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Bibergeil (ePub)

Kriminalroman
 
 
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Biber sind im Markt Hallerbach an der bayerisch-tschechischen Grenze als neue Mitglieder der Dorfgemeinschaft nicht allzu beliebt. Als mitten auf der Burg der Nagetiere ein Toter gefunden wird, gerät nicht nur die Verbrecherwelt vor Ort in Bedrängnis,...
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Kommentare zu "Bibergeil"
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  • 4 Sterne

    Elke S., 22.10.2017

    Als Buch bewertet

    Während sich am Stammtisch noch so einige den Kopf zermartern, wie man den Bibern, die hier besonders den Landwirten schwer zusetzen, die Stirn bieten kann, schreitet der alte Weidingerbauer Firmian Korbinian bereits zur Tat. Biberdeich wegsprengen, das wird die Viecher schon vertreiben, wäre doch gelacht. Womit der allerdings nicht gerechnet hat und was ihn auch schwer aus dem Gleichgewicht bringt, ist, dass wenig später eine menschliche Hand samt einem Stück Knochen im Hallerbach gesichtet wird, da wird er doch nichts angerichtet haben, oder? Hoffentlich hatte der Sohn vom Sägwerks Besitzer Kammer, der sich doch regelmäßig ins Koma sauft, nur eine Vision! Noch schiebt Polizeikommissar Karl Holzinger eine ruhige Kugel, auch wenn vor drei Jahren ein Pawel als vermisst gemeldet wurde, was sich aber schlagartig ändert, als auf der Biberburg eine Leiche gefunden wird. Jetzt heißt es nicht nur im Jetzt ermitteln, sondern auch mit der Vergangenheit aufräumen.

    Als Leser darf man Hauptkommissar Karl bei seinen Ermittlungen begleiten, bekommt wie er Schützenhilfe von dessen Onkel Max, der vor ihm der der Kripochef der Gegend war und sich eigentlich immer noch dafür hält, und als übergeordneter Beobachter auch noch das eine oder andere Detail geboten, so dass man unheimlich viel kombinieren und rätseln kann. Einige undurchsichtige Bewohner, die scheinbar alle etwas zu verheimlichen haben, Ereignisse aus Karls Vergangenheit, die ihn sichtlich belasten, und eine Suche nach Verbindungen zwischen dem vermissten Pawel und dem aktuellen Toten machen den Krimi spannend. Einiges konnte ich vorher durchschauen, aber die Autorin hat mir mit ihrem Finale auch noch ausreichend Überraschungen geboten.

    Bibergeil, ein Schelm der Verruchtes dabei denkt, wenn er dieses Wort hört. Mir war zwar bereits bekannt, dass es sich dabei um ein Sekret des Nagers zur Revierabgrenzung handelt und da wir eine Umweltstation in der Nähe haben auch so einiges andere, aber man erfährt hier wirklich unheimlich viel über die bissigen Dämme- Bauer. Gut gefallen haben mir auch die kleinen Seitenhiebe, die aktuelle Probleme und Themen ansprechen, wie Abbauprodukte von Medikamenten, die über Abwässer in Flüsse gelangen, oder die allerorts entstehende Speckgürtel mit Supermärkten, Shoppingmeilen und Fastfood Giganten, die die Innenstädte lahm legen. Gemeinsam mit einer gehörigen Portion Humor entsteht so ein gelungenes Gesamtpaket.

    Der spritzige Sprachstil der Autorin liest sich locker, leicht und die Seiten sind nur so dahin geflogen. Mein Namensgedächtnis ist nicht das beste, und da hätten mir ein paar Mitspieler weniger genügt, weil mich die vielen, die sich hier tummeln, zu Beginn etwas ausgebremst haben, was sich später aber dann gegeben hat. Ich konnte super oft schmunzeln, was mir ganz ausgezeichnet gefallen hat. Zahlreiche witzige Szenen wie z.B. eine Geruchsprobe von Bibergeil, die der Apotheker, der heimlich seine Weißwürste beim Postwirt essen muss, weil es daheim nur Tofu gibt, geboten hat, haben ebenso dafür gesorgt, wie originelle Charaktere wie z.B. Koberer Senior mit seinem Mantra aus der Frauenzeitung, „Ich bin wichtig“, da kann ich jetzt noch schmunzeln, wenn ich daran denke.Gut gefallen haben mir auch, dass sich zahlreiche spitze, treffende Sprüche in der Geschichte tummeln, wie z.B. „Aber wenn sie über sechzig sind und frisurtechnisch nur mehr das Modell Skinhead zur Debatte steht, dann ist es schon blöd so ohne Ohr“. Durch die genauen und anschaulichen Beschreibungen, wie z.B. „Augenbrauen wie Handbesen ohne Stil“, hatte ich stets ein gutes Bild im Kopf.

    Die Charaktere sind alle individuell, originell und liebevoll dargestellt. Kommissar Karl Holzinger, der „Bajerwald Derrick“, der etwas unter dem Schatten seines Onkels Max steht, führt die Ermittlungen hier gemeinsam mit ihm. Der in die Jahre gekommene Herr, der täglich seine Joggingrunden dreht, sodass sich so mancher Junger ein Scheibchen an seiner Fitness abschneiden könnte, war mir super sympathisch. Auch wenn der Ermittler mittlerweile in Ruhestand ist, ist davon nichts zu spüren. Die Nebendarsteller sind ebenfalls toll gezeichnet, bei Franz Kober Senior angefangen, den ganz umsonst die Schuldgefühle so furchtbar plagen, dass ihm sogar die Sexfilmchen vergehen, über das geheimnisvolle Ehepaar Asbeck, den Zugreisten, bis hin zu zum verruchten Gebrauchtwagenhändler Rapp, der nicht nur Katzendreck verteilt, wenn ihm etwas gegen den Strich geht, sondern der seine Helfer direkt bei der Russenmafia bestellt. Mein Highlight unter ihnen war aber mit Sicherheit Heinrich Baumer, der arme Apotheker, der schwer unter dem Fitness- und Ernährungspantoffel seiner Ehefrau Ulla steht.

    Das Lokalkolorit ist ausgezeichnet getroffen. Markt Hallerbach ist ein kleiner Ort an der bayrisch-tschechischen Grenze, da gehören Stammtisch Gespräche einfach mit dazu und ich konnte mir die gemütliche Atmosphäre beim Postwirt, bei dem man den neuesten Dorftratsch auf jeden Fall erfährt, bildlich ausmalen. Ich hatte fast das Gefühl mit dabei sein zu dürfen. Ab und an darf auch einer in Dialekt zu Wort kommen, was mir gut gefallen hat.

    Alles in allem hatte ich tolle Unterhaltung mit Bibergeil und wenn mir die vielen Namen den Anfang nicht etwas schwer gemacht hätten, hätte es mit Sicherheit begeisterte fünf Sterne gegeben, für die es so leider nicht ganz reicht.

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