Kaktusblütenzeit (ePub)

Fesselnd, Rührend und Unterhaltsam

Von der ersten bis zur letzten Seite konnte ich die packende Lebensreise der jungen Journalistin Ilka nachvollziehen.
Nach einem Umzug ist Ilka einsam - der Autorin gelingt es exzellent dieses Gefühl und Ilkas Umgang damit anschaulich und emotional zu transportieren.
Durch Zufall lernt sie einen tollen Mann kennen, doch ergeben sich massive Komplikationen, die die Protagonistin in schwerwiegende ethische Zwickmühlen zwingt...
Ein Buch über Einsamkeit, Freundschaft (zwischen Frauen und Männern und zwischen Frauen), schwere Entscheidungen und das Finden des richtigen Mannes.
Aus Spoilergründen darf wohl nicht mehr über die unerwarteten Wendungen gesagt werden.
Man merkt, dass das Buch handwerklich von einer sehr erfahrenen Autorin stammt, die eine fesselnde Geschichte zu erzählen hat und es schafft Tiefe und Qualität einzubringen.
Mitreissend und unterhaltsam - sehr zu empfehlen.

Ich hab nach 1/3 des Buches aufgegeben. Für mich hat sich das "Buch" eher gelesen wie ein Entwurf für ein Buch. Es hat überall an den Details gefehlt. Je weiter man gelesen hat, desto weniger Details hat es gegeben. So ist mir beispielsweise nicht klar, wieso Romy wichtig für das Buch oder den Charakter Ilka ist (ok, vielleicht löst sich dass ja noch später im Buch auf...). Aber es ist für mich auch unmöglich mich in Ilka rein zu versetzten oder sie ansatzweise zu verstehen - weil es dazu keine Informationen gibt. Wir wissen nicht was sie denkt, ob und wie sie fühlt. Es gibt nur merkwürdige grobe Andeutungen, als hätte ein Fremder kurz auf die Situation geschaut und sie in einem Satz zusammen gefasst.
Der krönende Tiefpunkt war für mich dann auch, als die Autorin nichts besseres zu tun hatte, als sich selbst zu beweihräuchern in dem sie schrieb
"[...] grinste Ignaz und schaute kurz hinter einem Roman mit einer verlockende Waldlandschaft auf dem Cover hervor. 'Apollonias Kiste. Von Ursula Kissel. Umwerfend. [...]"
Es gibt mehr als genügend andere Bücher auf dieser Welt, sie musste nun wirklich nicht auf eines ihrer anderen Bücher verweisen und es als "umwerfend" anpreisen. Es gibt die Redewendung "Eigenlob stinkt" nicht ohne Grund.

Ich bin masslos enttäuscht über die Qualität dieses Buches und kann nicht nachvollziehen wie ein solch unausgereiftes Buch es in die Auswahl von "tolino select" geschafft hat.