Trappentreu (PDF)
Roman einer Familie
Laura Doermer erzählt die Geschichte einer Familie, die über Generationen durch die Schicksale der Frauen zusammengehalten wird: Mütter und Töchter, deren immer gleiche Hoffnungen daran zerschellen, dass stets geschieht, was sie am heftigsten zu vermeiden...
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Produktinformationen zu „Trappentreu (PDF)“
Laura Doermer erzählt die Geschichte einer Familie, die über Generationen durch die Schicksale der Frauen zusammengehalten wird: Mütter und Töchter, deren immer gleiche Hoffnungen daran zerschellen, dass stets geschieht, was sie am heftigsten zu vermeiden suchen: Kinder kommen zur Welt, bevor eine »ordentliche« Familie gegründet ist - die Männer erweisen sich als zögerlich, schon verheiratet oder als Tyrannen. Die heile Familie bleibt ein trügerischer Wunschtraum. Aus der Armut, für die die elende Wohnung in der Trappentreustraße des Münchner Westends steht, scheint es kein Entkommen zu geben.
Vom München der siebziger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts bis in die Gegenwart spannt sich der Erzählbogen des Romans, beginnend mit der Kammerjungfer Marie, die mit dem aus dem Badischen kommenden Schreiner Adam Fassbender »in die Schande fällt«. Immerhin kann sie ihm vier Jahre nach der Geburt des Kindes die Heirat abtrotzen. Ihrer Enkeltochter Lieselotte, die 1916 geboren in der Mitte der Generationenkette steht, gelingt es, die Kinder und sich selbst durch die dunklen Jahre des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit zu bringen. Im Wirtschaftswunderland scheint das Leben für die vierte Generation besser zu werden, auch wenn die Nachkommen am Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts vor ganz neuen Problemen stehen ...
Vom München der siebziger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts bis in die Gegenwart spannt sich der Erzählbogen des Romans, beginnend mit der Kammerjungfer Marie, die mit dem aus dem Badischen kommenden Schreiner Adam Fassbender »in die Schande fällt«. Immerhin kann sie ihm vier Jahre nach der Geburt des Kindes die Heirat abtrotzen. Ihrer Enkeltochter Lieselotte, die 1916 geboren in der Mitte der Generationenkette steht, gelingt es, die Kinder und sich selbst durch die dunklen Jahre des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit zu bringen. Im Wirtschaftswunderland scheint das Leben für die vierte Generation besser zu werden, auch wenn die Nachkommen am Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts vor ganz neuen Problemen stehen ...
Lese-Probe zu „Trappentreu (PDF)“
MARIE 1877 Sieht sie nun elegant oder einfach nur komisch aus, diese zwanzigjährige Frau mit dem seltsamen Kopfputz, der auf ihrem Haupt thront, als würde er jeden Moment abheben und durch die Luft segeln? Was verbirgt sich unter dem weißen Satinhütchen mit der breiten Krempe und der Federapplikation, die wie eine schwarze Rauchfahne aufsteigt? Luft? Oder hat sie ihren langen blonden Zopf dort verstaut? Wenn der Hut seine Trägerin optisch verlängern soll, dann hat er seine Aufgabe erfüllt: Hut und Federn sind zusammen noch einmal so lang wie das schmale Gesichtchen der jungen Frau, die ernst und etwas skeptisch in die Kamera blickt. Ihre rechte, in einem hellen Lederhandschuh steckende Hand hat sie soeben aus dem Persianermuff gezogen, während die linke noch drinsteckt, weniger aus Gründen der Kälte, denn im Fotoatelier dürfte eine zumutbare Temperatur geherrscht haben, sondern um der etwas steifen Zeremonie eine asymmetrische Natürlichkeit zu verleihen. Der dunkle