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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    C.K., 14.07.2020

    Als Buch bewertet

    Berlin in den 20er Jahren: Irma Weckmüller hatte es bisher alles andere als leicht in ihrem jungen Leben. Der Vater ist im ersten Weltkrieg verstorben, die Mutter hat diesen Verlust nie verkraftet und sich das Leben genommen. Irma kümmert sich aufopferungsvoll um ihre kleine Schwester Martha, erarbeitet sich einen attraktiven Job im KaDeWe und verdient nebenher noch etwas Geld mit Nähen. Eines Tages lernt sie den charmanten Gynäkologen Erich Bragenheim kennen, der ihr immer offensichtlichere Avancen macht. Zunächst hält sich Irma – auch zuliebe ihrer Schwester – zurück, doch die Anziehung überwiegt: Irma und Erich werden ein Paar, verleben eine unheimlich liebevolle glückliche Zeit miteinander und planen ihre Hochzeit. Doch Erich ist Jude und die NSDAP wird immer mächtiger in Deutschland, so dass bald auch Irma in Gefahr gerät. Eines Tages wird Erich ins Konzentrationslager verschleppt und kommt dort ums Leben. Dieser Schicksalsschlag droht Irma zu zerbrechen, bis sie einen Plan fasst, der ihr wieder den alten Lebensmut und Kampfeswillen zurückgibt: Trotz allem möchte sie an ihrem Versprechen festhalten und Erichs Frau werden!

    Bereits das Cover zu „Wo du nicht bist“ strahlt für mich pure Nostalgie und etwas Schwermut aus. Die Farbgebung gefällt mir sehr gut, das Motiv ist mehr als passend. Ich mag es, dass man die Gesichter des Paares nicht sieht, da dies meine Phantasie nur eingeschränkt hätte und den wahren Personen sowieso nicht gerecht geworden wäre. Ich war bereits beim Betrachten des Covers sofort in der richtigen Stimmung für die Story und habe mich direkt in die damalige Zeit zurückversetzt gefühlt. Unterstrichen wird das noch durch die passende Haptik, der Papiereinband ist absolut stimmig zur Geschichte des Buches.

    Dieses startet mit dem Text „Dein ist mein ganzes Herz“ von Fritz Löhner-Beda, welcher bereits eine schwermütige Atmosphäre verbreitet und im folgenden Geschehen noch eine große Rolle spielen wird. Absolut toll finde ich deshalb, dass auf diesen auch am Ende des Buches noch einmal näher eingegangen wird und seine historischen Hintergründe sowie die der zugehörigen Personen erläutert werden.

    Bereits der Prolog vor dem eigentlichen Beginn des Buches weckt beklemmende Gefühle in mir und deutet darauf hin, dass es sich um eine Geschichte ohne Happy End handeln wird. Bereits hier musste ich schlucken, vor dem Hintergrund, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit basiert war dieser Einstieg bereits sehr berührend. So ein bisschen in der richtigen, melancholischen Stimmung muss man als Leser deshalb schon sein, es wird schnell klar dass das Schicksal der Protagonisten grausam werden wird. Dann jedoch zieht einen das Buch vollständig in seinen Bann und geht so tief unter die Haut, dass man es nicht so schnell vergessen kann.

    Während des Hauptteiles des Buches wechseln sich Szenen aus unterschiedlichen Jahren ab, der Großteil wird jedoch chronologisch erzählt. Da alle Kapitel aber mit Jahreszahlen überschrieben sind fällt die Einordnung nicht schwer, auch wenn die Sprünge zwischen 1932 zu 1945 recht groß sind und man als Leser teilweise gefordert ist, zwischen Irmas Erinnerung und ihrer Gegenwart zu unterscheiden. Der Kontrast zwischen ihren Erlebnissen wird dadurch aber noch deutlicher. Die einzelnen Kapitel sind sehr lang und in einem nüchtern-sachlichen Schreibstil verfasst. Trotz dieser eher unemotionalen und vielmehr berichtenden Erzählweise war ich gefühlsmäßig sehr involviert. Ich glaube, dieser Stil ist genau richtig, um das Unerträgliche erträglich zu halten und den Leser auf das damals Geschehene anstatt auf seine eigenen Emotionen zu fokussieren. Am Ende des Buches findet man noch interessante Informationen über die wahren Hintergründe der Geschichte und wie es zur Entstehung des Buches kam. Außerdem Abbildungen historischer Dokumente wie der offiziellen Heiratsurkunde des Paares und Fotos der beiden, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben.

    Die Geschichte der zwei unterschiedlichen Schwestern wird anschaulich beschrieben, der Leser lernt Irma und Martha in all ihren Facetten sowie ihre gemeinsame Vergangenheit kennen. Irma ist eine starke Persönlichkeit, der man im Leben bisher noch nichts geschenkt hat. Sie musste von klein auf Verantwortung übernehmen und kümmert sich aufopferungsvoll um ihre jüngere Schwester Martha und später auch um deren Sohn Max. Im Gegensatz zu ihrer Schwester wirkt sie fast schon als „Heilige“, die fleißig, begabt und empathisch ist. Martha hingegen ist missgünstig und behandelt Irma oft ungerecht. Das erste Aufeinandertreffen mit Erich und die passend für die damalige Zeit langsame Annäherung werden sehr realitätsnah und gefühlvoll beschrieben. Gerne hätte ich aus Sympathie zu den beiden Protagonisten noch mehr Details aus der unbeschwerten Zeit gelesen, verstehe aber, dass bei diesem Buch der Fokus (leider) nicht auf den glücklichen Tagen liegt. Ich bin so traurig, dass die gemeinsame Zeit so kurz geschildert wurde, denn bereits in den Vorkriegsjahren wird der schleichende Judenhass in vielen kleinen Zwischentönen deutlich. Nach Erichs Tod zieht sich Irma in sich selbst zurück, bis sie für sich den Entschluss fasst, eine postmortale Eheschließung durchführen zu lassen. Die Veränderung, die ab diesem Punkt mit ihr einhergeht wird sehr deutlich, ihre Hartnäckigkeit und ihr ungebrochener Wille sind bewundernswert. Auf dem Weg dorthin erfährt sie zahlreiche Demütigungen, aber durch ihre unbändige Willenskraft setzt sie letztendlich ihr Ziel um – ein sehr ergreifendes, emotionales und stimmiges Ende.

    Was besonders hervorzuheben ist, ist die damalige Atmosphäre, die Anke Gebert wie keine zweite heraufzubeschwören vermag. Durch ihren bildhaft-beschreibenden Stil wird der Alltag der Protagonisten plastisch, als Leser habe ich mich sofort in das Berlin der damaligen Zeit hineinversetzt gefühlt. Ich liebe dieses authentische Zeit- und Lokalkolorit! Anschaulich und ungeschönt beschrieben wird auch die Nachkriegszeit mit den Entbehrungen und dem täglichen Kampf ums Überleben nach 1945. Auch der Einblick in ein mit bis dato unbekanntes Kapitel der deutschen Justizgeschichte war sehr faszinierend, ich habe noch niemals von einer postmortalen Heirat gehört und konnte mir bisher auch noch nicht vorstellen, dass dies überhaupt möglich ist.

