5€¹ Rabatt bei Bestellungen per App

Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 137739125

Buch (Gebunden) 19.00
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    labbelman, 28.07.2021

    Als eBook bewertet

    Titel: Die Bürde der Generation Y

    Da mir von dem Buch vorgeschwärmt wurde, habe ich mir den Titel direkt am Erscheinungstermin gekauft und ich muss sagen: deep, deep, deep.

    Hier nehmen sich, wie der Buchtitel bereits verrät, zwei Frauen eine Auszeit, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Während Paula das blühende Leben ist, ist Henriette das komplette Gegenteil.

    Und dennoch fühlte ich mich zur Schwermut von Henriette hingezogen, als wäre sie ein Schattenwesen, das einen ins Dunkel ziehen möchte. Mir war bereits auf den ersten Seiten klar, dass sie kein gemeiner Mensch ist, sondern krank und Hilfe braucht.

    Frau Lühmann hat das Drama einer Generation auf den Punkt gebracht: Alles haben und sich unter tausenden Möglichkeiten entscheiden zu können, macht das Leben nicht leichter. Was will man im Leben wird die Dauerbrennerfrage bei vielen im Leben bleiben.

    Auch wenn der Roman nicht sonderlich seitenstark ist, so braucht man doch Zeit für die Lektüre. Man muss immer mal wieder pausieren, um das Gelesene verdauen zu können.

    Das Ende hat mich überrascht und gleichzeitig schmunzeln lassen. Irgendwie fies, aber wenn das Glück damit verbunden ist, dann muss das wohl so sein.

    Fazit: Lektüre mit Tiefgang, die ich gern empfehle.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherwelt1967, 08.08.2021

    Als Buch bewertet

    Henriette und ihre Freundin Paula verbringen in einer bayrischen Hütte eine gemeinsame Zeit. Henriette möchte nach einem traurigen Ereignis in ihrem Leben etwas zur Ruhe kommen und Kraft sammeln, um weiter an ihrer Promotion arbeiten zu können.
    Henriette wird sehr egozentrisch beschrieben. Sie wirkt orientierungslos, fast depressiv. Nie fragt sie, wie es Paula geht. Für mich stellt sie keine sympathische Hauptfigur dar. Paula hingegen ist empathisch und voller Energie.
    Die Stimmung in dem kurzen Roman ist melancholisch und düster. Als Paulas Freund Tom auftaucht, nimmt der Roman eine überraschende Wendung. Henriette findet aus ihrem Tief heraus und schließlich auch ihr Glück. Allerdings bleibt es im Verborgenen, wie es zu dieser plötzlichen Wandlung kam. Da mich genau dieser Punkt interessiert hätte, ist das Ende für mich etwas unbefriedigend. Trotzdem hat mir das Buch gefallen und ich empfehle es gern weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie B., 28.07.2021

    Als Buch bewertet

    Traurig und bitter
    So düster das Cover wirkt, so düster ist überwiegend die Stimmung im Buch. Dabei gibt es auch immer mal fröhliche Momente, die zumeist aber nicht mit der Hauptfigur zusammenhängen, sondern überwiegend mit deren Freundin Paula, die im Gegensatz zu Henriette sehr viel geerdeter zu sein scheint, irgendwie im Leben besser angekommen. Henriette dagegen hat gefühlt ihr Leben noch nie unter Kontrolle gehabt und hat es nun scheinbar durch die Entscheidung zur Abtreibung ihres ersten Kindes vollkommen aus den Händen verloren.
    Das Buch ist aus Henriettes Perspektive geschrieben, sodass andere Charaktere nur durch ihre Augen betrachtet und gewertet werden. Es sind ihre Gedanken, die um ihre Vergangenheit und Zukunft, sowie die Gegenwart kreisen. Dabei wirkt Henriette zum Teil sehr unsympathisch, da sie gefühlt sehr egozentrisch ist.
    Dennoch entscheide ich mich für 5 Sterne, da das Buch unglaublich gut geschrieben ist und viele Anreize liefert, dass eigene Leben zu überdenken, nachzujustieren und mehr das kleine Glück zu genießen. Denn eines macht Henriette auch klar deutlich, unglücklich sein zieht einen hinab ins Dunkle, macht es einem schwerer sozial am Leben teilzunehmen. Die Autorin hat einen wirklich angenehmen Schreibstil, erzeugt Spannungen und löst erst am Ende sehr deutlich alles auf. Sehr gelungen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    coloursofthewind, 17.07.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen...Es ist eine einfache Geschichte über eine Frau, die gerade an ihrer Doktorarbeit verzweifelt und ihr Kind abgetrieben hat. Zurückgezogen in einer Waldhütte, verbringt sie Zeit mit ihrer besten Freundin. Viel an Handlung passiert nicht, wer also einen Page-Turner erwartet, der wird hier eher enttäuscht werden. Aber es steht so viel zwischen den Zeilen. So viel, das einen zum Nachdenken bringt. Das Buch endet nicht auf der letzten Seite. Zumindest nicht für mich. Es geht noch lange weiter, denn die Gedanken kreisen und kreisen. Über die Uni. Über Entscheidungen und deren Gründe. Über moralische Dilemma. Über zwischenmenschliche Beziehungen. Das Leben.
    Die Protagonistin ist eine Zuschauerin in ihrem eigenen Leben. SIe ist von sich selbst und ihrem Wesen entkoppelt. Und genau so ist das Buch auch geschrieben. Nüchtern, sachlich. Als würde sie das nicht selbst gerade erleben und etwas dabei fühlen. Als würde es ihr jemand erzählen. Als würde es um etwas gehen, mit dem sie nichts zu tun hat. Auch das ist ein Umstand, über den ich noch weiter reflektieren will.
    Ein äußerst interessantes Buch. Wer auch gerade ein bisschen neben sich steht, oder nicht weiß, wie es weitergehen soll, ob man gerade glücklich ist, sollte dieses Buch lesen. Man fühlt sich verstanden.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Helena H., 15.07.2021

