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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 03.02.2019

    Als Buch bewertet

    "Marienfelde" aus der Feder der Autorin Corinna Mell ist eine interessante, spannende und berührende Geschichte, die uns ein Stück deutscher Geschichte nahe bringt.

    Der Inhalt: Die 16jährige Sonja hat große Träume nach ihrem Schulabschluss. Doch diese zerplatzen wie Seifenblasen. Ihre Eltern, die ein eigenes Autohaus eröffnen, schicken sie auf eine Bräuteschule am Wannsee. Hier soll Sonja alles lernen, was man als gute Ehefrau und Mutter wissen muss. Ihr Onkel Helmut, der sich im Osten Berlins für ein freies und gerechteres Deutschland einsetzt, zeigt ihr auch andere Möglichkeiten. Doch dann wird Sonja Zeugin der Niederschlagung des Arbeiteraufstandes vom 17. Juni 1953. Entsetzt und zu tiefst schockiert kehrt sie nach Westberlin zurück. Einige Jahre später, als sie bereits verheiratet ist, setzt sie sich im Notaufnahmelager Marienfelde für DDr-Exilanten ein. Das gefällt ihrem Ehemann nicht besonders. Und sie muss sich entscheiden .....

    Noch jetzt nach Beendigung des Buches bin ich tief beeindruckt und erschüttert. Der Schreibstil der Autorin ist einfach spitzenmäßig. Sie lässt den Leser sofort in die Geschichte eintauchen. Diese hat mich gefangengenommen und nicht mehr losgelassen. Es stürmen jede Menge Emotionen auf mich ein. Vor meinem inneren Auge läuft alles wie im Film ab. Ich sehe Sonja inmitten ihrer Freundinnen als junges Mädchen, mit all ihren Wünschen und Träumen. Doch sie widersetzt sich den Eltern nicht und besucht das Internat. Beeindruckt hat mich auch ihre Tätigkeit in Marienfelde. Der Autorin ist es gelungen deutsche Zeitgeschichte wieder lebendig werden zu lassen. Ich bekommen jetzt noch Gänsehautfeeling wenn ich mir bestimmte Szenen vorstelle. Man erlebt den Mauerbau 1961 und hat das Gefühl live dabei zu sein. Einfach dramatisch! Und was sich dann alles abgespielt hat, ist wirklich unvorstellbar. Sonjas Geschichte hat mich wirklich manchmal zu Tränen gerührt. Eine sehr gefühlvolle Geschichte, die unter die Haut geht.

    Eine atemberaubende Lektüre, die uns die Geschichte der frühen Jahre der Bundesrepublik Deutschland wieder näher bringt. Wirklich ein Lesevergnügen der Extraklasse. Gerne vergebe ich für diese interessante Lektüre 5 Sterne.

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  • 1 Sterne

    14 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 08.12.2018

    Als Buch bewertet

    1952. Während sich ihr Onkel in Ostberlin für ein freies Deutschland engagiert, schicken Sonjas Eltern die 16-jährige in eine Schule für junge Bräute am Wannsee, denn sie soll einmal eine gute Ehefrau und Mutter werden, wie es dem damaligen Weltbild für junge Frauen entspricht. Als der Arbeiteraufstand 1953 niedergeschlagen wird, ist Sonja völlig durcheinander und flieht nach Westberlin, wo sie sich in einem Notaufnahmelager um diejenigen kümmert, die die DDR verlassen haben und einer unsicheren Zukunft entgegengehen. Sonjas Entscheidung hat auch weitreichende Folgen für ihr eigenes Leben…
    Corinna Mell hat mit ihrem Buch „Marienfelde“ einen Roman vorgelegt, der sich zeitlich in der Nachkriegszeit ansiedelt. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, jedoch konnte das Buch den Leser zu keiner Zeit fesseln. Vielmehr liest sich der Roman wie eine geschichtliche Abhandlung, die allerdings nicht in die Tiefe geht, sondern jeden wichtigen Punkt nur kurz streift, um ihn dann so stehen zu lassen. Durch die fehlende Ausarbeitung und recht lieblose Aufzählung kommt keinerlei Spannung auf, selbst ein Geschichtsbuch ist da informativer und spannender zu lesen.
    Leider hat die Autorin es auch nicht geschafft, ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Alle wirken oberflächlich gezeichnet und blass, so dass der Leser sich überhaupt nicht mit ihnen identifizieren und mit ihnen fiebern kann. Es baut sich keinerlei Beziehung auf, was das Lesen mühselig macht und auch für Langeweile sorgt.
    „Marienfelde“ hatte zwar eine gute Idee als Handlung, davon war allerdings leider gar nichts zu merken. Dies Buch sollte man getrost ignorieren.