    Bücher, die auf einer wahren Begebenheit beruhen, ergreifen mich immer besonders. „Wo du nicht bist“ hat mich allerdings noch nachhaltig berührt und beschäftigt. Zwar wird gleich am Anfang klar, dass das Buch kein "leichter" Stoff ist, aber dennoch fiebert man mit Irma und Erich mit und hofft bis zum Schluss auf ein anderes Ende. Ich bin sehr fasziniert von Irmas Lebens- und Liebesgeschichte und immer wieder aufs Neue darüber erschüttert, zu welch grausamen Handeln Menschen fähig sind. Das Buch ist ein Plädoyer für die Macht der Liebe und gegen die Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus, das den Leser erschüttert, berührt und nachdenklich zurücklässt.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 16.05.2020

    Als Buch bewertet

    „Wo du nicht bist“ ist die wahre Geschichte von Irma Weckmüller, die Ende der 1920er Jahre als Verkäuferin im KaDeWe arbeitet und für sich und ihre jüngere Schwester Martha sorgt. Als Kinder haben sie den Vater verloren, die Mutter hat den Verlust des Ehemannes nie verwunden und ihrem Leben ein Ende gesetzt. Während Martha in eine Art Lethargie verfällt, ist Irma der Fels in der Brandung und hält mit Flickarbeiten die beiden Vollwaisen über Wasser.
    Als Irma ihrer Schwester bei einer schweren Entscheidung beistehen muss, lernt sie den charmanten Arzt Erich Bragenheim kenne und verliebt sich in ihn. Ihre Freude kennt keine Grenzen, als Erich ihre Gefühle erwidert und sie ein Paar werden.
    Doch der politische Wind weht zunehmend rauer und Irma und Erich müssen am eigenen Leib erfahren, was es heißt, eine Verbindung zu einem Juden zu haben.
    Selbst eine Eheschließung ist ihnen verwehrt und Irma kann nicht glauben, dass sie ihren geliebten Erich niemals ehelichen soll.
    Der Zeitsprung in das Jahr 1945 offenbart, dass Erich in Auschwitz ermordet wurde und Irma alles daran setzt, das ihm gegeben Versprechen, seine Frau zu werden, einzulösen.
    Die Lebensgeschichte von Irma Weckmüller ist mit leisen, aber doch eindringlichen Worten erzählt, nimmt den Leser mit in das dunkelste Kapitel Deutschlands und lässt ihn an der Lebens- & Liebesgeschichte teilhaben. Sie kämpft wie eine Löwin für die Anerkennung ihrer Liebe zu Erich und das imponiert mir. Sie ist unerschütterlich in ihren Gefühlen und lässt sich durch nichts und niemand davon abbringen.
    In machen Szenen wird mir Irma allerdings sehr nüchtern und zurückhalten präsentiert, denn gerade, als sie von Tod ihres geliebten Erich erfährt, hätte man hier alle Register ziehen müssen, um den Leser die sich ausbreitende Hoffnungslosigkeit, Wut und Trauer nahebringen zu können. So liest man die Zeilen, wischt sich die ein oder andere Träne weg, die eigentlich Irma hätte vergießen sollen. Sie wirkt seltsam distanziert und das über längere Strecken des Buches, was ich als sehr schade empfinde.
    Die Erinnerungen von Irma sind manchmal sehr aufregend und mitreißend erzählt, manchmal wirken sie allerdings ein wenig blass. Fast so, als könne sich Irma nur noch schemenhaft an die Ereignisse erinnern, die ihr doch ein Leben lang präsent gewesen sind.
    Die Nachricht zum Ende des Buches geht fast unter und ich hätte mir gewünscht, dass Irmas Empfinden spürbar wird. Die Emotionen bleiben auch hier aus und ich hätte mir gewünscht, dass zumindest eine Reaktion für den Leser fühlbar wird. So hat man das Gefühl, dass Irma die Nachricht eher stoisch gelassen, ja fast schon erschöpft, anstatt freudig erregt, hinnimmt.
    Ansonsten ist dieses Buch sehr plastisch gestaltet, viele Szenen wirken wie ein sepiafarbener Film, der sich vor dem inneren Auge abspult und so den Leser fasziniert. Die Lieder von Richard Tauber aus der Operette „Das Land des Lächelns“ tragen dazu bei, dass Melancholie und Wehmut sich ausbreiten und man die Trauer und Verlust des Geliebten nachfühlt.. Daher vergebe ich 3,5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ute K., 07.12.2020

    Als Buch bewertet

    Bewegende Liebesgeschichte aus einer düsteren Zeit

    Irma will ihren Erich heiraten - um jeden Preis. Dafür kämpft sie bis zur Selbstaufgabe. Zwischen den großen Kriegen lernt Irma in Berlin den jüdischen Arzt Erich kennen und lieben. Gegen alle Widerstände im aufkommenden Nationalsozialismus wollen beide heiraten. Sie werden jedoch durch die Rassegesetze getrennt und ihre Heirat wird unmöglich.

    Mit vielen Rückblenden lesen wir die wahre Geschichte einer großen Liebe im Berlin der dreissiger Jahre. In sehr flüssigem, emotionalem Schreibstil führt uns Anke Gebert durch Irmas erschütternde Erinnerungen. Sie verschafft uns einen sehr persönlichen Einblick in diese schwärzeste Zeit in der deutschen Geschichte, man kommt der Hauptperson Irma schon sehr nahe. ich habe fast den Sherry geschmeckt, den Irma mit Erich trinkt und den Rauch der zerbombten Stadt gerochen. Die eindringliche Schilderung der Repressionen, denen man Irma und Erich ausgesetzt hat, um sie auseinander zu bringen, hat mich sehr erschüttert.

    Mein Fazit: Eine der zahlreichen Geschichten aus der Zeit des Nazi-Regimes, die unbedingt erzählt und gelesen werden müssen - damit wir nicht vergessen!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    china2010, 07.12.2020

    Als Buch bewertet

    „Wo du nicht bist“ ist die wahre Geschichte von Irma Weckmüller, die Autorin Anke Gebert schildert das Leben der jungen Frau, die als Verkäuferin im KaDeWe arbeitet. Gleichzeitig kümmert sie sich um ihre kleine Schwester Martha, da die beiden ihre Eltern früh verloren haben. So muss sie schon früh die Mutterstelle bei ihrer kleinen Schwester vertreten und liebt sie über alles. Martha wird von ihrem Arbeitsgeber ungewollt schwanger und die beiden Frauen lernen den jüdischen Arzt Erich Bragenheim kennen. Irma verliebt sich sofort, es ist die ganz große Liebe. Doch leider werden die Repressalien gegenüber dem jüdischen Mitbürgern immer schlimmer und auch Irma bekommt sie zu spüren. Die beiden beschließen zu heiraten, werden aber durch das Naziregime daran gehindert. Erich wird in Auschwitz ermordet und Irma beginnt zu kämpfen, den geliebten Mann doch noch zu heiraten. Die Autorin versteht es ihre Leser in ihren Bann zu ziehen, leider zeigt Irma wenig Emotionen, während ich bei diesem Schicksal doch Mühe hatte, die Tränen zurück zu halten. Das Buch ist für mich nicht nur deswegen so bewegend gewesen, weil die Geschichte auf wahren Tatsachen beruht, sondern auch, weil ich erfahren habe, dass es gar nicht so ungewöhnlich ist, einen bereits Verstorbenen zu heiraten, auch in Frankreich war es 2008 noch der Fall. Auf jeden Fall lesenswert!

