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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 13.03.2024

    Als Buch bewertet

    Erfahrung ist der Anfang aller Kunst und jedes Wissens. - Aristoteles
    1910 Elsaß-Lothringen. Lehrerin Pauline Martin hat nach dem Tod ihrer Patentante die Leitung deren Pensionats für höhere Töchter übernommen und unterrichtet sie in einem modernen Stil, um ihnen Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit zu vermitteln. Unter den Schülerinnen, die sowohl aus verschiedenen Landesregionen Deutschlands, Frankreich und Luxemburgs kommen, ist auch Paulines Nichte Suzette, die schon bald mit ihrer unbedachten Art das gesamte Pensionat in Aufruhr versetzt. Sie verabredet sich unerlaubt nachts mit einem Soldaten und verschwindet spurlos, was nicht nur Pauline und ihr Pensionat in Schwierigkeiten bringt, sondern auch den preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz auf den Plan ruft. Als auch noch der neue geheimnisvolle Gärtner Vincent ungewollt für einiges an Unruhe sorgt, muss endlich eine Lösung her, damit der Ruf des Pensionats nicht weiter leidet. Obwohl Pauline und von Pliesnitz unterschiedliche Auffassungen haben, müssen sie hier zusammenarbeiten. Ob es ihnen gelingen wird, alles aufzuklären und die Wogen zu glätten?
    Marie Pierre alias Maria W. Peter hat mit „Töchter des Aufbruchs“ den Auftaktband ihrer neuen Pensionat-Trilogie vorgelegt, der den Leser nicht nur mit interessantem historischen Hintergrundwissen versorgt, sondern ihn einlädt, am sehr unterhaltsamen Pensionatsleben teilzunehmen. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil bringt den Leser sofort in die Vergangenheit, wo ihm die Türen zum Pensionat geöffnet werden. Während er sich unter den Schülerinnen und dem Personal tummelt, tritt nach und nach so manches Geheimnis zutage. Pauline hat alle Hände voll zu tun, ihren Schülerinnen nicht nur den Lehrstoff zu vermitteln, sondern muss sich nebenbei auch noch um die Erweiterung des Lehrpersonals kümmern, als eine Lehrerin kündigt. Nichte Suzette macht ihr mit ihrer aufsässigen Art das Leben schwer und droht, den Ruf des Pensionats und aller Bewohner in Misskredit zu bringen. Die unvermeidliche Hilfesuche bei Hauptmann von Pliesnitz ist Pauline zuerst äußerst unangenehm, doch je näher die beiden sich kennenlernen, umso mehr wissen sie den anderen zu schätzen. Währenddessen sucht der durch einen Schicksalsschlag traumatisierte Vincent Unterschlupf als Gärtner im Pensionat und wird ausgerechnet dort mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Die Autorin versteht es meisterhaft, ihre kurzweilige, spannende Geschichte mit gut recherchierter Historie zu ummanteln, so dass der Leser das Gefühl hat, hautnah dabei und Teil der Handlung zu sein. Die geheimnisvollen Umstände fordern zum Miträtseln auf, während gleichzeitig die damaligen gesellschaftlichen Regeln und Normen allseits präsent sind.
    Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und in Szene gesetzt, sie überzeugen mit glaubwürdigen menschlichen Eigenschaften, so dass der Leser sich in ihrer Mitte sofort wohl fühlt und sich an ihre Fersen heftet. Pauline ist eine patente, herzensgute und weltoffene Frau, die sich ihre Selbständigkeit hart erkämpft hat. Sie liebt ihre Arbeit, besitzt viel Einfühlungsvermögen und eine natürliche Sensibilität für ihre Schützlinge, wobei sie auch eine führende Hand nicht vermissen lässt. Erich von Pliesnitz ist der typische Soldat mit Führungsqualitäten. Negative Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht lassen ihn hart erscheinen, doch besitzt er einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn sowie eine angeborene Spürnase. Vincent Lehmann umweht zwar ein Geheimnis, doch er ist freundlich, rechtschaffend und fürsorglich. Suzette ist ein egoistisches, aufmüpfiges junges Ding, dass sich ihrer Taten gar nicht bewusst sein will, Hauptsache sie bekommt ihren Willen.
    „Töchter des Aufbruchs“ ist ein wunderbarer Trilogiestart, der mit einer sehr unterhaltsamen Geschichte überzeugt, die nicht nur gut recherchierte Historie, sondern neben dem Pensionatsleben auch mit einiges an Spannung punkten kann. Absolute Leseempfehlung für ein echtes Highlight!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    clematis, 27.12.2023

    Als eBook bewertet

    Erste Einblicke

    Elsaß-Lothringen, 1910: Pauline übernimmt das Mädchenpensionat in Diedenhofen an der Mosel und damit die schwierige Aufgabe, die jungen Damen nach einem strikten Lehrplan zu unterrichten und sie dennoch zu selbständigen Frauen mit eigenem Gedankengut zu erziehen. Keinesfalls sollen aus ihren Schützlingen unterwürfige Anhängsel ihrer späteren Ehemänner werden. Zudem zwar dezent, aber stets modisch gekleidet, ist Pauline so manchem Einwohner hier im deutsch-französischen Grenzgebiet ein Dorn im Auge, die Gerüchte werden ordentlich befeuert, als ein Fremder als Gärtner eingestellt wird und Suzette, eine neue Schülerin im Institut, plötzlich verschwindet.

    Voller Charme mit einigen Einsprengseln in Französisch und fränkischem Platt (Erklärungen ergeben sich direkt aus dem Text bzw. am Ende des Buches im Glossar) erzählt Marie Pierre diese erste Geschichte rund um das Pensionat an der Mosel, intensive Recherche begründet interessante Informationen zu politischen und gesellschaftlichen Hintergründen. Und natürlich steckt viel Liebe im Detail, wie man an den Figuren, deren Kleidung oder den typischen Gerichten erkennen kann, welche nicht nur Köchin Lisbeth stets auf den Tisch zaubert. Neben gesellschaftlichen Konventionen und den damals üblichen Vorstellungen des Frauenbildes kommt auch das Militär nicht zu kurz und wird akkurat beschrieben. Der preußische Hauptmann Erich von Pliesnitz ist ein würdiger Vertreter seines Standes und sorgt für Unterstützung, wo man sie von ihm im ersten Moment gar nicht erwartet. Hinreißende Beschreibungen der Gegend mit Mirabellenbäumen und kühler, würziger Nachtluft, kulinarische Besonderheiten wie Bergamottes de Nancy, hochrädrige Kinderwagen und Pferdefuhrwerke, Kopfsteinpflaster und rauchende Lokomotiven versetzen den Leser mit all seinen Sinnen zurück in diese längst vergangene Zeit, welche so lebendig und realistisch dargestellt wird, als würde gerade alles direkt rund um uns passieren. So fällt es von den ersten Worten an leicht, mit Pauline und ihren Zöglingen, Hauptmann Pliesnitz und einem undurchschaubaren Gärtner mitzufiebern, als Suzette verschwindet. Bestens charakterisiert und vorstellbar ist jede einzelne Figur, mit Akribie und Leichtigkeit gleichermaßen entwirft Marie Pierre ihre Szenen, die den Leser berühren und anhalten mitzurätseln. Gedanken und Gefühle aller Personen kann man richtiggehend spüren, wenn man den Zeilen folgt, sodass jeder Blickwinkel authentisch und nachvollziehbar ist.

