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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 22.01.2022 bei bewertet

    Ein ganz besonderer Road-Trip

    Die 16jährige Julie landet unsanft auf der Motorhaube des alten Passats von Hella Licht, einer alternden Schlagersängerin, die gerade mit gefälschten Unterlagen auf dem Weg in die Schweiz ist – um sich von Dignitas beim Sterben helfen zu lassen. Jetzt aber muss sich Hella erst mal um Julie kümmern. Und dabei stellt sie fest, dass sie doch mehr am Leben hängt, als sie dachte. Vor allem muss sie Julie retten!

    Ich liebe dieses Buch! Zuerst hatte ich fürchterliche Angst davor, denn das Thema nimmt mich sehr mit. Aber Ronja von Rönne hat den Spagat wunderbar geschafft und verbindet Todessehnsucht – von einer jungen und einer nicht mehr jungen Frau – mit dem Wunsch, den jeweils anderen davon zu überzeugen, wie schön das Leben trotz allem doch ist auf unterhaltsame, dennoch nicht lächerlich machende Art und Weise.

    Ja, hier finden sich Stellen, die einen kurz und laut auflachen lassen. Doch niemals als Slapstick! Nein, hier findet Situationskomik statt, die wunderbar passt und einfach nur zeigt, dass selbst im tiefsten Elend noch ein Lichtlein scheint und Hoffnung niemals stirbt.

    Sowohl Hella, als auch Julie sind zauberhafte Figuren. Sie haben Stärken und Schwächen, sind total gegensätzlich und sich irgendwie doch enorm ähnlich. So ist es klar, dass es immer wieder zu Reiberein kommt, die aber nicht in Eskalationen enden. Und wer hat das Recht, darüber zu werten, welcher Grund, nicht mehr leben zu wollen, akzeptabel ist und welcher nicht? Wer, der nicht an Depressionen leidet, kann darüber urteilen, wie schlimm das für Betroffene ist?

    Die Story ist mit so vielen genialen Ideen und herrlichen Erkenntnissen gespickt, dass die eine oder andere Übertreibung und auch mal Unstimmigkeit gern verziehen wird. Man begleitet die beiden „Mädels“ super gern auf ihrem irren Road-Trip. Nein, neu ist das Thema vermutlich nicht, aber es ist wunderschön, sehr klug und mit viel Herz interpretiert. Ganz besonders schön finde ich Hellas Lied. Das hat mich sogar tatsächlich zu Tränen gerührt.

    Ja, hier wird das Thema „Depressionen“ weder überdramatisiert, noch zu locker genommen. Dafür ein herzliches Dankeschön an die Autorin, die zudem eine sehr gute Sprecherin ist (nur die unterschiedlichen Akzente bekommt sie nicht so wirklich hin). Ich gebe aus ganzem Herzen die vollen fünf Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    signalhill, 20.03.2022 bei bewertet

    aktualisiert am 20.03.2022

    Gefällige Story, eintönig gelesen (Hörbuchrezension)

    Ich habe mich sehr gefreut, endlich mal wieder einen brandneuen Hörbuch-Download zu hören. . Als Roman hätte ich dieses Buch nicht angerührt, denke ich, da das Genre nicht ganz zu mir passt, doch als Hörbuch höre ich fast alles. Und "Ende in Sicht" von Ronja von Rönne, das von der Autorin selbst gelesen wird, kann man wirklich gut folgen, denn die Handlung bleibt überschaubar, und trozt des auch ernsten Themas bleibt die Handlung eher "leichte Kost".

    Die Sprecherin allerdings ist eher eintönig, die Stimme wenig sympathisch. Der Sound des Downloads ist bei mir auch nicht so gut, eher dumpf, aber das kann ich bei der Bewertung nicht berücksichtigen, da dies auch an meinen Geräten liegen kann (obwohl dies bei anderen Hörbüchern nicht so ist). Den Stern, den ich abziehe, ziehe ich aber vor allem wegen der eher gelangweilten und monotonen Sprechleistung ab.

    Die Handlung ist überschaubar und geradlinig, was gerade für ein Hörbuch gut ist. Nebenhandlungen gibt es keine, nur Rückblicke, denn hier treffen zwei Protagonistinnen aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein könnten, die aber beide das gleiche Ziel haben - das Sterben. Dabei bekommt man Einblicke in die Depression der einen und das fade Leben der anderen.

    Die Handlung ist oft überzogen, bietet aber auch Erklärungen und einige tiefgründigere Passagen. Das Hörbuch hat mich gut unterhalten, man muss es aber auch nicht gehört haben. Weil ich aber gern immer weiter hören wollte, gibt es von mir gute 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Renate D., 27.04.2022

    Sternchen unterwegs
    Die depressive Hella Licht, ihres Zeichens etwas in die Jahre gekommene Schlagersängerin, ist mit ihrem VW Passat auf der Autobahn unterwegs in die Schweiz. Mit dem festen Vorsatz dort in einer Sterbeklinik ihrem Leben ein Ende zu setzen. Plötzlich landet auf ihrem Auto die 15 jährige Juli, die sich von einer Brücke eigentlich in den Tod stürzen wollte. Nach der Erstversorgung im Krankenhaus, machen sich die beiden zusammen auf den Weg. Eigentlich in die Schweiz und eigentlich zu Julis Mutter. Das diese Reise einige Widrigkeiten aufzeigt, macht es nicht einfacher.
    Die AUTORIN und Hörbuch Sprecherin RONJA VON RÖNNE widmet sich in ihrem Buch ENDE IN SICHT dem Thema Depression. Und das mit Bravour, so finde ich. Stellenweise ist es etwas makaber. Ich persönlich habe es sehr gerne gehört, vor allem auch, weil es keine Tabus zum Thema gibt, auch nicht der geplante Freitod. Von mir bekommst das Buch 5 von 5 wohlverdienten Sterne.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suzann K., 10.04.2022

