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  • 5 Sterne

    19 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 25.11.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Pori, Finnland. An einem stürmischen Herbsttag wird ein sturzbetrunkener Mann mit mehreren Messerstichen in einem Holzhaus ermordet.
    Fazit: In diesem Buch kommen sehr verschiedene Dinge zur Sprache. Kinderfreundschaften, Familienverhältnisse, Häusliche Gewalt und Mobbing in der Schule. Das sind allemal sehr wichtige Themen und zudem erschütternd. Der aufgefundene Tote wurde mit Messerstichen getötet. In einem nahen Waldstück wird ein Mann verhaftet. Hat er etwas mit dem Mord zu tun. Für den Ermittler Jari Paloviita stellt sich der Fall nicht so klar dar. Der Verdächtigte ist sein Lebensretter aus Jugendzeit. Die Geschichte wird in den verschiedenen Zeitachsen geschildert. Als Gegenwart und Vergangenheit. Das liest sich sehr spannend und ist es auch. Diese Geschichte fesselt von Beginn an den Leser sehr. Man liest einen mitreissenden skandinavischen Krimi, der an Spannung nicht zu überbieten ist. Ich empfehle dieses Buch gerne weiter.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lilly.liest, 07.12.2021

    Als Buch bewertet

    Ganz anders als erwartet

    Vorweg: Das Buch ist meiner Meinung nach weniger ein Krimi als ein Roman über wahre Freundschaft und Schuld. Der Mordfall dient ehr als Rahmen für die Erzählung über Jaris Vergangenheit und wurde ehr stiefmütterlich behandelt.

    Die Geschichte spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen. Der Gegenwart (2018) und der Vergangenheit (bis 1991). Diese wechseln sich unregelmäßig ab.

    Die Gegenwart war für mich der "langweilige" Teil der Geschichte. Die Charaktere sind alle problembehaftet und schwierig. Einzig der Ermittler Oksmann ist mir zu einem gewissen Grad sympathisch. Er will unbedingt die Wahrheit herausfinden, hält dabei aber mit unsicheren Vermutungen oder Anklagen hinter dem Berg, bis er Beweise hat. Allerdings hat auch er Probleme. Die Ermittlungen im Mordfall sind im Buch kaum präsent. Es gibt eigentlich nie neue Erkenntisse oder eben auch nur eine richtige Spurensuche. Deshalb passt die Gattung "Kriminalroman" für mich nur wenig.

    Während in der Gegenwart alle Charaktere distaziert und kühl wirken, hatte es die Vergangenheit echt in sich. Dort waren die Figuren detailliert und empathisch beschrieben. Ein wirklich krasser Bruch mit der Gegenwart. Manche Szenen der Vergangenheit konnte ich beim Lesen nur schwer ertragen, so sehr habe ich mit den Charakteren mitgelitten. In der Vergangenheit erfährt man viel über die menschliche Entwicklung des Mordopfers, aber auch von Jari und seinem besten Freund Antti (dem Mordverdächtigen). Dem Autor gelingt es hier, dass man die Figuren richtig vor dem inneren Auge sieht.

    Es ist gut, dass es in dem Buch einen allwissenden Erzähler gibt. Die Sicht wechselt nie richtig zwischen den Personen, sondern es wird immer von außen auf eine Szenerie geblickt. Dadurch erfährt man viel mehr Details.



    Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Nicht weil es vor Spannung strotzte, sondern es konnte mich durch die feinfühlige Beschreibung der Vergangenheit begeistern.

    Wieso dann nur 4 Sterne?
    Naja, zum einen, weil es nun mal ein Kriminalroman sein sollte und dafür der Mord viel zu wenig Thema war.
    Zusätzlich gab es einige sprachliche Fehler, die auf Dauer sehr störend waren. Der Autor (oder die Übersetzerin?) bedient sich rassistischer Begriffe. Ich verstehe zwar, dass die entsprechenden Figuren sich vielleicht tatsächlich so äußern würden, aber die Formulierungen hätten trotzdem gewählter und weniger menschenverachtend sein können.