    Es ist nicht einfach, Worte zu finden für ein Buch, welches von der anfänglichen Figurenübersicht über die Handlung selbst bis hin zum reichhaltigen Glossar und Nachwort vollends überzeugt und einen hervorragenden Einblick gewährt in die geschichtsbehaftete Zerrissenheit der Gegend an der Mosel. Kurzum: ich bin begeistert und empfehle diesen Reihenauftakt sehr gerne weiter!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara, 13.01.2024

    Als eBook bewertet

    spannende Reise ins Reichsland Elsaß-Lothringen
    Töchter des Aufbruchs von Marie Pierre
    Wir werden mit ins Reichsland Elsaß-Lothringen 1910 und hier in das mittelalterliche Moselstädtchen Diedenhofen genommen. Die junge Lehrerin Pauline Martin führt hier ein Pensionat für höhere Töchter, die sie zu eigenständigen und selbstbewussten Frauen erziehen will.
    Suzette ihr neuster Schützling, hält sich ungern an Regeln, als diese sich dann heimlich mit einem Soldaten trifft und kurz darauf spurlos verschwindet, weiß Pauline nur einen den sie um Hilfe bitten kann und zwar den preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz. Aber diese enge Zusammenarbeit steht ganz im Widerspruch zu strengen Konventionen der Kaiserzeit. Aber lest selbst was sich ereignet und wie es mit dem Pensionat und ihrem Leben weiter geht. Wir lernen viel über die damaligen Lebensumstände, den Konventionen der Kaiserzeit und erleben praktisch alles hautnah mit. Die Beschreibung der Protagonisten ist sehr gut gelungen, sodass man ihre Handlungen, Beweggründe und Emotionen gut nach voll ziehen kann. Eine tolle Geschichte bei der es sehr gut gelungen ist fiktive Personen und Begebenheiten mit wahren historischen Ereignissen zu verweben. Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 02.01.2024

    Als eBook bewertet

    Ein Mädchenpensionat in Lothringen 1910 als Spiegel der Zeit
    Die Autorin führt mich in das Mädchenpensionat im lothringischen Diedenhofen, das von der engagierten Pauline geleitet wird. Ihre Zöglinge kommen sowohl aus Frankreich als auch aus Deutschland und angrenzenden Länder. Geschickt und mit viel Empathie möchte sie die Mädchen zu selbstbewussten Frauen erziehen. Selbst von Herzen überzeugte Französin muss sie sich mit den herrschenden Verhältnissen arrangieren. Das beschauliche Schulleben wird gestört, als die neue Schülerin Suzette sich unsterblich in einen preußischen Soldaten verliebt und auf alle Konventionen pfeift. Als deren Ehre in Gefahr ist, erhofft sich Pauline ausgerechnet Unterstützung vom preußischen Hauptmann von Pliesnitz, der als gnadenlos verschrien ist.

    Ich lerne Pauline bereits auf den ersten Seiten als empathische, aber bestimmt auftretende Pensionatsleiterin kennen, die versucht die verliebte Suzette mit Vernunftgründen zur Einsicht zu bringen. Pauline hat für ihren Beruf und die damit verbundene Eigenständigkeit viel geopfert. Durch sie erfahre ich viel über die gesellschaftlichen Anforderungen und Beschränkungen, denen sich eine Frau damals gegenüber sah. Besonders spannend war für mich das politische Umfeld, in dem sie in einer Garnisonsstadt lebt. Seit dem deutschen Sieg über Frankreich sind 40 Jahre vergangen. Pauline versucht in der Schule den Schülerinnen auch französische Kultur nahe zu bringen, was von deutscher Seite nicht gern gesehen wird. So muss sie doppelt auf ihren Ruf und den der Schule achten, um eine Schließung zu vermeiden. Trotzdem wendet sie sich an den Preußen von Pliesnitz, als sie Suzette in Gefahr glaubt.

    Von Pliesnitz ist ein Soldat durch und durch und hat aufgrund schlechter Erfahrungen in seiner Kindheit eine denkbar schlechte Meinung von Frauen. Das erste Zusammentreffen der beiden ist dementsprechend frostig. Es war für mich eine Freude verbunden mit dem einen oder anderen Heiterkeitsausbruch ,zu erleben , wie beide nach und nach ihre Meinung über den andern ändern. Und auch manche politische Gegebenheit anders beurteilen. Für weitere Aufregung sorgt erneut die liebesblinde Suzette, die bei einer Exkursion nach Saarbrücken spurlos verschwindet. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, um das Mädchen unversehrt zu finden. Das war richtig spannend, dabei hielt sich mein Mitgefühl für die uneinsichtige Suzette in Grenzen.

    Der Roman liest sich sehr unterhaltsam und ist an vielen Stellen mit leichtem Humor gesegnet. Was mir nachdrücklich gefallen hat, die Autorin verwebt die politische Situation, und die unterschwelligen Ressentiments gekonnt mit der gelungenen fiktiven Handlung. Ich habe viel gelernt. Beigetragen dazu hat ein sehr informatives Nachwort, das einen Überblick über die wechselnde Geschichte Lothringens gibt.

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  • 5 Sterne

    Alexandra G., 14.02.2024

    Als Buch bewertet

    Mit “Töchter des Aufbruchs”hab ich den ersten Teil der Trilogie “Das Pensionat an der Mosel “von Marie Pierre gelesen. Was für ein toller Auftakt!

    Pauline hat das Mädchenpensionat in Diedenhofen an der Mosel übernommen. Wir sind im Jahr 1910 und das preußische Regiment ist dort stationiert. Dieses Pensionat ist so einigen Bewohnern ein Dorn im Auge, wohl auch deswegen, weil Pauline eine relativ fortschrittliche Frau ist.
    Ihre Nichte Suzette ist die Schülerin, die als letzte ins Pensionat kam. Sie ist ein frecher Backfisch und will sich nichts sagen lassen. Sie ist der Meinung, dass sie selbst weiß, was gut für sie ist. Als sie eines nachts verschwindet, hat Pauline zu kämpfen, damit der gute Ruf des Pensionats nicht ruiniert wird.
    Kann sie bei Hauptmann von Pliesnitz vielleicht Hilfe erwarten. Erich Pliesnitz ist ein Frauenfeind. Sowohl Pauline als auch die Schülerinnen wünscht er sich fort aus Diedenhofen. Er ist schon ein sehr eigener Charakter.
    Pauline hat einen neuen Gärtner und Hausmeister eingestellt. Vincent stand einfach vor der Tür und hat seine Arbeitskraft angeboten. Dabei wusste sie nicht, dass er die letzten Jahre im Arbeitslager verbracht hat. Dies behält Vincent auch für sich, wie noch so manch anderes Geheimnis…..
    Die Charaktere der Schülerinnen hat die Autorin sehr abwechslungsreich gezeichnet. Ich fand das toll, denn es gab auch Szenen aus dem Unterricht, die ich richtig interessant fand. Durch diese Vielfalt verschiedener Meinungen und Persönlichkeiten, gibt es nicht nur im Unterricht heftige Diskussionen, sondern auch außerhalb.
    Pauline selbst weiß genau, was sie will. Sie lässt sich in ihrer Leitung des Pensionats nicht beirren und geht ihren für diese Zeit modernen Weg.
    Ich finde die Autorin hat die Stimmung dieser Zeit echt gut eingefangen und zeigt die strikten Regeln für Mädchen und Frauen gut auf. Mein Gedanke beim Lesen war oft genug: Gut, dass ich in der heutigen Zeit leben darf!
    Durch den flotten und flüssigen Schreibstil wurde ich regelrecht durch das Buch getragen.
    Da wir aus verschiedenen Perspektiven lesen können, konnte ich mich auch gut in die jeweiligen Protagonisten hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen, mich mit ihnen ärgern oder mich mit ihnen freuen.
    Alles in allem find ich dieses Buch einen echt tollen Auftakt der Reihe und freu mich schon auf den zweiten Teil, der im Sommer erscheinen wird.
    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
    Mit “Töchter des Aufbruchs”hab ich den ersten Teil der Trilogie “Das Pensionat an der Mosel “von Marie Pierre gelesen. Was für ein toller Auftakt!

