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  • 5 Sterne

    marcialoup, 12.02.2024

    Als Buch bewertet

    Die Mutter war’s…

    Ein melodischer Rhythmus durchklingt die Erzählung der Tochter von, über und aus ihrer Mutter, hinein in ihr Leben und ihr eigenes Leben. Ihr gemeinsames.
    Aber doch getrenntes. Leben.
    „Mutter starb an einem Sonntag im Mai…“ (Zitat S. 33)
    Anklagende Momente, Entscheidungen, fragwürdige Vorgaben, liebevolle Gesten, Verbundenheit, Fürsorgliches, Zärtliches, Schmerzliches und Ängstliches bekleidet die Tochter und begleitet sie über den Tod hinaus in Erinnerungen und tiefer Gedankenwelt an ihre Mutter und an Fragen, deren Antworten sie nun, nach ihrem Tod, über Rückblicke zu finden hofft.
    Nach wenigen Seiten schon wollte ich abbrechen, war überfordert, stellte in Frage und zweifelte – an dieser Sprache, an der Erzählerin, an mir…
    Doch wenn man sich auf diesen Roman einläßt, erfährt man etwas ganz Besonderes, eine Fülle, ein Reichtum an Ausdruck und Darstellung, findet Erklärungen und Verständnis. Vielleicht sogar Trost.

    Zunächst völlig anders pocht der Text der Autorin auf die lesende Person ein wie ein prasselnder Haufen ungewohnter Wörter. Wenn man darin die Melodie gefunden hat, erscheint eine gut komponierte Sin(n)fonie. Trotz teils melancholisch angehauchter Schwere strömt der Text auch etwas Erleichterndes, beinahe Dankbares aus.

    Das Nichts um die Mutter herum und das Nichts der Mutter selbst im Nicht-Sein: diese Thematik hat mich angesprochen, ich kenne den Blick selbst an meiner Mutter … ins Nichts…
    Es folgen Wörter, beeindruckende Sätze und unglaublich gebastelte Bilder entstehen daraus, wenn man darin plötzlich Erlebnisse eigener Mutternichts-Tochter-Momente erkennt.
    Faszinierend lese ich, verstehe und vertiefe mich in die Sprache, sauge sogartig die Bedeutungen dahinter auf, die wie Aha-Erlebnisse aus den Seiten herausspringen.
    Mutter-Tochter-Beziehungen sind wahrscheinlich im Grunde ähnlich aufgebaut. Man ist und bleibt Tochter. Nichts, auch Mutternichts, ändert das. Nicht.

    In einem kleinen, dicht gepackten Buch findet die Autorin brillant-strahlende, ausdrucksstarke Wörter in einer teils schweren, vielleicht auch traurig anmutenden Thematik, die fast poetisch mit grenzenloser Wucht in die Tiefe strömen und Situationen heraufholen, die berühren, und das mit einer solch unfassbaren Klugheit, die einen fragend und überraschend zurückläßt mit dem Gefühl, endlich Worte gefunden zu haben, um zu beschreiben, was dieses besondere Band einer Mutter-Tochter-Beziehung ausmacht, mit dem man auf immer verbunden ist.

    Das Cover präsentiert sich leise, fast zurückhaltend, aber dennoch sehr ausdrucksvoll durch das von Schwarz ins hellgraue Nichts verschwindende Wort Mutternichts. Nichts anderes hätte besser gepasst.

    Ich bin völlig überraschend restlos begeistert! Danke für diesen Roman!

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  • 5 Sterne

    Marion D., 22.02.2024

    Als Buch bewertet

    Mutter war acht Jahre, als sie eine Dirn wurde. Ihre Eltern schickten sie zu fremden Bauern, auf einen großen Hof einige Kilometer entfernt. Das war nichts Ungewöhnliches. Familien, die nicht alle ihrer Kinder ernähren konnten brachten die Überzahl woanders unter. Befremdlich war, dass die Eltern nach Mutters Weggabe weitere Kinder bekamen. Und warum traf es ausgerechnet Mutter? Die Protagonistin fährt in das Tal, zu dem Hof, der Mutter verschluckte, sucht nach den Spuren, die Mutter in Nichts auflösten, nach Worten, die Mutters Schweigsamkeit begründen.