    Zwei Frauen im Auto
    "Ende in Sicht" von Ronja von Rönne ist die Geschichte zweier Frauen, die kaum unterschiedlicher sein könnten und doch Gemeinsamkeiten haben und finden.
    Juli ist 15 und springt von einer Autobahnbrücke, sie überlebt, obwohl sie sterben will. Hella ist 69 und auf dem Weg in die Schweiz, in ihren geplanten Tod. Und dabei fällt ihr Juli sozusagen vor das Auto.
    Auf jeden Fall fühlt sich Hella verpflichtet, sich um Juli zu kümmern und fährt mit ihr ins nächste Krankenhaus. Aber ganz so schnell wird Hella das Mädchen dann doch nicht wieder los und sie lernen sich langsam etwas besser kennen.
    Auch als Leser lernt man nach und nach die Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten besser kennen und verstehen. Jede der beiden berichtet mit viel Humor und Sarkasmus aus ihrem Leben und von ihren Problemen.
    Es geht hier nicht ganz ernsthaft um den Tod und das Sterben, sondern alles ist in viel schwarzen Humor verpackt, ohne das Thema lächerlich zu machen. Das Buch ist stellenweise schon sehr emotional, aber immer mit einem leichten Augenzwinkern, ich mochte diese Art sehr.

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  • 3 Sterne

    Suzann K., 10.04.2022 bei bewertet

    Zwei Frauen im Auto
    "Ende in Sicht" von Ronja von Rönne ist die Geschichte zweier Frauen, die kaum unterschiedlicher sein könnten und doch Gemeinsamkeiten haben und finden.
    Juli ist 15 und springt von einer Autobahnbrücke, sie überlebt, obwohl sie sterben will. Hella ist 69 und auf dem Weg in die Schweiz, in ihren geplanten Tod. Und dabei fällt ihr Juli sozusagen vor das Auto.
    Auf jeden Fall fühlt sich Hella verpflichtet, sich um Juli zu kümmern und fährt mit ihr ins nächste Krankenhaus. Aber ganz so schnell wird Hella das Mädchen dann doch nicht wieder los und sie lernen sich langsam etwas besser kennen.
    Auch als Leser lernt man nach und nach die Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten besser kennen und verstehen. Jede der beiden berichtet mit viel Humor und Sarkasmus aus ihrem Leben und von ihren Problemen.
    Es geht hier nicht ganz ernsthaft um den Tod und das Sterben, sondern alles ist in viel schwarzen Humor verpackt, ohne das Thema lächerlich zu machen. Das Buch ist stellenweise schon sehr emotional, aber immer mit einem leichten Augenzwinkern, ich mochte diese Art sehr.

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  • 5 Sterne

    Claudia S., 22.01.2022

    Ein ganz besonderer Road-Trip

    Die 16jährige Julie landet unsanft auf der Motorhaube des alten Passats von Hella Licht, einer alternden Schlagersängerin, die gerade mit gefälschten Unterlagen auf dem Weg in die Schweiz ist – um sich von Dignitas beim Sterben helfen zu lassen. Jetzt aber muss sich Hella erst mal um Julie kümmern. Und dabei stellt sie fest, dass sie doch mehr am Leben hängt, als sie dachte. Vor allem muss sie Julie retten!

    Ich liebe dieses Buch! Zuerst hatte ich fürchterliche Angst davor, denn das Thema nimmt mich sehr mit. Aber Ronja von Rönne hat den Spagat wunderbar geschafft und verbindet Todessehnsucht – von einer jungen und einer nicht mehr jungen Frau – mit dem Wunsch, den jeweils anderen davon zu überzeugen, wie schön das Leben trotz allem doch ist auf unterhaltsame, dennoch nicht lächerlich machende Art und Weise.

    Ja, hier finden sich Stellen, die einen kurz und laut auflachen lassen. Doch niemals als Slapstick! Nein, hier findet Situationskomik statt, die wunderbar passt und einfach nur zeigt, dass selbst im tiefsten Elend noch ein Lichtlein scheint und Hoffnung niemals stirbt.

    Sowohl Hella, als auch Julie sind zauberhafte Figuren. Sie haben Stärken und Schwächen, sind total gegensätzlich und sich irgendwie doch enorm ähnlich. So ist es klar, dass es immer wieder zu Reiberein kommt, die aber nicht in Eskalationen enden. Und wer hat das Recht, darüber zu werten, welcher Grund, nicht mehr leben zu wollen, akzeptabel ist und welcher nicht? Wer, der nicht an Depressionen leidet, kann darüber urteilen, wie schlimm das für Betroffene ist?