    Pauline hat das Mädchenpensionat in Diedenhofen an der Mosel übernommen. Wir sind im Jahr 1910 und das preußische Regiment ist dort stationiert. Dieses Pensionat ist so einigen Bewohnern ein Dorn im Auge, wohl auch deswegen, weil Pauline eine relativ fortschrittliche Frau ist.
    Ihre Nichte Suzette ist die Schülerin, die als letzte ins Pensionat kam. Sie ist ein frecher Backfisch und will sich nichts sagen lassen. Sie ist der Meinung, dass sie selbst weiß, was gut für sie ist. Als sie eines nachts verschwindet, hat Pauline zu kämpfen, damit der gute Ruf des Pensionats nicht ruiniert wird.
    Kann sie bei Hauptmann von Pliesnitz vielleicht Hilfe erwarten. Erich Pliesnitz ist ein Frauenfeind. Sowohl Pauline als auch die Schülerinnen wünscht er sich fort aus Diedenhofen. Er ist schon ein sehr eigener Charakter.
    Pauline hat einen neuen Gärtner und Hausmeister eingestellt. Vincent stand einfach vor der Tür und hat seine Arbeitskraft angeboten. Dabei wusste sie nicht, dass er die letzten Jahre im Arbeitslager verbracht hat. Dies behält Vincent auch für sich, wie noch so manch anderes Geheimnis…..
    Die Charaktere der Schülerinnen hat die Autorin sehr abwechslungsreich gezeichnet. Ich fand das toll, denn es gab auch Szenen aus dem Unterricht, die ich richtig interessant fand. Durch diese Vielfalt verschiedener Meinungen und Persönlichkeiten, gibt es nicht nur im Unterricht heftige Diskussionen, sondern auch außerhalb.
    Pauline selbst weiß genau, was sie will. Sie lässt sich in ihrer Leitung des Pensionats nicht beirren und geht ihren für diese Zeit modernen Weg.
    Ich finde die Autorin hat die Stimmung dieser Zeit echt gut eingefangen und zeigt die strikten Regeln für Mädchen und Frauen gut auf. Mein Gedanke beim Lesen war oft genug: Gut, dass ich in der heutigen Zeit leben darf!
    Durch den flotten und flüssigen Schreibstil wurde ich regelrecht durch das Buch getragen.
    Da wir aus verschiedenen Perspektiven lesen können, konnte ich mich auch gut in die jeweiligen Protagonisten hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen, mich mit ihnen ärgern oder mich mit ihnen freuen.
    Alles in allem find ich dieses Buch einen echt tollen Auftakt der Reihe und freu mich schon auf den zweiten Teil, der im Sommer erscheinen wird.
    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Sagota, 04.03.2024

    Als Buch bewertet

    "Töchter des Aufbruchs" von Marie Pierre (Pseudonym der bekannten Autorin Maria W. Peter) erschien im Heyne-Verlag (2024, TB, 445 Seiten) und hat mir überaus gut gefallen; wie bereits andere historische Romane der Autorin, die stets sehr sorgfältig recherchiert, einen hohen Unterhaltungswert mit historischem Tiefgang sowie Spannung zu bieten haben. Auch dieser neue Roman ist dem Genre 'Historische Romane' anzusiedeln.


    Reichsland Elsaß-Lothringen 1910:


    Im malerischen Moselstädtchen Diedenhofen führt die junge Lehrerin Pauline Martin inmitten einer bunt gemischten Bevölkerung aus Deutschen und Franzosen, Hüttenarbeitern und Militär ein Pensionat für höhere Töchter, die sie zu eigenständigen und selbstbewussten Frauen erziehen will. Als ihr neuester Schützling Suzette sich heimlich mit einem Soldaten trifft und kurz darauf spurlos verschwindet, bittet Pauline den preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe. Ihre enge Zusammenarbeit droht, die strengen Konventionen der Kaiserzeit zu sprengen. Kann Pauline ihre Schülerin finden und den den guten Ruf des Pensionats bewahren?

    (Quelle: Buchrückentext)


    Meine Meinung:


    Selbst, wie die Autorin in der Grenzregion Saarland/Elsass-Lothringen geboren und aufgewachsen (50 m vor der dt.-franz. Grenze in der Landeshauptstadt), war ich auf diese Romantrilogie sehr gespannt und habe ihn mit großer Freude gelesen:

    Pauline Martin, die das Pensionat leitet und einen hohen Preis für ihre Selbständigkeit zahlte, nahm Suzette, die Tochter ihrer Cousine auf, da das aufmüpfige Mädchen ihren Eltern über den Kopf gewachsen zu sein schien: Suzette lässt sich auch von Pauline nichts vorschreiben, trifft sich heimlich mit einem sehr undurchsichtigen Leutnant und verschwindet gar bei einem Ausflug nach Saarbrücken (ein historischer Exkurs des Pensionats nach einigen Drohbriefen, die Pauline Schreckliches erahnen lassen), den ich trotz der Querelen um Suzette sehr genossen habe, da ich die Schauplätze von Kindesbeinen an kenne und sie mir immer Ehrfurcht vor der Geschichte einflößten (Denkmäler an den Spicherer Höhen, Krieg zwischen Frankreich und Deutschland 1870/71). Der zuerst griesgrämig wirkende, strenge Hauptmann Erich von Pliesnitz unterstützt die resolute Lehrerin Pauline darin, Suzette wiederzufinden und die teils köstlichen Dialoge zwischen den beiden veranschaulichen die gesellschaftlichen Konventionen sehr treffend: Stammen Pauline und der Hauptmann aus zwei verschiedenen Welten, so sind sie sich doch nicht so unähnlich. Der Gärtner und Mann für alles Vincent Lehmann spielt bei der Geschichte, die auch ein wenig Krimi in die Handlung bringen, eine besondere Rolle: Was war in seiner Vergangenheit geschehen, die er mit sich herumschleppt? Hier lässt die Autorin den Leser 'lange zappeln'. Auch Louise, die Zimmernachbarin von Suzette, scheint ein Geheimnis zu haben und weiß mehr über das Verschwinden Suzettes, als sie zugeben mag....


    Durch die sympathischen Personen (besonders Pauline und Erich von Pliesnitz, die diese Zeit vor dem 1. Weltkrieg personifiziert sehr authentisch darstellen) und den flüssigen, atmosphärischen Schreibstil der Autorin, den ich sehr schätze, kommt man sehr schnell in die Handlung; die Geheimnisse sorgen für Spannung und (was mir besonders gefällt) gibt es auch einige historische Erklärungen für die geschichtlichen Hintergründe der Grenzregionen Elsass/Lothringen/Saarland, die in die Geschichte um Pauline's Pensionat einfließen. Toll fand ich auch die Reise- und Stöbertipps zu Schauplätzen und historischem Hintergrund am Romanende!


    Fazit:


    Ein sehr unterhaltsamer, historisch bestens recherchierter Roman um die Grenzregionen Lothringen/Elsass/Saarland um 1910, die mit sympathischen Figuren aufwartet, die die Konventionen in der Kaiserzeit sehr gut darstellen. Vergnüglich und spannend zu lesen, entführt uns Marie Pierre in längst vergangene Zeiten und einer Region, die durch viele Herrschaftswechsel zeitweise sehr zerrissen war. Ich empfehle diesen Roman absolut und freue mich sehr auf die Fortsetzung!

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  • 5 Sterne

    Gina1627, 20.02.2024

    Als Buch bewertet

    Ausgezeichnete Erzählkunst! Der Auftaktroman zur dreiteiligen Reihe hat mich begeistert!
    Kennt ihr das, wenn ihr traurig seid, wenn ihr die Geschichte zu Ende gelesen habt und am liebsten sofort den nächsten Band suchten möchtet? Mir ging es so bei diesem wunderschönen Roman, der mich durch Marie Pierres unglaublich warmherziger und bildreicher Schreibkunst begeistert hat. Er ist ein toller Mix aus einem historischem Wohlfühlroman mit Spannungselementen, dessen Brillanz die einzigartig kreierten Charaktere und deren Einbindung in das gesellschaftliche Zeitgeschehen des Reichslandes Elsaß-Lothringens im Jahr 1910 ausmacht! Als geborene Saarländerin spürt man die Liebe und Verbundenheit der Autorin zu diesem Landstrich, der es dadurch exzellent gelungen ist die Geschichte unglaublich lebendig und authentisch darzustellen. Jeder Charakter in diesem Roman wächst mit seinen gemachten Erfahrungen und Aufgaben im Laufe der Geschehnisse, lässt mehr Gefühle zu, wird mutiger, überdenkt Vorurteile, lernt aus Fehlern und falschen Einschätzungen, geht Wagnisse ein und erlebt, was Zusammenhalt, Hilfe und Freundschaft im Leben ausmachen können. Mir sind sie, bis auf eine bewusste Ausnahme, alle ans Herz gewachsen, haben meine Achtung gewonnen, mich zum Schmunzeln gebracht und bei mir Mitgefühl, Entsetzen, Widerwillen und Schadenfreude erzeugt. Sehr reizvoll fand ich, dass einige von ihnen ein Geheimnis mit sich herumtragen und ich unbedingt erfahren wollte, was dahintersteckt.