    Die Protagonistin möchte das Mutterrätsel über ihr Schreiben ergründen und hegt den Anspruch ihre Mutter so zu zeichnen, wie sie war und nicht, wie sie sie gern gehabt hätte. Sie versinkt in Erinnerungen und sieht Mutter, wie sie ihre Arbeit mit großer Sorgfalt und Dringlichkeit erledigte. Wie sie an Karfreitagen im Haus schuftete und danach mit großer Ernsthaftigkeit betete. Mit dem Vorrücken der Zeiger sank ihre Stimmung, bis sie zu der Stunde als der Heiland ans Kreuz geschlagen wurde, langsam aus ihrer Erstarrung erwachte.

    Ich hörte Mutter lautlos beten. Am Morgen am Tisch. In der Stube, wo die Uhr laut tickte und in die Stille schlug. S. 133

    Die Bäuerin auf dem Hof soll eine bösartige Frau gewesen sein. So oft es ging lief Mutter bei Wind und Wetter zu ihrer Familie. Sang laut gegen ihre zahlreichen Ängste an und schrie Gedichtzeilen in die Luft. Doch Zuhause lud niemand sie ein zu bleiben. Sie gehörte nirgendwohin, war überflüssig und wertlos.

    Fazit: Ich liebe diese Geschichte! Selten habe ich so eine Sicherheit im Umgang mit Worten erlebt. Die Autorin schreibt sich mit wortgewandter Poesie durch diese Geschichte, die von Anfang bis Ende überzeugt. Die Sprachbilder sind sinnlich und wecken Bilder und Gefühle. Die Autorin schreibt über schlimme Dinge ohne jeden Pathos, sondern mit einer Ruhe, die mich eines Spaziergangs gleich, durch die Zeilen führt. In ihrer Sprachmelodie glaube ich einen Österreichischen Dialekt zu hören. Die Reise von der Tochter zur Mutter deckt die Vergangenheit bis zu ihren Urgroßeltern auf. Es ist eine der schönsten Vergangenheitsbewältigungen, die ich je gelesen habe. Jeder Satz ein Genuss.

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  • 5 Sterne

    Alexandros, 21.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ein Buch wie eine Melodie

    Dieses kleine Buch ist eine sprachliche Offenbarung. Jedem einzelnen Wort merkt man an, dass es nicht zufällig gesetzt ist. Eine melancholische Sprachmelodie zieht sich durch alle Zeilen, Absätze, Seiten bis zum letzten Punkt.

    Worum geht es? Im Grunde um nichts. Um das im Titel genannte "Mutternichts". Das Unausgesprochene, Ungesagte der toten Mutter der Autorin Christine Vescoli, an der sie sich nun abarbeitet, zu ergründen versucht, worin wohl die Seele, das Leiden im Leben der Mutter bestand.

    Zum Ende ihres Lebens gab es immer mehr dieser schweigenden Momente, nach denen die Mutter dann doch einen Satz oder nur ein Versatzstück sagte, das die Tochter aufhorchen ließ. Ließ sie etwas durchblicken? Wollte sie doch endlich etwas sagen von dem, was ihr auf der Brust drückte? Wollte sie, dass die Tochter endlich einmal fragte? Wie war das damals für dich, als du weggeschickt wurdest? Weshalb hast du laut Gedichte rezitiert, wenn du allein warst? Was hat dir die Arbeit als Kind, als Dirn am fremden Hof bedeutet? Weg von der eigenen Familie zu sein? Scheinbar nicht gewollt zu sein?

    Doch im Leben haben Mutter und Tochter nie so gesprochen. Nun ist es zu spät, und Christine Vescoli versucht mit diesem Buch - ja, was eigentlich? Für mich beschreibt sie ihre Mutter mit ganz viel zärtlicher Liebe, fragt sie, versucht selbst zu antworten und setzt ihr somit nicht unbedingt ein Denkmal, entreißt sie jedoch den Klauen des Vergessens. Und das ist wohl das schönste Geschenk, das sie ihr machen kann.

    Fazit: Am außen schmucklosen Buch könnte man leicht vorbeigehen. Doch im Inneren entfaltet sich eine sprachliche Wucht, die von viel Liebe zeugt. Ein wunderbares Buch.