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  • 5 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HanneK., 23.01.2019

    Als Buch bewertet

    Ein Stück Zeitgeschichte
    1952 im März. Neunundvierzig Schülerinnen der Abschlussklasse in Berlin-Wedding bereiten sich auf ihre Prüfungen zur Mittleren Reife vor. Bald schon würden sie ihre eigenen Wege gehen. So auch Sonja Falcke. Während des Krieges war die Mutter mit ihr in den Harz geflohen. Erst 1950 kamen sie zurück. Der Vater hatte inzwischen einen Fuhrdienst eröffnet. Im Haushalt mit lebte auch Eugen, der aus Ostpreußen stammte und seine ganze Familie auf der Flucht verloren hatte.
    Nun kam der Vater heim mit guten Nachrichten. Er würde ein Autohaus eröffnen und zwar mit Hilfe von VW. Einen VW Käfer, davon träumten viele. Für Sonja hatte er ebenso eine Überraschung parat. Sie soll ein Jahr lang in einem privaten Institut, die "Schule in der Wannsee-Kolonie, Institut für Hauswirtschaft" gehen. Das würde alles von VW bezahlt werden. Sonja ist wie vor den Kopf geschlagen. Wollte sie doch zur Kaufmannsschule. In ihrer Not geht sie zu Oma Babs. Sonjas Großmutter lebte schon immer in Berlin, auch während des Krieges. Als Trümmerfrau hatte sie mitgeholfen. Sonja hatte auch einen Onkel, den Bruder ihrer Mutter. Helmut lebte in Pankow, im Osten der Stadt und ging voll auf im Sozialismus. So hatte jeder seine eigene politische Einstellung. Allerdings konnte im Osten viel schön geredet werden. Es hielt sich das Gerücht, dass man es unterbinden wollte, dass die Ost-Bürger im Westen arbeiten. Durch ein Gespräch mit ihrem Onkel erfährt Sonja seine sozialistische Denkweise.
    Dann kommt der 17. Juni 1953 und Sonja wird Zeuge des blutigen Aufstandes. Unter Schwierigkeiten gelingt es ihr, in den Westteil zu kommen. Dabei lernt sie die Krankenschwester Ulla kennen, die ihr von ihrem Arbeitsplatz im Notaufnahmelager Marienfelde erzählt.
    In dem Roman "Marienfelde" spiegelt sich ein Stück Zeitgeschichte wieder. Da ich ein Kind der 50er Jahre bin, konnte ich vieles gut nachvollziehen. Zumal meine Muztter aus Berlin stammt und 1949 über die grüne Grenze in den Westen gelang. Ihre gesamte Familie, Eltern, Geschwister blieben zurück im Ostteil der Stadt Berlin.
    Auch Marienfelde ist ein Stück Familiengeschichte bei uns, worauf ich aber nicht näher eingehen werde.
    Wenn man die heutige Zeit mit den hier geschilderten fiktiven Leben der Sonja Falcke vergleicht, können wir uns glücklich schützen. Nicht nur der gesellschaftliche Stadt der Frau zur damaligen Zeit wird deutlich gemacht. Wie z. B. dass eine Ehefrau nicht ohne Zustimmung des Mannes arbeiten durfte u.v.a. mehr.
    Der Erfolg vor hundert Jahren, dass Frauen das Wahlrecht erhielten und Jahrzehnte später immer noch wie ein unmündiges Kind eingestuft war? ...
    Zu den politischen Themen wie der 17. Juni 1953 kommt auch noch die Flucht der Ost-Bürger in den Westen. Sei es durch Tunnel oder anderes. Letztendlich wurde das durch den Mauerbau am 13. August 1951 unterbunden. Was darauf folgte, sagt uns die Geschichte.
    Wer sich für diesen Roman interessiert, dem sollte klar sein, dass hierin Zeitgeschichte sehr stark verwoben ist. Diese verbunden mit der Protagonistin Sonja lassen es zu einer absolut lesenswerten Geschichte werden.
    Es ist ein Stück Zeitgeschichte, in manchem fiktiv und dann pure Wirklichkeit - sehr gut dargestellt.
    Meine Leseempfehlung mit dem Hinweis, sich über einiges mal so seine Gedanken zu machen.