    Zu guter Letzt blieben mir am Schluss einfach zu viele Fragen offen. Es wurden Charaktere zu Beginn eingeführt, die zum Schluss nicht mal mehr erwähnt wurden und viele weitere.
    Es muss zwar am Ende eines Buches nicht jede Frage beantwortet sein, doch hier waren es einfach zu viele lose Fäden.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 26.11.2021

    Als Buch bewertet

    Gerade hat man Jari Paloviita zum kommissarischen Chef ernannt, als die Polizei von Pori auch schon mit einem Mordfall konfrontiert wird: in einem Sommerhaus kam es zu einem Gelage, das aus dem Ruder lief. Am Ende des Abends ist ein Mann tot, ein Verdächtiger wird jedoch blutverschmiert unweit im Wald aufgegriffen. Die Zeugen sind weitgehend nicht zu gebrauchen, zu viel Alkohol und anderes machen ihre Aussagen unbrauchbar. Jari überlässt den Fall seinen beiden Ermittlern Hendrik und Linda, es scheint nicht so schwierig zu sein, hier eine Anklage vorzubereiten. Doch als er die Namen von Opfer und Täter liest, bleibt Jari das Herz beinahe stehen. Er kennt beide. Schon sehr lange und er weiß auch, was im Sommer 1991 geschehen ist.

    Der Ingenieur Arttu Tuominen stammt aus der mittelfinnischen Hafenstadt Pori und hat bereits vier Krimi veröffentlicht. „Was wir verschweigen“ ist der Auftakt der sogenannten DELTA Serie und wurde mit dem finnischen Krimipreis als bester Spannungsroman des Jahres 2020 ausgezeichnet. Geschickt verbindet er die aktuellen Ermittlungen mit der Kindheit des leitenden Kommissars und baut sowohl in der Vergangenheit wie auch der Gegenwart einen Spannungsbogen auf, der sich erst spät löst. Im Zentrum dabei die Frage, wo Jari steht: auf Seiten des Rechts oder einer lange zurückliegenden Verpflichtung.

    „Freundschaft hat nichts mit Recht oder Schuld zu tun. Das wüssten Sie, wenn Sie auch nur einmal in Ihrem Leben jemanden gekannt hätten, dem Sie bedingungslos vertrauen konnten.“

    Der Fall bringt Jari in eine moralische Zwickmühle, aus der er sich nicht lösen kann. Er vertritt das Recht, muss dafür sorgen, dass Gerechtigkeit geschieht, dass die Ermittlungen geregelte Wege gehen und dass vor dem Gesetz alle gleich behandelt werden. Doch es gibt noch eine alte Schuld, eine Verpflichtung, ein Versprechen, denen er sich ebenso verpflichtet sieht. Er ringt mit sich, hofft auf eine andere Lösung, die von irgendwoher kommt.

    Es ist nicht die Frage, ob der vermeintliche Täter die Tat wirklich begangen hat. Was an dem fraglichen Abend geschah, rück in den Hintergrund. Es ist ein Kampf, der sich nur in Jari abspielt und es ist klar, dass auch nur er die Entscheidung treffen wird, in welche Richtung das Pendel ausschlägt, wofür er sich entscheidet, wozu er sich bekennt.

    Ein Krimi, der ganz traditionell beginnt und dann zu einem Gewissenskonflikt wird, auf den man auch als Leser nicht leicht eine Antwort findet. Mit dem Protagonisten ist man in der Situation gefangen und kann nur für sich selbst überlegen, ob man seine Schritte genauso gehen würde oder man sich eher für ein anderes Handeln entscheiden würde.

    Ein Krimi, der den Leser in vielerlei Hinsicht herausfordert und gedanklich einbindet mit der Frage: was würde man selbst tun?

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annabell95, 05.02.2022

    Als Buch bewertet

    An einem stürmischen und regnerischen Herbsttag wird in einem Holzhaus ein sturzbetrunkener Mann ermordet. Der Fall ist schnell gelöst. Nur kurz darauf wird ein verdächtiger Mann in der Nähe des Waldes festgenommen. Für den Ermittler Jari Paloviita wird dies aber der schwierigste Mordfall seines Lebens. Der Verdächtige war in seiner Kindheit sein bester Freund. Ihm hat er auch sein Leben zu verdanken. Was ist damals geschehen?

