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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suzann K., 10.07.2022

    Als Buch bewertet

    Tiefgründig und emotional
    "Schallplattensommer" von Alina Bronsky ist nicht mein erstes Buch der Autorin und auch hier hat sie mich nicht enttäuscht.
    Maserati wohnt auf dem Dorf und ist das einzige Mädchen weit und breit. Sie hilft ihrer Oma beim bewirtschaften einer Gaststätte und ist eigentlich fast nur am arbeiten. In eine alte Villa nebenan zieht eine reiche Familie ein und die beiden Jungs, Caspar und Theo, bringen Maserati mit ihren Fragen aus ihrem schwer gehüteten Gleichgewicht.
    Es ist kein sommerlich leichter Wohlfühlroman, wie man vielleicht anhand des Covers annehmen könnte, da jeder der Charaktere wirkliche Probleme mit sich trägt. Auch die Protagonistin ist kein sympathisches Mädchen, sie ist unfreundlich, abweisend, ja oftmals beleidigend. Aber von Anfang an möchte man wissen, was dahinter steckt und warum sie so geworden ist. Trotz allem ist sie eine sehr gelungene Protagonistin, deren Gedanken und Gefühle man nachvollziehen kann. Auch die beiden Jungen sind großartig gezeichnet; Menschen mit Ängsten, Gefühlen und Emotionen. Und davon gibt es in diesem Buch sehr viele, die Handlung ging vor diesen vielschichtigen Menschen fast unter.
    Es wird nicht alles erklärt und aufgeklärt, aber mich stört das nicht, ich habe mir da mein eigenes Bild schaffen können. Für mich war dieses Buch eine echte Überraschung und ein Highlight der Bücher diesen Sommers.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tobias K., 17.05.2022

    Als Buch bewertet

    “Das einzige Mädchen im Umkreis von 13 Kilometern“
    Alina Bronsky entpuppt sich in ihrem neuen Roman „Schallplattensommer“ wieder einmal als sehr gute Alltagsbeobachterin und als jemand mit Blick für die feinen Zwischentöne in menschlichen Beziehungen. Sehr differenziert und feinfühlig werden die Beziehungen von Maserati zu ihrer Oma und zu den beiden neu hinzugezogenen Nachbarjungen Theo und Caspar aufbereitet, und das dieses Mal ohne den typischen Bronsky-Erzählton. Es geht dieses Mal nicht schwarzhumorig, scharfzüngig und bissig zu, sondern einfühlsam und gefühlsgeladen (vgl. frühere Rezensionen). Sie schließt damit an ihre Erzählung „Das Geschenk“ an, in der sie ebenfalls sehr feinsinnig und tiefgründig schreibt (vgl. eine frühere Rezension). Und mir gefällt das sehr, es zeigt nämlich einmal eine andere Seite der Autorin. Und verdammt nochmal, Alina Bronsky kann einfach genial schreiben. Das zeigt sich auch in diesem Buch, das ich mit viel Interesse gelesen habe.
    Besonders gefallen hat mir die Protagonistin mit dem ungewöhnlichen Namen Maserati. Bei ihr handelt es sich um ein intelligentes Mädchen, das eine glänzende Zukunft haben könnte, doch sie ist komplett eingebunden in die Gastronomie und schmeißt zusammen mit ihrer Oma ein kleines, feines Restaurant. Sie ist bald 18 Jahre alt und hat auch mit ihren Gefühlen für das andere Geschlecht zu kämpfen, so ist sie zwischen ihrem ehemaligen Mitschüler Georg und den Neuankömmlingen Theo und Caspar hin- und hergerissen. Gleichzeitig wird deutlich, dass die Oma von Maserati krank zu sein scheint, doch das schwingt nur zwischen den Zeilen mit. Typisch Bronsky eben! Und die Beziehung zu ihrer Oma ist keine einfache. Sie geht streng mit ihr um, bestimmt oft über sie. Gleichzeitig macht sich Maserati Sorgen um ihre Großmutter, kümmert sich liebevoll um sie. Während des Lesens entstehen Fragen: Was stimmt mit der Oma nicht? Wer ist Lenchen? Was hat es mit der Schallplatte auf sich? Was ist Theos Geheimnis? Welche Beziehung hat Maserati zu ihrer Mutter? Dies treibt die Handlung voran. Sehr gelungen! Und was mich besonders überzeugt hat: Vieles wird nicht einfach direkt ausgesprochen, sondern es werden Interpretationsspielräume eröffnet. Das macht Literatur aus!
    Nicht zuletzt ist auch die Atmosphäre lobenswert, die bei der Lektüre erzeugt wird. Die Umgebung, in der die Handlung spielt, ist idyllisch, die Naturbeschreibungen sind malerisch. Es entsteht eine Art „Sommerfeeling“ während des Lesens.

    Fazit: Wer Romane der Autorin kennt, wird womöglich über den neuen Erzählton überrascht sein. Mir hat dieser Schreibstil sehr zugesagt. Ich empfehle den Roman dringend weiter und vergebe 5 Sterne! Bronsky beschreibt sehr differenziert und feinfühlig die zwischenmenschlichen Beziehungen, treibt die Handlung geschickt durch offene Fragen voran und lässt auch Spielraum für Interpretation.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 21.04.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Covergirl statt Landmädchen?

    Maserati fällt in ihrem Dorf nicht nur aufgrund ihres Namens auf, sondern weil sie nahezu das einzige junge weibliche Wesen in der Umgebung ist. In der Gaststätte der Großmutter kellnert sie, doch hat sie das überhaupt nötig? Was ist ihr Geheimnis?

    Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung, so dass wir als Leser einen guten Überblick über die Figuren haben.

    Mir haben am Roman vor allem die Schilderungen von Sommer, Ferien und Idylle gefallen, auf die man beim Lesen einfach Lust bekommt. Zudem werden Themen wie erste Liebe, Freundschaft, Pflege von Angehörigen und mehr beleuchtet, was fast ein wenig viel für dieses schmale Buch ist. Und immer kommt alles mit leisen Tönen und eher zwischen den Zeilen.

    Maserati als Hauptfigur fand ich einfach klasse, da sie trotz allem für das bisschen Familie, was ihr geblieben ist, alles gibt. Ihre leicht schnoddrige Art symbolisiert hervorragend den Teenager, der mitten in der Findungsphase steckt.

    Mein liebster Charakter war jedoch die Oma, die manchmal doch mehr mitbekommt als man glauben mag. Und ihre Kochkünste, sowie ihr Eifer und Fleiß sind legendär.

    Von den drei Jungen hat mir persönlich am besten Georg gefallen, weil er ohne wenn und aber für andere da ist. Die anderen beiden haben natürlich ihre Päckchen zu tragen und dennoch habe ich sie so ein wenig als verwöhnte Jungs empfunden, die zu sehr in Watte gepackt werden. Caspers Spitznamen für Maserati hingegen sind einfach nur herrlich lustig.

    Fazit: Gelungene Lektüre vor allem für junge Leute in der Entwicklungsphase. Unterhaltsam, aber nicht unbedingt ihr bestes Buch.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 27.05.2022

    Als Buch bewertet

    Ich kenne schon andere Bücher dieser Autorin und war sehr gespannt auf Ihr neues Werk. Es hebt sich durch den Schreibstil etwas von den anderen Werken ab,ist aber dennoch sehr lesenswert.
    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die siebzehnjährige Maserati (ein eigenwilliger Name für ein Mädchen), die zusammen mit ihrer Großmutter eine Gaststätte betreibt. In ihrer Familie gibt es ein dunkles Geheimnis, was aber immer unter dem Deckel gehalten wird. Da ihre Großmutter gesundheitlich (geistig) nicht immer auf der Höhe ist, fühlt sich das Mädchen für sie verantwortlich.
    Als in dem kleinen Ort eine alte Villa, die lange leer gestanden hat, neue Besitzer findet, wird ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt. Es handelt sich um eine Familie mit zwei Söhnen, die altersmäßig zu Maserati passen. In ihrem Besitz gibt es eine alte Schallplatte,auf deren Cover eine Frau ist, die Maserati wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Dadurch gibt es viele Fragen und so ist Maserati gezwungen, sich den Dämonen ihrer Vergangenheit zu stellen.
    Ich habe die Geschichte dieses Sommers voller Spannung verfolgt und mich dabei mit den Protagonisten verbunden gefühlt. Da das Buch über weniger als 200 Seiten verfügt, werden einige Themen nur angerissen, andere bleiben völlig unerwähnt, was ich ein bisschen schade finde. Andererseits bleibt so viel Raum für eigene Spekulationen und ich denke, das ist auch die Absicht der Autorin gewesen.
    Mir hat das Buch gut gefallen und ich vergebe eine Leseempfehlung verbunden mit vier Sternen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 12.04.2022

    Als Buch bewertet

    Schicksalhafte Begegnungen

    Als einziges Mädchen weit und breit und noch dazu mit dem ausgefallenen Namen Maserati lebt es sich mit einer dementen Großmutter, die den Lebensunterhalt mit einer kleinen Gaststätte betreibt, recht stressig. Kurz vor ihrem 17. Geburtstag tauchen Theo und Caspar auf, Söhne reicher Eltern, die von Maseratis Problemen keine Ahnung haben. Und da ist Georg, der taubstumme ehemalige Klassenkamerad, der für Maserati immer schon der Retter in der Not war. Aber da sind auch Geheimnisse, die so geheim gar nicht sind. Und Maserati will einfach nur schnell volljährig werden, bevor doch noch alles schiefgeht …

    Dieses Buch ist unendlich traurig und zugleich wunderschön! Man kann so oft schmunzeln und breit grinsen, weiß aber genau, dass das eine Art Galgenhumor ist. Immer wieder wird das Herz schwer und man möchte in die Geschichte springen und helfen. Maserati ist ein Mädchen, dem die Kindheit in gewisser Weise gestohlen wurde. Aber sie weiß auch, wer es gut mit ihr meint und wen sie schützen muss – und das mit allen Mitteln! Neben all ihren Pflichten, die sie sich selbst auferlegt hat, schafft sie sich kleine Inseln für sich allein. Sie könnte so schön unterm Radar fliegen, wenn da nicht das Leben einen Joker ausspielen würde und ihr in Form von neuen Nachbarn einen Streich spielte. Wird dadurch alles schlimmer? Oder doch besser? Oder einfach nur anders?

    Die Story ist durchweg wie mit einem Nebel durchzogen. Das meiste bleibt im Verborgenen, vieles wird nur angedeutet und so hat der Leser jede Menge Raum für Kopfkino und eigene Schlüsse. Doch gerade das Ungesagte wiegt schwer und spricht für sich. Das hat Alina Bronsky unbeschreiblich gut hinbekommen und damit ein Buch geschaffen, das das Zeug zum Highlight hat.