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  • 4 Sterne

    anke3006, 07.08.2022

    Als eBook bewertet

    Berlin in den 1950er Jahren. Wedding, Arbeiterviertel, Aufbruchstimmung, geteilte Stadt. All dies hat die Autorin sehr schön eingefangen. Mir war zu wenig „Marienfelde“.
    Ich dachte es geht mehr um das Flüchtlingslager.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schmökerwelten, 07.04.2019

    Als Buch bewertet

    Corinna Mell verbindet hier wunderbar die Geschichte der 16jährigen Sonja und die Stellung der Frau in den 50/60ern mit einem interessanten Stück deutscher Zeitgeschichte.
    Wir haben das Jahr 1952. Sonja lebt recht gut situiert mit ihren Eltern im Westen Berlins, in Wedding. Die Eltern haben einen gut gehenden Fahrdienst und stehen mit Hilfe von VW kurz vor der Eröffnung eines eigenen Autohauses.
    Sonja hat die Schule erfolgreich beendet. Obwohl sie für ihr Alter bereits unheimlich reif ist, weiß sie noch nicht genau, was sie von ihrer Zukunft erwartet und wie sie sich beruflich orientieren soll.
    Schließlich entscheidet sie sich für eine Ausbildung an einer Kaufmannsschule. Auf Drängen der Eltern muss sie jedoch erst einmal für ein Jahr ein Hauswirtschaftsinternat besuchen, eine sogenannte Bräuteschule, in der ihr die Grundlagen beigebracht werden, um eine gute Ehefrau und Mutter zu werden. Dort lernt sie Jürgen kennen, der jedoch Gefühle für eine Andere hegt. Aber die Wege der Liebe sind manchmal unergründlich und die beiden heiraten und bekommen zwei Kinder.
    Sonjas Onkel Helmut lebt im Osten Berlins. Er steht voll und ganz hinter der sozialistischen Ideologie und kann die sich dort immer mehr entwickelnden Protestbewegungen überhaupt nicht tolerieren.
    Spontan entscheidet sich Sonja am 17. Juni 1953 dazu, sich die Proteste vor Ort anzusehen und fährt nach Ostberlin herrüber und Gerät mitten in die Niederschlagung des Arbeiteraufstands durch die Russen. Leicht verletzt bekommt sie unerwartet Hilfe von Ulla, die als Krankenschwester im Notaufnahmelager Marienfelde arbeitet. Bei einem späteren Besuch in Marienfelde bekommt Sonja einen kleinen Einblick in das Lager, allerdings hätte ich mir gewünscht und bei dem Titel des Buches auch erwartet, mehr über die Menschen zu erfahren, die aus der DDR nach Westberlin geflüchtet sind.
    Nachdem in Sonjas und Jürgens Ehe die ersten Schmetterlinge verflogen sind, hat Sonja es nicht gerade leicht mit ihrem Mann.
    Ich war bei einigen Dingen doch sehr erschrocken, wie sehr die Rechte der Frauen beschnitten. Dass nahezu jede Entscheidung der Einwilligung der Eltern oder des Ehemannes bedurfte. So manches Mal dachte ich: "Leute, das ist gerade mal sechzig Jahre her. Die Frauen waren ja nehezu unmündig. Das ist die Generation meiner Großeltern."
    Ein gesunder Feminismus war dringend von Nöten.
    Corinna Mell ist es unheimlich gut gelungen, die Atmosphäre und auch Dramatik dieser Zeit einzufangen. Ich habe mich tatsächlich in die 50/60er Jahre zurück versetzt gefühlt.
    Ein sehr angenehmer Schreibstil, wirklich authentische und gut gezeichnete Charaktere und eine tolle Geschichte vor einem interessanten geschichtlichen Hintergrund lassen mich das Buch sehr gerne weiterempfehlen.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika S., 27.12.2018