    Der Start in die Handlung war sehr toll und vielversprechend mit dem Mordfall, doch meine Begeisterung verflüchtigte sich leider sehr schnell.

    Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart ist der Mordfall und die anstehenden Befragungen und Ermittlungen. Jari ist hier der leitende Ermittler. Die andere Ebene ist die Vergangenheit, in der die Freundschaft zwischen Jari und dem Verdächtigen nach und nach erzählt wird. Eine tolle Freundschaft das muss man hier auf jeden Fall sagen.

    Mir fehlte aber hauptsächlich die Spannung an der ganzen Handlung. Alles wurde sehr ausführlich beschrieben. In meinem Kopf sind dadurch zwar sehr gute Bilder entstanden und ich konnte mir das alles sehr detailliert vorstellen, nur leider wurde es dadurch auch sehr ausschweifend und langweilig.

    Es war mehr eine Erzählung über Kindheitsfreundschaften, schwierige Familienverhältnisse und Geheimnissen. Durch die Aufarbeitung der Vorgeschichte der beiden früheren Freunde rückte der Mordfall immer mehr in den Hintergrund.

    Die Protagonisten fand ich so naja. Keiner von ihnen konnte mich wirklich mit ihrer Art und Weise überzeugen und meine Sympathien wecken.

    Mein Fazit:
    Das Buch konnte mich leider nicht fesseln. Dafür war einfach viel zu wenig Spannung da und es war zu ausschweifend. Leider keine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    16 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jutta C., 20.11.2021

    Als eBook bewertet

    Klappentext:

    Pori, Finnland. An einem stürmischen Herbsttag wird ein sturzbetrunkener Mann mit mehreren Messerstichen in einem Holzhaus ermordet. Ein typisch finnischer Mord - so der lakonische Kommentar der hinzugerufenen Kommissare. Der Fall scheint zunächst schnell gelöst: Im nahe gelegenen Wald wird noch am gleichen Abend ein verdächtiger Mann festgenommen.

    Doch für den Ermittler Jari Paloviita entpuppt sich der Mord als schwierigster Fall seines Lebens. Der Verdächtige war in der Jugend sein allerbester Freund. Und Jari Paloviita verdankt ihm sein Leben ...


    Meinung:

    Dieses Buch ist nur zur Hälfte ein Krimi, zur Hälfte etwas ganz anderes: eine Beschreibung und Reflexion über Kindheitsfreundschaften, schwierige Familienverhältnisse und die lebenslangen Bindungen, die das Netz dieser Freundschaften bilden. Häusliche Gewalt und Mobbing in der Schule sind immer erschütternde Themen - so auch hier, aber die Geschichte und ihre Erzählung haben mich bis zum Ende mitgerissen.
    Die Geschichte ist auf mehreren Zeitlinien zwischen Gegenwart und Vergangenheit aufgebaut.
    Wir kehren in eine Zeit zurück, in der die Protagonisten Kinder und später Jugendliche waren. Eine Kindheit, die für die einen kuschelig und für die anderen schrecklich war.
    Die reichhaltigen Zeitsprünge sind klar strukturiert
    Ein dichter Schreibstil, der zwischen dem Unausgesprochenen und den Geheimnissen einerseits und dem durch die dreißigjährige Diskrepanz zwischen dem, was in der Gegenwart geschieht, und dem, was aus der Vergangenheit kommt, erzwungenen Perspektivwechsel andererseits schwankt.

    Fazit:

    Ein großartiger skandinavischen Krimi, den ich mit großem Vergnügen gelesen habe und den ich sehr gerne weiterempfehle

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  • 5 Sterne

    11 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesezauber_Zeilenreise, 11.12.2021

    Als Buch bewertet

    Beklemmend, leise, eindrücklich – kein Actionkracher, dafür so viel mehr! Love it!