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  • 5 Sterne

    caro_phie, 12.03.2024

    Als Buch bewertet

    Leise, poetische Suche nach der Mutter im Nichts

    Es ist ein Schweigen, in das sich die Mutter immer wieder hüllt. Ein Schweigen, in dem sie versinkt und erst nach einigen Stunden wieder auftaucht. Eine zweite Realität, in der für die Tochter kein Raum ist. Dann stirbt die Mutter und lässt die Tochter zurück - mit einem Nichts. Was weiß sie wirklich über ihre Mutter und was wird nun auf ewig in Vergessenheit geraten?

    Mühsam reist die Tochter zurück in die Vergangenheit, verhakt sich in den wenigen Details, die sie aus der Kindheit ihrer Mutter kennt, versucht diese zu verknüpfen, zu füllen mit Leben, eine Geschichte zu entspinnen - die Geschichte ihrer Mutter.

    In leiser, poetischer Sprache fängt Christine Vescoli diese Suche nach der Mutter im Nichts ein. Es sind wunderschöne, bildhafte Sätze, die sie aneinanderreiht, miteinander verwebt. Jeder Satz besonders und dadurch für mich leider in seiner Gesamtheit etwas überfordernd, die Bilder, die sie entwirft zu rasch aufeinanderfolgend. Ein Buch, was ich daher empfehlen würde in kleinen Stücken zu lesen, um jeden Satz auf sich wirken lassen zu können. Denn dann verspricht das Buch ein sehr besonderes Leseerlebnis.

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  • 5 Sterne

    Renate D., 25.02.2024

    Als Buch bewertet

    Tiefgreifend
    Das Cover des Buches MUTTERNICHTS von CHRISTINE VESCOLI drückt genau das aus, was auch in dem Buch Thema ist. Das Verschwinden der Mutter bis fast zur Unkenntlichkeit. Das gehört zum Leben des Menschen irgendwie dazu, dass die Mutter irgendwann verschwindet. Frau Vescoli erzählt in ihrem Buch sehr anschaulich. Allerdings andersherum. Sie begibt sich auf die Suche nach ihrer Mutter, bzw. deren Leben, nach ihrem Tod. So nach und nach gewinnen wir Lesende Erkenntnisse über das Leben der Mutter und ihren Vorfahren. Was mich besonders daran interessiert, ist das Thema der Ahnen, zurückgehend in das 19. Jahrhundert, wie da gelebt wurde. Und wie das unser Leben heute vielleicht noch beeinflusst. Meine Großeltern kommen auch aus dieser Zeit, viele Erzählungen erinnern mich an meine eigene Vergangenheit. Ich bin dankbar für dieses Buch und freue mich, dass ich es lesen durfte. Das es relativ emotionslos erzählt ist, hängt sicherlich auch damit zusammen, aus welcher Zeit die Protagonisten kommen. Damals war es in den meisten Familien relativ kalt.
    Von mir bekommt das Buch 5 von 5 Sternen

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  • 5 Sterne

    Anne D., 15.02.2024

    Als Buch bewertet

    Sehr gehaltvoll

    „Sie hat mir ihr Nichts hinterlassen.“
    Ein sehr ausdrucksstarker Satz der erzählenden Tochter, mit dem sie Fragen aufwirft.
    Die Mutter ist tot und hat durch ihr Schweigen ihrer Tochter nichts aus ihrem Leben hinterlassen. Sie hat geschwiegen, ihre Kindheit für sich behalten. Nun möchte die Tochter mehr wissen und sucht Antworten auf ihre Fragen.
    Ich wusste nicht, was mich bei diesem Buch erwartet, aber da Mutter-Tochter-Beziehungen immer sehr individuell sind, war ich gespannt auf die Geschichte der Autorin und wurde auf positive Weise überrascht.
    Obwohl das Buch gerade mal 168 Seiten umfasst, ist es sehr gehaltvoll und tiefgreifend. Die Sätze sind nicht immer einfach zu lesen, da in ihnen oft mehr steckt als die einzelnen Worte zunächst offenbaren. Der Grundton ist leicht melancholisch aber nicht wirklich schwermütig.
    Ich war beeindruckt wie die Tochter dem Leben ihrer Mutter langsam näher kommt und mit welcher Feinfühligkeit Christine Vescoli berichtet.