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  • 4 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 17.05.2020

    Als Buch bewertet

    "Dein ist mein ganzes Herz, Du bist mein Reim auf Schmerz." (H.R. Kunze)
    Ende der 1920er Jahre Berlin. Da ihre Eltern bereits verstorben sind, sind Irma Weckmüller und ihre jüngere Schwester Martha auf sich allein gestellt. Irma bestreitet sie als Verkäuferin im Kaufhaus des Westens den Lebensunterhalt für sie beide. Dem jüdischen Arzt Erich Bragenheim begegnet Irma zum ersten Mal, als Martha ungewollt von ihrem Arbeitgeber schwanger wird und eine Abtreibung nicht mehr in Frage kommt. Zwischen Irma und Erich entspinnt sich nach und nach eine enge Liebesbeziehung, die die beiden mit einer Heirat krönen wollen. Doch dann wird das junge Glück durch die hässliche und zerstörerische Naziideologie jäh zerstört, denn eine Mischehe ist nicht erlaubt. Sie sind Anfeindungen ausgesetzt, sogar von Martha, die mit ihrem kleinen Sohn Max nichts anfangen kann und immer mehr Neid ihrer eigenen Schwester gegenüber entwickelt hat. Dann kommt der Tag, an dem Erich nach Theresienstadt deportiert wird und so die beiden Liebenden trennt, die sich nie wiedersehen werden. Nach Kriegsende versucht Irma alles in ihrer Macht stehende, um herauszufinden, was mit Erich passiert ist. Die Nachricht von seinem Tod hält sie nicht davon ab, ihn posthum noch heiraten zu wollen, dafür kämpft sie einen harten und einsamen Kampf….
    Anke Gebert hat mit „Wo du nicht bist“ einen emotional bewegenden und zugleich erschütternden Roman vorgelegt, der auf tatsächlichen Begebenheiten aus dem Leben der Irma Weckmüller beruht. Mit HIlfe eines einnehmenden empathischen und gefühlvollen Erzählstils lässt die Autorin den Leser am Leben von Irma und ihrer Schwester teilhaben. Doch während man Irma begleitet und auch die sich anbahnende Liebesbeziehung zu Dr. Bragenheim miterlebt, verändert sich der politische Ton im Hintergrund und lässt schon bald die hässliche Fratze des Nationalsozialismus gesellschaftlich drastisch auf ihr Leben Einfluss nehmen. Die Autorin ruft mit ihrer bildhaften Sprache Bilder des zerstörten Berlins vor dem inneren Auge des Lesers hervor, aber auch die Greueltaten der Nazis sowie das unangemessene und verachtende Verhalten der Bevölkerung nach dem Krieg, die immer noch kein Schuldempfinden besitzt. Irmas Kampf für eine Ehe mit dem Mann, den sie liebte, auch wenn dieser bereits tot ist, wird beeindruckend geschildert und zeugt von einer großen tiefgehenden Liebe bis über den Tod hinaus. Die Steine, die ihr dabei in den Weg gelegt werden, versetzen dem Leser selbst bei der Lektüre einen Stich ins Herz. Die ausnehmend gute Recherche der Autorin über ihre Hauptprotagonistin zieht sich durch die gesamte Geschichte und macht diese zu etwas Besonderem, denn sie lässt Irma Weckmüller wieder lebendig werden.
    Die Protagonisten sind mit sensibler Hand und viel Geschick in Szene gesetzt worden, lassen sie mit menschlichen Zügen lebendig und glaubhaft wirken, so dass der Leser die Möglichkeit hat, ihre Gefühls- und Gedankenwelt nachzuvollziehen und sich ihnen nahe zu fühlen. Irma ist eine bodenständige, starke und fleißige Frau mit Durchsetzungsvermögen. Sie verliert ihr Ziel nie aus den Augen und beweist eine Ausdauer, die man nur bewundernswert nennen kann. Erich ist ein ehrlicher, charmanter und vor allem hilfsbereiter Mann, der sich trotz Repressalien und Beschimpfungen seinen Patienten verschrieben hat. Martha ist eine egoistische Frau, die sich von der damaligen Ideologie einfangen lässt. Ihr Neid gegenüber ihrer älteren Schwester ist ungerecht und zeugt von Lieblosigkeit und Undank.
    „Wo du nicht bist“ ist ein Zeitzeugnis über das Leben der Irma Weckmüller und eine Liebe, die keine Chance hatte. Gerade die zurückhaltende Erzählweise lässt den Blick auf die Umstände zu, gegen die Irma ankämpfen musste. Es geht hier nicht um eine gefühlsduselige Kriegsromanze, sondern um die reale Betrachtung einer Liebe über den Tod hinaus, die allen Widrigkeiten zum Trotz Bestand hatte. Verdiente Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 01.12.2020