    Pori, Finnland/Herbst 2018: Rami Nieminen, ein ziemlich unangenehmer Säufer, wird während eines Saufgelages inmitten vieler Gleichgesinnter niedergestochen. Der Täter flüchtet. Kurz später findet man im Wald den ebenfalls alkoholisierten Antti Mielonen und nimmt ihn als Tatverdächtigen fest. Als der vorübergehende Kommissariatsleiter Jari Paloviita davon erfährt, gerät seine Welt ins Wanken. War Antti doch zu Schulzeiten sein allerbester Freund. Auch wenn sie sich über die Jahre aus den Augen verloren haben, drückt Jari das Gewissen. Denn ihn und Antti verbindet so viel mehr als nur eine Jugendfreundschaft. Sie haben sich gemeinsam gegen den brutalen Mobber in der Schule gestellt, kannten die dunkelsten Geheimnisse des anderen und Antti hat Jari sogar einmal das Leben gerettet. Er will ihm helfen und begibt sich dazu auf Wege, die ein Polizist nicht gehen sollte. Das bleibt nicht unbemerkt, Ermittler Oksmann riecht Lunte und stellt seinerseits eigene Ermittlungen an.

    Gleich vorneweg: wer auf actiongeladene, reißerische Krimis steht, sollte hier die Finger von lassen. Wer dagegen leisere, eindrückliche Storys liebt, sich von einer unfassbar genial gezeichneten Atmosphäre gern fesseln lässt und Geschichten liebt, bei denen Gegenwart immer wieder mit der Vergangenheit konfrontiert wird, der wird „Was wir verschweigen“ lieben. Und mir ging es so. Von vorne bis hinten war ich absolut gefesselt vom Setting, von den interessanten Charakteren, von dem unfassbar packenden Schreibstil und der Story, die mich nicht mehr losgelassen hat. Jede der Figuren wird vom Autor detailliert gezeichnet und über jede möchte man am liebsten sofort noch viel mehr erfahren. Die Rückblicke in den Sommer 1991 sind einfach nur wunderbar und äußerst berührend und so nach und nach erfährt man, wie und warum es zu dem Mord kommen konnte. Arttu Tuominen packt in seine Sätze so viel Emotionen, nicht durch überschwängliches Gelaber, sondern durch eine Nüchternheit, die einfach packt. Diese besondere Verbindung zwischen den Jungen Jari und Antti kommt immer mehr hervor und gipfelt in der – für mich – Schlüsselszene am Brunnen in diesem Sommer 1991.

    Ich muss auch jetzt noch, Tage nach Beendigung des Buches, immer wieder an die Geschichte denken. Mich hat sie absolut gepackt und ich finde das Buch schlicht grandios! Schreibstil, Setting, Charaktere, Story, Aufbau – alles hat voll meinen Geschmack getroffen und mich vor allem auch auf der Gefühlsebene absolut abgeholt.

    Das Cover gefällt mir mit seinen kühlen Farben sehr gut, auch wenn mich der Lichtkegel ein bisschen irritiert. Das finale Buch hat übrigens – im Gegensatz zu meinem Leseexemplar - einen wunderschönen, farbigen Buchschnitt und ist somit ein echter Hingucker!

    Von mir gibt es ganz klar 5 von 5 Sternen – i love it!

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  • 4 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 04.12.2021

