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    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 30.06.2020

    Als Buch bewertet

    SYLT AUS DER SICHT EINER EINHEIMISCHEN
    Sylt! Das ist für mich einer meiner Sehnsuchtsorte. Ich war noch nie auch nur in der Nähe. Deshalb wollte ich auch sehr gern dieses Buch lesen.
    Aus dem Blickwinkel von Susanne Matthiessen, die 1963 auf Sylt geboren wurde, bekam ich Einsichten in das Inselleben der 60er und 70er Jahre.
    Die Autorin wächst in einer Westerländer Kürschnerfamilie auf. Das Pelzgeschäft beherrscht das Leben der gesamten Familie. Alles dreht sich um die Rauchwaren, wird dem untergeordnet. Es ist von Entbehrungen die Rede - zu Beginn der 60er Jahre gab es noch kein mondänes Sylt! Der Großvater hatte sein berühmtes Pelzmodeimperium in den Sand gesetzt und starb zudem noch vollkommen unspektakulär an "Gas" (O-ton der Ehefrau).
    S. 42 "Von Prunk zu prekär brauchte es nur wenige Jahre."
    Die nächste Generation musste einen Neubeginn wagen. Sylt befand sich im Aufbruch! Die Zeit der Wirtschaftswunderjahre begann!

    Der Schreibstil von Susanne Matthiesen gefiel mir zu Beginn in der Leseprobe. Sie bezeichnet sich selbst als „Mitglied einer bizarren Schicksalsgemeinschaft" S. 7. Da hatte sie die Charaktere recht gut beschrieben - die Mutter, "Twiggy-Mutter" S. 45 (klein, aber tatkräftig und willensstark), die Großmutter (pragmatisch, wenig emotional). Doch im weiteren Verlauf geriet mir die Erzählung aus der Ich-Perspektive dann doch zu sachlich und unterkühlt. Der Blick hinter die Kulissen zeigt zwar viele Facetten, viel Prominenz wird angeführt. Es gleicht aber mehr einer schlichten Aneinanderreihung von Fakten und Ereignissen, die hin und wieder humorvoll vorgetragen werden, im Fall der „Sache mit der Lederhose" einen hohen Ekelfaktor bereithielten oder bei dem Auffinden der beiden Leichen Unverständnis bei mir erzeugten. Warum mussten die Kinder in dem Hotel, in dem das geschah, unbedingt dabei sein und alles hautnah erleben?
    So erhielt ich Einsichten auf die Bewohner der Insel, auf ihr Leben, auf ihre Privatsphäre, die sich bedingungslos dem Tourismus unterordnete. Selbst die Begegnungen mit berühmten Zeitgenossen hatten gewerbliche Hintergründe. Im Zusammenhang mit Gunter Sachs, der oft auf Sylt zu Gast war, wird auch der Niedergang der Pelzindustrie festgemacht. Seine Exfrau Brigitte Bardot wird vom Vater der Autorin wesentlich dafür verantwortlich gemacht. S. 129 „Brigitte Bardot war der Anfang vom Ende. Sie war wesentlich daran beteiligt, dass eine weltweit florierende, jahrtausendalte Traditionsbranche zum Einsturz gebracht wurde.“

    Susanne Matthiesen erzählt im Roman aus ihrer Kindheit wie aus der Gegenwart. Das Buch besteht aus Prolog, Kapiteln und Epilog. Die acht Kapitel tragen die Überschriften „Die Sache mit...“ (und dann der Name eines Pelzes und in einem Fall eine Lederhose).

    Mit Vor- und Nachwort vermittelte mir die Autorin umfassendere Einblicke in die gesellschaftliche Entwicklung von Sylt. Hier spannt sie den Bogen vom Damals zum Jetzt. Das gelingt ihr sehr gut. Hier zeigen sich ihre Sorgen über die Art und Weise der Verdrängung der einheimischen Bevölkerung, die steigenden Immobilienpreise, die touristische Vermarktung durch die Verwirklichung von Luxusbauprojekten, die Ausbeutung der Insel.