    Die Story ist mit so vielen genialen Ideen und herrlichen Erkenntnissen gespickt, dass die eine oder andere Übertreibung und auch mal Unstimmigkeit gern verziehen wird. Man begleitet die beiden „Mädels“ super gern auf ihrem irren Road-Trip. Nein, neu ist das Thema vermutlich nicht, aber es ist wunderschön, sehr klug und mit viel Herz interpretiert. Ganz besonders schön finde ich Hellas Lied. Das hat mich sogar tatsächlich zu Tränen gerührt.

    Ja, hier wird das Thema „Depressionen“ weder überdramatisiert, noch zu locker genommen. Dafür ein herzliches Dankeschön an die Autorin, die zudem eine sehr gute Sprecherin ist (nur die unterschiedlichen Akzente bekommt sie nicht so wirklich hin). Ich gebe aus ganzem Herzen die vollen fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    Magnolia, 12.01.2022 bei bewertet

    Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, begegnen einander auf spektakuläre Art und Weise. Hella, mit ihren 69 Jahren des Lebens überdrüssig, ist auf dem Weg in die Schweiz. Gerade fährt sie unter einer Autobahnbrücke, als etwas vor ihren alten Passat fällt. Es ist die 15jährige Juli, die den Sturz eigentlich nicht überleben wollte, aber jetzt bleibt ihr nichts anderes übrig, als zu Hella ins Auto zu steigen.

    Ronja von Rönne spricht das ungekürzte Hörbuch selber ein, es waren trotz des ernsten Themas sechs unterhaltsame Stunden. Die beiden Frauen nähern sich an, zunächst unfreiwillig. Aber bald merken sie, dass sie sich mögen, auch wenn mal die eine, dann die andere ziemlich bärbeißig daherkommt.

    Lange habe ich überlegt, ob ich hier wirklich dabei sein möchte, über den Wunsch zu sterben lesen will. Diese gemeinsamen Tage der beiden setzten viele Emotionen frei. Es ist aufwühlend, dann wieder ganz leicht, voller Harmonie. Juli trägt ein Schneckenhaus immer bei sich, es erinnert sie an ihre Mutter. Wäre es nicht schön, wenn sie sinnbildlich ihr selbst gewähltes Schneckenhaus verlässt, am besten zusammen mit Hella? So dachte ich mir zuweilen. Und sie lebten glücklich bis an ihr Ende… Ja, so oder so ähnlich enden Märchen.

    Eine wunderschöne, tieftraurige, zu Herzen gehende Geschichte, die ganz warmherzig von einer zufälligen Bekanntschaft weiß - voller Leben, neugierig und bittersüß, sehr behutsam erzählt.

    Ich habe diese intensiven Stunden nicht bereut, Ronja von Rönne ist die perfekte Interpretin ihrer Geschichte. Das letzte Lied, die letzten Zeilen sind verklungen. Frei nach Hermann Hesse „…Jedem Ende wohnt ein Zauber inne… Der Gegner und Verbündete war ich und endlich, endlich ist das Ende in Sicht.“ Dieses Lied hallt noch lange nach.

    Als Hörbuch bei USM Audio erschienen, von der Autorin eingesprochen, ist „Ende in Sicht“ eine ganz besondere Geschichte. Mal laut, mal leise, voller Wärme - das Lied ist verklungen.

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  • 5 Sterne

    liesmal, 05.02.2022

    Voll erwischt!
    Ein „Ende in Sicht“ sollte es sein für die 15-jährige Juli und die 69-jährige Hella. Davon erzählt die gleichnamige Geschichte von Ronja von Rönne. Das Hörbuch spricht die Autorin selbst.
    Unabhängig voneinander machen sich die beiden Frauen auf den Weg, um ihrem Leben ein Ende zu setzen – Hella fährt mit ihrem alten Passat in Richtung Schweiz und Juli will sich von einer Brücke stürzen. Durch einen unglücklichen Zufall treffen sie sich und – eigentlich ohne es zu wollen – nimmt Hella Juli mit. Scheinbar ziellos fahren sie durch Deutschland, erleben einiges, ohne dass die eine die Pläne der anderen kennt oder erkennt.
    Was ich genau erwartet habe von dem Buch, kann ich im Nachhinein gar nicht mehr sagen. Auf jeden Fall bin ich wohl davon ausgegangen, dass beide ziemlich schnell auf ihr „gemeinsames Ziel“ zu sprechen kommen. Falsch gedacht!
    Ronja von Rönne mit ihrer Stimme und der Art des Erzählens hat mich zunächst vor eine große Herausforderung gestellt. Schon nach wenigen Minuten dachte ich, dass es mir unmöglich wäre, noch viel länger zuzuhören. Aber dann…
    … hat es mich voll erwischt! Als wäre ein Schalter umgelegt worden, habe ich mich auf Hella und Juli einlassen können. Ihre Gedanken und Absichten sind zu meinen geworden. Ich konnte vieles nachvollziehen, habe mit Juli gefühlt, die sich so wenig geliebt glaubte, aber auch mit Hella, die immer wieder ihre Vergangenheit gelebt hat. Und mir hat die besondere Art der Komik gefallen, die sich durch die ganze Geschichte zieht. Es mag sein, dass andere Zuhörer*innen das alles ganz anders empfinden. Ich kann es für mich nicht besser erklären.
    Jedenfalls möchte ich mir nach den anfänglichen Schwierigkeiten sehr gern mehr von Ronja von Rönne erzählen lassen, und ich empfehle dieses Hörbuch als eines, das mich irgendwie sprachlos, aber vollkommen zufrieden zurücklässt.