Wintermantel ist auf Taille geschnitten, sein Revers und der hochgeschlagene Kragen sind mit Persianer besetzt. Feingezeichnete Augenbrauen über wachen, forschenden und gleichzeitig etwas illusionslosen Augen, eine lange, gerade Nase, unter der ein etwas verkniffener Mund den Strich zieht. Der Mund sieht aus, als wäre ihm gerade eine Bemerkung entschlüpft, eine unpassende Bemerkung, über ein drückendes Korsett etwa, und als habe der Fotograf ihr ein Zeichen gegeben, still zu sein. Wie kommt die Dienstbotin Marie Heim zu einer solchen Aufmachung? Sie hat nicht nur Spaß an Verkleidungen, sondern tendiert auch in gewisser hochstaplerischer Weise dazu, sich für etwas Besseres zu halten, wobei ihr die herrschaftliche Umgebung, in der sie als eine Art Kammerzofe arbeitet, als Vorbild dient. Sie darf, da sie eine Vertrauensstelle innehat und dieselbe schlanke Figur besitzt, die abgelegten Kleider der gnädigen Frau auftragen. Was jedoch den Persianermantel betrifft, ein ungewöhnlich kostbares und der Mode
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vorauseilendes Mitbringsel Herrn von Lanzingers für seine Gattin aus Paris, so hat Marie Heim einen kurzen Ausflug ihrer Herrschaft nach Augsburg dazu genutzt, sich den Mantel samt einem aus den Schränken der gnädigen Frau wahllos herausgegriffenen Hütchen "auszuleihen" und damit ein Fotoatelier aufzusuchen. Es war nicht leicht, diese verbotene Handlung vor den Augen des übrigen Hauspersonals zu verbergen. Sie packte Mantel, Hut, Muff und Handschuhe in eine große Reisetasche und sagte, sie habe von der gnädigen Frau den Auftrag erhalten, ein paar Stücke zur Schneiderin zu bringen. In einem wenig frequentierten Flur des Hofbräuhauses zog sie sich dann um, bevor sie den Mann traf, dessen nachlässig zugeknöpfter Umhang im Hintergrund des Bildes zu sehen ist. Sie ist wieder gertenschlank, nachdem sie im Januar 1877 ein Kind zur Welt gebracht hat, den kleinen Georg, der jetzt in Allersberg von den Großeltern aufgezogen wird. Niemand hat etwas von ihrer Schwangerschaft bemerkt, denkt sie, hofft sie. Niemand außer der gnädigen Frau, die ihre Verbündete ist. Jetzt ist alles vorbei, Gott sei Dank, und das Kind gut versorgt. Der Vater des Kindes, der Schreinergeselle Adam Fassbender, lässt mit der Heirat auf sich warten. Sie weiß nicht, warum sie sich mit ihm eingelassen hat. Liebe war es nicht, eher Neugier. Jetzt hat sie kaum mehr Chancen bei anderen Männern. Kein Mann will sich mit einem fremden Bankert abmühen.
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Autoren-Porträt von Laura Doermer
Laura Doermer, geboren 1935, lebt in Törwang bei München. Im Wallstein Verlag erschien 1996 "Vergehendes Blau", ihr von Elke Heidenreich gelobter Erstling ("ein schön erzähltes Buch"). Sie ist Autorin des in vielen Auflagen gedruckten Buches über das Leben ihres schwer epilepsiekranken Kindes "Moritz mein Sohn". 2003 wurde sie mit dem Rosenheimer Literaturpreis ausgezeichnet.
Bibliographische Angaben
- Autor: Laura Doermer
- 2012, 2. Auflage, 383 Seiten, Deutsch
- Verlag: Wallstein Verlag GmbH
- ISBN-10: 3835306731
- ISBN-13: 9783835306738
- Erscheinungsdatum: 05.12.2012
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eBook Informationen
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Pressezitat
"Doermers Stil ist formvollendet."(Der Standard, Wien)
"Eine Kiste alter Fotos stand am Anfang dieses wunderbaren Familienromans. (...)
Von 1875 bis 2005 spannt Laura Doermer den Bogen, nimmt sich die Zeit, die eine gute Familiensaga braucht, um ihren Sog zu entwickeln."
