Ich bin Lukan (PDF)
Reise in die Zeugenwelt
Ein Jugendlicher wächst in einer Gesellschaft auf, der die Fähigkeit zur Fortpflanzung abhandengekommen ist. Ihre Menschen wissen nichts von Sinnlichkeit und Individualität, denken anders und erleben die Dinge anders. Als Lukan dann in "unsere" Welt kommt,...
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Produktinformationen zu „Ich bin Lukan (PDF)“
Ein Jugendlicher wächst in einer Gesellschaft auf, der die Fähigkeit zur Fortpflanzung abhandengekommen ist. Ihre Menschen wissen nichts von Sinnlichkeit und Individualität, denken anders und erleben die Dinge anders. Als Lukan dann in "unsere" Welt kommt, macht er - wohlüberlegt und doch liebenswert ungeschickt und unschuldig - die Erfahrung von Sinnlichkeit, vom Kindsein, von Familie und von der Liebe. Er lehrt uns, dass Gefühle mehr sein können als die unerreichbar gewordenen Modelle der Liebe und Sinnlichkeit, die uns aus sozialen und unsozialen Medien mundgerecht entgegen kommen - und uns auf gewisse Weise zu Klonen unserer selbst zu machen drohen.
Lese-Probe zu „Ich bin Lukan (PDF)“
Kapitel 1 Der Tag, an dem alles anders wurde, war eigentlich ein Tag, der genau so war wie jeder andere vorher. Ich ging damals unseren Weg. Der Weg von dem ich wusste, dass alle ihn gegangen waren im Lauf der Zeit. Links die Schienen der Stadtbahn, die - wie sie sagten - immer leiser und schneller geworden war. Rechts die Häuser und Villen des alten Viertels. Wenn man sie so sah, dachte ich wie alle vor mir, dann sollte man nicht meinen, dass etwas geschehen war. Sie lagen da wie früher. Klotzig schöne Villen, machtvoll teils, drunter auch kleinere EinTeamHäuser wie das, in dem ich selbst aufwuchs. Eckig und robust mit rundem Eingangsbogen, um den Rosen wuchsen. Rote Rosen, an denen sich jeder von uns mindestens einmal beim Heimkommen den linken Ärmel zerriss. Es war nicht zu vermeiden, das wussten wir. Also blickten wir nun schon auf ganze drei Phylogenasen aus je zwölf ontogenetischen Stadien zurück. Wir nahmen es gelassen: Das waren zwar einerseits 36 zerrissene Ärmel. Aber andererseits waren das ja immerhin auch 36 Zeichen dafür, wie sehr wir in uns ruhten. Im Unterschied zu Typen, die sich stärker wandelten, war unsere Struktur schon in den ersten ontogenetischen Stadien deutlich zu erkennen. Ich biss in den grünen Apfel, den mir die Amme wie jeden Morgen mitgegeben hatte. Die Ammen wussten, dass wir morgens auf dem Weg zur Schule gern grüne Äpfel essen. Und so kaute ich auch an diesem Tag genüsslich das säuerliche Fleisch des Apfels, während ich mich wie jeden Morgen die lange Gerade entlang quälte. Wie immer versuchte ich, mich selbst von der Quälerei durch Gedankenspiele abzulenken: Drei komplette Phylogenasen lang waren wir den Weg schon lang gelaufen. Drei mal zwölf ontogenetische Stadien - ein ontogenetisches Stadium hat fünf Jahre - das sind 180 Jahre. Da wussten wir wenigstens schon vorher ganz genau, dass es jeden Morgen eine Quälerei sein würde, die lange Gerade hinter sich zu bringen. Und dadurch wussten wir auch präzise, dass wir die Qual durch
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einfache Hilfen wie zum Beispiel schöne saure grüne Äpfel ein wenig lindern konnten. 180 Jahre mal 365 Tage. In Äpfeln ausgedrückt wären das 65.700 Äpfel, die uns trösten konnten. Und ebenso viele Rechenexempel wie dieses, die uns manche Qual besser ertragen ließen. Jeden Tag. In jedem ontogenetischen Stadium. Und in jeder Phylogenase. Gut zu wissen. Der Schmerz ist kleiner, wenn wir ihn kennen, sagte mein Fünfziger oft. Und er hatte Recht.