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  • 5 Sterne

    Sabine S., 08.02.2022 bei bewertet

    Eine Romanautorin welche selber das Hörbuch bespricht hatte mich anfangs zweifeln lassen, aber ich bin eines Besseren belehrt worden. Auch wenn die ersten Hörminuten mich durch zu lange Pausen zwischen Wörtern gestört hatten, kam ich bald in einen tollen Hörfluss und genoss die weibliche Stimme in meinem Ohr.
    Die Handlung selbst mag nicht jedermanns Geschmack sein da das Thema Selbstmord ziemlich heikel ist. Dass aber ausgerechnet zwei weibliche Personen, wenn auch mit ziemlichen Altersunterschied, bei ihrer Durchsetzung des skurrilen Plans quasi gegenseitig gestört werden, gibt dem Roman richtig Pep und ironisches Vergnügen. Nachdem also das Teenager Mädchen Juli von der Brücke "fiel" und Hella vors Auto plumpste, beginnt ein Roadtrip der mit der Zeit beide nicht nur ihr eigenes Seelenchaos sehen lässt sondern sich der Welt wieder mehr öffnen und auch optimistischer werden.
    In der momentan tristen Jahreszeit und auch nicht mehr gerade quellfrisch kann ich die negative Einstellung dem Leben ein Ende setzen zu wollen, gut nachvollziehen. Mir hat das Hörbuch gut geholfen eigene dunkle Gedanken wieder weniger wichtig zu nehmen. Besonders gut ist es der Autorin gelungen, Erinnerungen aus vergangenen altmodischen Tagen mit der Gedankenweise eines jungen Mädchens zu verknüpfen und man kann sich so in beide sehr gut hineinversetzen. Einerseits das " ich bin alt und zu nichts mehr gebrauchen" und andererseits Versagensängste und das Gefühl, nicht genug beliebt zu sein und sich der Gesellschaft anpassen zu müssen.
    Auch das Cover mit der Schnecke und dem Titel passen perfekt zur Geschichte, aber ich will nicht zuviel spoilern was genau dahintersteckt.

    Zusammengefasst ein tolles Hörbuch, das Mut macht wieder Sinn im Leben zu finden und wunderbar amüsant und unterhaltsam ist.

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  • 5 Sterne

    Sabine S., 08.02.2022

    Eine Romanautorin welche selber das Hörbuch bespricht hatte mich anfangs zweifeln lassen, aber ich bin eines Besseren belehrt worden. Auch wenn die ersten Hörminuten mich durch zu lange Pausen zwischen Wörtern gestört hatten, kam ich bald in einen tollen Hörfluss und genoss die weibliche Stimme in meinem Ohr.
    Die Handlung selbst mag nicht jedermanns Geschmack sein da das Thema Selbstmord ziemlich heikel ist. Dass aber ausgerechnet zwei weibliche Personen, wenn auch mit ziemlichen Altersunterschied, bei ihrer Durchsetzung des skurrilen Plans quasi gegenseitig gestört werden, gibt dem Roman richtig Pep und ironisches Vergnügen. Nachdem also das Teenager Mädchen Juli von der Brücke "fiel" und Hella vors Auto plumpste, beginnt ein Roadtrip der mit der Zeit beide nicht nur ihr eigenes Seelenchaos sehen lässt sondern sich der Welt wieder mehr öffnen und auch optimistischer werden.
    In der momentan tristen Jahreszeit und auch nicht mehr gerade quellfrisch kann ich die negative Einstellung dem Leben ein Ende setzen zu wollen, gut nachvollziehen. Mir hat das Hörbuch gut geholfen eigene dunkle Gedanken wieder weniger wichtig zu nehmen. Besonders gut ist es der Autorin gelungen, Erinnerungen aus vergangenen altmodischen Tagen mit der Gedankenweise eines jungen Mädchens zu verknüpfen und man kann sich so in beide sehr gut hineinversetzen. Einerseits das " ich bin alt und zu nichts mehr gebrauchen" und andererseits Versagensängste und das Gefühl, nicht genug beliebt zu sein und sich der Gesellschaft anpassen zu müssen.
    Auch das Cover mit der Schnecke und dem Titel passen perfekt zur Geschichte, aber ich will nicht zuviel spoilern was genau dahintersteckt.

    Zusammengefasst ein tolles Hörbuch, das Mut macht wieder Sinn im Leben zu finden und wunderbar amüsant und unterhaltsam ist.

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  • 5 Sterne

    melange, 21.01.2022

    Finale (Er)Lösung

    Zum Inhalt:
    Das alte Schlagersternchen Hella ist auf dem Weg in eine Sterbeklinik, als ihr plötzlich Juli auf das Auto fällt: 15, depressiv und am Versuch gescheitert, sich das Leben mit dem Sprung von einer Wildbrücke zu nehmen. Hella fühlt sich fortan verantwortlich und fährt deshalb einen Abstecher über Ulm - angeblich der Wohnort von Julis Mutter. Auf der Reise kommen sich beide nicht nur näher, sondern erfahren viel über die Ängste und Sehnsüchte der jeweils anderen und fragen sich schließlich, ob das Ende zwar in Sicht ist, aber wirklich das Ziel sein sollte.

