Weiterführende Relativsätze
Empirische und theoretische Aspekte. Überarb. u. gekürzte Diss.
Die weiterführenden Relativsätze stellen einen grammatiktheoretisch interessanten Phänomenbereich dar, da sie einerseits wurzelsatztypische Eigenschaften aufweisen, sich andererseits aber wie typische Nebensätze verhalten. Im Buch wird auf der Grundlage...
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Produktinformationen zu „Weiterführende Relativsätze “
Die weiterführenden Relativsätze stellen einen grammatiktheoretisch interessanten Phänomenbereich dar, da sie einerseits wurzelsatztypische Eigenschaften aufweisen, sich andererseits aber wie typische Nebensätze verhalten. Im Buch wird auf der Grundlage umfassender empirischer Untersuchungen ein Gesamtbild der Grammatik der weiterführenden Relativsätze entworfen. Dabei werden gleichermaßen syntaktische, semantische und diskursstrukturelle Aspekte berücksichtigt.
Die Autorin beschreibt die weiterführenden Relativsätze als nicht-restriktive Sätze, die nur in syntaktischer Hinsicht als generell satzbezogen gelten können. Sie zeigt, dass sich die weiterführenden Relativsätze semantisch - vermittelt durch eine einleitende w/d-Anapher - auf Individuen oder abstrakte Entitäten unterschiedlichen Typs beziehen. Ein im Rahmen der constraintbasierten Grammatiktheorie HPSG detailliert ausgearbeiteter formaler Analysevorschlag komplettiert die Darstellung.
Die Autorin beschreibt die weiterführenden Relativsätze als nicht-restriktive Sätze, die nur in syntaktischer Hinsicht als generell satzbezogen gelten können. Sie zeigt, dass sich die weiterführenden Relativsätze semantisch - vermittelt durch eine einleitende w/d-Anapher - auf Individuen oder abstrakte Entitäten unterschiedlichen Typs beziehen. Ein im Rahmen der constraintbasierten Grammatiktheorie HPSG detailliert ausgearbeiteter formaler Analysevorschlag komplettiert die Darstellung.
Klappentext zu „Weiterführende Relativsätze “
Die weiterführenden Relativsätze stellen einen grammatiktheoretisch interessanten Phänomenbereich dar, da sie einerseits wurzelsatztypische Eigenschaften aufweisen, sich andererseits aber wie typische Nebensätze verhalten. Im Buch wird auf der Grundlage umfassender empirischer Untersuchungen ein Gesamtbild der Grammatik der weiterführenden Relativsätze entworfen. Dabei werden gleichermaßen syntaktische, semantische und diskursstrukturelle Aspekte berücksichtigt. Die Autorin beschreibt die weiterführenden Relativsätze als nicht-restriktive Sätze, die nur in syntaktischer Hinsicht als generell satzbezogen gelten können. Sie zeigt, dass sich die weiterführenden Relativsätze semantisch - vermittelt durch eine einleitende w/d-Anapher - auf Individuen oder abstrakte Entitäten unterschiedlichen Typs beziehen. Ein im Rahmen der constraintbasierten Grammatiktheorie HPSG detailliert ausgearbeiteter formaler Analysevorschlag komplettiert die Darstellung.
Lese-Probe zu „Weiterführende Relativsätze “
" 2 Das Phänomen (S. 5-6)Der Begriff weiterführender Nebensatz (im folgenden wNS) wurde von Behaghel (1928) geprägt, der ihn vor allem zur inhaltlichen Unterscheidung von hauptsächlich nomenbezogenen, aber auch satzbezogenen Relativsätzen benutzte. 1 Meines Wissens hat sich der Begriff nur in der germanistischen Literatur etabliert.2 Allen Definitionsversuchen gemeinsam ist die implizite oder explizite Annahme, daß der weiterführende Satz Nebensatzcharakter hat, aber wie ein selbständiger Satz verwendet wird und daher mit dem Bezugssatz gleichwertig ist.