    Mein Lieblingscharakter im Roman war Pauline Martin, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, das Pensionat ihrer verstorbenen Tante Adèle in Diedenhofen an der Mosel weiterzuführen und ihre Schutzbefohlenen zu selbstbewussten und eigenständigen jungen Damen zu erziehen, denen sie mit einer guten Bildung alle Wege öffnen möchte. Keine leichte Aufgabe bei so unterschiedlich erzogenen und entwickelten Mädchen. Pauline ist eine bemerkenswerte junge Frau, die couragiert, forsch, engagiert, warmherzig und verantwortungsbewusst rüberkommt und trotz ihrer nach Außen hin kühlen Art so viele Emotionen ausstrahlt. Vor eine besondere Herausforderung stellt sie gerade Suzette, eine Pensionatsschülerin, die sich in einen Leutnant der preußischen Armee verliebt hat, plötzlich spurlos verschwunden ist und damit für eine spannende und dramatische Entwicklung in der Geschichte beigetragen hat. Die Sorge um sie und den Ruf ihrer Institution ist groß und als Pauline Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe bittet, beginnen sich die Lebenswege aller zu verändern. Erichs Charakter und seine Entwicklung in der Geschichte fand ich sehr faszinierend. Sein Beruf und seine Vergangenheit haben ihn geprägt und er verfügt über ein gutes Urteilsvermögen, einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und einen immer mal wieder kurz aufblitzenden Humor. Tugenden wie Zucht, Ordnung und Disziplin sind ihm sehr wichtig und ihm fällt es nicht leicht, sich aus seiner Komfortzone herauszubewegen. Als überaus reizvoll empfand ich auch die Figur von Vincent Lehmann, der Geheimnisse und eine schwere Last auf seinen Schultern mit sich herumträgt, über die ich stetig gerätselt habe. Warum hat er gerade im Pensionat von Pauline nach Zuflucht und Arbeit gesucht? Diese Frage bleibt bis zum Schluss noch ungeklärt und ist mit ein Grund, warum ich schon sehr dem neuen Band entgegenfiebere! Viele weitere facettenreiche Charaktere machen dieses tolle Buch noch aus, deren Erwähnung hier aber den Rahmen sprengen würde.

    Mein Fazit:

    „Töchter des Aufbruchs“ war für mich allerbeste Leseunterhaltung und erhält von mir eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 17.02.2024

    Als Buch bewertet

    „...Zu behaupten, dass sich das Mädchen schwer daran täte, sich den Regeln und Strukturen des Pensionatsleben zu fügen, wäre eine Verharmlosung gewesen. Von Beginn an zeigte sie offenen Widerstand gegen alles,was sie als Einschränkung empfand...“

    Die Rede ist von der 16jährign Suzette. Pauline Martin hatte die Tochter ihrer Cousine vor kurzem in ihre Schule aufgenommen. Noch ahnt sie nicht, welchen Ärger sie sich mit ihr einhandelt.
    Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte spielt im Jahre 1910 im Reichsland Elsass-Lothringen im kleinen Moselstädtchen Diedenhofen.
    Der Schriftstil ist sehr fein ausgearbeitet. Er bringt sowohl die politischen Spannungen in diesem Landstrich , als auch die Probleme im Pensionat schnell auf den Punkt. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen.
    Suzette hat trotz aller Warnungen in der Nacht heimlich das Haus verlassen, um Hermann Krüger, einen preußischen Leutnant, zu treffen. Als sie am nächsten Morgen nicht zurück ist, wendet sich Pauline an Hauptmann Erich von Pliesnitz. Er hat im Ort den Ruf, gnadenlos zu sein. Von Frauen hält er nichts.
    Der Roman ist sehr vielschichtig. Zu den Höhepunkten gehören die sehr gut ausgearbeiteten Gespräche. Auf die legt Pauline in ihrem Unterricht sehr viel Wert. Mit Ausschnitten aus „Die Elenden“ von Victor Hugo lässt sie ihre Schüler eigene Gedanken formulieren und Schlussfolgerungen ziehen. An der Stelle wird deutlich, wie unterschiedlich von Herkunft und Einstellung die sogenannten höheren Töchter im Pensionat sind. Sie sind ein Schmelztiegel der politischen Realität. Lassen wir zum Beispiel Sophie zu Wort kommen:

    „...Wieso soll Fantine als Einzige die Folgen dafür tragen? Zum Sündigen und Kinderbekommen gehören immer noch zwei!...“

    Natürlich ist sich Pauline klar darüber, dass nicht alle Eltern ihrer Unterricht positiv gegenüber stehen. Trotzdem testet sie die Grenzen aus und kriegt gekonnt die Kurve. Sie will ihre Schülerinnen zu selbstständig denkenden und handelnden jungen Frauen erziehen. Dem Gegenüber steht allerdings die Naivität, Selbstbezogenheit und Aufmüpfigkeit von Suzette. Die will mit dem Kopf durch die Wand.
    Nicht minder abwechslungsreich sind die Dialoge zwischen Pauline und Erich von Pliesnitz. Darin schenken sich die beiden nichts. Ein Blick in seine Vergangenheit zeigt, warum er so ist, wie er ist. Pauline aber beeindruckt ihn. Seine Wandlung ist nachvollziehbar. Das merkt man auch an seiner Ausdrucksweise, bei der nun ein feiner Humor aufblitzt.

    „...Ich hatte versprochen, meine Kontakte spielen zu lassen und ein wenig auf Sie aufzupassen, nicht jedoch die Mutter der Compagnie zu mimen...“

    Dieser Satz fällt, als Pauline mit ihren Schülern eine Reise nach Saarbrücken unternimmt und der Hauptmann sich, wie versprochen, dazugesellt. Dabei lernen ich nicht nur wichtige Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen, sondern auch ein Stück von deren Geschichte.
    Es gäbe noch viel zum Buch zu ergänzen. Der Spannungsbogen ist hoch, unterschiedliche Geheimnisse und eine Prise Krimi sorgen dafür.
    Auch der Tratsch der Einwohner über das Pensionat bleibt nicht ohne Folgen. Doch Pauline weiß sich zu wehren.
    Ein informatives Nachwort, ein Glossar und ein fremdsprachliches Glossar, Hinweise auf wissenschaftliche Beratung und Reisetipps schließen das Buch ab.
    Die vordere Umschlagseite enthält eine Karte von Diedenhofen.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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  • 5 Sterne