    Mein Eindruck:
    Ronja von Rönne liest das Hörbuch selbst, - und tut das wirklich gut. Ihre stimmliche Leistung, den Figuren Leben einzuhauchen (und zwar nicht nur den beiden Frauen, sondern auch männlichen Charakteren), muss sich nicht vor Profi-Sprechern verstecken. Insbesondere Julis Verletzlichkeit weiß von Rönne sehr gut darzustellen, - möglicherweise dem Umstand geschuldet, dass sie – alters- wie auch krankheitsbedingt – dieser näher ist als der 69jährigen Hella. Doch das absolute Pfund der Geschichte ist die Tragikomik, welche die ganze Fahrt der beiden begleitet und die Charaktere, die ihren Weg kreuzen. Wie Hella und Juli mit Herz und Schnauze absurde Situationen meistern und mit jedem Meter näher am örtlichen Ziel doch weiter weg vom ideellen driften, ist grandios beschrieben und treibt einem die ein oder andere Träne ins Gesicht, - manchmal vor lachen, manchmal vor weinen. Glaubwürdig mag dabei nicht alles sein, ans Herz geht es jedoch auf jeden Fall.

    Mein Fazit:
    Wunderbar berührend, - man möchte, dass die Fahrt nie endet

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  • 5 Sterne

    fredhel, 14.01.2022 bei bewertet

    In diesem Hörbuch liest die Autorin ihr Werk selbst ein, mit angenehmem Timbre und sehr gekonnt übrigens.
    Zwei äußerst unterschiedliche Frauen prallen unfreiwillig auf dem Weg in den jeweiligen Freitod buchstäblich aufeinander.
    Die fünfzehnjährige Juli springt von einer Brücke auf das Auto der abgehalfterten Schlagersängerin Hella, die auf dem Weg in die Schweiz zur Sterbehilfe ist. Beide leiden an Depressionen. Beide sehen keinen Sinn mehr im Leben. Nun sind sie eine Zeit lang aufeinander angewiesen, denn Hella will das verletzte Mädchen nicht sich selbst überlassen. Beide haben eine ähnlich ruppige Art miteinander umzugehen beziehungsweise sich gegenseitig auszutricksen. 
    Depressionen und Selbstmord, das sich schwere Geschütze, doch die Autorin schafft es, dem Ganzen eine Leichtigkeit zu geben, ohne den Ernst aus den Augen zu verlieren. Man hat Verständnis für die Probleme der Protagonisten, aber da die beiden sich ständig in neue skurrile Situationen hinein manövrieren, liegt dem Leser das Lächeln doch näher als die Sorgenfalten.
    Es ist ein schöner, in sich runder Roman, der auch durch seine perfekte Länge oder besser gesagt, seine knackige Kürze besticht.

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  • 5 Sterne

    begine, 12.01.2022 bei bewertet

    Wunderbarer Hörgenuss

    „Ende in Sicht“ ist ein interessanter Roman von der Schriftstellerin Ronja von Rönne. Das Hörbuch hat die Autorin persönlich gesprochen und das passte wunderbar.

    Sie beschreibt ein beeindruckendes Thema, über das Sterben wollen und das es doch viele Gründe weiter zu leben.
    Es ist ein generationenübergreifend der Roman über die Reise zweier unterschiedlicher Frauen. Beide hatten Sterbegedanken und sind depressiv.

    Hella ist 69 Jahre alt, ihre Karriere als Sängerin dümpelt so vor sich her.
    Die 15jährige Juli ist von ihrem alleinerziehenden Vater aufgezogen worden. Ihre Mutter ist nicht anwesend. Der Vater hat eigentlich alles gemacht, das Juli die Mutter nicht zu sehr vermisst. Allerdings ist das auch schwierig.
    Juli springt tatsächlich von reiner Autobahnbrücke. Sie landet auf Ellas Passat. Das ist für beide ein Glück. Zwar sind sie beide von der Anderen genervt, aber das bringt sie zum Überlegen.

    Die Autorin webt diese Geschichte gekonnt und mit Gefühl.
    Ihr junger Stil ist schwungvoll und macht den Roman zu etwas Besonderen.
    Das Ende ist in Sicht.

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  • 5 Sterne

    Heidi K., 27.01.2022 bei bewertet

    Inhalt und meine Meinung zum Hörbuch:
    Die fünfzehnjährige Juli steht auf einer Autobahnbrücke, fest entschlossen ihrem Leben ein Ende zu setzen. Währenddessen ist die depressive Hella Licht, eine früher erfolgreiche Schlagersängerin, auf ebendieser Autobahn unterwegs in die Schweiz, um ihrem Leben dort in einer Sterbeklinik ebenfalls ein Ende zu setzen. Wie es der Zufall so will, fällt oder springt Juli genau vor das Auto von Hella. Nach einem kleinen Zwischenstopp im Krankenhaus nimmt Hella Juli kurzerhand mit auf die Reise. Das Hörbuch der Geschichte um diese zwei sehr ungleichen Frauen mit dem gleichen Ziel, ihrem Leben ein Ende zu bereiten, hat mich tief berührt. Ronja von Rönne gelingt es spielend den Hörer an die Handlung zu fesseln. Trotz der schwierigen Themen Suizid und Depression schafft es die Autorin mit Wortwitz und Einfühlungsvermögen die Handlung sehr positiv zu gestalten. Ein unglaubliches Abenteuer, die Geschichte der beiden Frauen beschäftigt mich auch noch nachhaltig, deshalb gebe ich der Geschichte eine unbedingte Hörempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Laura W., 14.01.2022 bei bewertet