    Auf so wenigen Seiten so viel zu sagen, so viele Themen unterzubringen, so viel Mut zu machen, das ist eine ganz besondere Leistung. Die Pubertät, die (erste) Liebe, Drogen, Vernachlässigung, Demenz, Schulabbruch, die Macht der Medien - das sind nur einige der angeschnittenen Themen. Da ist jede Menge Stoff für Diskussionen und Gelegenheit, Dinge mal von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten.

    Ich mag Maserati sehr – sie ist ein starkes Mädchen, dem ich gern helfen möchte, dem ich aber auch zutraue, das alles ohne Zusammenbruch (auch nicht in späteren Jahren) zu meistern. Ich mag auch Theo und Caspar, auch wenn die beiden immer wieder jedes auch noch so kleine (aber gern auch die ganz großen) Fettnäpfchen treffen. Ich mag Georg, der ein herzensguter Mensch ist, aber auch Fehler hat und macht. Ich mag die Oma, die ganz eigene Ansichten hat, aber auch ein großes Herz – und nicht gerade wenig ertragen musste. Ich mag sogar Annabelle, auch wenn sie in ihrer Hilflosigkeit gern mal das Falsche tut und sagt.

    Ich habe mit diesem Buch einen Feriensommer erleben dürfen, war Gast bei Maserati und ihrer Oma, habe die Luft und den See gerochen und gespürt und bin wieder nach Hause gefahren. Ich hoffe, wenn ich wieder mal Urlaub da mache, existiert die kleine Gaststätte noch und ich erfahre, was die Zeit den beiden noch brachte. Bis dahin lasse ich fünf Sterne hier!

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus, 02.04.2022

    Als Buch bewertet

    Schade...

    Ich lese Bücher der Autorin Alina Bronsky sehr gerne und liebe ihren spitzfindigen Schreibstil und ihren sarkastischen und bissigen Humor. Schallplattensommer ist ein unterhaltsamer Roman, der aber leider weit unter ihrem Können bleibt.
    Der Schreibstil ist locker, leicht und flüssig. Das Buch lässt sich gut in einem Rutsch lesen.
    Die 17-jährige Maserati betreibt mit ihrer Oma zusammen ein Café in einem abgelegenen Feriendorf. Als in die Nachbarschaft eine neue und wohlhabende Familie zieht, gerät einiges in ihrem Leben durcheinander.
    Das Ende war meiner Meinung nach nicht sehr stimmig. Auch den Charakteren und deren Beziehungen untereinander fehlte es etwas an Tiefe und Klarheit.
    Alles in allem ist es ein gut geschriebener, unterhaltsamer Roman. Leider war ich durch den Vergleich mit ihren früheren Werken enttäuscht und habe vergeblich auf ihre besondere Art von Humor gewartet. Da ich großer Fan der Autorin bin, hoffe ich auf wieder bessere Werke.

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  • 5 Sterne

    Feliz, 13.04.2022

    Als eBook bewertet

    Das Cover finde ich auch dieses Mal wieder außerordentlich gelungen. Ich mag die Farbkombination aus einem hellen Orange, das an den Rändern des Buches in ein helles Blau übergeht, weil es dadurch wunderbar das Gefühl des Sommers ausstrahlt, ebenso wie das Ruderboot in der Mitte des Buches. Dabei geht die Gestaltung aber tiefer und verweist durch die Darstellung wunderbar auf den Inhalt ohne dabei zu viel oder zu wenig zu verraten.

    Die Geschichte klang erstmal gar nicht so spektakulär: Maserati ist es gewohnt, Aufmerksamkeit zu erhalten, schließlich ist sie in dem kleinen Ort das einzige weibliche Wesen unter 40 Jahren. Dabei will sie eigentlich nur in der kleinen Gaststätte ihrer Großmutter aushelfen und möglichst wenig auffallen, doch das ändert sich, als in das große Haus im Dorf wieder Bewohner einziehen. Die Cousins Theo und Casper sind zwar komplett unterschiedlich, ziehen Maserati aber trotzdem in ihren Bann. Doch dann fangen die beiden Fragen zu stellen, auf die sie keinesfalls antworten will und sie muss sich entscheiden, ob sie sich ihrer Vergangenheit stellt oder riskiert, ihr Leben, so wie sie es kennt, zu verlieren.

    Ich stelle jedes Mal wieder fest, wie sehr ich den Schreibstil von Alina Bronsky mag. Sie hat eine bewundernswerte Art, ohne viele Worte eine emotionale und tiefgründige Geschichte zu erzählen. Dabei ist der Schreibstil nicht einmal besonders emotional oder poetisch, aber für mich ist gerade die fast schon nüchterne Art, in der die Geschichte erzählt wird, der Grund, warum sie mich so packt und zum Nachdenken bringt.

    Das liegt aber auch an den Charakteren und der Geschichte. Maserati wirkt zunächst sehr abweisend und fast schon kalt, besonders im Umgang mit Theo und Casper. Das hat mich zu Beginn etwas irritiert und ich habe es ein wenig darauf geschoben, dass sie bei ihrer Oma in dem kleinen Ort wenige soziale Kontakte hat, aber damit lag ich wirklich gründlich falsch und habe mich ein wenig über meine eigenen Vorurteile geärgert. Gerade, dass man aber mit diesen konfrontiert wird, macht das Buch für mich so reizvoll. Ich hatte oft, dass Gefühl, zu wissen, was passiert und wie die Geschichte sich entwickelt, aber meistens hat sich die Geschichte dann doch etwas anders entwickelt, als erwartet. Ich mochte, dass der Schreibstil recht nüchtern bei der Beschreibung der Geschichte bleibt und nie versucht, emotional oder dramatisch zu werden, man aber dennoch ab einem gewissen Punkt mitfiebert und mitleidet. Die Jungs blieben für mich tatsächlich ein wenig wage und fast schon konturlos, aber genau das wirkte beabsichtigt und sorgt für mich dafür, dass man alles mögliche in die Geschichte projizieren kann.