    Als Buch bewertet

    Über den Tod hinaus

    Die besten und aufregendensten Geschichten schreibt das Leben selbst und solche Geschichten sind es wirklich Wert, dass man sie erzählt. Dieses bewegendes Buch beruht auf einer wahren Geschichte, was das Ganze noch berührender macht.
    Die Geschichte von Irma und Erich fängt wie ein Märchen an - ein tapferes und gutherziges Mädchen aus einfachen Verhältnissen, ein wohlhabender und angesehener Arzt und eine große Liebe, die über alle Unterschiede wegsehen lässt. Leider war in Deutschland der Dreissiger Jahre kein Platz für Märchen...Da Erich Jude ist, ist die ersehnte Heirat nicht erlaubt, wegen der Beziehung wird Irma schickaniert und verliert ihre Arbeitstelle, die Freunde und Familie wenden sich ab. Dann kommt es noch schlimmer, Erich verliert nicht nur sein ganzes Hab und Gut, er landet, wie so viele andere, in einem Konzentrantionslager. Irma wartet und nach dem Kriegsende sucht sie Erich verzweifelt. 1945 erfährt sie, dass Erich Asschwitz nicht überlebt hat und beschliesst ihr Versprechen zu halten und Erich post mortem zu heiraten. Sieben Jahre lang kämpft sie den aussichtlosen juristischen Kampf, bis sie endlich 1952 die Heiratsurkunde in den Händen halten kann.
    Eine Liebe, die über den Tod hinaus geht - kaum ein Buch hat mich je so berührt wie dieses hier. So eine Geschichte darf auf keinen Fall ins Vergessen geraten, ich finde wirklich sehr lobenswert, dass Anke Gebert sie aufgeschrieben hat. Der Schreibstil ist ziemlich schlicht und einfach gehalten, was mir sehr gut gefallen hat, weil so kommt der Inhalt besser zum Vorschein und wird nicht durch schöne Worte oder stylistische Feinheiten überdeckt. Mir ging die Geschichte sehr ans Herz. Es ist nicht nur die unerschüttliche Liebe , die mich so berührt hat. Es geht vorallem um Prinzipen und Menschlichkeit. Mich hat das Verhalten der Menschen um Irma und Erich einfach erschütet. Wie schnell sich alle abgewandt haben, sogar die eigene Schwester, die Irma so viel zu verdanken hatte. Reicht wirklich nur ein Gesetz um alles zu vergessen was wichtig ist ? Ich weiß, das alles ist nicht neu, aber mich bewegt so etwas jedes mal und in dieser Geschichte besonders, weil es sehr persönlich rüberkommt.
    Für mich ist das ein Buch, das man unbedingt lesen sollte !

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Azyria Sun, 15.12.2020

    Als Buch bewertet

    Die schönsten und auch schlimmsten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst!

    Worum geht’s?
    Als Martha ungewollt schwanger wird, bringt ihre Schwester Irma sie zu Dr. Erich Bragenheim, in den sie sich auf den ersten Blick verliebt. Doch Erich ist Jude und die Gesetze des zweiten Weltkriegs erlauben ihre Liebe nicht. Dennoch treffen die beiden sich heimlich weiter, bis Erich deportiert wird und Irma ihn aus den Augen verliert. Wird es ihr dennoch möglich sein, ihren Erich zu heiraten?

    Meine Meinung:
    Das Buch „Wo du nicht bist“ von Anke Gebert erzählt die wahre Geschichte der Liebe zwischen Erich und Irma in den Wirren des 2. Weltkriegs. Die Autorin hat von den Eheleuten Schimmel, deren Tante Irma war, die Geschichte erzählt bekommen und von diesen Einsicht in die ganzen noch vorhandenen Unterlagen erhalten, auf Basis derer dann das Buch entstand.

    Auf absolut beeindruckende Weise schildert Anke Gebert die Liebe zwischen Erich und Irma vom Ende der 20er Jahre bis zu Irmas Suche nach Erich nach dem Krieg und ihrem Kampf darum, ihn heiraten zu dürfen bis in die 1950er Jahre hinein. Dabei bringt sie dem Leser das Schicksal, das jüdische Mitbürger zu tragen hatten, überaus bildhaft Nahe. Das Leid der Menschen, wie sich der Hass gegen bestimmte Gruppen entwickelt hat. Wie die Menschen teilweise füreinander eingestanden sind oder auf der anderen Seite, wie angeblich gute Freunde einen haben fallen lassen. Besonders erschreckend war für mich auch, dass sich die Frau von Martin – Erichs Bruder – von diesem hat scheiden lassen nur, weil er ein Jude war.

    Auch die Suche nach Erich am Anfang, der Kampf, mit dem richtigen Anwalt die Hochzeit durchzubekommen. Das Buch hat mich beim Lesen sofort gefangengenommen und in ein anderes Zeitalter versetzt. Irma war mir besonders sympathisch. Eine junge, starke Frau, die absolut beeindruckend ist und immer zu ihrer großen Liebe gehalten hat – sogar über den Tod hinaus und gegen den Willen ihrer Schwester Martha, die mir eher unsympathisch war.

    Sehr schön auch die Schilderung, wie sich Erich und Irma nahegekommen sind, wie sich die Liebe zwischen den beiden entwickelt hat – eine Liebe, wie sie sich jedes wünscht. Stark und einmalig. Eine Liebe sogar über den Tod hinaus!

    Fazit:
    Das Buch „Wo du nicht bist“ von Anke Gebert hat mich nachhaltig beeindruckt. Die lebendige Darstellung der wahren Geschichte von Erich und Irma, die mit den Schwierigkeiten des Dritten Reichs zu kämpfen hatten. Die Liebe der beiden, die allem getrotzt hat und weiterhin stark blieb – sogar über den Tod hinaus. Und auch die Darstellung der Entwicklungen anhand von persönlichen Schicksalen und Personen. Ich habe selten ein so ergreifendes, tiefgründiges Buch gelesen, wie dieses.

    Von mir eine absolute Leseempfehlung und ich hoffe, noch mehr solche zu Herzen gehenden Geschichten nach wahren Begebenheiten lesen zu dürfen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 10.12.2020

    Als Buch bewertet

    Obwohl bereits im Prolog klar wird, wie die Geschichte von Irma Weckmüller endet, beschreibt die Autorin in ihrem Buch das Leben von Irma in einer zu Herzen gehenden Art und Weise, der man sich nicht entziehen kann. Die Autorin selbst hat nur durch Zufall von Irma Weckmüller erfahren. Die Geschichte ließ sie nicht mehr los, und so hat sie dieses wunderbare Buch geschrieben.

    Ich war in den letzten Kriegsjahren in Berlin. Es ist alles so realistisch beschrieben und hat bei mir viele Emotionen und Erinnerungen ausgelöst.

    Irma hatte es nicht leicht in ihrem Leben. ihr Vater war im Ersten Weltkrieg gefallen, was ihre Mutter nicht verkraften konnte. Sie sprach nicht mehr und zog sich mehr und mehr in sich zurück. So mußte Irma den Haushalt führen und sich auch um ihre 2 Jahre jüngere Schwester kümmern. Irma war gerade 6 Jahre alt. In ihrer Verzweiflung nahm sich Irmas Mutter das Leben und ließ die beiden allein zurück. Sehr ausführlich wird später die Arbeit von Irma als Tuchverkäuferin im KaDeWe beschrieben. Irma war angesehen, fleißig und sehr beliebt. Kummer machte ihr ihre Schwester, die als Hausmädchen arbeitete und von ihrem Dienstherren zum Sex gezwungen wurde. Martha wurde schwanger und entlassen. Durch Marthas Schwangerschaft lernten die beiden den Arzt Dr. Erich Bragenheim kennen, der sich unsterblich in Irma verliebte. Irma fühlte sich zum ersten mal in ihrem Leben geborgen. Die beiden verbrachten zunächst eine sorglose Zeit miteinander, gingen auf Reisen und luden oft Erichs Freunde ein. Aber es zogen dunkle Wolken über ihrem Glück auf. Erich war Jude und die Nationalsozialisten übernahmen die Macht in Deutschland. Der Judenhaß war allgegenwärtig. Erichs Leben endete in Auschwitz. Irma hat nach dem Krieg auf Erich gewartet und ihn verzweifelt gesucht. Erst als sie Gewißheit von seinem Tod hatte, hat sie mit anwaltlicher Hilfe eine postmortale Eheschließung durchgesetzt.