    Als Buch bewertet

    „Es kommt mir vor, als würden sich im Leben der allermeisten Menschen die Dinge einfach irgendwie fügen. Nicht zwangsläufig zum Guten, aber sie fügen sich eben, das heißt, sie haben eine gewisse innere Logik, einen Zusammenhang. Nur mein Leben erscheint mir komplett zufällig, wie eine kaum zu bewältigende Leere, eine Fläche, in die ich dringend einen Pfosten einschlagen muss, bevor es zu spät ist.“

    Henriette promoviert seit längerem an der Uni, sie schreibt an einer Kulturgeschichte über den Werwolf im internationalen Vergleich. Eigentlich wollte sie nie promovieren, aber „dann habe ich mit allem so lange gebraucht, dass es mir als das einzig Sinnvolle erschien, weiterzumachen.“ Doch sie kommt nicht weiter, Henriettes Leben befindet sich in einem Zustand der Stagnation. „Mir fehlt auf elementare Weise der innere Antrieb. Meine ganze Energie wandert in Gedanken, die nichts mit der Realität zu tun haben. Ich verbringe Stunden damit, Dinge zu planen, die ich genauso gut einfach tun könnte. Mir fällt zu viel zu den falschen Dingen ein.“ Als Henriette ungewollt schwanger wird, hat sie das Gefühl, mithilfe dieses Kindes aus ihrer Depression herauszukommen. „Etwas daran machte mich stolz, es riss mich aus meiner Beliebigkeit, gab mir ein Gefühl der Verantwortung. […] Das Kind […] fügte der Situation einen weiteren Jemand hinzu, der etwas mit mir machen, der mich von außen bearbeiten und mir etwas vorgeben würde.“ Doch als sie den Vater des Kindes über ihre Schwangerschaft in Kenntnis setzt und dieser sie fortan mit Nachrichten bombardiert, kippt Henriettes innere Einstellung ins Entgegengesetzte. Sie entscheidet sich für eine Abtreibung: „Ich fühlte mich stark, auf eine neue, dunkle Weise, ich hatte eine Entscheidung gegen die Natur getroffen, gegen meine Natur. Ich hatte, so fühlte ich mich in diesem Moment, zum ersten Mal in den Lauf der Dinge auf eine Weise eingegriffen, die relevant war. Ich würde ich Zukunft spüren, wo ich anfing und wo ich aufhörte, weil ich, vielleicht zum ersten Mal, wirklich eine Grenze überschritten hatte.“ Doch Henriette soll sich irren, nach der vorgenommenen Abtreibung fällt sie in eine noch dunklere Tiefe als zuvor. Henriettes beste Freundin, Paula, überredet sie zu ein paar Tagen in einer Hütte im bayrischen Wald. Dort stellt sich Henriette ihrer eigenen persönlichen Wahrheit.