In den einschlägigen Grammatiken wird bei der Darstellung der wNS von der gegenseitigen Austauschbarkeit des wNS und seines Bezugssatzes, von der inhaltlichen Selbständigkeit des wNS, von seiner lockeren Anfügung an den Bezugssatz oder von der Einführung eines thematisch neuen Sachverhaltes durch den wNS gesprochen. Begriffsbestimmungen dieser Art sind selbstredend nicht befriedigend. Zurecht konstatiert schon (Helbig, 1980, 13): ""Für die Beschreibung der wNS ist in den grammatischen Darstellungen eine unverkennbare Unsicherheit und verwirrende Uneinheitlichkeit zu beobachten."" Seither hat sich an diesem Zustand, abgesehen von der Dissertation von Brandt (1990), nicht viel geändert. Die vorliegende Arbeit soll hier Abhilfe schaffen.
2.1 Philologisch-linguistische Beschreibungsansätze
Die Klasse derjenigen Sätze, die in den einschlägigen Grammatiken oder in entsprechenden Einzelstudien als wNS bezeichnet werden, ist äußerst heterogen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, daß der Begriff weiterführender Nebensatz nur sehr vage bestimmt wird. Die Kriterien, mittels derer entschieden wird, ob ein Satz zu den wNS gehört oder nicht, sind oft disparat, weswegen Sätze ganz unterschiedlichen Typs zu den wNS gerechnet werden. Helbig (1980) gibt hierüber erstmalig einen umfassenderen Überblick. Seit Helbigs Bestandsaufnahme sind mehr als 20 Jahre vergangen, an der mißlichen Situation hat sich jedoch nichts
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Grundlegendes geändert.
Eine übersichtliche Darstellung der unterschiedlichen Bestimmungen der Klasse der wNS ist insofern schwierig, als viele Verfasser ihr Verständnis von der Klasse der wNS nicht klar explizieren. Dennoch soll anhand ausgewählter jüngerer deutscher Grammatiken und maßgeblicher Einzelarbeiten zum Thema wNS versucht werden, eine grobe Strukturierung der verschiedenen Ansätze vorzunehmen. Hierbei werden die einzelnen Ansätze dahingehend unterteilt, ob der wNS-Begriff primär syntaktisch, primär semantisch oder primär pragmatisch geprägt ist, vgl. auch Brandt (1990). In den Abschn. 2.1.1 bis 2.1.3 werden vor dem Hintergrund dieser Klassifizierung die einschlägigen Ansätze besprochen.
Danach wird in Abschn. 2.2 der durch die Arbeit abgedeckte Phänomenbereich festgelegt. 2.1.1 Syntaktisch orientierter wNS-Begriff Unter der primär syntaktischen Sichtweise gelten i.a. nur satzbezogene Nebensätze wie (1b) und (1c), nicht aber nomenbezogene Nebensätze wie (1a) als weiterführend. Eine syntaktisch orientierte Auffassung vertreten z.B. Helbig (1980), Jüttner (1981), Jung (1984) und gewissermaßen auch Zifonun et al. (1997). Obwohl nicht alle Autoren die wNS gleichermaßen umfassend beschreiben und entsprechend nicht alle Kriterien anlegen, läßt sich sagen, daß den satzbezogenen wNS tendentiell die in (2) vermerkten Eigenschaften zugeschrieben werden. Die Kriterien sind vor allem syntaktisch ausgerichtet, teilweise werden aber auch inhaltliche Aspekte berührt, insbesondere in (2f) und (2g)."