    Irma hat mich sehr beeindruckt. Die Autorin hat ihr mit diesem Buch ein Denkmal gesetzt und sehr bewegend die Zeit, in der Irma und Erich sich kennenlernten beschrieben. Dr. Erich Bragenheim war ein charakterstarker Mann und guter Arzt. Er hat alles verloren, nur weil er Jude war. Dieses Schicksal haben tausende andere Juden mit ihm erleiden müssen.

    Der Autorin sei Dank, daß sie das Leben der Irma Weckmüller so akribisch recherchiert hat. Es ist ein ganz wunderbares Buch, das noch lange nachwirken wird, eine unbedingte Leseempfehlung und 5 Sterne verdient hat.

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  • 5 Sterne

    Ariettas Bücherwelt, 05.12.2020

    Als Buch bewertet

    Eine Liebe ist stärker als der Tod

    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Anke Gebert, Roman handelt nach einer wahren Begebenheit. Von Irma und dem unerschütterlichen Glauben an die Liebe, wie sie mit aller macht daran festhält, auch in den dunklen Zeiten während des Regimes der Nazis. Nicht aufgibt und treu zu ihrer großen Liebe dem Jüdischen Arzt Erich hält, allen Widrigkeiten und Gefahren zum Trotz. Die Autorin hat mich dermaßen an Ihre Geschichte gefesselt, das ich das Buch nicht zur Seite legen konnte. Sehr intensiv und Einfühlsam, erzählt sie von Irma Weckmüller und dem jüdischen Arzt Erich Bragenheim, und gerade da diese Geschichte auf wahren Tatsachen beruht ging sie mir sehr unter die Haut. Ich habe mit den beiden mitgelitten, und Irma für ihre Kraft, den Mut und bewundert. Bedanken muss man sich an Bärbel Schimmel, das sie der Autorin die Dokumente über ihre Tante Irmgard Bragenheim geb. Weckmüller zur Verfügung stellte. Sonst hätten wir nie etwas über diese außergewöhnliche Frau und ihre Geschichte erfahren.

    Irmgard und ihre Jüngere Schwester Martha wuchsen als Vollwaisen nach dem tragischen Tod ihrer Eltern bei der Nachbarin auf, die sie somit vor dem Waisenhaus bewahrte. So ganz uneigennützig war diese Frau nun auch nicht. Irmgard nimmt ihr Leben in beide Hände und arbeitet sich im KaDeWe zu einer angesehenen Verkäuferin hoch. 1929 begegnet sie dem Frauenarzt Erich im KaDeWe, es ist Liebe auf den ersten Blick. Beide fühlen sich sehr stark zueinander hingezogen, man konnte es förmlich spüren. Martha dagegen blieb mir unsympathisch und mein Bauchgefühl hat mich nicht getäuscht. Ein undankbares und neidisches Geschöpf ist und bleibt sie in meinen Augen. Irmgard dagegen war immer für sie da, auch als Martha ungewollt von ihrem Arbeitgeber schwanger wurde. Sie arbeitete für sie mit und zog den kleinen Max groß. Diese Liebe zu Erich ist schon ungewöhnlich und erinnert einem beim Lesen an das Lied „ Wo du nicht bist kann ich nicht sein.“ Irmgard ist es ganz egal das er Jude ist, selbst als die Zeiten schlimmer werden, steht sie zu ihm. Sie setzt für ihn ihr Leben aufs Spiel und tut alles für ihn. Martha das undankbare Geschöpf verachtet Irmgard, das sie den Juden Erich liebt. Nur der kleine und später der große Max hält zu ihr. Es war schön und traurig zu gleich, Irmgard und Erich bis zum bitteren Ende zu begleiten. Ich habe mitgelitten mit Irma, sie bewundert für ihren Kampf nach dem Krieg, das sie den Toten Erich doch heiraten durfte, was man ihnen vorher wegen Rassenschande verwehrt hatte. Es wird ein erbitterter und harter Kampf für sie. Was ich wunderbar fand am Ende des Romans findet man Fotos von den beiden im Nachwort und abfotografierte Dokumente. Die Autorin hat damit den Liebenden ein Denkmal gesetzt, und zeigt das wahre Liebe Hass und Willkür überwinden kann.

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  • 5 Sterne

    Laura W., 21.12.2020

    Als Buch bewertet

    Irma Weckmüller hält sich gemeinsam mit Schwester Martha mehr schlecht als recht über Wasser, als Verkäuferin im KaDeWe der späten 20er Jahre. Eines Tages trifft sie den Arzt Erich Bragenheim und verliebt sich in ihn. Sie ist überglücklich, als ihre Gefühle erwidert werden und beide wollen heiraten. Doch die Nazis haben die Macht ergriffen und Erich ist Jude...es wird immer schlimmer und schwieriger, und letztlich kommt es nicht zur Hochzeit...nach dem Krieg erfährt Irma das Erich ermordet wurde...doch sie gibt nicht auf, will die Ehe immer noch und kämpft für die Liebe!

    Dieses Buch lässt mich tief bewegt zurück...da es nach einer wahren Begebenheit geschrieben wurde, ist es immer noch unglaublich wie viel Irma auf sich genommen hat, wie stark und wie unendlich mutig sie war!

    Anke Gebert hat das Buch wirklich berührend geschrieben, man fühlt unheimlich mit Erich und Irma mit, dennoch wird auf grosse Dramatik verzichtet. Dies hat mir sehr gut gefallen und somit ist das Buch auch für Leser empfehlenswert, die ansonsten nicht gern über den zweiten Weltkrieg und die Grausamkeiten der Nationalsozialisten lesen. Im Buch wird durchaus der Hass auf die Juden, die Ausgrenzung dieser und auch das Ende von Erich behandelt, aber man wird nicht mit den extrem grausamen "Details" konfrontiert. Stattdessen bekommt man die steigende Angst und Ungerechtigkeit im Land mit, aber auch die unglaublich grosse, starke, unendliche Liebe zwischen Irma und Erich.

    Irma war mir nicht nur sympatisch, ich habe sie auch sehr bewundert! Ihren Mut, ihre Courage, ihren immerwährenden Willen Erich trotz der ganzen Pein gegen die Juden zu heiraten. Wie fest sie zu ihm stand ist einfach nur bewegend und wundervoll!
    Sehr enttäuschend fand ich Irmas Schwester Martha und deren Undankbarkeit und Egoismus ihrer Schwester gegenüber. Das hat mich tief getroffen und traurig gemacht und man kann als Leser nur ahnen, wie Irma erst empfunden haben muss, von der eigenen Schwester so behandelt zu werden...