    Als Buch bewertet

    Versprechen muss man halten
    In Arttu Tuominens Kriminalroman “Was wir verschweigen“ vergraben die 13jährigen Freunde Jari und Antti im Sommer 1991 eine Kapsel an einem Findling. Jeder hat dem anderen einen Brief geschrieben, in dem sie sich die Zukunft des Freundes ausmalen. Diese Briefe wollen sie in 27 Jahren gemeinsam wieder ausgraben. Sie versprechen sich ewige Freundschaft.
    Im Herbst 2018 tötet ein Mann bei einem Besäufnis in einem entlegenen Wochenendhaus einen anderen mit einem Messer und flieht in den Wald. Er wird gefasst und behauptet, sich an nichts erinnern zu können. Die Anwesenden können kaum brauchbaren Zeugenaussagen liefern, da alle sturzbetrunken sind. Der leitende Ermittler, Jari Paloviita, stellt entsetzt fest, dass Täter und Opfer alte Bekannte sind: sein Freund Anttii Johannes Milonen und Rami Nieminen, ihr Feind aus der Kindheit, der sie mit seinen Kumpanen brutal schikanierte und Jari erheblich verletzte. Alle drei lebten in der Kleinstadt Pori und gingen zeitweise in dieselbe Klasse. Statt den Fall wegen Befangenheit abzugeben, überlegt Jari, wie er dem Verdächtigen helfen kann. Er empfindet Scham und Schuld angesichts seiner eigenen Karriere bei der Polizei und seines persönlichen Versagens gegenüber dem Freund. Die Wege der Beiden trennten sich früh aufgrund der unterschiedlichen Schullaufbahn und der daraus folgenden Berufschancen. Antti stammt aus einem prekären Milieu und landete schnell bei Drogen, Alkohol und Kriminalität, was zu einer Serie von Gefängnisaufenthalten führte.
    Der Autor erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, Sommer 1991 und Herbst 2018, wobei er durch einen sprachlichen Kniff verdeutlicht, dass es eigentlich um die Ereignisse von 1991 geht und weniger um den aktuellen Kriminalfall. Für die Ereignisse in der Vergangenheit benutzt er das Präsens, für die Gegenwart dagegen das Imperfekt. Der Kommissar verhält sich auffällig unprofessionell und greift unangemessen in die Ermittlungen ein. Seine Untergebenen Linda Toivonen und Henrik Oksam kommen ihm auf die Schliche, aber weder die Frage, ob Jaris Verhalten berufliche Konsequenzen hat noch ob der Täter verurteilt wird, spielt zum Schluss eine Rolle – vielleicht auch, weil der Autor eine Fortsetzung plant. Gezeigt wird das moralische Dilemma eines Mannes, der einst ein Versprechen gegeben, aber seinen Freund im Stich gelassen hat. Angesichts seiner lange verdrängten quälenden Erinnerungen muss er eine Entscheidung treffen.
    Daneben gibt es weitere Themen: die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht mit allen Konsequenzen, außerdem Alkoholismus und häusliche Gewalt gegenüber Frauen und Kindern. Die ungeschönt dargestellte Brutalität trägt dazu bei, dass dieser Roman mit dem traurigen Ende wie eine Tragödie wirkt. Mich hat es sehr beeindruckt, auch wenn die sprachliche Qualität der Übersetzung das Lesevergnügen erheblich gemindert hat.

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  • 5 Sterne

    JD, 28.02.2022

    Als Buch bewertet

    Versprochen ist versprochen

    Ein kühles, düsteres Cover, das zudem Einsamkeit ausstrahlt. Es wurde, genauso wie der Titel, passend zur Story gewählt.
    So steigt man direkt in die Ereignisse in einem Ferienhaus am Meer ein. Der Anfang ist spannend und wirft Fragen auf, die die Ermittler Henrik und Linda zu klären versuchen. Beide sind engagierte ErmittlerInnen, jedoch sehr verschieden. Linda ist eher kommunikativ und chaotisch, wohingegen Henrik introvertiert und von Zwängen beherrscht ist. Dennoch wecken sie durch ihr Engagement Sympathien.
    Ihr Vorgesetzter Jari ist ebenso eine angenehme Figur, die mit familiären Probleme und Lastern aus der Vergangenheit zu kämpfen hat.
    In diesem Buch kommen immer mehr Schicksalsschläge ans Tageslicht, die die Figuren als Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit mitsichtragen. So berichtet dieses Buch aus zwei Zeitebenen. Die aktuellen Geschehnisse und Ermittlungen zu dem Fall und die Ereignisse aus der Kindheit von Jari, dem Opfer und dem Täter werden berichtet.
    Die Story wird bildhaft, mit belebenden Ausschmückungen und relativ kurzen Sätzen erzählt. Das Buch ist in mehrere Abschnitte mit angenehm kurzen Kapiteln unterteilt, wodurch es sich zudem flüssig lesen lässt.
    Spannung wird in der Erzählung allerdings nur geringfügig geboten und so glänzt die Story durch packende und emotionale Ereignisse. Zum Ende hin baut sich noch einmal Spannung auf und das Tempo wird etwas angezogen bis es zum schnellen Ende der Geschichte kommt.
    Es ist ein Krimi, wie man ihn nicht zwingend erwartet, doch er hat mich persönlich überzeugt. Die Figuren sind sehr unterschiedlich und interessant und auch der Erzählstil gefällt mir sehr. Das Buch weckt durch die ergreifenden Hintergründe Emotionen und packt einen somit bis zum Schluss.
    Von mir aus gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden, der einen besonderen Krimi lesen möchte und nicht nur auf der Suche nach Spannung ist. Ich freue mich schon auf weitere Bücher des Autors.