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  • 5 Sterne

    Sabrina B., 01.03.2024

    Als Buch bewertet

    Aus Nichts wird Vergangenheit

    Der Roman Mutternichts von Christine Vescoli handelt von einer Protagonistin, deren Mutter verstorben ist. Sie versucht nun herauszufinden, wer ihre Mutter war, was ihre Geschichte war, wo ihre Mutter herkommt. Wir erfahren die Geschichte der Mutter, der Ahnen, weit zurück ins 19. Jahrhundert. Wir erfahren alles, bevor alles nach dem Tode zu einem Nichts verblasst.

    Die Geschichte kommt mit insgesamt 168 Seiten daher. Wer denkt, das schaffe ich mal eben so, ist hier fehl am Platze. Der Schreibstil ist sehr prosaisch, sehr wortgewandt und bildreich. Man muss die Sätze sacken lassen und darüber nachdenken, was gesagt wurde. Vieles steht zwischen den Zeilen und ist sehr tiefgründig. Man selbst denkt dann viel über die eigene Beziehung zu der eigenen Mutter nach.

    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es sich nicht flüssig liest. Der Schreibstil und das Thema gleichen dies wieder aus.

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  • 5 Sterne

    inya, 26.02.2024

    Als Buch bewertet

    sehr tiefgründig

    Dieses Buch ist sehr ergreifend. Das Cover ist eher schlicht gehalten, doch es passt meiner Ansicht nach sehr gut zu dem Inhalt des Buches. Die Geschichte handelt von dem "Verschwinden" der Mutter und all ihrer Vergangenheit und Geschichten. Es geht um die Vergangenheit der Mutter und den eigenen Zusammenhängen. Dieses Buch beinhaltet ein sehr schweres Thema über das man sehr wenig spricht oder sich Gedanken macht, da es so schwer ist und man lieber die Augen davor verschlossen hält. Dieses Buch hat mich selbst zum Nachdenken angeregt und mir eine tiefgründige Auseinandersetzung ermöglicht. Ich finde den Schreibstil der Autorin sehr gut und sehr passend. Ich kann es sehr empfehlen, aber vielleicht ist es nicht für jeden Leser geeignet, dies sollte man auf keinen Fall außer Acht lassen, bevor man die Lektüre beginnt und sich dem Buch annimmt.

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  • 4 Sterne

    katrin k., 27.03.2024

    Als Buch bewertet

    Die Mutter ist der Mensch, mit dem man sich einen Körper geteilt hat, aus deren Zellen sich die eigenen geformt haben. Sollte es dann nicht auch der Mensch sein, den man am besten kennt? Dem man sich am nächsten fühlt, verstanden und vertraut? Christine Vescoli kennt dieses Gefühl nicht. Denn ihre Mutter hat zeitlebens geschwiegen. Wollte ihre eigene Geschichte nicht preisgeben. Die Fakten ja, die sind bekannt. Als Kind einer armen Familie wurde die Mutter als Vierjährige weggegeben. Sie kannte sie nur die Arbeit und die hartherzige Bäuerin auf deren Hof sie gebracht wurde. Ihr Eltern bekamen weitere Kinder, aber alle außer ihr durften bleiben. So grausam und unverständlich, wie dies für den Leser ist, so unbegreiflich ist es auch für die Tochter. Und sie hat Fragen an ihre Mutter, doch die schweigt. Die Autorin möchte dieses Schweigen überwinden, möchte die Geschichte der Mutter verstehen, um sich auch selbst verstehen zu können. Der Text ist zart und poetisch, mit leisen Tönen, die jedoch in die Tiefe gehen und erschüttern. Fragen über den Sinn dieses Lebens kommen auf und werden mit tiefer Religiosität beantwortet. Als hätte das Leiden seine Berechtigung in der Nähe zu Gott. Hier zu begreifen, fällt auch mir schwer. Und so kann nichts anderes getan werden, als die lebenden Mütter zu fragen, denn die toten werden nicht mehr antworten.