    Ingrid R., 20.02.2024

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Reichsland Elsaß-Lothringen 1910: Pauline Martin ist eine junge Lehrerin in einem Pensionat für höhere Töchter, das sie mit Elan und Freude leitet. Sie möchte die ihr anvertrauten Mädchen, die aus verschiedenen Landesteilen stammen, zu selbstbewussten Frauen erziehen. Gerade in einer Zeit, wo das Verhältnis zwischen der einheimischen Bevölkerung und den zugezogenen Altdeutschen nicht einfach ist, muss sie besonders auf ihren guten Ruf als Institutsleiterin achten. Dieser wird beinahe erschüttert, als sich ihre Schülerin Suzette mit einem Soldaten trifft und daraufhin spurlos verschwindet. Zu ihrem Glück findet Pauline in dem vorerst mürrischen Hauptmann Erich von Pliesnitz einen Verbündeten, der ihr in der schwierigen Zeit zur Seite steht. Auch der junge Gärtner Vincent, den Pauline seit kurzem beschäftigt und der ihr etwas undurchsichtig erscheint, fühlt sich in dieser Sache in die Verantwortung miteinbezogen. Können Pauline und ihr Institut den folgenschweren Vorfall unbeschadet überstehen?
    Das Taschenbuch mit seinem schönen Cover und dem informativen Klappentext weckt sofort das Interesse, diesen historischen Roman lesen zu wollen. In vierundvierzig Kapitel wird die Geschichte von Pauline und ihrem Pensionat erzählt. Der Schreibstil der Autorin Marie Pierre ist unglaublich flüssig, bildgewaltig und von einmaliger Sprache. Ich habe selten so schön formulierte Sätze, die einen in Spannung oder Wehmut versetzen können, gelesen. Erichs Erinnerungen an seine Kindheit unter wolkenlosem Himmel, zwischen goldenen Getreideähren und den Geräuschen der Sensen gemischt mit den Stimmen der Arbeiter, haben mir sehr gefallen (Seite 123). Meine Mutter hätte ihre Erinnerungen an ihre eigene Heimat nicht anders ausgedrückt. Die Beschreibungen der einzelnen Charaktere, sowie der jeweiligen Schauplätze sind sehr gut vorstellbar. Manche Dialoge hinterlassen beim Leser ein Schmunzeln, manche erzeugen Wut und Spannung.
    Die Protagonistin Pauline ist mir sehr sympathisch, da sie ihr Pensionat als freundliche und gerechte Lehrerin mit viel Herzblut leitet. Sie hat für all ihre Schützlinge ein offenes Ohr und vermittelt ihnen mit Literaturauszügen einen Weitblick für das weitere Leben. Zu dieser Zeit musste man für diesen Beruf als Frau auf eine Familie verzichten und in einer selbstgewählten Welt leben. Obwohl Pauline ihre Arbeit liebt, gibt es auch melancholische Momente, die ihr aufzeigen, wie ihr Leben hätte anders verlaufen können. Auch die anderen Charaktere wie zB die fröhliche Köchin Lisbeth oder der mysteriöse Vincent erzeugen solch ein Kopfkino, dass man sich nur auf den zweiten Band freuen kann.
    Ein großes Lob muss ich der Autorin für ihre grandiose Recherchearbeit aussprechen. Man erkennt, wie viel Mühe und Arbeit sie sich gemacht hat, um dem Leser die Geschichte Lothringens sowie der umliegenden Regionen und deren gesellschaftliche und persönliche Traumata näher zu bringen. Ich habe sehr viel Historisches gelernt, das man in einem tollen Nachwort nachlesen kann. Ein Glossar rundet dies sehr praktisch ab. Dieses schöne Buch ist für alle Buchliebhaber historischer Romane besonders zu empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Gertie G., 15.02.2024

    Als eBook bewertet

    Dieser historische Roman ist der Auftakt zu einer vorerst (?) als Trilogie angelegte Geschichte einer Mädchen-Schule im Moselstädtchen Diedenhofen/Thionville.

    Schulleiterin und Lehrerin Pauline Martin versucht, ihre Zöglinge zu selbstbewussten Frauen zu entwickeln. Keine Selbstverständlichkeit in Elsass-Lothringen im Jahr 1910, einer Zeit, in der das Elsass wieder einmal zum Deutschen Kaiserreich gehört und Frauen ausschließlich als Dekoration ihrer Männer dienen sollen. Paulines Schule ist bei den deutschen Diedenhofern nicht gerne gesehen, fürchten die doch den „welschen“ (also französischen) Einfluss auf ihre Töchter. Die Leichtigkeit des französischen Flairs, das Savoir Vivre, ist das genaue Gegenteil der preußischen Strenge, die viel für besondere Tugend halten. So wird versucht, Pauline und ihre Schule zu diskreditieren. Unfreiwillige Unterstützung erhält Pauline von Hauptmann Erich von Pliesnitz, den man, ob seiner Strenge in Militärkreisen nur Hauptmann „Gnadenlos“ nennt.

    Die zehn Schülerinnen kommen aus unterschiedlichen Familien und Landesteilen. Unter ihnen ist auch Suzette, Paulines Verwandte, die sich von ihren Eltern abgeschoben fühlt und sich ziemlich aufmüpfig verhält. Sie trifft heimlich einen Soldaten und verschwindet bei einem Ausflug mit ihm.

    Meine Meinung:

    Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen. Sie zeigt zum einen die Schwierigkeiten des Lebens in einer seit Jahrhunderten umkämpften, zweisprachigen Grenzregion auf und zum anderen die Rolle der Frauen dieser Zeit. Eine Zeit, in der junge Mädchen möglichst vorteilhafte Ehen eingehen sollen, um dann lediglich als Deko ihrer Männer bzw. als Mütter möglichst vieler Söhne ein Leben im Schatten führen sollen. Pauline Martin ist da anders. Sie ist mit Leidenschaft Lehrerin, auch wenn sie dafür mit Einsamkeit bezahlt. Heiraten darf sie aufgrund des Lehrerinnenzölibats nicht und eine Liebschaft ist ohnehin verwerflich. Affären dürfen nur Männer haben. Eine ungerechte Welt, gegen die sie im Mikrokosmos ihrer Schule kämpft.

    Die Charaktere sind, wie immer bei Maria W. Peter sehr gut getroffen. Die größte Entwicklung macht Erich von Pliesnitz durch. Hauptmann „Gnadenlos“ kann durchaus charmant sein.

    Der geschichtliche Hintergrund ist wie immer penibel recherchiert.

    Ich freue mich schon auf den zweiten Band, der „Schwestern im Geiste“ heißen wird und im August 2024 erscheinen wird.

    Fazit:

    Gerne gebe ich diesem sehr gut recherchierten historischen Roman, der in Elsass-Lothringen spielt, 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Magnolia, 28.12.2023

    Als eBook bewertet

    Gelungener Reihenauftakt

    Im beschaulichen Moselstädtchen Diedenhofen führt Pauline Martin mit viel Engagement und Herzblut ein Mädchenpensionat, das sie einst von ihrer Patentante Adèle übernommen hat, sehr zum Leidwesen ihrer Eltern. Denn im Jahre 1910 war es einer Lehrerin nicht gestattet, sich zu verehelichen. Pauline jedoch steht zu ihrer Entscheidung und geht in ihrer Aufgabe, die Mädchen zu selbstbestimmten und selbstbewussten Frauen zu erziehen, voll und ganz auf. Ihre Unterrichtsmethoden sind zuweilen unkonventionell, das Institut für höhere Töchter wird von außen her eher kritisch beäugt. Sie aber hält nichts von bloßer Wissensvermittlung, sie will, dass die Mädchen auch verstehen, was sie zu lernen haben und worauf es im Leben ankommt. Und so wie es aussieht, hat sie damit Erfolg, auch wenn Fräulein Hildebrandt, die sie von Adèle übernommen hat, ganz aufgebracht ihre Stellung kündigt. Den letzten Anstoß dazu hat Suzette, eine Schülerin, mit ihrem Verhalten gegeben. Oberflächlich, eitel und sittenlos nennt das Fräulein sie, das unseriöse Haus will sie gleich morgen verlassen. Dies ist eine Anekdote, über die wir heute schmunzeln, sie zeigt aber deutlich, in welch engem Korsett sich die fortschrittliche Pauline bewegt.

    Wir sind im Reichsland Elsass-Lothringen, das in jenen Jahren zum von Preußen geführten deutschen Kaiserreich gehört. Diese Region hat eine bewegte Geschichte, sie ist geprägt von den wechselnden deutschen und französischen Zugehörigkeiten.

    Marie Pierre lässt die politischen und gesellschaftlichen Einflüsse dieser Zeit gekonnt in ihre Geschichte mit einfließen. Hier hat sie ihre Wurzeln, hier lebt und arbeitet sie und kennt die historischen Hintergründe bestens. Ihre detaillierten Recherchen und die fein ausgearbeiteten Charaktere harmonieren hervorragend, sie vermittelt viel geschichtlich Interessantes und das auf eine sehr spannende Weise. Ihre Figuren sind authentisch und liebenswürdig, sie sind zuweilen auch ganz schön fies, gar hinterhältig und verlogen. So manch einer schweigt lieber und macht sich so angreifbar. Paulines Gärtner Vincent ist einer jener Persönlichkeiten, die man eher geheimnisumwittert wahrnimmt. Auch spielt der preußische Hauptmann Erich von Pliesnitz eine nicht unwesentliche Rolle. Es sind noch so einige interessante Gestalten, die ich hier kennen- und auch schätzengelernt habe und deren zukünftigen Weg ich gerne weiterverfolgen würde. Auch wenn es noch ein Weilchen dauern mag, so reise ich gerne wieder ins „Pensionat an der Mosel“.