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  • 4 Sterne

    Fredhel, 17.01.2022

    Als eBook bewertet

    Generell ist das immer so ein zweischneidiges Schwert, wenn man schon zu Beginn eines Krimis den Mörder kennt. Da Mitraten unmöglich ist, wird es für den Autor schwer, Spannung aufzubauen und zu halten.
    Auch hier beginnt das Buch mit einem Mord, der zuerst völlig unmotiviert und rein dem Alkoholrausch zuzuschreiben ist. Erst später wird klar, dass der Tatververdächtige Antti der beste Freund aus Kindertagen des ermittelnden Beamten Juri und das Opfer der hinterhältigste und brutalste Junge aus der gemeinsamen Grundschulklasse ist.
    Während Juri alles daran setzt, seinen Jugendfreund zu schützen, und sich dabei über alle ethischen Grenzen hinweg setzt, wird in einem zweiten Erzählstrang die hässliche Geschichte der drei aus Kindheitstagen erzählt. In meinen Augen ist dies der weitaus spannendste Teil des Buches.
    Ich persönlich finde, "Was wir verschweigen" ist gar kein Krimi, sondern ein Roman, ein Drama. Der Leser erhält tiefe Einblicke in verstörende Kindheitsszenarien mit brutalen Vätern und einem verrohten Jungen. Die Hauptfigur ist natürlich Juri, der tief in einer unglücklichen Ehe feststeckt, doch sowohl privat als auch dienstlich die falschen Entscheidungen trifft, ohne dass man eine Spur von Mitleid empfindet. Für mich ist das sowieso das Hauptproblem mit diesem Buch: Es ist absolut frei von Sympathieträgern, dagegen aber voll von unrealistischen Begebenheiten. Selbst im tiefsten, dunkelsten Finnland wird ein Polizist nicht so ungehindert in die Ermittlungsarbeit eingreifen können, ohne dass es auffällt beziehungsweise, dass es Konsequenzen hat.
    Weil aber die psychologische Komponente so gut herausgearbeitet ist und der Roman auch sprachlich überzeugt, vergebe ich knappe 4 Lesepunkte.

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  • 4 Sterne

    niggeldi, 04.12.2021

    Als Buch bewertet

    Guter Krimi

    In Pori, Finnland, wird bei einem Saufgelage ein Mann mit mehreren Messerstichen getötet. Für die Ermittler vor Ort zunächst ein "typisch finnischer Mord", bei dem man nicht viel aufklären muss, weil der Täter durch Indizien bereits feststeht. Doch als der frischgebackene Chef Jari Paloviita erfährt, wer der Verdächtige überhaupt ist, bricht ihm der Angstschweiß aus. Es ist nämlich sein bester Freund aus Kindertagen und Jari verdankt ihm sein Leben...

    Das Cover finde ich okay, der Schnee und die Landschaft passen gut zu Finnland, es ist jedoch nichts Besonderes.

    Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, auch wenn der Anfang spannend war. Mit den Ermittlern wurde ich nicht wirklich warm, irgendwie hat man fast nur die Ecken und Kanten präsentiert bekommen und nur wenig Positives. Vor allem Jaris Frau fand ich sehr unsympathisch. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit bringt dem Leser nahe, wie alles wirklich zusammenhängt und die Schilderungen sind lebendig und eindrücklich. Auch die verschiedenen Perspektiven gewähren einen tieferen Einblick in die Geschichte und die Gedanken der Protagonisten. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte ab und zu ein bisschen vor sich hinplätschert und Jari lässt sich zu Sachen hinreißen, die irgendwie nicht seinem Charakter entsprechen. Am Ende spielen weder Jaris Untaten noch, ob und zu welcher Strafe der Mörder verurteilt wird, eine Rolle, was ich schade finde.

