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  • 4 Sterne

    MonaLena, 07.07.2020

    Als Buch bewertet

    Eine Kindheit auf Sylt
    Die Autorin Susanne Matthiessen wurde in den 1960er Jahren auf der Insel Sylt geboren. Als ein echtes Inselkind beschreibt sie in ihrem autobiographischen Roman ihre Kindheit als älteste Tochter einer Kürschnerfamilie in Westerland auf Sylt.
    Sie wirft den Blick zurück als Erwachsene, die auf dem Festland ihre Berufung gefunden hat, aber trotzdem wohl immer eine Heimat auf Sylt haben und diese auch nicht mehr missen möchte.
    Sie erzählt die Geschichte Ihrer Eltern und Großeltern, die ein Pelzgeschäft auf der Insel betreiben. Ein Kinderleben in einer Familie, in der erst die Kunden, dann die Gäste und irgendwo dazwischen die Kinder kommen. Einerseits eine freie Kindheit, allerdings für den Kommerz, der auf der Insel immer mehr die Hauptrolle spielt, auch ein großer Verzicht für beide Seiten.
    Sie beleuchtet aber auch den Ausverkauf der Insel an die Reichen. Und prangert an, dass von ihrer Generation, dass von den Eltern in der Zeit des Wirtschaftswunders aufgebaute, gar nicht geschätzt wurde. Bzw. oft von diesen nicht zu halten war. Wie eben auch das Geschäft ihrer Eltern. Pelze waren plötzlich wegen Artenschutz ein NoGo.
    Ein kritischer Blick von Susanne Matthiessen auf das Leben ihrer Familie. Aber ohne Zorn und bei der manchmal trockenen Schreibweise blitzt trotzdem so eine Art Humor durch.
    Man liest diese Geschichte auch als Nichtkenner von Sylt gerne. Allerdings mit einem gewissen Bedauern. Die Zerstörer der heilen Welt sind wohl wir Menschen selber und viel Geld und Macht sind da ein Multiplikator.
    Ein nachdenkliches Buch, dass ich gerne weiterempfehle.

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  • 4 Sterne

    HexeLilli, 16.06.2020

    Als Buch bewertet

    Von hexelilli

    Ein Muss für jeden Sylt Fan, oder für den, der es werden will.
    Gleich am Cover kann man erkennen, in welcher Zeit die Geschichte spielt. Die Autorin wurde 1963 geboren und erzählt über ihre Kindheit auf Sylt. Damals gehörte die Insel noch den Insulanern. In der Hauptsaison wurde jedes Bett vermietet, die Familie schlief auf der Couch oder im Wohnzimmer auf dem Fußboden. Susannes Eltern besaßen ein Pelzgeschäft, hier gaben sich reiche Persönlichkeiten die Klinke in die Hand. Hier auf der Insel standen schon damals die Frauen ihren Mann, während in der restlichen Republik noch der Mann die Erlaubnis geben musste, wenn die Frau arbeiten wollte. Deshalb wurden die Sylter Kinder sich überwiegend selbst überlassen, oder sie mussten sich schon für das Geschäft einbringen. Die Erwachsenen hatten keine Zeit, sich um deren Tun zu kümmern. Der Leser erfährt auch vom langsamen Ausverkauf der Insel. Hier kaufen sich die Reichen ein, Stars, Politiker und Industriegrößen. Jeder möchte ein Stück vom Kuchen abhaben. Es gibt kein Krankenhaus mehr und wer auf der Insel arbeitet, findet keinen bezahlbaren Wohnraum. Es sind nur noch wenige Sylter Originale erhalten geblieben.
    Das Buch hat mich wundervoll unterhalten, vor allem in der Mode und Musikrichtung kam mir alles sehr bekannt vor, bin ich doch in der gleichen Zeit groß geworden. Die Erlebnisse und Anekdoten mit den berühmten Persönlichkeiten haben mir besonders gut gefallen

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  • 4 Sterne

    Leserin, 16.06.2020

    Als eBook bewertet

    Sonne, Freiheit, Champagner: In den Siebzigerjahren lassen Stars, Politiker und Industriegrößen des Wirtschaftswunderlands, aber auch viele andere Inselurlauber, den Alltag am Strand hinter sich — und findige Sylter Unternehmer legen den Grundstein zu sagenhaftem Reichtum.
    Für Susanne Matthiessen ist das Sylt ihrer Kindheit ein faszinierender, aber auch gefährlicher Abenteuerspielplatz, bevölkert von außergewöhnlichen Menschen, in vielem typisch für diese Zeit. Von all diesen Begegnungen, aber auch dem schmerzhaften Verlust der Heimat erzählt die Autorin mit großer Leichtigkeit, scharfem Blick und Humor.
    Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen von Deutschlands beliebtester Ferieninsel: Sylt.
    Die Bundesrepublik gespiegelt auf einer kleinen Insel. (Klappentext)
    Das Cover zieht den Leser gleich zurück in die 70er Jahre und im Roman geht es gleich weiter. Es wird aufgezeigt wie sich Sylt und vor allem die Bewohner verändert haben um zu einem Ort der Reichen zu werden. Es wird die Kindheit zur damaligen Zeit genau aufgezeigt und wie das Familienleben - fast aller Insulaner – einem Wandel unterzogen war. Es ist ein Erlebnisbericht der Autorin die auf Sylt ihre Kindheit verbracht hat. Ich habe oft schmunzeln müssen über die kleinen Anekdoten und Geschichtchen.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 11.09.2020