    Fazit:
    Unterhaltungsliteratur mit gesellschaftspolitischem Hintergrund, der zumindest zum Nachdenken anregen sollte.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tine G., 27.06.2020

    Als Buch bewertet

    Susanne Mathiessen nimmt uns mit ins Sylt der 60ger und 70ger Jahre. Sie berichtet über ihre Kindheit auf der Insel und beschreibt auf eine liebevolle und informative Art wie sich aus einer schon immer besonderen Insel ein Status der Extravaganz entwickelt hat.
    Die Autorin wächst in einer Pelzdynastie auf. Aus heutiger Sicht undenkbar, einen Pelzmantel zu kaufen, galt es in der damaligen Zeit als Statussymbol der Reichen und Schönen. Mit lustigen Anekdoten blicken wir ein bisschen in die Welt der Stars, Politiker und Industriellen. Sie beschreibt ein Sylt das noch den Einheimischen gehörte und es kommt ein wenig Wehmut rüber. Die echten Sylter sterben aus und die reichen Landeier übernehmen nach und nach die Insel, indem sie alles an Immobilien aufkaufen und neu bauen. Nur nach der Sommersaison gehört Sylt wieder den Insulanern.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch ich gehöre zu den Touristen die diese schöne Insel überfallen und konnte mich in Westerland und Umgebung wieder finden. Allerdings hat für mich der damalige Flair doch erheblich nachgelassen, umso schöner zu lesen wie stilvoll doch alles war.

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  • 2 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 13.09.2020

    Als Buch bewertet

    Susanne Matthiessen hat mit "Ozelot und Friesennerz" einen Roman über ihre Sylter Kindheit in den 1970er Jahren verfasst. Sie schreibt über lustige, aber auch bedenkliche Geschehnisse mit ihrer besten Freundin. Man kann hier oft über die gemeinsamen Streiche lachen. In diesem Roman spiegelt sie den Wandel dieser Insel zur Ferienidylle der Superreichen. Ihre Erlebnisse mit der Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Unterhaltung beschreibt sie auf lockere Art. Man begegnet hier dem letzten Sohn der Familie Krupp ebenso wie Gunter Sachs. Diese prominenten Menschen werden hier auf unterhaltsame Art vorgestellt. Man lernt sie so kennen, wie sie wirklich waren - jenseits der Presse. Denn die Autorin hat sie alle persönlich kennengelernt. Ihre Erlebnisse stellen den Mensch in den Vordergrund - nicht das Presseobjekt. Susanne Matthiessen schreibt über die Prominenz mit Respekt. Bis auf eine Person: Brigitte Bardot. Diese war für ihre Familie ein Feindbild - denn sie setzte sich damals als erste Person für den Tierschutz und gegen Pelze ein. Dabei hat sie nicht ein "traditionelles Handwerk" zerstört - nein, sie hat Millionen Tieren das Leben gerettet. Dafür verdient sie Achtung. Da Familie Matthiessen Eigentümer des bekanntesten Pelzgeschäftes auf Sylt und als Kürschner ihr Geld verdienten, sahen sie es anders. Bei Susanne Matthiessen hat man hier das Gefühl, sie sieht es noch heute anders. Und dies stört mich gewaltig. Ich hatte ein Buch mit Kindheitserlebnissen erwartet. Aber über die Hälfte des Buches ist Werbung für Pelze. Diese werden als "Kunstwerke" oder "traditionelle Kleidung, da schon von Steinzeitmenschen getragen" bezeichnet. Es wird ausführlich darauf eingegangen, wie schwer es ist aus x Tieren die richtigen Felle auszusuchen, damit der Mantel von der Farbe schön gleichmäßig aussähe. Oder wie schön Ozelot zu verarbeiten ist.. Diese Glorifizierung der Kürschnerei gehört nicht in die heutige Zeit. Frau Matthiessen hätte erwähnen können, was ihre Eltern beruflich taten - aber das hätte reichen müssen. Den Platz für diese Lobhudelei hätte sie sich sparen können und diese Seiten mit mehr Erlebnissen mit Freundin, Gästen und Prominenz füllen können. Kurz gesagt: Mehr Friesennerz und weniger Ozelot wäre wünschenswert gewesen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela W., 10.09.2020

    Als Buch bewertet

    Ein sehr interessantes Cover mit verschiedenen Menschen. Sehr passend zur Insel und auch zum Inhalt des Buches.