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  • 4 Sterne

    Birgit S., 14.04.2024

    Als Buch bewertet

    Annäherung an die Leerstelle Mutter

    Die Mutter der Erzählerin ist tot und die Tochter versucht der Wahrheit wer ihre Mutter war näher zu kommen.

    Aus Erinnerungen und Bildern entsteht ein intimes Porträt der Mutter als Kind und ihr Leben auf einem Hof in Südtirol.
    Das Gefühl ein "Nichts" zu sein und der Glaube an Gott bzw. Jesus prägen die Mutter.

    Auf den knapp 170 Seiten taucht man zunächst in die Mutter-Tochter-Beziehung ein um dann später sich auf das Aufwachsen der Mutter unter harten Bedingungen zu konzentrieren.

    Der poetische dichte Schreibstil macht es einem zum Anfang etwas schwer in die Erzählung hineinzukommen. Doch nach ein paar Seiten entwickelt "Mutternichts" eine regelrechte Sogwirkung.

    Mit wenigen Worten zeichnet die Autorin ein vielschichtiges und überzeugendes Bild der Mutter und holt diese für den Leser aus dem Nichts heraus. Ob es sich dabei um die wahre Frau hinter der Mutter handelt, ist hierbei nicht so wichtig.

    Für die Mutter spielte der Glaube eine wichtige Rolle, was sich sich auch im Text widerspiegelt. Dies störte für mich jedoch teilweise den Erzählfluss, war deren Bedeutung mir nicht immer klar.

    "Mutternichts" ist eine sprachliche kraftvolle und zugleich sanft erzählte Liebeserklärung an die verstorbene Mutter, in die man gerne eintaucht.

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  • 4 Sterne

    Silvia L., 10.04.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover hat mich zu Beginn sehr verzaubert. Schlicht und trotzdem fesseln durch die kleinen goldenen Gestaltungen - gefällt mir echt gut. Auch der Titel klingt irgendwie spannend, ungewöhnlich und macht neugierig.
    Nach dem Tod ihrer Mutter fragt sich die Tochter, was sie denn eigentlich über sie wusste und weiß. Welche Geheimnisse hatte die Mutter, was bleibt nun vielleicht auf immer verborgen? Die Tochter macht sich auf die Suche, gräbt in der Vergangenheit und versucht, Antworten aufzuspüren.
    Die Schilderungen sind dicht und manchmal recht erschlagend und viel. Das Buch ist nur sehr kurz, aber wie gesagt, der Inhalt ist teils sehr stark/viel. An einem Stück konnte ich es daher zum Beispiel nicht lesen. Aber das ist umso interessanter. Manchmal folgt alles Schlag auf Schlag, wurde für mich etwas undurchsichtig. Dennoch sprachlich interessant, mit poetischem Einschlag. Eine Geschichte mit großer emotionaler Note, die sicher auch einige Leser und Leserinnen abholen wird!

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 17.02.2024

    Als Buch bewertet

    Nirgends ganz zugehörig

    Mutterbücher gibt es viele. Das wundert nicht, ist das doch ein Thema, das viele bewegt.
    Das besondere an Mutternichts ist die Sprache, die zwar einfach gehalten ist, aber doch sehr präzise.
    Die Erzählerin denkt die ganze Zeit an ihre verstorbene Mutter. Sie beschäftigt sich mit den Leerstellen im Leben der Mutter, die schon als 8jähriges Kind bei Bauern hart arbeiten musste, da es in der Familid wenig zu Essen gab.
    Die Mutter ist 1940 geboren, hat karge Zeiten erlebt.
    Auf der Suche fährt die Erzählerin sogar selbst erstmals auf diesen Hof, und sie sieht sich Familienfotos an. Es wid die Recherche eines Lebens und dabei geht sie auch weiter in Vergangenheit bis zu den Vorfahren.
    Manche Passagen sind bedrückend, doch der Text behält immer eine eindringliche Atmosphäre.

    Es ist ein typisches Buch vom Otto Müller Verlag. Von Außen klein und schmal, der Inhalt aber ist gewichtig und Wert, erzählt zu werden.