Eine übersichtliche Darstellung der unterschiedlichen Bestimmungen der Klasse der wNS ist insofern schwierig, als viele Verfasser ihr Verständnis von der Klasse der wNS nicht klar explizieren. Dennoch soll anhand ausgewählter jüngerer deutscher Grammatiken und maßgeblicher Einzelarbeiten zum Thema wNS versucht werden, eine grobe Strukturierung der verschiedenen Ansätze vorzunehmen. Hierbei werden die einzelnen Ansätze dahingehend unterteilt, ob der wNS-Begriff primär syntaktisch, primär semantisch oder primär pragmatisch geprägt ist, vgl. auch Brandt (1990). In den Abschn. 2.1.1 bis 2.1.3 werden vor dem Hintergrund dieser Klassifizierung die einschlägigen Ansätze besprochen.
Danach wird in Abschn. 2.2 der durch die Arbeit abgedeckte Phänomenbereich festgelegt. 2.1.1 Syntaktisch orientierter wNS-Begriff Unter der primär syntaktischen Sichtweise gelten i.a. nur satzbezogene Nebensätze wie (1b) und (1c), nicht aber nomenbezogene Nebensätze wie (1a) als weiterführend. Eine syntaktisch orientierte Auffassung vertreten z.B. Helbig (1980), Jüttner (1981), Jung (1984) und gewissermaßen auch Zifonun et al. (1997). Obwohl nicht alle Autoren die wNS gleichermaßen umfassend beschreiben und entsprechend nicht alle Kriterien anlegen, läßt sich sagen, daß den satzbezogenen wNS tendentiell die in (2) vermerkten Eigenschaften zugeschrieben werden. Die Kriterien sind vor allem syntaktisch ausgerichtet, teilweise werden aber auch inhaltliche Aspekte berührt, insbesondere in (2f) und (2g)."
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Inhaltsverzeichnis zu „Weiterführende Relativsätze “
1;Danksagung;62;Inhaltsverzeichnis;8
3;1 Einleitung;12
4;2 Das Phänomen;16
4.1;2.1 Philologisch-linguistische Beschreibungsansätze;16
4.2;2.2 Abgrenzung des Phänomenbereiches;34
5;3 Nicht-/Restriktive Relativsätze;36
5.1;3.1 Relativsätze und ihre Einteilung;36
5.2;3.2 Zur Phono-Syntax der RS;38
5.3;3.3 Zur Semantik der RS;58
5.4;3.4 Zur Illokutions- und Informationsstruktur der RS;69
5.5;3.5 Zusammenfassung des Kapitels;79
6;4 Phono-Syntax der wRS;82
6.1;4.1 Phonologisch-Prosodische Eigenschaften;84
6.2;4.2 Wurzelsatzcharakteristika;85
6.3;4.3 Weitere typische syntaktische Eigenschaften;90
6.4;4.4 Zur linken Peripherie der wRS;92
6.5;4.5 Fokus-Hintergrund-Struktur;122
6.6;4.6 Zur Rolle der wRS im komplexen Satz;124
6.7;4.7 Zusammenfassung des Kapitels;142
7;5 Semantik und Diskursstruktur der wRS;144
7.1;5.1 Eine Kurzeinführung in die DRT;145
7.2;5.2 d-wRS-spezifische semantische Aspekte;156
7.3;5.3 w-wRS-spezifische semantische Aspekte;175
7.4;5.4 Diskursorganisation;217
7.5;5.5 Zusammenfassung des Kapitels;226
8;6 HPSG-theoretische Analyse der wRS;228
8.1;6.1 HPSG Eine constraintbasierte Grammatiktheorie;228
8.2;6.2 Grundzüge eines HPSG-Grammatikfragments;230
8.3;6.3 Vorhandene RS-Analysen in der HPSG;243
8.4;6.4 Zur Analyse der wRS in HPSG;254
8.5;6.5 Zusammenfassung des Kapitels;312
9;7 Schlußbemerkung;314
10;Literaturverzeichnis;318
Bibliographische Angaben
- Autor: Anke Holler
- 2005, IX, 322 Seiten, Maße: 17 x 24 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Akademie-Verlag
- ISBN-10: 3050041358
- ISBN-13: 9783050041353
- Erscheinungsdatum: 09.03.2005
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