    Inhalt:
    Sonne, Freiheit, Champagner: In den Siebzigerjahren lassen Stars, Politiker und Industriegrößen des Wirtschaftswunderlands, aber auch viele andere Inselurlauber, den Alltag am Strand hinter sich — und findige Sylter Unternehmer legen den Grundstein zu sagenhaftem Reichtum.
    Für Susanne Matthiessen ist das Sylt ihrer Kindheit ein faszinierender, aber auch gefährlicher Abenteuerspielplatz, bevölkert von außergewöhnlichen Menschen, in vielem typisch für diese Zeit. Von all diesen Begegnungen, aber auch dem schmerzhaften Verlust der Heimat erzählt die Autorin mit großer Leichtigkeit, scharfem Blick und Humor.
    Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen von Deutschlands beliebtester Ferieninsel: Sylt.
    Die Bundesrepublik gespiegelt auf einer kleinen Insel.


    Meine Meinung:
    Ein sehr interessantes Buch über den Wandel, der aus einer ruhigen Nordseeinsel ein Urlaubsparadies für die High Society machte.
    Die Entwicklung der Geschehnisse auf Sylt werden sehr detailliert und realistisch dargestellt. Alles gespickt mit einer Brise Humor.
    Für mich war es wirklich interessant zu lesen, wie es vor dem großen Wandel auf Sylt zuging. Wie die Menschen auf der Insel alles versuchten um Touristen anzulocken. Auch die Zeit des Wandels wird sehr gut dargestellt. Man hat die Bilder der noblen Restaurants und Hotels und deren Bau sehr genau vor Augen. Wirklich toll beschrieben. Auch die Entwicklung des Lebens der „Ureinwohner“ wird toll beschrieben. Obwohl ich diese Entwicklung echt erschreckend finde, denn die Einheimischen wurden mehr und mehr von der Insel „vertrieben“ und das wird auch nicht mehr zu stoppen sein.

    Fazit:
    Ein interessantes Buch über den Wandel der Zeit, der einen sehr nachdenklich zurücklässt. Klare Leseempfehlung, volle 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra S., 27.06.2020

    Als Buch bewertet

    Bei „ Ozelot und Friesennerz“ von Susanne Matthiessen handelt es sich um einen Roman einer Sylter Kindheit.

    Klappentext übernommen:
    Sonne, Freiheit, Champagner: In den Siebzigerjahren lassen Stars, Politiker und Industriegrößen des Wirtschaftswunderlands, aber auch viele andere Inselurlauber, den Alltag am Strand hinter sich — und findige Sylter Unternehmer legen den Grundstein zu sagenhaftem Reichtum.
    Für Susanne Matthiessen ist das Sylt ihrer Kindheit ein faszinierender, aber auch gefährlicher Abenteuerspielplatz, bevölkert von außergewöhnlichen Menschen, in vielem typisch für diese Zeit. Von all diesen Begegnungen, aber auch dem schmerzhaften Verlust der Heimat erzählt die Autorin mit großer Leichtigkeit, scharfem Blick und Humor.
    Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen. Jede Seite habe ich regelrecht verschlungen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

    Hier werden sehr viele Themen angesprochen: Kindheit, Touristen, Immobilienpreise, Naturschutz, Luxusprojekte usw. Eben alles was die Sylter beschäftigt.

    Jedes Kapitel beginnt mit: Die Sache mit...... Die Autorin widmet sich in jedem Kapitel einem anderen Thema. Dies hat mir sehr gut gefallen, da man so als Außenstehender einen guten Einblick in das Leben, den Sorgen, Nöten usw. der Insulaner bekommt.

    Angefangen in ihrer Kindheit, beschreibt die Autorin die Entwicklung Sylts sehr gut, bildhaft und ausfürhlich. Durch den Ich - Erzählstil ist man als Leser mitten im Geschehen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass früher nicht alles, aber vieles besser war. Die Insel war in meinen Augen „ehrlicher“. Denn die Touristen waren wichtig und die Insel gehörten noch den Insulanern, nicht wie heute den Reichen.