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  • 3 Sterne

    Karen S., 25.02.2024

    Als Buch bewertet

    Der Versuch einer Annäherung
    Nach dem Tod ihrer Mutter versucht die Ich-Erzählerin ihre Mutter zu ergründen - besser als sie es zu Lebzeiten im Stande war.
    Das Buch hat keine Kapitel und zu großen Teil scheint es wie einer Aneinanderreihung von Metaphern. So viele Gedanken, aber auch so viele offene Fragen - eine extreme Dichtheit schlägt einem entgegen. So wenig auch passieren mag, so fiel mir das Lesen aufgrund dieser Dichtheit sehr schwer.
    Im Mittelteil erfahren wir etwas über die Urgroßmutter und Großmutter. Dieser Teil ist anders geschrieben, eher wie eine sachliche Erzählung historischer Tatsachen - wobei auch hier zum Schluss deutlich wird, dass es unter Umständen ganz anders geschah.
    Am Ende bleibt ein Gefühl der Fremdheit zwischen Mutter und Tochter. Schlussfolgerungen, die auf Vermutungen basieren und viele Lücken - vielleicht war alles auch ganz anders.

    Obwohl ich mir beim Lesen oft schwer getan habe, ist es ein interessanter Stoff, der Fragen aufwirft. Wie gut kennen wir unsere Mütter (Eltern)? Wie oft stellen wir die tiefer gehenden Fragen? Was verbergen wir voreinander und warum?

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  • 3 Sterne

    Sophia K., 25.03.2024

    Als Buch bewertet

    In Mutternichts erzählt Christine Vescoli die Geschichte ihrer Mutter, nachdem diese gestorben ist. Sie geht zurück bis in ihre Kindheit, die viele ihrer Eigenschaften geprägt hat, die sie an ihre Tochter weitergegeben hat. Ich mochte Vescolis unaufgeregten Schreibstil und die Introspektion in den einzelnen Kapiteln. Zu Beginn fand ich den Einstieg etwas schwierig, die Zeitebenen springen teilweise ein bisschen und stellenweise fiel es mir schwer komplett in die Geschichte bzw zu den Figuren zu finden. Dennoch fand ich es interessant, zu lesen, wie das Schreiben Vescoli geholfen hat ihren Verlust zu verarbeiten und ihre Mutter im Nachhinein besser zu verstehen. Das aufwachsen unter harten Bedingungen hat das Leben ihrer Mutter nachhaltig geprägt, so dass sie sich immer zurück genommen hat. Eine Eigenschaft des Kleinmachens, die sie dann an ihre Tochter weitergeben hat. Mutternichts ist ein kurzweiliger, interessanter und vielschichtiger Roman, der die Beziehung von Mutter und Tochter beleuchtet.

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  • 3 Sterne

    Christine K., 19.02.2024

    Als Buch bewertet

    Der Blick ins Nichts ... und in die Vergangenheit
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    Ich bin hin und hergerissen von diesem Buch. Christine Vescoli schreibt hier über die Beziehung einer Tochter zu ihrer Mutter sowie von der schwierigen Vergangenheit ihrer Mutter. Die Mutter hatte ein hartes Leben, eine Kindheit voller Entbehrungen und schwerer Schicksale. Vieles davon blieb jedoch ein Leben lang unausgesprochen. Nach dem Tod der Mutter macht sich die Tochter auf die Suche nach der Vergangenheit und Antworten auf die nie beantworteten Fragen.
    Das Buch ist sehr leise und poetisch geschrieben, was mir einerseits sehr gut gefällt. Dennoch tat ich mir stellenweise etwas schwer damit.
    Vieles an dem Buch gefiel mir sehr gut und ließ mich nachdenklich zurück.
    Was wissen wir eigentlich über die Vergangenheit unserer Mütter und Vorfahren?
    Wie viel bleibt für immer ungesagt?
    Oft bleibt einfach nichts ...
    Ein nicht ganz einfaches und auch trauriges Thema ...

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  • 3 Sterne

    XYZ, 01.03.2024

    Als Buch bewertet

    tiefgründig, poetisch, aber unstrukturiert

    Der erste optische Eindruck ist gut, ich finde das Cover schön designed und gelungen.
    Man darf sich dann aber im Buch selber von dem unstrukturierten und leicht wirren Schreibstil nicht abschrecken lassen - dieser ist wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. In den Texten wird zeitlich hin und her gesprungen.