    Als Buch bewertet

    Die junge Sonja muss dem Willen ihrer Eltern folgen und eine sogenannte Bräuteschule besuchen. Ein Internat, auf dem ein junges Mädchen lernt, wie man dem Ehemann den Haushalt ordentlich führt. Viel lieber würde Sonja die Handelsschule besuchen, möchte sie doch später ein eigenes Kosmetikstudio eröffnen. Sie hört auf ihre Oma, die ihr rät, erst die Bräuteschule, damit die Eltern beruhigt sind, dann die Handelsschule. Sonja fügt sich und doch kommt später alles anders als gedacht.

    Sonjas Onkel lebt in Ostberlin. Immer wieder erzählt er ihr von den Vorzügen des Sozialismus, doch als Sonja Zeugin der blutigen Niederschlagungen am 17. Juni 1953 wird, ist sie froh, wieder in den Westen zu können. Bei der Flucht zurück in den Westen, lernt sie die Krankenschwester und Hebamme Ulla kennen, die im Notaufnahmelager Marienfelde arbeitet. Sonja ist fasziniert von deren Arbeit und würde am liebsten auch dort anfangen, doch für sie hat man andere Pläne.

    Jahre später, inzwischen mit ihrem Schwarm Jürgen verheiratet, hilft sie ihrem Onkel, in den Westen zu kommen, der endlich wach geworden ist. Ein Unterfangen, das auch für Sonja und ihre Familie gefährlich werden könnte.

    "Marienfelde" - eine Geschichte, ein Zeitzeugnis, das mir zeigt, dass ich sehr froh sein kann, dass ich heute über eigentlich alles frei entscheiden kann und darf. Weder Eltern noch Ehemann bestimmen über mein Leben. Damals war das nicht so. Die Frau durfte nichts ohne die Einwilligung ihrer Eltern oder ihres Ehemannes tun.

    Sehr interessant fand ich die Schilderung der Bräuteschule, auf der junge Mädchen auf ihr Leben als Ehefrau vorbereitet wurden.

    Es ist eine sehr authentische Geschichte aus der Zeit des Mauerbaus. Wer wie ich "drüben" Verwandte hatte, wird mir zustimmen, dass es der Autorin hervorragend gelungen ist, die damalige Atmosphäre an der Grenze zu schildern. Ich kann mich noch sehr gut an die Ermahnungen und Instruktionen meiner Eltern erinnern, wenn wir wieder einmal die Verwandtschaft im Osten besucht haben. Damals habe ich mir als junges Mädchen kaum Gedanken darüber gemacht. Es war einfach so. Heute interessiere ich mich brennend für diese Zeit.

    Im Roman kommt für mich das Notaufnahmelager Marienfelde selbst viel zu kurz. Ich hatte gehofft, mehr über die Menschen, ihr Leben, ihre erste Zeit dort zu erfahren, hat mein Vater doch selbst dort einige Zeit verbracht als DDR-Exilant. "Marienfelde" ist zwar der Titel des Buches, es dreht sich dann aber doch weniger um das Lager, sondern mehr um die junge Sonja, die auf ihr weiteres Leben als Ehefrau und Mutter vorbereitet werden soll.

    Normalerweise äußere ich mich nicht zum Cover. Dieses hier passt zwar in die Zeit, aber nicht wirklich zum Roman. Auch der Text auf dem Buchrücken passt nicht so wirklich. Sonja möchte zu Beginn gar nicht auf die Bräuteschule. Ehefrau und Mutter möchte sie erst viel später werden. Erst möchte sie einen Beruf erlernen, selbständig sein. Wenn man den Text weiter liest, könnte man auch glatt denken, dass Sonja eine Zeit lang in Ostberlin gelebt hat. Es war jedoch nur ein einziger Tag, an dem sie die Demonstranten unterstützt hat.

    "Marienfelde" - eine Geschichte, die nachdenklich stimmt. Eine Geschichte, die zeigt, wie gut wir es doch heute haben. Dennoch ist es auch eine unterhaltsame Geschichte, die dem Leser das damalige Lebensgefühl näher bringt. Für alle, die die Mini-Fernsehserie "Ku'damm 56" geliebt haben.

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