    Ich empfehle dieses Buch weiter.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Insta.amreading, 17.07.2020

    Als Buch bewertet

    "Nichts ist verloren. Wir müssen uns nur erinnern."

    Als Nordlicht, das noch nie auf Sylt war, aber fast alle Familienurlaube auf einer Nordseeinsel verbracht hat, war ich auf diesen Roman sehr gespannt, umso mehr, weil er auf wahren Ereignissen beruht.

    Von Sylt geht ja immer noch ein gewisser Mythos aus, der die Insel zu etwas Besonderem und Exklusivem macht, von dem wir Normalos nicht viel mitbekommen (ausser dem, was man in der Klatschpresse lesen kann). Dieser Mythos findet sich auch in den Anekdoten wieder. Ausgehend von dem Pelzgeschäft der Familie Matthiessen werden viele kleine Geschichten erzählt, die sich nicht nur um die Schönen und Reichen der Society während der Wirtschaftswunderzeit drehen, sondern auch um die Insulaner und die Veränderung der Insel von einer rauhen Naturschönheit zu einem hochgestylten Investitionsobjekt, bei dem die Insel selbst zur "folkloristische[n] Kulisse" degradiert wurde.

    Die Kombination aus faszinierenden Geschichten der High Society (und von Insulanern, die einfach echte Typen sind) der 70er Jahre, gesellschaftskritischen Aspekten wie Cancel Culture und Gentrifizierung, Humor und Lokalkolorit hat mir sehr gut gefallen, genauso wie die Leichtigkeit des Schreibstils der Autorin. Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, habe gelacht, den Kopf geschüttelt und mich über den Ausverkauf der ursprünglichen Insel geärgert... und ich will nun wieder an die Nordsee, aber nicht nach Westerland.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 20.06.2020

    Als Buch bewertet

    Das Sylt der 70er Jahre

    Mit ihrem Buch „Ozelot und Friesennerz“ gibt die Journalistin und Autorin Susanne Matthiessen einen interessanten Einblick in das Leben auf Sylt in den 70er Jahre. Sie selbst wurde in Sylt geboren und ist dort aufgewachsen. Sie beschreibt die Veränderungen und lässt ihre Leser in die Vergangenheit blicken.

    Äußerst authentisch und unterhaltsam berichtet die Autorin über ihre Kindheit, über das typische Inselleben. Mit Sylt verbindet vermutlich so ziemlich jeder Deutsche eine Urlaubsinsel, die vom Tourismus lebt und genau so beschreibt Susanne Matthiessen, das Leben der Insulaner. Auch ihre Eltern haben neben dem Berufsalltag – sie hatten ein Pelzgeschäft – in der Saison Zimmer vermietet und mit den Touristen und vom Tourismus gelebt.

    Der Schreibstil ist humorvoll, teilweise aber auch typisch nordisch trocken und direkt mit den ersten Seiten hat mich die Autorin mit ihrem Erzählungen direkt für sich eingenommen, da sie in leichter Sprache aus der ich-Perspektive berichtet. Amüsante Anekdoten laden zum Schmunzeln ein. Durch bildhafte Beschreibungen hat man die Insel direkt vor Augen und wenn man die Insel dann auch noch genau aus dieser Zeit kennt, über die berichtet wird, macht das Buch einfach Spaß.

    Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und beim Lesen den Ausflug auf die Insel und in die Vergangenheit genossen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    blubb97, 20.06.2020

    Als Buch bewertet

    Sylt - Die Insel der Reichen und Schönen. Heute hat es diesen Charme etwas verloren, aber in den 70er und 80er Jahren hatte die Insel ihre Glanzzeit. Susanne Matthiessen, eine gebürtige Sylterin (übrigens mittlerweile eine unmögliche Situation) beschreibt mithilfe von teilweise lustigen, teilweise etwas traurigen Anekdoten, das Leben auf Sylt in diesen Glanzzeiten. Ihre Eltern besaßen einen Pelzladen, in der die High Society Ein- und Aus gingen. Das Gläschen Sekt darf natürlich nicht fehlen.
    Das wirklich Überraschende und in Erinnerung bleibende ist jedoch der Epilog, in dem die Autorin beschreibt, wie die Situation heutzutage auf Sylt ist. Von der tollen Glanzzeit ist leider nichts mehr von zu spüren und die Sylter Eingeborenen können sich ihre eigene Insel nicht mehr leisten.