    Alles in allem hat Alina Bronsky es mal wieder geschafft, mich mit ihrem Buch zu begeistern, obwohl es so kurz ist. Dennoch fasziniert mich die Geschichte und vor allem die Charaktere, sodass ich das Buch wirklich verschlungen habe und auch im Nachhinein noch über das Ende nachgedacht habe. Ich hätte mir fast gewünscht, dass die Geschichte noch länger gewesen wäre, aber vermutlich hätte sie dann nicht den gleichen Zauber gehabt.

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  • 5 Sterne

    Lea R., 06.06.2022

    Als Buch bewertet

    Von Alina Bronsky habe ich vor schon echt einigen Jahren das letzte Buch gelesen. Ich glaube, damals konnte die Autorin mich nicht so richtig überzeugen aber jetzt denke ich, dass ich damals vielleicht einfach noch zu jung war. Denn "Schallplattensommer" hat mich komplett in seinen Bann gezogen und ich hätte nie gedacht, dass in einem so kurzen Buch mit knapp 200 Seiten so viele Emotionen, Geschichten, Schicksalsschläge und so viel Leben steckt. Die Protagonistin Maserati fand ich großartig skizziert, ein junges Mädchen, auf deren Schultern die Last der Welt liegt und die sich mit so vielen Dingen herumschlagen muss und musste, die aber doch eigentlich ganz andere Dinge im Kopf haben sollte. Man konnte sich als Leser wahnsinnig gut in Maserati hineinversetzen, denn auch wenn die meisten von uns in diesem Alter wohl keine derartigen Lasten mit sich tragen mussten, so kennt doch jeder das Gefühl wenn einem alles zu viel wird und die Zeit für sich selbst auf der Strecke bleibt. Und viele kennen es sicherlich auch, wenn dieser Zustand zum Dauerzustand wird. Maserati wurde dadurch, obwohl sie für die anderen Charaktere im Buch vermutlich nicht ganz so leicht zu durchschauen war, total nahbar. Ich konnte mich total gut in sie hineinversetzen und ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen.
    Auch die anderen Charaktere waren sehr ausdrucksstark und echt, nichts wurde geschönt und romantisiert, sondern einfach ein echtea Leben mit echten Menschen skizziert.
    Die Handlung an sich fand ich auch total spannend und vielschichtiger, als ich es erwartet hätte. Vieles wird nur angedeutet oder ganz offen gelassen, aber das ist auch genau der Reiz an dem tollen Schreibstil der Autorin, der so viel Raum für die eigene Fantasie lässt, aber einem dennoch nicht das Gefühl gibt, zu wenige Informationen zu erhalten. Gleichzeitig fand ich die Handlung total unvorhersehbar und überraschend, was mir gut gefallen hat.
    Cover und Titel finde ich total stimmig zum Inhalt und auch zu den anderen Büchern der Autorin, bei denen die Cover ja auch immer etwas "anders" sind und sich von der breiten Masse absetzen. Selbiges kann man wohl auch zum Inhalt sagen.
    Für mich war "Schallplattensommer" ein total unerwartetes Highlight und ich werde Alina Bronsky in Zukunft definitv genauer im Blick behalten!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 16.03.2022

    Als eBook bewertet

    Maserati hilft ihrer Oma und bedient die Gäste, während die Oma in der Küche werkelt. Aufmerksamkeit ist das letzte, was Maserati will. Sie redet nicht viel und zählt die Tage bis zu ihrer Volljährigkeit. Doch dann sitzt eine Familie im Gastraum, die das Haus am Ende der Hauptstraße gekauft haben. Maserati will keine Aufmerksamkeit, doch sie ist das einzige Mädchen im Umkreis von dreizehn Kilometern und so ergibt sich doch, dass sie Kontakt zu den Jungen Caspar und Theo bekommt. Caspar sitzt allmorgendlich auf den Steg am See, wo Maserati früh morgens – wenn noch keine Touristen da sind – schwimmt. Als Theo sie auf ein Schallplattencover anspricht, ist das Maserati sehr unangenehm, denn sie möchte nichts von sich preisgeben. Dennoch gerät sie zunehmend in ein Gefühlschaos
    Alina Bronsky hat einen tollen Schreibstil, der mich immer wieder begeistert.
    Wer aufgrund des Covers eine leichte Sommer-Liebesgeschichte erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht sein, denn die Geschichte ist sehr tiefgründig.
    Maserati hat eine Verantwortung auf sich geladen, die für ein Mädchen in ihrem Alter kaum zu tragen ist. Doch sie möchte, dass es ihrer Großmutter gutgeht. Was sie auf keinen Fall will, dass an der Vergangenheit gerührt wird, denn das macht es ihr schwer und ihrer Großmutter. Sie nimmt sogar in Kauf, dass sie die Schule nicht mehr besuchen kann, obwohl ihr dort alles leichtgefallen ist. Caspar und Theo stellen Fragen, die Maserati nicht beantworten will. Dabei haben auch die beiden Jungen ihre Probleme und Verletzungen. Doch was früher geschehen ist, kommt erst so nach und nach heraus. Dass Gefühle ins Spiel kommen, macht alles nicht leichter.
    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    PeWe, 13.04.2022

    Als Buch bewertet

    Sommer des Erwachsenwerdens

    "Schallplattensommer" (2022) ist ein Jugendroman ab 14 Jahren von Alina Bronsky, der aus dem Leben der jungen Maserati erzählt, die in einem schwierigen Umfeld mit den Problemen des Erwachsenwerdens und jugendlichem Gefühlschaos zurechtkommen muss.