    Als Buch bewertet

    Sylt früher und heute

    Susanne Matthiesen ist aufgewachsen auf der Insel Sylt, wo das Leben bereits in den Siebzigerjahren für Sonne, Freiheit und Champagner stand, wo Stars, Politiker und Industriegrößen sich selbst bis heute befeiern. Die Autorin erzählt davon aus der Sicht der Inselbewohner, aus dem Blickwinkel der Kinder.

    Daraus entsteht eine einzigartige Geschichte, die weder das Verhalten der Inselbewohner noch das der Gäste beschönigt. Amüsante Anekdoten reihen sich in diesem Buch aneinander, die von sagenhaftem Reichtum erzählen, aber auch dem Verlust von Heimat an sich. So ist die Geschichte von Humor geprägt, aber auch von einigen Passagen, die den Leser sehr nachdenklich hinterlassen. Gut eingefangen ist die Sylter Atmosphäre von früher und von heute, vieles habe ich von meinem bisher einmaligen Besuch auf Sylt wieder erkannt, anderes aus der Presse – und wieder anderes hat einen besonderen Blick darauf gerichtet, wie die Geschehnisse für die Inselbewohner sind, speziell hier für die Kinder. Das ergibt einen interessanten Blick auf die Geschichte der Insel und auf die Kindheit dort sowie gleichzeitig ein spannendes Stück Zeitgeschichte.

    Sehr gerne vergebe ich dafür 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 26.07.2020

    Als eBook bewertet

    Susanne Matthiessen ist gebürtige Sylterin. Mit ihrem Buch „Ozelot und Friesennerz“ lässt sie uns teilhaben an ihrer Kindheit auf der Insel in den siebziger Jahren.
    Ihre Eltern sind Kürschner und haben ein Pelzgeschäft in Westerland. Sylt ist angesagt und immer mehr Prominente, seien es Stars, Wirtschaftsbosse oder Politiker, tummeln sich auf der Insel, um ihren Alltag hinter sich zu lassen. Die Sylter freuten sich einerseits, dass dadurch Wohlstand auf die Insel kam, aber es veränderte sich auch das Leben der Inselbewohner. Die Touristen nahmen immer mehr Raum ein, manchmal sogar im Schlafzimmer der Familie. Man wollte es ihnen angenehm machen und die Einkünfte waren ja auch nicht zu verachten. So kam die Autorin schon früh mit vielen Prominenten in Kontakt.
    Ich habe keine Beziehung zu Sylt, aber mir hat dieses Buch doch einen guten Einblick in das Leben auf der Insel in jener Zeit verschafft. Dieser Roman ist eine Aneinanderreihung von Episoden und Geschichten, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Manchen sind witzig und unterhaltsam, andere skurril und verwunderlich.
    Man spürt, dass die Autorin immer noch an ihrer Insel hängt, obwohl sie nicht mehr dort lebt.
    Das Buch ist unterhaltsam und lässt sich angenehm lesen.

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  • 4 Sterne

    Josef G., 25.06.2020

    Als Buch bewertet

    Sylt hautnah
    Susanne Matthiessen, eine geborene Sylterin, kommt nach Jahrzehnten wieder auf ihre Insel zurück. Sie schreibt in ihrem Buch über die Erlebnisse ihrer Jugendzeit. Ihr Aufwachsen in einer Welt, in welcher auf Sylt die "große Welt" zu Gast war. Ihre Eltern führten einen Kürschner Betrieb. In dieser Zeit war der Pelzmantel der Inbegriff der High Society. Alle Großen dieser Zeit waren verrückt nach Pelz. Der Wohlstand kam auf. Im Sommer war auf Sylt jede Kammer mit Fremden besetzt. In diesem Buch wird aber auch deutlich gemacht, dass dieser Boom nicht nur ein Segen für die Insel und ihre Bewohner war. Es wird auch über den Wandel der Insel im Lauf der Jahre interessant berichtet. Viele unbekannte Details aus dem Leben der Stargäste werden verraten. Nicht verraten aber möchte ich die Details, wie die Autorin die Insel im Jahre 2020 sieht. Wie sie die Veränderungen der Landschaft beurteilt. Wie sich die Bewohner der Insel jetzt verhalten. Das Alles müssen sie sich selbst erlesen. Ein wunderbares Buch für Sylt-Kenner, ein ebensolches für Leser, welche Sylt nur den Namen nach kennen. Lassen sie sich überraschen.