    In diesem Buch schafft es die Autorin, einen tollen Rundumblick über die Gesellschaft von Sylt zu geben. Sowohl Gestern als auch Heute. Die Personen sind sehr schön charakterlich beschrieben und durch die amüsanten Passagen macht das Lesen sehr viel Spaß.

    Auch wenn ich anfangs nicht unbedingt überzeugt war von dem Buch, so hat mich das Lesen vom Gegenteil überzeugt und es hat sich wirklich komplett gelohnt. Ein insgesamt sehr tolles Buch.

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  • 5 Sterne

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    Mandel61118, 15.06.2020

    Als Buch bewertet

    Sylt ganz persönlich

    Das Cover des Buches ziert ein typisches Foto der 70er Jahre, das mich stark an alte Fotos in meinen eigenen Familienalben erinnert.

    Die Autorin Susanne Matthiessen erzählt in ihrem Buch von ihrer Kindheit auf Sylt, einem Sylt, das ganz anders war als heute. Die Einwohner hatten eine andere Mentalität, ein anderes Denken, es war eine ganz andere Welt. In den Siebzigern war Sylt noch kein überteuerter Ferienort mit Luxushotels. Die Autorin schildert eindrucksvoll, dass es damals üblich war, dass jede Familie zahlenden Gästen einfach das Familienschlafzimmer überließ, um dann selbst im Wohnzimmer auf der Couch zu schlafen bzw. die Kinder im Garten zelten zulassen.

    Susanne Matthiessen schildert viele Anekdoten und Erlebnisse ihrer Kindheit. So wurde sie z.B. als Baby einmal von ihren Eltern an Feriengäste ausgeliehen – heute sind derlei Vorkommnisse undenkbar.

    Der Schreibstil und die Sprache sind humorvoll, packend und unaufgeregt. Es macht Spaß, Matthiessens Kindheitserinnerungen auf sich einwirken zu lassen. Aber auch wehmütigere Klänge, wie der Wandel und die Veränderungen der alten Heimat, kommen zum Tragen.

    Insgesamt ein schön geschriebenes Buch, das mich gut unterhalten hat.

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  • 5 Sterne

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    Bibliothekarin, 22.06.2020

    Als Buch bewertet

    Spritzig und mit viel Humor schildert uns Susanne Matthiessen , die Entwicklung von Sylt, von der kleinen beschaulichen Insel zum Promihotspot. Das Buch erzählt Sylts Geschichte der 60ziger und 70ziger Jahre. Auch ich bin Anfang der sechziger Jahre geboren und konnte meine Kindheitserinnerungen in vielem wiederfinden, obwohl ich nicht auf Sylt aufgewachsen bin, denn der Fremdenverkehr hielt in allen Regionen Deutschlands Einzug. Die Veränderungen von Sylt schildert Susanne Matthiessen sehr genau. Viele Häuser und Grundstücke wurden an Promis, Politiker und Immobilienspekulanten verkauft. Dadurch zogen viele Promis aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik nach Sylt. Das Leben von Sylt änderte sich kolossal. Die Autorin lässt uns in ihr ganz privates Leben blicken, und gibt Anekdoten zum Besten. Ich konnte mir das Leben auf Sylt im Wirtschaftswunderland sehr gut vorstellen.
    Das Buch hat mir schöne Lesestunden geboten und es machte mir wirklich Spaß zu lesen. Der Schreibstil von Frau Matthiessen ist sehr humorvoll und ließ mich häufig schmunzeln. Für Sylt Liebhaber ist das Buch auf jeden Fall sehr zu empfehlen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 25.07.2020