    Das Ende des Buches ist sehr bewegend und ich habe zwischen Gefühlen der Trauer und Freude geschwankt, es ist einzigartig, so wie Irmas ganze Geschichte! Eine Geschichte, die ich so noch nie gelesen oder gehört hatte, obwohl ich mich mit der Zeit rund um den zweiten Weltkrieg und Nationalsozialismus durchaus beschäftigt habe.

    Das Buch endet mit 2 Fotografien von Irma Weckmüller und Erich Bragenheim, ausserdem gibt es Fotos von einigen Dokumenten und ein Nachwort, wie die Autorin überhaupt zu dieser Geschichte gefunden hat.

    Fazit: Ein bewegendes, ungewöhnliches Buch über eine Frau, die für die Liebe gekämpft und alle Grenzen überwunden hat! Ich kann es nur weiterempfehlen und bleibe tief beeindruckt zurück.

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  • 5 Sterne

    Bookflower173, 14.12.2020

    Als Buch bewertet

    Eine einzigartige Liebe

    Berlin 1929. Irma Weckmüller arbeitet im KaDeWe als Verkäuferin, als sie eines Tages zufällig ihre große Liebe trifft, den Arzt Erich Bragenheim, den sie eigentlich für ihre Schwester Irma brauchte. Die verantwortungsvolle Irma kann dem höflichen und charmanten Arzt nicht widerstehen. Zwischen ihnen entwickelt sich eine tiefe und starke Liebe, die von niemandem hätte zerstört werden können. Doch Erich ist ein Jude. Und die Nazis lassen es nicht zu, dass die beiden heiraten. Erich wird deportiert und erleidet Schlimmes. Er überlebt es nicht. Irma will ihn aber nach seinem Tod noch heiraten und tut alles dafür, weil er ihre große Liebe war.

    Meinung:
    Diese tiefe und innige Liebe hat mich von Anfang an gefesselt. Denn schon zu Beginn wissen wir, dass Erich stirbt und Irma allein vor dem Altar stehen wird.
    Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet worden. Ich kann verstehen, warum Irma sich in Erich verliebt hat. Er ist höflich und charmant. Auch Irma ist mir ans Herz gewachsen. Sie ist verantwortungsvoll und kümmert sich rührend um ihre Schwester Irma. Es ist einfach bemerkenswert, welch eisernen Willen sie hat und wie sie alles für ihren letzten Wunsch tut.

    Die Figuren in diesem Roman erleben sehr viele schlimme Dinge, die mich wirklich schockiert haben. Nicht nur einmal sind mir die Tränen gekommen.
    Doch der Roman macht auch stark und zuversichtlich, dass es die eine wahre Liebe gibt und dass Liebe wichtig ist. Liebe gibt auch in schwierigen Zeiten Hoffnung.

    Was mich besonders berührt, ist auch, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit ruht. Dieses Liebespaar und ihre tragische Geschichte hat es tatsächlich gegeben. Zumindest ist es wahr, dass Irma alles dafür getan hat, dass sie Erich auch nach seinem Tod noch heiraten kann.

    Sehr schön finde ich auch, dass im Anhang auch ihre echten Briefe, Bilder und Zeugnisse zu finden sind, was den Roman auf eine ganz besondere emotionale Ebene hebt.

    Das einzige, worin ich mir unsicher bin, ist, ob es so gut ist, dass wir den Ausgang der Geschichte schon am Anfang wissen. Das nimmt die Spannung im Verlauf ein wenig weg, was ich etwas schade finde. Aber darüber kann man auch hinwegsehen, weil der Roman emotional schon sehr fesselnd ist.

    Fazit:
    Der Roman ist einzigartig und außergewöhnlich. Ich habe nie zuvor so einen besonderen Liebesroman gelesen, der auch noch auf wahren Begebenheiten beruht. Die Geschichte hat mich emotional völlig gefesselt und sie zeigt, wie wichtig die Liebe gerade in hoffnungslosen Zeiten ist.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 29.11.2020

    Als Buch bewertet

    Dein ist mein ganzes Herz

    „Wo Du nicht bist“ ist ein historischer Roman nach einer wahren Begebenheit von der in Hamburg lebenden Autorin Anke Gebert.

    Irmgard – genannt Irma – Weckmüller führt ein einfaches Leben und arbeitet als Verkäuferin in Berlin im KaDeWe. Mit ihrem Einkommen finanziert sie ihr Leben und das ihrer Schwester Martha, die nach einer Vergewaltigung ein Kind bekommen hat. Als Irma Erich Bragenheim – zu dem sie sich direkt hingezogen fühlt und der ihre Gefühle erwidert - kennenlernt, ändert sich ihr Leben. Durch den Arzt lernt sie das Leben in den höheren gesellschaftlichen Kreisen kennen. Aber der Krieg und die Tatsache, dass Erich Jude ist, beendet schon bald ihr Glück. Erich wird ermordet und Irma ist allein. Obwohl Erich tot ist, bleibt Irma fest entschlossen ihr Eheversprechen einzulösen.

    Irma ist eine unglaublich starke Frau, die zu ihrer Liebe steht, für ihre Liebe kämpft und ihr Ziel nicht aus den Augen verliert. Ihre Gedanken und Gefühle werden nachvollziehbar beschrieben. Obwohl sich alle um sie herum von ihr abwenden – Freunde, Kollegen und sogar ihre Schwester – steht sie zu Erich. Ihre Energie, die sie an den Tag legt, um Erich nach seinem Tod zu heiraten ist beeindruckend und bewundernswert. Erich ist ein charmanter und liebenswerter Mensch, der dem Naziregime zum Opfer gefallen ist. Martha, für die Irma so viel getan hat, entwickelt sich zu einer egoistischen Frau, die sich dem System / der Gesellschaft unterordnet.

    Die Ereignisse der Zeit und wie sich die Menschen durch den Nationalsozialismus haben beeinflussen lassen, sind immer wieder erschreckend und werden hier authentisch und nachvollziehbar geschildert.

    Sehr gelungen fand ich den Beginn des Buches mit einem Auszug aus der Operette „Das Land des Lächelns“, dem Text der Arie „Dein ist mein ganzes Herz“. Die Idee einzelne Zeilen des Textes als Kapitelüberschrift zu verwenden, gefiel mir einfach gut.

    Mit ihrem Nachwort, historischen Dokumenten, Fotos von Irmgard Weckmüller und Erich Bragenheim hat die Autorin ihr Buch gelungen abgerundet. „Wo Du nicht bist“ ist kein unterhaltsamer Roman, sondern ein historisches Buch, das für mich eines meiner Jahreshighlights war.

