Von Hexen, Normannen und wilden Äckern. Ostfriesland im Wandel der Zeit
In der vorliegenden Publikation geht es um ganz verschiedene Aspekte der Geschichte Ostfrieslands. Die Historie der Halbinsel an der Nordsee ist gekennzeichnet durch vielfältige Erscheinungsformen. Ostfriesland ist eine Kulturlandschaft, die sich nicht nur...
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Produktinformationen zu „Von Hexen, Normannen und wilden Äckern. Ostfriesland im Wandel der Zeit “
Klappentext zu „Von Hexen, Normannen und wilden Äckern. Ostfriesland im Wandel der Zeit “
In der vorliegenden Publikation geht es um ganz verschiedene Aspekte der Geschichte Ostfrieslands. Die Historie der Halbinsel an der Nordsee ist gekennzeichnet durch vielfältige Erscheinungsformen. Ostfriesland ist eine Kulturlandschaft, die sich nicht nur durch die verschiedenen Bodenformen kennzeichnet, sondern auch durch vielfältige politische und sozialgeschichtliche Gegebenheiten und Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte. In diesem Buch werden besondere Ereignisse der Geschichte vorgestellt und beschrieben. Es handelt sich dabei um knappe und anschauliche Texte, die über diverse historische Zusammenhänge Auskunft geben sollen. Die Leserschaft wird einerseits über die behandelten Aspekte informiert, andererseits aber auch spannend unterhalten
Lese-Probe zu „Von Hexen, Normannen und wilden Äckern. Ostfriesland im Wandel der Zeit “
Textprobe: Kapitel Von der Jagd zur Zeit der Cirksena: Die Jagd ist so alt wie die Menschheit. Seit ihrem Auftreten sicherten sich die Menschen ihr Überleben die längste Zeit als Jäger und Sammler. Sie begannen erst vor ungefähr 7.000 Jahren mit Ackerbau und Tierhaltung. Mit der Jagd wurden Waffen als erste Werkzeuge entwickelt. Daneben förderte die gemeinsame Jagd der Menschen in den Sippen die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten. Somit stellt die Jagd eine der Grundlagen der menschlichen Kultur dar. Die Bedeutung der Jagd mit ihren Gefahren und Erschwernissen ließ durch die zunehmende Sesshaftigkeit als Lebensgrundlage immer mehr nach. Sie trat als Nahrungserwerb bei einem Großteil der Bevölkerung in den Hintergrund. Gleichzeitig weiß man aus antiker Zeit, dass sie in den damaligen Hochkulturen bereits als Freizeitbeschäftigung und als Möglichkeit zur Körperertüchtigung betrieben wurde. Jagdmöglichkeiten gab es noch in der Spätantike und in den Anfängen des frühen Mittelalters für die ländliche Bevölkerung. Das Jagen war allerdings schon damals nicht in erster Linie ein Mittel der Nahrungsbeschaffung, sondern sie diente eher zum Schutz der Felder und der gehaltenen Nutztiere. Auf der anderen Seite waren erjagte Produkte wie Häute, Pelze und Knochen zur Herstellung der Bekleidung und der Werkzeuge wichtig. Die Jagd wurde bis ins Mittelalter immer mehr ein Vorrecht des Adels und der staatlichen und kirchlichen Würdenträger. In Ostfriesland waren es die Häuptlinge, die in dem Zusammenhang mancherlei Vorrechte, zu denen auch die Jagd gehörte, beanspruchten. Eine alte Quelle berichtet davon, dass der Häuptling von Aurich um die Mitte des 15. Jahrhunderts einem Udo Riekena aus Barstede das Recht verlieh, Hasen und Füchse zu jagen. Bei solchen Konzessionen handelte es sich in der Regel um die Ausübung der sogenannten Niederjagd. Das Jagen des Hochwildes war vor allem später das ausschließliche Recht der Landesherren. So führte die Entwicklung dahin, dass die Grafen
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und Fürsten aus der Familie Cirksena die Ausübung der Jagd als ein Hoheitsrecht betrachteten und den Adel auf die Jägerei im Bereich seiner Besitztümer beschränken wollten. Diese Sichtweise musste zwangsläufig dazu führen, dass sich zwischen der Landesherrschaft und dem Adel unliebsame Auseinandersetzungen einstellten, wenn es auf Seiten der Landesherrn um die Verteidigung des Jagdrechts ("jus venandi") ging. Alte Quellen belegen, dass dem Adel auf Befehl der Landesherrschaft häufig das Jagen außerhalb seiner Güter untersagt wurde. Auf der anderen Seite standen sich landesherrliche Verordnungen und Gewohnheitsrechte oft dort gegenüber, wo es um die Verteidigung alten Herkommens und um die Stabilisierung des Jagdrechts ging. Ein Vertrag Edzards II. mit dem Johanniterorden vom September des Jahres 1574 belegt, dass es das Bestreben der ostfriesischen Grafen war, die Ausübung der Jagd als ein Regal oder Hoheitsrecht einzustufen. Entschieden wurde dort einerseits, dass der Orden zwei Kommenden zurückerhielt. Andererseits verpflichtete der Graf sich auch, den Orden nicht mit der Unterhaltung der Jagd zu beschweren. Das bedeutete, dass die Johanniter nicht mehr die Jagdhunde des Grafen mit Brot zu füttern brauchten, wie es vielerorts in Ostfriesland üblich war. Mit den sogenannten Jagddiensten waren vor allem die Einwohner des Amtes Friedeburg belastet. Sie mussten nicht nur die Hunde der fürstlichen Jäger mit Brot füttern, sondern auch das erlegte Wild wegtragen und die Hütten, die zur Birk- und Moorhahnjagd gebraucht wurden, herrichten. Darüber hinaus hatten sie zur Tarnung dieser Hütten Plaggen und Heide zu hauen und Dachse und Füchse auf Befehl auszugraben. Des Weiteren mussten sie - wie die Untertanen aller ostfriesischen Ämter - ein großes Aufgebot von Treibern zu den Fuchsjagden des Grafenhauses stellen. Ihnen wurde trotz dieser außerordentlichen Belastung das Pflücken von Heidelbeeren im Hopelser Gehölz verboten, weil die vielen Pflücker das Wild verscheuchte
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Autoren-Porträt von Theo Meyer
Theo Meyer, geboren 1955 in Ostfriesland, nahm nach seinem Abitur und Zivildienst das Studium der Geschichts- und der Sportwissenschaft für das gymnasiale Lehramt in Hannover auf. Er absolvierte ein Referendariat in Hamburg und war danach zunächst als wissenschaftlicher und als pädagogischer Mitarbeiter in verschiedenen Kultur- und Bildungseinrichtungen tätig. Es folgte die Tätigkeit im Schuldienst des Landes Niedersachsen von 2001 bis zum Ruhestand im Jahr 2007. Er ist weiterhin als freier Autor tätig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Theo Meyer
- 2021, 112 Seiten, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: disserta
- ISBN-10: 3959355661
- ISBN-13: 9783959355667
- Erscheinungsdatum: 10.05.2021
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