Niemand (ePub)

Ein junger Mann, abgeschnitten von der Gesellschaft, gaunert sich durch das Leben, indem er offensichtlich gefälschte Papier nutzt, um Probefahrten mit Neuwagen zu machen und nie wieder zurück zu kommen. Oder er besucht eine Kneipe, trinkt 3 bis 4 Bier und geht einfach ohne zu bezahlen aus der Lokalität. Niemand hält ihn auf, weil niemand weiß, dass er überhaupt da gewesen ist. Seit seiner Jugend lastet eine „Gabe“ auf dem jungen Mann, die es zulässt, dass er sich alles erlauben kann. Wenn es doch einmal brenzlig für ihn zu werden scheint, brauchen sich die Menschen in seine Umgebung nur einmal wegdrehen und schon scheint jeglicher Ärger, der ihn betrifft, wie weggeblasen.
Doch leider hat jeder Spaß ein Ende und so ist dem jungen Mann bald ein alter Bekannter von der Polizei auf der Spur. Vielleicht hätte der junge Mann noch einmal alles gerade biegen können, wenn er nicht im Zug auf seiner Flucht einer jungen, wunderschönen Frau begegnet wäre. Sie und ihre ganz eigene Art besonders zu sein, machen sein Leben zu einem Chaos und dennoch fühlt er sich bei ihr endlich zugehörig. Dennoch verliert er seine vermeintliche Seelenverwandte immer wieder aus den Augen. Allerdings findet sie ihn auf Umwegen jedesmal wieder. Doch soll er letztendlich auch sein Glück gefunden haben?

Der ziemlich einfache Titel des Buches verrät kaum etwas über seinen Inhalt und auch durch das Cover erfährt man nicht viel mehr.
Ähnlich wie die Personen, die mit dem Protagonisten in Kontakt kamen, war auch ich in den ersten Kapiteln verwirrt. Ich fragte mich, was mit dem jungen Mann nicht stimmte, dass ihn niemand zu beachten schien. Bis es mir dämmerte. Niemand kann sich an ihn erinnern! Kein einziger kann sich sein Gesicht merken.
Zunächst kommt er etwas komisch und eigenbrötlerisch rüber. Aber ab dem Moment, als der junge Mann auf die Frau im Zug trifft, hatte ich wirklich Mitleid mit ihm und fand ihn sogar recht sympatisch. Als sie sich als einzige an ihn erinnern kann, kam ein weiteres Puzzleteil zu dem Rätsel um den jungen Mannes dazu.
Leider ist der Autor kein großer Fan von Happy Endings, aber dennoch ist das Buch unterhaltsam und lässt sich gut an einem verregneten Sonntag oder einem sonnigen Nachmittag im Garten lesen. Der Schreibstil ist leicht lesbar, aber der Autor lässt auch viel Raum zum Nachdenken. Seine sarkastische Weise zu schreiben, gibt dem Buch einen gewissen Witz und dadurch tritt die melancholische Grundstimmung des Inhalt auch etwas in den Hintergrund.

Ingesamt ein gutes Buch, dass ich gern und guten Gewissens weiterempfehle!