    3.5 Sterne

    Die Teenagerin Juli steht an einer Wildbrücke über der Autobahn und möchte nur eins: runterspringen und ihr Leben beenden. Doch es läuft nicht so, wie Juli sich das vorgestellt hat, denn sie wird ausgerechnet von der 70jährigen Hella gerettet, die ihrerseits auf dem Weg in die Schweiz ist-um dort in einer Einrichtung für Sterbehilfe friedlich einzuschlafen. Diese beiden so unterschiedlichen Personen treffen aufeinander und verbringen mehr oder weniger unfreiwillig einen Roadtrip der besonderen Art...

    Die Idee dieses Buches ist einfach genial und ich wollte deshalb unbedingt wissen wie diese ungewöhnliche Geschichte der beiden weitergeht und wie sie endet. Stirbt am Ende keiner, einer oder gar beide? Und warum genau wollen diese beiden überhaupt ihr Leben beenden?

    Den Schreibstil empfand ich als ungewöhnlich. Teilweise beschreibt die Autorin die Situationen sehr intensiv und mit sehr viel Weisheit, wie z.B. die Situation Julis auf der Wildbrücke, dann aber wieder ist der Schreibstil eher distanziert. Mal sind die Situationen auf der Reise sehr humorvoll, mal gehen sie ans Herz, es gibt aber auch solche die sehr tragisch sind. Ich denke deshalb, dass es sehr unterschiedliche Meinungen zu dieser Geschichte geben wird, je nachdem wie man auch mit dem Schreibstil zurecht kommt.

    Insgesamt habe ich mich von der Geschichte unterhalten gefühlt, Langeweile kam keine auf und ich hab die Geschichte gern angehört. Mein Kritikpunkt ist aber, dass ich den Personen leider nicht so nahe gekommen bin, wie ich das anfangs erwartet habe, ich denke aufgrund des für mich eher distanzierten Schreibstils. Ich hätte mich gern noch mehr in die beiden so unterschiedlichen Charaktere reingefühlt, hätte gerne sie und ihre Handlungen noch besser verstanden.

    Das Hörbuch wird von der Autorin selbst gelesen, was natürlich eine Ehre ist und als Autor kann man wohl seine Geschichte auch am besten rüber bringen. Ich habe der Autorin sehr gerne zugehört und fand es schön, dass sie auch die verschiedenen Dialekte gelesen hat, so kam man sich noch etwas lokaler in den verschiedenen Orten vor.

    Fazit: Eine wirklich geniale Idee und ein unterhaltsames Hörbuch. Den Schreibstil empfand ich als etwas distanziert, hier wäre ich den Personen gern noch näher gekommen. Wer ein Hörbuch sucht das zwischen Humor und Tragik pendelt, der sollte sich dieses hier näher ansehen.

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  • 4 Sterne

    Normanfips, 10.03.2022 bei bewertet

    Ein traurig-komischer Roadtrip

    Ein ungewöhnlicher Roadtrip wird uns hier von Ronja von Rönne präsentiert, die ihren Roman auch selbst eingesprochen hat. Hella, fast 70 Jahre alt, ist unterwegs in die Schweiz, um dort Sterbehilfe zu empfangen. Juli, 15 Jahre alt, möchte ihr Leben durch einen Sprung auf die Autobahn beenden. Und genau dort begegnen sich die beiden und es beginnt ein komisch-trauriger Roadtrip gen Süden.
    Der Autorin gelingt es, nicht in die typische Alles-wird-gut-Falle zu tappen und so wird die Hoffnung auf eine positive Wendung immer wieder enttäuscht. So leicht ist es dann eben doch nicht, sich wieder dem Leben zuzuwenden.
    Beide Charaktere sind nicht unbedingt sympathisch, und sie gehen miteinander nicht sehr feinfühlig um. Ihr Umgangston ist eher ruppig und nur ab und an blitzt so etwas wie Verstehen und Empathie auf.
    Die Fahrt geht ohne großen Spannungsbogen vor sich, und so manche Szene wirkt konstruiert. Der Schluss lässt einen fragend zurück und wo davor manches sehr lange ausgebreitet wurde, gerät das Ende zu kurz.
    Die Idee für diesen Roman finde ich sehr gut, die Umsetzung für nicht ganz gelungen. Dennoch habe ich die Fahrt der beiden gerne verfolgt und mit ihnen gehofft. Beide sind so unterschiedlich und haben dennoch so viel gemeinsam. Die Themen Einsamkeit, Depression, fehlende Liebe und von anderen Menschen nicht gesehen werden, kommen sehr gut rüber und machen betroffen.
    Und manchmal braucht es halt nur einen Moment, einen ganz besonderen Moment, der alles verändern kann.