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  • 4 Sterne

    Leseratte, 22.06.2020

    Als Buch bewertet

    Die Insel Sylt in den Siebzigerjahren: Stars, Politiker, Industriebosse und andere Urlauber erobern den Sylter Stand und lassen den Alltag hinter sich. Findige Einheimische legen jetzt als Unternehmer den Grundstock zu Reichtum. Für die gebürtige Sylterin Susanne Matthiessen ist diese Kindheit faszinierend und spannend. Dieses Buch erzählt von Begegnungen mit, für diese Zeit, typischen und auch außergewöhnlichen Menschen. Es erzählt aber auch vom Beginn des großen Ausverkaufs der Insel. Sabine Matthiessen berichtet vom schmerzhaften Verlust der Heimat mit Leichtigkeit, scharfem Blick und Humor.

    Die Autorin hat eine wunderbare, locker geschriebene Lektüre über ihre Kindheit und ihrem Zuhause verfasst. Die damalige Zeit ist einfach herrlich bildlich beschrieben und man fühlt sich direkt zurück versetzt. Es werden aber auch die ersten Hinweise gegeben, wie es dann mit der Insel Sylt im Laufe der vergangenen Jahrzehnte weiter geht. Und letztendlich gibt uns Sabine Matthiessen auch kritische Blicke auf die jetzige Situation. Eine gelungene Unterhaltung mit Untertönen, die mir sehr gefallen hat.

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  • 3 Sterne

    leseratte61, 20.06.2020

    Als Buch bewertet

    Wie Sylt wurde, wie es heute ist

    Klappentext:

    Der Roman einer ganz normal verrückten Kindheit in den Siebzigern - und die Suche nach einer Heimat, die es so nicht mehr gibt.
    Sonne, Freiheit, Champagner: In den Siebzigerjahren lassen Stars, Politiker und Industriegrößen des Wirtschaftswunderlands, aber auch viele andere Inselurlauber, den Alltag am Strand hinter sich ― und findige Sylter Unternehmer legen den Grundstein zu sagenhaftem Reichtum.
    Für Susanne Matthiessen ist das Sylt ihrer Kindheit ein faszinierender, aber auch gefährlicher Abenteuerspielplatz, bevölkert von außergewöhnlichen Menschen, in vielem typisch für diese Zeit. Von all diesen Begegnungen, aber auch dem schmerzhaften Verlust der Heimat erzählt die Autorin mit großer Leichtigkeit, scharfem Blick und Humor.

    Fazit:

    Mit Sylt verbinden viele Menschen unglaublichen Reichtum und natürlich Stars und Sternchen. Den Aufschwung aus den 70er Jahren hat die Autorin hautnah miterlebt. In den Zeiten des allgemeinen Aufschwungs nimmt Sylt eine Sonderrolle ein. Gerade erst mit dem Festland verbunden wird Sylt von Urlaubern überflutet. Doch mit den Reichen und Schönen kommen auch die Nachteile des Massentourismus, die sich inzwischen mit aller Macht zeigen.

    Doch wie war das Aufwachsen in dieser Zeit? Auf Sylt dann wohl nicht so ganz anders, als ich es kenne. Auch ich bin ein Kind dieser Zeit und meine Eltern hatten ebenfalls wenig Zeit für mich und meine Geschwister, da auch sie am Wirtschaftswunder teilhaben wollten. Auf Sylt mag dies in der Hauptsaison wohl noch extremer gewesen sein, doch bekannt ist es mir auch.

    Ich selbst habe keine Beziehung zu Sylt und habe mir spannende Einblicke in das Leben der 70er Jahre versprochen. Diese habe ich zum Teil erhalten, doch der Einblick in das Kürschnerhandwerk bestimmte den größten Teil der Geschichten. Natürlich war die Autorin schon sehr früh in das Geschäft ihrer Eltern eingebunden, doch mir waren die Informationen über das Geschäft dann doch zu viel.

    Mir hat sehr gut gefallen, wie die Rolle der Frauen auf Sylt dargestellt wurde. Diese hatten auf der Insel eine ganz andere Macht und Verantwortung, als im übrigen Land. Auf den Inseln standen die Frauen schon immer ihren Mann und hatten das Zepter fest in der Hand.
    Die Beschreibung der Mode und Musik weckte bei mir Erinnerungen und ich konnte mit einem Schmunzeln zurückdenken.

