Strom für die Republik
Die Stasi und das Kernkraftwerk Greifswald
Mit zuletzt 24 hauptamtlichen und mehr als 200 inoffiziellen Mitarbeitern versuchte die Stasi, den größten Nuklearbetrieb der DDR unter Kontrolle zu halten. In ihrer politischen Aufgabenstellung, der militärischen Struktur und der geheimpolizeilichen Arbeit...
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Produktinformationen zu „Strom für die Republik “
Mit zuletzt 24 hauptamtlichen und mehr als 200 inoffiziellen Mitarbeitern versuchte die Stasi, den größten Nuklearbetrieb der DDR unter Kontrolle zu halten. In ihrer politischen Aufgabenstellung, der militärischen Struktur und der geheimpolizeilichen Arbeit war die Objektdienststelle der Staatssicherheit im Kernkraftwerk Greifswald ein Spiegelbild der SED-Geheimpolizei insgesamt. Als zweifelhafte Leistung kann sie für sich in Anspruch nehmen, an der Vertuschung des nuklearen Risikos gegenüber der DDR-Bevölkerung beteiligt gewesen zu sein. Die Stasi im Kernkraftwerk Greifswald steht pars pro toto für die SED-Geheimpolizei insgesamt.
Klappentext zu „Strom für die Republik “
Mit seiner Fertigstellung sollte das Kernkraftwerk Greifswald fast ein Viertel des ostdeutschen Stroms produzieren. Ende der 1960er-Jahre begonnen, ist der nukleare Komplex aber niemals fertiggestellt worden, sodass die Staatssicherheit hier zweierlei zu überwachen hatte: ein Kernkraftwerk und eine Großbaustelle. Mit zuletzt 24 hauptamtlichen und mehr als 200 inoffiziellen Mitarbeitern versuchte die Stasi den größten Nuklearbetrieb der DDR mit mehreren Tausend Arbeitern und Angestellten und immenser politischer und wirtschaftlicher Bedeutung unter Kontrolle zu halten. In ihrer politischen Aufgabenstellung, der militärischen Struktur und der geheimpolizeilichen Arbeit war die Objektdienststelle der Staatssicherheit im Kernkraftwerk ein Spiegelbild der SED-Geheimpolizei insgesamt. Ihre Tätigkeit auf wirtschaftlichem Gebiet blieb auffällig blass, ihre politischen Erfolge zweifelhaft. In Einzelfällen erfolgreich im Sinne ihres Auftrags war die Stasi bei der Überwachung und Verfolgung von missliebigen Arbeitern, Angestellten und Ausreiseantragstellern. Dafür legte sie politische Maßstäbe an, die den wirtschaftlichen Interessen des Kernkraftwerkes zuwiderlaufen konnten. Als zweifelhafte Leistung kann die Staatssicherheit für sich in Anspruch nehmen, an der Vertuschung des nuklearen Risikos gegenüber der DDR-Bevölkerung beteiligt gewesen zu sein.
Autoren-Porträt von Sebastian Stude
Sebastian Stude ist Historiker. Er war Mitarbeiter der Abteilung Bildung und Forschung des BStU und ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sebastian Stude
- 2019, 2. Aufl., 267 Seiten, 51 farbige Abbildungen, Maße: 15,8 x 23,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
- ISBN-10: 3525370881
- ISBN-13: 9783525370889
- Erscheinungsdatum: 13.11.2019
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