    Der ICH Erzählstil hingegen gefällt mir und passt auch gut für dieses Buch.
    Eine Frau – eine Mutter – ist die Protagonistin. Die Tochter versucht etwas über ihre stille Mutter und ihr Leben zu erfahren.
    Eine wirklich traurige Erzählung.

    Auch poetisch und philosophisch ist das Buch - das poetische gefällt mir, das philosophische war mir für meinen Geschmack schon eine Spur zu viel.

    Somit konnte mich das Buch inhaltlich durchaus überzeugen, jedoch vom Schreibstil her nicht so ganz. Das Buch bringt einen aber durchaus zum Nachdenken und berührt beim Lesen.

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  • 3 Sterne

    Lisa V., 07.03.2024

    Als Buch bewertet

    Das Buch hört sich aufgrund der Kurzbeschreibung ganz gut an.
    Ich habe zu lesen begonnen und war immer wieder leicht verwirrt da ich den Zusammenhang anfangs nicht so ganz verstanden habe.
    Als ich dann Versand es ging darum etwas heraus zu finden was einem eigentlich niemand als die verstorbene Person erzählen kann.
    Das verstehen wollen lässt die Tochter nicht ruhen und sie versucht Antworten auf die Fragen zu finden warum ihre Mutter so war wie sie war.
    Warum sie so geworden ist. Was sie erlebt hat, an Guten und an nicht Guten Dingen.
    Einiges kann sie durch Personen herausfinden die mit ihrer Mutter aufgewachsen sind. Einiges versteht sie durch den Besuch von Orten an denen ihre Mutter gelebt und gearbeitet hat.
    Doch alles das, hilft trotzdem nicht um am Ende das ganze Puzzle zusammen zu fügen und hinter das Geheimnis zu kommen.

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  • 3 Sterne

    Gudrun L., 21.03.2024

    Als Buch bewertet

    Der Roman Mutternichts ist ein Buch voller Geheimnisse.
    Die Autorin Christine Vescoli beschreibt hier die Geschichte über eine Beziehung zwischen Mutter und Tochter .
    Als die Mutter tot ist versucht ihre Tochter Licht ins dunkel zu bringen.
    Wie hat sie gelebt und was wurde nie ausgesprochen ?
    Vieles wurde verschwiegen und unter den Tisch gekehrt.
    Sie hatte auf jeden Fall ein hartes Leben voller Armut und Entbehrungen.
    Das Buch ist etwas schwer zu lesen und es sind leise Töne die hier mitschwingen.
    Es macht nachdenklich und stimmt stellenweise den Leser etwas traurig.
    Die Protagonistin sucht auch noch nach Antworten zu anderen Fragen.
    So fährt sie auch zum Bauernhof wo einst ihre Mutter lebte und arbeitete.
    Dort sucht sie nach Antworten auf das Schweigen ihrer Mutter im ganzen Leben.
    Ein Buch mit Vergangenheitsbewältigung .

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  • 2 Sterne

    Daniela E., 23.02.2024

    Als Buch bewertet

    Schon zu Beginn des Buches war ich eher verwirrt über den Schreibstil. Nicht nur, wird im ich-Erzählstil berichtet, was für ein derartiges Buch durchaus Sinn ergibt, jedoch ist das Buch textlich, sehr sprunghaft und wirr. Ein wenig fühlte ich mich dabei zurückversetzt in die Zeiten, in denen ich ähnliches, durchmachte und der Kopf von einem zum anderen Gedanken sprang. Für ein Buch finde ich dies aber reichlich verwirrend.
    Ich hab es nicht wirklich geschafft, in die Geschichte herein zu kommen, weil die Autorin immer wieder zwischen den Generationen und Erzählungen springt, so dass man die Aufarbeitung der Geschichte der Mutter gar nicht wirklich aus dem Buch erkennen kann. Schade eigentlich! Aus dem Stoff hätte man mehr machen können. Auch die Perspektive sowie die Gefühlswelt, der ich Erzählerin werden aus dem Buch nicht deutlich. Als jemand, der selbst seine Mutter verloren hat, hab ich die Erfahrung gemacht, dass der Zugang zu den Emotionen der wichtigste ist.

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