    Die Kapitel des Buches sind für mich einzelne Geschichten und ich kann die Bezeichnung als Roman nicht wirklich nachvollziehen. Die einzelnen Geschichten nahmen mich mit auf die Reise in die Vergangenheit von Sylt. Negativ fielen mir der Prolog und Epilog auf. Von der Autorin wird der Verlust der Heimat betrauert, obwohl sie ihr schon vor vielen Jahren den Rücken zugekehrt hat. Gerade im Epilog beschwert sie sich dann über mehrere Seiten über das Versagen der Lokalpolitik. Das versaute mir den Lesespaß, den ich in einigen Kapiteln hatte, da das Beschweren keine Änderung herbeizaubern wird. Der Ausverkauf von Sylt wurde von seinen Bewohnern so zugelassen, da sie so lange davon profitieren konnten. Statt zu jammern und die Schuld von sich zu schieben, macht es wohl mehr Sinn, sich mit den Übriggebliebenen zu verbünden, um eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Dieses Buch wird Sylt wohl kaum das zurückgeben können, was ihm genommen wurde.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 15.06.2020

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:

    Ein Blick auf Sylt mit den Augen einer Sylterin, die ihre Kindheit auf der Insel verbracht hat und schildert wie Sylt in den Siebzigern war, aber auch wie sich die Insel entwickelt hat. Wieviel Charme die Insel hatte, wieviele Promis auch damals schon da waren aber auch wie unbeschwert die Kindheit war.

    Meine Meinung:

    Ich habe mir richtig gut unterhalten gefühlt von diesem Buch. Die heitere Art zu erzählen, die Anekdötchen, die einen zum schmunzeln bringen. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie schön und auch anders eine Kindheit auf Sylt früher war. Aber auch wie sehr sich gerade für die Sylter die Insel verändert hat und das bei weitem nicht zum Guten. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und es bleibt zu hoffen, dass die Autorin vielleicht auch noch andere Bücher schreibt.

    Fazit:

    Interessanter Einblick in eine Sylter Kindheit

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  • 4 Sterne

    begine, 15.06.2020

    Als Buch bewertet

    Kindheit auf der Insel
    Der Roman „Ozelot und Friesennerz“ ist eine Kindheitserinnerung der Autorin Susanne Matthiessen und eine Hommage an Sclt.

    Sie erzählt aus dem Alltag der Insulaner.
    Gleichzeitig erfahren wir von der Veränderung der Insel. Inzwischen gibt es zu viel Nocelhotels. Es gibt einen Niedergang der Kultur. Die Heimat verändert sich stetig.

    Die Autorin berichtet mit Ernst und Witz.
    Ihr Vater und schon ihr Großvater waren Kürschner, dieser Beruf leidet auch. Aber die tollen Mäntel sehe ich bildhaft vor mir. Nebenbei wrden die Zimmer im Sommer vermietet, die Eltern hatten wenig Zeit für die Kinder. So geht es aber allen Familien auf allen Inseln. Allerdings scheint es doch eine gute Kindheit gewesen sein.

    Das Buch hat mich gut unterhalten.

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  • 3 Sterne

    Readaholic, 13.09.2020

    Als Buch bewertet

    Vom Ozelot, der sein Leben für einen Bikini lassen musste

    Als ich das Buch entdeckte, dachte ich, endlich einmal ein Sylt-Buch ohne Sommer-Sonne-Strandkorb-Liebe. Auch die Leseprobe hat mich angesprochen, wenngleich ich die Aussage, dass man „als echte Sylterin qua Geburt automatisch etwas Besonderes“ und „automatisch einem Adelsgeschlecht angehört“ doch etwas fragwürdig finde.
    In ihrem Buch (das übrigens für mein Empfinden kein Roman, sondern eine Sammlung von Anekdoten und Ereignissen ist) beschreibt Sabine Matthiessen ihre Kindheit und Jugend auf Sylt, einem Sylt, das man – Gottseidank – so heute nicht mehr vorfindet. Der Mief der Sechziger und Siebzigerjahre kroch einem während der Lektüre praktisch in die Knochen.
    Die Familien vermieteten die eigenen Schlafzimmer und campierten während der Saison zusammengepfercht im Wohnzimmer. Für die Kinder war keine Zeit, die mussten sich selbst beschäftigen und gut benehmen. Abends gingen die Eltern dann auch gerne noch aus und gaben den Kindern Schlaftabletten, damit sie nicht aufwachten, während die Eltern außer Haus waren. Äußerst befremdlich fand ich, dass die Autorin als Baby im Schlafzimmer mit im Ehebett der Feriengäste schlief und nach deren Syltaufenthalt sogar mit ihnen „in Urlaub“ fuhr.
    Die Autorin entstammt einer bekannten Kürschnerfamilie, damals gehörte es wohl dazu, dass die reichen Urlauber mit einem Pelz nach Hause fuhren. Es war eine andere Zeit, Pelz zu tragen war noch nicht verpönt. Trotzdem finde ich es sehr bedenklich, wie unreflektiert Frau Matthiessen gewissen Anekdoten erzählt. Zum Beispiel die Geschichte, in der ein namentlich genannter Bankier für seine junge Gespielin einen Bikini aus Ozelot anfertigen lässt und die Autorin das Fell dieses vom Aussterben bedrohten Tieres als „Wildware“ bezeichnet. Sicher ist dies der Fachbegriff, aber ich empfinde ihn in der heutigen Zeit doch als ausgesprochen zynisch.
    Überhaupt erzählt Susanne Matthiessen gerne Klatschgeschichten über bekannte Personen. Will ich wirklich wissen, wie Willy Brandt betrunken vom Balkon fiel oder ein bekannter Verleger ungepflegt mit fettigem Haar im Laden saß? Nein! Wenn ich solche Geschichten lesen will, kaufe ich mir die Zeitung mit den großen Buchstaben.
    Es gab Passagen, die ich interessant fand, aber im Großen und Ganzen hat mich das Buch eher gelangweilt. Mir fällt nicht eine Person im gesamten Buch ein, die mir sympathisch war, und der Schreibstil kommt stellenweise sehr abgehackt und holprig daher. Für mich war es eine ziemlich enttäuschende Lektüre.