    Zum Inhalt:
    Die 17-jährige Maserati arbeitet Tag für Tag bei ihrer Großmutter im Bistro. Als einziges Mädchen im Umkreis ist sie zwar Aufmerksamkeit gewohnt, versucht aber den Annäherungsversuchen der Nachbarjungs dennoch aus dem Weg zu gehen. Doch die lassen sich nicht so leicht abschütteln und Maserati steckt schon bald mitten in Familiengeheimnissen und Gefühlschaos.

    Persönliche Einschätzung:
    Der Schreibstil ist flüssig, etwas modern und umgangssprachlich und liest sich wie niedergeschriebene Gedanken. Das vermittelt den Eindruck durch die Augen der Protagonistin Maserati auf die Geschehnisse zu blicken. Maseratis abgeklärte Art, mit der sie die Dinge betrachtet, und die eher lebensferne Art der Nachbarjungs, die aus einer reichen Familien stammen, bilden einen guten Kontrast.
    Unterhaltsam und kurzweilig wird eine Geschichte von Freundschaft, erster Liebe und Erwachsenwerden erzählt, in die ernste Themen wie Demenz, Selbstmord, Alkoholmissbrauch und Kindesvernachlässigung eingewebt sind. Auch die Rolle der Medien wird kritisch hinterfragt.

    Wie geschickt hier schwierige, ernste Themen in die Geschichte eingearbeitet sind, ohne sie demonstrativ in den Vordergrund zu stellen, beeindruckt mich. Die im Vordergrund stehende Handlung gefällt mir ebenfalls gut und die Protagonisten sind mir sympathisch. Insgesamt ein toller Roman, der auch für Erwachsene interessant ist.

    Fazit: Ein gefühlvoller Roman über das Erwachsenwerden, Freundschaft und Liebe, bei dem so viel mehr zwischen den Zeilen steht. Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    dj79, 18.04.2022

    Als Buch bewertet

    Melancholisch witzige Geschichte um Liebe und Familie
    Maserati ist sechzehn, kellnert im Ausflugslokal ihrer Oma. Obwohl sie nicht regelmäßig genug zur Schule geht, scheint sie mit ihrem Leben zufrieden zu sein. Doch dann zieht nebenan in die alte, verfallene Villa eine reiche Familie mit zwei Jungen in Maseratis Alter ein. Nicht nur wegen der lärmenden Renovierungsarbeiten ist es jetzt mit der ländlichen Ruhe vorbei.

    In dem Wunsch Maserati kennen zu lernen, stochern Caspar und Theo in ihrem Leben ohne Smartphone und Fernsehen herum. Als sie Maseratis Konterfei auf einer alten Schallplatte entdecken, manövrieren sie mit ihrer ewigen Fragerei Maseratis Leben ins Chaos. Sämtliche Konstanten kommen ins Wanken, das Zusammenarbeiten mit der Oma im Lokal, ihre Freundschaft zu Georg, einem ihrer Mitschüler.

    Alina Bronsky führt uns in ein Feuerwerk aus widersprüchlichen Gefühlen, ergründet mit Maserati die Frage nach der Liebe und die Bedeutung von Familie. Gleichzeitig entwickelt sich ein Abenteuer für die jungen Leute zur Findung des eigenen Selbst. Immer wieder werden Maserati, Caspar und Theo fehlgeleitet durch Missverständnisse, die durch unüberlegte, cool sein wollende Kommentare entstehen.

    Sprachlich bleibt sich die Autorin treu. Ich liebe ihren bittersüßen Tonfall, auch wenn er hier aus Richtung der Oma nicht ganz so spitz wie sonst rüberkam. So liest sich der Roman zügig, lässt einen hin und wieder schmunzeln. Ich mag Bronskys Art, schwierigeren Themen die negative Energie zu nehmen und gleichzeitig eine gewisse Ernsthaftigkeit mitschwingen zu lassen.

    Ich habe diese turbulente Feriengeschichte genossen und empfehle sie gern weiter.

