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Spur und Abweg

 
 
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In 'Spur und Abweg' stellt Kurt Tallert sich der Verfolgungsgeschichte seiner Familie. Das Besondere an seinem Schicksal und seiner Perspektive auf die deutsche Geschichte: Kurt Tallert ist heute 37 Jahre alt, und doch wurde sein Vater als junger Mann noch...
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Kommentare zu "Spur und Abweg"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    caro_phie, 05.02.2024

    Die Unbegreiflichkeit des Grauens

    Harry Tallert ist “Mischling ersten Grades”, zumindest wird er dazu gemacht, durch die Nürnberger Rassengesetze, durch die Gefangennahme und Deportation in das Arbeitslager Lenne, wo er bis zur Befreiung 1945 für die deutsche Rüstungsindustrie schuften muss. Es ist ein Stempel, eine Identität, die ihm als Jugendlicher aufgedrückt wird und die ihn sein ganzes Leben bestimmen wird.

    Als “Halbjude” zwischen den Stühlen von Opfern und Tätern sitzend, versucht er das Unbegreifliche zu erklären, die Absurdität, die Unmenschlichkeit der NS-Zeit zu verstehen. Ein Unterfangen, dass ihn bis zu seinem Tod nicht mehr loslassen soll, ihn seinen Schmerz in Alkohol und Schmerzmitteln ertränken lässt.

    “Die Einteilung der Menschen in Täter und Opfer und die gleichzeitige Einsicht in die phänomenologische Fragwürdigkeit einer solchen Einteilung ließen meinen Vater zu einer Zeit über die ganze Menschheit stolpern, in der er eigentlich erst einmal eine Person hätte werden sollen.” (S.17)

    So beschreibt es sein Sohn Kurt Tallert in diesem Buch, einer Mischung aus Erinnerungen an seinen Vater und seiner persönlichen Auseinandersetzung mit dem grauenhaften Schicksal seiner Familie während des Holocausts.

    Mit viel Einfühlungsvermögen schafft es Kurt Tallert die Verzweiflung seines Vaters zu beschreiben und liefert gleichzeitig einen essenziellen Beitrag zu gesellschaftspolitischen Diskursen der Schuld und Erinnerungskultur. Wo erinnert man sich? Wie anders erinnert man sich, wenn man selbst Holocaust-Opfer in der Familie hat? Und wie geht man mit Schuld in der eigenen Familie um?

    Viele Stellen habe ich unterstrichen, oft hat mich das Buch zum Nachdenken angeregt und doch war ich am Ende ratlos, als ich es zuklappte. Kurt Tallert scheint sich im Kreis zu drehen, findet keinen roten Faden in seiner Geschichte. Immer wieder reist er nach Buchenwald, nach Lenne, nach Theresienstadt, versucht die Lücke zwischen Geburts- und Todesdatum seiner Verwandten zu füllen, einen Ort des Erinnerns zu finden, zu begreifen. In seinem Schreibstil spiegelt sich die eigene Verzweiflung wider, das über Generationen vererbte Trauma. Vielleicht muss es deshalb so sein. Vielleicht muss das Buch einen verwirrt und ratlos zurücklassen, denn das Unbegreifliche kann nicht begreifbar gemacht werden. Aber es muss erinnert werden.

    Ein, trotz aller Schwierigkeiten den Gedankengängen Tallerts zu folgen, wichtiges Buch! Insbesondere in Zeiten, in denen geschichtsrevisionistische Tendenzen wieder an Zuspruch gewinnen.

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 22.01.2024

    Ein Buch, das tief in die deutsche Geschichte eingreift und uns die schrecklichste Zeit aufzeigt. Es ist voller Emotionen und der Leser wird in das damalige Geschehen mit hineingezogen. Man kann nur immer einen Teil davon lesen und muß sich dann das Gelesene nochmals durch den Kopf gehen lassen. Kurt Tallert hat umfangreich recherchiert und ist dabei bis auf seine Urgoßmutter gestoßen, die im hohen Alter aus dem Altenheim in ein Konzentrationslager gebracht wurde. Der Autor ist das jüngste von vier Kindern und sein Vater war bei seiner Geburt schon 58 Jahre alt. 12 Jahre später verstarb er dann an Krebs. Kurt hat nicht viel Zeit mit seinem Vater verbringen können, jedoch hat ihm dieser einiges aus seinem Leben erzählt. Harry Tallert war Halbjude. Sein Vater jüdischer Abstammung, die Mutter Arierin. Eine Mischehe, bei der die Juden zunächst noch verschont blieben. Aber mit 17 Jahren wurde Harry deportiert und kam nach der Befreiung durch die Amerikaner teilweise gebrochen, aber dennoch stark genug zurück, sein Leben als Journalist und Politiker in den Griff zu bekommen. Allerdings sprach er sehr viel dem Alkohol zu. Sein Sohn Kurt beginnt eine Zeitreise in die Vergangenheit. Listet Briefe und Gedanken seines Vaters auf, findet alte Fotos und zitiert Gedichte. Er macht sich auf, die Stätten der Grausamkeiten zu besuchen, um seinen dort verstorbenen Angehörigen näher zu sein. Ich finde es sehr mutig, sich als Nachkommen eines Holocausüberlebenden nochmals dieser zeitliche Epoche zu widmen. Das Cover zeigt Harry Tallert in seinem Büro sitzend. Auf seinem Schreibtisch wälzt sich ein Krokodil. Das Foto wurde gemacht, als Tallert in seinem Büro Besuch von einem Zirkusdirketor bekommen hat. Ein Buch, das für die Nachwelt große Bedeutung hat.

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  • 5 Sterne

    Anna S., 15.02.2024

    Spuren verfolgen und auf Abwege geraten
    Bisher war mir noch kein Buch untergekommen, wo der Titel so genau passt.
    Aber zurück zu den Anfängen. Das Cover ließ mir keine Ruhe, als ich es das erste mal gesehen habe. Welche Verbindung gibt es zwischen den beiden Bildausschnitten? Als ich das Buch in den Händen hielt klärte sich das schnell auf. Ein Schutzumschlag mit Ausschnitten bedeckt das Gesamtbild. Meine Vermutung war ein Foto mit Zusammenhang. Es befanden sich viele Fotos nebeneinander, aber immer das gleiche. Kann man viel hineininterpetrieren, Fakt ist, dass Kurt Tallert seine Spuren nur mit solchen Informationen verfolgen kann und nicht mit Gesprächen.
    Erschreckend ist für mich immer noch die Tatsache, wie nah eigentlich die Zeit des Nationalsozialismus ist. Es wird immer berichtet, die letzten Zeitzeugen sterben, hier schreibt ein junger Mann über seinen Vater der verfolgt wurde.
    Ein wichtiges Buch, an das ich vor allem den Anspruch stelle, dass es jemand geschrieben hat und es uns wachrütteln sollte!. Wenn der Autor bei seiner Spurensuche auch auf Abwege gerät, die man vielleicht gerne überliest, ist die Grundidee doch so wichtig, dass das für mich in den Hintergrund gerät.

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