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  • 3 Sterne

    Marianne, 07.07.2020

    Als Buch bewertet

    Susanne Matthiessen ist eine der wenigen Einheimischen der traumhaften Insel Sylt. Sie beobachtet die Veränderungen, die der Fremdenverkehr mit sich bringt, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits leben die meisten Inselbewohner von den Fremden, andererseits fühlen sie sich oft übergangen. „Wir als Bevölkerung sind für Investoren nur die üblichen ‚inseltypischen Probleme‘. Können das nur noch absegnen, weil große Projekte auf dem Festland entschieden werden. Wir werden nur noch als folkloristische Kulisse gebraucht …“

    In diesem Buch beschreibt sie ihre Kindheit in den 70er Jahren. Ihre Eltern haben ein gutgehendes Pelzgeschäft. Viele Prominente und Reiche gehen bei ihnen ein und aus. Da sind die Kinder oft sich selbst überlassen, vor allem im Hochbetrieb der Sommermonate.

    Im Mittelpunkt der Erzählung steht das familiengeführte Pelzgeschäft. So erfährt der Leser viel über verschiedene Pelzsorten, dem Einkauf der Pelze und der Herstellung der Kleidungsstücke. Es fallen oft bekannte Namen, denn die reichen Besucher der windigen Insel kaufen sich gern einen wärmenden Pelz. Das gehört inzwischen natürlich der Vergangenheit an, da Pelze inzwischen verpönt sind.

    Der Untertitel dieses Buchs ist etwas irreführend, denn diese Buch ist nicht wirklich ein Roman. Es ist eine Sammlung von verschiedenen Anekdoten rund um die Inselbewohner und ihre Gäste. Die Autorin erlebt viel Ungewöhnliches. Als Kleinkind will ein Ehepaar sie entführen, doch zum Glück kann sie gefunden werden. Als Kind begleitet sie ihren Vater zu einer toten Frau. Der teure blutgetränkte Pelz, den sie trägt, soll gerettet werden. Einmal meldet sich die bekannte Hoheit Soraya an. Sie möchte einen Pelz kaufen.

    Die Geschichten sind interessant und lesenswert, doch es fehlt die Spannung. Wer die Insel kennt oder sich für prominente Besucher der Insel interessiert, wird sicher von diesem Buch begeistert sein. Nachdenklich macht auf jeden Fall die Sicht dieser Bewohnerin, die um ihre geliebte Insel trauert, die mit den Fremden mehr und mehr von ihrem ursprünglichen Reiz verliert. Wer jedoch einen spannenden Roman erwartet, wird vermutlich von diesem Buch enttäuscht sein.

    Fazit: Ein interessanter Einblick in das Sylt der 70er Jahre. Die Autorin dieses Buchs zeigt, wie sehr sich ihre Heimat mit dem zunehmenden Fremdenverkehr gewandelt hat. Sie trauert der Welt ihrer Kindheit nach und lässt den Leser an ihren nostalgischen Erinnerungen an die vergessene Kunst des Pelzhandwerks teilhaben.

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  • 3 Sterne

    Langeweile, 06.08.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Sonne, Freiheit, Champagner: In den Siebzigerjahren lassen Stars, Politiker und Industriegrößen des Wirtschaftswunderlands, aber auch viele andere Inselurlauber, den Alltag am Strand hinter sich — und findige Sylter Unternehmer legen den Grundstein zu sagenhaftem Reichtum.