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  • 3 Sterne

    Tobias K., 02.02.2022

    Ronja Von Rönne mit Berührungsängsten
    Eines gleich vorweg: Von Rönne kann schreiben, sie ist talentiert. Ihre Sprachschöpfungen sind kreativ, poetische Sprachgestaltung beherrscht sie. Das müssen andere erst einmal so hinkriegen. Das beweist sie auch in ihrem zweiten Buch, das sich flüssig liest. Ihr erstes Buch „Wir kommen“ hat mir gut gefallen, das empfehle ich wärmstens weiter. Und jetzt kommt das aber: Bei ihrem neuen Buch „Ende in Sicht“ hat sie sich nach meinem Empfinden leider (!) „vergaloppiert“. Und ich wäre so gern in einen Begeisterungssturm verfallen, denn das Thema ihres Buchs ist wichtig: Es geht um den Wunsch zu sterben. Zugegeben, von Rönne sucht sich ein schweres Thema aus, eines, an das sich andere gar nicht erst herantrauen würden. Aber sie schafft es leider nicht, die dahinterliegende Krankheit, die Depression, angemessen zu thematisieren. Stattdessen lese ich Oberflächliches und wenig Ernsthaftes. Und das, obwohl die Autorin selbst Betroffene ist und in Interviews auch offen darüber spricht, ihr Buch ja sogar damit bewirbt. Und das, obwohl die Volkskrankheit „Depression“ mehr Tiefgründigkeit verdient, als ihr in diesem Buch zuteil wird. Bei beiden Figuren, Hella und Juli, habe ich mich nach den Beweggründen für den Todeswunsch gefragt. Doch diese kommen im Buch nicht plausibel zum Ausdruck, vor allem bei Hella nicht. Während des Lesens habe ich mich immer wieder gefragt, was in beiden Figuren vor sich geht. Doch von Rönne – warum auch immer – meidet an zentralen Stellen die Innenperspektive, scheinbar hat die Autorin hier selbst Berührungsängste. Krisenhafte Gedanken kommen nur selten und oberflächlich zum Ausdruck. Stattdessen kommt Hella – was mich irritiert hat – viel Lebensfreude zum Ausdruck, als sie mit Juli ins Schwimmbad geht und ihren alten Schwarm Erwin wiedertrifft. Das passt nicht so recht zusammen. Auch fehlte mir zwischen den beiden Figuren ein offenes Gespräch, in dem das Leiden beider Personen einmal deutlich wird, ich hätte gedacht, dass sie auf diese Weise zueinander finden, sich gegenseitig dabei unterstützen, aus dem Loch herauszufinden. Fehlanzeige. Auf ein solches Gespräch wartet man im Buch vergeblich. Im Zusammenhang mit der Sterbebegleitung in der Schweiz hätte ich mit kritischen Nachfragen von Juli gerechnet, irgendeine Form der Problematisierung würde ich erwarten. Doch Fehlanzeige! Auch davor drückt sich die Autorin, stattdessen reisen die beiden Figuren in einer Art Roadtrip von einem Abenteuer zum nächsten. Das wird der Krankheit Depression nicht gerecht, lässt sie sogar recht gewöhnlich und harmlos erscheinen. Des Öfteren habe ich mich gefragt, was unterscheidet Juli und Hella eigentlich von „gesunden“ Leuten. Dabei ist doch davon auszugehen, dass ein Mensch, der suizidale Gedanken verfolgt, der dann sogar einen Selbstmordversuch unternimmt, in einer schweren psychischen Krise steckt, vermutlich befindet er sich in einem Zustand schwerer Depression. Doch von den Symptomen dieses Krankheitsbildes findet man kaum etwas bei Juli und Hella, bei Juli zwar noch mehr als bei Hella, aber insgesamt bleibt es einfach oberflächlich. Auch was die Gestaltung des Beziehungsverhältnisses beider Hauptfiguren angeht, bin ich enttäuscht. Ich dachte, beide nähern sich auf ihrem Trip einander an, schließen Freundschaft, unterstützen sich gegenseitig, finden durch ihr gemeinsames Leid zueinander, stattdessen herrscht vor allem von Julis Seite aus große Distanz, teils sogar Aggressivität und vor allem Undankbarkeit. Das macht die Figur Juli unsympathisch, und ihr Verhalten lässt sich in meinen Augen nicht mit der Krankheit Depression rechtfertigen. Worüber ich noch gestolpert bin, ist eine Textstelle in der Juli über ihre Therapie spricht (S. 118), hier wird der Eindruck vermittelt, dass die Therapie für Juli wenig erfolgreich war. Da habe ich mich schon gefragt, ob das nicht eine frustrierende Botschaft ist, die an dieser Stelle vermittelt wird.
    Nach der Lektüre des Buchs habe ich mich natürlich auch gefragt, ob Ronja von Rönne absichtlich die Erwartungshaltung ihrer Leser/innen durchbricht, doch falls ja, dann ist mir nicht klar geworden, warum sie dies tut, einen tieferen Sinn darin erkenne ich nicht. Zurück bleibt einfach Enttäuschung, ich hatte ganz klar eine andere Erwartungshaltung an das Buch. Für Leute, die sich etwas mehr Substanz wünschen und an diesem Thema interessiert sind, empfehle ich hier das sehr lesenswerte Buch „Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“ von Matt Haig.
    Abschließend noch ein Satz zum Hörbuch, das ich mir angehört habe, weil ich auf Ronja von Rönne neugierig war: Es ist toll, dass die Autorin selbst als Sprecherin ihres Buchs auftritt. Schließlich kann sie selbst am besten einschätzen, welche Inhalte sie auf welche Weise intoniert haben möchte. Aber ein Mehrwert hatte die sechsstündige CD gegenüber dem Buch jetzt auch nicht.