    Hannah Lühmann ist es mit ihrem kurzen, sehr intensivem Roman gelungen, ein wahrhaftes Bild des psychischen Zustandes einer Frau, die eine Abtreibung vorgenommen hat, zu zeichnen. In nur wenigen Sätzen bringt sie die Trauer und die Unmöglichkeit zur Trauer einer solchen Frau zum Ausdruck. „Um das Kind kann ich in zweifacher Hinsicht nicht trauern: weil ich es getötet habe. Es wäre eine selbstgerechte Trauer, die das Betrauerte verlacht. Und, aber dieser Grund wiegt weniger schwer: weil ich es nicht kannte, das Kind.“ Die Leserin taucht ein in die dunkelste Tiefe einer Frau, die es geben kann. Und es gelingt ihr das fast Unmögliche: Auch jede Frau, die niemals in ihrem Leben abgetrieben hat, ist im Stande zu verstehen, was es bedeutet und was es mit einem macht. Hannah Lühmann ist ohne Zweifel eine große Schriftstellerin, die uns in psychologische Tiefen mitreißt und uns am Ende wieder völlig unerwartet an die Oberfläche rauswirft. Atemlos, bewegt, geläutert. Lediglich das abrupte Romanende mit seinem Abschluss hat mich nicht vollkommen überzeugt. Nur deswegen vergebe ich keine volle Sternebewertung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    dj79, 28.07.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Kind ohne Vater? Schwere Entscheidung
    Henriette ist festgefahren, kommt nicht mehr klar, hat Mühe einen ganzen Tag zu überstehen, also einen Tag, den andere so leben mit Aufstehen, Frühstücken, Arbeiten, Einkaufen und so weiter. Manchmal schafft sie einen halben Tag, manchmal bleibt sie im Bett. Sie ist äußerst antriebslos. Dabei müsste Henriette eigentlich ihre Doktorarbeit zu Ende bringen. Nachdem sie in unserer an Möglichkeiten überfüllten Welt eine gravierende Entscheidung getroffen hat, kann sie sich gar keine Meinung mehr bilden. Henriette weiß einfach nicht mehr, was sie will.

    Hannah Lühmann hat die Entscheidungsschwierigkeiten von jungen Leuten gut beobachtet und legt sie in ihrem Debüt dar. Es gibt Unmengen an attraktiven Produkten oder Aktivitäten, aber man kann längst nicht alles kaufen bzw. machen. Man muss sich festlegen und damit den weiteren Entscheidungsspielraum einschränken. Daraus ergeben sich Herausforderungen, die für Ältere, die möglicherweise noch den Hunger der Nachkriegszeit oder Mangelwirtschaft kennen gelernt haben, nicht nachvollziehbar sind.

    Die Autorin legt ihren Themenschwerpunkt in die Hände von Henriette, die nach einer Abtreibung die Richtung für ihr Leben verloren hat. Henriette ist eine kluge Frau, allerdings ist sie auch ganz schön verkopft. Sie analysiert jeden Sachverhalt, zerlegt ihn bis auf Elementarebene, verliert sich in ihren Gedanken. Henriette malt sich zu jeder Entscheidung Worst-Case-Szenarien aus, so dass nichts mehr attraktiv erscheint. Ich hatte ein bisschen Schwierigkeiten, ihrer Gedankenwelt zu folgen. Zwar analysiere ich auch gern Situationen, wäge pro und contra ab, doch ich komme am Ende zu einem Ergebnis. Wenn ich mich geirrt habe, kann ich ebenfalls damit leben und meine Richtung auch wieder ändern. Bisher hatte ich aber auch das Glück, bei gravierenden Entscheidungen nach meinem Empfinden richtig gelegen zu haben.

    Vom Charakter her näher war mir Paula, die ihre Freundin Henriette raus aus der Stadt, raus aus ihrem festgefahrenen Leben in eine Hütte im Wald lockt, damit sie ihren Kopf frei bekommt. Ihre lockere, entspannte Art mochte ich gern. Obwohl auch in ihrem Leben nicht alles perfekt ist, hat sie Methoden, um sich eine positive Haltung im Leben zu bewahren.

    Der Schreibstil des Romans ist recht tragend, vielleicht ein bisschen langatmig. Aus meiner Sicht wird dies durch die zahlreichen Gedankengänge von Henriette verursacht. Obwohl mich das sonst etwas stört, passte es hier gut zur Grundstimmung im Roman. Gefallen hat mir zudem die Erzählweise in zwei Zeitsträngen. So erfahren wir ausschnittweise, was in Henriette‘s Vergangenheit passiert ist, wodurch im Verlauf ein Gesamtbild entsteht. Das Ende kommt dann recht überraschend daher. Es erscheint zwar logisch, wirkt mir persönlich allerdings zu abrupt. Aus meiner Sicht hätte es noch zwanzig bis fünfzig Seiten gebraucht, um es im tragenden Stil des Gesamtwerks auszuführen.

    Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen. Ich kann ihn durchaus empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Karen S., 19.07.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein dicht geschriebener, sehr intensiver Roman. Als Leser war ich direkt mitten drin, mit detaillierten Bildern im Kopf und trostloser Stimmung im Gefühl. Henriette fragt sich, wie ihr Leben nur so verlaufen konnte, wie es nun verlaufen ist. Wo hat sie die falsche Richtung eingeschlagen? Man spürt ihre Unsicherheit, Haltlosigkeit und Orientierungslosigkeit. Seinen Traum leben. Aber was, wenn man keinen Traum hat? Alles noch so Kleine fühlt sich groß und unbewältigbar an. Leben ist anstrengend - so fühlt es sich beim Lesen für mich an. Und bei allen anderen sieht es von außen so leicht aus. Ein beeindruckender Roman über das Leben und der Herausforderung seinen eigenen Weg zu finden und dann auch zu gehen. Mit einem für mich überraschendem Schluss, der zeigt, dass es eben doch immer irgendwie weitergeht und sich auch alles zum Guten wenden kann. Oft ganz anders als geplant.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Vanessa W., 28.08.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Henriette hat ein Kind abgetrieben, das sie von einem verheirateten Mann erwartete. Sie dachte, dass diese Entscheidung einfach und richtig sei - doch sie hat sich gründlich geirrt.

