Durch ihre Großeltern,bei denen sie,zusammen mit ihrer Schwester Hilde,viel Zeit verbringt, lernt sie Vera kennen, so schließt sich der Kreis zu Bd. 1,denn sie ist die Tochter von Paula Dehmel. Neben der Gemeinsamkeit, dass sie beide Töchter von geschiedenen Eltern sind, eint sie die Liebe zur Kunst. Fortan verbringt Ursula viel Zeit im Hause Dehmel und Paula wird zu ihrer Ratgeberin und mütterlichen Freundin. Sie entdeckt schnell ihr künstlerisches Talent und versucht es nach Kräften zu fördern. Besonders Ursulas Empfindungen für Farben,mit denen sie ihre Gedanken beschreibt, beeindruckt sie.

    Die Welt der Künstler ist für Ursula völliges Neuland, in dem sie sich aber nach und nach sehr heimisch fühlt.Außerdem entwickelt sie immer stärkere Gefühle für Heinrich, den Bruder von Vera, der jedoch mit einer anderen Frau verlobt ist.

    Mit der Aufnahme an der renommierten Kunstakademie in Berlin, scheint Ursulas Glück vollkommen, doch da bricht der erste Weltkrieg aus.

    Mit großer Begeisterung habe ich Ursulas Weg, sowie den ihrer Weggefährten verfolgt.Durch die detailgenaue Beschreibung sowohl von Personen, als auch Orten und Ereignissen, lief mein Kopfkino von Anfang an auf Hochtouren.Gerade im letzten Teil fand ich auch starke Parallelen zu den Ereignissen,die uns momentan beschäftigen.

    Das Ende ist relativ offen und meine Vorfreude auf den nächsten Band schon sehr groß.

    Fazit:

    Von mir eine absolute Leseempfehlung, verbunden mit fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    Isabel R. (engi), 25.03.2022

    Als Buch bewertet

    Nun schon zum zweiten Mal durfte ich mich in die Gesellschaft der Familie Dehmel begeben. Was für ein schönes Wiedersehen mit Paula, Richard, Ida und auch Paulas Bruder Franz, der einst beste Freund von Richard. Und die Kinder Veradetta, Heinrich und Lieselotte, wie reif sie geworden waren. Aber natürlich geht das Buch auch in großen Teilen um die junge Kunststudentin Ursula Stolte, die wie durch Zauberei in die Familie Dehmel gespült wird und völlig darin aufgeht. Hier darf sie malen, hier darf sie die ihr zugedachte Rolle spielen, ohne dass sie dafür belächelt wird. Hier darf sie einfach zuhause sein. Paulas älteste Tochter Vera führt sie ein in eine neue Welt, in der sie erst nur staunend am Rand stehen kann. Doch bald wird auch sie mutig, gewinnt an Selbstsicherheit und dann kommt Heinrich …

    Ich muss gestehen, ich selbst war beim Lesen dieses wunderschönen Buchs einfach nur verzaubert. Mir wurde warm ums Herz Ulla beim Erwachsen werden zuzuschauen. Es gab traurige aber auch so viele schöne Momente, so viele wunderbare Zusammentreffen beider Familien, ich fühlte mich sofort wieder zu Hause und mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Liebe Ulrike, du konntest mich auch mit diesem zweiten Teil wieder vollauf begeistern. Ich vergebe hier von Herzen kommende fünf von fünf Sterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Die Mischung aus Fiktion und Realität ist dir wunderbar gelungen und ich fiebere schon dem dritten Teil entgegen, in dem wir Ulla und sicherlich auch die Familie Dehmel weiter begleiten dürfen.

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  • 5 Sterne

    Susanne M., 14.03.2022

    Als Buch bewertet

    Wir lernen Ursula kennen, ein junges Mädchen, welches unentwegt ihre Welt zeichnet und ihre Gefühle in Farben ausdrückt, ungewöhnlich vielleicht – aber nicht uninteressant. Durch die innige Freundschaft mit der Tochter von Paula und Richard Dehmel aus dem ersten Buch erlangt sie Einblick in die Welt der Künstler. Unterstützt wird sie dabei auch von ihrer Mutter und insbesondere von ihrer Großmutter, die Ursula mit klugen Ratschlägen motiviert und stärkt. Aus dem Backfisch wird eine Frau, die sich nun auch schmerzlich mit der politischen Entwicklung auseinandersetzen muss….
    Dieses Buch ist eine wirklich gelungene Fortsetzung des ersten Buches. Der Autorin gelingt es einfühlsam, die Vorstellungen und Gefühle der Künstler, insbesondere von Richard und Paula Dehmel, zu vermitteln und deren Entscheidungen, die uns hin und wieder verwirrt haben, besser tolerieren zu können. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß sondern viele Farben man muss sie nur sehen wollen….

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 16.01.2022

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Im Frühjahr 1914 darf Ursula Stolte ihr Studium an der Kunstgewerbeschule in Berlin aufnehmen. Sie ist glücklich, sich endlich der Kunst widmen zu können, und dann begegnet ihr auch noch die lebenslustige Vera.
    Fazit: Alle nennen ihn Merlin, diesen Namen hat er erhalten, weil er alle verzaubern kann. Paula Oppenheimer wächst behütet in einem jüdischen Haushalt auf. Verliebt sich in Richard Dehmel einen jungen Dichter. Paula ist seine Musse und Kritikerin. Ihre Eltern sind gegen diese Verbindung. Am Anfang ist für den Leser sicher vieles anders als gewohnt. Doch nach einiger Zeit kommt man damit sehr gut zurecht. Je mehr Seiten man kiest, desto tiefer dringt man in die Vergangenheit ein. Mit den Hauptpersonen wird man sofort warm. Paula wird in der Ehe nicht glücklich. Sie beginnt ebenfalls zu schreiben. Ich hoffe, im nächsten Band mehr von Paule zu erfahren, wie sie das Leben meistert. Das Buch empfehle ich gerne weiter.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 16.01.2022

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Im Frühjahr 1914 darf Ursula Stolte ihr Studium an der Kunstgewerbeschule in Berlin aufnehmen. Sie ist glücklich, sich endlich der Kunst widmen zu können, und dann begegnet ihr auch noch die lebenslustige Vera.
    Fazit: Alle nennen ihn Merlin, diesen Namen hat er erhalten, weil er alle verzaubern kann. Paula Oppenheimer wächst behütet in einem jüdischen Haushalt auf. Verliebt sich in Richard Dehmel einen jungen Dichter. Paula ist seine Musse und Kritikerin. Ihre Eltern sind gegen diese Verbindung. Am Anfang ist für den Leser sicher vieles anders als gewohnt. Doch nach einiger Zeit kommt man damit sehr gut zurecht. Je mehr Seiten man kiest, desto tiefer dringt man in die Vergangenheit ein. Mit den Hauptpersonen wird man sofort warm. Paula wird in der Ehe nicht glücklich. Sie beginnt ebenfalls zu schreiben. Ich hoffe, im nächsten Band mehr von Paule zu erfahren, wie sie das Leben meistert. Das Buch empfehle ich gerne weiter.

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