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  • 5 Sterne

    Michael B., 21.04.2022

    Als Buch bewertet

    Geschichte mit Tiefgang.
    Alina Bronsky hat uns mit "Schallplattensommer" eine stille und fast schon beiläufig beginnende Geschichte geschenkt, die sich aber Seite um Seite in all ihrer Tiefe erschließt. Aliona Bronsky erzählt in der für sie typischen 'Kürze' (manchmal bedarf es nicht erst 1000 Seiten für eine gute Geschichte!) eines 200-Seiters vom Gedanken- und Gefühlsdurcheinander des 16-jährigen Mädchens mit Namen 'Maserati', die in diesem Sommer ihren mehr oder weniger nicht gefeierten 17. Geburtstag erlebt. In einem Sommer, der sie - an der Stufe zum Erwachsenwerden - mit ihrer Vergangenheit konfrontiert... einer Vergangenheit, von der sie sich gerne für immer distanzieren würde. Ein Plattencover, welches eine ihr zum verwechseln ähnliche Frau zeigt, blendet dann aber genau das in ihr Leben ein, was sie immer nur ausblenden wollte: Maserati ist das Kind eines Starlets, einer Mutter, die unfähig war, für ihre Kinder da zu sein, sich statt dessen ihrer fragwürdigen und alkoholseligen Karriere gewidmet hat. Aber Maserati ist nicht die einzige Jugendliche mit einer nicht optimalen Kindheit. Caspar und Theo, als 'neureiche' Teenager frisch in den Ort gezogen, haben auch ihr Kreuz zu tragen, wenn auch in anderer Weise: Todessehnsüchtig und wohlstandsvernachlässigt. Und da ist noch Maseratis Oma, der taubstumme Georg und Theos Mutter Johanna. Eine regelrechte Sommer-Gewitterlage. Ein wunderbares Buch, welches man wegen seiner Kürze zweimal lesen kann und wegen seiner Tiefe zweimal lesen muss!!!

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  • 5 Sterne

    Verena B., 19.07.2022

    Als Buch bewertet

    Das Cover hat mich sofort angesprochen und die Leseprobe hat mir dann sehr gut gefallen und ich musste dieses Buch unbedingt weiterlesen.
    Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und man kommt leicht in die Geschichte des Buches hinein. Dies ist mein erstes Buch der Autorin und war sehr begeistert!

    In diesem Buch geht es um die sechszehnjährige Maserati das zusammen mit ihrer demenzkranken Oma in einem kleinen Dorf ein kleines Lokal betreibt.
    Maserati muss sehr viel arbeiten und hat keine Ruhe, sie wird vorallem im Sommer von der Arbeit überrannt.
    Eines Tages zieht eine reiche Familie in der Dorfstraße ein und macht ihr Leben noch komplizierter als es schon ist. Schon bald wird Maserati mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert.

    Ich kann Schallplattensommer auf jeden Fall weiterempfehlen, ich fand die Idee des Buches sehr gut. Für LeserInnen die gerne kurze Bücher bzw. Geschichten ist es eine gute Wahl. Eine tolle Sommerlektüre.

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  • 4 Sterne

    Michaela E., 13.04.2022

    Als Buch bewertet

    Maserati lebt in einem kleinen Dorf bei ihrer Großmutter, in deren Snackbude sie als Kellnerin arbeitet. Der Sommer steht vor der Tür und die Gäste werden langsam mehr. Die legendären Teigtaschen der Großmutter schmecken wirklich allen, auch den Bauarbeitern, die plötzlich begonnen haben, die leerstehende Nachbarvilla zu renovieren.

    Es kündigt sich schnell an, dass dieser Sommer anders werden wird, denn ins Nachbarhaus ziehen zwei Jungs ein - der Sunnyboy Caspar und sein ernster Cousin Theo. Alle tragen ihre Geheimnisse mit sich herum und es stellt sich heraus, dass Theos und Maseratis Geheimnis irgendwie in Zusammenhang stehen.

    Ganz unkompliziert verläuft die Annäherung nicht zwischen den Dreien, denn sie haben alle ihr Päckchen zu tragen. Vor allem Maserati, die sich hauptsächlich ums Geschäft kümmert, denn die Oma leidet wohl unter beginnender Demenz. Niemand soll das merken, denn Maserati ist noch nicht volljährig. Sie schmeisst den Laden, hält alles am laufen und sucht die vermisste Großmutter, wenn es not tut.

    Man erkennt schnell, dass sie Hilfe gut gebrauchen könnte und die kommt dann auch von ganz anderer Seite als erwartet.

    Alina Bronsky hat hier einen ganz besonderen Coming-of-Age Roman geschrieben. Es gibt keine rosige Liebesgeschichte, aber es gibt ein Aufflammen von Gefühlen, es gilt Verantwortung zu übernehmen und auch mal andere Wege zu gehen.

    Es gibt kein fulminantes Happy End, aber es gibt einen Ausblick, der hoffen lässt. Einen Ausblick, der zeigt, dass niemand ganz allein steht mit seinen Problemen.

    Ich habe Schallplattensommer sehr gerne gelesen. Es liest sich einfach und flüssig, bietet eine spannende Geschichte und ist somit ein wunderbares Sommerbuch. Für den fünften Stern hätte es noch etwas mehr in die Tiefe gehen können. Das wäre auch Jugendlichen zuzutrauen gewesen.

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  • 4 Sterne

    Cindy R., 16.04.2022

    Als eBook bewertet

    Es ist ein Sommeroman, aber keineswegs leichte Kost. Doch für leichte Kost ist Alina Bronsky nun auch wahrlich nicht bekannt. Für (Lebens-)Geschichten von leicht skurillen Personen schon eher. Und genau das bekommt man hier. Wir begleiten Maserati (nein, der Name wird nicht näher erklärt) einen Sommer lang, in dem sie neue Bekanntschaften macht und alte verliert. Oder vielleicht doch nicht? Alina Bronsky lässt da einiges offen, auch so ein Stilmittel von ihr. Jedenfalls bin ich am Ende des Romans leicht unbefriedigt und würde nur zu gerne wissen, wie es denn nun weitergehen wird in Maseratis Leben...