    Auch mit ihrer Dissertation kam sie eigentlich noch nie so recht voran, kann und will eigentlich schon lange nicht mehr. So beschließt ihre Freundin Paula, die in vielerlei Hinsicht das komplette Gegenteil Henriettes ist, dass eine Auszeit genau das ist, was Henriette nun braucht.

    Die beiden jungen Frauen beziehen eine Hütte in Bayern, tief im Wald. Zunächst tun diese Auszeit, die Natur, die exklusive Zeit zu zweit den beiden auch sehr gut. Dinge ändern und bessern sich, Henriette arbeitet etwa wieder an ihrer Dissertation.

    Doch dann quartiert sich auch Paulas Freund Tom in diese Hütte ein - und nichts ist mehr so, wie es zuvor war. Seine Anwesenheit tut weder Henriette, noch Paula, noch ihrer Freundschaft, noch der Beziehung von Paula und Tom gut ...

    Der Roman besticht v.a. durch Hannah Lühmann´s klare, nüchterne, eindringliche Sprache. Sie sorgt dafür, dass der Leser schnell tief drin ist in dieser Geschichte. Mitunter war mir diese Sprache allerdings auch zu extrem. Die betreffenden Passagen passten nicht mehr zum Rest, sodass das Werk für mich insgesamt nicht mehr so stimmig wirkte.

    Das Ende des Romans ist leider ziemlich schnell, fast schon überstürzt, abgehandelt, v.a. aber absolut unrealistisch. Schade um diese Geschichte, die mir bis dahin sehr gut gefallen hatte!

    Gut gefallen hat mir, dass "Auszeit" trotz der geringen Seitenzahl viel Tiefe besitzt, den Leser beschäftigt, er nicht wenige Fragen und Stoff zum Nachdenken bekommt. Es geht wie bei Henriette darum, dass man bei Entscheidungen auf sein Herz und sein Bauchgefühl hören sollte, man sich fragt, was man sich wirklich wünscht, wie das eigene Leben aussehen sollte, wo man Prioritäten setzt, was wirklich wichtig ist, ob man wirklich alles wünschen und beeinflussen kann oder manche Dinge letztlich nicht doch einfach so kommen, wie sie kommen sollen, um Träume, um Ängste, um Entscheidungen und deren Konsequenzen, um Leere und Fülle, die vermeintliche Abhängigkeit des Glücks von äußeren Umständen, die Bedeutung von Freundschaft, Lernfähigkeit oder die Wiederholung von Fehlern ...

    Natürlich ist es auch eine schwere und traurige Thematik - aber trotzdem und auch trotz der Kritikpunkte habe ich diesen Roman ganz gerne gelesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Vanessa W., 15.08.2021

    Als Buch bewertet

    Henriette hat ein Kind abgetrieben, das sie von einem verheirateten Mann erwartete. Sie dachte, dass diese Entscheidung einfach und richtig sei - doch sie hat sich gründlich geirrt.

    Auch mit ihrer Dissertation kam sie eigentlich noch nie so recht voran, kann und will eigentlich schon lange nicht mehr. So beschließt ihre Freundin Paula, die in vielerlei Hinsicht das komplette Gegenteil Henriettes ist, dass eine Auszeit genau das ist, was Henriette nun braucht.

    Die beiden jungen Frauen beziehen eine Hütte in Bayern, tief im Wald. Zunächst tun diese Auszeit, die Natur, die exklusive Zeit zu zweit den beiden auch sehr gut. Dinge ändern und bessern sich, Henriette arbeitet etwa wieder an ihrer Dissertation.

    Doch dann quartiert sich auch Paulas Freund Tom in diese Hütte ein - und nichts ist mehr so, wie es zuvor war. Seine Anwesenheit tut weder Henriette, noch Paula, noch ihrer Freundschaft, noch der Beziehung von Paula und Tom gut ...

    Der Roman besticht v.a. durch Hannah Lühmann´s klare, nüchterne, eindringliche Sprache. Sie sorgt dafür, dass der Leser schnell tief drin ist in dieser Geschichte. Mitunter war mir diese Sprache allerdings auch zu extrem. Die betreffenden Passagen passten nicht mehr zum Rest, sodass das Werk für mich insgesamt nicht mehr so stimmig wirkte.

    Das Ende des Romans ist leider ziemlich schnell, fast schon überstürzt, abgehandelt, v.a. aber absolut unrealistisch. Schade um diese Geschichte, die mir bis dahin sehr gut gefallen hatte!