    Als Buch bewertet

    Susanne Matthiessen ist mit diesem Debütroman ein wunderbares Buch gelungen, das die Zeiten deutscher Geschichte in den 50er - 70er Jahren auf Sylt beschreibt.
    Man merkt direkt, dass die Autorin aus ihrem Heimatort erzählt, aus ihrer Kinderzeit auf Sylt und der ganzen tragisch-komischen Situation der damaligen Jahre. Die Autorin gibt zudem tiefe Einblicke in ihr Familienleben und im Wandel der Zeit durch den großen Boom, den Sylt damals kennenlernte als der Tourismus die Insel heimsuchte und die Prominenz dort große Geldmengen ausgab. Der Wirtschaftsaufschwung in den 60er Jahren änderte auch die Familienkonstellationen, die Kinderzimmer wurden in Ferienzimmer umgewandelt und alles wurde nach den Geldeinahmen an zweiter Stelle platziert.
    Doch dieser ganze Boom hatte auch seine negativen Auswirkungen und in Kürze konnte sich kein Einheimischer mehr auf Sylt etwas leisten, da alles in schwindelerregende Preise anstieg.
    Dies alles beschreibt die Autorin sehr lebendig und humorvoll mit einer nostalgischen Ader. Lesenswerte Unterhaltungsliteratur mit gesellschaftspolitischem Hintergrund vom Feinsten.

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  • 5 Sterne

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    Ecinev, 11.07.2020

    Als Buch bewertet

    Susanne Matthiessen geboren auf Sylt erzählt von ihrer Kindheit während des Wirtschaftswunders in den 70er Jahren auf der Insel der Reichen und Schönen. Die Eltern sind Pelzhändler, die Kinder werden überwiegend sich selbst überlassen 'mach uns bloß keinen Ärger'. Während der Hochsaison wird jede helfende Hand gebraucht. Die Familie rückt zusammen um Platz für die Feriengäste zu schaffen.

    Auch die Eltern ihrer Freunde sind beschäftigt das Wirtschaftswunder am laufen zu halten, die Kinder verbringen ihre Zeit am Strand aber auch in Geschäft der Eltern auf der Friedrichstraße. Verpackt in 8 Kapitel werden die Erinnerungen an die 70er Jahre auf dieser schönen Insel wach.

    Im Vor- und Nachwort wird gnadenlos mit der Gegenwart abgerechnet, einer Zeit wo die Insel zunehmend von Investoren bevölkert wird und die Insulaner von der Insel vertrieben werden da es keinen bezahlbaren Wohnraum mehr gibt.

    Gelesen habe ich dieses Buch während eines Kurzurlaubs auf Sylt wo ich selbst die Veränderungen erleben konnte und die neuen Bausünden sehen konnte.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    pw, 17.06.2020

    Als Buch bewertet

    Eine Sammlung außergewöhnlicher Geschichten

    In „Ozelot und Friesennerz“ erzählt Susanne Matthiessen Geschichten aus dem Sylt der 70er Jahre. Das macht sie ziemlich gekonnt. Sie selbst ist auf Sylt geboren und hat in genau der Zeit dort ihre Kindheit verlebt. Ihre Geschichten sind witzig und schockierend zugleich. Sie erzählt sowohl aus der Sicht eines Kindes als auch mit dem augenzwinkernden Verstand eines Erwachsenen. Sie charakterisiert oft mit nur wenigen Worten sehr treffend, z. B. „Schenkelschande und Bauchblamage“.

    Ich selbst habe keinerlei Beziehung zu Sylt. Deshalb war ich zunächst skeptisch, ob mich dieses Buch wirklich unterhalten oder berühren könnte. Ich lese jedoch gern spannende und kuriose Geschichten aus anderen Zeiten, und genau die habe ich hier gefunden und ganz nebenbei eine Menge über Sylt erfahren.

    Als zentraler Ort – oder besser gesagt als zentrale Institution – fungiert dabei das elterliche Pelzgeschäft in Westerland, in dem alles einkauft, was Rang und Namen hat. Alle Kapitel tragen die Überschrift „Die Sache mit dem/der …“, wobei jeweils eine bestimmte Pelzsorte genannt wird, z. B. „Die Sache mit dem Seelöwenpelz“, „Die Sache mit der Luchskatze“ und so weiter. Diese spielt dann zwar meistens im Verlauf der Geschichte eine wichtige Rolle, lässt jedoch genügend Raum für viel mehr. Die Pelze bilden also einfach den roten Faden für das Buch.