    Für Susanne Matthiessen ist das Sylt ihrer Kindheit ein faszinierender, aber auch gefährlicher Abenteuerspielplatz, bevölkert von außergewöhnlichen Menschen, in vielem typisch für diese Zeit. Von all diesen Begegnungen, aber auch dem schmerzhaften Verlust der Heimat erzählt die Autorin mit großer Leichtigkeit, scharfem Blick und Humor.

    Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen von Deutschlands beliebtester Ferieninsel: Sylt.

    Die Bundesrepublik gespiegelt auf einer kleinen Insel.

    Meine Meinung:

    Die Autorin hat ein Bild der beliebten Ferieninsel gezeichnet und gibt einen guten Einblick in deren Entwicklung. Man merkt der Geschichte ihre Verbundenheit zu ihrer Heimat sehr gut an. Ich kenne Sylt von einem Urlaub und hatte an einigen Stellen Wiedererkennungswerte.
    Der Schreibstil hat mir nicht ganz so gut gefallen, es fehlte ein bisschen Spannung. Die Geschichte plätscherte über weite Teile nur so dahin.
    Ich hatte mir deutlich mehr versprochen.

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  • 3 Sterne

    Gisela R., 15.06.2020

    Als Buch bewertet

    Das Cover passt sehr gut in die 70er Jahre, über die die Autorin hier berichtet. Ich erinnere mich, daß solche und ähnliche Fotos in den Alben meiner Grossmutter zu finden sind.
    Sylt, mittlerweile die sogenannte Insel der Reichen und Schönen entwickelt sich so nach und nach zur Umgebung von Protz und Proll.
    Einen Pelzhandel wie von der Autorin lebensecht dargestellt, gibt es zum großen Glück heute nicht mehr in dem Ausmaß. Es war nett zu lesen, wie die Kinder von Sylt ihre Umgebung erkundet und erfahren haben, wurden sie doch von ihren geschäftstüchtigen Eltern kaum beachtet und sogar verliehen.
    Leider ist der Schreibstil der Autorin ruckelig und unrund bis hastig - vielleicht fällt mir das besonders auf, weil ich gerade die Nordsee-Trilogie von Patricia Koelle gelesen habe, wo es um eine Amrumer Familie geht - Amrum ist die Nachbarinsel von Sylt. Ganz im Gegensatz zu der friedlichen und freundlichen Erzählung von Frau Koelle kommt es mir hier bei Frau Matthiessen eher vor wie ein Dokumentarfilm und auch die Wortwahl wie bei einem Doku-Sprecher. Das bringt eine Hektik in das Buch, die mir nicht so gefällt. Wenn sie ihre Vergangenheit erfolgreich damit aufgearbeitet hat, dann sei es ihr gegönnt, daß der eine oder andere Leser ihr Buch kauft.

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  • 3 Sterne

    Petra L., 22.06.2020

    Als Buch bewertet

    In "Ozelot und Friesennerz" geht es um die Entwicklung Sylts von einer eher beschaulichen Insel in den 60/70 er Jahren zu einer Insel der Reichen heute.
    Die Erzählerin wuchs auf als Mitglied einer bekannten Kürschnerfamilie . Das Pelzgeschäft ihrer Familie war in den 60er/70er Jahren sehr erfolgreich auf Sylt, damals trug man noch Pelz als Statussympol. Außerdem vermieteten damals so gut wie alle Sylter Familien jeden freien Platz in ihrem Zuhause an Urlaubsgäste. Alles war also damals eher beschaulich und privat, was sich dann im Laufe der Jahre natürlich sehr geändert hat, denn inzwischen ist Sylt ja eher zur Schickimicki-Insel geworden.
    Die Autorin erzählt über diesen Wandel , den die meisten Bewohner natürlich nicht so positiv sehen.
    Für mich als Leserin war das alles eher langweilig, muss ich zugeben. Einige kleinere , witzige Abschnitte über ein paar skurrile Personen gab es schon in diesem Buch. Aber der Großteil der Geschichte zog sich für mich leider wie Kaugummi. Eventuell liegt es daran, dass ich keinen Bezug zu Sylt habe und Leute, die dort wohnen oder ihre Kindheit auf der Insel verbrachten, für die ist es vielleicht interessanter.

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  • 3 Sterne

    Daniela H., 20.06.2020

    Als Buch bewertet

    Ich bin leider mit diesem Buch nicht warm geworden, weil es für mich nicht das war, was es sein sollte, nämlich ein Roman über eine Kindheit in den 70er Jahren auf Sylt.

    Das Buch ist eher geschrieben wie eine Dokumentation der Entwicklung dieser Insel, was für Sylter oder Liebhaber dieser Insel vielleicht interessant ist, für mich als 0815 Leser, der noch nie auf Sylt war, ist es zu trocken und langweilig geschrieben.