    Gut gefallen hat mir, dass "Auszeit" trotz der geringen Seitenzahl viel Tiefe besitzt, den Leser beschäftigt, er nicht wenige Fragen und Stoff zum Nachdenken bekommt. Es geht wie bei Henriette darum, dass man bei Entscheidungen auf sein Herz und sein Bauchgefühl hören sollte, man sich fragt, was man sich wirklich wünscht, wie das eigene Leben aussehen sollte, wo man Prioritäten setzt, was wirklich wichtig ist, ob man wirklich alles wünschen und beeinflussen kann oder manche Dinge letztlich nicht doch einfach so kommen, wie sie kommen sollen, um Träume, um Ängste, um Entscheidungen und deren Konsequenzen, um Leere und Fülle, die vermeintliche Abhängigkeit des Glücks von äußeren Umständen, die Bedeutung von Freundschaft, Lernfähigkeit oder die Wiederholung von Fehlern ...

    Natürlich ist es auch eine schwere und traurige Thematik - aber trotzdem und auch trotz der Kritikpunkte habe ich diesen Roman ganz gerne gelesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    schokoflocke, 21.07.2021

    Als Buch bewertet

    Traumata

    " Es kommt mir vor, als würden sich im Leben der allermeisten Menschen die Dinge einfach irgendwie fügen. (...) Nur mein Leben erscheint mir komplett zufällig, wie eine kaum zu beweltigen Leere, eine Fläche, in die ich dringend einenPfosten einschlagen muss, bevor es zu spät ist. "
    Die Abtreibung war gut überlegt und schien die beste Lösung zu sein, wirft aber die Protagonistin Henriette völlig aus der Bann. Schon davor war Henriette depresiv und liest sich treiben, danach ist sie traumatisiert und verliert die Kontrolle über ihr Leben. Zusammen mit der Freundin Paula, die einzige Stütze, die sie hat, nimmt sich Henriette in einer Berghütte eine Auszeit. Von der frischen Luft und Natur umgeben überlegt sie noch mal ihre Entscheidungen und versuch einen Ausweg zu finden.
    " Auszeit " ist ein Roman,der in leisen Tönen, aber auf eine doch eindringliche Art über Depressionen, Traumata und den verlorenen Sinn des Lebens erzählt. Es sind schwerverdaulichen Themen, die meiner Meinung nach kaum mit Worten zu übermitteln sind, der Autorin gelingt es aber sehr gut, das Gefühl der inneren Zerrissenheit zu fassen und transportieren. Das Buch war für mich nicht ganz leicht zum lesen, weil es ziemlich monoton ist und Henriette oft egoistisch wirkt, aber genau deswegen hab ich die Geschichte als sehr authentisch und glaubwürdig empfunden. Die Schreibweise fand ich unauffällig, was für mich sehr gut zum Inhalt passte. Refleksionen über das Leben und Gedanken einer Frau , die ihre Entscheidungen und sich selbst in Frage stellt - die schlichte Sprache ermöglich sich an das Wesentliche zu konzentrieren und lässt viel Freiraum für eigene Gedanken ( und es gibt viel zum nachdenken ! ). Mit dem Ende war ich nicht ganz zufrieden, es bringt zwar bisschen Hoffnung in das Ganze rein, wirkt aber nicht stimmig. Insgesamt fand ich den Roman sehr lesenswert und in meinen Augen ist das ein gut gelungenes Debüt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Michaela W., 22.10.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    „Ich kann immer noch nicht glauben, dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist, dass ich immer noch keine Ahnung habe, was ich will und ob ich etwas will, dass ich immer weiter nur das Gegenteil von allem tue, was gut für mich wäre, das Gegenteil von allem, was ich bräuchte.“
    In einer Ferienhütte im Bayerischen Wald trauert Henriette um ihr ungeborenes Kind. Als draußen die Schatten länger werden und die Tage kürzer, bringt ein Freund ungeahntes Unheil mit sich.
    Verführerisch und mit schmerzhafter Präzision seziert Hannah Lühmann die Träume und Ängste einer Generation um die dreißig, die alles zu haben scheint, aber der sich das Glück doch immer entzieht.

    Meine Meinung:
    Ein Buch, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Auch wenn der Schreibstil und die depressive Stimmung des Buches anfangs Gewöhnungsbedürftig war, so hat mich das Buch doch über weite Strecken überzeugen können.
    Henriette als Charakter ist sehr realistisch dargestellt. Ihre Gefangenheit in der Depression, die auch durch die Auszeit im Bayrischen Wald nicht wirklich besser wird, wird sehr anschaulich geschildert. Man spürt ihre Selbstzweifel, ihre Ängste und ihre innere Zerstörtheit sehr deutlich. Auch spürt man, das sie die Hilfe ihrer Freundin Paula nicht wirklich annehmen kann.
    Paula hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Bei ihr spürt man, das sie wirklich alles dran setzt um ihrer Freundin Henriette zu helfen. Fasziniert hat mich dabei ihre Geduld, denn an einigen Stellen hätte ich Henriette gerne geschnappt und sie mal kräftig durchgeschüttelt, doch nicht so Paula.
    Das Ende des Buches konnte mich hingegen nicht so wirklich überzeugen. Zu viele offene Fragen, die man sicherlich noch hätte beantworten können.
    Im Großen und Ganzen aber ein Buch, das ich gerne weiterempfehle, wenn auch mit kleinen Abstrichen.