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  • 5 Sterne

    liesmal, 04.12.2020

    Als Buch bewertet

    Eine bemerkenswerte Frau
    „Wo du nicht bist“ ist erschienen bei Pendragon und für mich das erste Buch aus diesem Verlag. Es besticht rein äußerlich nicht nur durch ein augenfreundliches Schriftbild, sondern auch durch den hochwertigen Einband, außerdem verfügt es über ein Lesebändchen.
    Zu verdanken ist der Roman der Autorin Anke Gebert, die aus ihr anvertrauten Dokumenten die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte von Irmgard Weckmüller aufgearbeitet hat. Sie beginnt Ende der zwanziger Jahre, einer Zeit, in der viele Menschen versuchten, sich durch Heimarbeit ein besseres Leben zu ermöglichen – so wie Irma, die mit ihrer Schwester Martha zusammen wohnte und nach ihrer Arbeit noch Knallbonbons zusammensteckte, um sich und Martha besser versorgen zu können.
    Ihr Glück findet Irma, als sie den Arzt Erich Bragenheim kennen und lieben lernt. Doch mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus verändert sich ihr Leben dramatisch, denn Erich ist Jude. Welche Bosheiten sie sich anhören müssen und welchen Gefahren sie sich aussetzen, wenn sie ihr Verhältnis nicht beenden, das erzählt Anke Gebert so eindringlich und glaubhaft, wie ich es bisher so intensiv noch nicht gelesen hatte. Es ist erschreckend, wie viele Menschen – selbst im Familien- und Freundeskreis – sich von ihnen abwenden und die Verbindung verurteilen. Vielleicht geschieht das aus Angst, selbst verfolgt zu werden, vielleicht aber auch, weil sie an den Irrsinn der „Reinheit der Rasse“ glauben. Das ganze Grauen dieser Zeit wird so überzeugend dargestellt, dass ich einfach erschüttert bin.
    Die geplante Hochzeit findet nicht mehr statt. Erich kommt aus dem Krieg nicht nach Hause und Irma setzt alles daran, dennoch seine Frau zu werden.
    Mich hat die Geschichte von Irma und Erich von Anfang an gefesselt und tief im Inneren sehr berührt. Ein schrecklicher Teil deutscher Geschichte, den wir nicht vergessen dürfen, und der sich nicht wiederholen darf. Darum aus vollem Herzen meine Leseempfehlung für dieses Buch.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 20.05.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt :


    Im Mittelpunkt der Geschichte steht Irma Weckmüller, die den sympathischen Arzt Erich Bragenheim kennen und lieben.Durch ihn erhält sie Eintritt in höhere gesellschaftliche Kreise. Sie beschließen, ihre Liebe durch die Ehe zu besiegeln, doch das Schicksal will es anders. Die dunkelste Zeit Deutschlands mit ihren Auswirkungen schlägt erbarmungslos zu und Erich ist fortan geächtet, da er Jude ist. Irma hält aber unverbrüchlich zu ihm, dadurch gerät sie auch in die Fänge des braunen Mobs.
    Als Irma nach dem Krieg erfährt, dass Erich ermordet wurde, hält sie das nicht davon ab, das Eheversprechen einzulösen.

    Meine Meinung:

    Die im Mittelpunkt stehende Irma, hatte ich von Beginn an ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie ist eine ganz starke Frau mit einem großen Herzen, die sich aufopfernd um ihre Schwester kümmert, die nach einer Vergewaltigung durch ihren Dienstherrn,ein uneheheliches Kind bekommen hatte.
    Dann die Beharrlichkeit,mit welcher sie um die Einlösung ihres Eheversprechens kämpfte,nötigten mir den größten Respekt ab. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass man einen Toten heiraten kann, es scheint sich ja auch wohl um eine große Seltenheit zu handeln. Die einzelnen Personen und die Entwicklung, leider bei keinem zum Vorteil,welche sie im Lauf der Geschichte gemacht haben, wurde sehr gut herausgearbeitet. Besonders deutlich fand ich das bei Irmas Chef,der sie zuvor immer unterstützt hatte. Dass selbst ihre Schwester, die ihr soviel zu verdanken hatte, sich von ihr abgewendet hatte, macht mich fassungslos.
    Besonders schön fand ich, dass einzelne Zeilen aus dem Lied „Dein ist mein ganzes Herz“ meiner absoluten Lieblingsoperette, als Überschriften dienten.
    Was das Buch außerdem zu etwas Besonderem machte,war,dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt.
    Ich bin immer noch tief beeindruckt, das Buch wird definitiv zu meinen Lesehighlights des Jahres gehören.
    Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    Siglinde H., 21.05.2020

    Als Buch bewertet

    Eine Liebe über den Tod hinaus
    Irma Weckmüller lebt mit ihrer Schwester Martha im Wedding. Sie arbeitet als Verkäuferin im KaDeWe. Durch Zufall lernt sie 1929 den gut situierten, jüdischen Arzt Erich Bragenheim kennen. Trotz der sozialen Unterschiede verlieben sich die beiden und beschließen zu heiraten - gegen den Widerstand der Schwester und trotz des zunehmenden Antisemitismus in der Bevölkerung. Die Nürnberger Rassengesetze verhindern in letzter Sekunde die Eheschließung. Erich wird in Ausschwitz ermordet. Irma überlebt das Dritte Reich und hat nur ein Ziel : Erichs Frau zu werden.
    Das Buch, das auf einer wahren Begebenheit beruht, hat mich sehr bewegt. Mit dazu beigetragen hat der eher nüchterne Erzählstil, durch den die Autorin vermeidet, dass aus diese tragischen Geschichte ein kitschiger Liebesroman wird. Irma wird durch ihren Rechtsanwalt aufgefordert, ihre Beziehung zu Erich zu schildern. Ich war dabei, wie sie sich kennenlernen und durfte das langsame Wachsen der Zuneigung miterleben - Momente des Glücks und der Vorfreude auf ein gemeinsames Leben. Dann ändert sich die Stimmung. Irma erinnert sich an die Anfeindungen der Kollegen und vermeintlicher Freunde bis hin zum Tag von Erichs Festnahme. Auch nach Ende des Krieges hofft sie auf seine Rückkehr, sucht ihn im zerstörten Berlin. Dieser Abschnitt zählt zu meinen Lieblingsstellen und hat mir feuchte Augen beschert. Irmas Erfahrungen bei der Suche nach einem Rechtsanwalt, der sie unterstützt, fand ich unglaublich und abstoßend, zeigen sie doch überdeutlich, dass der Antisemitismus den Krieg überlebt hat. Ich habe Irma für ihre bedingungslose Liebe und die Beharrlichkeit, mit der sie ihr Ziel verfolgt bewundert. Gleichzeitig blieb sie mir durch ihre an Besessenheit grenzende Treue auch fremd.
    Dennoch kann ich das Buch nur weiter empfehlen . Es ist absolut lesenswert und zeigt an Hand dieser wahren Geschichte das menschenverachtende und grausame Gesicht des Nationalsozialismus.