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  • 5 Sterne

    Hoelzchen, 04.01.2024

    Als eBook bewertet

    „Das Pensionat an der Mosel“ aus der Reihe „Töchter des Aufbruchs“ ist der erste Teil einer neuen Trilogie der Autorin Marie Pierre.
    Es geht ins Jahr 1910. Pauline hat mit Anfang 30 ein Mädchenpensionat in Elsass-Lothringen übernommen. Ein Dutzend junger Mädchen aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands ist ihr anvertraut worden. Bildung und Selbständigkeit stehen auf dem Lehrplan. Die Mädchen sind natürlich durch unterschiedliche Temperamente geprägt und Suzette, ausgerechnet die Tochter von Paulines Cousine, bringt sich in Gefahr und bändelt mit einem Soldaten an, der nichts Gutes im Schilde führt. Elsass-Lothringen steht seit 40 Jahren unter deutscher Annexion und auch dieser Umstand sorgt für Unruhe in der Bevölkerung. Zum Glück steht Pauline nicht vor allem alleine da, der Hauptmann Erich unterstützt sie, auch wenn sie zu Beginn damit nicht einverstanden ist und vieles klärt sich durch seine Hilfe auf. Doch bis es soweit ist, vergehen einige, turbulente Monate und Pauline wird viel abverlangt.
    Was für ein toller Auftakt dieser neuen Reihe. Für mich war es der erste Roman von Marie Pierre und ich bin immer noch ganz entzückt. Sofort ist der berühmte Funke übergesprungen. Mir gefällt ihr moderner und umfangreicher Schreibstil. Auch Kleinigkeiten werden erwähnt, beim Lesen entstehen Bilder vor Augen. Genauso soll ein guter Roman sein. Die Protagonistin Pauline war mir sofort sympathisch und auch ihre Schützlinge finde ich sehr authentisch dargestellt, denn jede hat einen anderen Charakter und familiären Hintergrund. Besonders beeindruckt bin ich von den vielen, historischen Fakten, die in diesem Roman mit einfließen. Mit jedem Satz merkt man, dass der Autorin viel an dieser Region liegt und sie eine Menge recherchiert haben muss. Ganz viel Liebe und Herzblut wurden investiert. Das umfangreiche Nachwort und Glossar bestätigten ihre Arbeit.
    Vieles war mir neu, vielleicht weil ich damals im Geschichtsunterricht unaufmerksam war oder es wurde schlicht und einfach nicht behandelt. Aber dafür gibt es ja Marie Pierre. Auf charmante Art und Weise, eingepackt in eine unterhaltsame Lektüre, habe ich eine Menge hinzugelernt. Mehr geht einfach nicht. Zudem ist meine Neugierde auf die Region um Elsass-Lothringen geweckt und ich hoffe wirklich, diese zeitnah besuchen zu können.
    Der erste Teil endet mit Andeutungen um den Gärtner und Hausmeister Vincent und lässt mich erwartungsvoll zurück. Ich freue mich somit auf Teil 2 und vergebe hierfür gerne 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Kyra112, 03.01.2024

    Als eBook bewertet

    Unruhe im Internat

    Ein Internat für höhere Töchter im Reichsland, inmitten der Stadt Diedenhofen - Die junge Suzette steht als Verwandte der Institutsleiterin Pauline im Fokus dieser. Als Suzette sich in den jungen Offizier Leutnant Krüger verliebt, wird sie unvorsichtig und bringt sich in Lebensgefahr.
    Pauline versucht mithilfe von Krügers Chef, Suzette zu beschützen. Außerdem gibt es da noch den Gärtner Vincent, dem Krüger auch nicht unbekannt ist.

    Marie Pierres „Töchter des Aufbruchs“ ist Band 1 der Reihe „Das Pensionat an der Mosel“.
    Das Cover des Buchs passt zu den im Buch beschriebenen Charakteren des Pensionats und zeigt zugleich die Eckpunkte der Geschichte auf.
    Das Buch beginnt mit einem Übersichtsplan der Stadt Diedenhofen, was mir sehr gefällt, da ich mir so die Handlungsorte innerhalb der Stadt besser vorstellen konnte. Auch die Vorstellung der Figuren zu Beginn des Buches gibt einen guten Überblick über die Charaktere der Geschichte. Somit ist es dem Leser möglich, die einzelnen Personen des Buches in ihren Funktionen nachzuvollziehen.
    Das Buch besteht auf 44 Kapiteln, die immer zur Einleitung angeben, in welchem Zeitraum das Kapitel, an welchem Ort spielt. Somit ist immer ein roter Faden in der Geschichte erkennbar.
    Marie Pierre hat es von der ersten Seite an geschafft, mich mitzunehmen. Sie stellt die Regionalität in einer besonderen Weise vor. So erklärt sie sowohl die französischen, als auch die deutschen Wurzeln der jeweiligen Figuren und bringt dabei auch den lokalen Dialekt mit ein. Das macht diese Geschichte so authentisch.
    Vor allem hat aber die Figur der Pauline mich beeindruckt. Sie ist eine sehr selbstbewusste, junge Lehrerin, die genau weiß, was sie möchte und das auch gegen sämtliche gesellschaftliche Konventionen durchsetzt, dabei aber dennoch immer die Etikette wahrt.
    Die ganze Geschichte ist sehr spannend angelegt, sodass es nie langweilig wird. Die Geheimnisse werden zum Teil bis zum Schluss aufrechterhalten, sodass die Geschichte auch mit einem Cliffhanger endet.
    Sehr interessant sind auch die geschichtlichen Aspekte angelegt, sodass dem Leser gleichzeitig deutsche und französische Geschichte vermittelt wird, die man in der Form vielleicht in der Schule nicht gelernt hat.

    Alles in allem eine absolute Leseempfehlung für all jene, die historische Romane lieben und starke Frauen mögen!

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  • 5 Sterne

    Barbara H., 24.02.2024

    Als Buch bewertet

    Töchter des Aufbruchs ist der 1. Band der Reihe „Das Pensionat an der Mosel“ von Marie Pierre.
    Pauline Martin führt 1910 ein kleines Mädchen-Pensionat in Diedenhofen, ehemals Thionville. Nach dem Deutsch-Französichen Krieg 1870/71 wurde das Städtchen umbenannt und das Reichsland Elsaß-Lothringen dem Deutschen Reich angegliedert. Obwohl 40 Jahre seit dem Krieg vergangen sind, gibt es immer noch Spannungen unter der Bevölkerung und Pauline ist zunehmend auch Anfeindungen ausgesetzt, zumal sie ihre Schülerinnen zu selbstbewussten und eigenständigen Frauen erziehen will.
    Als sich eine ihrer Schülerinnen ausgerechnet in einen Soldaten der Preußischen Garnison verliebt, die in Diedenhofen stationiert sind, ist Pauline entsetzt. Sie untersagt ihrer Schülerin jeglichen Kontakt. Doch dann ist ihre Schutzbefohlene plötzlich verschwunden und Pauline sieht keine andere Lösung, als Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe zu bitten. Der gute Ruf ihres Pensionats steht auf dem Spiel. Die Zusammenarbeit mit dem Hauptmann gestaltet sich jedoch enger, als es die Etikette erlaubt. Wird es Pauline gelingen, ihre Schülerin zu finden und den guten Ruf ihres Pensionats zu bewahren?
    Der Auftakt dieser neuen Reihe spielt in einer Region, die ich bisher nicht sehr beachtet habe. Marie Pierre die selbst in der Region aufgewachsen ist, vermittelt die geschichtlichen Hintergründe sehr gekonnt und interessant. Die gesellschaftlichen und kulturellen Unterschiede in der Bevölkerung haben damals immer wieder zu Reibungen geführt und der Argwohn gegen die Preußen war auch noch nach der langen Zeit nicht verschwunden.
    Pauline ist eine sehr sympathische junge Lehrerin und ihre modernen Erziehungs- und Lehrmethoden sind nicht bei allen gern gesehen. Daher steht sie unter besonderer Beobachtung. Das Verschwinden der Schülerin ist daher eine Katastrophe. Hauptmann Erich von Pliesnitz ist sehr streng und gefürchtet, doch Pauline tritt im tapfer entgegen. Sie braucht seine Unterstützung.
    Ich liebe die Geschichte um Pauline und den Hauptmann. Die beiden sind sehr unterschiedlich und obwohl obwohl, aber beide sehr sympathisch. Obwohl Erich keine Frauen mag, unterstützt er Pauline nach seinen Möglichkeiten. .
    Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung der Reihe, der Reihe. Im August 2024 erscheint Band 2 und Band 3 im Februar 2025.