    Mein Fazit:
    Trotz einiger Schwächen eine klare Leseempfehlung. 4 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    nicigirl85, 26.07.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Das Leben, Bürde oder Offenbarung?

    Das magische Blau des Covers zog mich an und da es um Figuren in meinem Alter geht, war die Neugier groß.

    In der Geschichte geht es um Henriette, die dringend eine Auszeit braucht. Bei ihrer Dissertation kommt sie einfach nicht weiter und auch sonst beutelt das Leben sie. Wird ihr die Ruhe in der einsamen Hütte gut tun und kann Freundin Paula helfen?

    In meinen Augen sollte man beim Lesen der Lektüre in einer stabilen, emotionalen Verfassung sein, denn der Inhalt des Romans zieht einen ganz schön runter.

    Frau Lühmann gelingt es hervorragend Generation Y, die alles hat darzustellen. Besonders prägnant und bei Lektüregenuss enorm spürbar die Depression der Hauptfigur. Zu Beginn denkt man noch wie anstrengend Henriette doch ist und dass man nicht gern mit ihr befreundet sein möchte, bis man hinter ihre Mauer schauen darf und immer mehr Verständnis für sie aufbringt.

    Während Henriette für mich der Schatten in der Handlung ist, strahlt Freundin Paula so viel Licht und Wärme aus, dass Hoffnung doch noch denkbar ist. Man wünscht sich, dass Henriette von ihrer Freundin doch bitte ein paar Lebensweisheiten annimmt.

    Der Roman ist gewiss keine leichte Kost, die man mal so ganz nebenbei liest, denn man wird tief in den Strudel der Depression gezogen und fragt sich: Hätte ich auch so gehandelt? Würde ich bereuen oder nach vorn schauen?

    Das Ende hat mich doch etwas überrumpelt und geschockt, aber das Leben ist nun mal kein Kindergeburtstag und fordert auch die Fröhlichsten unter uns, von daher eine interessante Wende.

    Fazit: Düster, schmerzhaft und emotional. Wer sich dem gewachsen sieht, wird seinen Nutzen aus der Geschichte ziehen können. Ich habe den Roman gern gelesen und werde die Figuren nicht so schnell vergessen. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    DrAmaya, 30.08.2021

    Als Buch bewertet

    Auszeit auf unterschiedlichen Ebenen
    In dem Roman "Auszeit" widmet sich Hannah Lühmann einem durchaus aktuellem Thema: Der Suche nach dem Sinn, unseren Zielen und Träumen, den alltäglichen Ängsten und Sorgen. Nachdem Henriette eine Abtreibung durchlebt, nimmt sie sich mit einer Freundin eine Auszeit in einer Ferienhütte im Bayrischen Wald und reflektiert über ihr Leben.

    Bereits das Cover des Buches lässt mich die Auszeit fast schon spüren. Aber insbesondere auch der fast schon poetische Schreibstil, das Tempo sowie die Ruhe, vermitteln die Auszeit sehr gut. Auch inhaltlich hat mich das Buch sehr gut abgeholt. Die Probleme beim Schreiben einer Dissertation und die Längen, die sich fast schon natürlich dabei ergeben, kann ich sehr gut nachvollziehen, so dass Henriette für mich sehr natürlich erschien.

    Insbesondere mag ich außerdem die Dynamik zwischen Frauen und Männern. Aber auch die Gegensätze der beiden Freundinnen Henriette und Paula. Paula mit ihrer lebensbejahenden Art bildet einen sehr interessanten Kontrast zu Henriette – definitiv eine Person, die ich so wirklich gern kennenlernen wollen würde. Auch der Bezug zur Natur ist mir sehr positiv aufgefallen.