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Inhaltsverzeichnis zu „Ich bin Lukan (PDF)“
Das Information über Buch und Autor Titelseite Widmung TEIL I Prolog Kapitel 1 - Immer geradeaus... Kapitel 2 - Der Plan: Zu den Zeugen Kapitel 3 - Die Tür schwingt hin und her... Kapitel 4 - Die Ausbildung Kapitel 5 - Vor dem Übergang Kapitel 6 - Es ist soweit TEIL II Kapitel 7 - Die Ankunft Kapitel 8 - Das Mädchen Cubona Kapitel 9 - Mutter Kapitel 10 - Paul der Bruder Kapitel 11 - Gespräch über Väter Kapitel 12 - Der Vater Kapitel 13 - Aufklärung Kapitel 14 - Was Lust mit Sinn und Zeit zu tun hat Kapitel 15 - Menschen auf der Straße Kapitel 16 - Der schlimme Traum Kapitel 17 - Gleichheit und Verschiedenheit Kapitel 18 - Das Gespräch der Eltern Kapitel 19 - Pollinose Kapitel 20 - Cubonas Trauer Kapitel 21 - Die Erklärung Kapitel 22 - Wozu man Väter braucht Kapitel 23 - Wir haben es geschafft Kapitel 24 - Brzcynski Kapitel 25 - Am falschen Ort gesucht Kapitel 26 - Der Plan für das Treffen Kapitel 27 - Vorbereitungen Kapitel 28 - Der Nachweis Kapitel 29 - Aua! Kapitel 30 - Onkel Levin Kapitel 31 - Strategie für den Rat Kapitel 32 - Der Genomtest Kapitel 33 - Der Weg zum Rat Kapitel 34 - Der Streit im Rat Kapitel 35 - Eine interessante Diskussion Kapitel 36 - Die Entlarvung Kapitel 37 - Die Analyse Kapitel 38 - Cubonas Plan Kapitel 39 - Ein seltsames Gefühl Kapitel 40 - Eine seltsame Handlung Kapitel 41 - Gute Nacht Kapitel 42 - Die Nacht Kapitel 43 - Das Abenteuer Kapitel 44 - Die letzte Nacht Kapitel 45 - Guten Morgen Kapitel 46 - Cubonas Brief Kapitel 47 - Der Abschied Kapitel 48 - Plop Epilog
Autoren-Porträt von Jan Vanstina
Jan Vanstina (Pseudonym), Jahrgang 1960, ist ein Kind der Nach-68er-Generation - die Generation der Zuschauer. Zur ewigen Vogelperspektive verdammt, kann er bei den politischen und familiären Auseinandersetzungen der frühen 70er Jahre nur zusehen. In den 80er Jahren wird er als letzter mit "Karlheinz Köpcke" und drei Programmen in schwarzweiß sozialisiert. In den 90ern lernte er zu zappen und seine Welt mit der Fernbedienung zu modellieren. Zu jung für Woodstock, zu alt, um als "digital native" andere Sorgen zu haben, verlegt sich der gut ausgebildete Babyboomer erst auf Geisteswissenschaften, Kreation und Kommunikation. Und schließlich - zur ewigen Vogelperspektive verdammt - auf die wenigstens theoretische Rettung der Welt in seinem Roman "Ich bin Lukan".
Bibliographische Angaben
- Autor: Jan Vanstina
- Altersempfehlung: Ab 12 Jahre
- 2012, 1. Auflage, 514 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Bernd Kübler
- Verlag: Kübler Verlag GmbH
- ISBN-10: 386346124X
- ISBN-13: 9783863461249
- Erscheinungsdatum: 16.11.2012
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 3.02 MB
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