    Auf den ersten Blick würde man das Buch wohl dem Genre "Coming-of-Age"-Roman zuschreiben, allerdings impliziert das, dass der/die ProtagonistIn im Laufe der Geschichte erwachsen wird. Ich denke, Maserati war bereits zu Beginn 'erwachsen', obwohl sie da erst 16 ist. Was sie alles an Last & Bürde schultern muss (und es ohne auch nur drüber nachzudenken auch tut), ist mehr als so mancher erwachsene Mensch.

    An einer Stelle im Buch wird Maserati in Bezug auf einen anderen Dorfbewohner gefragt "was ist seine Geschichte?" Sie zuckt bloss mit den Achseln und meint, nicht jeder hätte eine Geschichte. Da bin ich allerdings anderer Meinung, und sowohl besagter Dorfbewohner als auch sie selbst - aber auch die anderen Personen in diesem Roman - habe alle ihre ganz eigene Geschichte.
    Ich hab diese sehr gern verfolgt, auch wenn ich nur einen kleinen kurzen Einblick erhalten habe. Doch allein schon der Schreibstil von Alina Bronsky macht es wert, "Schallplattensommer" zu lesen.

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  • 4 Sterne

    CanYouSeeMe, 14.04.2022

    Als Buch bewertet

    Auf nicht einmal 200 Seiten nimmt uns Autorin Alina Bronsky mit in einen besonderen Sommer. Der Schreibstil ist klar und knapp, liest sich angenehm und zügig. Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden ausgelesen. Die Handlung konnte mich einerseits durch die außergewöhnliche Protagonistin Maserati fesseln, andererseits blieb mir einiges unklar, anderes wurde nur oberflächlich angesprochen. Vielleicht passt aber auch diese Schnelllebigkeit gut zu dem beschriebenen Sommer. Die Handlung bleibt meist im Hier und Jetzt, nur ganz vereinzelt gibt es Ausschweifungen zu einem Früher, die den Hintergrund der drei Jugendlichen beleuchten. Insbesondere Maseratis Situation wird nach und nach deutlicher, viele Dinge kommen nur kurz zur Sprache, sind eher zwischen den Zeilen zu finden und werden nicht aufgebauscht. Es gibt viele leise Töne.
    Die Charakterdarstellungen ist nur selten mehrdimensional und tiefgehend, bei der Kürze des Buches finde ich das gerade noch passend und auch authentisch, auch wenn ich mir manchmal mehr Facettenreichtum gewünscht habe.
    Insgesamt konnte mich das Buch gerade mit seiner Kürze überraschen. Die Handlung habe ich gern verfolgt, auch wenn es großer Aufmerksamkeit bedarf, um alle Facetten zwischen den Zeilen herauszulesen. Ein angenehmes Buch.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mops, 24.04.2022

    Als Buch bewertet

    Das Nebulöse war mir ein wenig too much

    Ich hatte erst vor kurzem zum ersten Mal etwas von Bronsky gelesen, was mir sehr gut gefallen hatte. Daher ging ich an das Buch mit viel Vorfreude ran.

    Und Bronsky hat hier wieder ein gutes Buch abgeliefert. Die Story war fesselnd, genau so wie der Schreibstil. Man hat das Sommerfeeling regelrecht auf der Haut gespürt. Die Figuren waren zudem auf der einen Seite mysteriös genug um die Spannung aufrecht zu erhalten, aber eben auch symphatisch.

    Was mich allerdings ein wenig gestört hat, war dass einige Aspekte der Geschichte stets ein wenig nebulös geblieben sind bzw. nur ganz kurz angerissen wurden. Dabei waren es meist die Dinge, die für das Verstehen der Geschichte bzw. der Figuren schon wichtig waren. Da hatte ich manchmal das Gefühl als würde mir ein Stück Film fehlen.

    Mein Fazit: Gutes Buch, wenn auch etwas lückenhaft.

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  • 4 Sterne

    Rina, 15.04.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buchcover ist schön und passt gut zu dem Buch.

    Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, man kommt schnell in die Geschichte rein. Ganz toll fand ich die Atmosphäre bei diesem Buch, was unter anderem durch die sprunghafte Erzählung mit vielen Andeutungen erzeugt wird.
    Maserati, die Protagonistin, ist ein sehr starkes Mädchen, das, obwohl sie ein schweres Leben hat und viele schlimme Sachen erlebt hat, nicht verbittert wurde und sich um die anderen Menschen aus ihrem Umfeld kümmert. Ja, sie macht sicherlich Fehler, z.B. ihren Umgang mit Georg fand ich nicht in Ordnung, sie steht aber zu ihren Fehlern.
    Die anderen Charaktere sind ebenfalls authentisch und interessant.
    Bei diesem Buch handelt es sich zwar um eine Sommergeschichte und um die erste Liebe, doch das Buch hat auch traurige Themen, die nicht zu vernachlässigen sind. Wen das bei einem Sommerbuch nicht stört, dem würde ich Schallplattensommer empfehlen.

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  • 3 Sterne

    LaberLili, 14.06.2022

    Als eBook bewertet

    Vor geraumer Zeit hatte ich „Barbara stirbt nicht“ der Autorin gelesen, wobei mir jener Roman ausnehmend gut gefallen hat, und nachdem dort ältere Personen im Mittelpunkt standen, war ich (da mich dereinst „Der Zopf meiner Großmutter“ auch schon recht angesprochen hatte) ganz besonders neugierig auf diese Geschichte rund um jugendliche Figuren, zumal mich eine zuvor erhaltene Leseprobe nicht nur aufgrund des ungewöhnlichen Vornamens der Protagonistin fasziniert hatte, sondern auch aufgrund des schwermütigen und doch dahintreibenden Stils: Die Geschichten sind grundsätzlich unterschiedlich, aber ich muss sagen, dass mich die Atmosphäre dieses Romans in ihrer Dichte von Anfang bis Ende sehr an den Film „Sommersturm“ von 2004 erinnert hat.