    Ja, die Autorin erzählt auch über Kindheit auf Sylt, allerdings auch eher emotionslos. Das hat mich beim Lesen sehr gestört.

    Natürlich ist es nicht uninteressant, wie sich Sylt entwickelt hat, was diese Entwicklung für die Sylter bedeutet, welche Konsequenzen es hat und welche Feer gemacht und vielleicht hätten verhindert werden können, aber ich hatte mir unter einem Roman über eine Kindheit etwas anderes vorgestellt und bin enttäuscht.

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  • 3 Sterne

    m, 24.06.2020

    Als Buch bewertet

    Sylt für Fans
    Ozelot und Friesennerz hat mich von Aussengestaltung und Beschreibung sehr angesprochen. Ich erwartete eine Familien- bzw. Kindheitsgeschichte mit dem Hintergrund der Insel. Leider wurde ich da enttäuscht. Das Buch reiht einzelne Episoden aneinander, die mich leider in keine Geschichte hinein gezogen haben. Teilweise fand ich diese Episoden auch recht fragwürdig, z.B. Das Verleihen des kleinen Syltkindes an die Urlaubsfamilie, die dann das Kind „ gekidnappt“ haben. Auch die Personen der Geschichte boten keine Möglichkeit sich hinein zu versetzen und „mit zu leben“. Ich glaube dieses Buch ist nur etwas für echte Syltfans, denen es nicht um einen Roman geht sondern nurmehr einzelne „Syltsplitter“. Nichts für mich, deshalb nur drei Sterne.

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  • 2 Sterne

    Monika S., 26.06.2020

    Als Buch bewertet

    Nachdem mich das Cover und die Leseprobe neugierig gemacht hatten, war ich gespannt auf das Buch. Leider hat mich die Lektüre dieses Romans etwas ratlos und enttäuscht zurückgelassen.

    Die Autorin ist in den 60er und 70-er Jahren auf Sylt aufgewachsen, ihre Eltern hatten ein florierendes Pelzgeschäft und waren - wie die meisten Insel-Eltern zu jener Zeit - sehr erfolgreich, aber auch sehr beschäftigt. Damals wie heute gaben sich die Promis die Klinke in die Hand; wer etwas auf sich hielt, hatte ein Haus auf Sylt und einen Pelz von Matthiessen. Um die Kinder wurde sich nicht groß gekümmert, sie wurden mehr oder weniger sich selbst überlassen oder gar den Feriengästen zu Übungszwecken "ausgeliehen". Auch andere Geschichten sind recht bizarr: so waren die Kinder auch dabei, als ein erschossenes Ehepaar in einem Hotelzimmer aufgefunden wurde und das wichtigste war dabei noch, ob der Pelz der unfreiwillig Verstorbenen noch zu retten sei.

    Der Schreibstil der Autorin hat einen gewissen Witz und lässt sich gut lesen, allerdings ermüdet es mit der Zeit, den sehr dialogarmen Erzählungen zu folgen und so musste ich mich zunehmend motivieren, das Buch zu Ende zu lesen.
    In unzusammenhängenden Kapiteln schreibt sie über ihre Kindheit- und Jugendzeit sowie Begegnungen mit mehr oder weniger skurrilen Zeitgenossen. Mir erschließt sich allerdings nicht ganz, warum es sich hier um einen Roman handelt. Sind es denn nun ihre Erinnerungen oder sind Teile davon fiktiv? Wenn ja, was kann man für bare Münze nehmen und was nicht?
    Jedes Kapitel beginnt mit "Die Sache mit dem .... Pelz". Sehr ausführlich beschreibt sie die Schnitte der Mäntel, wieviele Pelze man dafür benötigte, die Färbungen und Fellzeichnungen, etc. Natürlich hatte das Pelzgeschäft damals noch einen ganz anderen Stellenwert und sie schreibt aus der Perspektive des damaligen Teenagers. Dennoch stieß mich von Kapitel zu Kapitel mehr ab, wie die Pelze - für die unzählige Tiere ihr Leben lassen mussten - völlig emotionslos als "Ware" und "Artikel" bezeichnet wurden.

    Dieses Buch eignet sich wahrscheinlich am besten für nostalgische Sylt-Fans.
    Ich konnte damit leider nicht viel anfangen.

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  • 2 Sterne

    Lacastra, 24.07.2020

    Als Buch bewertet

    Sylt und seine Bewohner.

    Der Titel "Ozelot und Friesennerz" deutete für mich irgendwie auf eine humoristische bzw. augenzwinkernde Schilderung des damaligen Lebens auf Sylt hin, dieser Ersteindruck verflüchtigte sich beim Lesen jedoch relativ schnell.
    Der Schreibstil ist zwar leicht verständlich und einfach gehalten, jedoch hat mich die Erzählweise dann doch recht schnell gelangweilt.