    Fazit: Ein Buch zum Thema Suizid, das (leider!) wenig Ernsthaftes und zu viel Oberflächliches bietet, die Krankheit „Depression“ wird nicht angemessen thematisiert, sprachlich dennoch ein Highlight.

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  • 4 Sterne

    Michael B., 27.02.2022 bei bewertet

    Herausforderndes Thema.
    Dass Ronja von Rönne sich keine einfachen Stoffe vornimmt, das wissen wir ja bereits. Drum war ich höchst gespannt, wie es ihr in ihrem neuen Werk 'Ende in Sicht' wohl gelungen ist. Zwei Frauen, die des Lebens müde sind und geplant haben, sich umzubringen: Die 69-jährige Hella 'Licht', so der Künstlername der Schlagersängerin, deren Glanzzeit der Vergangenheit angehört, und die Teenagerin July, die das Leben eigentlich noch vor sich hat. Die Jüngere versucht es durch den Sprung von einer Brücke und trifft dabei auf Hellas Motorhaube, die Ältere plant den begleiteten Freitod durch Dignitas in der Schweiz. Was wir dann in Ronja Rönnes Roman erleben, ist nicht nur die Autotour zweier Lebensmüder in Richtung Schweiz, sondern auch eine Tour durch die deutsche Provinz mit ihrer einfachen, fast schon banalen 'Überlebensstruktur' - in der ein Fest der freiwilligen Feuerwehr die Gründe liefert, sich für das Leben und gegen den Tod zu entscheiden. Natürlich ist es auch ein kleines Roadmovie und Ronja Rönne lässt ihre Protagonistinnen im Angesicht des anvisierten Todes Dinge tun, die sie sonst wohl nicht getan hätten - sich über Nacht in ein Schwimmbad einschließen zu lassen... und wenn das Leben nicht mehr trägt, so zumindest das Wasser. 'Warum weitermachen in einer Welt, in der es der Welt egal war, ob man weiter machte?' Und beide beantworten diese Frage am Ende auf ihre eigene Weise. Ein gutes Buch, das nachdenklich stimmt.

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  • 4 Sterne

    Rose75, 01.02.2022

    + + Zurück ins Leben oder endgültig raus?

    Laufzeit: 6 Stunden - - - Sprecherin: Ronja von Rönne / Autorenlesung

    Obwohl das Cover sehr unscheinbar ist, hat es mich gleich neugierig gemacht. Vielleicht liegt es grad an der Einfachheit. Der Sinn von "Ende in Sicht" und der Schnecke erschließt sich dann auch während der Erzählung.

    Es geht um zwei gebrochene Seelen. Hella (69), die ihre besten Jahre hinter sich hat und Juli (15) die ihr ganzes Leben noch vor sich hat. Beiden fehlt der Halt im Leben und daher haben sie sich für Suizid entschieden. Hella fährt dafür in die Schweiz, in ein Institut für Sterbehilfe und auf dem Weg findet sie Juli auf der Autobahn, die von einer Wildbrücke gesprungen ist. Hella nimmt das Mädchen mit, macht für sie einen Umweg und auf einigen Stationen ihrer Reise gibt es tragisch-komisch-peinliche Situationen. Für mich war die Handlung nicht vorhersehbar und natürlich war immer der Wunsch dabei, dass die Frauen wieder einen Weg zurück ins Leben schaffen.

    Inhaltlich hat mir die Geschichte gut gefallen, nur bin ich mit der Sprecherin nicht wirklich warm geworden. Deshalb ein Stern Abzug. Es ist zwar immer sympathisch wenn der/die Autor-/in das Hörbuch liest, aber für mich hat die Stimme der Autorin nicht zu den Figuren gepasst.

    #EndeinSicht #NetGalleyDE

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  • 4 Sterne

    Michel P., 22.01.2022

    Bewegendes Hörerlebnis

    Mit "Ende in Sicht" von Ronja von Rönne verbinde ich ein bewegendes und in jeder Hinsicht einnehmendes Hörerlebnis. Wir begleiten durch das Hörbuch hinweg zwei äußerst unterschiedliche Protagonistinnen, die vereint in ihrem Wunsch zu Sterben einen besonderen Road-Trip zusammen begehen. Der Tod als solches ist wahrlich für jede/n Autor/in ein schwieriges Thema, welches bei der Umsetzung jede Menge Fingerspitzengefühl und Empathie mit eben diesem voraussetzt. Beides beweist Ronja von Rönne hier par excellence. Der Autorin gelingt ein gelungener Spagat. Sie schafft es in diesem Fall die Zuhörer zu unterhalten, sie gleichwohl zum Nachdenken einzuladen und natürlich sich mit den handelnden Personen verbunden zu fühlen. Gerade bei diesem Thema keine leichte Aufgabe. Mir hat insbesondere die Atmosphäre des Hörbuchs gefallen, ein gelungenes Balancespiel aus Ernsthaftigkeit und Humor. Da die Hörminuten nur so dahin schmolzen, kann wohl mit Fug und Recht von einer kurzweiligen und gelungenen Hörerlebnis sprechen, welches mit Sicherheit noch ein weiteres Mal gehört wird. Ich vergebe hier starke 4 Sterne.

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