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  • 5 Sterne

    Andreas W., 31.01.2021

    Als Buch bewertet

    Obwohl Irma und Martha noch ganz am Anfang ihres jungen Lebens stehen, verspüren sie schon seit langem, wie hart das Leben sein kann. Der Vater fiel im Krieg, das wiederum verkraftete die Mutter nicht und nur dem Einsatz einer Nachbarin war es zu verdanken, dass sie nicht ins Heim kamen. Nun gehen sie auf eigene Tuchfühlung zum Leben und auch da müssen sie feststellen, dass es das Leben nicht immer gut meint. Als Martha ungewollt schwanger wird, führt sie der Weg zu Dr. Erich Bragenheim, dessen Gewissen es nicht mehr zulässt, ihr zu "helfen". Dieser Arztbesuch hinterlässt auch bei Irma und Erich Spuren und so häufen sich seine Besuche an Irmas Arbeitsplatz. Schon bald wächst ihre Liebe, obwohl die äußeren Umstände dafür immer erschreckendere Erscheinungen offenbaren.
    Die Autorin schildert in diesem Buch eine Partnerschaft in einer Zeit, in der es von Tag zu Tag schwerer wurde, seine Träume wahr werden zu lassen, wenn man nicht den "Rechtsnormen" dieser Diktatur entsprach. "Und doch können Worte das erlebte Leid niemals erschöpfend darlegen" ... zu diesem Fazit kommt selbst Irma, nachdem sie zurückblickt auf all die Trümmer der Liebe ihres Lebens. Und sie leistet wahre Pionierarbeit, um ihr Versprechen letztendlich doch noch auf dem Papier wahr werden zu lassen.
    Diese Begebenheit geht ans Herz und sollte eigentlich ein Beispiel sein für heutige Paare, die meinen, echte Probleme zu haben. Tiefe Liebe ist unerschütterlich und kann die größten Hindernisse überwinden. Das zu vermitteln, ist der Autorin gut gelungen und sie hat damit Irma Weckmüller und Erich Bragenheim ein würdiges Denkmal gesetzt.

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  • 5 Sterne

    Ute K., 04.12.2020

    Als Buch bewertet

    Bewegende Liebesgeschichte aus düsterer Zeit

    Irma will ihren Erich heiraten - um jeden Preis. Dafür kämpft sie bis zur Selbstaufgabe. Zwischen den großen Kriegen lernt Irma in Berlin den jüdischen Arzt Erich kennen und lieben. Gegen alle Widerstände im aufkommenden Nationalsozialismus wollen beide heiraten. Sie werden jedoch durch die Rassegesetze getrennt und ihre Heirat wird unmöglich.

    Mit vielen Rückblenden lesen wir die wahre Geschichte einer großen Liebe im Berlin der dreissiger Jahre. In sehr flüssigem, emotionalem Schreibstil führt uns Anke Gebert durch Irmas erschütternde Erinnerungen. Sie verschafft uns einen sehr persönlichen Einblick in diese schwärzeste Zeit in der deutschen Geschichte, man kommt der Hauptperson Irma schon sehr nahe. ich habe fast den Sherry geschmeckt, den Irma mit Erich trinkt und den Rauch der zerbombten Stadt gerochen. Die eindringliche Schilderung der Repressionen, denen man Irma und Erich ausgesetzt hat, um sie auseinander zu bringen, hat mich sehr erschüttert.

    Mein Fazit: Eine der zahlreichen Geschichten aus der Zeit des Nazi-Regimes, die unbedingt erzählt und gelesen werden müssen - damit wir nicht vergessen!

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  • 5 Sterne

    derti, 14.03.2021

    Als Buch bewertet

    Irma ist gerade vom Standesbeamten getraut worden, hat sich den goldenen Ehering an den Finger gesteckt und darf ihren Ehemenn jetzt küssen.... doch der Stuhl auf dem er sitzen sollte ist leer.
    Das Buch entführt uns in die Zeit des Nationalsozialismus. Im Berlin der frühen 30er Jahre lernen wir Irma und ihre Schwester Martha kennen, die sich nach dem Tod der Eltern allein durschlagen müssen. Irma arbeitet in einer scheinbar sicheren Position im KaDeWe während die schüchterne Martha eine Stellung als Hausmädchen hat. Und da beginnt für sie das Unglück. Irma hilft ihrer Schwester nach besten Kräften und lernt dabei den Arzt Dr Erich Bragenheim kennen. Sie verlieben sich und verbringen viel Zeit miteinander. Sie wollen heiraten und planen eine große festliche Hochzeit mit vielen Gästen im Berliner Hotel Adlon.
    Der Roman beschreibt aber nicht nur die Beziehung zweier Liebender, sondern auf großartige Weise das Leben im Berlin der Vorkteigszeit, des Krieges und der Nachkriegszeit. Es ist sehr gut recherchiert und deshalb auch für geschichtsinterressierte Leser zu empfehlen.
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  • 5 Sterne

    brauneye29, 03.12.2020

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Irma und Martha verlieren schon früh ihre Mutter und müssen alleine durchschlagen, nur unterstützt durch eine Pflegemutter, aber im Wesentlichen doch allein. Als Irma den Arzt Erich kennenlernt, fühlt sie sich gleich von ihm angezogen. Sie verlieben sich und wollen heiraten, doch die Heirat mit Juden ist verboten. Erich überlebt den Krieg nicht, aber Irma ist wild entschlossen, Erich immer noch zu heiraten.
    Meine Meinung:
    Das Buch, dass auf wahren Ereignissen beruht, hat mich tief berührt. Einerseits wie schwer es die Menschen hatten, wie sehr die Leben von ganz normalen Menschen zerstört wurden. Andererseits dass es so etwas wie postmortale Ehen gibt. Davon hatte ich noch nie gehört. Und ich fand es toll, dass es Irma gelungen ist, genau das für sich und ihren Erich gelungen ist. Ich finde es auch wichtig, dass genau solche Geschichten erzählt werden, damit das Unrecht nie vergessen wird. Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen.
    Fazit:
    Berührende Geschichte

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  • 5 Sterne

    marion l., 29.11.2020

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist wunderschön, romantisch und fühlt sich sehr gut an. Die Geschichte von Irma und Erich ist unglaublich anrührend. Irma ist eine starke Frau, die für ihre Liebe zu Erich von fast allen Freunden, Kollegen und sogar ihrer einzigen Schwester geschnitten wird. Am Tag vor ihrer Trauung wurde ein neues Gesetz zur Erhaltung der arischen Rasse erlassen, so dass sie unverrichteter Dinge aus dem Standesamt geworfen werden. Nach und nach lassen alle sie fallen, aber Irma steht weiter zu Erich, einem jüdischen Arzt, der seine Praxis, sein Zuhause und schliesslich sein Leben im Konzentrationslager verliert. Trotzdem will Irma ihr Versprechen, Erich zu heiraten halten und kämpft gegen alle Widerstände darum, Erich nach seinem Tod noch zu heiraten. Selten hab ich so eine beeindruckende Schilderung eines persönlichen Schicksals in der NS Zeit gelesen. Ein wirklich lesenswertes Buch.

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