    „Schallplattensommer“ habe ich zudem auch eher als Momentaufnahme empfunden und gar nicht so sehr als Liebesgeschichte. Mich erinnerten Maserati und die neu Zugezogenen Caspar und Theo eher an drei, aus unterschiedlichen Gründen, teils sehr in sich gekehrten Eigenbrötler, die eine zarte Freundschaft aufbauen, in deren Rahmen sie sich etwas weniger introvertiert bewegen und sich einander gegenüber öffnen.
    Der erzählerische Fokus liegt dabei klar auf Maserati, die mit ihrer Oma zusammenlebt und –arbeitet, und deren Konterfei von Theo auf einer alten Schallplatte entdeckt wird, wobei es offensichtlich ist, dass Maserati selbst aufgrund ihres Alters dort nicht abgebildet ist, sie dem Covermodell aber derart aus dem Gesicht geschnitten ist, dass außer Frage steht, dass es dort ein verwandtschaftliches Verhältnis gibt. Im Verlauf des Romans sieht sich Maserati so auch immer wieder mit ihrer Mutter und der Vergangenheit konfrontiert und dem Lesenden wird Stück für Stück offenbart, dass und warum Maserati sich jeglicher Bezugnahme in Hinblick auf ihre Mutter sperrt. Letztlich zeigt sich auch noch eine oberflächliche, aber doch weitgreifende, Verbindung zur Familie der beiden neuen Freunde.
    Jene Verbindung war für mich auch das einzig überraschende Element, wobei es in meinen Augen aber nicht nötig gewesen wäre, hier noch eine Linie zwischen den beiden Familien zu ziehen; der ganz genaue Hintergrund von Maseratis Kindheit war ein kleiner „oh“-Moment, aber ich empfand „Schallplattensommer“ schon ein wenig vorhersehbar bzw. es interessierte mich ebenso wenig, was früher mit Maseratis Mutter gewesen war, wie es Maserati interessierte, was heute mit jener war.

    Aufgrund der Kürze, die „Schallplattensommer“ eher Novelle als Roman sein lässt, und Bronskys kurzweiligem Erzählstil ist die Geschichte auch sehr schnell ausgelesen; mir hat sie einen netten Nachmittag auf dem Balkon, bei dem ich mich zwar leicht schwermütig, aber durchaus gut, unterhalten gefühlt habe. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass mir dieser Jugendroman nun groß im Gedächtnis bleiben wird und ich hatte im Vorfeld definitiv erwartet, hier doch etwas beeindruckter zurückgelassen zu werden.

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  • 3 Sterne

    hapedah, 13.05.2024

    Als eBook bewertet

    Maserati arbeitet im Restaurant ihrer Oma und will eigentlich nur in Ruhe gelassen werden. Als eine neue Familie in die Villa am Ende der Straße einzieht, interessieren sich die Söhne Caspar und Theo beide für das einzige Mädchen weit und breit und versuchen, hinter ihre Geheimnisse zu kommen. Denn das Leben das sie führt - ohne Smartphone oder moderne Unterhaltungselektronik - ist für die Großstädter schwer zu verstehen, ganz besonders wird ihre Neugier durch die Tatsache angestachelt, dass Maseratis Gesicht auf dem Cover einer alten Schallplatte zu sehen ist. Während des trügerisch ruhigen Sommers in dem Dörfchen werden die Gefühle von ihnen allen heftig durcheinander gewirbelt.

    "Schallplattensommer" von Alina Bronsky ist ein recht kurz gehaltenes Büchlein, dass sich angenehm lesen lässt, meiner Meinung nach aber nur an der Oberfläche der Geschichte kratzt. Maserati war mir durchaus sympathisch, aber auch ihr bin ich nicht wirklich nahe gekommen, sie ist so sehr darauf bedacht, all ihre Geheimnisse unter Verschluss zu halten, dass sie selbst für den Leser recht rätselhaft bleibt. Noch blasser blieben für mich die Figuren in ihrem Umfeld, ich hatte den Eindruck, von Allen nur kleine Momentaufnahmen zu bekommen, nie genug, um mir ein umfassenderes Bild der Persönlichkeiten zu erstellen.

    Der Schreibstil gehört für mich zu den positiven Aspekten des Romans, ich bin schnell durch die Seiten geglitten und habe mich gut unterhalten gefühlt. Allerdings fand ich die Handlung genau so knapp gefasst, wie die Angaben zu den Figuren, ein paar Seiten mehr und dafür etwas Tiefgang hätten mir geholfen, emotional in Maseratis Welt eintauchen zu können. Auch die Gefühle zwischen den Protagonisten waren für mich kaum greifbar, so dass ich das Leseerlebnis zwar durchaus genossen habe, aber so schnell wie das Buch gelesen war, so schnell werde ich es auch wieder vergessen.

    Fazit. Die Geschichte hat mich durchaus nett unterhalten, der Schreibstil vermochte mich zu fesseln, dennoch hatte ich das Gefühl, die Handlung aus weiter Ferne zu betrachten und keinen wirklichen Zugang zu den Figuren zu finden.

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