    Der Krimi war insgesamt ganz in Ordnung, aber nicht ganz das, was ich erwartet hatte. 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Nil_liest, 31.01.2022

    Als Buch bewertet

    Wie würde man selbst entscheiden?

    Bester Kriminalroman Finnlands im Jahr 2020. Wenn das mal die Erwartungshaltung an „Was wir verschweigen“ (im Finnischen ‚Verivelka‘) ansteigen lässt!
    Es gibt einen neunen kommissarischen Chef in Pori: Jari Paloviita und mit der Übernahme des Amtes gibt es auch gleich einen Mord. Jari beauftragt das Ermittlerduo Linda und Hendrik den Fall zu untersuchen. Ein Abend, zu viel Alkohol, der Fall ist recht schnell klar und auch wir als Leser:innen wissen wer den Mord begann. Was Jari erst im Protokoll liest und ihn erstarren lässt sind die Namen von Täter und Opfer. Beide sind im äußerst gut bekannt und seine Vergangenheit holt ihn ein. Hier liegt nicht die Leiche im Mittelpunkt sondern eine tiefe Freundschaft und ihre versprochenen Verpflichtungen. Eine Auseinandersetzung zwischen dem Recht und der Moral.
    Das der Autor Arttu Tuominen am Ort des Geschehens wohnt, verwundert kaum, ist die Umgebung so deutlich beschrieben als wäre man mit vor Ort und auch ein Teil des Geschehens.
    Dieses Buch ist der Auftakt der DELTA Serie. Im finnischen liegen bereits (inklusive diesem) vier Krimis von Arttu Tuominen vor. Wir können also auf mindestens drei weitere hoffen.
    Ich lese selbst sehr gerne unblutige Krimis und gute Literatur weswegen mich dieses Buch überzeugt hat, allerdings kann ich auch verstehen, dass klassische Krimi-leser für die der Mord im Vordergrund steht, hier nicht auf ihre Kosten kommen.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gavroche, 09.01.2022

    Als eBook bewertet

    Ein Mann wird während eines ausgelassenen Besäufnis ermordet, gleich zu Beginn werden wir Leser in die Handlung gewissermaßen "hineingeworfen". Das Opfer wurde erstochen, der Täter ist sowohl den Lesern als auch der Polizei bekannt. Doch warum hat Kriminalkommissar Jari Paloviita und zurzeit sogar Leiter der Einheit, solche Probleme mit diesem Täter? Die Gründe liegen in der Vergangenheit, in der Jari Paloviita und Antti Mielonen die besten Freunde waren und viel durchgemacht haben. Seitdem besteht eine alte Schuld. Doch inwieweit spielt diese nun noch eine Rolle? Die Leser reisen mit in die Vergangenheit, zum Beginn der 1990er Jahre und erfahren dort mehr. Ja, es gibt einen Mord und durchaus recht viele Krimielemente, dennoch ist dieses Buch mehr als ein Krimi.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christof R., 10.12.2021

    Als Buch bewertet

    Eine Geschichte über Freundschaft im Krimigewand

    Dieser Leseausflug nach Finnland bringt eine ganz besondere, etwas düstere Atmosphäre mit. Kern dabei ist die Freundschaft zweier Jungs, deren Kindheit viel zu früh zu Ende geht. Die Themen Freundschaft und gegenseitige Schuld stehen hier deutlicher im Vordergrund, als der klassische Krimi.
    Das Buch spielt in einem Gegenwarts- und einem Vergangenheitsstrang. Beide sind sehr unterschiedlich, vom Erzählstil, dem Tempo und der Atmosphäre. Dies empfinde ich durchaus spannend, dennoch fällt das Krimithema dabei etwas herunter. Die Auflösung hat ein paar lose Enden und Fragen offen gelassen, was ein faden Beigeschmack hinterlässt. Insgesamt ein durchwachsenes, dennoch interessantes und vor allem lesenswertes Werk.

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