Kampf um feministische Geschichten
Texte und Kontexte 1970-1990
Eine vergessene Geschichte: Texte aus den Anfängen der FrauenforschungAnnemarie Tröger gehörte in den 1970er Jahren zu den Begründerinnen der Frauenforschung im deutschsprachigen Raum. Mit ihrer feministischen Radikalität, die ein anti-disziplinäres...
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Klappentext zu „Kampf um feministische Geschichten “
Eine vergessene Geschichte: Texte aus den Anfängen der FrauenforschungAnnemarie Tröger gehörte in den 1970er Jahren zu den Begründerinnen der Frauenforschung im deutschsprachigen Raum. Mit ihrer feministischen Radikalität, die ein anti-disziplinäres Erkenntnisinteresse antrieb, war sie für viele Studentinnen und Kolleginnen wegweisend. Die Pionierin der Methode der Oral History wollte die Erfahrungen marginalisierter sozialer Gruppen in die Geschichte einschreiben und sie zugleich für eine Analyse gegenwärtiger Zustände nutzen und im Kampf gegen anhaltende Herrschaftsverhältnisse mobilisieren. Die Disziplinierung der Frauenforschung seit den 1980er Jahren verdrängte Intellektuelle wie Tröger und führte dazu, dass wichtige Impulse der frühen Frauenforschung heute in Vergessenheit geraten sind. In diesem Band werden ausgewählte Schriften Annemarie Trögers neu zugänglich gemacht und in Kommentaren ehemaliger Weggefährtinnen und Weggefährten als historische Quellen behandelt, die ein Stück bundesrepublikanischer, vor allem Westberliner Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, wieder freilegen.Annemarie Tröger (1939-2013) gehörte zur Gruppe der Initiatorinnen der ersten Berliner Sommeruniversitäten von 1976 und 1977, die ein Startschuss waren für die Entwicklung der bundesdeutschen Frauenforschung. Sie setzte sich früh mit dem Thema »Frauen und Nationalsozialismus« auseinander und war zugleich eine Pionierin der Oral History.
Autoren-Porträt von Annemarie Tröger
Annemarie Tröger (1939-2013) geboren in Jena, gründete an der Freien Universität Berlin die »Frauengruppe Faschismusforschung« und initiierte 1976 /77 die erste und zweite Berliner Sommeruniversität für Frauen. Regine Othmer, geb. 1946, Sozialwissenschaftlerin, Übersetzerin und Redakteurin, Herausgeberin der Zeitschrift »feministische studien« seit 1985. Dagmar Reese, geb. 1952, wissenschaftliche Autorin. Zahlreiche Arbeiten zu Frauen und Nationalsozialismus, Kameradschaft und Geschlechterverhältnis, Georg Simmels Philosophie und Soziologie der Geschlechter im Fin de Siècle Berlin. Carola Sachse, geb. 1951, Professorin (i.R.) für Zeitgeschichte an der Universität Wien.Veröffentlichungen u.a.: Human Rights, Utopias, and Gender in Twentieth-Century Europe, Central European History 44/1 (Mithg., 2011); Der Hausarbeitstag. Gerechtigkeit und Gleichberechtigung in Ost und West 1939-1994 (2002).
Bibliographische Angaben
- Autor: Annemarie Tröger
- 2021, 432 Seiten, 24 Abbildungen, Maße: 15 x 22,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Regine Othmer, Dagmar Reese, Carola Sachse
- Verlag: Wallstein
- ISBN-10: 3835337882
- ISBN-13: 9783835337886
- Erscheinungsdatum: 28.05.2021
Pressezitat
»Zusammen mit den namhaften Kommentatorinnen vermitteln die Herausgeberinnen (...) eine Ahnung von der Aufbruchsstimmung einer Zeit, in der Theorie und Praxis noch zusammengedacht wurden.« (Ulrike Baureithel, Tagesspiegel, 24.08.2021) »Reese, eine ehemalige Studentin Trögers, und Sachse, eine ehemalige Kollegin, zeichnen das Bild einer mitreißenden Lehrkraft, deren politische Leidenschaft gerade junge Akademikerinnen inspirierte.« (Catrin Dingler, woxx/jungle world, 03.09.2021) »Der Band bereichert die aktuelle Forschung, rückt eine einflussreiche Pionierin und die sehr spezielle Phase der frühen historischen Frauenforschung in den Fokus.« (Sina Maria Speit, H-Soz-Kult, 14.10.2021) »Die Publikation ist ein gutes Beispiel dafür, wie durch eine (selbst-)kritische Auswahl von Texten durch Historikerinnen, die zudem Zeitzeuginnen sind, ein spannendes Buch entsteht.« (Christl Wickert, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 2/22)
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