    Die Geschichten basieren auf wahren Begebenheiten und nebenbei schweift die Autorin immer wieder in historische Fakten ab – nach meinem Geschmack in passender Dosierung. Sie nimmt jeweils rechtzeitig die Kurve zurück zur Story. Schon das erste Kapitel „Die Sache mit dem Seelöwenpelz“ – fast ein Krimi – ist ein gutes Beispiel dafür.

    Allerdings würde ich dieses Buch nicht wirklich als Roman bezeichnen, wie der Untertitel „Roman einer Sylter Kindheit“ ausweist. Die Kapitel sind in meinen Augen eher einzelne Geschichten. Und so ausgesprochen gut mir die auch gefallen, so schwach finde ich Prolog und Epilog. Diese hat die Autorin offensichtlich als Klammer gedacht, um alles zusammenzuhalten.

    Sie beschreibt im Prolog, wie sie heute Sylt besucht, dort an einer typischen Feierlichkeit teilnimmt und alte Freunde und Bekannte wiedertrifft. Nach acht Kapiteln mit den eigentlichen Storys aus ihrer Kindheit kommt sie im Epilog wieder auf die Gegenwart zurück und beschwert sich seitenweise über die heutige Sylter Lokalpolitik. Ich kann verstehen, dass ihr das alles sehr am Herzen liegt und dass da die Journalistin „durchbricht“. Aber meiner Meinung nach schmälert es die Wirkung der tollen Storys.

    Fazit: Dieses Buch ist eine Sammlung außergewöhnlicher Geschichten, die den Leser auf eine kurzweilige Reise ins Sylt der 70er Jahre mitnehmen. Wer gern unterhaltsame Geschichten liest, wird es lieben. Den Prolog und den Epilog kann man getrost weglassen.

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  • 4 Sterne

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    Milli11, 04.08.2020

    Als Buch bewertet

    Sylt – eine Kindheit im Luxus-Pelzgeschäft

    Ich bin etwas jünger als die Autorin, aber viele Begebenheiten und Persönlichkeiten, in denen sie in ihren Anekdoten erzählt, sind mir auch gut bekannt.

    Das Buch ist kein Roman im üblichen Sinn, sondern besteht eher aus einzelnen Skizzen, die unterschiedliche Zeiten aus der Kindheit der Autorin beschreiben. Sie lebt mit ihren Eltern auf Sylt, die Eltern betreiben ein luxuriöses Pelzmodengeschäft und vermieten nebenbei ihr Haus an Feriengäste. Dabei fallen die Kinder ein Stück weit hintenunter, was aus heutiger Sicht schon nahezu an Kindeswohlgefährdung grenzen würde, war damals völlig normaler Alltag. Und es bot den Kindern ein beträchtliches Stück mehr an Freiheit, als es heute in vielen Familien üblich ist. Allerdings war das Leben der Eltern auch nicht nur Heiterkeit, der Dienst an den zwar meist sehr reichen, aber auch nicht unkomplizierten Kunden samt abendlicher Betreuung und Unterhaltung muss zumindest in der Saison auch extrem anstrengend gewesen sein.

    Nebenbei erfährt man einiges über die damals Schönen und Reichen und ihre Eigenheiten, Probleme und Problemchen. Wie z. B. „Was schenkt man der besten Freundin, wenn diese immens reich ist, alles hat und sich alles leisten kann?“. Auch das gibt es in dieser Form schon lang nicht mehr und ein bisschen Wehmut schwingt auch immer mit.
    Aber nun hat der Zeitgeist das Pelzgeschäft schon lang in den Ruin geschickt, das Elternhaus ist verkauft und neue Ferienhäuser stehen dort, die Kinderfreunde betreiben mal sehr, mal etwas nicht ganz so lukrativ ihre Hotels und Ferienappartements und haben auch mit der Kehrseite des großen Tourismusbooms zu kämpfen. Wer alles an Wohnraum an die Touristen vermietet, entzieht damit auch seinen Angestellten den Wohnraum und muss sich nicht wundern, dass Handwerker und Reinigungspersonal knapp werden.