(Stephanie Lamprecht, Hamburger Morgenpost, 16.8.2007)
"Trappentreu ist eine lebendig erzählte Familiengeschichte mit interessanten Frauenporträts. Liebevoll und mit großem Respekt nähert sich Laura Doermer jeder ihrer Figuren. Ein starkes, lesenswertes Buch."
(Michaela Schmitz, Deutschlandfunk 17.9.2007)
"Laura Doermer (...) hat ein spannendes, sprachlich sehr reizvolles Buch geschrieben, das alle Glieder dieser langen Familiengeschichte mit ihren besonderen Eigenheiten, Begabungen und Handicaps zu neuem Leben erweckt. Sie selbst, am bisherigen Ende der Kette, überschaut die Generationenfolge mit einem wissenden Blick und viel Mitgefühl.
Laura Doermer (...) erzählt (...) mit viel Wärme und Witz mehr als ein ganzes Jahrhundert deutscher Geschichte."
(Monika Melchert, Lesart 3/07)
"Laura Doermer gelingt es, nicht nur ein bewegendes Bild dieser Frauengestalten zu zeichnen, sondern schildert auch mit viel Liebe zum Detail die kärglichen Verhältnisse im Münchner Westen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts."
(Georg Füchtner, Oberbayerisches Volksblatt, 28. 9. 2007)
"Der Roman ist unglaublich authentisch und präsent, vielleicht durch den klugen Schachzug, jedes Kapitel mit einer zeitgnössischen Fotografie einzuleiten und so den Leser mitten in die Situation hineinzuziehen. Ein erstaunliches Buch, das man ungern aus der Hand legt."
(ekz-Informationsdienst, 11/07)
"In diesem Buch, das den Leser von Anfang bis Ende nicht loslässt, hat keine Familienstruktur lange Bestand. Vaterlose Kinder, Frauen, die sich mit ihren Kindern allein durch ein armmseliges Leben schlagen und dennoch an ihren Träumen festhalten. Das macht die eigentümliche Faszination dieses lesenswerten Romans
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aus."
(Winfried Stanzick, Sandammeer, Dez. 2007)
"Im privaten Schicksal ihrer interessanten Frauenfiguren spricht Laura Doermer wichtige Aspekte deutscher Sozialgeschichte über 150 Jahre an, und das macht den Roman wirklich lesenswert."
(Ida Dehmer, Bücherschau 4/2007, 177)
"An "Trappentreu beeindrucken besonders die präzisen Schilderungen der Verhältnisse, mit denen Laura Doermer einen Bogen von den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts bis in die heutige Gegenwart spannt. Klar und einfühlsam beschreibt sie die Versuche von vier unabhängigen Frauengenerationen, sich aus den Abhängigkeiten und Grenzen ihres gesellschaftlichen Umfelds zu befreien, ihre Wünsche, Lebensträume, ihr Scheitern. Der Roman ist so authentisch konstruiert, dass er wie ein Stück gelebte Geschichte wirkt. Der Rest ist Lesen."
(Jutta Rinas, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 4.1.2008)
(Winfried Stanzick, Sandammeer, Dez. 2007)
"Im privaten Schicksal ihrer interessanten Frauenfiguren spricht Laura Doermer wichtige Aspekte deutscher Sozialgeschichte über 150 Jahre an, und das macht den Roman wirklich lesenswert."
(Ida Dehmer, Bücherschau 4/2007, 177)
"An "Trappentreu beeindrucken besonders die präzisen Schilderungen der Verhältnisse, mit denen Laura Doermer einen Bogen von den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts bis in die heutige Gegenwart spannt. Klar und einfühlsam beschreibt sie die Versuche von vier unabhängigen Frauengenerationen, sich aus den Abhängigkeiten und Grenzen ihres gesellschaftlichen Umfelds zu befreien, ihre Wünsche, Lebensträume, ihr Scheitern. Der Roman ist so authentisch konstruiert, dass er wie ein Stück gelebte Geschichte wirkt. Der Rest ist Lesen."
(Jutta Rinas, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 4.1.2008)
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