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  • 5 Sterne

    Ameland, 09.03.2024

    Als Buch bewertet

    Ein Muss für alle Fans gut recherchierter historischer Romane

    Marie Pierre nimmt uns mit diesem Roman mit in das Reichsland Elsaß-Lothringen im Jahr 1910. Dort treffen wir auf Pauline Martin, die ein Pensionat für höhere Töchter führt. Ihr Anliegen ist es die Mädchen zu eigenständigen und selbstbewussten Frauen zu erziehen.

    Pauline ist ein toller Charakter. Sie ist eine mutige und selbstsichere Frau, der ihre Schützlinge und ihre sich selbst verschriebene Aufgabe sehr am Herzen liegen. Aufgrund ihrer Stellung wahrt sie nach außen Contenance, aber hinter dieser Fassade gibt es viele Emotionen, die mir als Leser auch transportiert wurden. Ihre Schützlinge unterschiedlichster Herkunft stellen sie vor manche Herausforderung. In dieser Hinsicht tat sich besonders Suzette mit ihren nicht ungefährlichen Alleingängen hervor. Unerwartete Hilfe bekommt Pauline von einem Hauptmann der preußischen Armee.

    Die Autorin hat die unterschiedlichsten Protagonisten sehr authentisch und facettenreich beschrieben. Aber besonders gefiel mir, dass die Personen im Verlauf eine Entwicklung durchgemacht haben.

    In ihrer unnachahmlichen und brillanten Schreibweise hat Marie Pierre mir die Grenzregion, die seit dem Krieg 1870/71 dem Reichsland zugehörig war, nähergebracht. Indem sie einzelnen Personen französische Ausdrücke bzw. Sätze in den Mund gelegt hat und andere im Dialekt sprechen ließ, wurde die Geschichte für mich noch authentischer. Sehr bildhaft schildert sie die Schönheiten der Region sowie die gesellschaftlichen als auch sozialen Schwierigkeiten, die sich durch die neue Obrigkeit ergaben. Dazu beigetragen hat sicherlich auch die bunte Mischung der Bevölkerung aus Franzosen, Deutschen, Militär und nicht zuletzt den Hüttenarbeitern. Man merkt wie sehr der Autorin die Geschichte von Elsaß-Lothringen am Herzen liegt, denn schließlich ist sie ein Kind der Grenzregion.

    Von der ausführlichen und akribischen Recherche, die ich wieder mal bewundert habe, zeugt die am Ende angefügte Auflistung der wissenschaftlichen Berater. Außerdem enthält das Buch eine Karte von Diedenhofen/Thionville um das Jahr 1910, ein Personenverzeichnis und ein fremdsprachliches Glossar.

    Das Buch ist für mich ein absolutes Highlight und ich kann es kaum abwarten bis Band zwei der Trilogie erscheinen wird.

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 26.02.2024

    Als Buch bewertet

    Dies ist der Beginn einer Trilogie, die die Autorin unter einem Pseudonym schreibt. Wir sind im Jahr 1910 in Elsaß-Lothringen, das unter deutscher Herrschaft ist. Das strenge preussische Regiment wird von der dortigen französischen Bevölkerung nicht gern gesehen, haben doch die Franzosen eine andere, freiere Lebensart. Hier sind Deutsche und Franzosen gemischt, Militär und viele Hüttenarbeiter. In dem malerischen Moselstädtchen liegt auch das Pensionat für höhere Töchter, die hier für ein Leben als Ehefrau in der gehobenen Gesellschaft ausgebildet werden sollen. Das Pensionat führt die sehr moderne und fortschrittliche junge Lehrerin Pauline Martin, die als Nachfolgerin ihrer Tante hier agiert. Der Bevölkerung ist dieses Pensionat ein Dorn im Auge, da sie fürchten, dass hier die deutschen Schülerinnen zu fest mit der französischen Lebensart konfrontiert werden. Als dann Suzette, die Tochter von Paulines Cousine, in das Pensionat kommt, bringt diese viel Trubel auf Aufsehen mit sich. Sie ist in einen deutschen Offizier verliebt und versucht sich mit diesem zu treffen. Zu aller Aufregung kommt noch hinzu, dass Pauline einen jungen Gärtner einstellt, der ein großes Geheimnis mit sich herumträgt, niemand weiß, woher er kommt und wer er ist. Als es dann mit Suzette zum Eklat kommt, kommt Pauline der preußische Hauptmann Erich von Pliesnitz zu Hilfe. Ein Mann, der als Hauptmann Gnadenlos bekannt ist. Pauline empfindet für diesen strengen Mann Freundschaft. Denn eine Lehrerin darf weder Heiraten noch eine Liebschaft haben. Das Buch ist mehr als interessant. Neben den geschichtliche Fakten ist in dem Buch sehr viel Spannung enthalten, teilweise meint man, mittendrin in einem Kriminalfall zu sein. Hier wird uns deutlich, wie die politische Situation in dieser Zeit zwischen Deutschland und Frankreich war. Eine mehr als informative Lektüre. Am Ende des Buches ist ein Glosar über die verschiedenen Ausdrücke. Das Nachwort der Autorin gibt uns noch einmal Einblick in die Geschichte und die politischen Verbindungen in dieser Zeit, exakt und detailliert. Das Buch läßt sich sehr gut lesen, der Schreibstil ist leicht verständlich und informativ, der Spannungsbogen erhöht sich bis zum Ende, Man darf sich schon auf die Fortsetzung freuen.

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  • 5 Sterne

    Carmen V., 04.02.2024

    Als eBook bewertet

    Im mittelalterlichen Moselstädtchen Diedenhofen oder Thionville hat die junge Lehrerin Pauline Martin 1910 das Pensionat für höhere Töchter von ihrer Tante übernommen. Ziel des Pensionats ist es, die jungen Frauen zu eigenständigen und selbstbewussten Damen zu erziehen.

    Mit ihrem neusten Schützling Suzette hat sie jedoch ihre Sorgen. Suzette trifft sich heimlich mit einem preußischen Soldaten und verschwindet kurz darauf. Pauline wendet sich in ihrer Not an Hauptmann Erich von Pliesnitz. Ihre Zusammenarbeit steht unter keinem guten Stern und auch der neue Gärtner scheint ein dunkles Geheimnis mit sich zu führen.

    Kann Pauline die große Aufgabe, die vor ihr liegt, bewältigen und sowohl das Pensionat wie auch den Ruf von Suzette retten?

    Das Buch fängt zunächst leise an und ich konnte mich in aller Ruhe im Pensionat einrichten und umsehen. Die Autorin beschreibt sehr bildhaft das Leben im Pensionat und die Köchin Lizette wuchs mir bereits nach wenigen Seiten ans Herz.

    Die Schülerinnen des Pensionats sind so unterschiedlich, wie man sie auch an heutigen Schulen immer noch findet, vielleicht etwas disziplinierter, aber genauso facettenreich.

    Pauline hat es nicht leicht, ist jedoch eine starke Persönlichkeit, die weiß, was sie möchte und wie sie den Weg dorthin zu beschreiten hat.

    Doch die Geschichte hört keineswegs innerhalb der Mauern des Pensionats auf. Nicht zuletzt durch den Kontakt zu Hauptmann Erich von Pliesnitz webt die Autorin auch die politischen Ereignisse jener Zeit am Grenzgebiet wunderbar ein. Der gewachsene Konflikt zwischen Franzosen und Preußen, aber auch die Entwicklungen werden immer wieder thematisiert.

    Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und fesselnd, so dass ich sehr gerne in das Buch und seine Geschichte eingetaucht bin und teil genommen habe am Leben von Pauline und ihren Schützlingen.

    Mir hat das Buch nicht nur sehr gut gefallen, ich freue mich auch, dass es als ersten Teil einer Trilogie angekündigt ist und ich mich so auf zwei Fortsetzungen freuen darf.

    Fazit:

    Ein gelungener Auftakt, der mich an die Mosel entführte und mir einen Einblick in das Pensionatsleben zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab.

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  • 5 Sterne

    Carmen V., 04.02.2024

    Als eBook bewertet

    Im mittelalterlichen Moselstädtchen Diedenhofen oder Thionville hat die junge Lehrerin Pauline Martin 1910 das Pensionat für höhere Töchter von ihrer Tante übernommen. Ziel des Pensionats ist es, die jungen Frauen zu eigenständigen und selbstbewussten Damen zu erziehen.

    Mit ihrem neusten Schützling Suzette hat sie jedoch ihre Sorgen. Suzette trifft sich heimlich mit einem preußischen Soldaten und verschwindet kurz darauf. Pauline wendet sich in ihrer Not an Hauptmann Erich von Pliesnitz. Ihre Zusammenarbeit steht unter keinem guten Stern und auch der neue Gärtner scheint ein dunkles Geheimnis mit sich zu führen.

    Kann Pauline die große Aufgabe, die vor ihr liegt, bewältigen und sowohl das Pensionat wie auch den Ruf von Suzette retten?

    Das Buch fängt zunächst leise an und ich konnte mich in aller Ruhe im Pensionat einrichten und umsehen. Die Autorin beschreibt sehr bildhaft das Leben im Pensionat und die Köchin Lizette wuchs mir bereits nach wenigen Seiten ans Herz.

    Die Schülerinnen des Pensionats sind so unterschiedlich, wie man sie auch an heutigen Schulen immer noch findet, vielleicht etwas disziplinierter, aber genauso facettenreich.

    Pauline hat es nicht leicht, ist jedoch eine starke Persönlichkeit, die weiß, was sie möchte und wie sie den Weg dorthin zu beschreiten hat.

    Doch die Geschichte hört keineswegs innerhalb der Mauern des Pensionats auf. Nicht zuletzt durch den Kontakt zu Hauptmann Erich von Pliesnitz webt die Autorin auch die politischen Ereignisse jener Zeit am Grenzgebiet wunderbar ein. Der gewachsene Konflikt zwischen Franzosen und Preußen, aber auch die Entwicklungen werden immer wieder thematisiert.

    Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und fesselnd, so dass ich sehr gerne in das Buch und seine Geschichte eingetaucht bin und teil genommen habe am Leben von Pauline und ihren Schützlingen.

    Mir hat das Buch nicht nur sehr gut gefallen, ich freue mich auch, dass es als ersten Teil einer Trilogie angekündigt ist und ich mich so auf zwei Fortsetzungen freuen darf.

    Fazit:

    Ein gelungener Auftakt, der mich an die Mosel entführte und mir einen Einblick in das Pensionatsleben zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab.

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  • 5 Sterne

    Streiflicht, 10.03.2024

    Als Buch bewertet

    Will man nicht mehr weglegen!

    Ich glaube, ich habe inzwischen alle Romane von Maria W. Peter gelesen und nun schon voller Spannung auf ihr neues Buch, das sie als Marie Pierre veröffentlicht hat. Der Auftakt zum dreiteiligen Werk um das Pensionat an der Mosel ist ihr bestens gelungen. Wenn man erstmal angefangen hat, möchte man das Buch nicht mehr weglegen.

    Wie immer bei ihren Büchern merkt man, dass die Autorin bestens recherchiert und sich die Zeit nimmt, den historischen Hintergrund nicht nur selbst kennenzulernen, sondern auch den Lesern nachzubringen. Alleine die Literaturliste hinten im Buch ist schon beeindruckend. Und gleichzeitig schafft sie es, all dieses Wissen so in der Geschichte unterzubringen, dass man es mit Begeisterung liest. Es macht einfach Spaß, in die Vergangenheit einzutauchen – wie eine kleine Zeitreise. Die Atmosphäre der damaligen Industrie- und Militärstadt kommt so gut rüber, dass man den Rauch zu riechen meint und die Stiefel der Soldaten dröhnen hört. Man kann so gut mitfiebern und mit den Figuren mitfühlen. Sie sind so authentisch beschrieben, dass man regelrecht in einen Sog gerät und einfach immer weiterlesen möchte. Gleichzeitig will man nicht, dass das Buch endet. Mich hat am Ende nur getröstet, dass es ja bald schon weitergeht und ich mich dann schon in wenigen Wochen Teil 2 dieser Trilogie widmen kann.

    Pauline ist eine wunderbare Frau, die eine tolle Hauptfigur abgibt. Es macht Spaß, mit ihr zu unterrichten und auf die Mädchen im Pensionat zu achten. Alles ist detailreich und anschaulich beschrieben, aber es ist nie zu viel oder überbordend, sondern genau richtig. Viele historische Romane sind inzwischen einfach langweiliger Mainstream, aber bei Maria weiß man immer, dass man richtig abtauchen kann. In die Geschichte, aber auch in die Geschichte, also die Historie, dahinter. Man lernt noch richtig viel und alles hat eine wunderbare Tiefe. Ich lese inzwischen hauptsächlich Krimis und Thriller, aber bei ihren Romanen mache ich immer wieder voller Begeisterung eine Ausnahme! Unbeeeeedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    Ramona, 25.02.2024

    Als Buch bewertet

    Brillanter Auftaktband - historischer Roman

    Die Autorin nimmt uns hier auf eine interessante, spannungsgeladene, aufregende Zeitreise mit. Der Roman hat mir so viel wissenswertes über die politischen Umbrüche, die buntgemischte Bevölkerung im malerischen Mosel Städtchen Diedenhofen, des Reichsland Elsaß-Lothringen um 1910 vermittelt. Ich sage euch, dass war viel besser als jeder Geschichtsunterricht.

    Die Handlung des Romans ist in einem Mädchenpensionat für höhere Töchter angesiedelt. Aufgabe der Pensionsleiterin und Lehrerin Pauline ist es, die jungen Mädchen zu selbstbewussten, eigenständigen Frauen zu erziehen. Kein leichtes Unterfangen, ganz besonders Suzette tanzt gern mal aus der Reihe und sorgt für mächtig viel Aufregung.

    Wir begegnen hier wunderbar und vielfältig gezeichneten Charakteren. Die Handlung ist spannend, absolut unterhaltsam, so dass ich viel zu schnell am Ende des Buches angekommen war. Nun freue ich mich ganz doll auf die folgenden Bände.

    Mit ihrem bildgewaltigen, fesselnden, emotionalen und hervorragend recherchierten Schreibstil hat mich Marie Pierre vollkommen begeistert und wunderbare Lesestunden geschenkt. Besonders hervorheben möchte ich auch noch das anschließende, umfangreiche Nachwort, dass so viel interessantes Hindergrundwissen zur Geschichte Lothringens, der saar-moselanischen Grenzregion und den dort zusammen gebrachten Menschen, so unterschiedlicher Herkunft und Prägungen offenbart. Ich habe so viel Wissenswertes erfahren.

    Das Pensionat an der Mosel hat seine Türen ganz weit für uns geöffnet, hervorragende Einblicke gewährt. Kurzweilig und unterhaltsam. Also worauf wartet ihr noch? Ich verspreche euch faszinierende Lesestunden. Im August 2024 erscheint Band zwei und ich kann es kaum erwarten.

    Ein brillanter Auftakt, mit einer Bandbreite an Gefühlen und Emotionen, die nicht nur von den Backfischen ausgehen. Spannung, Drama, Freundschaften, Herausforderungen der Zeit, charakterliche Entwicklungen, ein Buch das sich wunderbar liest und meine Leseempfehlung mehr als verdient.

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