    Diese Probleme des Tourismus, die ja nicht nur auf Sylt, sondern auch in bestimmten Alpendörfern und sonstiges Hotspots auftreten, behandelt die Autorin in Pro- und Epilog. Aber die Genehmigungen für Luxushotels und –resorts im Naturschutzgebiet fallen ja nicht vom Himmel, sondern werden eben von den Behörden und Politikern der einzelnen Kommunen erteilt, die wiederum von der örtlichen Bevölkerung gewählt werden. Wenn es da keine Proteste gibt gegen den Ausverkauf der Insel, verdienen offenbar noch zu viele sehr gut daran.

    Gut gefällt mir der etwas lakonische Schreibstil, die Zeiten waren damals eben so, haben sich deutlich geändert und lassen sich nicht mehr zurückdrehen.
    Für dieses durchaus unterhaltsame Bild der westdeutschen goldenen Zeiten von mir sehr gute 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

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    Rabentochter, 23.06.2020

    Als Buch bewertet

    Nostalgisch

    Wie ist es, wenn man während der 1970er Jahre auf einer Insel aufwächst? Und was, wenn diese Insel dann auch noch Sylt ist und die Eltern Inhaber eines gut gehenden Pelzgeschäftes? Susanne Matthiessen erzählt davon, wie sie es erlebt hat und vor allem, was sie erlebt hat. Zwischen freiheitliebenden Hippies, Promis aus Funk und Fernsehen und den eigenen dauerhaft auf’s Geschäft bedachten Eltern wurde sie auf einer der schönsten deutschen Inseln groß. Sie ist ein Teil der Insel und die Insel ein Teil von ihr.
    Sehr eindrucksvoll erzählt sie von Kunden, Geschäftspartnern, Gästen und den großen und kleinen Katastrophen, die mit allem einher gehen. Oft kann man dabei ein Augenzwinkern herauslesen. Matthiessen versteht es den richtigen Ton zu treffen und es fällt nicht schwer, sich die bunte, verrückte Welt von damals vorzustellen. Da Matthiessens Eltern früher Inhaber eines Pelzgeschäftes waren, wird auch viel über die Beschaffenheit, Qualität und Verarbeitung von Fellen und Pelzen berichtet. Dies geschieht mit einem fast wehmütigen Unterton, als wünsche man sich die Glanzzeit der Insel zurück. Da es heute geradezu verpöhnt ist, Pelz zu tragen, finde ich diese Nostalgie etwas schwierig und aus meiner Sicht nicht angebracht. Sicher sind Echtpelze von ganz anderer Handhabung und Qualität als das künstliche Pendant aber man sollte meiner Ansicht nach lieber froh sein dass dieses Kapitel der Tierquälerei hinter uns liegt als es nostalgisch zu verklären.
    Abgesehen davon ist das Buch durchaus sehr unterhaltsam und sehr gut zu lesen. Man möchte es gar nicht mehr aus der Hand legen, weil es so unterhaltsam ist.
    Im letzten Kapitel freilich, das sich mehr der aktuellen Situation der Insel widmet, werden durchaus die ernsten Töne in den Vordergrund geschoben und der „Ausverkauf der Insel“ durchaus kritisch betrachtet. Wo fängt der erste Insulaner an, wo hört er auf und was tut er gegen die eigene Vertreibung und das eigene Aussterben? Das letzte Kapitel ist das ernsteste des Buches, wobei auch erwähnt werden muss, dass die Autorin auch die anstrengenden Seiten der 70er Jahre nicht verschweigt. Allerdings hält sich alles gut die Waage und bietet einen offenen und hautnahen (so fühlt es sich zumindest an) Einblick in das Inselleben, wie es wohl nur eine Syltgeborene geben kann.
    Fazit: Sehr eindrückliches, faszinierendes Portrait des Sylts der 1970er Jahre. Mir war es gegenüber der Pelzindustrie nicht kritisch genug, auch wenn der Pelzmantel vielleicht mal zu Sylt gehört haben mag wie Wind und Nordsee.

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