    Dazu kommt vielleicht noch erschwerend, dass mich persönlich mit Sylt nichts verbindet, vielleicht haben eifrige Sylturlauber an der Thematik mehr Freude als ich.
    Wer sich für die touristische Entwicklung dort interessiert und einen Blick hinter die Fassade werfen möchte, nämlich auf die Einwohner und wie diese damit umgehen, dann könnte das Buch bei denjenigen Anklang finden, vielleicht auch um es während eines Sylturlaubs zu lesen.

    Alles in allem ist es für bestimmte Interessen also sicher ein lesenswertes Buch, meine persönliche Sommerlektüre war es eher nicht, daher 2,5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion M., 18.06.2020

    Als eBook bewertet

    Susanne Matthiessen, gebürtige Sylterin, mit Job und Wohnsitz auf dem Festland, blickt zurück auf ihre Kindheit, die inmitten der „Goldenen Sylter Jahre“ in den 70ern stattfand. Dies tut sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge, zuweilen sehr launig und humorvoll, aber immer wehmütig und mit liebevollem Blick auf die Menschen. Auslöser im Buch ist das im Prolog beschriebene traditionelle Biikebrennen auf der Insel, eines der letzten wirklich typisch friesischen Ereignisse, das die Einheimischen nicht unbedingt immer mit den Feriengästen teilen wollen. In teilweise recht skurrilen Situationen erinnert sich die Autorin an das Sylt vergangener Jahre, in denen die geschäftstüchtigen Sylter den Tourismus entdeckt und voll ausgeschöpft haben und in denen jede Menge Prominenz die Insel heimsuchte und eine Menge Geld dort ließ. Die Kinder waren weitgehend sich selber überlassen, stromerten, wenn sie nicht gerade in den jeweiligen Geschäften ihrer Eltern aushalfen oder Schule hatten, frei auf der Insel herum. Es gab noch dörfliche Gemeinschaft, und bei allem Geschäftssinn gab es doch einen großen Zusammenhalt unter den Einheimischen, auch wenn der Gast immer König war und in machen Ferienhäusern zur Familie gehörte. Die Autorin gibt tiefe Einblicke in ihr Familienleben, das sich, gemäß der Profession ihrer Eltern, weitgehend in deren Pelzgeschäft abspielte, welches sich in der Haupteinkaufsstraße in Westerland befand und in welchem sich die Reichen und Schönen die Klinke in die Hand gaben. Dies zeigt sich im Titel, und konsequenterweise sind auch die einzelnen Kapitel mit Pelzarten überschrieben. Diese haben dazu dann auch einen deutlichen Bezug, sprich ein Erlebnis, zur Kapitelüberschrift, geben aber darüber hinaus Einblicke in andere Familien oder das Inselleben allgemein.

    Auch wenn die Situationen vielleicht nicht eins zu eins so stattgefunden haben und genau dem Protagonisten zugeordnet werden können, so haben sich doch so ähnlich abgespielt und zeigen sehr anschaulich das Leben in dieser Zeit auf einer Insel, deren Mikrokosmos wie eine Flutwelle von Außenstehenden überspült, deren Gemeinschaftsleben von Gästen infiltriert und deren Insel von Zweitwohnungsbesitzern und Baulöwen okkupiert wurde. Demgemäß ist es auch ein sehr persönliches Buch der Autorin, die genau weiß, dass das Leben weitergehen muss und dass diese Zeiten nicht wiederkommen werden, die aber auch aufrütteln und den Blick auf die Dinge lenken will, die nicht optimal laufen, und die Menschen, Einheimische ebenso wie Zugereiste, Gäste und nicht zuletzt die Politik bitten will zu hinterfragen und nicht einfach nur um des Profits Willen den Ausverkauf der Insel vorantreiben lassen will. Mit diesem Buch will sie dem „alten“ Sylt und seinen Menschen ein Denkmal setzen, und für sie ist es außerdem eine Art, Vergessenes in Erinnerung zu rufen und Vergangenes zu bewahren.

    Fazit: Schöne und teilweise humorvolle Darstellung mit Einblicken in das Inselleben, das so allerdings längst der Vergangenheit angehört. Dass die Autorin ihrer Heimat sehr verbunden ist, merkt man mit jeder Zeile. Es las sich sehr gut und war unterhaltsam, allerdings war mir phasenweise zu detailliert von Pelzhandel die Rede und gegen Ende überwiegt dann auch sehr der erhobene ökologische Zeigefinger. Ich mochte sehr die lustigen Situationen, die liebevolle Beschreibung der Menschen, ihre schlitzohrige Geschäftstüchtigkeit, ihren Fleiß und ihren Zusammenhalt. Insofern eine absolut lohnenswerte Lektüre.

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