    Trotzdem ließ mich das Ende zunächst etwas verwirrt zurück. Allerdings nicht auf negative Art. Ich finde, dass es durchaus sehr gut zu dem Buch passt und insbesondere auch zur Thematik der Werwölfe, die im Zentrum der Dissertation von Henriette stehen. Definitiv keine Lektüre, die man sofort vergisst, sondern viel zum Nachdenken und Reflektieren liefert. Für mich definitiv ein tolles Buch!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Michael B., 08.08.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Kleinod!
    Ein wahres Kleinod - regelrecht traurig war ich, als dann doch die letzte Seite gelesen war. Es hätte gar kein Ende geben müssen - und eine gute Gesachichte hört ja auch nicht einfach so auf, vielmehr dauert sie fort - zumindest in den Köpfen der Leser:innen. Es war ein Ausschnitt aus dem Leben der zweiundzwanzigjährigen Henriette. Orientierungslos im Leben; eine Schwangerschaft mit einer Abtreibung beendet; mitten in einer Promotion zum Thema 'Werwölfe'. Eine 'Auszeit' nehmend - in einer Waldhütte mit ihrer Freundin Paula (für die Henriette Bewunderung empfindet). Hannah Lühmann zeichnet eine Protagonistin, die immer nur weiß, was und wie sie nicht ist - ganz im Gegensatz zu ihrer Freundin Paula, die stets ganz bei sich zu sein scheint. Henriette scheut davor zurück, Entscheidungen zu treffen, schaut ihrem eigenen Leben aus der Perspektive einer Außenstehenden zu; es müsse doch etwas kommen, dass ihrem Leben eine Form gibt und sie verwandelt. So ist der Werwolf als Promotionsthema ein Bild mit Symbolkraft; Wandlung ist das zentrale Motiv. Am Ende schließlich bricht Henriette ihre Promotion ab; sie muss nicht mehr über ein 'Wandelwesen' schreiben, weil sich ihr Leben durch die Geburt einer Tochter gewandelt hat: Während der 'Auszeit' hat sie Sex mit Paulas Freund Tom, ist im Anschluss (was nicht näher ausgeführt wird) wohl auch einige Zeit mit ihm zusammen, hat ihrem Leben aber nun mit der Mutterrolle endlich die so lang ersehnte Form gegeben. Hannah Lühmann gelingt es, mit wenig Text eine großartige Geschichte zu erzählen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Michael B., 08.08.2021

    Als Buch bewertet

    Kleinod!
    Ein wahres Kleinod - regelrecht traurig war ich, als dann doch die letzte Seite gelesen war. Es hätte gar kein Ende geben müssen - und eine gute Gesachichte hört ja auch nicht einfach so auf, vielmehr dauert sie fort - zumindest in den Köpfen der Leser:innen. Es war ein Ausschnitt aus dem Leben der zweiundzwanzigjährigen Henriette. Orientierungslos im Leben; eine Schwangerschaft mit einer Abtreibung beendet; mitten in einer Promotion zum Thema 'Werwölfe'. Eine 'Auszeit' nehmend - in einer Waldhütte mit ihrer Freundin Paula (für die Henriette Bewunderung empfindet). Hannah Lühmann zeichnet eine Protagonistin, die immer nur weiß, was und wie sie nicht ist - ganz im Gegensatz zu ihrer Freundin Paula, die stets ganz bei sich zu sein scheint. Henriette scheut davor zurück, Entscheidungen zu treffen, schaut ihrem eigenen Leben aus der Perspektive einer Außenstehenden zu; es müsse doch etwas kommen, dass ihrem Leben eine Form gibt und sie verwandelt. So ist der Werwolf als Promotionsthema ein Bild mit Symbolkraft; Wandlung ist das zentrale Motiv. Am Ende schließlich bricht Henriette ihre Promotion ab; sie muss nicht mehr über ein 'Wandelwesen' schreiben, weil sich ihr Leben durch die Geburt einer Tochter gewandelt hat: Während der 'Auszeit' hat sie Sex mit Paulas Freund Tom, ist im Anschluss (was nicht näher ausgeführt wird) wohl auch einige Zeit mit ihm zusammen, hat ihrem Leben aber nun mit der Mutterrolle endlich die so lang ersehnte Form gegeben. Hannah Lühmann gelingt es, mit wenig Text eine großartige Geschichte zu erzählen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Quincyliest, 03.08.2021

    Als Buch bewertet

    In dem Debütroman von Hannah Lühmann wird die Generation der um die 30 - Jährigen beleuchtet. Eine Generation, die in einer Überflussgesellschaft aufgewachsen ist und auch materiell alles zu haben scheint, doch im Innersten kann es leer und düster aussehen. Auch Henriette gehört dieser Generation an. Nach einem Schwangerschaftsabbruch möchte sie ihr Leben neu ordnen. Sie verreist mit ihrer besten Freundin Paula. Der Aufenthalt in einer abgelegenen Hütte offenbart jedoch das ganze Ausmaß der Instabilität von Henriette. Ihr fehlt die Motivation für ihre Dissertation, sie hat keine Ziele im Leben, sie ist eine Suchende. Anders dagegen Paula, sie ist ein positiver Mensch, hilfsbereit und voller Energie. Leider gelingt es ihr nicht, Henriette aus ihrem Tief zu befreien. Das Ende des Romans war überraschend, Henriette findet noch ihr Glück, aber es hat einen faden Beigeschmack.
    Lühmann schreibt bildhaft, präzise, aber auch atmosphärisch. Ihre Sprache konnte mich fesseln, inhaltlich gibt es meiner Meinung nach ein paar kleinere Schwachstellen.
    Ich bin mir sicher, von dieser jungen Autorin wird man in Zukunft noch einiges hören.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Quincyliest, 03.08.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    In dem Debütroman von Hannah Lühmann wird die Generation der um die 30 - Jährigen beleuchtet. Eine Generation, die in einer Überflussgesellschaft aufgewachsen ist und auch materiell alles zu haben scheint, doch im Innersten kann es leer und düster aussehen. Auch Henriette gehört dieser Generation an. Nach einem Schwangerschaftsabbruch möchte sie ihr Leben neu ordnen. Sie verreist mit ihrer besten Freundin Paula. Der Aufenthalt in einer abgelegenen Hütte offenbart jedoch das ganze Ausmaß der Instabilität von Henriette. Ihr fehlt die Motivation für ihre Dissertation, sie hat keine Ziele im Leben, sie ist eine Suchende. Anders dagegen Paula, sie ist ein positiver Mensch, hilfsbereit und voller Energie. Leider gelingt es ihr nicht, Henriette aus ihrem Tief zu befreien. Das Ende des Romans war überraschend, Henriette findet noch ihr Glück, aber es hat einen faden Beigeschmack.
    Lühmann schreibt bildhaft, präzise, aber auch atmosphärisch. Ihre Sprache konnte mich fesseln, inhaltlich gibt es meiner Meinung nach ein paar kleinere Schwachstellen.
    Ich bin mir sicher, von dieser jungen Autorin wird man in Zukunft noch einiges hören.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Suzann K., 26.10.2021

    Als Buch bewertet

    Gedankenspiele
    "Auszeit" von Hannah Lühmann beschreibt die Geschichte einer Freundschaft und einer Selbstfindung.
    Henriette fühlt sich nicht wohl in ihrem Leben, beruflich fühlt sie sich nicht angekommen, ja noch nicht mal auf dem richtigen Weg, ihr ungeborenes Kind ist nur noch eine schmerzhafte Erinnerung. Da bietet ihre beste Freundin ihr gemeinsame Zeit in einer Ferienhütte im Wald an. Die beiden Frauen reden, arbeiten und genießen die Natur. Hauptsächlich um ihr Kind, dass durch ihre Entscheidung nicht leben durfte, dreht sich ihre Trauer. Aber auch die Dissertation, die nicht so richtig Gestalt annimmt, liegt ihr auf der Seele.
    Henriette hat das Gefühl, dass ihr das Leben insgesamt nicht gelingt und sie planlos nichts auf die Reihe kriegt. Teilweise hat sie sehr interessante Gedankengänge, dann zerfließt sie wieder in Mitleid mit sich selbst.
    Das Buch hat interessante Ansätze und lässt sich gut lesen, aber irgendwie entglitt mir die Protagonistin mit ihren Gedanken immer mehr.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Renate D., 26.08.2021

    Als Buch bewertet

    Depressive Lektüre
    In dem Buch AUSZEIT von HANNAH LÜHMANN werden wir in die kaputte Welt der Protagonistin Henriette geführt. Die 30 jährige ewige Studentin bricht nach dem Schwangerschaftsabbruch vollkommen zusammen. Nicht nur dass sie nicht wie ihre Kommilitonen längst die Dissertation geschrieben hat, auch die Beziehung zum beinahe Vater ist nicht die beste. So steigert sie sich in ihre Leiden vollkommen hinein. Ihre Freundin verschafft ihr eine Auszeit in einer einsamen Hütte im bayrischen Wald. Doch auch dort ist die Protagonistin in ihrer Opferrolle gefangen.
    Die Autorin startet stark mit dem recht kurzen Buch, mit ca 180 Seiten. Leider lässt der Schreibstil schnell nach und das Buch wird schnell langatmig und zieht den Leser mit in die dunklen Seiten der Depression hinab. Trotzdem habe ich das Buch zu Ende gelesen. Die Protagonistin hat mich stellenweise gereizt und ich hätte sie gerne geschüttelt, damit sie wach wird.
    Alles in allem gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    begine, 20.07.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Egoistische Protagonistin.

    Hannah Lühmann schreibt in ihrem Roman Auszeit über die Folgen eines Schwangerschaftsabbruch.
    Es fällt mir schwer, diesen Roman zu bewerten. Die Protagonistin Henriette geht mir total auf den Keks.
    Sie kommt mit ihrem Leben nicht zurecht, ändert es aber auch nicht.Ihre Freundin Paula ist da ganz anders, die hilft ihr immer wieder, das geht so schon seit ihrer Schulzeit so. Und wie wird es ihr gedankt?
    Henriette ist inzwischen 30 Jahre alt. Sie hat Probleme mit ihrer Dissertation über Werwölfe.
    Das sie mit ihrem Schwangerschaftsabbruch nicht so gut klar kommt, kann ich sogar verstehen.
    Aber ich mag es einfach nicht, das sie Paula ausnutzt. Selber nachdenken kann helfen.
    So, jetzt genug gemosert.
    Die Autorin hat einen guten Schreibstil, dadurch kann ich mich in diese Geschichte gut eindenken. Das Thema ist auch relevant.
    Der Roman hat mich gut unterhalten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein